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Ausgeschlossenen gegenüber einen ausgeglichenen Standpunkt einnehmenDer Wachtturm 1974 | 1. November
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ist oder sich in einer finanziellen Notlage befindet. Das sind menschliche Entscheidungen, die christliche Familien treffen müssen, und die Ältesten der Versammlung brauchen dagegen nichts zu unternehmen, solange keine stichhaltigen Beweise dafür vorliegen, daß die Versammlung dadurch wieder einem verderblichen Einfluß ausgesetzt würde.
23. Unter welchen Umständen würde eine christliche Familie selbst einem ihrer Angehörigen mit Recht den Zutritt zu ihrer Wohnung verwehren?
23 Sollte aber ein Verwandter, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist, die verwandtschaftlichen Bande dazu benutzen, so zu handeln, wie dies in 2. Johannes 7-11 beschrieben wird, dann verwehren ihm seine christlichen Verwandten mit Recht den Zutritt zu ihrer Wohnung, indem sie ihm zu verstehen geben, daß er nicht willkommen ist, weil sein Besuch der Verbreitung von Irrlehren oder der Befürwortung einer unrechten Handlungsweise gilt (Jud. 3, 4; vergleiche 5. Mose 13:6-8).
24. Wem sollten es die Glieder der Versammlung überlassen, Ausgeschlossenen zur geistigen Wiederherstellung zu verhelfen, sofern es sich nicht um Verwandte handelt?
24 In Fällen, in denen es sich nicht um Verwandte handelt, sollten es die Glieder der Versammlung hauptsächlich den Ältesten als den Hirten der Herde überlassen, Ausgeschlossene, die erkennen lassen, daß sie den richtigen Weg gehen möchten, obwohl sie in einem gewissen Sinne „noch weit weg“ sind wie der zurückkehrende verlorene Sohn, zu ermahnen und ihnen zur geistigen Wiederherstellung zu verhelfen. In gewissen Fällen mögen es die Ältesten für gut halten, wenn eine bestimmte Person einem Ausgeschlossenen zur geistigen Wiederherstellung verhilft, vielleicht die, die ihm ursprünglich geholfen hat, zur Erkenntnis der biblischen Wahrheit zu kommen.
WIE SICH EIN AUSGEGLICHENER STANDPUNKT AUSWIRKT
25. (a) Was hilft uns, Ausgeschlossenen gegenüber einen ausgeglichenen Standpunkt einzunehmen? (b) Wie wird jemand gemäß 1. Korinther 5:5 ‘zur Vernichtung des Fleisches dem Satan übergeben, damit der Geist gerettet werde’?
25 Wenn wir uns an die Bibel halten — wenn wir ihre Worte nicht bagatellisieren und auch nichts hineinlesen, was nicht darin steht —, fällt es uns nicht schwer, Ausgeschlossenen gegenüber einen ausgeglichenen Standpunkt einzunehmen. Wir denken dann stets daran, daß ein Gemeinschaftsentzug vorgenommen wird, um die Versammlung rein und gottgefällig zu erhalten und sie vor verderblichen Einflüssen zu bewahren. Solcher „Sauerteig“ würde die ganze „Masse“, die Versammlung, in geistiger Hinsicht „durchsäuern“. Deshalb „vernichtet“ die Versammlung gewissermaßen diesen sündigen, fleischlichen Einfluß, indem sie den reuelosen Missetäter aus ihrer Mitte entfernt und ihn der von Satan beherrschten Welt übergibt, um so den „Geist“ — die vorherrschende Einstellung, Gesinnung und Triebkraft — der Versammlung zu erhalten oder zu retten (1. Kor. 5:5).
26. (a) Was können die Glieder der Versammlung aufgrund eines ausgeglichenen Standpunktes widerspiegeln, und wieso kann das Personen, die den Wunsch haben, wieder in die Versammlung aufgenommen zu werden, ermuntern und günstig beeinflussen? (b) Was mögen Älteste in bezug auf gewisse Ausgeschlossene in ihrem Versammlungsgebiet für gut halten?
26 Ein ausgeglichener Standpunkt hilft uns auch, in wohltuendem Maße die göttlichen Eigenschaften unseres himmlischen Vaters widerzuspiegeln, der sowohl gerecht als auch barmherzig ist. Ausgeschlossene, die von Herzen den Wunsch haben zurückzukommen, brauchen dann nicht zu zögern oder darüber im Zweifel zu sein, wie ihre Bemühungen aufgenommen werden. Sie brauchen nicht zu befürchten, daß sie auf kühle Ablehnung oder auf Gleichgültigkeit stoßen. Sie erkennen, daß ihre Lage nicht hoffnungslos ist, sondern daß die Ältesten der Versammlung bereit sind, ihnen zu zeigen, was sie tun müssen, um von der Versammlung Gottes wieder anerkannt zu werden und aus all ihren Vorkehrungen wieder vollen Nutzen zu ziehen. Wenn Älteste Grund haben anzunehmen, daß Ausgeschlossene in ihrem Versammlungsgebiet von dieser Möglichkeit nichts wissen, mögen sie es für gut halten, sie davon in Kenntnis zu setzen.
