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Ordinierte Diener GottesDer Wachtturm 1960 | 15. Februar
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seine Wege gerade.‘“ Das war Johannes der Täufer, und er taufte Jesus durch völliges Untertauchen im Wasser und hob ihn wieder aus dem Wasser empor. Auf diese Weise symbolisierte Jesus seinen Schritt der Hingabe, wodurch er bezeugte, daß er den Willen seines Vaters tun wollte, und Jehova erkannte ihn als seinen geliebten Sohn an, an dem er Wohlgefallen hat. „Nachdem Jesus getauft worden war, stieg er sogleich aus dem Wasser heraus; und siehe! die Himmel wurden aufgetan, und er sah Gottes Geist wie eine Taube auf ihn herabkommen. Siehe! da kam auch eine Stimme aus den Himmeln, welche sprach: ‚Dieser ist mein Sohn, der geliebte, den ich anerkannt habe.‘“ (Matth. 3:3, 16, 17, NW) Jesus war nun der Christus, der Gesalbte. Er war von Gott ordiniert und mußte sein großes Predigtwerk als ordinierter Diener Gottes beginnen. „Als Jesus selbst sein Werk begann, war er ungefähr dreißig Jahre alt.“ — Luk. 3:23, NW.
5 Niemand kann behaupten, Jesu Ordination sei unter einem Schaugepränge vor sich gegangen und viele Priester oder Geistliche hätten dabeigestanden. Da gab es auch keine Prozession. Auch hatte er nicht die Prüfung an einem prominenten Theologieseminar abgelegt. Er war der Sohn eines Zimmermanns, ja er selbst war Zimmermann, der nun hervortrat, um die Berufung zum Predigtdienst anzunehmen.
6. Wie wurden Jesu Jünger ordinierte Diener Gottes, und wie viele in jenen Tagen, die Christen wurden, wurden für den Predigtdienst ordiniert?
6 Alle Jünger Jesu wurden auf gleiche Weise getauft, völlig im Wasser untergetaucht, und nachdem er sie unterrichtet hatte, daß Gottes Königreich herbeigekommen sei, sandte er sie aus, die Königreichsbotschaft ebenso zu predigen, wie er es tat. Er schulte sie gut. Sie kannten das Wort und den Willen Gottes und lebten so, wie Jesus sie leben hieß. Zwar besuchten sie kein Theologieseminar, dennoch waren sie ordinierte Diener Gottes. Jehova bediente sich ihrer später zur Organisierung der ersten Christen zu Versammlungen, und sie setzten Aufseher dazu ein, die Herde Gottes zu hüten, nicht aber, um über sie zu herrschen. In jenen Tagen wurde ein jeder, der Christ wurde, ein ordinierter Diener Gottes, denn Jehova ernannte sie zu „Gesandten an Christi Statt, als ob Gott durch [sie] dringend bitte“. — 2. Kor. 5:20, NW.
7. Welches Gebot Jesu zeigt, daß seine Jünger zum Predigtdienste ordiniert waren?
7 Nach Jesu Auferstehung aus den Toten sprach er zu seinen versammelten Jüngern die Worte: „Geht daher hin und macht zu Jüngern Menschen aus allen Nationen und tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes und lehrt sie, alle Dinge zu beachten, die ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20, NW) Es wurde den Aposteln nicht geboten, in bezug auf die Taufe wahrer Nachfolger Christi Jesu etwas anderes zu tun als das, was in ihrem Fall getan worden war, oder als das Beispiel zeigte, das Christus Jesus ihnen gegeben hatte. Somit ist keine Vorschrift in bezug auf einen formellen religiösen Ritus vorhanden, den jemand beobachten müßte, damit er ein ordinierter Diener Gottes werden kann. Das Beispiel, das Christus Jesus gab, war ganz einfach.
8. Wer ordiniert Gottes Diener in Tat und Wahrheit, und was hat die Taufe mit der Ordination zu tun?
8 Wer sich im Wasser taufen läßt, wird dadurch natürlich noch kein ordinierter Evangeliumsdiener. Gott ordiniert den Getauften, der Jehova Gott bereits als den souveränen Herrscher und Christus Jesus als seinen Erretter anerkannt hat und auch anerkennt, daß er selbst ein Sünder ist und des Verdienstes des Opfers Christi bedarf, um vor Gott die richtige Stellung einzunehmen. Die Wassertaufe ist von großer Bedeutung, weil der Täufling dadurch öffentlich erklärt daß er sich Jehova hingibt oder sich absondert, um für ihn Dienst zu tun und ihn anzubeten. Natürlich muß er wissen, was er tut, und sich fortwährend dieses hohen Zweckes als würdig erweisen. Wenn Gott den Getauften annimmt, ordiniert er ihn zu seinem Dienste.
9, 10. (a) Was bedeutet es, ordiniert zu werden? (b) Wie zeigte Jesus, was diese Ermächtigung von ihm zu tun verlangte?
9 Ordiniert zu werden bedeutet, mit dienstamtlichen Funktionen bekleidet oder mit Autorität zu einem Dienst ernannt zu werden. Jesus wurde von Gott dazu ernannt und ermächtigt, einen besonderen Dienst zu leisten, der Gottes Wille für ihn war. In der Synagoge von Nazareth las Jesus über seine dienstamtlichen Funktionen folgende Worte aus der Rolle Jesajas: „‚Jehovas Geist ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, um den Armen gute Botschaft kundzutun; er hat mich ausgesandt, um den Gefangenen die Freilassung zu predigen und den Blinden die Wiederherstellung des Augenlichts, um die Zerschlagenen als Freigelassene wegzusenden, um Jehovas annehmbares Jahr zu predigen.‘ Damit schloß er die Rolle, gab sie dem Diener zurück und setzte sich; und aller Augen in der Synagoge waren gespannt auf ihn gerichtet. Dann fing er an, zu ihnen zu sprechen: ‚Heute hat sich dieses Schriftwort, das ihr eben hörtet, erfüllt.‘“ — Luk. 4:18-21, NW.
10 In Jesaja 61:1, 2 war prophezeit worden, daß Christus dieses Werk durchführen werde, und darum konnte Jesus diesen Schrifttext anführen und sagen, er erfülle ihn. Jesus wurde zu diesem Dienste ordiniert, ernannt, und zwar zur Zeit seiner Taufe im Jordan. Dort kam Jehovas Geist über ihn, und nun war er ermächtigt, Gottes Werk durchzuführen. Jetzt war die Zeit für ihn gekommen, zu reden und eine öffentliche Erklärung abzugeben. Bestimmt tat Jesus das!
11. Was vernehmen wir über Jesu Werk, wenn wir die Christlichen Griechischen Schriften lesen, und wurde sein Auftrag für dieses Werk an andere übertragen? An wen?
11 Alle Personen, die die Griechischen Schriften gelesen haben, wissen, welch umfangreiches Predigt- und Lehrprogramm Jesus während seiner dreieinhalbjährigen Dienstzeit durchgeführt hat. Auch wissen sie welche Arbeit die Apostel durchführten. Der Apostel Paulus sprach davon in den Worten: „Denn mit dem Herzen glaubt man zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Errettung ab.“ (Röm. 10:10, NW) Christen dürfen heute nicht anders handeln. Derselbe Auftrag, der Jesus oblag, der Auftrag, die gute Botschaft zu verkündigen, den Gefangenen Freilassung zu predigen, den Blinden die Wiederherstellung des Augenlichts und Jehovas annehmbares Jahr zu predigen, ging an seine treuen, christlichen Nachfolger über. Eine ähnliche und sehr positive Äußerung hinsichtlich dieser Sache machte Jesus selbst, vom Ölberge aus, im Hinblick auf unsere Tage, als er sagte: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das vollendete Ende kommen.“ (Matth. 24:14, NW) Die Apostel und alle Nachfolger Jesu sollten die Verkündigung der guten Botschaft zu ihrer Lebensaufgabe machen.
