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  • Das Gedächtnis Gottes
    Der Wachtturm 1954 | 15. April
    • Tränen in die Augen treten. Laßt uns auf jeden Fall diese liebende Gabe eines gütigen Schöpfers wertschätzen und weislich gebrauchen.

      7. Wo finden wir die beste Wegleitung hinsichtlich des Vorhabens Gottes, was uns Einsicht gibt in was?

      7 Was aber ist von Gottes Gedächtnis zu sagen? Es wäre für Menschengeschöpfe anmaßend, den Sinn des Schöpfers zu besprechen und zu sagen, wie er wirkt und welche Funktionen und Fähigkeiten er hat, außer es habe dem Schöpfer selbst gefallen, dem Menschen solchen Aufschluß zu geben. Hat er dies getan? Sicherlich. Schon die sichtbaren Werke der Schöpfung legen beredtes Zeugnis ab von einem schöpferischen Sinn von unendlicher Fähigkeit und Weisheit, denn, so sagt es der Apostel: „Seine unsichtbaren Eigenschaften sind von Erschaffung der Welt an deutlich zu sehen, weil sie durch das Erschaffene begriffen werden, nämlich seine ewige Macht und Göttlichkeit.“ (Röm. 1:20, NW) Es hat Gott indes gefallen, uns durch sein geschriebenes Wort eine viel völligere Offenbarung seines Vorhabens hinsichtlich der menschlichen Familie zu geben und, beiläufig bemerkt, uns auch Einsicht darüber zu geben, wie sein Sinn wirkt. Zuerst lesen wir im Bericht über die Erschaffung des Menschen, daß Gott sprach: „Laßt uns den Menschen machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis.“ (1. Mose 1:26, NW) Dies schließt bestimmt eine Ähnlichkeit in den geistigen Fähigkeiten und im Vorgang des Überlegens und Erinnerns ein. In der Tat, das erste Stück eines aufgezeichneten Gesprächs in der Bibel betraf eine Gedächtnisprobe. Die Schlange sagte zu Eva: „Hat Gott wirklich gesagt …?“ Und Eva zeigte durch ihre Antwort, daß sie sich an das von Gott Gesagte erinnerte, daß sie es also vollkommen verstanden hatte und es wiederholen konnte. — 1. Mose 3:1-3, NW.

      8. Was offenbart uns die Bibel in bezug auf Gottes Gedächtnis bezüglich seines Vorhabens?

      8 Laßt uns nun an diese Frage über das Gedächtnis Gottes von dem Standpunkte der Dinge aus herantreten, die im 11. Kapitel des Hebräerbriefes behandelt sind. Wie wir uns erinnern, spricht Paulus dort, wo er das lange Verzeichnis der Namen von Männern und Frauen von Glauben aufstellte, von dem Lohn, an den sie alle miteinander glaubten. Dieser Lohn konzentrierte sich auf eine Stadt von himmlischem Ursprung. Wurde aber dem ersten Mann von Glauben, Abel, etwas von einer Stadt gesagt? Nein, aber in den Tagen Abels hatte Gott bereits seine erste Verheißung gegeben, nicht von einer Stadt, sondern von einem Samen des Weibes, der schließlich den Kopf der Schlange zermalmen soll. (1. Mose 3:15; Röm. 16:20) Aus einem Studium dieses biblischen Themas tritt aufs deutlichste die Tatsache hervor, daß Gott jene ursprüngliche Verheißung stets im Sinn behält. Nicht nur das, sondern er wußte und bestimmte genau, wie sich diese Verheißung schließlich auswirken soll, denn er selbst erklärt: „Gedenket … daß ich Gott bin, und gar keiner wie ich; der ich von Anfang an das Ende verkünde … der ich spreche: Mein Ratschluß soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun.“ (Jes. 46:9, 10) Diese großartige Erklärung zeigt, daß das Gedächtnis Gottes nie nur zufällig wirkt, wie dies bei uns so oft der Fall ist, indem etwas geschieht, was eine Erinnerung in uns nur weckt, weil es eng mit etwas verbunden ist, das uns zur Kenntnis kommt. Im Gegensatz dazu bedeuten die Worte der Schrift, Gott habe das Ende von Anfang an gewußt und bestimmt, daß er dies beständig und willentlich in Erinnerung behält. Sie bedeuten noch etwas anderes. Sie bedeuten, daß er ein Gott mit einem festgelegten Vorhaben ist. In diesen Zusammenhang hinein spielt unser anderes Wort, für das wir uns interessieren, das Wort „Muster“.

