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  • Der christliche Predigtdienst
    Der Wachtturm 1965 | 1. Juli
    • auf Handelsstädte wie Ephesus, Thessalonich und Korinth. Diese Städte waren wichtige Zentren, zu denen die Leute aus der ganzen Umgebung kamen, um ihre Geschäfte abzuwickeln. Sie lagen an Handelsstraßen, die nach fernen Ländern führten. Ephesus lag zum Beispiel an der Hauptverkehrsstraße von Rom nach dem Osten, und Korinth, das auf einem schmalen Landstrich, Isthmus genannt, lag, war ein wichtiger Umschlagplatz Griechenlands. Der Aufenthalt in diesen Städten war weniger gefährlich als eine Reise um die oft von heftigen Stürmen heimgesuchten Kaps des südlichen Achaia. Diese Städte eigneten sich vorzüglich als Stützpunkte für das in neue Gebiete vordringende Christentum. Die Juden und Nichtjuden, die an diesen Orten Christen wurden, trugen dann die Wahrheit in die Nachbarstädte, ins Landesinnere und in weit entfernt gelegene Gebiete an den Handelsstraßen.

      NICHT AUF EINE BESTIMMTE KLASSE BESCHRÄNKT

      17. Welche Beweise aus dem ersten Jahrhundert haben wir dafür, daß Jesu Anordnung, alle Gläubigen zu Predigern zu machen, eine weise Vorkehrung war?

      17 Die Anordnung Jesu, daß alle Gläubigen predigen sollten, war eine weise Vorkehrung. Das beweist die schnelle Ausbreitung des Christentums. In kurzer Zeit waren in dem ausgedehnten Römischen Reich überall Christen zu finden. Das bestätigt auch der christliche Schriftsteller Tertullian in seiner Schrift zur Verteidigung des Christentums gegen seine heidnischen Zeitgenossen. Er schreibt: „Die Stadt, schreit man, sei ganz damit erfüllt, auf dem Land, in den Burgflecken, auf den Inseln seien Christen, man beklagt es als einen Nachteil, daß Leute jeden Geschlechts, jeden Alters und Standes, ja sogar Leute von Rang zu diesem Bekenntnis übergehen.“ „Von gestern erst sind wir, und doch haben wir schon den Erdkreis und all das eurige erfüllt, die Städte, Inseln, Kastelle, Munizipalstädte ... und das Forum.“ Daß damals alle Christen Prediger waren, geht auch aus den Schriften des heidnischen Schriftstellers Celsus hervor. Wie der Geschichtsschreiber August Neander berichtet, spottete Celsus über das Christentum, weil „Wollarbeiter, Schuster, Gerber, die ungebildetesten und bäurischsten Menschen eifrige Verkündiger des Evangeliums“ seien.

      18, 19. (a) Wie nahmen die ersten Christen das, was Jesus über das Bekenntnis zur Gemeinschaft mit ihm sagte, auf, und was meinte er mit diesen Worten? (b) Welchen weiteren Predigtauftrag gab Jesus, und wem gilt er?

      18 Alle Gläubigen nahmen das, was Jesus über das Bekenntnis zur Gemeinschaft mit ihm sagte, ernst. „Ich sage euch nun: Jeder, der vor den Menschen bekennt, mit mir Gemeinschaft zu haben, mit dem Gemeinschaft zu haben, wird auch der Sohn des Menschen vor den Engeln Gottes bekennen.“ (Luk. 12:8) Wer mit Jesus Gemeinschaft haben wollte, mußte an die Wahrheiten, die er lehrte, glauben und sie predigen, wie er es tat. Wer nicht bereit war, am Predigtdienst teilzunehmen und dadurch zu beweisen, daß er den gleichen Glauben hatte und dieselben Ziele verfolgte wie Christus, bewies nicht die richtige Liebe zu ihm. Wie könnte Christus einen solchen Menschen vor Gott und den Engeln als ein Glied seines Leibes, seiner Versammlung, anerkennen?

      19 Nach seiner Auferstehung und vor seiner Himmelfahrt gab Jesus seinen elf treuen Aposteln ein Gebot, das nicht nur ihnen, sondern allen Christen gelten sollte. Er sagte: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen, indem ihr sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes tauft und sie lehrt, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“ (Matth. 28:19, 20) Das taten die Apostel und alle übrigen Gläubigen, die zu Lebzeiten der Apostel Nachfolger Jesu wurden. Sie freuten sich über jede Gelegenheit, die sich ihnen bot, Menschen zu Jüngern zu machen, die dann wieder andere belehren konnten.

      20. Wie kam es, daß die Predigt bei den Namenchristen zu etwas Seltenem wurde?

      20 Einige Zeit nach dem Tod der Apostel und derer, die mit ihnen eng verbunden waren, begann unter den Namenchristen ein Abfall. Geistliche Orden entstanden, und die Allgemeinheit der Bekenner des christlichen Glaubens hörte auf zu predigen. Das Recht, zu predigen, wurde ausschließlich von einer Klasse von Geistlichen beansprucht. Die Bibel-Enzyklopädie von M’Clintock und Strong sagt hierüber: „Es sollte uns nicht überraschen, daß, als die rituellen Zeremonien nicht nur die Evangelisation, sondern sogar selbst den Gedanken daran verdrängten, schließlich auch die Predigt zu einer Zeremonie, und zwar zu einer immer seltener werdenden Zeremonie wurde. Nicht nur den Laien, sondern auch den Presbytern der Kirche war es untersagt, ohne ausdrückliche Genehmigung der Bischöfe zu predigen, während viele Bischöfe, die anmaßend behaupteten, allein das Recht zu haben zu predigen, diesen Brauch entweder aus Unwissenheit oder aus Trägheit schließlich völlig vernachlässigten.“ Die heutige Sitte, das Predigen der Geistlichkeit zu überlassen, während das Volk im allgemeinen stumm bleibt, wurde nicht von Jesus Christus, sondern von diesen abtrünnigen Christen eingeführt. — Apg. 20:29, 30.

      EINE PFLICHT, DIE CHRISTEN AUCH HEUTE HABEN

      21, 22. Warum müssen Christen auch heute predigen?

      21 Obwohl seit den Tagen Jesu über 1900 Jahre vergangen sind, hat sich an dem biblischen Gebot, daß Christen predigen sollten, nichts geändert. Es gilt auch heute noch. Wer ein Christ sein will, muß auch heute das Licht der biblischen Wahrheit zum Nutzen anderer leuchten lassen. Die christliche Botschaft muß heute genauso gepredigt werden wie im ersten Jahrhundert, obwohl sich heute 30 Prozent der Weltbevölkerung zum Christentum bekennen. Die unchristlichen Handlungen der Mehrheit dieser angeblichen Nachfolger Christi lassen erkennen, daß das wahre Christentum nicht bis in ihre Herzen gedrungen ist. Sie gleichen den Israeliten der alten Zeit, von denen Gott sagte: „Dieses Volk naht sich mir nur mit seinem Munde. Es verehrt mich bloß mit den Lippen, aber sein Herz ist fern von mir.“ — Jes. 29:13, Br.

      22 Die Namenchristen der Christenheit müssen über die Grundwahrheiten der Bibel belehrt werden. Sie müssen die gute Botschaft von Gottes Königreich erfahren. Die Hoffnung auf den Weltfrieden und die gerechte Herrschaft, die Gottes Königreich herbeiführen wird, muß in ihre Herzen gepflanzt werden. Sie gleichen den Israeliten, die Gott vergeblich verehrten und geistig hungerten. Obwohl sie sich zum Christentum bekennen, müssen sie von wahren Christen aufgesucht werden, die ihnen die nahrhaften geistigen Wahrheiten übermitteln. Es gibt heute solche Christen, die das tun. — Amos 8:11.

      23. Wer hat heute erkannt, wozu ein Christ verpflichtet ist, und in welcher Beziehung gleichen sie den ersten Christen?

      23 Da Jehovas Zeugen erkannt haben, daß jeder Christ verpflichtet ist zu predigen, lehren sie die Wahrheiten des Christentums „öffentlich und von Haus zu Haus“, wie die Apostel es taten. (Apg. 20:20) In 194 Ländern gehen sie, dem Beispiel Jesu folgend, zu den Menschen und predigen ihnen, ganz gleich, wo sie sie antreffen. Wie die ersten Christen schulen auch sie alle, die die gute Botschaft vom Königreich annehmen, so, daß diese wieder andere belehren können. Auf diese Weise werden alle, die sich der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas anschließen, ermuntert, sich am christlichen Predigtdienst zu beteiligen. Jemand mag dieser Tätigkeit vielleicht nur wenige Stunden im Monat widmen können. Dennoch kann er dem Gebot Jesu zu predigen nachkommen. Diese neuzeitlichen Christen nehmen sich die Worte des Apostels Paulus zu Herzen: „Denn mit dem Herzen übt man Glauben zur Gerechtigkeit, mit dem Munde aber legt man eine öffentliche Erklärung zur Rettung ab.“ — Röm. 10:10; 2. Tim. 2:2.

      24. Welcher Unterschied besteht zwischen der Predigttätigkeit Jesu und seiner Apostel und der heutigen Geistlichkeit?

      24 Viele angebliche Christen hören es nicht gern, wenn Jehovas Zeugen sagen, jeder Christ müsse ein Prediger sein. Sie begnügen sich mit einer klubähnlichen Einrichtung, in der ein Geistlicher ihnen predigt, während sie geistig untätig bleiben. Dazu berief Jesus seine Nachfolger jedoch nicht. So sieht der christliche Predigtdienst nicht aus. Jesus begnügte sich nicht damit, nur seinen Aposteln zu predigen und sie lediglich zuhören zu lassen. Zum Unterschied von den heidnischen Lehrern Ägyptens und Griechenlands, die ihre Haine und Säulenhallen hatten, wo sie zu ihren Anhängern sprachen, sprach er in der Öffentlichkeit zu Menschen, die nicht alle seine Nachfolger waren. Manche waren sogar seine Feinde. Später, als Versammlungen entstanden, schlossen sich die Apostel nicht einfach verschiedenen Versammlungen an und beschränkten ihre Predigttätigkeit auf sie. Sie fuhren fort, auch Außenstehenden zu predigen, und gaben so allen, die sich Gott hingaben und Christen wurden, ein gutes Beispiel. Sie gingen als gute Führer voran und trugen so zur Erhaltung der geistigen Widerstandskraft und Gesundheit der verschiedenen Versammlungen bei. Diese Art auferbauender christlicher Tätigkeit ist heute genauso notwendig wie im ersten Jahrhundert.

      25. (a) Wieso kann gesagt werden, die Form des Predigtdienstes, die Jesus Christus einführte, werde heute noch gepflegt? (b) Zu welchen Ergebnissen führt der christliche Predigtdienst heute?

      25 Die Form des Predigtdienstes, die Jesus Christus einführte, ist von Jehovas Zeugen wiederbelebt worden. Dadurch erhalten Menschen von jeder Hautfarbe und Nationalität die Gelegenheit, Jehovas wunderbares Vorhaben mit der Menschheit kennenzulernen. Da alle Glieder der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas aufgefordert werden, am Predigtdienst teilzunehmen, und da diese Einrichtung Gottes Segen genießt, wird heute eine große Volksmenge in die Organisation Jehovas hineingebracht. Diese gutgesinnten Menschen sehen im christlichen Predigtdienst eine Aufgabe, die sie erfüllen müssen und die ihnen Gott aufgetragen hat, damit sie geistig lebendig bleiben. Sie wissen, daß sie dieser Aufgabe nachkommen müssen, um nicht nur sich selbst, sondern auch die zu erretten, denen sie predigen. Durch die Predigttätigkeit verherrlichen sie Gott durch Christus. „Durch ihn laßt uns Gott stets ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben.“ — Hebr. 13:15; Matth. 24:14.

  • Reife Diener Gottes können anderen helfen
    Der Wachtturm 1965 | 1. Juli
    • Reife Diener Gottes können anderen helfen

      „Weide meine Lämmer ... Hüte meine Schäflein.“ — Joh. 21:15, 16.

      1. Warum gehen wir nicht fehl, wenn wir Jesus nachahmen?

      DURCH das, was Jesus Christus alles erduldete, weil er seine Lauterkeit gegenüber Gott bewahrte und das Vorhaben seines Vaters eifrig kundmachte, gab er allen, die seine Nachfolger wurden, ein gutes Beispiel, sie gingen nicht fehl, wenn sie ihn nachahmten, denn er tat, was in den Augen Gottes recht war. Im dritten Jahr der Predigttätigkeit Jesu erklärte Jehova, daß er ihn anerkannt habe, indem er vor Petrus, Jakobus und Johannes sagte: „Dieser ist mein Sohn, der geliebte, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe; hört auf ihn!“ (Matth. 17:5) Sie hörten auf ihn und befolgten seine Anweisungen, das Licht der Wahrheit zum Nutzen anderer leuchten zu lassen. Etwa dreißig Jahre später schrieb Petrus einen Brief, in dem er alle Christen ermunterte, der Führung Jesu zu folgen, wie sie es getan hätten. „In der Tat, zu diesem Lauf wurdet ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat, euch ein Vorbild hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt.“ — 1. Petr. 2:21.

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