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  • Was hättest du getan?
    Erwachet! 1976 | 8. September
    • Was hättest du getan?

      ES GESCHAH an einem schönen Sommersonntag, einem Tag, an dem jeder sonst fröhlich und guter Dinge ist. Der Ort: eine Tankstelle in einer großen Stadt in den USA. In den frühen Morgenstunden hatten Diebe die Tankstelle ausgeraubt und die beiden Tankwarte gefesselt zurückgelassen. Im Laufe der Stunden kamen viele Autofahrer an die Tankstelle. Einige lachten über die mißliche Lage der Tankwarte, unternahmen aber nichts. Erst nachdem etwa einhundert Autofahrer sich mit Benzin und Zigaretten selbst bedient hatten, ohne irgend etwas zu bezahlen, rief ein Kunde die Polizei herbei. Was hättest du getan, wenn du eine ähnliche Gelegenheit gehabt hättest, etwas umsonst zu erhalten?

      Ein anderer Fall: Innerhalb eines einzigen Jahres kamen in einem Hotel in Toronto (Ontario, Kanada) 7 665 Messer, Gabeln und Löffel sowie über 2 800 Aschenbecher (vermutlich durch Diebstahl) abhanden. Wenn du die Möglichkeit gehabt hättest, etwas davon einzustecken, hättest du es getan?

      Man stelle sich die Überraschung des Hotelbesitzers vor, als er eines Tages per Post einen der gestohlenen Aschenbecher wiederbekam. In einem Brief, der dabeilag, stand: „Hiermit sende ich Ihnen den Aschenbecher zurück, den ich vor einigen Jahren aus Ihrem Hause gestohlen habe. Es tut mir sehr leid, daß ich ihn gestohlen habe, und ich bitte Sie um Vergebung. Ich schicke ihn zurück, weil ich ein Zeuge Jehovas geworden bin und mich jetzt bemühe, nach der Bibel zu leben.“

      Was jemand in bezug auf Fehler tut, die er in der Vergangenheit begangen hat, muß er selbst entscheiden. Niemand ist ganz ohne Fehler. In der Bibel wird die Frage gestellt: „Wären Vergehungen das, worauf du achtest, o Jah, o Jehova [Gott], wer könnte bestehen?“ (Ps. 130:3). Doch im allgemeinen bemühen sich Jehovas Zeugen, ehrlich zu sein. Weshalb tun sie es?

      Sie wollen sich durch ihre Ehrlichkeit nicht einen besonderen Namen verschaffen. Sie wollen nicht von anderen dafür gepriesen werden. Auch folgen sie nicht lediglich dem alten Spruch: „Ehrlich währt am längsten.“ Ehrlichkeit hat greifbaren Nutzen. Und es gibt einen sehr wichtigen Grund für sie als Christen, ehrlich zu sein.

      Betrachten wir zuerst einige der guten Auswirkungen der Ehrlichkeit. In der Bibel heißt es: „Wer ungerechten Gewinn macht, bringt sein eigenes Haus in Verruf“ (Spr. 15:27). Wer habsüchtig auf unehrlichen Gewinn aus ist — vielleicht in Form von Bestechungen —, glaubt vielleicht, damit nütze er sich. Finden andere aber heraus, daß er unehrlich ist, vertrauen sie ihm nicht mehr und wollen mit ihm nichts mehr zu tun haben. Er wird eventuell sogar dafür bestraft, und die Folge ist, daß seine ganze Familie wegen seiner unehrlichen Handlungsweise zu leiden hat.