      MUSTER

      9. Wie wird das Wort „Muster“ in der Schrift gebraucht, und mit welchem anderen Wort steht es in Beziehung?

      9 Ein Muster ist etwas, was gebildet oder entworfen wird, damit es als Wegleitung oder Modell zur Nachahmung diene. Es hat einen ähnlichen Sinn wie das Wort „Vorbild“, welches eine Figur oder Darstellung von etwas Kommendem bedeutet. Das Wort „Muster“ kommt in der Heiligen Schrift einige Male vor. Ein gutes Beispiel von seiner Anwendung findet sich in Hebräer, Kapitel 8, wo der Apostel von den israelitischen Priestern und der Stiftshütten-Vorkehrung sagt: „Diese Männer versehen den heiligen Dienst, in einer sinnbildlichen Darstellung und einem Schatten der himmlischen Dinge; gleichwie Mose, als er das vollständige Zelt machen sollte, die göttliche Weisung empfing: Denn er sagt: ‚Siehe, daß du alle Dinge nach dem Muster [Vorbild, Fußn.] machst, das dir auf dem Berge gezeigt wurde.‘“ (Heb. 8:5, NW) Dann erklärt Paulus die Erfüllung des Musters oder Vorbildes weiter und weist auf die genaue Übereinstimmung hin, zeigt aber zugleich, wie die Erfüllung so viel besser und großartiger ist. Fast der ganze Brief an die Hebräer stützt sich auf diese Art der Erörterung.

      10. (a) Was schließt ein Muster immer ein? (b) Wie ist dies auf das Thema unseres Studiums anwendbar?

      10 Beachtet bitte, daß, wann immer wir von einem Muster oder einem Vorbild sprechen, damit stets der Gedanke eines bestimmten Vorhabens oder Entwurfes verbunden ist. Erstens wird das Muster selbst nicht zufolge eines Zufalls gemacht, sondern gemäß einem bestimmten Ziel und Zweck. Sodann muß jeder Schritt auf dem Wege und in jedem damit verknüpften Verfahren, das auf das schließliche Erreichen jenes gewünschten Endergebnisses abzielt, streng dem ursprünglichen Muster folgen. Es können Beifügungen und Erweiterungen gemacht werden, aber alles muß im Einklang sein mit dem Anfangsmuster und dem damit verbundenen Vorhaben. Siehe, wie wahr dieses ist in bezug auf die oben besprochenen Dinge! In diesem Fall war das ursprüngliche Muster nicht etwas Greifbares, Materielles, sondern war ein in Eden gegebenes Wort der Verheißung eines Samens. Dies war die einzige Verheißung, die Abel als Grundlage seines Glaubens hatte, doch genügte sie. Jede weitere Verheißung, die Gott gab, war eine harmonische Entwicklung der ersten. Somit war Paulus imstande und berechtigt, die Namen all jener zu einer fortlaufenden Kette zu verbinden, welche in Hebräer, Kapitel 11, erwähnt sind als Personen, die denselben Glauben hatten an den einen wahren, ewiglich existierenden Gott und an den großartigen Lohn, der in der vollen Erfüllung der ursprünglichen Verheißung versprochen ist. Allerdings wurde mit der Zeit ein weiteres Thema von einer „Stadt“ ins Muster hineingewoben, aber die Übereinstimmung ist leicht ersichtlich, denn der König der Stadt, die Gottes herrschende Organisation und Herrschaft darstellt, ist kein anderer als der verheißene „Same“, der Sohn, den Gottes Weib gebiert, der König Christus Jesus.

