Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Die Bergpredigt — Die 4. und 5. Glücklichpreisung
    Der Wachtturm 1978 | 15. Mai
    • bloßstellte, „die auf sich selbst vertrauten, daß sie gerecht seien“, lehrte er, daß alle, die ihre Sündhaftigkeit eingestanden und reuevoll um Vergebung baten, vor Gott einen gerechten Stand erlangen konnten (Luk. 18:9-14; vergleiche Matthäus 5:20; 23:23, 24).

      Den Hunger und den Durst nach Gerechtigkeit zu stillen wurde des weiteren durch Jesu Tod und Auferstehung ermöglicht. Darüber lesen wir: „Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes, und als freie Gabe werden sie durch seine unverdiente Güte gerechtgesprochen vermöge der Erlösung durch das von Christus Jesus bezahlte Lösegeld“ (Röm. 3:23, 24; vergleiche Jesaja 53:11; Daniel 9:24-27; Offenbarung 7:9, 14).

      Dieser wichtige Hunger und Durst konnte nach Pfingsten des Jahres 33 u. Z. weiter gestillt werden, denn damals begann der heilige Geist „der Welt überzeugende Beweise hinsichtlich ... Gerechtigkeit“ zu geben (Joh. 16:8). Das geschah, indem Gottes Geist dafür sorgte, daß die Christlichen Griechischen Schriften, die ein unentbehrliches Mittel „zur Erziehung in der Gerechtigkeit“ sind, entstanden (2. Tim. 3:16). Dieselbe wirksame Kraft Gottes befähigt Menschen, „die neue Persönlichkeit“ anzuziehen, bei der böse Handlungen und Heuchelei durch ‘wahre Gerechtigkeit’ ersetzt werden (Eph. 4:24). Hunger und Durst nach Gerechtigkeit werden endgültig und vollständig gestillt, wenn treue Anbeter Gottes unter vollkommen gerechten Verhältnissen ewiges Leben erlangen (2. Petr. 3:13; Offb. 21:1-5).

      BARMHERZIGKEIT DEN „BARMHERZIGEN“

      Als nächstes sagte Jesus in der Bergpredigt: „Glücklich sind die Barmherzigen, da ihnen Barmherzigkeit erwiesen werden wird“ (Matth. 5:7).

      Barmherzigkeit bedeutet nicht, lediglich wohltätige Werke zu vollbringen, denn dies könnte auch in heuchlerischer Weise geschehen (Matth. 6:1, 2). „Die Barmherzigen“ sind Personen, die mit Unglücklichen mitfühlen, aufrichtiges Mitleid mit ihnen haben und deshalb etwas für sie tun. Jesus gab in dieser Hinsicht ein vollkommenes Beispiel. Immer wieder heißt es in der Bibel, daß er ‘Mitleid empfand’ oder „von Mitleid bewegt“ wurde und er dann Wunder wirkte, um Menschen von Leiden und Kummer zu befreien (Matth. 14:14; 15:32-38; 20:34; Mark. 1:40-42; Luk. 7:13-15).

      Barmherzigkeit zeigt sich in zweierlei Hinsicht: 1. indem man jemandem vergibt, der gegen einen gesündigt hat, und 2. dadurch, daß man Benachteiligten hilft, indem man ihnen gegenüber Güte, Rücksichtnahme und Mitleid bekundet.

      Christen werden aufgefordert, „Nachahmer Gottes“ zu werden, der als erster bereit ist, reumütigen Sündern großzügig zu vergeben (2. Mose 34:6, 7; Ps. 103:10; Spr. 28:13; Eph. 4:31 bis 5:2). Personen, die Gott gefallen möchten, sollten daher bereit sein, denen, die das Opfer unglücklicher Umstände geworden sein mögen, jegliche in ihrer Macht stehende Hilfe zu leisten (Luk. 10:20-37). Barmherzigkeit kann man besonders gut dadurch erweisen, daß man mit anderen über die biblische Wahrheit spricht. Als sich Jesus einmal etwas ausruhen wollte, er aber eine Volksmenge sah, „ergriff ihn Mitleid mit ihnen, denn sie waren wie Schafe ohne einen Hirten. Und er fing an, sie viele Dinge zu lehren“ (Mark. 6:34).