DAS AUSMASS DES PREDIGTDIENSTES
12. Von welcher Wichtigkeit ist der Evangeliumsdienst, und welche zeitgemäßen Fragen werden gestellt?
12 Diese Aufgabe, als ordinierter Prediger vor Gott oder weltlichen Regierungen zu amten, ist keine leichte Sache. Sie betrifft jeden Gedanken, jedes Wort, jede Tat und bedeutet, daß man wirklich den Grundsätzen folgt, die Christus Jesus niedergelegt hat, ja daß man in seinen Fußstapfen wandelt. Wie weitreichend ist diese Ordination eines Christen vor Gott? Gilt die Ordination eines Christen nur in der Zeit, in der er jemandem diese gute Botschaft predigt? Oder gilt diese Ordination, weil er Jehova Gott hingegeben ist, jeden Tag vierundzwanzig Stunden? Kann jemand die Berufung, zu der er sich bekennt, für kurze Zeit aufgeben und anders handeln, oder ist er verpflichtet, seine dienstamtlichen Kleider beständig anzubehalten? Die Heilige Schrift zeigt, daß Jesus als junger Mann Zimmermann war, daß er aber seinen Beruf wechselte. Er hätte seinen Beruf gern schon früher im Leben gewechselt, doch war dies nicht Gottes Wille für ihn. Er mußte erst das Alter von dreißig Jahren erreicht haben, das Alter, in dem ein Levit, gemäß dem jüdischen Gesetz, ein selbständiger Priester wurde. Als er dann von Gott ordiniert wurde, beschäftigte er sich in seinem Sinn in erster Linie mit der Durchführung des Willens seines Vaters, also mit der Verkündigung des herbeigekommenen Königreiches der Himmel. Er schulte seine Jünger, Arbeit von derselben Art zu tun, das heißt, derselben Berufung zu folgen.
13. Welchen theologischen Sinn hat das Wort Berufung? Wer muß diesen Lauf einschlagen?
13 Der Ausdruck Berufung hat folgenden theologischen Sinn: „Eine Berufung zum Dienste Gottes in einer besonderen Stellung, einem besonderen Lebensstand, besonders in der Priesterschaft oder im religiösen Leben, wie dies ersichtlich wird aus jemandes Befähigung, seinen natürlichen Neigungen und oft aus seiner Überzeugung, von Gott dazu eingeladen worden zu sein. Die Stellung oder der Lebensstand, zu dem jemand einen solchen Ruf erhält. Eine offizielle Einladung zu einem speziellen kirchlichen Amt, zum Beispiel zu einem Pastorat.“ Jesus hatte in der Tat „eine Berufung zum Dienste Gottes“ empfangen. Er war eingeladen worden, eine besondere Tätigkeit aufzunehmen oder eine besondere Laufbahn einzuschlagen. Seine Berufung bestand nun darin, „zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten“. (Matth. 6:33, NW) Ebenso muß jede Person, die ein ordinierter Nachfolger Christi Jesu wird, fortan in gleicher Weise ein christliches Leben führen. Jesu Apostel mußten das tun, um zu beweisen, daß ihre Berufung diejenige eines Dieners sei, der in Gottes Augen ordiniert war, auch wenn man sie vom Standpunkt weltlicher Behörden aus, als Fischer, Steuereinnehmer oder Zeltmacher ansah.
14. (a) Wann treten Berufe, wie die eines Zimmermanns, eines Maurers, eines Ingenieurs oder Arztes, an die zweite Stelle? (b) Warum darf man niemals zurücktreten, wenn man einmal ordiniert worden ist?
14 Ein Gott hingegebener Christ zu sein ist heute ebensowenig eine Teilzeitbeschäftigung wie damals. Es bedeutet eine Vollzeitberufung. Ein wahrer Christ ist nicht nur einige wenige Stunden am Sonntag ein Christ, zum Beispiel, wenn er gerade in der Kirche oder in einer Gebetsversammlung weilt. Eine wahrhaft Gott hingegebene Person, ein Diener, der vor Gott ordiniert ist, muß sein ganzes Leben lang ein Christ sein, und zwar von der Zeit an, da er Christus Jesus nachzufolgen und in seinen Fußstapfen zu wandeln beginnt. In der Welt mag jemand sagen, er sei von Beruf Zimmermann, Maurer, Ingenieur, Arzt und er verdiene seinen Lebensunterhalt durch diese Beschäftigung. Wenn aber diese Person ihr Leben Jehova Gott hingibt und im Wasser getauft wird, wird die weltliche Beschäftigung, der sie nachgeht, von untergeordneter Bedeutung, und ihr christliches Dienstamt muß an die erste Stelle rücken, da es nun ihr eigentlicher Beruf ist, weil sie zum Dienste Gottes berufen wird. Jesus sagte: „So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten, und all diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ Eines Christen erste Aufgabe, die sein Hauptinteresse fesselt, ist also seine Berufung zu einem christlichen Leben. Sie muß es sein. Seine Berufung muß diejenige eines Predigers sein, der in den Augen Gottes, Jehovas, ordiniert ist. Er kann seine weltliche Arbeit aufgeben, aber er darf niemals den Dienst aufgeben, zu dem Gott ihn berufen hat. Wenn ein Christ den Evangeliumsdienst aufgibt, verliert er sein ewiges Leben. Was ist also wichtiger?
15. Was erklärt jemand, der den Schritt der Hingabe an Gott tut, und als was sieht er Gottes Wort an?
15 Durch den Schritt der Hingabe an Jehovas Dienst und die Symbolisierung dieser Hingabe durch die Wassertaufe schließt man sich nicht einer irdischen Religionsorganisation an. Dieser Schritt ist nicht so unbedeutend. Nein, er ist das größte, das man jemals im Leben getan hat. Wer sich im Wasser untertauchen läßt, erklärt dadurch vor allen Mitchristen und Weltmenschen, daß er von da an Gott hingegeben ist und als sein Diener amten will. Das ist sein Beruf, und von nun an muß das ganze Wort Gottes, das in der Bibel enthalten ist, sein Führer sein. Als wahrer Christ hat er nach folgenden Worten des Apostels Paulus gehandelt: „Als ihr Gottes Wort empfingt, das ihr von uns hörtet, [habt ihr] es nicht als Menschenwort angenommen … sondern als das, was es in Wahrheit ist, als das Wort Gottes, das auch in euch, den Gläubigen, wirksam ist.“ — 1. Thess. 2:13, NW.
16, 17. (a) Was ist damit verbunden, wenn jemand Gottes Wort angenommen hat? (b) Wie zeigte Paulus dies?
16 ‚Ihr habt Gottes Wort empfangen und es angenommen‘, nicht wahr? Was ist nun damit verbunden? Der Apostel Paulus sagte, daß selbst das Essen und Trinken des Betreffenden damit verbunden sei. Das mag ungereimt klingen, doch laßt uns sehen, was er an die Korinther schrieb: „Ob ihr daher eßt oder trinkt oder irgend etwas anderes tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes. Hütet euch davor, Anlaß zum Straucheln zu geben, sei es bei Juden oder bei Griechen oder bei der Versammlung Gottes, wie auch ich allen Menschen in allem gefällig bin, indem ich nicht meinen eigenen Vorteil suche, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden.“ (1. Kor. 10:31-33, NW) Paulus interessierte sich dafür, Leben zu retten, sei es nun dadurch, daß er ‚aß oder trank oder sonst etwas tat‘. Wie aber können Essen und Trinken dazu beitragen, Leben zu retten? Paulus erklärt dies im achten und zehnten Kapitel des 1. Korinther-Briefes.
17 Paulus wußte, daß Christen ‚sich der Dinge enthalten sollten, die Götzen geopfert wurden‘ (Apg. 15:29, NW), aber er erklärte den Korinthern folgendes: „Alles, was auf dem Fleischmarkte verkauft wird, eßt weiterhin, ohne wegen eures Gewissens nachzuforschen, denn ‚die Erde gehört Jehova und auch ihre Fülle‘. Wenn irgend jemand von den Ungläubigen euch einlädt und ihr hingehen möchtet, so eßt alles, was euch vorgesetzt wird, ohne wegen eures Gewissens nachzuforschen. Wenn aber jemand zu euch sagen sollte: ‚Dies ist etwas, das einem Gott geopfert worden ist‘, so eßt nicht um dessentwillen, der es enthüllte, und um des Gewissens willen. ‚Des Gewissens‘, sage ich, nicht deines eigenen, sondern desjenigen des anderen. Denn warum sollte ich meine Freiheit von dem Gewissen einer anderen Person richten lassen? Wenn ich (etwas) mit Danksagung genieße, warum sollte ich gelästert werden betreffs der Sache, wofür ich Dank sage?“ (1. Kor. 10:25-30, NW) Möglicherweise war das Fleisch, das auf dem Fleischmarkt verkauft wurde, Götzen geopfert; doch wie hätte man das wissen können? Man hatte sich nicht erkundigt, ob das Tier oder das Stück Fleisch, das man kaufte, einem Götzen geopfert war. Paulus sagt somit, wenn jemand uns zum Essen einlädt, so solle man das essen, was einem vorgesetzt wird. Paulus wußte, „daß ein Götze in der Welt nichts ist und daß es keinen Gott gibt außer e i n e m“. (1. Kor. 8:4, NW) Wenn aber jemand, der mit dir zusammen ißt, sagte: „Dies ist etwas, das einem Gott geopfert worden ist“, dann iß nichts davon, und zwar wegen des Gewissens dessen, der dies sagt. Wegen deines eigenen Gewissens? Nein, sondern wegen des Gewissens des anderen. Du könntest ihn dadurch zu Fall bringen, daß du davon ißt.
18, 19. (a) Weshalb war Paulus so sehr daran gelegen, das Gewissen seines Bruders nicht zu verletzen? (b) Sollten Christi Nachfolger heute in gleicher Weise besorgt sein? Weshalb?
18 Paulus argumentierte, daß die Freiheit oder Erkenntnis eines Christen „nicht den Schwachen zum Anstoß werde“. Wenn du Speise genießen solltest, die Götzen geopfert ist, nachdem du Gott Dank dafür gesagt hast, könntest du immer noch einen Menschen verderben. „Doch wenn ihr so gegen eure Brüder sündigt und ihr Gewissen, das schwach ist, verwundet, sündigt ihr gegen Christus. Wenn daher eine Speise meinen Bruder zum Straucheln bringt, so will ich nie wieder Fleisch essen, damit ich meinen Bruder nicht zum Straucheln bringe.“ (1. Kor. 8:9, 12, 13, NW) Die Ordination des Paulus, seine Absonderung für den Dienst Gottes, berührte auch die Art und Weise, wie er aß und trank. Jede Handlung des täglichen Lebens wurde davon berührt. Paulus war daran gelegen, Leben zu retten. Somit sagte er: „Verdirb nicht mit deiner Speise den, für welchen Christus starb … Denn das Königreich Gottes bedeutet nicht Essen und Trinken, sondern bedeutet Gerechtigkeit und Friede und Freude durch den heiligen Geist.“ „Alles ist erlaubt, aber nicht alles ist vorteilhaft. Alles ist erlaubt, aber nicht alles erbaut. Jeder suche weiterhin nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen.“ — Röm. 14:15, 17; 1. Kor. 10:23, 24, NW.
19 Dürfen Christen die Dinge heute anders ansehen und zulassen, daß durch die Art und Weise, wie sie essen oder trinken, ein Jude oder ein Grieche oder ein Bruder in der Versammlung strauchelt? Nein! Wir befinden uns in derselben Lage wie Paulus ehedem. Er wollte lieber „allen Menschen in allem gefällig“ sein, indem er ‚nicht seinen eigenen Vorteil suchte, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden‘. (1. Kor. 10:33, NW) Handelst du gleich? Wenn du ein ordinierter Evangeliumsdiener bist wie Paulus, wirst du es tun.
ESSEN, TRINKEN, SPRECHEN UND ARBEITEN
20. (a) Was mag heute für Christen ein Problem sein, wenn auch der Genuß gewisser Speisen für sie kein Problem bedeuten mag, und welche Argumente werden dafür vorgebracht? (b) Was aber muß bei unseren Trinkgewohnheiten berücksichtigt werden?
20 Jemand mag jedoch einwenden, daß solche Dinge heute nicht geschehen. Die Leute opfern keine Speisen den Götzen. Nun gut, wie steht es aber mit den Trinkgewohnheiten? Es wird heute viel getrunken, und Paulus erwähnt das Trinken als etwas, worüber man wachen soll. Man trinkt Getränke aller Art, aber was im Sinn gewisser Personen am meisten Störungen verursacht, ist das Trinken alkoholischer Getränke. Vielleicht wird jemand, der Wein trinken will, das Argument vorbringen, daß Paulus Timotheus geraten habe, um seines Magens willen ein wenig Wein zu trinken. Ein anderer mag sagen, Jesu erstes Wunder sei die Verwandlung von Wasser in Wein gewesen. Wieder ein anderer wird sagen, daß Wein das Menschenherz erfreut. All das ist wahr, und in den meisten Ländern und Staaten ist es erlaubt, alkoholische Getränke zu besitzen und zu verwenden — doch nützt es einem anderen Bruder? Dient das Trinken eines solchen Getränkes zur ‚Auferbauung‘? Denken wir nicht an unseren eigenen Vorteil, sondern an den des Mitmenschen.
21, 22. (a) Welches schlechte Beispiel könnte ein gedankenloser Aufseher den Brüdern geben? (b) Wer könnte, außer Brüdern, auch zu Fall kommen?
21 Angenommen, der Aufseher einer Versammlung des Volkes Gottes, ein Mann von Einfluß, zu dem man aufblickt, gehe eines Abends mit Freunden aus, beherrsche sich aber nicht beim Trinken berauschender Getränke und werde betrunken. Die Bibel erklärt ausdrücklich, daß Trunkenbolde das Königreich nicht ererben werden. „Was nun? Wißt ihr nicht, daß ungerechte Menschen Gottes Königreich nicht ererben werden? Laßt euch nicht irreführen! Weder Hurer noch Götzendiener … noch Diebe, noch Habsüchtige, noch Trunkenbolde … werden Gottes Königreich ererben.“ (1. Kor. 6:9, 10, NW) Selbst wenn jemand von euch ein solcher gewesen ist, bevor er zur Erkenntnis der Wahrheit gelangte, seid ihr nun reingewaschen, wie Paulus sagt. Warum also wieder zu diesem Brauch zurückkehren und deinen Bruder zum Straucheln bringen? Dann mag ein Bruder sehen, wie dieser berauschte Aufseher im Zickzack die Straße hinabgeht. Der Zuschauer ist schockiert, beunruhigt und verletzt, wegen der Tatsache, daß ein ordinierter Diener seiner Versammlung so wenig an seine Ordination, die er vor Gott hat, denkt, daß er sich betrinkt. Diese Sorglosigkeit beim Trinken ist eine Ursache geworden, die einen Bruder in der Versammlung Gottes zum Straucheln bringt.
22 Folgen wir diesem Betrunkenen noch etwas weiter. Während er sich seinem Hause nähert, bemerkt sein Nachbar, mit dem er die Bibel studiert, daß er betrunken ist. Auch er nimmt Anstoß, weil er gedacht hatte, dieser ordinierte Diener Gottes führe ein christliches Leben. Nun beschließt der Nachbar, mit dieser Person nicht mehr die Bibel zu studieren, und sagt zu seiner Frau: „Wenn er das aus der Bibel lernt, so gibt es noch bessere Menschen, mit denen wir Umgang haben können, auch wenn sie keinen Glauben an Gott haben. Warum sollte ich meine Lebensweise ändern und etwas Neues annehmen, wenn sich einer der Prominenten in der Versammlung, der beansprucht, ein ordinierter Prediger zu sein, betrinkt?“
23. Wieso sind die Worte des Paulus in seinen Briefen an die Korinther und die Römer sehr zeitgemäß?
23 Paulus hatte bestimmt recht, wenn er sagte: „Ob ihr daher eßt oder trinkt oder irgend etwas anderes tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes.“ (1. Kor. 10:31, NW) Gereichte das zur Verherrlichung Gottes? Sicherlich möchte ein Christ nicht einem Juden zum Anstoß sein, noch einem Griechen, einem Nachbarn, einem Freund, noch einem seiner Brüder in der Versammlung Gottes. Jedem ordinierten Prediger sollte an der Rettung aller Menschen für Gottes neue Welt gelegen sein. „So laßt uns denn nach den Dingen streben, die dem Frieden dienen, und nach jenen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen. Hört auf, das Werk Gottes wegen Speise niederzureißen. Es sind zwar alle Dinge rein, aber es schadet dem Menschen, der durch das, was er ißt, Anlaß zum Straucheln gibt. Es ist gut, weder Fleisch zu essen noch Wein zu trinken, noch sonst etwas zu tun, worüber dein Bruder straucheln könnte.“ — Röm. 14:19-21, NW.
24, 25. Auf welche andere Weise muß ein Christ über seine Schritte wachen?
24 Ein Christ muß auch in anderen Dingen über seine Schritte wachen. Paulus legt diese Wahrheit dar, wenn er an die Kolosser schreibt: „Laßt das Wort des Christus in aller Weisheit reichlich in euch wohnen. Fahrt fort, euch gegenseitig zu lehren und zu ermahnen mit Psalmen, Lobpreisungen Gottes, mit holdseligen geistlichen Liedern, Jehova in euren Herzen singend. Und was immer ihr tut, im Wort oder Werk: Tut alles im Namen des Herrn Jesus, indem ihr Gott, dem Vater, durch ihn dankt.“ — Kol. 3:16, 17, NW.
25 Paulus heißt uns, über unsere Worte und Taten zu wachen, die einen ziemlichen Teil jedes Tages füllen. Wie sprechen wir zum Beispiel mit den Leuten, und wie arbeiten wir für unseren Arbeitgeber? Bestimmt kommt die Schulung eines Christen in diesen beiden Dingen zum Ausdruck.
26. Was für Worte sollten ordinierte Diener Gottes gebrauchen, und weshalb fällt es uns bisweilen schwer, unsere Sprache zu meistern?
26 Sind die Worte, die aus unserem Munde hervorgehen, anständig, rein, hilfreich und achtenswert? Wären wir erfreut zu wissen, daß Gott uns bei allem, was wir sagen, zuhört? Jakobus schrieb über das, was wir sagen, die Worte: „Eine Quelle sprudelt nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere hervor … Auch kann eine Salzquelle nicht süßes Wasser spenden … Die Zunge kann keiner der Menschen zähmen. Ein unbändiges, schädliches Ding ist sie, voll tödlichen Giftes. Mit ihr segnen (preisen) wir Jehova, ja den Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die doch ‚nach Gottes Ebenbild‘ ins Dasein gekommen sind. Aus demselben Munde gehen Segen und Fluch hervor. Es ist nicht recht, meine Brüder, daß diese Dinge so weiter geschehen.“ Aus dem Munde eines ordinierten Dieners Gottes sollten liebreiche Worte der Belehrung und Ermahnung hervorgehen. Man sollte nicht prahlen und gegen die Wahrheit lügen, sondern sollte mit dem Munde stets Jehova preisen. „Überdies entstammt die Frucht der Gerechtigkeit einem Samen, der unter friedvollen Verhältnissen für die gesät wird, die Frieden stiften.“ — Jak. 3:6-12, 18, NW.
27. Darf ein ordinierter Prediger einen Wortschatz mit guten und einen zweiten mit schlechten Worten haben? Was sagen Paulus und Petrus in dieser Hinsicht?
27 Ordinierte Diener Jehovas können nicht eine Doppelpersönlichkeit sein, die über einen Wortschatz mit lauteren, aufrichtigen Worten verfügen und über einen zweiten mit unsauberen, schlechten Worten. Ein Christ kann sich selbst erziehen, um fähig zu sein, gute Worte zu verwenden, die seine Gedanken klar und kraftvoll ausdrücken. Der Christ hat nicht einen besonderen Wortschatz für den Verkehr mit der Versammlung des Volkes Gottes und einen anderen, der harte, barsche, schmutzige Worte enthält für den Umgang mit anderen an seiner Arbeitsstätte. Denkt an das, was Paulus sagt: „Was immer ihr tut, im Wort … tut alles im Namen des Herrn Jesus, indem ihr Gott, dem Vater, durch ihn dankt.“ Petrus bestätigt dies und gebraucht ebenfalls gute, ausdrucksvolle Worte: „Denn ‚wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der halte seine Zunge zurück von dem, was schädigt, und seine Lippen von trügerischen Reden; er wende sich ab von dem, was schädigt, und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen; das Angesicht Jehovas aber ist gegen die, welche schädliche Dinge tun.‘“ — 1. Pet. 3:10-12, NW.
28. (a) Wie sollte der ordinierte christliche Prediger seine weltliche Beschäftigung ansehen? (b) Wie kann jemand stehlen, ohne daß er einem anderen seine Habe direkt wegnimmt?
28 Denken wir nun auch an den anderen Teil des Lebens eines Christen, an seine Arbeit. Viel Zeit wird für die tägliche Arbeit verwendet, wie aber verrichtet man seine Arbeit, wie verdient man das tägliche Brot? Tatsächlich schließt jedermann einen Vertrag mit seinem Arbeitgeber oder trifft eine Vereinbarung mit ihm. Wenn ein Arbeitgeber eine Person dazu anstellt, eine gewisse Arbeit zu verrichten, erklärt er sich bereit, dem Arbeiter einen gewissen Lohn zu zahlen. Der Arbeitnehmer sollte sich von seiner Arbeit nicht drücken, sollte nicht weniger leisten, als er zu tun versprochen hat. Er sollte ehrlich sein und seinem Arbeitgeber ein volles Maß Arbeit leisten. Ist jemand als Zimmermann angestellt worden, um so und so viele Stunden täglich zu arbeiten, und empfängt er für diese Stunden den entsprechenden Lohn, dann sollte er sich bestimmt in dieser Zeit, alle diese Stunden hindurch, befleißigen, gute Zimmermannsarbeit zu leisten. Er wird nicht für Müßiggang bezahlt. Er wird für die Arbeit bezahlt. Wenn ein Christ in einem Laden arbeitet, der einem Reichen gehört, so hat er kein Recht, diesem Reichen etwas zu stehlen, weil dieser ja reich ist, noch hat er das Recht, den Kunden etwas zu stehlen, indem er von ihnen mehr verlangt, als die Ware wert ist, um den Unterschied für sich zu behalten. Das ist Diebstahl. Jemand kann seinen Arbeitgeber auch dadurch bestehlen, daß er bei der Arbeit trödelt. Er erwartet, von seinem Arbeitgeber bezahlt zu werden. Darf somit der Arbeitgeber nicht auch erwarten, daß für das Geld, das er auszahlt, Arbeit geleistet wird? „Was immer ihr tut … im Werk, tut alles im Namen des Herrn Jesus.“ Tust du das?
29. Welche Haltung nahm der Apostel Paulus gegen den Sklaven Onesimus ein, nachdem dieser Christ geworden war?
29 Paulus dachte nicht, daß Onesimus, ein Sklave Philemons, von seinem Arbeitgeber ferngehalten werden sollte. Als Onesimus ein Christ wurde, erkannte Paulus, daß er ein Sklave war, und sandte ihn seinem Eigentümer zurück. Der Sklave, der nun ein Christ geworden war, gehörte immer noch Philemon, obwohl dieser ebenfalls ein Christ war. Paulus schrieb über Onesimus die Worte: „Ich ermahne dich [Philemon] hinsichtlich meines Kindes, dessen Vater ich wurde, als ich mich in Gefängnisbanden befand, des Onesimus, der dir früher nicht von Nutzen war, jetzt aber dir und mir nützlich ist. Ihn sende ich dir zurück, ja ihn, das ist mein eigenes Herz.“ Obwohl Paulus in Onesimus einen ihm sehr nützlichen Gefährten gefunden hatte, wünschte er doch, daß er zu seinem Eigentümer zurückkehre, denn das war recht, und nach Gesetz gehörte er dorthin, so daß Philemon ihn „für immer zurückerhalten“ möge, „nicht länger als einen Sklaven, sondern als einen, der mehr ist als ein Sklave, als einen geliebten Bruder, besonders für mich, wieviel mehr aber für dich, sowohl in fleischlicher Hinsicht als auch im Herrn.“ (Philem. 10-12, 15, 16, NW) Die Heilige Schrift zeigt an, daß, ungeachtet, in welchem Zustand man sich befindet, sei es als Sklave oder als freier Arbeiter, ein Christ so arbeiten sollte, als ob er „im Namen des Herrn Jesus“ arbeite, indem er „Gott, dem Vater, durch ihn dankt“.
30. Wie also müssen Christen sein?
30 Christen müssen ehrlich sein. Sie müssen wahrhaftig sein. Sie müssen beweisen, daß sie ordinierte Diener Gottes sind, und dies nicht nur, wenn sie die gute Botschaft predigen, sondern in allem, was sie tun, so daß Menschen von allen Arten errettet werden können. Dadurch beweisen sie, daß ‚das Wort Gottes in Gläubigen wirksam ist‘. Bist du ein Christ, der gute Werke tut, selbst in der Art, wie du ißt, trinkst, sprichst, arbeitest, predigst oder sonst etwas tust, indem du alles zur Verherrlichung Gottes tust, damit jemand errettet werde? ‚Suchst du Frieden und jagst du ihm nach‘? Ein Christ weiß, daß „die Augen Jehovas auf die Gerechten“ gerichtet sind, auf seine ordinierten Diener! — 1. Pet. 3:11, 12, NW.
Ich habe Jehova stets vor mich gestellt. Weil er zu meiner Rechten ist, werde ich nicht wanken. Darum freut sich mein Herz, und mein Ruhm ist zur Freude geneigt [meine Ehre ist fröhlich, Lu]. Auch mein eigenes Fleisch wird in Sicherheit wohnen. Denn du wirst meine Seele nicht im Scheol lassen. Du wirst nicht zulassen, daß dein Mensch von liebender Güte die Grube sehe. Du wirst mir den Pfad des Lebens weisen. Fülle von Freuden gibt es vor deinem Angesicht und Lieblichkeit zu deiner Rechten immerdar. — Ps. 16:8-11, NW.
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Läßt du dein Licht leuchten?Der Wachtturm 1960 | 15. Februar
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Läßt du dein Licht leuchten?
1, 2. Warum kann die Tätigkeit eines ordinierten Evangeliumsdieners passenderweise mit einer Stadt, die auf einem Berge liegt, und mit einer angezündeten Lampe verglichen werden?
EIN ordinierter Diener Gottes trägt eine schwere Verantwortung. Er fährt dort fort, wo Jesus aufgehört hatte. Der Herr sagte zu seinen treuen Nachfolgern: „Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt kann nicht verborgen sein, wenn sie auf einem Berge liegt. Man zündet auch nicht eine Lampe an und stellt sie unter den Scheffel, sondern auf das Lampengestell, und sie leuchtet allen, die im Hause sind. Ebenso laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure rechten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.“ (Matth. 5:14-16, NW) Dieses Licht der Wahrheit leuchtet zufolge der Tätigkeit der wahren Christen Tag und Nacht in der Welt. Wenn ein ordinierter Evangeliumsdiener von Haus zu Haus predigt, leuchtet das Licht. Aber das ist nicht die einzige Zeit, in der er sein Licht leuchten läßt. Er muß es auch während der Zeit leuchten lassen, in der er ißt und trinkt, und während der allgemeinen Unterhaltung mit anderen und bei seiner Arbeit ebenso, wie wenn er sich in der Versammlung des Volkes Gottes aufhält Ein Christ darf sich niemals verbergen oder sein Licht ausschalten. „Ihr seid das Licht der Welt … Laßt euer Licht vor den Menschen leuchten.“
2 Ein ordinierter Diener Gottes blickt in die Zukunft. Wenn er ‚das Leben lieben und gute Tage sehen will … suche er Frieden und jage ihm nach‘. (1. Pet. 3:10, 11, NW) Während er dem Frieden nachjagt, hat er keine Zeit für Unrechttun, wodurch er außer Harmonie mit Gottes Wort gerät. Wenn er Unrecht tut, wird es offenbar werden. Als Evangeliumsdiener muß er täglich vierundzwanzig Stunden beweisen, daß er einen christlichen Wandel führt. Er wird beobachtet, gleich einer Stadt, die auf einem Berg liegt. Sie kann nicht verborgen bleiben. Sie wird meilenweit gesehen. Eine solche Stadt kann ebensowenig verborgen bleiben wie das Licht eines wahren Christen. Das Licht eines ordinierten Dieners Gottes leuchtet unablässig. Es strahlt stets, es sei denn, der Betreffende ersticke das Licht willentlich durch die Art, wie er ißt, trinkt, spricht, arbeitet oder die gute Botschaft von Gottes Königreich predigt. Laßt das nie geschehen! Mögen die Menschen aller Arten eure rechten Werke sehen, denn wenn sie eure rechten Werke sehen, werden Menschen von allen Arten euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.
3. Was sollten die Leute außer der rechten Predigttätigkeit des Christen sehen, was sie günstig beeindruckt?
3 Die Verkündigung des herbeigekommenen Reiches Gottes von Haus zu Haus ist unbedingt erforderlich, ja äußerst wichtig, denn diese gute Botschaft läßt die Menschen die großen Segnungen deutlicher erkennen, die Gott für Gläubige bereithält. Laßt sie aber auch die rechten Werke des Christen sehen, die Art, wie er lebt, wie er sich bei der Arbeit und bei der Erholung benimmt, die Art, wie sich seine Kinder aufführen, die Art, wie er sich unter die Glieder der Versammlung mischt, und dazu seine Lehrfähigkeit. Ja, all dies zeigt, ob er sein Licht leuchten läßt.
4, 5. (a) Gibt es Teilzeit-Christen, und weshalb antwortest du so? (b) Können alle Christen für die Verkündigung der guten Botschaft gleichviel Zeit aufwenden? (c) Zu welcher Schlußfolgerung kommen wir daher in dieser Sache?
4 Wer sich Jehova hingegeben hat, um ihm zu dienen, und dann im Wasser getauft worden ist, kann nicht den Anspruch erheben, nur ein Teilzeit-Christ zu sein. Er muß ein Vollzeit-Christ sein. Er mag nicht imstande sein, den ganzen Tag in der Verkündigung von Haus zu Haus und bei der Durchführung von Bibelstudien zu verbringen, wie es die Pioniere und Missionare tun. Doch das ändert an der Sache des Christseins nichts. Gottes Gebote sind für alle Christen dieselben. Bei Jehovas Zeugen werden viele Christen als Pioniere, Missionare und Vollzeitprediger bezeichnet. Diese sind imstande gewesen, ihre Angelegenheiten so zu regeln, daß sie ihre ganze Zeit aufwenden können, um andere Personen zu unterrichten und ihnen zu dienen, indem sie von Haus zu Haus gehen und in den Wohnungen gläubiger Menschen Bibelstudien durchführen. Es ist leicht ersichtlich, daß nicht alle Menschen, die ihr Leben Jehova Gott hingegeben haben und getauft worden sind, ihre ganze Zeit dem Predigtdienst widmen können; bestimmt aber müssen sie allezeit ein christliches Leben führen. Sie müssen beweisen, daß sie vor Gott ordinierte Prediger sind, und das ebenso gut wie jemand, der den ganzen Tag evangelisiert. Alle Christen müssen Vollzeit-Lichtträger sein, so wie Jesus es war, denn sie wandeln in seinen Fußstapfen.
5 Was müssen wir also folgern? Daß ein Christ allezeit ein ordinierter Diener vor Gott sein muß, sei er nun Pionier, Missionar oder jemand, der als Versammlungsverkündiger bekannt ist. Jemand, der einen christlichen Wandel führt, muß, gemäß der Schrift, so wie sich Paulus und auch Petrus und Jesus selbst ausdrücken, ‚fortfahren, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten‘. Ferner sagte Jesus: „Wenn ihr meine Gebote beachtet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, gleichwie ich die Gebote des Vaters beachtet habe und in seiner Liebe bleibe.“ (Joh. 15:10, NW) Es gibt keine Ausnahmen. Alle Christen haben dieselben Gebote empfangen. Sie haben denselben Erlöser, denselben Gott.
DIE WERKE WERDEN OFFENBAR
6, 7. Wie könnten wir 1. Timotheus 5:24, 25 hinsichtlich der Übeltaten der Menschen erklären?
6 Was eine Person wirklich ist, wird schließlich offenbar werden. Paulus sagte zu Timotheus: „Die Sünden einiger Menschen sind offenkundig und führen sogleich zum Gericht, die Sünden anderer Menschen aber werden später ebenfalls kund. Ebenso werden die rechten Werke offenbar, und jene, die anders sind, können nicht verborgen bleiben.“ (1. Tim. 5:24, 25, NW) Ein einfaches Beispiel wird uns behilflich sein, den Gedanken des Apostels Paulus zu erfassen. In einer gewissen Stadt lebte ein Dieb, der schon zwei Jahre lang Einbrüche verübt hatte, und ein anderer suchte zum ersten Male Diebstahl in einem Hause zu begehen. Als dieser Neuling die Tat wagte, wurde er in dem Augenblick gefaßt, als er das Haus mit den gestohlenen Dingen verlassen wollte, und wurde der Polizei eingeliefert. Darauf fand die Gerichtsverhandlung statt. Die Zeugen legten ihr Zeugnis ab, und der Beweis, daß er ein Dieb war, wurde erbracht. Sein Urteil: Sechs Monate Gefängnis. Dieses Mannes Sünden waren ‚offenkundig und führten sogleich zum Gericht‘.