      11. Wie sind Christen eng mit den in Hebräer, Kapitel 11, Erwähnten verbunden?

      11 Beachtet ferner, daß jene fortlaufende Kette nicht mit jenen Menschen von Glauben aufhört, die vor der Zeit Christi lebten und starben, sondern verbunden ist mit jenen, die nach Christus folgen, mit Christus selbst als dem Mittelpunkt aller Zeugen. Hier sehen wir, wie schon früher erwähnt, auf welche Weise dieses Studium uns die Notwendigkeit erkennen hilft, an diesem Tage der Entscheidung unser Leben nach dem rechten Beispiel auszurichten, „indem wir unverwandt auf Jesus, den Führer und Vervollkommner unseres Glaubens, schauen“ und dazu all die Ermunterung und Ermahnung haben, die wir aus jener Kette und „Wolke von Zeugen um uns“ erhalten. (Heb. 12:1, 2, NW) Ja, wir müssen den gleichen Glauben haben, wie sie ihn hatten, müssen ihn auf dieselbe Weise bekunden und müssen nach derselben Stadt ausblicken. Gleichwie Abraham, Isaak und Jakob müssen wir uns als „Fremdlinge und zeitweilig Wohnende“ erweisen inmitten dieses gegenwärtigen bösen Systems der Dinge und seines verderblichen Einflusses, „denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern suchen ernstlich die kommende“. — Heb. 11:13; 13:14, NW.

      12, 13. (a) In welcher Beziehung stehen Gottes Gedächtnis und Muster seines Vorhabens mit seinem Namen und Wort? (b) Stärkt die Beweisführung des Paulus den Glauben nur in einer Hinsicht?

      12 Soweit haben wir also gesehen, wie in der Besprechung des Themas des Glaubens durch Paulus sowohl das nie versagende Gedächtnis Gottes als auch das feste Muster seines Vorhabens, das er stets im Sinn behält, hervorgehoben wird. Ja, auch sein Name und Wort heben die gleichen Dinge stark hervor. Sein Name, Jehova, bietet die Anfangsgrundlage für den Glauben an die unentwegte Gestaltung des göttlichen Musters, da er selbst erklärt: „Denn ich, Jehova, ich verändere mich nicht.“ Er gedenkt stets seiner Bündnisse. Auch sein Wort offenbart einen Urheber, der weiß, wie er Faden um Faden aufnehmen muß, Thema um Thema, um alles zu einem herrlichen, harmonischen Muster zu verweben, das wohl einfach ist in seinen Umrissen, aber kompliziert in den hineingewobenen Einzelheiten. — Mal. 3:6;. 1. Mose 9:15, 16; 3. Mose 26:42, 45; Hes. 16:60.

      13 Die Erörterung des Paulus bietet nicht nur eine großartige Stärkung des Glaubens an das Gedächtnis Gottes, was sein Vorhaben betrifft; es beschafft auch eine feste Grundlage für den Glauben an etwas anderes. Woran denn?

      GLAUBEN AN EINE AUFERSTEHUNG

      14. (a) Zeigte Jesus, daß es wirklichen Glauben erforderte, um von der Auferstehung überzeugt zu sein? (b) Wie wird durch die Lehren der Christenheit diese Lehre verdreht?

      14 Als Jesus seinen großen Ausspruch tat, daß „alle in den Gedächtnisgrüften seine Stimme hören und herauskommen werden“, war es nicht ohne Grund, daß er vorher die Worte sprach: „Wundert euch nicht darüber.“ (Joh. 5:28, 29, NW) Er verstand gut, daß der Glaube an eine Auferstehung, wie er in der Schrift gelehrt wird, eine der tiefstgreifenden Glaubensprüfungen bildete. Durch die Art natürlich, wie die Christenheit im allgemeinen die Lehre von einer Auferstehung erklärt, fällt die Notwendigkeit für wirklichen Glauben weitgehend dahin, was ohne Zweifel erklärt, warum ihre Lehren für die Massen annehmbarer sind als die Wahrheit der Bibel. Durch die Annahme der allgemeinen Lehre, daß der Mensch eine unsterbliche Seele besitze, die das eigentliche Ich sei, und daß der Tod kein Aufhören oder Abschneiden vom Leben bedeute, sondern eher die Tür sei, die zu einem volleren Leben führe, wird die Lehre der Auferstehung zur Lehre einer bloßen Wiedervereinigung von Leib und Seele verwässert. Wir beabsichtigen in diesem Studium nicht, den bezüglichen schriftgemäßen Beweis zu unterbreiten, um die falschen Lehren der Christenheit, dieses Thema betreffend, zu bekämpfen, da dieses Gebiet in den Blättern dieser Zeitschrift wie auch in den anderen Publikationen der Watch Tower Society schon früher gut behandelt worden ist. Statt dessen ist es unser Ziel, den Glauben an eine Auferstehung durch ein besseres Verständnis und eine Wertschätzung des Gedächtnisses Gottes zu stärken und dann zu sehen, wie dies unser Lebensmuster wesentlich berührt.

      15. Was wird durch den Begleittext von Johannes 5:28, 29 gezeigt, und was ist der Gegensatz zwischen den Gedächtnisgrüften und der Gehenna?

      15 Daß Jesus selbst unbeschränkten Glauben an eine Auferstehung hatte, ist außer Frage. Diesen hatte er nicht, weil er etwas von sich aus tun wollte, sondern er anerkannte, daß alle Ehre seinem himmlischen Vater gebühre, auch die Autorität und Macht, die Toten aufzuerwecken und so ein Wiederaufstehen zum Leben herbeizuführen, was das Wort „Auferstehung“ (griechisch: anástasis) in Wirklichkeit bedeutet. Dies geht aus einer gewissen Lesart von Johannes 5:19-27 (NW) klar hervor. Dann kommt der Höhepunkt in den Versen 28 und 29. Man beachte den ausdrücklichen Hinweis auf die „Gedächtnisgrüfte“. Diese stehen in direktem Gegensatz zu jenem anderen Ort, zur „Gehenna“, wohin man bisweilen die Leichen von hingerichteten Verbrechern warf, weil man sie als zu schlecht erachtete, um für sie eine Auferstehung aus den Toten zu erwarten und ihnen somit ein anständiges Begräbnis und eine Gedächtnisgruft zu geben.

      16. (a) Wie zeigte Jesus, daß er einig ging mit den Worten von Prediger 9:5, 10? (b) Wieso waren seine Worte in Johannes 11:25 gerechtfertigt?

      16 Die Tatsache, daß Jesus den Ausdruck „Gedächtnisgruft“ gebrauchte, zeigt, daß er in vollständigem Einklang mit den inspirierten Worten von Prediger 9:5, 10 war, wo wir lesen: „Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts … es gibt weder Tun noch Überlegung noch Kenntnis noch Weisheit im Scheol, wohin du gehst.“ Ja, der Scheol ist das gewöhnliche Grab der Menschen, in das sie am Ende ihres irdischen Laufes gehen. Jesus hatte aber ein solches Vertrauen in die Macht und Fähigkeit seines himmlischen Vaters, in seinem Gedächtnis so viele von denen zu behalten, als er darin behalten wollte, daß er absichtlich den Ausdruck „Gedächtnisgrüfte“ gebrauchte, der in seinen Tagen allgemein verwendet wurde. Wie später durch die überzeugendsten Beweise dargelegt wurde, zeigte Jesus, daß er berechtigt war, zu sagen: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“, als er durch Gottes Macht Lazarus aus den Toten auferweckte, der „schon vier Tage in der Gedächtnisgruft“ gewesen war. Man beachte die zwei Gründe, weshalb Jesus frohlockte, daß er nicht zeitig genug dort gewesen war, um seinen Freund von seiner Krankheit zu heilen, ehe der Tod tatsächlich eintrat. Der erste Grund war, daß es ‚um der Herrlichkeit Gottes willen‘ geschah, ‚auf daß der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde‘. Der zweite angegebene Grund lautete: „Auf daß ihr glaubt.“ Bestimmt gibt es allen Grund, warum wir starken Glauben an eine Auferstehung haben sollten. — Joh. 11:4, 15, 17, 25, NW.