      Die Barmherzigen sind „glücklich“, weil ihnen „Barmherzigkeit erwiesen“ wird. In gewisser Hinsicht erleben sie dies im täglichen Umgang mit ihren Mitmenschen. Behandeln sie andere barmherzig, so werden diese veranlaßt, ebenso zu reagieren (Luk. 6:38). Und was am wichtigsten ist: Den Barmherzigen wird von Gott Barmherzigkeit erwiesen werden. Jakobus schreibt diesbezüglich: „Denn für den, der nicht Barmherzigkeit übt, wird das Gericht ohne Barmherzigkeit sein. Barmherzigkeit frohlockt triumphierend über das Gericht“ (Jak. 2:13). Wenn Menschen, die wirklich barmherzig sind, von Gott ins Gericht gebracht werden, werden sie feststellen, daß die Barmherzigkeit, die sie anderen erwiesen haben, tatsächlich triumphierend über ein ungünstiges Urteil frohlockt, das Gott gegen sie vorbringen könnte (2. Tim. 1:16-18).

      Nur barmherzige Menschen können die Vergebung der Sünden und ewiges Leben erlangen. Jesus erklärte: „Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, wird euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben“ (Matth. 6:15; 18:35).

  • Laodicea — die reiche Stadt
    Der Wachtturm 1978 | 15. Mai
    • Laodicea — die reiche Stadt

      IN DER Nähe von Denizli im südwestlichen Teil der Türkei liegen die Ruinen der alten Stadt Laodicea. Diese zuerst als Diospolis und dann unter dem Namen Rhoas bekannte Stadt wurde anscheinend im 3. Jahrhundert v. u. Z. von dem Seleukidenherrscher Antiochos II. wieder gegründet, der sie nach seiner Frau Laodike benannte. Im fruchtbaren Tal des Lykos an der Kreuzung wichtiger Handelswege war Laodicea ideal gelegen. Straßen verbanden es mit Städten wie Ephesus, Pergamon und Philadelphia.

      Es war eine sehr wohlhabende Stadt. Eine ansehnliche jüdische Gemeinde hatte an diesem Wohlstand teil. Dieser Reichtum zeigte sich, als der Statthalter Flaccus die Beschlagnahme der jährlichen für den Tempel in Jerusalem bestimmten Spende anordnete. Die eingezogene Summe belief sich auf mehr als 10 Kilogramm Gold. Und als während der Regierungszeit Kaiser Neros ein Erdbeben erheblichen Schaden in Laodicea anrichtete, gelang den Bewohnern der Wiederaufbau ohne Hilfe aus Rom.

      Das Bankwesen und die Industrie trugen zum Reichtum der Stadt bei. Laodicea war weit und breit für die dort gefertigte glänzende schwarze Wollkleidung bekannt, deren Farbe entweder auf das natürliche Schwarz der besonderen Schafart zurückzuführen gewesen sein mag oder auf die besondere schwarze Farbe, die dort hergestellt wurde.

      Die Stadt war nicht nur ein Zentrum des Bankwesens und der Industrie, sondern beherbergte auch eine Medizinschule. Da Laodicea in Phrygien lag, mag die als „Phrygisches Puder“ bekannte Augenmedizin ohne weiteres in der Stadt hergestellt worden sein. Es ist daher nicht überraschend, daß die Anbetung des Äskulap, eines Gottes der Heilkunde, in Laodicea von besonderer Bedeutung war.

      Die Stadt erfreute sich zwar eines blühenden Handels, doch ihre Wasserversorgung bereitete ihr Sorgen. In Laodicea gab es weder irgendwelche heißen Quellen, die für ihre Heilwirkung berühmt gewesen wären, wie im nahe gelegenen Hierapolis, noch verfügte man über erfrischendes, kühles Quellwasser wie im benachbarten Kolossä. Wasser mußte von einer Quelle, die ziemlich weit im Süden lag, nach Laodicea geleitet werden. Auf dem ersten Teil der Strecke

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen