Bahnt sich ein wirtschaftliches Chaos an?
IM März des Jahres 1968 schien das Wirtschaftssystem des Westens fast zusammenzubrechen. Seine Fundamente wurden durch die schwerste Finanzkrise seit dem Jahre 1931 erschüttert. Auf den Goldmärkten der Welt, in London, Paris und Zürich, wurde fieberhaft Gold gekauft, denn man hatte das Vertrauen in die Stabilität des Papiergeldes, zum Beispiel in das britische Pfund und in den amerikanischen Dollar, verloren. Die Goldreserven der westlichen Länder schmolzen beängstigend. Nur durch schnelle Notmaßnahmen konnten die Regierungen der westlichen Länder ernste Folgen verhindern.
Im November des Jahres 1968 und wiederum im März 1969 wurde das Wirtschaftssystem erneut erschüttert, als der französische Franc spekulativem Druck ausgesetzt war. Es schien, als ob der Franc abgewertet würde. Man kaufte dafür Gold und andere Währungen, wodurch er heftigem Druck ausgesetzt wurde. Man fürchtete, daß eine starke Abwertung des Franc Druck auf das britische Pfund und auch auf den Dollar ausüben würde. Durch eine Abwertung dieser Währungen, insbesondere des Dollars, würde das angeschlagene Wirtschaftssystem sehr wahrscheinlich chaotisch werden. Für diese Befürchtungen gibt es gute Gründe.
Geld besitzt nur so lange einen Wert, wie die Bevölkerung der Regierung vertraut, die es in Umlauf gegeben hat. Wird die Bevölkerung aber Geld für Güter und Dienstleistungen entgegennehmen, wenn sie daran zweifelt, daß die Regierung in der Lage sein wird, den Geldwert zu erhalten, und daß sie überhaupt weiter regieren kann? Wohl kaum. Im Jahre 1968 machten amerikanische Touristen die bittere Erfahrung, daß sie ihre Reiseschecks manchmal nicht einlösen konnten, weil das Vertrauen in den Dollar erschüttert war.
Die Unsicherheit des gegenwärtigen Wirtschaftssystems und die Tatsache, daß die Menschen ihr Vertrauen zum Papiergeld sehr schnell verlieren können, geben Anlaß zu der Frage: Gibt es gute Gründe, zu befürchten, daß das Wirtschaftssystem an seinen eigenen Schwächen zusammenbricht? Wird das unbedingt geschehen? Das zwar nicht, aber es wird ganz gewiß etwas kommen, das alle nationalen Währungen wertlos machen wird: das Ende aller politischen Systeme, von deren Bestand der Wert solcher Währungen abhängt. Viele mögen zwar meinen, das sei höchst unwahrscheinlich, doch die Bibel hat es vorausgesagt.
Schon vor langer Zeit hat die Bibel folgendes vorhergesagt: „Der Gott des Himmels [wird] ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört [werden wird], ... es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen.“ (Dan. 2:44) Gottes Wort ist wahr. Gott lügt nicht. Wird die Vernichtung der Reiche dieser Welt nicht bewirken, daß die jetzigen Wirtschaftssysteme zusammenbrechen werden? Wird das nicht bedeuten, daß die Währungen dieser Reiche wertlos werden? Wie könnte dieses Geld seine Kaufkraft behalten, wenn die Reiche, die es herausgegeben haben, nicht mehr bestehen?
Einige horten Gold, weil sie kein Geld verlieren möchten, denn die nationalen Währungen sind nicht stabil. Doch selbst das Gold wird sie nicht retten.
Der Prophet Hesekiel sagte unter Inspiration vorher, daß der Reichtum der Bevölkerung von Juda am Tage ihres Unheils, das im Jahre 607 v. u. Z. über jenes Königreich hereinbrach, wertlos sein würde. Das Gold und das Silber, das die Judäer als Geld benutzt hatten, war für sie wertlos geworden, wie der Prophet es vorhergesagt hatte. „Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht erretten können am Tage des Grimmes Jehovas.“ (Hes. 7:19) Was damals auf die Judäer zutraf, trifft heute ebenso auf Personen zu, die auf ihr Geld vertrauen, ob das Geld nun aus Gold und Silber oder aus Papier besteht. Solches Geld wird sie nicht erretten, wenn Gottes Königreich die Reiche dieser Welt beseitigen wird.
Den Zusammenbruch dieser Reiche werden Personen überleben, die auf Gottes Königreich vertrauen statt auf die politischen Systeme dieser Welt und auf das Geld, das sie verwenden. Das heutige Geld wird zwar als Zahlungsmittel wertlos werden, doch das heißt nicht, daß die Überlebenden deshalb nicht mehr das zum Leben Notwendige hätten. Wir wissen, daß Gott heute für Personen sorgt, die auf ihn vertrauen, und daß er sie bewahren wird, wenn er die Reiche dieser Welt vernichtet. Deshalb können wir auch davon überzeugt sein, daß er für die Bedürfnisse der Überlebenden sorgen wird.
Jesus Christus erinnerte seine Nachfolger einmal daran, daß ihr Schöpfer die Lilien bekleide und die Vögel ernähre und daß er auch ihnen das zum Leben Notwendige gebe. Dann sagte er: „Darum macht euch nie Sorgen und sprecht: ,Was sollen wir essen?‘ oder: ,Was sollen wir trinken?‘ oder: ,Was sollen wir anziehen?‘, denn all diesen Dingen streben die Nationen begierig nach. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all diese Dinge benötigt. So fahrt denn fort, zuerst das Königreich und Seine Gerechtigkeit zu suchen, und alle diese anderen Dinge werden euch hinzugefügt werden.“ — Matth. 6:31-33.
Wir nähern uns jetzt rasch der Zeit, in der Gottes Königreich die Reiche dieser Welt zerstören und in der er bewirken wird, daß ihr Wirtschaftssystem zusammenbricht. Wir sollten deshalb jetzt gemäß Jesu Worten handeln und zuerst das Königreich Gottes und Gottes Gerechtigkeit suchen. In dieser Zeit sollte man jetzt nicht nach finanzieller Sicherheit trachten, indem man soviel Gold, Silber, Edelsteine oder auch Grundeigentum wie nur möglich zu erwerben sucht. Sie bieten keine größere Sicherheit als Papiergeld, wenn Gottes Königreich gegen die Reiche dieser Welt vorgehen wird und gegen diejenigen, die auf sie vertrauen.
Beachte den Rat, den uns die Bibel in 1. Timotheus 6:8 gibt: „Wenn wir also Lebensunterhalt und Bedeckung haben, so werden wir mit diesen Dingen zufrieden sein.“ Es ist besser, nach geistigen Reichtümern zu trachten, indem du dir Erkenntnis über unseren Schöpfer und sein prophetisches Wort erwirbst und dadurch deinen Glauben stärkst. Es ist weit lohnender und von weit dauerhafterem Nutzen, diese geistigen Reichtümer zu verwenden, um anderen zu helfen, ihr Leben nach Gottes Grundsätzen auszurichten, statt auf unsicheren materiellen Reichtum zu vertrauen.