Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Wer sind die Diener Gottes?
    Der Wachtturm 1981 | 15. Juni
    • Wer sind die Diener Gottes?

      VOR einigen Jahren hatten wir eine Reihe von Einwänden dagegen erhoben, die in einigen Sprachen gebräuchliche Bezeichnung „Minister“ (im Sinn eines religiösen Amtsträgers) auf alle Gott hingegebenen und getauften Christen anzuwenden. Diese Einwände beruhten u. a. auf Sprachunterschieden und auf der Ansicht anderer religiöser Körperschaften und Amtsträger über ihren Anspruch, „Minister“ zu sein. Doch scheinen diese Einwände nicht zwingend genug zu sein, um den Standpunkt zu verneinen, den Jehovas Volk während des größten Teils der letzten 100 Jahre eingenommen hat.

      „DIÁKONOS“ — DIENER ODER „MINISTER“

      In der englischen Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften erscheinen das Verb minister und das Substantiv minister viele Male. In der deutschen Übersetzung finden sich das Verb dienen und das Substantiv Diener. Das so übersetzte griechische Substantiv ist diákonos, das buchstäblich „durch den Staub“ bedeutet und jemand bezeichnet, der gewissermaßen durch Botengänge staubig wird. Dieses Wort wird anscheinend in drei unterschiedlichen Bedeutungen gebraucht, die wir jetzt untersuchen möchten.

      Zunächst wird das Wort diákonos gebraucht, um jemand zu bezeichnen, der in materieller Hinsicht, in weltlichem Sinn, dient, und es kann sich ganz einfach auf den Dienst in einer Hausgemeinschaft beziehen. Zum Beispiel lesen wir in einem der Gleichnisse Jesu: „Der König [sagte] zu seinen Dienern [diákonoi]: ,Bindet ihm Hände und Füße‘“ (Matth. 22:13). Dasselbe Wort erscheint in Römer 13:4, wo es mit Dienerin wiedergegeben wird und auf weltliche Regierungen Bezug nimmt.

      In bestimmten Zusammenhängen wird das griechische Wort diákonos in einem besonderen, begrenzten offiziellen Sinn gebraucht, wie zum Beispiel in Philipper 1:1, wo es sich auf gewisse Personen in der Christenversammlung bezieht, die dazu ernannt worden sind, ein Amt zu bekleiden, denn dort wird es in Zusammenhang mit Personen erwähnt, die das Amt eines Aufsehers oder „Bischofs“ innehaben. So lesen wir: „Paulus und Timotheus, Sklaven Christi Jesu, an alle Heiligen in Gemeinschaft mit Christus Jesus, die in Philippi sind, samt den Aufsehern und Dienstamtgehilfen [oder „Diakonen“, diákonoi].“ In diesem besonderen Sinn wird die Bezeichnung auch in 1. Timotheus 3:8, 12 gebraucht, wo der Apostel Paulus die an solche Dienstamtgehilfen oder „Diakone“ gestellten Anforderungen aufzählt.

      Schließlich gibt es noch andere Fälle, in denen dieser Begriff von den inspirierten Schreibern der Christlichen Griechischen Schriften anscheinend in einem erweiterten Sinn gebraucht wird und ebenfalls mehr bezeichnet als einen Diener, der weltliche Aufgaben erfüllt. Das trifft dann zu, wenn sich der Begriff auf eine Gott hingegebene Person bezieht, die Gott in Verbindung mit heiligen oder geistigen Dingen dient. In einem solchen Falle wird er in einigen Sprachen passender durch ein Wort wiedergegeben, das den Gedanken an einen erhabenen oder gottgefälligen Dienst vermittelt. Dementsprechend könnte im Deutschen dieser besondere Sinn des griechischen Wortes diákonos etwa durch den Ausdruck „Diener Gottes“ (statt „Diener“) angedeutet werden. Der Apostel Paulus bezeichnet sich in Kolosser 1:23 als jemand, der „ein Diener [diákonos]“ oder minister (engl.) wurde oder geworden war. (Siehe Authorized Version; Revised Standard Version; New Testament in Modern English von Phillips; The New English Bible.) Paulus bezeichnet auch andere als Diener oder minister, wie zum Beispiel Timotheus (1. Tim. 4:6, AV; RSV; New International Version).

      „DIAKONÍA“ — DIENST ODER „MINISTRY“

      Eng verwandt mit dem griechischen Wort diákonos ist das Substantiv diakonía, das einen „Dienst“ bezeichnet. Dieses griechische Wort wird gleichfalls sowohl in weltlichem als auch in religiösem oder heiligem Sinn gebraucht. In weltlichem Sinn erscheint es in Apostelgeschichte 6:1, wo wir lesen: „Als nun in diesen Tagen die Jünger an Zahl zunahmen, entstand ein Murren der griechisch sprechenden Juden gegen die hebräisch sprechenden Juden, weil ihre Witwen bei der täglichen Austeilung [„ministration“, Fußnote in der Neuen-Welt-Übersetzung, engl. Ausg. 1971] übersehen wurden.“

      Wenn diakonía in religiösem Sinn gebraucht wird, verwenden einige Übersetzer in gewissen Sprachen ein besonderes Wort dafür. Sie geben es dann nicht mit „Austeilung“ oder „Dienst“ wieder, sondern zum Beispiel im Englischen mit ministry, einem Wort, das auf einen erhabenen, gottgefälligen Dienst hindeutet. Ein solches Beispiel sind die Worte des Apostels Paulus über sein Apostelamt für die Heiden: „[Ich] verherrliche ... meinen Dienst [ministry, engl.]“ (Röm. 11:13, RSV; NEB; NIV).a Dementsprechend könnte im Deutschen dieser besondere Sinn des griechischen Wortes diakonía etwa durch den Begriff „Gottesdienst“ (statt „Dienst“) angedeutet werden. Des weiteren schrieb Paulus, er sei dankbar dafür, daß Gott ‘ihn für treu erachtet habe, indem er ihm ein Dienstamt [ministry, engl.]’, einen gottgefälligen, erhabenen „Dienst“, zugewiesen habe (1. Tim. 1:12, Kingdom Interlinear Translation). Deshalb schrieb Paulus an Timotheus: „Du aber bleibe in allen Dingen besonnen, erleide Ungemach, verrichte das Werk eines Evangeliumsverkündigers, führe deinen Dienst völlig durch.“ Wenn Timotheus evangelisierte oder die „gute Botschaft“ predigte, so war das kein weltlicher Dienst. Es war ein gottgefälliger, erhabener Dienst, der ihn zu einem Diener Gottes machte. Aus dem gleichen Grunde ist heute jeder, der sich an diesem Evangelisierungsdienst beteiligt, ein Diener Gottes (2. Tim. 4:5, AV; NIV; RSV).

      In diesem Sinn gebrauchten Schreiber der Christlichen Griechischen Schriften unter Inspiration die griechischen Wörter diákonos, diakonía und ähnliche, wodurch sie Jehovas Zeugen ein Beispiel gaben. Tatsächlich sind Jehovas Zeugen nicht nur eine religiöse Organisation in der allgemein anerkannten Bedeutung des Begriffs „Versammlung“ oder „Kirche“, sondern sie sind auch eine Vereinigung, die Männer, Frauen und Jugendliche schult und ausrüstet, Diener Gottes, „Diener“ in einem erhabenen oder gottgefälligen Sinn, zu sein, Prediger der guten Botschaft von Gottes Königreich. Zu diesem Zweck veranstalten sie fortschreitende Studienkurse, in denen Männer, Frauen und junge Leute in wichtiger biblischer Erkenntnis geschult werden, damit sie immer wirkungsvollere Diener Gottes werden können. Diese Studienkurse finden in fünf wöchentlichen Zusammenkünften statt, in denen biblische Lehren dargelegt, biblische Prophezeiungen erklärt, die Anwesenden im christlichen Wandel unterwiesen und im Predigen und Lehren biblischer Wahrheiten geschult werden.

      ORDINATION ZUM DIENER GOTTES

      Wie alle religiösen Organisationen haben Jehovas Zeugen die Befugnis und das Recht, zu bestimmen, wann die von ihnen unterwiesenen Personen so weit sind, daß sie sich als Diener des Wortes Gottes qualifizieren, als „Diener“ in einem erhabenen, gottgefälligen Sinn. Nach einer angemessenen persönlichen Schulungszeit werden die Betreffenden von den ordnungsgemäß ernannten Ältesten ihrer Versammlung geprüft. Wenn erkannt werden kann, daß sie eine hinreichende Erkenntnis des Wortes Gottes und eine von Herzen kommende Wertschätzung für dessen Botschaft haben, wenn sie sich vorbehaltlos Jehova hingegeben haben, um seinen Willen zu tun und den Fußstapfen Jesu Christi nachzufolgen, und wenn sie ihr Leben mit den Erfordernissen und Grundsätzen Gottes in Einklang gebracht haben, werden sie zur Taufe zugelassen und so zum Diener Gottes ordiniert. Für dieses Vorgehen gibt es einen eindeutigen biblischen Präzedenzfall, denn erst nachdem sich Jesus zur Taufe dargestellt hatte, begann er seine Laufbahn als gesalbter Diener Gottes, indem er die gute Botschaft von Gottes Königreich predigte (Mark. 1:9-15).

      Ist es aber vernünftig, die Taufe durch vollständiges Untertauchen im Wasser als hinreichende Ordinationszeremonie zu betrachten?b Vielleicht nicht nach den vorherrschenden Bräuchen in der Christenheit, doch sicher vom biblischen Standpunkt aus gesehen, was auch aus dem Werk Cyclopædia of Biblical, Theological, and Ecclesiastical Literature (1877), Bd. VII, S. 411 von M’Clintock und Strong hervorgeht. Gemäß diesem Werk ist eine Ordination „die Ernennung oder Bestimmung einer Person für ein geistliches Amt, ob mit oder ohne begleitende Zeremonien. ... Wohl kaum ein unbefangener Geist bleibt bei einer biblischen Untersuchung dieses Themas von der großen Bedeutung der Tatsache unbeeindruckt, daß weder der Herr Jesus Christus noch einer seiner Jünger bestimmte Gebote oder Erklärungen hinsichtlich der Ordination gab.“ Ein Diplom oder Ordinationszeugnis ist für Diener Gottes heute ebensowenig erforderlich, wie es für den Apostel Paulus erforderlich war. (2. Kor. 3:1-3).

      DER GOTTESDIENST DER ZEUGEN JEHOVAS

      Wie führen Jehovas Zeugen ihren Gottesdienst durch? Einige von ihnen dienen als ernannte Älteste, und als solche predigen und lehren sie in ihrer Versammlung vom Podium aus und in Bibelstudiengruppen der Versammlung, die in Wohnungen von Zeugen stattfinden. Doch die umfassendste und bezeichnendste Methode, die die Zeugen in ihrem Gottesdienst anwenden, ist diejenige, die die Apostel und die anderen der ersten Jünger Jesu anwandten, indem sie seinem Gebot gehorchten: „In welche Stadt oder welches Dorf ihr auch hineingeht, da forscht nach, wer es darin verdient ... Wenn ihr in das Haus eintretet, so grüßt die Hausgenossen; und wenn das Haus es verdient, so komme der Friede darauf, den ihr ihm wünscht“ (Matth. 10:11-13).

      Auch der Apostel Paulus zeichnete sich dadurch aus, daß er sowohl Versammlungen als auch Einzelpersonen in ihrer Wohnung predigte. Zu den Ältesten von Ephesus sagte er: „Ihr wißt wohl, wie ... ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, kundzutun noch euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. Doch legte ich gründlich Zeugnis ab, sowohl vor Juden als auch vor Griechen, in bezug auf Reue gegenüber Gott und Glauben an unseren Herrn Jesus“ (Apg. 20:18-21). Das ist ein vortreffliches Musterbeispiel für Diener Gottes von heute.

      Und was den neuzeitlichen Gottesdienst von Haus zu Haus und die Verwendung religiöser Traktate betrifft, so entschied das Oberste Bundesgericht der Vereinigten Staaten im Fall Murdock gegen Pennsylvanien (1943): „Die Verbreitung religiöser Traktate von Hand zu Hand ist eine uralte Form missionarischen Evangelisierens — so alt wie die Geschichte der Druckpressen ... Diese Art religiöser Tätigkeit nimmt unter dem 1. Amendment dieselbe hohe Stufe ein wie die Anbetung in den Kirchen und das Predigen von den Kanzeln.“

      Auch das Berufungsgericht der Vereinigten Staaten für den 7. Kreis entschied im Fall Ransom gegen Vereinigte Staaten (1955), man könne keinen „begründeten Unterschied machen ... zwischen Religionsdienern der Zeugen Jehovas, die aus Berufung von Tür zu Tür und an Straßenecken predigen, und Religionsdienern konventionellerer Glaubensrichtungen, die auf Kanzeln predigen, in kirchlichen Schulen lehren oder verschiedene andere religiöse Tätigkeiten für ihre Kirche verrichten“.

      Sollte sich der Umstand, daß diese Diener Gottes nicht all ihre Zeit ihrem Dienstamt widmen, ungünstig auf ihren Anspruch auswirken, Religionsdiener zu sein, und sollte das heißen, daß sie nicht die Voraussetzungen dafür erfüllen? Keineswegs, denn selbst der Apostel Paulus ging weltlichen Beschäftigungen nach, um für sich und seine Begleiter zu sorgen (Apg. 18:3, 4; 20:33, 34). Dieser Standpunkt wurde durch folgende Entscheidung des Berufungsgerichts der Vereinigten Staaten für den 5. Kreis im Fall Wiggins gegen Vereinigte Staaten (1958) bestätigt: „Religionsdiener der Zeugen Jehovas ... haben keine andere Wahl, als sich mit weltlichen Geschäften zu befassen, um sich Mittel zu beschaffen, damit sie das Dienstamt zu ihrer Berufung machen können. ... Der Prüfstein ... ist ..., ob er aus Berufung nicht nur gelegentlich, sondern regelmäßig die Grundsätze seiner Religion lehrt und predigt.“

      Wer sind also die Diener Gottes? Es sind die Gott hingegebenen, getauften Christen, die den Dienst für Gott und ihren Nächsten zu ihrer Hauptaufgabe machen (Mark. 12:28-31). Beachte bitte auch die drei folgenden Artikel.

  • Können Frauen „Diener Gottes“ sein?
    Der Wachtturm 1981 | 15. Juni
    • Können Frauen „Diener Gottes“ sein?

      HEUTE stehen immer mehr Frauen auf den Kanzeln protestantischer Kirchen. In einer bestimmten Kirche predigen einige Frauen von der gleichen Kanzel wie ihr Mann. Viele Nonnen fordern, die katholische Kirche solle ihre Einwilligung dazu geben, daß auch Frauen zu Geistlichen oder Priestern ordiniert werden. Doch bis jetzt hat es der Papst abgelehnt, diesem Wunsch zu entsprechen.

      Ungeachtet dessen, was die menschliche Weisheit dazu sagen mag oder was unsere eigene Neigung oder Vorliebe sein mag, wird doch für alle aufrichtigen Nachfolger Jesu Christi die in Gottes Wort zum Ausdruck gebrachte ‘Weisheit, die von oben kommt’, der entscheidende Faktor sein (Jak. 3:15-17).

      Gottes Wort zeigt, daß Jesus Christus einen Präzedenzfall schuf, indem er als 12 Apostel und 70 Evangeliumsverkündiger nur Männer auswählte (Matth. 10:1-4; Luk. 10:1). Der Apostel Paulus hielt sich an diesen Präzedenzfall und beschränkte die Ernennung von Versammlungsältesten (und Dienstamtgehilfen) auf Männer (1. Tim. 3:1-13; Tit. 1:5-9). Zudem schrieb er an Timotheus: „Ich erlaube einer Frau nicht, zu lehren oder Gewalt über einen Mann auszuüben, sondern sie sei in der Stille“ (1. Tim. 2:12).

      Aus anderen Schriftstellen geht jedoch hervor, daß diese Einschränkung nur innerhalb der Versammlung gilt. Daß Frauen außerhalb der Versammlungszusammenkünfte Prediger, Verkündiger, Dienerinnen der „guten Botschaft“ sein können, ist aus der Prophezeiung in Joel 2:28, 29 zu erkennen. Der Apostel Petrus zeigte, daß sie sich am Pfingsttag erfüllte, und sagte: „‚In den letzten Tagen‘, spricht Gott, ,werde ich etwas von meinem Geist auf Fleisch von jeder Art ausgießen, und eure Söhne und eure Töchter werden prophezeien ...; und sogar auf meine Sklaven und auf meine Sklavinnen will ich in jenen Tagen etwas von meinem Geist ausgießen, und sie werden prophezeien.‘“ Ja, zu Pfingsten fiel der heilige Geist sowohl auf Männer als auch auf Frauen (Apg. 1:14, 15; 2:1-4, 17, 18).

      Hiermit steht auch Jesaja 61:6 in Zusammenhang, wo es auszugsweise heißt: „Was euch betrifft, die Priester Jehovas werdet ihr genannt werden; die Diener unseres Gottes werdet ihr geheißen werden.“ Diese Prophezeiung erfüllte sich zum erstenmal, als die verbannten Juden als Gruppe oder Völkerschaft in alter Zeit aus Babylon zurückkehrten. Anhand der Tatsachen kann aber in Übereinstimmung mit Römer 15:4 erkannt werden, daß diese Worte an geistigen Israeliten eine neuzeitliche Erfüllung haben (Gal. 6:16).a Sie befanden sich während des Ersten Weltkriegs in geistiger Hinsicht in der Gefangenschaft Groß-Babylons und wurden kurz danach, beim symbolischen Sturz dieses Weltreiches der falschen Religion, befreit.

      Wenn diese Wiederherstellungsprophezeiung eine neuzeitliche Erfüllung hat, wen schließt dann der Begriff „Diener Gottes“ oder „Diener“ in einem erhabenen oder heiligen Sinn alles ein? Beschränkt er sich auf Älteste und Dienstamtgehilfen oder „Diakone“ der Versammlung? Offensichtlich nicht. In alter Zeit erfüllte sich diese Prophezeiung an allen Juden, die als Gruppe oder Völkerschaft aus Babylon zurückkehrten. Auch heute kann diese Prophezeiung auf alle geistigen Israeliten angewandt werden, die aus dem neuzeitlichen Babylon herausgekommen sind, Männer wie Frauen, Alt und Jung — ja ungeachtet des Alters oder Geschlechts, natürlich unter der Voraussetzung, daß sie „Gott dienen“.

      Heißt das, daß sich die Bezeichnung „Diener Gottes“ heute nur auf den gesalbten geistigen Überrest bezieht? Nein, denn dieser Ausdruck kann auch auf die „große Volksmenge“ von „anderen Schafen“ angewandt werden, die den Überrest unterstützt. Das geht aus vielen anderen Schrifttexten hervor, die sich auf diese „anderen Schafe“ beziehen (Joh. 10:16; Offb. 7:9).

      Jesaja 43:10-12 bezog sich zum Beispiel in erster Linie auf die fleischlichen Israeliten, die Jehova Gott aus Ägypten befreite und zu seinen Zeugen machte. Heute bezieht sich diese Schriftstelle auf die geistigen Israeliten, die Jehova aus der Organisation Satans befreit und zu Zeugen Jehovas gemacht hat. Der Beweis, daß der Begriff „Diener Gottes“ aber nicht auf den gesalbten Überrest des geistigen Israel beschränkt werden kann, ist darin zu sehen, daß es heute mehr als zwei Millionen Anbeter Jehovas gibt, die eine irdische Hoffnung haben und die für Jehova, ihren Gott, wirklich Zeugnis ablegen.

      WEIBLICHE DIENER GOTTES

      Ja, alle Gott hingegebenen und getauften Christen, ungeachtet des Geschlechts oder Alters, können Verkündiger, Prediger, Diener Gottes sein, „Diener“ in einem erhabenen oder heiligen Sinn, vorausgesetzt, daß sie das durch ihren Lebenswandel und ihr Zeugnisgeben beweisen. Der Apostel Paulus schrieb in Römer 16:1, 2: „Ich empfehle euch Phöbe, unsere Schwester, die eine Dienerin der Versammlung in Kenchreä ist, damit ihr sie auf eine Weise im Herrn willkommen heißen mögt, wie es für die Heiligen würdig ist, und ihr beistehen mögt in irgendeiner Sache, in der sie euch benötigen mag, denn sie selbst hat sich auch als eine Verteidigerin vieler erwiesen, ja meiner selbst.“ Offensichtlich sprach Paulus von mehr als nur einem Dienst in materieller Hinsicht. Es ist von etwas die Rede, was mit dem gesprochenen Wort zu tun hat, dem christlichen Dienst. Doch Phöbe war nicht zu einem weiblichen Dienstamtgehilfen ernannt worden, da Jehova Gott durch Paulus keine Vorkehrung dafür getroffen hatte, daß Frauen in ein solches Amt eingesetzt wurden.

      In seinem Brief an die Christenversammlung in Philippi erwähnt Paulus Euodia und Syntyche und bezeichnet sie als „Frauen ..., die für die gute Botschaft Seite an Seite mit mir gestritten haben [offensichtlich, indem sie die gute Botschaft von Gottes Königreich predigten und lehrten], zusammen mit Klemens und auch den übrigen meiner Mitarbeiter, deren Namen im Buche des Lebens stehen“ (Phil. 4:2, 3).

      Wir sollten auch Priscilla, die Frau Aquilas, nicht übersehen. Sie wird wiederholt erwähnt, meistens sogar vor ihrem Mann (Apg. 18:2, 18, 26; Röm. 16:3; 1. Kor. 16:19; 2. Tim. 4:19). Als der redegewandte Apollos in Ephesus eintraf und er offensichtlich weitere Unterweisung benötigte, ‘nahmen Priscilla und Aquila ihn mit nach Hause, und sie beide erklärten ihm das Wort Gottes noch genauer’ (Apg. 18:26, Kingdom Interlinear Translation).

      Mehrere Gerichte in den Vereinigten Staaten haben weibliche Zeugen Jehovas, die sich am Evangelisierungswerk von Haus zu Haus beteiligten, als Religionsdiener anerkannt. Das Oberste Gericht des Staates Vermont beispielsweise erklärte im Fall Vermont gegen Greaves (1941), daß Elva Greaves „eine ordinierte Religionsdienerin einer Sekte oder Gruppe ist, die unter dem Namen ,Jehovas Zeugen‘ bekannt ist“.

      JUGENDLICHE DIENER GOTTES

      Der gleiche Grundsatz kann auf jugendliche Christen angewandt werden. Wenn sie auch keinesfalls als ernannte Diener in der Versammlung dienen könnten, wäre ihr Alter kein Hindernis, Prediger oder Verkündiger der „guten Botschaft“ zu sein, Diener Gottes. Jesus zeigte im Alter von 12 Jahren, daß er fähig war, mit dem Wort Gottes ‘zu dienen’ (Luk. 2:46-50). Samuel wurde „ein Diener Jehovas“, als er noch ein „Knabe“ war (1. Sam. 2:11; siehe auch Luther, van Eß, Allioli). Und so beweisen auch heute einige schon als Teenager oder sogar noch früher, nachdem sie sich Jehova hingegeben haben und getauft worden sind, sowohl dadurch, daß sie eifrig die gute Botschaft predigen, als auch durch ihren Lebenswandel, daß sie wirklich Diener Gottes sind (2. Tim. 2:22; Pred. 12:1).

      EIN „HEILIGER DIENST“

      Jesus stellte die Regel auf, daß das, was ein Mensch zu sein behauptet, nach seinen Werken beurteilt werden muß. Er sagte: „Die Werke selbst, die ich tue, legen Zeugnis über mich ab, daß der Vater mich gesandt hat“ (Joh. 5:36). Aufgrund der gleichen Regel sind jene Diener Gottes (oder „Diener“ in einem erhabenen Sinn), die Gott aussendet, ob männlich oder weiblich, jung oder alt, an ihrem Dienst für die Königreichsinteressen zu erkennen, an ihrem „heiligen Dienst“ für Jehova, ihren Gott (Matth. 4:10; Röm. 12:1, 2).

      Jeder Zeuge Jehovas, der angemessen in Gottes Wort unterwiesen und zum Zeichen dafür, daß er sich Gott hingegeben hat, getauft worden ist und danach in ernsthafter Weise Dienst für Jehova Gott verrichtet, indem er von seinem Namen und seinem Königreich Zeugnis ablegt, ist heute in Gottes Augen wirklich sein „Diener“ (Joh. 12:26). Jedenfalls wird in Offenbarung 7:9-17 von der ‘großen Volksmenge, die heute aus allen Nationen kommt’, gesagt, daß sie ‘Gott in seinem Tempel Tag und Nacht heiligen Dienst darbringt’. Alle ihre Glieder sind Gottes Diener, seine Diener in einem heiligen, erhabenen Sinn.

      [Fußnote]

      a Siehe Wachtturm vom 15. September 1978, S. 16 bis 29.

      [Bild auf Seite 18]

      Zu Pfingsten wurden Männer und Frauen durch den heiligen Geist beauftragt, Diener unseres Gottes Jehova zu sein.

      [Bild auf Seite 19]

      Jugendliche können als „Diener Gottes“ die „gute Botschaft“ verkündigen und anderen Trost aus der Bibel vermitteln.

  • Den Gottesdienst verherrlichen
    Der Wachtturm 1981 | 15. Juni
    • Den Gottesdienst verherrlichen

      „[Ich] verherrliche ... meinen Dienst“ (Röm. 11:13).

      1, 2. Was werden die Diener der falschen Religion zu einer bestimmten Zeit in der Zukunft gemäß Sacharja 13:4-6 zu tun suchen, statt ihren Dienst zu verherrlichen?

      DIE Zeit rückt näher, in der sich Personen, die Diener einer falschen Religion sind, schämen werden. Sie werden zu verheimlichen suchen, welchen Beruf sie haben. Das läßt eine biblische Prophezeiung erkennen, und zwar Sacharja 13:4-6, wo sie als „Propheten“ oder Visionenseher bezeichnet werden. Diese Prophezeiung lautet:

      2 „Und es soll geschehen an jenem Tage, daß die Propheten beschämt werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit; und sie werden kein härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird gewißlich sprechen: ,Ich bin kein Prophet. Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von meiner Jugend an erworben hat.‘ Und man soll zu ihm sprechen: ,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?‘ Und er wird sprechen müssen: ,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen Liebhaber.‘

      3. Wie sehr werden die Geistlichen der Christenheit verwundet werden?

      3 Die einstigen „Liebhaber“ der Geistlichen werden sich schließlich gegen sie wenden, sie schlagen und sie sogar tödlich verwunden oder zumindest so sehr, daß sie ihren religiösen Beruf und ihre Amtstracht an den Nagel hängen. In der Offenbarung, dem letzten Buch der Bibel, wird in eindrucksvoller Bildersprache beschrieben, wie sich die weltlichen Beamten gegen die wenden, die einen geistlichen Beruf haben. In Kapitel 17 wird das gesamte Weltreich der falschen Religion, das seinen Ursprung im alten Babylon hat, als eine internationale Hure dargestellt, die Babylon die Große genannt wird.

      4, 5. (a) Wodurch wird das Weltreich der falschen Religion in Offenbarung, Kapitel 17 symbolisch dargestellt? (b) Was wird der Reiterin schließlich von dem königsfarbenen wilden Tier und seinen 10 Hörnern mit Gottes Zulassung angetan werden?

      4 Bildlich gesprochen, sitzt sie auf einem scharlachfarbenen wilden Tier, das sieben Köpfe und darauf zehn Hörner hat. Das Tier verschwindet in einem Abgrund und tritt wieder in Erscheinung, genau wie im Fall des Völkerbundes und seiner Nachfolgeorganisation, der Vereinten Nationen. Babylon die Große bestieg dieses wieder erschienene internationale politische „Tier“ erneut im Jahre 1945. Seither ist sie über 35 Jahre auf diesem königsfarbenen „Tier“ geritten. Die Zeit muß nun nahe sein, in der sich das symbolische Tier zum Entsetzen vieler Religionsanhänger gegen das zügellose „Weib“ wenden wird, das während der Herrschaft von sieben aufeinanderfolgenden Weltmächten die Politik beherrscht hat. Was wird dann geschehen? In Offenbarung 17:15-18 wird uns folgendes Bild davon vermittelt:

      5 „Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, bedeuten Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen. Und die zehn Hörner, die du sahst, und das wilde Tier, diese werden die Hure hassen und werden sie verwüsten und nackt machen und werden ihre Fleischteile auffressen und werden sie gänzlich mit Feuer verbrennen. Denn Gott hat es ihnen ins Herz gegeben, seinen Gedanken auszuführen, ja ihren e i n e n Gedanken auszuführen, indem sie ihr Königtum dem wilden Tier [der achten Weltmacht] geben, bis die Worte Gottes vollbracht sein werden. Und das Weib, das du sahst, bedeutet die große Stadt [das neuzeitliche Groß-Babylon, das Weltreich der falschen Religion], die ein Königtum hat über die Könige der Erde.“ (Siehe Offenbarung 18:21-24.)

      6. In welchem Ausmaß wird sich die Vernichtung Groß-Babylons auf die Religionen auswirken, und was ist der Grund dafür?

      6 Wird die herannahende Vernichtung Groß-Babylons, zu dem auch die Christenheit gehört, bedeuten, daß alle Religionen von der Erde verschwinden werden? Nicht, solange es den einen lebendigen und wahren Gott gibt. Seine Anbeter, die weder zur Christenheit noch zum übrigen Teil Groß-Babylons gehören, werden den weltweiten Angriff auf alle Religionen überleben. Sie werden von diesem Gott, Jehova, und von Jesus Christus, dem herrschenden „Herrn der Herren und König der Könige“, beschützt werden. Danach werden sie miterleben, wie die gottlosen, religionsfeindlichen Herrscher, die dann die ganze Erde beherrschen, vernichtet werden. Die „Form der Anbetung, die vom Standpunkt unseres Gottes und Vaters aus rein und unbefleckt ist“, wird nie von der Erde, die der ‘Schemel seiner Füße’ ist, verschwinden (Offb. 17:12-14; Jak. 1:27; Jes. 66:1).

      KEINE DIENER POLITISCHER REGIERUNGEN

      7. Was wird mit den amtierenden „Ministern“ der politischen Staaten, die gegen Gott Aufstellung genommen haben, im Krieg von Har-Magedon geschehen?

      7 In dem entscheidenden „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, dem Krieg von Har-Magedon, werden die amtierenden Minister der politischen Staaten, die gegen Gott, den Allmächtigen, Aufstellung genommen haben, mit ihren irdischen Regierungen vernichtet werden (Offb. 16:13-16; 19:11-21). Die nichtpolitischen Diener des siegreichen allmächtigen Gottes, Jehova, werden von ihm in diesem Krieg aller Kriege, mit dem das gegenwärtige System irdischer Regierungen enden wird, am Leben erhalten werden. Welch eine großartige Belohnung dafür, daß sie ihren christlichen Gottesdienst treu fortgesetzt haben! Gegen ihre Bezeichnung als Diener Gottes mögen in vielen Ländern, sowohl in kommunistischen als auch in nichtkommunistischen, Einwände erhoben werden. In diesen Ländern mag der Ausdruck „Minister“ allein Staatsbeamten hohen Ranges vorbehalten sein. In den Vereinigten Staaten von Amerika, wo Englisch gesprochen wird, werden die Mitglieder des Kabinetts des Präsidenten als Sekretäre bezeichnet, zum Beispiel das Kabinettsmitglied, das dem Außenressort vorsteht, als Staatssekretär, das Kabinettsmitglied, das dem Innenressort vorsteht, als Sekretär des Innern und der oberste Justizbeamte als Generalanwalt. Dennoch werden auch sie nicht überleben.

      8. Wie nennt man im heutigen Griechenland die Mitglieder des Kabinetts des Präsidenten, und wem ist die Bezeichnung „Diakon“ dort vorbehalten?

      8 In der englischen Übersetzung der Bibel, und zwar in den Christlichen Griechischen Schriften, kommt der Ausdruck minister als eine Wiedergabe des griechischen Wortes diákonos vor, das buchstäblich „durch Staub“ bedeuten soll, wie wenn jemand, der ausgesandt oder gerufen wird, durch den Staub geht. Im heutigen Griechenland wird der Präsident próedros genannt, was der „Vorsitzende oder Vornsitzende“ bedeutet. Die Mitglieder seines Kabinetts bezeichnet man nicht mit dem griechischen Wort diákonos („Minister“), sondern mit dem Titel hypourgós, der buchstäblich „Unterarbeiter“ bedeutet. Gemäß der Sinaitischen Handschrift und der Vatikanischen Handschrift 1209 erscheint dieses Wort in der Septuaginta, der griechischen Übersetzung der Hebräischen Schriften. Josua 1:1 lautet darin nach der Übersetzung der Jewish Publication Society of America und nach der von Bagster: „Nun geschah es nach dem Tod Mose, des Knechtes des HERRN, daß der HERR zu Josua, dem Sohn Nuns, dem Diener Mose [griech. hypourgós, engl. minister], sprach.“ In der Übersetzung von Charles Thomson wird Josua „der Leutnant Mose“ genannt. Auch in der Republik Griechenland hat der Präsident (próedros) seine Leutnants, Diener, Gehilfen oder Unterarbeiter (hypourgós) und überläßt den Dienst der diákonos oder „Diakone“ den religiösen Organisationen des Landes.

      9. Kann das Wort „Minister“, obwohl es heute in politischem Sinn gebraucht wird, auch einen „Diener“ Gottes bezeichnen, und was war in einer englischen Ausgabe des Wacht-Turms im Jahre 1882 diesbezüglich zu lesen?

      9 In einigen Ländern wird die Bezeichnung „Minister“ freilich nur in politischem Sinn gebraucht. Doch das bedeutet nicht, daß jemand, der sich Jehova Gott völlig hingegeben hat und sich dem Tun des Willens Gottes widmet, im Sinne der Ursprachen der Bibel nicht als ein „Diener“ oder diákonos Jehovas Gottes bezeichnet werden dürfte, der als solcher Jesus Christus nachahmt. Vor fast hundert Jahren hieß es in der Juni-Ausgabe 1882 (Seite 7) der Zeitschrift Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi (engl.) in bezug auf religiöse Diener (ministers, engl.):

      Die Jünger wurden ausgesandt, um zu predigen, zu lehren und zu taufen. Und obwohl wir glauben, daß jedes geweihte Glied des Leibes Christi in einem gewissen Sinne ein Diener Gottes [minister, engl.] ist und alle „gesalbt sind, um die frohe Botschaft zu predigen“, gibt es doch verschiedenartige Glieder, die verschiedenen Teilen des Werkes zugeordnet sind, wie es auch verschiedene Glieder und Aufgaben im menschlichen Leib gibt, der in der Bibel als Veranschaulichung für den Leib Christi, die Kirche, gebraucht wird.

      10. Was wurde in der englischen Ausgabe vom 1. Januar 1892 über die als Kolporteure bekannten Vollzeitverkündiger gesagt, und wer ist gemäß der Behauptung der nominellen Kirche ein Diener Gottes?

      10 In der englischen Ausgabe vom 1. Januar 1892 (Seite 9) war in der Zeitschrift Der Wacht-Turm unter der Überschrift „Ausblicke vom Wachtturm“ folgendes zu lesen:

      Wenige kennen diese Kolporteure als des Herrn wirkliche Vertreter oder erkennen die Würde, die der Herr in ihrer Demut und Selbstaufopferung sieht. Sind es Missionare? „Nein“, sagen die Welt und die nominelle Kirche, „unsere Missionare sind es, die in fremde Länder gehen.“ „Ja“, sagt der Herr, „das sind meine Missionare, und sie sind mit einer großartigen Mission betraut worden“ ...

      Sind sie Diener Gottes [ministers, engl.]? „Nein“, sagen die Welt und die nominelle Kirche, „nur die unsrigen, die ,geistliche‘ Gewänder tragen und von unseren Kanzeln predigen, sind Diener Gottes [ministers, engl.].“ „Ja“, sagt der Herr, „es sind meine Diener [ministers, engl.], weil sie mir dienen und die gegenwärtige Wahrheit an meine Hausgenossen austeilen. Ich habe die Botschaft ausgesandt, die sie übermitteln. Wer sie verachtet, verachtet mich, und wer das Siegel an der Stirn empfängt, das ich durch sie sende, wird die Lehre erkennen, daß sie von mir ist.“ „Meine Schafe kennen meine Stimme.“

      (Siehe auch die englische Ausgabe vom 1. Februar 1899 unter dem Thema „Ist die gegenwärtige Wahrheit unvernünftig?“, Absatz 6 und 7.)

      11. Aus welcher Sprache sind die englischen Wörter minister und ministry abgeleitet, und was kann über ihre Bedeutung gesagt werden?

      11 War indes die Zeitschrift Der Wachtturm anmaßend oder überheblich, wenn sie schrieb, daß jeder geweihte oder Gott hingegebene, getaufte Jünger Jesu Christi ein Diener Gottes ist? Keineswegs. Sowohl die englischen Wörter minister und ministry als auch die entsprechenden Wörter in Italienisch, Spanisch, Portugiesisch und Französisch sind von den alten lateinischen Wörtern minister und ministerium abgeleitet, die in der Vulgata, der lateinischen Übersetzung der Bibel, vorkommen. minister wird wie folgt definiert: „ein Bedienter, Aufwärter, Diener, auch ein Bedienter eines Priesters oder Gehilfe; ebenso ein niederer Beamter, Untergebener“. ministerium wird definiert als „das Amt oder die Funktion eines Dieners, Bedienung, Dienst, Dienstleistung, in einem guten oder schlechten Sinn; ein Amt, Beruf, eine Arbeit, Aufgabe, Beschäftigung, Verwaltung usw.“ (A New Latin Dictionary von Lewis und Short, Seite 1146).

      12. In welchem Umfang wird die Bibelübersetzung, die in dieser Zeitschrift und anderen Wachtturm-Veröffentlichungen verwandt wurde, heute noch gebraucht, und besprechen wir hier politische Dinge?

      12 Die englischen Wörter minister und ministry sollten also eine umfassende Bedeutung haben. Wir müssen dabei beachten, daß die Zeitschrift Der Wacht-Turm und damit verwandte Veröffentlichungen von Anfang an als grundlegende Bibelübersetzung die Authorized Version oder King James Version von 1611 u. Z. zitiert haben. Bis heute ist diese anerkannte Übersetzung sowohl in Großbritannien und im ganzen Commonwealth als auch in den Vereinigten Staaten von Amerika in Gebrauch. In Zitaten aus dieser allgemein gebräuchlichen Bibelübersetzung werden die Schlüsselwörter minister und ministry nicht in dem neuzeitlichen politischen Sinn gebraucht, sondern in der Bedeutung, die ihnen in den Christlichen Griechischen Schriften (im Neuen Testament) gegeben wird. Wir besprechen keine politischen Dinge.

      NEUESTE BEVORZUGTE WIEDERGABEN DER WÖRTER

      13. Welche englische Wiedergabe des strittigen Wortes diakonía bevorzugen die meisten Bibelübersetzer, und wie werden sich Diener Gottes gegenüber den sich daraus ergebenden Verpflichtungen verhalten?

      13 Es gibt viele neuzeitliche englische Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften (des Neuen Testaments). Welche Wiedergabe des strittigen griechischen Wortes diakonía bevorzugen diese neuzeitlichen englischen Übersetzungen im Hinblick auf ihre Leser? Es ist das Wort ministry (deutsch: Gottesdienst) mit all der Würde, die ihm die Bibel verleiht. Zu Recht wenden daher die englisch sprechenden Gott hingegebenen, getauften Zeugen Jehovas auf die ihnen übertragene christliche Tätigkeit das in biblischem Sinn passende Wort ministry an. Was werden nun diese Diener Gottes mit ihrem Gottesdienst tun? Werden sie diesem Dienst und den damit verbundenen Verpflichtungen nachkommen, oder werden sie ihn aufgrund von Einwänden und gegnerischem Druck aufgeben? Aus den geoffenbarten Prophezeiungen der Bibel wissen wir, was die Gott entfremdeten politischen Obrigkeiten mit den Religionsdienern, Bischöfen, Diakonen, Priestern und Patriarchen Groß-Babylons, des Weltreiches der falschen Religion, tun werden. Wir sollten unsere Augen vor dem, was kommt, nicht verschließen.

      14. Was wird mit Groß-Babylon in der „großen Drangsal“ geschehen, wie dies die symbolische Ausdrucksweise in Offenbarung, Kapitel 17 erkennen läßt?

      14 Wie die symbolische Ausdrucksweise in der Offenbarung erkennen läßt, werden die politischen Mächte mit der Einheit von Kirche und Staat ein Ende machen. Sie werden die intimen Beziehungen mit der internationalen religiösen Prostituierten abbrechen. Sie werden sie von ihrem Rücken abwerfen, sie ihres Anspruchs auf Königtum und auf den Scharlach und Purpur königlicher Würde entblößen und sie ihres Goldes, ihrer Perlen und kostbaren Steine, mit denen sie sich prunkhaft zur Schau gestellt hat, berauben. Ihrer Hand werden sie den „goldenen Becher“ entreißen, der mit all den unreinen und abscheulichen Dingen gefüllt ist, den Pokal, aus dem sie alle Völker so lange trinken ließ, bis sie „benebelt“ waren, als ob sie trunken seien. Ihre reichverzierten religiösen Gebäude werden sie gewöhnlichen, weltlichen Zwecken zuführen oder sogar niederbrennen, nachdem sie sie ihrer unrechtmäßig erworbenen Reichtümer beraubt haben werden. Wehe „Babylon der Großen“, wenn in der „großen Drangsal“ der Tag der Abrechnung für sie kommt! (Offb. 17:1-18; 7:14).

      15. Wozu werden die christlichen Zeugen Jehovas dann verpflichtet sein?

      15 Was wird dieses künftige Vorgehen der politischen Mächte der Welt für die christlichen Zeugen Jehovas bedeuten? Folgendes: Ihr Dienst für die Interessen des Königreiches Gottes wird abgelehnt werden. Sie werden nicht mehr „das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas“ predigen. Doch selbst nach der Verwüstung Groß-Babylons müssen sie die Verkündigung des „Tages der Rache seitens unseres Gottes“ unerschütterlich fortsetzen (Jes. 61:1, 2; 59:17, 18).

      16. Wie werden Jehovas Zeugen das nachahmen, was der Apostel Paulus in Römer 11:13 gemäß mehreren Übersetzungen sagte?

      16 Was werden Jehovas Zeugen bis dahin hinsichtlich ihres Gottesdienstes tun? Da sie fest im Sinn behalten, was gemäß den biblischen Prophezeiungen kommen wird, werden sie vernünftigerweise den unerschütterlichen Entschluß fassen, das vorzügliche Beispiel des Apostels Paulus nachzuahmen. In Römer 11:13 schrieb Paulus, was er als ein Gesandter Jehovas für die Nationen diesbezüglich tat. Neuzeitliche Übersetzungen geben seine Worte wie folgt wieder: „Denn ich rede zu euch, den Nationen, da ich ein Apostel der Nationen bin; ich verherrliche meinen Gottesdienst“ (The International Hebrew/Greek English Bible; British Revised Version; New World Translation; The New American Bible; Rotherham). „Ich ehre meinen Gottesdienst“ (Murdock; The Emphatic Diaglott; die katholische Douay Version; The New English Bible). „Ich halte viel von meinem Gottesdienst“ (The New International Version). „Ich mache soviel wie möglich aus meinem Gottesdienst“ (New Testament in Modern English von Phillips). „Ich mache das Beste aus meinem Gottesdienst“ (An American Translation). „Ich bin stolz auf meinen Gottesdienst“ (Weymouth). „Ich verherrliche meinen Gottesdienst“ (Revised Standard Version). „Ich mache viel aus meinem Amt“ (The Bible in Living English). „Ich lege großen Nachdruck auf mein Amt“ (Moffatt). „Ich verherrliche mein Amt“ (Authorized Version). Auch in der Luther-Bibel heißt es: „Ich [will] mein Amt preisen.“ (Siehe auch van Eß; Jerusalemer Bibel; Schlachter; Thimme; Albrecht; Rösch; Schlatter.) William Tyndale übersetzte: „Ich will mein Amt verherrlichen.“

      17. Sagte Paulus als Jude, er stelle seine Tätigkeit auf die Stufe eines einfachen oder allgemeinen Dienstes, da er sie für Heiden verrichtete?

      17 Aus den obigen Übersetzungen erkennen wir, daß Paulus seinen diakonía nicht auf die Stufe eines einfachen „Dienstes“ erniedrigte. Er gebrauchte in Verbindung mit seinem Gottesdienst das griechische Wort doxázo, dessen Wurzelwort der griechische Begriff dóxa ist, der „Herrlichkeit“ bedeutet. Bestimmt gab es nichts in Verbindung mit seinem diakonía, wessen sich Paulus hätte schämen müssen. In der Today’s English Version lautet Römer 11:13: „Ich spreche jetzt zu euch Heiden: Solange ich ein Apostel für die Heiden bin, will ich auf meine Arbeit stolz sein.“ In der Jerusalem Bible heißt es: „Laßt mich euch Heiden folgendes sagen: Ich bin zu den Heiden als ihr Apostel gesandt worden, und ich bin stolz darauf, gesandt worden zu sein.“a

      18. Warum sollten die Geistlichen, die ein Theologieseminar besucht haben und hochtrabende Titel tragen, in Anbetracht dessen, was die 12 Apostel Jesu Christi nach dem Fleische waren, nicht auf Jehovas Zeugen herabblicken?

      18 Natürlich ist der christliche Gottesdienst kein Grund zur Aufgeblasenheit. Wir sollten vielmehr sehr demütig sein, wenn Gott uns als seinen ihm hingegebenen, getauften Anbetern die Gunst schenkt, unter seinem jetzt regierenden König, Jesus Christus, einen solchen Gottesdienst zu verrichten. Die Geistlichen der Christenheit, die eine Ausbildung auf einem Theologieseminar hinter sich haben, werden mit Ehrwürden, Hochwürden, Hochehrwürden, Euer Ehrwürden und anderen hochtrabenden Titeln angeredet und mögen daher auf die Gott hingegebenen, getauften Zeugen Jehovas herabblicken. Von Jesu Aposteln waren jedoch vier Fischer, einer war ein Steuereinnehmer, und von den sieben anderen wird nicht gesagt, daß sie eine Rabbinerschule des ersten Jahrhunderts besucht hatten. Sie werden aber im letzten Buch der Bibel ehrenvoll erwähnt, wenn es heißt, daß ihre Namen auf den zwölf Grundsteinen des Neuen Jerusalem stehen (Offb. 21:14).

      19. Sind die Gott hingegebenen, getauften Zeugen Jehovas „Minister“ oder Diener irgendeiner Regierung, und was ist über die Dauer ihres Dienstes zu sagen?

      19 Wenn es darum geht, Minister einer Regierung zu sein, dann sind diese Gott hingegebenen, getauften Zeugen Jehovas Minister der größten Regierung, die es gibt. Nein, sie gleichen nicht Kabinettsmitgliedern einer menschlichen Regierung, wie zum Beispiel eines Kaiserreichs, eines Königreichs oder einer Demokratie, sondern sie sind Diener des Souveräns des Universums, des Schöpfers des Himmels und der Erde. Als die ernannten Verkündiger des messianischen Königreiches des heute regierenden Königs, Jesus Christus, erfüllen sie Matthäus 24:14. Ihr Dienst für Gott wird nicht mit dem katastrophalen Ende des alten Systems der Dinge in der nahe bevorstehenden „großen Drangsal“ enden.

      20. Sprach Paulus in Kolosser 4:17 und 2. Timotheus 4:5 von den üblichen, gewöhnlichen Diensten, die von Weltmenschen im allgemeinen verrichtet werden?

      20 Der Apostel Paulus konnte kaum an die üblichen, gewöhnlichen Dienste gedacht haben, die von Weltmenschen im allgemeinen verrichtet werden, als er an seinen Mitchristen Archippus schrieb: „Wache beständig über den Dienst, den du im Herrn angenommen hast, um ihn zu erfüllen“ (Kol. 4:17). Während seiner letzten Gefangenschaft schrieb Paulus seinem Missionsgefährten Timotheus: „Verrichte das Werk [érgon, griechisch] eines Evangeliumsverkündigers, führe deinen Dienst völlig durch“ (2. Tim. 4:5). Diese inspirierten Anweisungen an treue Diener der Urchristenversammlung sind ein ausgezeichneter Rat, den in der heutigen „Zeit des Endes“ des zum Untergang verurteilten alten Systems der Dinge alle Gott hingegebenen, getauften Zeugen Jehovas zur ewigen Ehre Gottes auf sich selbst anwenden sollten (Dan. 12:4).

      [Fußnote]

      a Als Eusebius Hieronymus im Jahre 383 u. Z. mit der Vulgata, der Übersetzung der Bibel aus den Ursprachen ins Lateinische, begann, machte er unter den Christen, die Lateinisch sprachen und lasen, dienstamtliche Bezeichnungen populär, indem er von Matthäus 20:26 an das lateinische Substantiv minister gebrauchte, von Lukas 10:40 an das lateinische Substantiv ministerium und von Matthäus 4:11 an das lateinische Verb ministrare (dienen).

      Lateinisch war damals die international gebräuchliche Diplomatensprache der westlichen Welt. Im Jahre 1378, dem Jahr des „Abendländischen Schismas“, bei dem es um das Papsttum ging, gab John Wyclif seine Übersetzung des Neuen Testaments (der Christlichen Griechischen Schriften) heraus. „Wyclif übersetzte direkt aus der lateinischen Vulgata, da er sich nicht für fähig hielt, die hebräischen und griechischen Originale als Grundlage zu verwenden. Seine Übersetzung ist ziemlich wörtlich und einfach, doch steif und latinisiert, wenn auch weniger als viele andere Schriften Wyclifs“ (Cyclopædia von M’Clintock und Strong, Band X, Seite 1043, Spalte 1 unter „Wycliffe“). Wyclif gebrauchte also schon im 14. Jahrhundert das Wort minister. Von William Tyndale heißt es, daß er es zweifellos „in seiner Übersetzung aus den Ursprachen häufig verwendete“.

      [Kasten auf Seite 22]

      „Der Geist des Herrn Jehova ist auf mir, ... um auszurufen das Jahr des Wohlwollens seitens Jehovas und den Tag der Rache seitens unseres Gottes“ (Jes. 61:1, 2).

      [Kasten auf Seite 23]

      „Fremde werden tatsächlich dastehen und eure Kleinviehherden hüten ... Und was euch betrifft, die Priester Jehovas ... die Diener unseres Gottes werdet ihr geheißen werden“ (Jes. 61:5, 6).

  • Berufstätige Diener Gottes
    Der Wachtturm 1981 | 15. Juni
    • Berufstätige Diener Gottes

      1. Als was bezeichnete William Tyndale in seiner Übersetzung die in Römer 13:1-6 erwähnten Staatsbeamten im Hinblick auf den Gott der Christen?

      WILLIAM TYNDALE bezeichnete in seiner Übersetzung der Bibel (1526 u. Z.) aus dem Griechischen in die damalige englische Volkssprache die „höheren“ oder „obrigkeitlichen Gewalten“ als Gottes Dienerin. Der Text lautet gemäß der Neuen-Welt-Übersetzung: „Denn sie [die obrigkeitliche Gewalt] ist Gottes Dienerin, dir zum Guten. Wenn du aber Schlechtes tust, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht ohne Zweck; denn sie ist Gottes Dienerin, eine Rächerin zur Kundgabe des Zorns an dem, der Schlechtes treibt. Daher besteht zwingender Grund, daß ihr untertan seid, nicht nur jenes Zornes wegen, sondern auch eures Gewissens wegen. Denn darum zahlt ihr auch Steuern; denn sie sind Gottes öffentliche Diener, die für eben diesen Zweck beständig dienen“ (Röm. 13:1-6).

      2. (a) Beruht die Bezeichnung „Minister“ für Staatsbeamte auf der Übersetzung Tyndales aus dem Jahre 1526? (b) Schließt der politische Gebrauch der Bezeichnung „Minister“ das Recht aus, daß sich Christen, die wie Paulus kein Teil der Welt sind, so nennen?

      2 Es besteht kein Grund zu der Annahme, daß die Bezeichnung von Kabinettsmitgliedern verschiedener Regierungen mit Titeln wie „Premierminister“ oder „Minister“ auf den eben zitierten Worten des Apostels Paulus beruht. Doch selbst wenn es so wäre, bestünde immer noch ein großer Unterschied zwischen dem weltlichen Dienstamt solcher Politiker, die als ‘Gottes Diener’ bezeichnet werden, und dem religiösen „Dienstamt“ des Apostels Paulus und anderer Christen, die kein Teil der Welt sind. Die Wirkungsbereiche unterscheiden sich voneinander. Wenn die Politiker der Welt die Bezeichnung Minister im Sinne eines Regierungsamtsinhabers gebrauchen, schließt das nicht aus, Paulus und seine Mitchristen in den betreffenden Sprachen in religiösem Sinn „Minister“ oder Diener Gottes zu nennen.

      3. Sind alle Zeugen Jehovas, die heute wie Tychikus und Timotheus von Haus zu Haus predigen, „Gottes Diener in bezug auf die gute Botschaft über den Christus“?

      3 Wenn der Apostel Paulus in Epheser 6:21 Tychikus ‘einen geliebten Bruder und treuen Diener im Herrn’ nennt, reiht er ihn nicht unter die Geistlichen der Christenheit ein. (Siehe auch Kolosser 1:7; 4:7.) Paulus nannte auch Timotheus „unseren Bruder und Gottes Diener in bezug auf die gute Botschaft über den Christus“ (1. Thess. 3:2). Gewiß sind die Jehova hingegebenen, getauften Zeugen von heute, die „diese gute Botschaft vom Königreich“ von Haus zu Haus predigen, „Gottes Diener in bezug auf die gute Botschaft über den Christus“ (Matth. 24:14; Mark. 13:10).

      4. Was ist gemäß der Bibel der Christenversammlung als Gesamtheit und einzelnen Gliedern davon übertragen worden?

      4 Wie verhält es sich aber mit der Versammlung getaufter Christen als Gesamtheit? Zu der Versammlung Thyatira (Kleinasien) sagte Jesus Christus, der verherrlichte Sohn Gottes: „Ich kenne deine Taten und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst“ (Offb. 2:18, 19). An die Versammlung in Korinth (Achaia, Griechenland) schrieb Paulus: „Es gibt Verschiedenheiten in den Dienstämtern, und doch ist es derselbe Herr“ (1. Kor. 12:5). Im Einklang damit gab der verherrlichte Jesus Christus von Pfingsten 33 u. Z. an seiner Versammlung auf der Erde Gaben in Form von Menschen, zum Beispiel Apostel, Propheten, Evangeliumsverkündiger, Hirten und Lehrer. Zu welchem Zweck? „Im Hinblick auf das Zurechtbringen der Heiligen für das Dienstwerk [wörtlich: Werk des Gottesdienstes], für die Auferbauung des Leibes des Christus“ (Eph. 4:7-12). Und schließlich schrieb der Apostel Paulus an alle Glieder der hebräischen Christenversammlung in Jerusalem: „Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt, indem ihr den Heiligen dientet und noch dient“ (Hebr. 6:10). Auf diese Weise verrichteten alle einen Gottesdienst, der von Jehova Gott anerkannt wurde.

      WAS DIE WELTLICHE ARBEIT BETRIFFT

      5. (a) Können Diener Gottes entgegen dem Lebensstil des Berufsstandes der Religionsdiener der Christenheit gemäß der Bibel während eines Teils ihrer Zeit einer weltlichen Beschäftigung nachgehen? (b) Wann erschien das Wort minister in Bibelübersetzungen?

      5 In biblischem Sinn ein Diener Gottes zu sein und zur Versammlung der Gott hingegebenen, getauften Zeugen Jehovas zu gehören bedeutet nicht, ein luxuriöses und sorgloses Leben zu führen. Zu diesem Gedanken könnten viele verleitet werden, die den Lebensstil beobachten, der beim Berufsstand der Religionsdiener der Glaubensgemeinschaften der Christenheit üblich ist. So etwas sollte es jedoch gemäß der Bibel nicht geben. Diener Gottes im biblischen Sinn des Wortes mögen während eines Teils ihrer Zeit einer weltlichen Beschäftigung nachgehen. Auch Jesus Christus war bis zum Alter von 30 Jahren in Nazareth als Zimmermann tätig. Dann widmete er seine ganze Zeit dem Gottesdienst, für den er mit dem Geist Gottes gesalbt worden war. Ob er Lateinisch sprach und die Bezeichnung minister gebrauchte, wissen wir nicht. Als aber die Hebräischen und die Christlichen Griechischen Schriften in die lateinische Sprache des römischen Imperiums übersetzt wurden, erschien das Wort minister in dieser Übersetzung.

      6. (a) Welche Bedeutung hat das Wort minister aufgrund der Herkunft der entsprechenden lateinischen oder griechischen Wörter? (b) Auf welche Weise konnte dann Paulus seinen Dienst „verherrlichen“?

      6 Da das Wort minister von dem lateinischen Adjektiv minus abgeleitet wird, das den Sinn von „weniger“ hat, bedeutet, ein minister zu sein, daher im Grunde genommen „wie etwas weniger [quod minus est, lateinisch] sein oder handeln“. Das entsprechende griechische Wort diákonos hat eine ähnliche Herkunft, die die Bedeutung von etwas Geringem nahelegt. Man sagt, daß es von diá („durch“) und kónis („Staub“) abgeleitet ist. Einem Griechen würde das Wort die Vorstellung von jemandem vermitteln, der durch den Staub geht, um sich zur Verfügung zu stellen oder einen Dienst zu leisten. Doch trotz dieser Herkunft des griechischen Wortes verwendete es der Apostel Paulus, als er sagte: „[Ich] verherrliche ... meinen Dienst“ (Röm. 11:13). Er bewies dies, indem er bis zum Ende daran festhielt.

      7. (a) Wird der Dienst des Verkündigens der Königreichsbotschaft durch Diener Gottes, die unentgeltlich tätig sind, im Wert herabgesetzt? (b) Wie betrachten Diener Gottes, die das Königreich verkündigen, eine notwendige weltliche Beschäftigung?

      7 Paulus führte seinen eifrigen Gottesdienst nicht durch, um sich selbst zu verherrlichen. Er predigte die „gute Botschaft“ kostenlos oder unentgeltlich. Doch dadurch setzte er den Wert seines Dienstes nicht herab. Wer die gute Botschaft annahm, tat etwas zu seinem eigenen Nutzen, ohne dafür bezahlen zu müssen, aber dennoch mußte er die Kosten berechnen. Paulus fühlte sich hoch geehrt, daß ihm eine solch herrliche „gute Botschaft“ anvertraut worden war — ein Dienstamt ohnegleichen, wenn man es mit all den hochbezahlten Berufen der Welt vergleicht. Jehovas Zeugen ahmen heute das Beispiel des Apostels Paulus nach. Wie? Sie beteiligen sich nicht deswegen am Dienst der Verkündigung der Königreichsbotschaft Gottes, um in materieller oder weltlicher Hinsicht einen persönlichen Gewinn zu erzielen. Sie halten es für unrecht, mit der Königreichsbotschaft wie mit einer Handelsware umzugehen, wie mit etwas, womit man sich einen bequemen Lebensunterhalt verschafft. Eine weltliche Tätigkeit, der sie vielleicht nachgehen müssen, tritt als eine Nebenbeschäftigung an die zweite Stelle. Der Königreichsdienst ist etwas, wofür sich Opfer lohnen.

      8. Auf welche Weise ‘verherrlichte’ Paulus nach seiner Ankunft in Rom ‘seinen Dienst’ dort weiterhin?

      8 Als der Apostel Paulus schließlich in Rom eintraf und mit der Versammlung Verbindung aufnahm, setzte er das fort, wovon er in seinem Brief an sie Jahre zuvor gesprochen hatte: Er ‘verherrlichte seinen Dienst’. Wie tat er das, wenn er doch ein Gefangener in Ketten war? Der Arzt Lukas, sein treuer Gefährte, berichtet uns: „Als wir schließlich in Rom einzogen, wurde es Paulus erlaubt, für sich zu bleiben mit dem Soldaten, der ihn bewachte. Drei Tage später aber rief er die Prominenten von den Juden zusammen. Als sie zusammengekommen waren, ... [sprach Paulus zu ihnen.] ... Dann blieb er zwei ganze Jahre in seinem eigenen gemieteten Hause, und er nahm alle freundlich auf, die zu ihm hereinkamen, predigte ihnen das Königreich Gottes und lehrte sie ungehindert und mit dem größten Freimut der Rede die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen“ (Apg. 28:16-31; Eph. 6:20).

      9. In welchem Maß wurden die Gefangenschaft des Paulus und der Grund dafür in Rom öffentlich bekannt, und wie reagierten die Christen in dieser Stadt darauf?

      9 Was war das Ergebnis dieser Tätigkeit des Paulus, der ungerechterweise gefangengehalten wurde? Er selbst berichtet uns: „Nun möchte ich euch wissen lassen, Brüder, daß meine Angelegenheiten eher zur Förderung der guten Botschaft ausgeschlagen sind als zu etwas anderem, so daß meine Fesseln in Verbindung mit Christus unter der ganzen Wache des Prätoriums und bei allen übrigen öffentlich bekanntgeworden sind; und die meisten der Brüder im Herrn, die zufolge meiner Fesseln Zuversicht gewonnen haben, bekunden um so mehr Mut, das Wort Gottes furchtlos zu reden.“ „Alle Heiligen, besonders aber die vom Hause Cäsars, senden euch ihre Grüße“ (Phil. 1:12-14; 4:22).

      JETZT IST ES AN DER ZEIT, DEM DIENST WÜRDE ZU VERLEIHEN

      10. Wann folgte der Überrest der treuen, Jehova Gott hingegebenen und getauften Diener dem Aufruf, das Weltreich der falschen Religion zu verlassen?

      10 Jehovas Zeugen sind dem göttlichen Aufruf gefolgt, Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion, zu verlassen. Während des Ersten Weltkrieges (1914—1918) arbeitete Babylon die Große mit den kriegführenden politischen Mächten zusammen und erwirkte, daß den Gott hingegebenen, getauften Dienern Jehovas Gottes Einschränkungen auferlegt wurden. Diese gingen so weit, daß führende Mitarbeiter des Hauptbüros ihrer Organisation ins Gefängnis kamen. Doch das Nachkriegsjahr 1919 brachte ihre Befreiung und eine Erleichterung mit sich. Damals erkannten sie die Notwendigkeit, sich für die vorhergesagte weltweite Verkündigung der „guten Botschaft vom Königreich“ wieder zu organisieren (Matth. 24:14).

      11. (a) Auf welche Weise stellten Glieder des Überrestes anläßlich eines Kongresses im Jahre 1919 Babylon die Große bloß? (b) Welcher erwarteten Zeit jubelten sie entgegen, und welche Zeitschrift wurde im Einklang damit herausgegeben?

      11 Der Überrest wurde daher neu organisiert, um „diese gute Botschaft vom Königreich“ wie nie zuvor auf der ganzen Erde zu verkündigen. Zu diesem Zweck wurde im September 1919 in Cedar Point (Ohio, USA) eine Hauptversammlung abgehalten. Babylon die Große wurde damals als die Befürworterin des Völkerbundes bloßgestellt, dessen Gründung vorgeschlagen worden war und den die Geistlichkeit der protestantischen Kirchen als den „politischen Ausdruck des Königreiches Gottes auf Erden“ bezeichnete. Die Anwesenden jubelten dem „goldenen Zeitalter“ entgegen, das durch Gottes himmlisches Königreich unter Christus herbeigeführt werden soll. Wie auf dem Kongreß bekanntgegeben wurde, erschien im Oktober 1919 eine neue Zeitschrift als Ergänzung zu der Zeitschrift Der Wacht-Turm. Sie trug den Titel Das Goldene Zeitalter. Dem unter den Menschen wachsenden Bedürfnis nach Trost entsprechend, wurde der Name dieser Zeitschrift später auf Trost abgeändert. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt sie den Namen Erwachet!

      12. (a) Welches neue Kennzeichen nahmen die Glieder des Überrestes an, wodurch sie ihr Aussehen in dienstamtlicher Hinsicht verbesserten? (b) Wie wirkte sich das auf ihren Dienst für das Königreich aus?

      12 All das trug dazu bei, daß diese Prediger des aufgerichteten Königreiches Gottes in dienstamtlicher Hinsicht in einem neuen Licht erschienen. Im Jahre 1931 schüttelten sie alle schmachvollen Namen ab, die Babylon die Große ihnen ständig gegeben hatte, und sie nahmen den Namen an, der auf der biblischen Prophetie beruht, das heißt den Namen Jehovas Zeugen (Jes. 43:10-12). Dadurch erhielten sie gegenüber Babylon der Großen und deren politischen Gönnern ein neues Kennzeichen. Jehova, ihrem Gott, war es wohlgefällig, daß sie die religiöse Kleidung abstreiften, die durch die Berührung mit Groß-Babylon befleckt und beschmutzt worden war. In seinen Augen nahmen sie ein neues Aussehen an. Die Glieder des gesalbten Überrestes legten gleichsam die „Feierkleider“ an, die sich für ihren priesterlichen Dienst schickten (Sach. 3:4, 5). Dadurch wurde ihrem Dienst für Gott Würde verliehen, er wurde geehrt und verherrlicht.

      13. (a) Welcher weitere Beweis wurde im Jahre 1935 dafür erbracht, daß der Überrest wieder in die Gunst Gottes gelangt war? (b) Was taten die Glieder der „großen Volksmenge“ so wie der Überrest mit ihrem Gottesdienst?

      13 Gab es sichtbare Anzeichen dafür, daß der gesalbte Überrest nach dem Ersten Weltkrieg wieder in die Gunst Gottes gelangt war? Ja, denn dem verhältnismäßig kleinen Überrest der „königlichen Priesterschaft“ schlossen sich Menschen an, die nun eine „große Volksmenge“ bilden, die aufrichtig den einen lebendigen und wahren Gott sucht (1. Petr. 2:9). Das ist seit dem Frühjahr 1935 deutlich geworden. Damals fand eine Hauptversammlung in Washington (D. C.) statt, auf der der Präsident der Watch Tower Society am 31. Mai den Hauptvortrag über das Thema „Die große Volksmenge“ hielt. Diese Ansprache stützte sich auf Offenbarung 7:9-15. Am darauffolgenden Tag symbolisierten 840 Personen ihre Hingabe an Jehova Gott durch die Taufe. Die Mehrzahl dieser Taufkandidaten hegte die Hoffnung, als Glieder der „großen Volksmenge“ unter dem Königreich Christi in einem irdischen Paradies zu leben. Sie wußten, daß das für sie bedeutete, sich als Diener Jehovas dem gesalbten Überrest in seiner Tätigkeit von Haus zu Haus anzuschließen. Auch sie begannen, ‘ihren Dienst zu verherrlichen’.

      14. Was verlangt die durch die Taufe symbolisierte Hingabe von den Gliedern der „großen Volksmenge“, wenngleich die meisten von ihnen nicht ihre ganze Zeit der Verkündigung des Königreiches widmen können?

      14 Bis heute haben sich Hunderttausende schafähnlicher Menschen um den gesalbten Überrest geschart und haben sich ihm im Königreichsdienst angeschlossen. Nicht jeder von ihnen kann seine ganze Zeit dafür einsetzen, indem er in der Stellung eines Vollzeitverkündigers, eines reisenden Vertreters der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania oder als Mitarbeiter eines Zweigbüros dieser Gesellschaft dient. Ihre Verpflichtungen erfordern, daß die meisten von ihnen einer weltlichen Arbeit nachgehen, die einen gewissen Teil ihrer Zeit oder sogar den größten Teil davon in Anspruch nimmt. Doch ihre Hingabe an Gott, die sie durch die Taufe symbolisiert haben, verlangt von ihnen, seine Diener zu sein und den Interessen seines Königreiches zu dienen.

      15. Inwiefern befinden sie sich in einer ähnlichen Lage wie der Apostel Paulus in Korinth?

      15 Sie befinden sich in einer ähnlichen Lage wie der Apostel Paulus. Paulus arbeitete in Korinth eineinhalb Jahre mit Aquila, einem gläubigen Juden, als Zeltmacher (Apg. 18:1-11). Einige mögen von Paulus heute sagen, daß er damals „ein regulär tätiger Religionsdiener“ war.

      16. Was sagte Paulus in bezug auf seine weltliche Arbeit, als er auf dem Weg nach Jerusalem in Milet haltmachte?

      16 Wir denken auch an das, was Paulus sagte, als er auf seinem Weg nach Jerusalem in der Hafenstadt Milet (Kleinasien) haltmachte. Von dort sandte er zu den Ältesten oder Aufsehern der Versammlung in Ephesus und rief sie zu sich. Er sagte zu ihnen unter anderem: „Bleibt daher wach, und behaltet im Sinn, daß ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen ernstlich zu ermahnen. ... Ich habe niemandes Silber oder Gold oder Gewand begehrt. Ihr selbst wißt, daß diese Hände meinen Bedürfnissen wie auch denen derjenigen gedient haben, die bei mir waren. Ich habe euch in allen Dingen vor Augen geführt, daß ihr, indem ihr so angestrengt arbeitet, den Schwachen beistehen und die Worte des Herrn Jesus im Sinn behalten sollt, der selbst gesagt hat: ,Beglückender ist Geben als Empfangen‘“ (Apg. 20:31-35).

      17. (a) Setzte Paulus den Wert seines Gottesdienstes dadurch herab, daß er mitunter einer weltlichen Beschäftigung nachging, und weshalb verrichtete er eine solche Arbeit? (b) Was ist darüber zu sagen, ob es damals noch andere Gott hingegebene Christen gab, die als Diener Gottes berufstätig waren, und welche Tempeldiener sind ein Beispiel dafür?

      17 Dadurch, daß Paulus zeitweise einer weltlichen Beschäftigung nachging, einer Arbeit, für die er bezahlt wurde, setzte er den Wert seines Königreichsdienstes nicht herab. Er sorgte dafür, daß sein Predigen und Lehren seine Zuhörer und Schüler nichts kostete. Auf diese Weise konnte niemand die Anschuldigung erheben, sein erzieherisches Werk sei ein einträgliches Geschäft (1. Kor. 9:13-18). Er handelte hierin wirklich so, wie er sagte: „[Ich] verherrliche ... meinen Dienst“ (Röm. 11:13). Als berufstätiger Diener Gottes, der selbst für seinen Unterhalt sorgte, bewies er, daß er seinen Königreichsdienst aus einem reinen, uneigennützigen Beweggrund verrichtete. Die meisten seiner Gott hingegebenen christlichen Gefährten waren berufstätige Diener Gottes; einige von ihnen waren sogar Sklaven nichtchristlicher Herren (Apg. 18:1-4; Röm. 16:3-5). Eine notwendige weltliche Arbeit setzt den Wert des Königreichsdienstes nicht herab, denn wir sollten daran denken, daß die Leviten unter dem mosaischen Gesetz, dem Gesetzesbund mit dem Volk Israel, außer an den jährlichen Festen jedes halbe Jahr nur eine Woche im Tempel in Jerusalem dienten. In der übrigen Zeit wohnten sie in den Städten der Leviten, die über das ganze Land verstreut waren, und arbeiteten dort für den Unterhalt ihrer Familie. Auch sie waren somit berufstätige Diener Gottes.

      18. (a) Haben berufstätige Diener Gottes, die Zeugen Jehovas sind, Anrecht auf die Vergünstigungen, die den religiösen Dienern Groß-Babylons gewährt werden? (b) Wie „verherrlichen“ berufstätige Diener Gottes ihren „Dienst“, während sie einer weltlichen Beschäftigung nachgehen?

      18 Der Umstand, daß viele Gott hingegebene, getaufte Zeugen Jehovas es für notwendig finden oder sich verpflichtet fühlen, während des größten Teils ihrer Zeit einer weltlichen Arbeit nachzugehen, bedeutet oder beweist nicht, daß sie keine wirklichen Diener Gottes sind und kein Anrecht auf all die Vergünstigungen haben, die religiösen Dienern Groß-Babylons von Regierungen gewährt werden. Sie sind zwar berufstätige Diener Gottes, doch stellen sie die Interessen des Königreiches Gottes allem anderen voran. Da sie Gottes Königreich auch von Haus zu Haus predigen, sind sie wirklich Diener des Königreiches und nehmen keinen niedrigeren Rang ein als die Minister der Regierungen dieser Welt. Durch die lobenswerte Qualität der Arbeit, die sie für ihre weltlichen Arbeitgeber leisten, „verherrlichen“ diese berufstätigen Diener Gottes indirekt ihren „Dienst“. Dadurch ehren sie Gott, dem sie heiligen Dienst darbringen.

      19. (a) Was wird ein berufstätiger Diener Gottes tun, falls sich seine Verhältnisse entsprechend ändern? (b) Was wird jeder Gott hingegebene, getaufte Zeuge Jehovas tun, ungeachtet wieviel Zeit er direkt für die Interessen des Königreiches einsetzt?

      19 Es erübrigt sich, zu sagen, daß solche berufstätigen Diener Gottes, falls sich ihre Verhältnisse ändern und es ihnen somit gestatten, ihre ganze Zeit im Königreichsdienst zu verbringen, dies tun und den Dienst am Wort Gottes dankbar und nach ihrem besten Vermögen ausführen. Auf alle Fälle sollten wir, ob wir unsere ganze Zeit oder nur einen Teil davon direkt für die Interessen des jetzt aufgerichteten Königreiches Gottes unter Christus einsetzen können, unablässig ‘unseren Dienst verherrlichen’.

  • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
    Der Wachtturm 1981 | 15. Juni
    • Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung

      Kein Trost für Hinterbliebene der Erdbebenopfer

      ● Als im vergangenen November Süditalien von dem stärksten Erdbeben erschüttert wurde, das Europa in letzter Zeit heimsuchte, verloren über 3 000 Menschen das Leben. In Balvano, einem Dorf, starben viele, als am Ende der Sonntagabendmesse die Kirche einstürzte. Welchen Trost aus der Bibel konnte der Gemeindepriester seiner Herde geben? „Ich weiß nicht, warum gerade wir!“ soll er ausgerufen haben. „Wie kann ich diesen Leuten klarmachen, daß es Gottes Beschluß war, ihre Angehörigen während einer Messe zu sich zu nehmen?“

      Das, was geschehen war, kann aber auf eine Weise erklärt werden, daß man Trost finden kann. Aus der katholischen „Jerusalemer Bibel“ können wir erfahren, was unser „Vater der Erbarmungen und der Gott alles Trostes“, der uns „Trost in all unserer Trübsal“ schenkt, denjenigen zu sagen hat, die durch Katastrophen ihrer Lieben beraubt worden sind. Nein, Gott hat diese Verstorbenen nicht zu sich genommen. „Vielmehr ereilen die Zeit und das Schicksal [der Zufall, „Allioli“]“ alle Menschen. „Wie die vom Klappnetz gefangenen Vögel, so werden die Menschenkinder gepackt zur Stunde des Unheils, wenn es jählings über sie kommt.“ Wenn trauernde Hinterbliebene und Freunde das wissen, mögen sie durch folgende tröstende Verheißung Jesu noch mehr ermuntert werden: „Wundert euch nicht darüber. Denn es kommt die Stunde, in der alle in den Gräbern seine Stimme hören ... und herauskommen werden“, um sich sicherlich einer glücklichen Zukunft zu erfreuen (2. Kor. 1:3, 4; Pred. 9:11, 12; Joh. 5:28, 29).

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen