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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1971
  • Zwischentitel
  • Einstellung des Verfahrens im Contergan-Prozeß
  • Kontrolle der Arzneien
  • Rassenunruhen in Amerika
  • Vertauschte Tage in der Tschechoslowakei
  • Bibeln in 1 413 Sprachen
  • Haschisch-Verbrauch in Rußland steigt
  • 1971 soll ein schlechte Wirtschaftsjahr sein
  • Immer mehr DDT-Opfer
  • Wieder Dollarmünze
  • Zur Zahlung gezwungen
  • Ausgaben für die Wissenschaft
  • „Hutzen“-Rasse — ein Irrtum
  • Bibeln im Hotel
Erwachet! 1971
g71 8. 3. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Einstellung des Verfahrens im Contergan-Prozeß

◆ Contergan war als Schlaf- und Beruhigungsmittel während der Zeit von Oktober 1957 bis November 1961 auf dem Markt. Da festgestellt wurde, daß durch Contergan Nervenschäden hervorgerufen wurden und bei Embryos Mißbildungen eintraten, wurden sechseinhalb Jahre Ermittlungen gegen neun leitende Mitarbeiter des Contergan-Herstellerwerkes Chemie Grünenthal durchgeführt, bis schließlich am 27. Mai 1968 der Prozeß beginnen konnte. Der Prozeß selbst erstreckte sich über 283 Verhandlungstage, in denen nach der Wahrheit gesucht wurde. Weit mehr als 2 000 Urkunden wurden von dem Gericht zu diesem Zweck verlesen. 120 Zeugen und 60 Gutachter aus aller Welt wurden gehört. Der Prozeßstoff füllt über 400 000 Meter Tonband. Nachdem durch einen Vertrag mit den Nebenklägervertretern hundert Millionen Mark (zuzüglich zehn Millionen Mark Zinsen) für die sogenannten Contergan-Kinder und weitere vier Millionen Mark für Erwachsene, die möglicherweise durch das Einnehmen von Contergan Nervenschäden davongetragen haben, als Entschädigung zur Verfügung gestellt wurden, stellte die Staatsanwaltschaft am 11. Dezember 1970 auf Anregung der Verteidigung hin das Verfahren ein. Man nimmt an, daß 2 000 Kinder, deren Mütter Contergan gegen Beschwerden in der Frühschwangerschaft eingenommen haben und die Mißbildungen zeigen, sowie etliche tausend inzwischen alt gewordene Menschen, die quälende Beschwerden an Händen oder Füßen erdulden müssen, betroffen sind. Über die Einstellung des Verfahrens ist folgendes in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu lesen: „Auf fast 500 km Länge bleibt das umfangreichste und komplizierteste Strafverfahren der deutschen Rechtsgeschichte auch für die Zukunft präsent. Es ist ein Zeitdokument, das die umstrittene Rechtssituation und die Fragwürdigkeit wissenschaftlicher Gutachten widerspiegelt. Es zeigt die Kompetenzschwierigkeiten unserer Gesundheitsbehörden, die kommerziellen Verflechtungen der Industriegesellschaft und die Auswirkungen einer gezielten Öffentlichkeitsarbeit. Es macht erschreckend den mangelnden Stil prinzipieller Auseinandersetzungen klar.“

Kontrolle der Arzneien

◆ Ohne regelmäßige Überprüfung soll in Zukunft kein Arzneimittel mehr durch die Apotheken verkauft werden. Zu diesem Zweck wollen die deutschen Apotheker Mitte 1971 im Gebiet von Frankfurt ein zentrales Prüfungslaboratorium einrichten, in dem alle Grundstoffe und alle industriell hergestellten Arzneifertigwaren, die in Apotheken abgegeben werden, ständig untersucht werden. Nach Angaben des Sprechers auf dem Deutschen Apothekertag wird das Laboratorium jährlich etwa eine Million Mark kosten.