      17. Durch welche Äußerung drückte Hiob Glauben an eine Auferstehung aus?

      17 Daß ein solcher Glaube an Gottes Fähigkeit, Verstorbene in seinem Gedächtnis zu behalten, in den Tagen Jesu nicht neu war, geht deutlich aus der alten Aufzeichnung über Hiob hervor. Welch großartige Worte des Glaubens hatte er gesprochen; wir lesen sie in Hiob 14:13: „O daß du in dem Scheol mich verstecktest, mich verbärgest, bis dein Zorn sich abwendete, mir eine Frist setztest und dann meiner gedächtest!“

      18. Welches ist die Antwort der Schrift auf die Frage, ob alle Verstorbenen in Gottes Gedächtnis aufbewahrt werden?

      18 Wie schon angedeutet, will Gott nicht alle Verstorbenen ausnahmslos in seinem Gedächtnis aufbewahren. So wie er sich willentlich gewisser Personen erinnert, kann und wird er auch andere willentlich vergessen. Gottes eigenes Wort sagt uns, wie er die Sache entscheidet. „Das Gedächtnis des Gerechten ist zum Segen, aber der Name der Gesetzlosen verwest.“ — Spr. 10:7.

      19. Wie argumentierte Paulus zugunsten des Glaubens an eine Auferstehung, besonders in Hebräer, Kapitel 11?

      19 Daß auch der Apostel Paulus einen unbegrenzten Glauben an eine Auferstehung der Toten hatte, ist ebenfalls außer Frage. Auch er wußte, daß diese Lehre eine tiefgreifende Glaubensprüfung war, wie es zum Beispiel durch seine Erfahrung in Athen gezeigt wird. (Apg. 17:31, 32) In seinen Schriften wird dieses Thema besonders hervorgehoben, wie zum Beispiel in jener machtvollen Beweisführung, die in dem wohlbekannten Kapitel von 1. Korinther 15 enthalten ist. Auch in Römer 4:16-25 (NW) zeigt er bei der Besprechung des Glaubens, den Vater Abraham hatte, wie wichtig es ist, Glauben an Gott zu haben, „der die Toten lebendig macht, und die nichtseienden Dinge ruft, wie wenn sie da wären“. Unser Interesse gilt indes besonders dem Thema des Glaubens, das der Apostel behandelt, und dessen Bewandtnis zu einer Auferstehung, wie sie in Hebräer, Kapitel 11, betrachtet wird. Hier wiederum führt er das Beispiel Abrahams und Saras an, zuerst im Hinblick auf ihren Glauben an Gottes Macht, einen verheißenen Samen hervorzubringen, auch wenn sie beide „so gut wie tot“ waren, was irgendwelche menschliche Aussicht in dieser Richtung betraf. Und indem er darauf an alle in diesem Kapitel Erwähnten denkt, sagt er: „Alle diese starben im Glauben“ und erklärt schließlich, daß sie „nicht die Erfüllung der Verheißung“ empfingen, „da Gott für uns [Christen] etwas Besseres vorsah, damit sie nicht getrennt von uns vollkommen gemacht würden“. (Heb. 11:12, 13, 39, 40, NW) Die Schlußfolgerung ist daher unvermeidlich, daß es notwendigerweise eine Auferstehung der Toten geben muß, damit sie sich der Erfüllung des Verheißenen erfreuen können, das sie in jener für sie bereiteten Stadt erwartet.