7 Wie aber steht es nun mit dem erstgenannten Dieb, der bereits zwei Jahre lang gestohlen hatte? Er entschließt sich zu einem neuen Diebstahl. Diesmal aber wird er gefaßt. Die Polizei verhaftet ihn. Er wird vor Gericht gezogen, und bei der Beweiserhebung ergibt sich, daß er nicht nur im letzten Haus, das er gesetzwidrig betreten hat, einen Diebstahl beging, sondern, daß er schon in den vergangenen zwei Jahren in vielen anderen Häusern gestohlen hat. Wenn auch dieser Dieb vielleicht bis dahin in der Gemeinde einen guten Ruf genoß, werden jetzt seine ‚Sünden ebenfalls kund‘, wenn auch erst später, nach zwei Jahren. Ein Mensch kann nicht den Weg, den er geht, dauernd verborgenhalten. Wenn er ein Dieb ist, wird es schließlich offenbar werden.
8. Wie könnten die Werke eines Gerechten sogleich kundwerden?
8 Paulus folgert, daß, so wie die Sünden einiger Menschen sogleich kundwerden und die Sünden anderer Menschen später an den Tag kommen, dasselbe auch in bezug auf die rechten Werke gewisser Personen gesagt werden kann. Vielleicht erklärt eine andere Illustration diese Wahrheit deutlicher. Eine Frau, die eifrig die gute Botschaft von Haus zu Haus predigt, hat ausgezeichneten Erfolg, denn sie ist imstande, das Interesse der Menschen für Gottes Wort zu gewinnen und viele Heimbibelstudien einzuführen. Zufolge ihrer rechten Werke kommen schon nach kurzer Zeit mehrere Personen in den Königreichssaal der Zeugen Jehovas, studieren gemeinsam mit der Versammlung, beginnen die gute Botschaft selbst zu predigen, widmen ihr Leben dem Dienste Jehovas und lassen sich taufen. Die rechten Werke dieser Frau werden vor allen Gliedern der Versammlung sogleich offenbar.
9, 10. Warum könnten die rechten Werke eines anderen lange Zeit verborgen bleiben?
9 In der gleichen Versammlung betätigt sich eine andere Frau ebenso eifrig im Zeugniswerk, doch aus irgendeinem Grunde kommen die Menschen, die sie antrifft und mit denen sie studiert, nicht so schnell in den Königreichssaal. Sie hat mit ihnen weit über ein Jahr studiert und doch noch keine Resultate erzielt.
10 Der Mann dieser zweiten Frau interessiert sich nicht für die Bibel und ihre Botschaft und ist seit zwei Jahren sehr dagegen gewesen, daß sie den Predigtdienst aufnimmt. Als sie sich vor zehn Jahren geheiratet hatten, waren sie beide weltlich gesinnte Menschen, begaben sich miteinander zu Abendgesellschaften, in Nachtlokale, ja betranken sich. Sie führten ein ziemlich bewegtes Leben, waren dabei aber nicht glücklich, und es gab manchen Familienzank, wenn sie wieder nüchtern waren und auch zu anderen Zeiten. Als später Kinder da waren, blieben sie mehr daheim, aber das wahre Glück fehlte dennoch. Es war kein Friede im Hause. Vor etwas mehr als zwei Jahren begann diese Frau nun mit einem Zeugen Jehovas die Bibel zu studieren. Es ging auch nicht sehr lange, und sie verstand, was Paulus den Thessalonichern schrieb: „Wir danken Gott auch unablässig dafür, daß ihr, als ihr Gottes Wort empfingt … es nicht als Menschenwort angenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist: als das Wort Gottes.“ (1. Thess. 2:13, NW) Ihr Wunsch ging nach Rettung; denn nun erfuhr sie, daß sie sich eines besseren Lebens erfreuen könnte, und sie widmete sich dem Dienste Jehovas. Sie wurde im Wasser getauft und erwies sich als eine ordinierte Evangeliumsdienerin, die ihren Sinn umgestaltete und nicht nur die Botschaft predigte, sondern auch einen guten, christlichen Wandel führte. Sie ließ also ihr Licht leuchten. Sie besuchte alle Versammlungen im Königreichssaal, nahm ihre Kinder mit und studierte die Bibel auch mit ihnen zu Hause. Ihr Mann kam aber niemals in den Königreichssaal mit. Ihre Mitzeugen in der Versammlung wußten nicht viel über ihren Gatten oder ihr Leben zu Hause, denn ihr Mann erlaubte nicht, daß ein Zeuge Jehovas ins Haus kam.
11. Welcher Rat, den Petrus gab, wird richtigerweise während der Zeit befolgt, da die rechten Werke einer Person verborgen bleiben?
11 Diese Frau, die nun eine ordinierte Evangeliumsdienerin war, tat aber nicht nur außerhalb des Hauses, sondern auch im Hause selbst rechte Werke, indem sie allezeit Gottes Gebote befolgte. Sie nahm den Rat des Petrus an, der unter Inspiration des heiligen Geistes folgendes schrieb: „Ebenso, ihr Frauen: seid euren Männern untertan, damit sie, wenn einige dem Worte nicht gehorchen, durch das Benehmen ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden, weil sie Augenzeugen eures keuschen Wandels und tiefen Respekts gewesen sind. Und euer Schmuck sei nicht der äußere, indem ihr die Haare flechtet und goldene Schmucksachen anlegt oder Obergewänder tragt, sondern er sei der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, der in Gottes Augen von hohem Werte ist. Denn so pflegten sich einst auch die heiligen Frauen zu schmücken, die auf Gott hofften, indem sie ihren eigenen Männern untertan waren, wie Sara Abraham zu gehorchen pflegte, indem sie ihn ‚Herr‘ nannte. Und ihr seid ihre Kinder geworden, vorausgesetzt, daß ihr weiterhin Gutes tut und keinerlei Schrecken fürchtet.“ — 1. Pet. 3:1-6, NW.
12—14. Welche rechten Werke beobachten die Leute, wenn sie vor allen kundwerden?
12 Diese Gott hingegebene Frau, eine gute Hausfrau, eine liebevolle Mutter, durfte ihrem Mann nicht von der biblischen Wahrheit erzählen. Er hatte es ihr verboten! Der große Wechsel aber, den er bei ihr bemerkte, die rechten Werke sprachen lauter als Worte. Sie betrank sich nicht mehr. Ihre Geistesverfassung änderte sich. Ihre Wohnung war nun sauber und immer in Ordnung. Die Mahlzeiten waren besser und waren zur rechten Zeit bereit. Die Kinder betrugen sich gut, und sie wurden gelehrt, ihren Vater zu lieben und zu respektieren. Die Verhältnisse zu Hause waren nun viel angenehmer. Doch wieso?
13 Da, nach zwei Jahren, in denen diese Frau sich bemüht hatte, einen christlichen Wandel zu führen, und dabei manchmal eine barsche Behandlung in Kauf nehmen mußte, sagte ihr Mann zu ihr, als sie einmal vom Felddienste heimkam: „Mit dir ist eine große Veränderung vor sich gegangen. Was hat dazu geführt?“ Die Antwort war natürlich einfach: „Ich suche dem Worte Gottes gemäß zu leben. Ich suche Frieden und jage ihm nach.“ Darauf erwiderte er: „Wenn das Wort Gottes dich veranlaßt hat, so viel Rechtes zu tun, kann vielleicht auch ich gläubig werden, wenn ich das Wort Gottes auf mich einwirken lasse!“ Gesagt, getan!
14 Wir sehen also, daß im Leben dieser Frau ihre rechten Werke ‚später kundwurden‘. Jawohl, Gottes Wort bewahrheitet sich: „Ebenso werden die rechten Werke offenbar, und jene, die anders sind, können nicht verborgen bleiben.“ — 1. Tim. 5:24, 25, NW.
15. Was tröstet uns daher alle, und als was wünschen wir uns daher zu erweisen?
15 Während die rechten Werke einiger Menschen rasch gute Ergebnisse erzielen, werden doch auch die rechten Werke anderer schließlich offenbar, selbst nach vielen Jahren. Laß dich niemals entmutigen, weil es scheint, als ob deine rechten Werke keine Ergebnisse zeitigten! Benimm dich weiterhin als ein Christ. Weil du dein Licht leuchten läßt, wird einigen Rettung zuteil werden, auch wenn es in kleinen Dingen, im Essen, Trinken, im Gespräch, bei der Arbeit oder bei etwas anderem, das du tun magst, beobachtet wird. Vergewissere dich, daß alles, was du tust, zur Verherrlichung Gottes geschieht. Man sollte nicht den eigenen Vorteil suchen, sondern den der vielen, damit sie gerettet werden können. Beachte: Die erwähnte christliche Frau war nicht auf ihren eigenen Vorteil bedacht, sondern auf den Vorteil ihres Mannes, damit auch er errettet werde und an den Freuden eines Lebens in Gottes neuer Welt teilhabe. Sei den ganzen Tag ein Christ. Erweise dich vor Gott als ein ordinierter Vollzeitdiener.