27. (a) Was ist erforderlich, damit jemand von der Versammlung wieder anerkannt wird? (b) Warum sollten sich Personen, die den Wunsch haben, geistig wiederhergestellt zu werden, veranlaßt fühlen, diese Eigenschaft zu bekunden, und zur Freude der ganzen Familie Gottes im Himmel und auf der Erde die nötigen Schritte unternehmen?
27 Um von der Versammlung wieder anerkannt zu werden, müssen Ausgeschlossene echte Demut bekunden (Jes. 57:15; Jak. 4:8-10). Da es aber um ihr Leben geht und sich die „annehmbare Zeit“ des Wohlwollens und der Langmut Gottes nun ihrem Ende nähert, sollten sie sich nicht durch Stolz davon abhalten lassen, zu ihrem himmlischen Vater umzukehren, wieder in seine Gunst zu gelangen und wieder in die glückliche Familiengemeinschaft seiner geistigen Kinder oder derjenigen, die noch seine Kinder werden, aufgenommen zu werden (2. Kor. 6:1, 2). Sie werden statt dessen Gott für die Möglichkeit, Vergebung zu empfangen und geistig wiederhergestellt zu werden, dankbar sein und erkennen, daß ‘Gottes gütige Wesensart sie zur Reue zu führen sucht’ (Röm. 2:4).
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An der Vermehrung der Königreichsverkündiger teilhabenDer Wachtturm 1974 | 1. November
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An der Vermehrung der Königreichsverkündiger teilhaben
Von George Nisbet erzählt
HEUTE nimmt die Zahl der Menschen, die an der Anbetung Jehovas, des wahren Gottes, interessiert sind, außergewöhnlich zu. Ein Beweis dafür ist die rapide ansteigende Zahl der Besucher bei den Zusammenkünften der Zeugen Jehovas in fast allen Ländern.
Als ich noch in Edinburgh (Schottland) in die Schule ging, nahm ich den Gottesdienst nicht besonders ernst. Selbst als meine Mutter und mein ältester Bruder im Jahre 1925 mit den christlichen Zeugen Jehovas Kontakt aufnahmen, reizte mich das, was sie interessierte, wenig.
Als jedoch meine Schulzeit zu Ende war, begann ich eines Tages, ein von der Wachtturm-Gesellschaft veröffentlichtes Buch zu lesen. Was mich besonders beeindruckte, war die vernünftige Erklärung der Bibel über den Zustand der Toten und die Hoffnung auf die Auferstehung. Durch das Studium einiger weiterer dieser Bücher wuchs mein Interesse. Die Beweise überzeugten mich so sehr, daß ich sagte: „Das ist wirklich die Wahrheit.“ Unter Gebet gab ich mich Jehova hin.
Ich bereitete mich damals gerade auf die Bordfunkerprüfung vor. Im September 1930 begann ich, als Bordfunker auf einem Schiff zu arbeiten; diese Tätigkeit übte ich über vier Jahre aus.
Meine erste Reise führte mich von London nach Indien. Da unser Schiff fünfzehn Monate lang regelmäßig den Hafen von Bombay anlief, war ich alle zwei bis drei Wochen einige Tage in dieser Stadt. Später war ich jede Woche ein oder zwei Tage in New York. Wenn ich an den liebevollen Beistand und den Eifer der Brüder in diesen Städten denke, freue ich mich heute noch. Obwohl es nun schon über vierzig Jahre her sind, bin ich Jehova und diesen Brüdern heute noch dafür dankbar, daß sie mir durch Wort und Beispiel langsam, aber sicher geholfen haben, meinen Blick darauf zu richten, einen größeren Anteil am christlichen Dienst zu haben.
Da mein ältester Bruder im Jahre 1931 nach Südafrika gegangen war, beschloß ich, mich ihm dort im Vollzeitpredigtdienst anzuschließen.
FREUDIGE TAGE WÄHREND DES ANFÄNGLICHEN WACHSTUMS IN SÜDAFRIKA
Im März 1935 kam ich nach Kapstadt (Südafrika). Hier fand ich ein ausgedehntes Gebiet zum Predigen der guten Botschaft vor, denn es gab damals nur etwa 240 Verkündiger des Königreiches Gottes im ganzen Land. In nur vier Monaten bereiste ich Südafrika
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