      20. Warum sollten wir uns über eine Auferstehung der Toten gar nicht wundern?

      20 Wunderst du dich darüber? Bestimmt ist da nichts Unvernünftiges oder weither Geholtes, was diese Möglichkeit betrifft. Es ist kein ungewöhnliches Erlebnis, daß jemand, der an Jahren fortgeschritten ist, einen Namen erwähnen hört, den er vielleicht seit der Schulzeit nicht mehr gehört hat. Sogleich kann er sich die Person ins Gedächtnis zurückrufen und sie sozusagen vor dem Auge seines Sinnes neu erstehen lassen, indem er sich an die Art ihrer Kleidung, an ihren Gesichtsausdruck sowie an eine Menge von Charaktereigenschaften und Begebenheiten erinnert. Wiederum denke man an jenen Musiker, der sich nicht nur an ein Musikstück erinnern und es genau gemäß all seinen Noten wiedergeben kann, sondern an viele, verschiedenartige solche Musikstücke. Somit geben wir leicht zu, daß im Bereich des menschlichen Gedächtnisses trotz seinen begrenzten Möglichkeiten und Unvollkommenheiten wunderbare Fähigkeiten liegen. Warum also sollten wir denken, der allmächtige Schöpfer, der den Sinn des Menschen gemacht hat und genau weiß, wie er wirkt, hätte in seiner Unendlichkeit nicht die Macht, alle jene aus den Gedächtnisgrüften zurückzurufen und wieder zu erschaffen, die er in seinem Gedächtnis aufbewahrt hat, ja einschließlich all ihrer Züge und geistigen Eindrücke, die jeden einzelnen ausmachen? So hat Paulus einst diesbezüglich gefragt: „Warum wird es unter euch für unglaublich gehalten, daß Gott die Toten auferwecke?“ Es gibt hierauf nur e i n e Antwort: „Wundert euch nicht darüber.“ — Apg. 26:8; Joh. 5:28, NW.

  • Jehovas „Gedenkbuch“
    Der Wachtturm 1954 | 15. April
    • Jehovas „Gedenkbuch“

      1. Auf welcher Grundlage wird das persönliche Gericht schließlich entschieden, und zu welchen Fragen führt dies?

      IN JEHOVA sehen wir das vollkommene Muster. Satan ist gebrandmarkt als Urheber des Musters der Bosheit und Ungerechtigkeit. Während einer Gerichtszeit, die bereits begonnen hat, wird letzten Endes beurteilt, ob das Lebensmuster jeder Person von dieser oder jener Art sei. Die Betreffenden werden entweder als würdig befunden, die ewigen Segnungen zu ererben, welche aller warten, die von Gott als seine Söhne anerkannt werden, oder werden unter jene eingereiht, deren „Teil sein wird in dem See, der mit Feuer und Schwefel brennt. Dies bedeutet den zweiten Tod“. (Off. 21:7, 8, NW) Welcherlei Muster entwickelst du? Ist es möglich, daß man sein Lebensmuster ändere, und wenn ja, wie kann man Hilfe erhalten im Erstellen eines Lebensmusters, das einem Jehovas Anerkennung sichert? Dies sind Fragen, die eine ernste Betrachtung erfordern.

      2. Wie zeigt die Prophezeiung Maleachis, daß die Gegenwart ein Gerichtstag ist?

      2 In Maleachis Prophezeiung, Kapitel 3, wird vom Beginn dieser Gerichtszeit gesprochen, von der Zeit, da ‚der Herr, den ihr suchet, plötzlich zu seinem Tempel kommen‘ und all jene, die ihn aufrichtig suchen und den Wunsch haben, ‚dem Jehova Opfergaben darzubringen in Gerechtigkeit‘, zu einem vollkommenen Lebensmuster läutern und wiederherstellen wird. Gleichzeitig wird er „ein schneller Zeuge sein gegen“ jene, die darauf beharren, wie die meisten von der priesterlichen Klasse, die Söhne Levis in den Tagen Maleachis, ihr eigenes verderbtes Lebensmuster zu entwickeln. (Mal. 3:1, 3, 5) In Verbindung mit anderen Schrifttexten ist in diesen Spalten oft gezeigt worden, daß der Frühling des Jahres 1918 die erfüllte Zeit kennzeichnete, da der Herr zu seinem Tempel kam, d. h. dreieinhalb Jahre nach der Geburt des Königreiches, die im späteren Teil des Jahres 1914 erfolgte. (Siehe den Wachtturm vom 1. Juli 1953, S. 409.) Darum ist es dringend nötig, gerade jetzt diese Frage ehrlich zu betrachten.

      3. Welcher Teil der Prophezeiung Maleachis wirft Licht auf die Frage über das Lebensmuster?

      3 Während der größere Teil der Prophezeiung Maleachis tatsächlich eine „Last“ ist,

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