Wir beobachten die Welt
Pessimistische Zukunftserwartungen
◆ „In der deutschen Bevölkerung nimmt die Ratlosigkeit in Fragen der materiellen Sicherung der eigenen Zukunft, besonders des Alters, zu. Ein steigender Anteil mißtraut unter anderem auch der gesetzlichen Rentenversicherung“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung). Diese Vermutung läßt eine Umfrage des Instituts für Demoskopie, Allensbach, zu, über die im neuen Jahrbuch der Lebensversicherung berichtet wird. Der Verband der Lebensversicherungsunternehmen kommt in dem Buch zu folgendem Schluß: Die Zukunftserwartungen der Bevölkerung seien pessimistischer geworden; viele längerfristig angelegte Planungen und Entscheidungen würden zurückgestellt, was sich auch auf die weitere Entwicklung der Lebensversicherung auswirken dürfte. Die Mehrheit habe das Vertrauen in die Sozialversicherung verloren und sei einfach rat- und entschlußlos.
Gewalt in der Schweiz — keine Lösung
◆ „Das schöne Gesicht des friedliebenden Schweizers — unser Gesicht! — erstarrt allmählich zur häßlichen Fratze. Zur Fratze der Gewalt.“ So beginnt Martin Bühler einen Kommentar für die Berner Zeitung unter der Überschrift „Gewalttätiger Schweizer Alltag — Wir sind alle bedroht“. Nachdem er einige aktuelle Beispiele für die Ausbreitung von Gewaltakten aufgezählt hat, schreibt er: „Ich lamentiere nicht, ich stelle bloß fest. Unter anderem, daß wir — wir alle — diese Gewalt verharmlosen und damit den ersten Schritt zu ihrer Gutheißung tun. Daß wir die Grenze zwischen Recht und Unrecht verwischen. Daß Straftaten zu Kavaliersdelikten werden. Daß wir über Begriffe wie Anstand, Fairneß und Respekt lachen. Daß wir nicht mehr an das Gespräch glauben. ... Gewalt ruft nach Gegengewalt und diese wiederum nach Gegengewalt — eine Binsenwahrheit. Beängstigenderweise kennt niemand die Lösung des Problems.“
Nicht nur in der Schweiz, sondern auf der ganzen Erde gehen Jehovas Zeugen von Haus zu Haus, um den Menschen anhand der Bibel zu zeigen, daß die heutige Gewalttätigkeit für unsere Zeit vorhergesagt worden ist und wie der Schöpfer dieses Problem lösen wird (1. Petrus 3:13).
Evangelische Kirche: Pfarrerschwemme?
◆ „Deutschlands angehende Pfarrer, die bis vor kurzem mit einer gesicherten beruflichen Zukunft rechnen durften, werden zunehmend verunsichert“, schreibt die Stuttgarter Zeitung. „Von den rund 8 000 evangelischen Theologiestudenten, die zur Zeit an den Universitäten ausgebildet werden, werden bis Ende der achtziger Jahre rund 4 000 keine feste Anstellung finden.“ Als Folge eines Studentenbooms in den frühen siebziger Jahren drängten zahlreiche junge Leute, „enttäuscht vom materialistischen Trend“, in Studiengänge wie Theologie und Soziologie. Seit 1980 geht das Interesse für diese Studienfächer wieder zurück, „dennoch ist die Zahl der gegenwärtig Theologie Studierenden, gemessen am Bedarf, viel zu hoch“. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) rechnet daher mit einer Arbeitslosigkeit, die prozentual die Arbeitslosigkeit bei Lehrern übertreffen oder ihr zumindest gleichkommen werde. Die ständige Planungskommission der evangelischen Landeskirchen hat begonnen, über Pläne zu diskutieren, um das Problem in den Griff zu bekommen. Unter anderem könnte ein „Job-sharing“ in Betracht kommen: Zwei Pfarrer sollen sich mit halben Dienstbezügen eine Stelle teilen. Auch Theologenehen liegen zumindest statistisch nahe und werden immer häufiger geschlossen. Man faßt ebenfalls Gehaltskürzungen ins Auge, um neue Pfarrstellen einrichten zu können.
Sigmund Freud widerlegt?
◆ In seinem kürzlich erschienenen Buch Kindheit als Schicksal? erklärt der Freiburger Biologe und Verhaltenswissenschaftler Hansjörg Hemminger die Traumatheorie Sigmund Freuds als widerlegt. (Nach Freuds Traumatheorie sollen seelische Verletzungen in der frühen Kindheit unauslöschlich sein.) Er begründet seine These mit Langzeituntersuchungen, aus denen nach seiner Überzeugung eindeutig hervorgeht, daß negative Kindheitserfahrungen auf den späteren Werdegang von Erwachsenen keineswegs einen ungünstigen Einfluß haben müssen. Sie sind vielmehr durch spätere positive Erfahrungen in einer günstigeren Umwelt „heilbar“. Es gibt viele erfolgreiche und lebenstüchtige Männer und Frauen, die nicht nur unbeschädigt, sondern manchmal sogar gestärkt aus ungünstigem Kindheitsmilieu hervorgingen. Dieses „aufsehenerregende Fazit“ muß gemäß dem Bonner General-Anzeiger der Zunft der Tiefenpsychologen „als die frevlerische Schlachtung einer heiligen Kuh erscheinen“.
„Entschieden leugnet Hemminger ein weiteres Freudsches Dogma“, so stellt die Zeitung fest, „das sowohl bei den psychotherapeutisch praktizierenden Tiefenpsychologen wie auch bei den Eltern und Erziehern kaum umstritten ist: daß die seelischen Verletzungen der frühen Kindheit ins Unterbewußte verdrängt werden und daß nur durch die Behandlung auf der Couch des Tiefenpsychologen Neurosen gebessert oder geheilt werden können.“ Der Freiburger Wissenschaftler vertritt dagegen den Standpunkt, daß diese Methode der Bewußtmachung von Ängsten und Schreckerlebnissen den Patienten mehr schaden als nützen könne. Nach seiner Ansicht handelt es sich auch bei „der Theorie von der zuverlässig erfreulichen Wirkung einer günstig verlaufenden Kindheit um einen Mythos“. Er warnt davor, eine konfliktfreie Kindheit als Garantie für ein glückliches Erwachsenenleben zu sehen.
„Griffelkinder“ schreiben besser
◆ Für den ersten Schreibunterricht eignen sich nicht Bleistift, Filzstift oder Füller am besten, sondern Schiefertafel und weicher Griffel. Zu diesem verblüffenden Ergebnis kamen Wissenschaftler am Institut für Psychologie der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule in Aachen nach mehrjährigen Untersuchungen in Grundschulklassen. Die Verwendung von Tafel und Griffel fördert nicht nur stärker das „Einschleifen“ der Buchstabenformen und die Sicherheit des Ablaufs der Schreibbewegung, sondern sie verhilft auch zu einer schöneren Schrift und sogar zu einer besseren Rechtschreibung. Ein neunjähriger Schüler, so errechneten die Wissenschaftler, hat täglich stattliche zwanzig bis fünfundzwanzig Meter feinmotorische Bewegung an Schreibarbeit zu leisten. Wie er das ohne unnötige Anstrengung erledigt, entscheidet nicht zuletzt seine Fähigkeit, flüssig zu schreiben. Dafür haben sich ganz und gar altmodische Dinge, nämlich Schiefertafel und Griffel, als überlegen erwiesen.
Gute Ernten dürfen nicht täuschen
◆ „Lassen wir uns von den guten Ernten des Jahres 1981 nicht täuschen: Der Hunger breitet sich aus, die Notlagen vervielfachen sich.“ So äußerte sich der Generaldirektor der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) kürzlich in einer Rede vor dem Ausschuß für Nahrungshilfepolitik und -programme. Trotz einer Zunahme der Weltnahrungsmittelproduktion um 2,4 Prozent im Jahre 1981 sei der Fortschritt sehr ungleichmäßig ausgefallen. Während Asien und der Ferne Osten eine Steigerung der Nahrungserzeugung um 6 Prozent erzielt hätten, sei die Erzeugung im Nahen Osten nur geringfügig gestiegen und habe, pro Kopf gerechnet, sogar abgenommen. In Afrika ist nach seinen Worten die Lage weiterhin besonders besorgniserregend. „Die Produktion wuchs dort nur um knapp zwei Prozent und somit wesentlich langsamer als die Bevölkerung, die um drei Prozent zunahm“, hieß es in den Bremer Nachrichten.
Hypnose in der Verbrechensaufklärung
◆ Durch den Gebrauch von Hypnose in der Verbrechensaufklärung kommt nur selten die Wahrheit ans Licht. Der Schwarzwälder Bote berichtet von folgendem Fall, der sich in den USA zugetragen hat: Eine Frau war wie vom Erdboden verschwunden, worauf die Polizei es mit Hypnose an ihrem kleinen Sohn versuchte. „Und das ins Unterbewußte verdrängte grausige Geschehen sprudelte aus dem Mund des Jungen: Er hatte seinen Vater seine Mutter ermorden sehen.“ Der Mann wurde verhaftet, vor Gericht gestellt und verurteilt. Doch kurz nach dem Prozeß tauchte die Mutter des Jungen wieder auf. „Was ihr kleiner Sohn [angeblich] ins Unterbewußte verdrängt hatte und durch Hypnose ans Tageslicht gekommen schien, war nicht das wirkliche Ereignis gewesen, sondern [es waren] die Wunsch- oder Angstvorstellungen des Kindes.“ In den USA sind schätzungsweise zwischen 2 500 und 10 000 Polizeibeamte in Hypnose ausgebildet. Experten weisen jedoch darauf hin, daß Dinge, an die man sich unter Hypnose erinnert, nicht unbedingt dem tatsächlichen Geschehen entsprechen müssen. Lawrence Kolb, emeritierter Psychiatrie-Professor an der Columbia-Universität, erklärte: „Die Hauptschwierigkeit besteht darin, daß man nicht auseinanderhalten kann, was Wahrheit und was Fantasie ist.“ Es gebe auch keinerlei Beweise dafür, so schreibt das Blatt weiter, daß das menschliche Gehirn gleich einem Tonband unbegrenzt alle Daten speichere, die es jemals erhalten habe. Ulrich Neisser, Psychologie-Professor an der Cornell-Universität, sagte sogar: „Hypnose erweitert das Gedächtnis nicht, sie verändert es.“ Offensichtlich ist Hypnose nichts für wahre Christen. Sie haben sich Gott hingegeben und werden daher ihren Körper und ihren Sinn nicht unter den Einfluß eines Hypnotiseurs bringen (Psalm 40:7, 8).
Bevölkerungsexplosion aus asiatischer Sicht
◆ Im Jahre 2000 soll allein die Bevölkerung der beiden Länder China und Indien über ein Drittel oder 36 % der Weltbevölkerung ausmachen. Man schätzt, daß China dann eine Bevölkerung von 1 190 Millionen haben wird und Indien 1 037 Millionen. Von den 11 Ländern, die um die Jahrhundertwende mehr als 100 Millionen Einwohner haben sollen, liegen 6 in Asien. Diese Zahlen wurden kürzlich in Peking den aus 19 Ländern stammenden Delegierten der ersten „parlamentarischen Konferenz über Bevölkerung und Entwicklung“ mitgeteilt. Wie dem Ostschweizer Tagblatt zu entnehmen ist, wurde die Konferenz von China und vom UNO-Fonds für Bevölkerungsaktivitäten (UNFPA) betreut. Die Konferenz beschäftigte sich mit wirkungsvollen Programmen für eine Verminderung des gegenwärtigen Bevölkerungswachstums. Man äußerte sich sehr beunruhigt darüber, daß 90 % der Armen der Welt in Asien leben werden.
Kinder greifen zu Drogen
◆ Seit 1975 steigt die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die zu Alkohol und Drogen greifen; heute nehmen 5 Prozent aller jungen Menschen in der Bundesrepublik Deutschland regelmäßig Drogen. Das sagte der Präsident des Kinderschutzbundes in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Nicht weniger besorgniserregend sei es, daß 12 bis 15 Prozent täglich Alkohol zu sich nähmen. Angesichts dieser erschreckenden Entwicklung und der Tatsache, daß von den rund 80 000 Drogenabhängigen im Land fast die Hälfte Kinder und Jugendliche seien, rufe der Kinderschutzbund zu verstärktem Kampf gegen Alkohol- und Drogenmißbrauch auf. Nach Ansicht des Präsidenten liege dem Konsum von Alkohol und Drogen der Wunsch nach einer extrem positiven Lebensqualität zugrunde, die durch eigenes Streben nicht verwirklicht werden könne. Es sei aber eine Illusion, zu glauben, mit Drogen persönliche Probleme lösen oder Wunschvorstellungen realisieren zu können.
Pilze
◆ Die besten und bekanntesten Pilzsorten scheinen vom Aussterben bedroht zu sein. Pfifferling, Steinpilz und Rotkappe stehen an der Spitze einer vom bayerischen Landesamt für Umweltschutz aufgestellten Liste gefährdeter Waldfrüchte. Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, bezieht sich diese Liste auf eine Umfrage bei 25 amtlichen Beratungsstellen im Land. Als in ihrem Bestand gefährdet gelten auch so schmackhafte Arten wie Birkenpilz, Hexenröhrling, Anisegerling, Goldröhrling, Grünling, Habichtspilz, Herbsttrompete, Kaiserling, Krause Glucke, Mairitterling und Milchbrätling. Folgende Pilze erscheinen dagegen noch nicht auf der „Aussterbeliste“: Riesenschirmling, Wiesenchampignon, Maronenröhrling und Reizker.
Als Ursache für die Gefährdung der Waldpilze wird die große Zunahme von unkundigen Sammlern angegeben. „Sie reißen, rupfen und schneiden alles, was nach Pilz aussieht, aus dem geflechtreichen Wald oder Wiesenboden und zerstören dabei oft die Lebensgrundlage der Pilze“, die Myzelien, heißt es in der Zeitung. „Der Anteil der nichtverwertbaren Pilze, die den Beratern vorgelegt werden, beträgt ungefähr die Hälfte.“
Vulkane in der Antarktis
◆ Zwei bislang unbekannte aktive Vulkane hat ein chilenischer Geologe in der Antarktis entdeckt. Einer von ihnen rauchte noch während der Entdeckung. Die Vulkane liegen am Ostrand der Antarktischen Halbinsel südlich von Südamerika. Bisher waren in der Antarktis erst drei aktive Vulkane bekannt.