      Andererseits vertrauen Menschen gern jemand, der für seine Ehrlichkeit bekannt ist. Ehrliches Gebaren hat sogar schon materiellen Nutzen gebracht. Als Veranschaulichung diene folgende Erfahrung: Vor vielen Jahren kaufte ein ausländischer Student, der an einem College im Mittleren Westen der USA studierte, von einem dort ansässigen Autohändler einen Wagen. Mehr als fünfzehn Jahre verstrichen. Mittlerweile war der ehemalige Student der Alleineinkäufer eines großen Verbandes des iranischen Baugewerbes geworden. Wie überrascht war doch jener Autohändler, als der ehemalige Student ihm einen Millionenauftrag über 1 100 Lastwagen erteilte! Weshalb tat er es? Weil dieser ehemalige Student das Gefühl hatte, der Autohändler sei Jahre zuvor ihm gegenüber ehrlich gewesen. „Es ist einfach nicht zu glauben“, sagte der Händler. „Er war einfach ein ganz normaler Student, und wir verkauften ein Auto an ihn. Wenn man sein Brot auf die Wasser wirft, weiß man nie, wie es zu einem zurückkommen wird.“

      Ehrlichkeit macht andere glücklich. Damit wird auch derjenige, der ehrlich ist, belohnt. Der erwähnte Autohändler zitierte ein Wort aus der Bibel. Wir lesen: „Sende dein Brot aus auf die Oberfläche der Wasser, denn im Verlauf vieler Tage wirst du es wiederfinden“ (Pred. 11:1). Es stimmt: Wenn wir anderen gegenüber freundlich und ehrlich sind, werden sie wahrscheinlich ebenso reagieren. Mit anderen Worten: ‘Wir ernten, was wir säen’ (Gal. 6:7). Jesus Christus sagte einmal: „Übt euch im Geben, und man wird euch geben. Man wird euch ein treffliches, vollgedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß in euren Schoß schütten. Denn mit dem Maß, mit dem ihr meßt, wird euch wieder gemessen werden“ (Luk. 6:38).

      Wer ehrlich ist, hat noch einen weiteren Vorteil: Er bewahrt ein reines Gewissen und braucht kein Leben der Lüge zu führen, indem er nur vorgibt, ehrlich zu handeln. Ebensowenig braucht er sich Sorgen zu machen, bei irgendeiner unehrlichen Handlung ertappt zu werden. Für ihn gibt es keine schlaflosen Nächte wegen solcher Gründe.

      Nehmen wir aber an, Ehrlichkeit würde denen, die sie üben, keinerlei materiellen, greifbaren Nutzen bringen. Dann würden Menschen, die sich in ihrem Leben nach der Bibel richten, immer noch ehrlich sein. Und weshalb? Weil sie einen sehr wichtigen Grund haben, ehrlich zu sein. Sie wollen Jehova Gott gefallen, und er verlangt von allen, die seine Gutheißung haben wollen, Ehrlichkeit. Im inspirierten Wort Gottes wird das klar gesagt. Beispielsweise heißt es: „Zweierlei Gewicht [das eine, um einen ungerechten Vorteil beim Kaufen zu haben, und das andere, um beim Verkaufen zu betrügen] ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, und eine betrügerische Waage ist nicht gut“ (Spr. 20:23).

      Was hätten deiner Meinung nach angesichts dieser Worte die treuen Apostel Jesu Christi getan, hätten sie die Gelegenheit erhalten, unehrlich zu sein? Beachte, was der Apostel Paulus sagte: „Wir ,treffen ehrliche Vorsorge, nicht allein vor den Augen Jehovas, sondern auch vor den Augen der Menschen‘“ (2. Kor. 8:21; vergleiche Sprüche 3:4, Septuaginta). Es scheint klar zu sein, daß der Apostel nicht zu einer unehrlichen Handlungsweise Zuflucht genommen hätte, sondern daß er dafür war, zu arbeiten, um „ehrliche Vorsorge“ zu treffen. Christliche Ehrlichkeit umfaßt aber noch mehr.

      Paulus schrieb auch: „Wir haben uns von den hinterhältigen Dingen losgesagt, deren man sich zu schämen hat, indem wir nicht mit List wandeln noch das Wort Gottes verfälschen, sondern uns selbst durch das Kundmachen der Wahrheit jedem menschlichen Gewissen vor Gott empfehlen“ (2. Kor. 4:2). Paulus war im Umgang mit anderen bestimmt nicht unaufrichtig. Jemand, der unaufrichtig ist, folgt keiner gottgefälligen Lebensweise. Solche Menschen stehen nicht in Gottes Gunst, denn die Bibel sagt: „Denn wer auf Abwegen geht, ist für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges, aber Sein trauter Umgang ist mit den Rechtschaffenen“ (Spr. 3:32).

      Jemand, der ein enges, vertrautes Verhältnis zu dem Allerhöchsten, Jehova, haben möchte, wird sich also bemühen, in jeder Situation ehrlich zu sein. Wir wissen, daß der Apostel Paulus so gehandelt hätte, denn er schrieb: „Betet weiterhin für uns, denn wir hegen das Vertrauen, ein ehrliches Gewissen zu haben, da wir uns in allen Dingen ehrlich zu benehmen wünschen“ (Hebr. 13:18).

  • Ein Blick in die Welt der Homosexuellen
    Erwachet! 1976 | 8. September
    • Ein Blick in die Welt der Homosexuellen

      WORAN denkst du, wenn du das Wort Homosexualität hörst? Die meisten wissen nur sehr wenig über dieses Thema. Wie nie zuvor bemühen sich Homosexuelle darum, verstanden zu werden, doch nur wenige Menschen sind bereit, in ihre Welt hineinzublicken und herauszufinden, weshalb Homosexuelle so sind.

      Die meisten wissen im wesentlichen, was ein Homosexueller ist. Das ist aber auch schon alles. Der erste Teil des Wortes Homosexueller stammt von dem griechischen Wort hómoios, was „ein und derselbe“ bedeutet. Ein Homosexueller ist also ein Mensch, der sexuelle Beziehungen mit Menschen desselben Geschlechts bevorzugt. Männliche Homosexuelle bevorzugen andere Männer, weibliche Homosexuelle oder Lesbierinnen möchten sich lieber mit anderen Frauen statt mit Männern geschlechtlich betätigen. Es gibt aber noch viel mehr über dieses Thema zu erfahren.

      Man muß die Welt des Homosexuellen als eben das sehen — als eine Welt, eine Kultur oder Lebensweise ganz für sich. Es ist nicht lediglich eine Sache der geschlechtlichen Neigung. Ein Außenstehender kann diese Welt nur zum Teil verstehen. In der jüngeren Vergangenheit aber ist mehr darüber bekanntgeworden. Besonders seit fünf Jahren haben die Homosexuellen selbst mehr über ihre Lebensweise preisgegeben.

      Was für Menschen sind die Homosexuellen?

      Zunächst wäre es gut, einiges klar voneinander zu trennen. Man darf nicht alle Homosexuellen mit Transvestiten gleichsetzen. Ein Transvestit ist jemand, der dem anderen Geschlecht angehören möchte und sich auch so kleidet und verhält, als sei dies der Fall. Einige sind sogar transsexuell, das heißt, sie unterziehen sich einer Operation, die ihren Körper verändert. Männern werden Hormone zugeführt, die ihre Brüste vergrößern und die Haut weich machen. Durch eine Operation wird ihr Geschlechtsorgan entfernt und eine künstliche Scheide gebildet, wozu manchmal empfindliche Haut vom Geschlechtsteil oder vom Hodensack verwendet wird. Natürlich können sie keine Kinder hervorbringen, doch eine gewisse Befriedigung beim Geschlechtsverkehr wird möglich.

      Weibliche Transsexuelle nehmen Testosteron, um verstärkten Haarwuchs im Gesicht und auf dem Oberkörper hervorzurufen. In einigen Fällen ist die Klitoris künstlich vergrößert worden oder ein künstliches männliches Glied angebracht worden, mit dem ein anderer weiblicher Partner beim Geschlechtsverkehr zum Höhepunkt gebracht werden kann.

      Doch die meisten Homosexuellen sind nicht so. Manche verwahren sich dagegen, mit Transvestiten und Transsexuellen auf eine Stufe gestellt zu werden, die ihrer Meinung nach der Abschaum der Welt der Homosexuellen sind. Die meisten der männlichen Homosexuellen werden sagen, sie seien froh, ein Mann zu sein, und wollten gar keine Frau sein. Bei sexueller Betätigung allerdings bevorzugen sie andere Männer.

      Eine Anzahl Homosexueller scheint eine Vorliebe für bestimmte Berufe zu haben, wie zum Beispiel Friseur, Innenarchitekt, Modeschöpfer und Schauspieler. Während der Theatersaison 1967/68 am New Yorker Broadway sollen von 58 Stücken am Broadway mindestens 31 einen Homosexuellen zum Produzenten gehabt haben, und 38 Prozent hatten einen Homosexuellen als Regisseur.

      Homosexuelle gibt es aber nicht nur in diesen Berufen. Ein Homosexueller schreibt: „Die meisten Homosexuellen, die ich kenne, arbeiten in ganz normalen Berufen, wie im Handel, auf der Bank, als Rechtsanwalt, Richter, Arzt, Pfarrer und im Polizeidienst — und einige wenige waren Profisportler.“ Interessanterweise bevorzugen einige Homosexuelle sogenannte „männliche“ Berufe, vielleicht, damit man sie nicht so schnell als Homosexuelle erkennt.

      Wie viele Angehörige hat die Welt der Homosexuellen?

      Dadurch, daß die meisten nicht als homosexuell erkannt werden möchten, ist es unmöglich, ihre genaue Zahl zu bestimmen. In New York soll es eine der größten Gruppen von Homosexuellen der USA geben. Schätzungen schwanken zwischen 50 000 und mehreren 100 000. Auf Anfrage erklärte die Polizei der Stadt New York über die Zahl der Homosexuellen der Stadt, sie „würde sie nicht einmal zu schätzen versuchen“. In einer Stadt in Texas mit über 800 000 Einwohnern soll es 50 000 Homosexuelle geben, obwohl es dort nur 600 Personen gibt; die als Homosexuelle „bekannt“ sind.

      Warum verschweigen so viele Homosexuelle, was sie sind?

      Dafür gibt es viele Gründe. Sie befürchten, daß sie ihren Arbeitsplatz oder ihre Familie verlieren sowie daß starker sozialer Druck auf sie ausgeübt wird. Viele können ihr Doppelleben sogar vor ihrem Ehepartner verbergen. Man nennt solche Personen „Bisexuelle“; sie sind bereit, mit Angehörigen beiderlei Geschlechts sexuell zu verkehren.

      Vor mehr als fünfundzwanzig Jahren fand Dr. A. Kinsey heraus, daß 25 Prozent der amerikanischen Männer, die er interviewt hatte, „mehr als nur zufällige homosexuelle Erfahrungen“ gehabt hatten. Einer der Forscher in diesem Team Kinseys, Dr. Wardell Pomeroy, steht heute ganz fest auf dem Standpunkt, daß der tatsächliche Prozentsatz derer, die homosexuell sind, nicht angestiegen ist, sondern daß sich heute nur mehr Homosexuelle offen zu dem, was sie sind, bekennen als früher. Daß sie während der letzten fünf Jahre deutlicher hervorgetreten sind, wird man schwerlich bezweifeln wollen. Doch es fällt genauso schwer zu glauben, daß es eben wegen dieser Offenheit nicht auch zugleich einen Anstieg der Zahl der Homosexuellen gegeben hat. Was hat zu dieser „Offenheit“ und damit zweifellos auch zur Zunahme der Homosexualität beigetragen?

      Ein Hauptgrund scheint zu sein, daß sie von weiten Kreisen unterstützt wird. Während der sechziger und Anfang der siebziger Jahre wurde in den USA und in anderen Ländern viel unternommen, um den Minderheiten größere Rechte einzuräumen. Das betraf nicht nur rassische und andere ethnische Minderheiten, sondern auch Homosexuelle.

      In Presse, Rundfunk und Fernsehen wurde über ihre Protestdemonstrationen berichtet, und bisweilen berichtete man wohlwollend über ihre Klagen. Man berichtete öffentlich über die ungleiche Behandlung, die ihnen bei der Wohnungssuche und bei der Arbeitsbeschaffung zuteil wurde. Hin und wieder wurde darauf hingewiesen, daß eine derartige Behandlung inkonsequent sei, wenn man andererseits sehe, wie Drogensüchtige und Prostituierte von amtlichen Stellen geduldet würden.

      Zugleich traten mehr bekannte Ärzte, Schriftsteller und Rechtsanwälte mit der Erklärung an die Öffentlichkeit, sie seien homosexuell. Dadurch stieg in den Augen vieler das Ansehen der Homosexuellen insgesamt.

      Darüber hinaus haben in den letzten Jahren viele Menschen im Rahmen der sogenannten „sexuellen Revolution“ mit verschiedenen Praktiken herumprobiert. Auf der Suche nach Abwechslung haben junge Männer und Frauen praktisch alles nur Erdenkliche getan, und deswegen überrascht es auch nicht, daß sich eine ganze Anzahl homosexuell betätigt hat. Für viele stand am Anfang die Masturbation, indem sie zuerst geschlechtliche Spiele allein trieben, dann aber mit jemand anders vom selben Geschlecht, möglicherweise im Internat oder im Duschraum einer Turnhalle. So führte dann ein Schritt zum andern, und sie wurden immer mehr in die Welt der Homosexuellen verstrickt.

      Nach und nach sahen sie sich nicht nur in einer bestimmten sexuellen Verhaltensweise gefangen, sondern in einer ganzen Homosexuellenkultur. Allmählich schlossen sie immer mehr Freundschaften mit Homosexuellen, und dies beeinflußte die Wahl der Kleidung die sie trugen, und der Musik, die sie sich anhörten. Schließlich waren sie vollwertige Glieder der Welt der Homosexuellen.

      Die sich ausdehnende Welt der Homosexuellen

      Diese Welt hat sich jetzt schon so weit etabliert, daß ein Homosexueller, der heute in eine größere Stadt kommt, gewöhnlich Menschen mit derselben Lebensweise vorfindet. In vielen Großstädten gibt es beispielsweise Dutzende von Bars, Restaurants und Clubs, die ganz auf Homosexuelle eingestellt sind. Für Homosexuelle gibt es Vermittlungsbüros, die Weltreisen, Urlaubsaufenthalte und private Verabredungen arrangieren. Der Homosexuelle kann seine eigenen Zeitungen lesen, von denen einige eine Auflage haben, die in die Zehntausende geht. Er kann auch Bücher lesen, die von und für Homosexuelle geschrieben wurden, und kann sogar in einem Wörterbuch nachschlagen, um die Bedeutung von Wörtern zu erfahren, die mit seiner Lebensweise zu tun haben (in englischer Sprache: The Queen’s Vernacular).

      Es hat bereits Kunstausstellungen und Modenschauen für Homosexuelle gegeben. Homosexuelle Geschäftsleute wissen, daß ihre Welt nicht aus armen Leuten besteht. Vor kurzem berichtete eine amerikanische Homosexuellenzeitschrift, After Dark, ihre Abonnenten hätten ein Durchschnittseinkommen von 18 000 Dollar; 63 Prozent hätten einen Hochschulabschluß und über 70 Prozent hätten Geld in Aktien oder anderweitig angelegt. Über 40 Prozent haben in den vorhergehenden Jahren eine Reise nach Europa gemacht. In nur einem Jahr stieg die Auflage dieser Zeitschrift von 49 500 auf 71 300.

      Ein Homosexueller — egal, ob er sich öffentlich als solcher bekennt oder nicht — wird wahrscheinlich auch in seinen Geschäftsbeziehungen eher mit Homosexuellen Kontakt aufnehmen. Wenn er zum Rechtsanwalt, zum Arzt oder Zahnarzt geht, so sind diese oft Homosexuelle. Die Homosexuellen haben sogar ihre eigene Kirche. In Los Angeles hat die Metropolitan Community Church unter der Leitung von Troy Perry eine der höchsten Kirchenbesucherzahlen in der Stadt. Sie hat jetzt über fünfzig Zweiggemeinden in Städten der USA, Kanadas und Großbritanniens.

      Die Welt der Homosexuellen umfaßt also weit mehr als lediglich die private sexuelle Ausrichtung. Sie ist eine ganze Welt für sich, die jeden Lebensbereich umfaßt. Jedes Merkmal dieser Welt ist so beschaffen, daß der Homosexuelle glaubt, es sei schön, so zu sein. („Gay [homosexuell] is good“ heißt ein englischer Slogan.)

      Ist diese Welt aber wirklich schön? Glauben Homosexuelle selbst daran? Wer gerade begonnen hat, als Homosexueller zu leben, dem mag es so vorkommen. Ist es aber nicht sinnvoll zu fragen: „Hat man wirklich mehr Zufriedenheit im Leben, wenn man homosexuell ist? Verspricht ein solches Leben eine sichere Zukunft?“? Diese Fragen muß man stellen. Um unparteiisch vorzugehen, soll Homosexuellen selbst Gelegenheit eingeräumt werden, ihre Antwort auf diese Fragen vorzutragen.

      Wie sehen die Antworten aus? Was hat ihre eigene Erfahrung gezeigt?

  • Ist die Welt der Homosexuellen wirklich schön?
    Erwachet! 1976 | 8. September
    • Ist die Welt der Homosexuellen wirklich schön?

      MAN muß das Leben nehmen, wie es ist, und darf sich keine Traumwelt aufbauen. Viele Homosexuelle wünschen sich vielleicht, die Welt würde sie so akzeptieren, wie sie sind — einfach als Menschen —, ohne zu fragen, ob sie mit einem Mann oder einer Frau ins Bett gehen. Tatsache ist aber, daß die Welt im allgemeinen jemanden, der als Homosexueller bekannt ist, nicht voll akzeptiert.

      Als Homosexueller mag man dies als ungerecht oder diskriminierend bezeichnen. Die meisten Menschen fühlen sich aber nicht von der Lebensweise der Homosexuellen angezogen. Jemand, der auf diese Weise lebt oder gerade zu leben anfängt, sollte daran unbedingt denken. Die Ansichten, die die meisten Menschen über die Homosexualität haben, werden für eine solche Person handfeste Probleme mit sich bringen.

      Auswirkungen auf die Beschäftigung und das gesellschaftliche Leben

      Angenommen, ein Homosexueller möchte eine gute Stellung als Lehrer behalten. Welche Auswirkungen hat das schon gehabt? Einige Eltern und Beamte der Schulverwaltung haben sich gefragt: „Was geschieht, wenn ein männlicher Homosexueller Jungen belehrt? Welchen Einfluß wird er auf sie ausüben?“ Der Homosexuelle denkt vielleicht, dies sei eine sehr ungerechte Frage. Kann man es den anderen aber wirklich verübeln, sie zu stellen? Der Betreffende mag sich entschlossen haben, ein Homosexueller zu sein, doch was ist, wenn die Eltern es nicht wünschen, daß ihre Kinder dasselbe tun?

      Betrachten wir ein anderes Problem. In den meisten Firmen wird heute von einem jungen Mann erwartet, daß er bei irgendeiner Feier in Begleitung seiner Frau, einer Freundin oder seiner Verlobten erscheint. Was aber soll jemand, der heimlich homosexuell ist, in diesem Fall tun? Oft bringt er ein Mädchen zu einer solchen Feier mit, für das sich zu interessieren er vorgibt.

      Ein Homosexueller aus Dallas (Texas) sagt darüber: „In dieser Stadt gibt es eine Menge sehr begehrter junger Männer, die Wert darauf legen, sich mit dem schönsten Mädchen zu verabreden, das sie bekommen können. Viele Mädchen würden sie gern heiraten, aber sie wollen nur gesehen werden. Damit die Sache schließlich nicht peinlich wird, müssen sie die Mädchen oft wechseln.“ Dieses Spiel kann man aber nicht sehr lange treiben. Wozu führt das schließlich? Er fährt fort:

      „Der Druck, der auf einem lastet, ist enorm. Ich habe dies selbst lange Zeit so getan und habe schließlich aufgegeben. Es kam mir einfach nicht fair vor, und gegenüber den Mädchen, mit denen ich mich verabredete, war es auch nicht fair. Aber es kommt vor allem darauf

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