16. Tut ein ordinierter Prediger nur deshalb rechte Werke, damit sie von Menschen gesehen werden? Wenn nicht, warum nicht?
16 Wenn ein ordinierter Diener Gottes von Haus zu Haus geht oder rechte Werke für seinen Arbeitgeber oder daheim seiner Frau und seinen Kindern gegenüber tut und sich in der Versammlung richtig benimmt, so will er sich damit nicht brüsten. Er muß sich von Gottes Wort leiten lassen, und weil er diesem Worte folgt, wird das Leben angenehm und friedevoll. „Denn die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen.“ (1. Pet. 3:12, NW) Wir werden ermahnt, ‚wohl darauf zu achten, unsere Gerechtigkeit nicht vor Menschen zu üben, um von ihnen beachtet zu werden; sonst werden wir keinen Lohn bei unserem Vater haben, der in den Himmeln ist‘. (Matth. 6:1, NW) „Tut alles zur Verherrlichung Gottes.“ Heuchelt nicht!
17. (a) Wie werden wir hinsichtlich des Tuns rechter Werke ermahnt? (b) Welche passenden Worte hat Jesus über rechtes und falsches Benehmen gesprochen?
17 Verrichte, was du tust, nicht, um von Menschen gesehen zu werden, sondern tue, was immer du tust, als Jehova Gott getan und laß dir von ihm den Lohn geben. Gib dir nicht den Anschein, ein Prediger Gottes zu sein, in der Weise, wie es Geistliche heute in der Welt tun, indem sie sich vor ihren Gemeinden den Anschein der Heiligkeit geben. Laß nicht zu, daß Jesus dich in die gleiche Klasse stelle, in die er die Schriftgelehrten und Pharisäer seiner Tage stellte. Er sagte von ihnen: „Alle Werke, die sie tun, tun sie, um sich vor den Menschen zur Schau zu stellen … Sie lieben den hervorragendsten Platz bei Abendmahlzeiten und die Vordersitze in den Synagogen und die Begrüßungen auf den Marktplätzen und lieben es, von den Menschen ‚Rabbi‘ genannt zu werden … Wer auch immer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! weil ihr das Königreich der Himmel vor den Menschen verschließt; denn ihr selbst geht nicht hinein, noch laßt ihr jene hineingehen, die sich auf dem Wege dorthin befinden. Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! denn ihr reist über das Meer und das trockene Land, um einen einzigen Proselyten zu machen; und wenn er es geworden ist, so macht ihr ihn zu einem Untertan der Gehenna, doppelt so schlimm als ihr selbst.“ (Matth. 23:5-15, NW) Ein wahrhaft ordinierter Diener Gottes lenkt die Aufmerksamkeit der Menschen auf Gott hin, nicht auf sich selbst. Wer beständig auf Gottes Wort achtet und es predigt, wird nicht nur sich selbst retten, sondern auch jene, die auf ihn hören. — 1. Tim. 4:16.
SICH VON GOTTES WORT LEITEN LASSEN
18. Wieviel lesen manche vom Text in Matthäus 6:33?
18 Ein Christ muß sich während seines ganzen Lebens vom Worte Gottes leiten oder beherrschen lassen. Er muß dem glauben, was es sagt, und muß Freude daran haben, Jehovas Geboten nachzukommen. Er muß Gottes Gerechtigkeit wertschätzen und den Wunsch hegen, dem in der Bibel Niedergelegten entsprechend zu leben. Jesus sprach: „So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten, und all diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ (Matth. 6:33, NW) Es gibt Leute, die beim Lesen dieses Textes nur die ersten Worte lesen: „Fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich … zu trachten“, denn ihr Interesse geht nur so weit. Es ist ihnen daran gelegen, daß Harmagedon, die Schlacht des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, kommt, die Zeit, in der Jehova alle Bosheit von der Erde hinwegfegen und seine gerechte, neue Welt aufrichten wird. Warum ist ihnen daran so gelegen? Weil sie im Paradiese leben möchten, weil sie vollkommenes Leben, Frieden, Glück, Nahrung und Obdach und all das Gute ersehnen, das die neue Welt zu bieten hat!
19. Welche weiteren Worte von Matthäus 6:33 müssen berücksichtigt werden?
19 Jene, die nur nach dem Königreich und nicht auch nach Jehovas Gerechtigkeit trachten, sollten nun den ganzen Text lesen. Jesus sagte: „So fahrt denn fort, zuerst nach dem Königreich und seiner Gerechtigkeit zu trachten.“ Auch seine Gerechtigkeit ist etwas, nach dem wir fortgesetzt trachten sollten. Heute müssen wir Jehovas Grundsätze der Wahrheit und Gerechtigkeit und die Art, wie wir leben sollen, kennenlernen. Wenn ein Christ nach Jehovas Gerechtigkeit trachtet, wird er wissen wollen, was er als Christ zu tun hat. Zum Beispiel sagt die Bibel, daß ein lediger Mann oder eine ledige Frau nicht Hurerei treiben dürfen. „Wenn es ihnen an Selbstbeherrschung mangelt, so laßt sie heiraten; denn es ist besser, zu heiraten als von Leidenschaft entflammt zu sein.“ (1. Kor. 7:9, NW) Von Verheirateten darf kein Ehegenosse Ehebruch begehen, denn dadurch würde er nicht nach Gottes Gerechtigkeit trachten. „Ihr hörtet, daß gesagt wurde: ‚Du sollst nicht Ehebruch begehen.‘“ — Matth. 5:27, NW.
20. Was für Ratschläge finden wir im Worte Gottes?
20 Im Worte Gottes wird ausgezeichneter Rat darüber erteilt, wie ledige Personen leben und wie sich Eheleute verhalten sollten, ferner Ratschläge bezüglich Kindererziehung und der Arbeit, die von der Versammlung Gottes zu tun ist, und auch bezüglich des Benehmens der Aufseher. Ferner finden wir Ratschläge darüber, wie wir unsere Nächsten lieben und Fremden Gastfreundschaft erweisen sollten. Es wird uns in bezug auf die sittliche Lebensweise, die Sprache, die wir führen sollen, das Essen, Trinken und Arbeiten, außerdem hinsichtlich der Ehrlichkeit und unserer allgemeinen Einstellung Rat erteilt. Ein Christ darf bestimmt kein Mörder, kein Dieb oder Trunkenbold, kein Götzendiener, kein Lügner, kein Habsüchtiger, kein Erpresser und kein Lästerer sein. Sein ganzes Leben wird von biblischen Grundsätzen beherrscht, die in Gottes Wort klar und deutlich dargelegt sind. Laßt uns daher weiterhin das Königreich und auch Gottes Gerechtigkeit suchen, also nicht allein das Königreich. Wer recht handelt, dem gilt die Verheißung, daß ihm alle anderen Dinge hinzugefügt werden.
21, 22. Welches sind die Früchte der alten Persönlichkeit? der neuen Persönlichkeit?
21 Dadurch, daß der Christ recht handelt, zieht er eine neue Persönlichkeit an und paßt sich in seinem Leben dem Willen Gottes an, der wahre Gerechtigkeit und liebende Güte zum Ausdruck bringt. Das sagte der Apostel Paulus, als er an die Epheser die Worte schrieb: „Ihr sollt die alte Persönlichkeit ablegen, die eurem früheren Wandel entsprach und gemäß ihren trügerischen Begierden verdorben wird; aber ihr sollt erneuert werden durch die Kraft, die euren Sinn antreibt, und sollt die neue Persönlichkeit anziehen, die gemäß Gottes Willen in wahrhafter Gerechtigkeit und liebender Güte geschaffen wurde.“ (Eph. 4:22-24, NW) Ein Christ weiß, daß Satan, der Gott dieser Welt, ‚den Sinn der Ungläubigen verblendet hat‘ und sie in Finsternis hält. Gemäß dem Willen des Teufels sollten alle Menschen ihren eigenen, trügerischen Begierden folgen. „Denn alles, was in der Welt ist — die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und die augenfällige Zurschaustellung der Mittel, die jemand zum Leben besitzt —, stammt nicht vom Vater, sondern stammt von der Welt.“ (1. Joh. 2:16, NW) Der Teufel wünscht also, daß jeder ‚seinem früheren Wandel entsprechend lebe, der verderbt ist‘.
22 Wenn jemand nun die Wahrheit kennenlernt, kann er seine Persönlichkeit umwandeln, indem er die alte Persönlichkeit mit ihrer häßlichen Sprache, die er einst brauchte, ablegt. Auch wird er lässige oder unehrliche Arbeitsmethoden ablegen und viele andere schlechte Gewohnheiten, die ihn daran hindern könnten, sein Licht leuchten zu lassen. Er weiß, daß ‚das Angesicht Jehovas gegen die gerichtet ist, welche schädliche Dinge tun‘. Somit macht der Christ einen großen Wandel durch, um ‚Frieden zu suchen und ihm nachzujagen‘, denn er weiß, daß „Jehovas Augen auf die Gerechten gerichtet“ sind. — 1. Pet. 3:11, 12, NW.
23. (a) Wie kann jemand die neue Persönlichkeit anziehen? (b) Beschreibe Adam als Persönlichkeit.
23 Gottes Wort übt einen mächtigen Einfluß auf eine aufrichtige Person aus. Hunderttausende von Menschen haben sich von Gottes Wort leiten lassen, bis sie die Wichtigkeit erkannten, ordinierte Diener vor Gott zu werden, wenn auch die meisten weltlichen Regierungen sie nicht als solche anerkennen. Dennoch fahren sie fort, ihr Licht leuchten zu lassen. Sie verhalten sich nicht mehr gemäß dem früheren Wandel, sondern sie empfangen in bezug auf das Leben einen ganz neuen Ausblick, da sie wissen, daß Gottes Wort noch in anderen Gläubigen wirksam ist und daß diese anderen Gottes Wort auf ihr Leben einwirken lassen. Paulus wußte, daß ‚ihr erneuert werden sollt durch die Kraft, die euren Sinn antreibt‘. Und was ist diese Kraft, die den Sinn antreibt? Es ist Gottes Geist, seine wirksame Kraft, die uns durch sein Wort geoffenbart wird. Studiere das Wort Gottes, damit du die neue Persönlichkeit anziehen kannst, eine Persönlichkeit, wie sie sich für einen vollzeitlich ordinierten Evangeliumsdiener geziemt und Gott gefällt. Bestimmt war die Persönlichkeit, die Gott Adam verlieh, als er ihn ursprünglich im Garten Eden erschuf, gemäß Gottes Willen, denn er schuf diesen Menschen in wahrhafter Gerechtigkeit und liebender Güte. Er war ein vollkommenes Geschöpf. Er wurde auf eine vollkommene Erde gesetzt. Er muß als Persönlichkeit die Eigenschaft gehabt haben, Frieden zu suchen, denn dort, im Garten Eden, lebte er mit allen Tieren in Frieden. Dieser Zustand wird, wie der Prophet Jesaja es beschreibt, auf der paradiesischen Erde unter dem Königreich des Himmels nach der Schlacht von Harmagedon existieren.
24, 25. Worin besteht Jehovas Wille, ordinierte Prediger betreffend, und wie werden sie auf seinen Willen eingehen?
24 Bestimmt ist es heute Gottes Wille, daß man Frieden mit Gott suche und Demut und Gerechtigkeit bekunde, denn vielleicht wird man geborgen am Tage des Zornes Jehovas. (Zeph. 2:3) Jehovas Zeugen wünschen sich überall auf Erden als würdige Diener Gottes zu erweisen, indem sie standhaft die gute Botschaft von Gottes Königreich predigen. Sie wünschen, Wertschätzung zu bekunden für die Ordination, die sie von Jehova empfangen haben, und möchten durch rechte Werke beweisen, daß sie einen christlichen Wandel führen können. Ihre Berufung ist der Ruf zum Dienste für ihren Gott, der an sie ergangen ist. Dadurch, daß sie die, gemäß Gottes Willen, in wahrhafter Gerechtigkeit und liebender Güte erschaffene neue Persönlichkeit anziehen, können sie Gott besser dienen und mehr leisten. Jehovas Zeugen, Gottes ordinierte Diener, werden allezeit einen christlichen Wandel führen und sich in dieser alten Welt so benehmen, wie Jesus es tat. Sie gedenken seiner Worte: „Wenn ihr ein Teil der Welt wäret, so würde die Welt das Ihrige lieben. Weil ihr aber kein Teil der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt auserwählt habe, deswegen haßt euch die Welt.“ (Joh. 15:19, NW) Wenn die Welt sie aber auch haßt, werden Jehovas Zeugen dennoch allen Menschen in der Welt Liebe erweisen und Frieden mit ihnen halten. Sie ‚werden Frieden suchen und ihm nachjagen. Denn Jehovas Augen sind auf die Gerechten gerichtet.‘
25 Als Prediger, die vor Jehova, Gott, ordiniert sind, werden Jehovas Zeugen seinen Willen durchführen. „In der Tat wurdet ihr zu diesem Laufe berufen, weil auch Christus für euch litt, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt. Er beging keine Sünde, noch wurde Trug in seinem Munde gefunden. Als er gescholten wurde, begann er nicht wieder zu schelten. Als er litt, begann er nicht zu drohen, sondern unterwarf sich weiterhin dem, der gerecht richtet.“ (1. Pet. 2:21, 23, NW) Ihm anbefehlen sich auch seine ordinierten Diener, um stets und immer recht zu handeln.
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Der Friede und die Einheit der Zeugen JehovasDer Wachtturm 1960 | 15. Februar
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Der Friede und die Einheit der Zeugen Jehovas
1. Was ist die Vorbedingung für Friede und Einheit unter Jehovas Zeugen?
RECHTTUN bringt stets Befriedigung und inneren Frieden. Wer Jehovas Willen tut, weiß, daß ‚Fülle von Frieden denen zusteht, die dein Gesetz lieben, und daß es für sie keinen Stein des Anstoßes‘ gibt. (Ps. 119:165, NW) Das trifft bestimmt auf Jehovas Zeugen zu, unter denen auf dem ganzen Erdenrund Friede und Einheit herrschen. Als ordinierte Prediger erkennen sie an, daß sie Jehovas Gesetz lieben und es unbedingt befolgen müssen, um ein friedevolles, glückliches Leben führen zu können. Wer Frieden sucht und ihm nachjagt, verfolgt einen weisen Lauf, und er kann die Zuversicht hegen, daß Jehovas Blicke auf ihm ruhen werden.
2, 3. Welches Beispiel der Engel können sich die Menschen zu Herzen nehmen, um miteinander in Frieden und Einheit zu leben?
2 Obwohl viele Menschen weder erkennen noch glauben, daß man wahre Befriedigung im Leben dadurch erlangen kann, daß man Jehovas Willen tut, freuen sich doch andere, den Willen Gottes kennenzulernen und ihn dann zu erfüllen. Die Bibel unterrichtet uns, daß die Engel auf die Stimme seines Wortes hören. Sollten wir Menschen es nicht ebenfalls tun? „Jehova selbst hat in den Himmeln seinen Thron festgestellt, und sein Königtum herrscht über alles. Preist Jehova, ihr, seine Engel, ihr Gewaltigen an Kraft, die sein Wort ausführen, indem sie auf die Stimme seines Wortes hören. Preist Jehova, alle seine Heere, ihr, seine Diener, die ihr seinen Willen tut!“ — Ps. 103:19-21, NW.
3 Bestimmt sind die Engel des Himmels in Jehovas Organisation nicht eigensinnig. Statt dessen erkennen sie Jehovas Souveränität über alles an und verstehen, daß sein Wille geschehen muß. Außerdem müßt „ihr, seine Diener“, Jehovas ordinierte Diener auf Erden, Jehova als den souveränen Herrscher anerkennen, und auch ihr müßt ‚seinen Willen tun‘. Sein Wille besteht für euch darin, daß ihr diese gute Botschaft vom Königreich in der ganzen Welt zu einem Zeugnis predigt.
4, 5. (a) Weshalb dürfen sich die Glieder des Volkes Jehovas nicht isolieren, und inwiefern soll Einheit herrschen, wie Paulus es zeigt? (b) Wie also wird die Einheit bewahrt?
4 Jehova Gott hat zweifellos eine sichtbare und eine unsichtbare Organisation. Was Jehovas sichtbare Organisation betrifft, sagt der Apostel Paulus, daß sie wie ein Mann zusammenarbeiten werde. Kein einziger kann den Anspruch erheben, in Wahrheit ein Christ zu sein, und dabei behaupten, er werde in Gottes Organisation nicht gebraucht und könne sich von ihr trennen. Isolierung oder Absonderung sind nicht dienlich zum Tun des Willens Jehovas. Paulus hatte diesen Gedanken klar im Sinn, als er an die Korinther die Worte schrieb: „Wenn der Fuß sagen
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