Rassenunruhen in Amerika

◆ Mit der Verhaftung von Angela Davis und ihrer Auslieferung nach Kalifornien, wo sie sich wegen „Beteiligung an Mord“ vor Gericht verantworten muß, drohen neuartige Rassenunruhen auszubrechen. Der Stil der Gewalttätigkeit hat sich geändert, und Angela Davis ist zum Symbol dafür geworden. Massenprotest in schwarzen Gettos und Brandstiftung werden weniger. 1970 gab es gemäß dem Bericht des Justizministeriums 200 Straßenunruhen, wobei insgesamt 25 Personen ums Leben kamen. 1 800 Studentenunruhen, Demonstrationen und ähnliche Ausschreitungen hatten zur Folge, daß acht Personen getötet und 462 verwundet wurden. Diese Unruhen nahmen ab, aber es wurden mehr Bomben gelegt.

Früher war es möglich, unbefragt jedes amtliche Gebäude zu betreten, aber heute werden Ministerien wie Festungen bewacht. Wer einem Gerichtsprozeß als Zuschauer beiwohnt, muß sich damit abfinden, daß man ihn nach Waffen abtastet. Amtspersonen müssen oftmals von Leibwächtern begleitet werden. Die Privatindustrie mischt „Arbeiterspione“ unter die Belegschaft, um Sabotage vorzubeugen. Sachverständige befürchten eine weitere Zunahme an versteckten Gewalttaten, und dies besonders dann, wenn Angela Davis verurteilt wird.

Vertauschte Tage in der Tschechoslowakei

◆ Man konnte sich nicht mehr nach dem Kalender ausrichten, der an der Wand hing. Das Jahr 1970 nahm ein verwirrendes Ende, und 1971 fing genauso verwirrend an. Um noch einigermaßen zurechtzukommen, mußte jeder Bürger in der Tschechoslowakei folgende Änderungen auf seinem Kalender vermerken: Sonntag, der 27. Dezember wurde zu einem Donnerstag erklärt. Der 26. Dezember, der normal ein Samstag gewesen wäre, war es eigentlich nicht mehr, denn nach amtlicher Version in der ČSSR fand der Samstag bereits am Donnerstag statt, da an diesem Tag nur bis Mittag gearbeitet wurde. Dem Ersatzdonnerstag am Sonntag folgte am Montag ein Mittwoch. Dienstag, der 29. Dezember, blieb ein Dienstag, aber ihm folgte keineswegs ein Mittwoch. Mittwoch, der 30. Dezember, ist nämlich offiziell ein Freitag gewesen. Samstag, der 2. Januar, ist ein Sonntag gewesen und Sonntag, der 3. Januar, ein Montag. Auf Montag, den 3. Januar, folgte Montag, der 4. Januar. Danach fielen die Tage wieder nach dem Kalender. Der Grund dafür: Der wirkliche Freitag, der 1. Januar, war ein für die Produktion verlorener Feiertag. Eigentlich paßte die Verwirrung in Verbindung mit den Tagen sehr gut zu dieser Jahreszeit, denn die Geburt Christi wird sowieso an erdachten Tagen gefeiert. Er wurde zu einer ganz anderen Jahreszeit geboren.

Bibeln in 1 413 Sprachen

◆ Die Bibelgesellschaften haben die Bibel, Neue Testamente und Bibelteile in 1 413 Sprachen verbreitet. Im vergangenen Jahr wurden in der ganzen Welt mehr als fünf Millionen Bibeln, 11,5 Millionen Neue Testamente und 36,6 Millionen Bibelteile verbreitet. Für die Zukunft will der Weltbund der Bibelgesellschaften besonders an der Herstellung von umgangssprachlichen Übersetzungen arbeiten.

Haschisch-Verbrauch in Rußland steigt

◆ Die Wochenzeitschrift „Krokodil“ berichtete, daß immer mehr junge Leute dem Rauschgiftgenuß zum Opfer fallen. Am Beispiel eines Jugendlichen aus Taschkent, der Hauptstadt Usbekistans, wird dargestellt und kritisiert, wie das Fehlen von Konsumgütern einen jungen Menschen dazu bringen kann, sein Vergnügen im Rauschmittelgenuß zu suchen.

In der Zeitschrift heißt es: „Mit von den Drogen geweiteten Pupillen drehen die Jugendlichen Zigarettentabak zwischen ihren verschwitzten Handflächen, mischen etwas Haschisch darunter, zünden es an und inhalieren den Rauch tief in ihre Lungen.“

Zentren des Hanfanbaus sind Georgien und Usbekistan, wo es nach dieser Zeitschrift möglich ist, bei den Bauern 100 Kilogramm Haschisch für 50 Rubel (rund 180 Mark) zu bekommen.

Wenn festgestellt wird, daß die Jugendlichen zu Rauschgift greifen weil sie nicht genügend Konsumgüter bekommen können, wie erklärt man die erschreckende Zunahme an Rauschgiftgenuß in westlichen Ländern, wo es bekanntlich an solchen Gütern nicht fehlt?

1971 soll ein schlechte Wirtschaftsjahr sein

◆ Die Vorhersage für das Jahr 1971 ist nicht besonders rosig, was die Wirtschaftslage betrifft. Experten für Wirtschaftsforschung haben eine empfindliche Abschwächung der Konjunktur vorhergesagt und erwarten, daß 1971 das wirtschaftlich schwierigste Jahr seit 1967 sein wird. Auch für den Export sieht es gemäß der Feststellung des Tübinger Professors Norbert Kloten nicht sehr günstig aus.

So hat bereits in Baden-Württemberg die Normalisierung infolge weiterer Abschwächung der Auftragseingänge in vielen Bereichen der Wirtschaft eingesetzt. Entlassungen treten nicht häufig auf. Vielmehr werden Überstunden und Schichtarbeit eingeschränkt, oder vorübergehenden Absatzschwierigkeiten wird mit Kurzarbeit begegnet. Die Anzahl der Arbeitslosen ist aber im Anstieg und der Bedarf an Arbeitskräften läßt nach.

Immer mehr DDT-Opfer

◆ Alle Länder der Welt haben mit dem Problem der Gefährdung menschlichen und tierischen Lebens durch DDT zu tun. Besonders die entwickelten Länder können die Größe der Gefahr durch medizinische Forschung feststellen, aber gerade die unterentwickelten Länder sind am meisten gefährdet, weil DDT in großen Mengen zur Malariabekämpfung und zur Bekämpfung von Schädlingen verwendet wird. In Amerika wurde ermittelt, daß Säuglinge mit der Muttermilch doppelt soviel DDT aufnehmen, wie die Weltgesundheitsorganisation als unbedenklich zugelassen hat. Experimente mit Ratten bewiesen, daß DDT zu einer viel höheren Sterblichkeitsrate bei den Nachkommen führt. Bei einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich starben innerhalb von 14 Tagen nach der Geburt 13 Prozent der Nachkommen, gegenüber vier Prozent der unbehandelten Gruppe. Wenn die Muttermilch mehr DDT enthielt, dann lag die Sterblichkeit noch höher. Leberschäden traten ebenfalls verstärkt auf. In Entwicklungsländern wird die Gefahr auch noch dadurch erhöht, daß die Mütter ihre Kinder ein Jahr und länger stillen. In Kanada haben die zuständigen Behörden die Jagd auf Waldschnepfen wegen des hohen Gehalts an DDT im Fettgewebe verboten. Der Gehalt an dem Insektengift erreichte durchschnittlich 65 ppm (Teile pro Million Teile), während der in Nahrungsmitteln zulässige Höchstwert 7 ppm beträgt. Bei den braunen Pelikanen, die vor der Küste von Kalifornien nisten, wurden DDT-Gehalte bis zu 1 200 ppm in den Vögeln und bis zu 2 600 ppm in ihren Eiern festgestellt. In toten Jungvögeln der Silberreiher-Familie hat man bis zu 9 000 ppm DDT gefunden.

Wieder Dollarmünze

◆ Seit dem Jahre 1935 sind in den Vereinigten Staaten keine Dollarmünzen mehr geprägt worden. Jetzt unterzeichnete Präsident Nixon ein entsprechendes Gesetz, nach dem im Jahre 1971 erstmals wieder neue Dollarmünzen hergestellt werden sollen. Es ist vorgesehen, daß 150 Millionen Stück mit einem Silbergehalt von 40 Prozent für Sammler geprägt werden. Für den alltäglichen Gebrauch enthält die Münze kein Silber, sondern besteht lediglich aus Nickel und Kupfer. Auf der einen Seite der Münze ist das Bild des verstorbenen Präsidenten Dwight D. Eisenhower zu sehen und auf der anderen Seite ein Adler, der mit einem Olivenzweig auf dem Mond landet, mit der Apollo-Kapsel und der Erde im Hintergrund.

Zur Zahlung gezwungen

◆ Ein Vater, der sich gegen das liederliche Leben seiner Tochter, die das Elternhaus verlassen hat und zu seinem Mißfallen ein Hippie-Leben führt, ausgesprochen hat, wurde durch einen Entscheid des Gerichts in New York dazu gezwungen, den Lebensunterhalt zu finanzieren, auch wenn die Tochter sich freiwillig von der Familiengemeinschaft getrennt hatte. Der Gerichtsbeschluß erwirkte, daß der Vater mehr als 5 000 Dollar zu zahlen verpflichtet ist. Sein Einwand, daß es eine unbedingte elterliche Verpflichtung zur Unterhaltszahlung nicht geben könne, da sonst jeder Minderjährige in die Lage versetzt würde, außerhalb des Elternhauses einen eigenen Hausstand zu gründen und einen Lebenswandel zu führen, auf den die Eltern keinen Einfluß hätten, wurde verworfen.

Ausgaben für die Wissenschaft

◆ Gemäß einer Aufführung in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist in der Sowjetunion eine Erhöhung der Aufwendung für die Wissenschaft festzustellen. Auf den Gesamtetat bezogen, muß allerdings von einer prozentualen Reduzierung der Wissenschaftsförderung gesprochen werden. Die Mittel für soziale und kulturelle Zwecke sind von 56 Milliarden auf 58,5 Milliarden Rubel gestiegen, dagegen sind die Ausgaben für die medizinische Versorgung von 6,0 auf 5,7 Prozent gefallen. Weitere Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sind in den Etats für die Wirtschaft sowie für Verteidigung und nationale Sicherheit enthalten, worunter auch die Aufwendungen auf dem Gebiet der Raumfahrt und Kernenergie fallen, so daß keine detaillierten Angaben gemacht werden können.

„Hutzen“-Rasse — ein Irrtum

◆ Zahlreiche Zeitungen, die von einer erfolgreichen Kreuzung zwischen Hund und Katze (daher: Hutze) berichteten, mußten den Sachverhalt klarstellen und ihre Meldung dementieren. Angeblich wollte dem britischen Tierhändler die Kreuzung zwischen Hund und Katze gelungen sein. Vom Vater, einem schottischen Terrier, hätten die Bastarde im wesentlichen den Kopf geerbt, von der Mutter, einer schwarzen Katze, das Fell, die Schnurrbarthaare und die Pfoten. Als Kommentar gab er an: „Sie fressen Fleisch und Fisch und wenn sie einen Laut geben, hört es sich wie ein Mittelding zwischen Bellen und Miauen an.“ Später aber, als er einen dementsprechenden Bericht in vielen Zeitungen vorfand, stellte er richtig, daß „die Hutze“ nur als ein Schabernack gedacht war und nichts anderes als eine Promenadenmischung sei, die er für ein paar Shilling erstanden habe.

Bibeln im Hotel

◆ In zunehmendem Maße werden in den USA Hotelgäste mit „geistlicher Fürsorge“ bedacht. „Wir arbeiten mit Christus als Partner“, zitierte die New York Times den Manager eines Hotelunternehmens in Louisiana. Neben Sonntagmorgen-Gottesdiensten, 24 Stunden Telefonseelsorge, auf Tonbänder gesprochenen Gebeten, die durch einen Knopfdruck ausgelöst werden können liegen im Nachttisch Bibeln bereit. Oft sind die Zimmermädchen angewiesen, die Bibel jeden Tag an einer anderen Stelle aufzuschlagen, um einen besonderen Gedanken zu vermitteln. Was jedoch ist das Ergebnis dieser besonderen Bemühungen? Etwa ein Drittel aller Bibeln werden gestohlen. Eine Organisation von Geschäftsleuten, die „Gideon International“, hat allein im letzten Jahr 415 000 Exemplare der Bibel an Hotels geliefert.

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