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  • Der moralische Zusammenbruch
    Der Wachtturm 1951 | 1. August
    • Der moralische Zusammenbruch

      VOR zehn Jahren schrieb ein hervorragender Zeitungsartikelschreiber in den Vereinigten Staaten: „Was uns widerfährt, ist im wesentlichen ein moralischer Zusammenbruch. Die Lücke zwischen dem, was wir zu glauben vorgeben, und dem, was wir tatsächlich tun, ist beständig grösser geworden . . . Ich weiss nicht genau, wann das Sittengesetz durch die Idee ersetzt worden ist, Unrechttun sei nicht profitabel. Wer heutzutage den Radiodramen zuhört, der lernt, dass Verbrechen sich nicht bezahlt machen, dass sie nicht vereinbar sind mit dem Leitsatz: Profit. Die Sicherheitspolizei wird der Gangster schliesslich doch immer wieder habhaft. In alter Zeit waren es gewöhnlich Gott und die Gewissensbisse, welche Vergeltung übten. Heute ist Gott J. Edgar Hoover, und er ist ein unzulänglicher Ersatz . . . Im zwanzigsten Jahrhundert begannen moralische Sanktionen wissenschaftlichen Erklärungen zu weichen. Die ‚Wissenschaft‘ bestätigte die Gesetze vom Überleben der Tauglichsten, der biologischen Zuchtwahl, der Relativität in der Geschichte, des psychologischen Determinismus. Die Religion wurde zum Aberglauben und die Sitten völlig relativ. Wenn wir auf diesem Wege weiterdenken, wird die Demokratie stranden.“ — Los Angeles, News, 29. März 1941.

      Die Zeitungsnachrichten der Gegenwart unterstreichen diese Analyse, die vor einem Jahrzehnt gemacht wurde. Jüngst sagten führende Erzieher, General Eisenhower inbegriffen, dass, wenn die Vereinigten Staaten als Demokratie weiterbestehen sollen, sie „verständnisvolle und inbrünstige Loyalität gegenüber moralischen und geistigen Werten“ entwickeln müssen. Zahlreiche Blossstellungen der moralischen Pflichtvergessenheit in Regierungsangelegenheiten veranlassten Senator Fulbright zu den Worten: „Ich glaube, dass die Demokratie eher vernichtet wird durch die Verfälschung oder Preisgabe echter moralischer Grundsätze als durch einen bewaffneten Angriff von Russland.“ Er regte an, dass von seiten des Kongresses eine Nachforschung eingeleitet werde über „das allgemeine moralische Niveau“ der Exekutive der Bundesregierung [der USA.].

      Auch Präsident Truman anerkannte den moralischen Zusammenbruch mit den Worten, wir müssten „die moralischen Kräfte der Welt wider die unmoralischen Kräfte zu mobilisieren“ suchen. Als Folge der Blossstellungen der verkehrten Verwendung von Regierungsanleihen und der Bemühung auf seiten des Büros des Präsidenten, gewisse Dinge zu umgehen, mit der Behauptung, sie seien nicht „ungesetzlich“, fragte der U. S. News & World Report vom 16. März: „Oft ist es nicht ungesetzlich. Ist es ungebührend? Sind gute Sitten aus der Mode gekommen?“

      Für viele freilich ja. Prinzessin Elisabeth von England hat gesagt: „Wir können wohl kaum anders als zugeben, dass wir in einem Zeitalter leben, wo die Menschen mehr und mehr nur auf sich selbst eingestellt sind, wo sich der Materialismus verschärft und wo Sitten-Massstäbe herabgesetzt werden . . . Ich glaube, es besteht grosse Furcht in unserer Generation, als sittenhaft kleinlich bezeichnet zu werden. Als Folge fürchten sich die Leute manchmal davor, ihr Missfallen über das zu bekunden, was sie als unrecht erkennen.“ Senator Robert Taft (USA.) schloss einen Artikel über den Niedergang der politischen Moral mit den Worten: „Vielleicht hat das Volk den Sinn für moralische Lauterkeit verloren, weil seine Führer ihn verloren haben, doch glaube ich das nicht. Ich denke, es ist eher ein Gefühl hoffnungsloser Verabscheuung als ein Gefühl der Billigung.“ — Reader’s Digest, November 1950.

      Wie es bei den hoch respektierten Religionsorganisationen der Welt Brauch zu sein scheint, wurde deren Gewissen erst wach, nachdem sich die öffentliche Meinung bemerkbar gemacht hatte, und reichlich spät erhoben sie Proteste.

      Der Geistliche R. J. McCracken erklärte: „Die grösste Gefahr, welche diesem Lande [USA.] droht, ist die Gefahr moralischer Lässigkeit — die Freiheit wird zur Zügellosigkeit, Rechte werden verlangt und Pflichten umgangen, der Sinn für Moral wird untergraben, die Traditionen und Massstäbe der Nation werden geschwächt, und ihre geistigen Kräfte verlieren an Grund.“ Eine Woche später sagte er in ähnlichem Ton: „Die Amerikaner reden oft von Russland, es sei atheistisch. Ja, es ist offen und frank atheistisch. Sollten wir aber nicht fragen, in welch bedeutsamem oder realistischem Sinn wir den Namen ‚christlich‘ auf uns selbst oder auf unser nationales Leben anwenden können? . . . Ist der moralische Grundton der Nation, ist ihre Politik, ihr Geschäftsleben, ihre Literatur; sind ihre Theater, ihre Kinos, ihre Kettenrundfunke, ihre Fernsehsender etwa christlich?“

      Letzten März sagte ein Rabbi der Stadt New York, die Kirche und Synagoge sollten Herrschern und Regierungen „ins Gewissen reden“. Weltliche Religionen sind stets bereit, andern ‚ins Gewissen zu reden‘, aber selten ist ihr Gewissen wach genug, um sich selbst anzuklagen. Die Strohhalme in den Augen anderer regen sie mehr auf als die Balken in den eigenen Augen. — Matth. 7:3-5, NW.

      Betroffen über den moralischen Zusammenbruch machte jüngst Dr. Reinhold Niebuhr vom Union-Theologie-Seminar einen Kommentar: „Es ist nicht ganz klar, warum in des Menschen heutiger Geschichte alles verkehrt gegangen zu sein scheint.“ Die Bibel ist jedoch hierüber klar und zeigt, dass dies ein Teil des Zeichens der letzten Tage der Welt Satans ist. (2. Kor. 4:4; 2. Tim. 3:1-5) Der Rat der Bibel, der Versuchung zu widerstehen und Unrechttun von Anfang an zu meiden, ist ein praktischer Rat, und jemand schrieb dies dem Inhalte nach an die New York Times und fügte dann bei: „Es wird viele geben, die sagen werden, dies sei zu naiv, zu einfach; die Sache sei komplizierter als nur so. Wenn es doch so einfach ist, wie viele von uns handeln dann entsprechend? Die Wahrheit ist immer einfach; wir sind es, die sie kompliziert machen.“

      Weder Politiker noch sozial Arbeitende noch Geistliche werden den moralischen Zusammenbruch aufhalten. Das Heilmittel der Bibel ist das praktische Heilmittel, und praktische Menschen werden ihre einfachen Heilmittel anwenden, um jetzt Hilfe zu erlangen sowie bleibende Hilfe für die ganze Menschheit in einer neuen Welt der Gerechtigkeit. Die da seufzen und jammern wegen der unmoralischen Zustände, die da ihre geistige Not erkennen, die da hungern und dürsten nach Gerechtigkeit, werden gesättigt und froh gemacht werden. — Hes. 9:4; Matth. 5:3-7, NW.

  • Von welch praktischem Nutzen ist die Bibel?
    Der Wachtturm 1951 | 1. August
    • Von welch praktischem Nutzen ist die Bibel?

      „Dein Wort ist Leuchte meinem Fusse und Licht für meinen Pfad.“ — Ps. 119:105

      1. Was für Anklagen untergraben die Bibel, doch von welchem Wert ist sie?

      JEHOVAS Wort, die Bibel, ist das meistgekaufte Buch aller Zeiten. Für viele ist sie auch das Buch, auf dem sie heute am meisten Staub ansammeln lassen. Das meistgekaufte, aber das verhältnismässig am wenigsten gelesene Buch. Weshalb? Der Wert der Bibel wird von vielen Seiten angefochten. Der Wissenschaftler sagt, sie sei nicht wissenschaftlich, der Atheist sagt, sie sei widerspruchsvoll, der Modernisten-Geistliche sagt, sie sei Legende, die Positiven lassen sie als lächerlich und nichtig erscheinen, und das Volk im allgemeinen fertigt sie ab, als ob sie zur Wegleitung in dieser kalt berechnenden, realistisch eingestellten, bösen, alten Welt nicht von praktischem Nutzen wäre. Sie ist aber nicht unwissenschaftlich, nicht widerspruchsvoll, nicht legendenhaft, nicht lächerlich oder nichtig, und vor allem stimmt die Behauptung nicht, sie sei nicht von praktischem Nutzen. Der Wissenschaftler, der Atheist, der Modernisten-Geistliche wie der Positive und die Leute im allgemeinen haben nicht recht, denn die Bibel ist das Buch, das am meisten der Wissenschaft und Logik, den Tatsachen und dem Verstande entspricht und von praktischem Nutzen ist. Dieses Buch allein ist das zuverlässige Licht und die Leuchte für die Füsse und Pfade der Menschen. — Ps. 119:105.

      2. Welche Tatsachen widerlegen die Behauptung, sie sei unwissenschaftlich?

      2 Zufolge des beschränkten Platzes werden wir solche Angriffe nur kurz zurückweisen können, doch sollte dies genügen, damit ehrliche Menschen ihren Sinn zu weiterem Forschen öffnen. Obwohl uns die Bibel nicht als ein Lehrbuch der Wissenschaft gegeben worden ist, ist sie doch, wenn sie wissenschaftliche Dinge berührt, genau und zutreffend. Zum Beispiel lehrt die Wissenschaft, die Sprache des Menschen habe sich aus dem Grunzen und Knurren des Uraffen entwickelt, von dem der Mensch abstamme; doch zeigen die bekannten Tatsachen, dass die Sprache, je älter sie ist, desto schwieriger und reichhaltiger ist, was die Fachkenner in diesem Gebiet zum Schlusse zwingt, dass sich die Sprache nicht vom Einfachen zum Komplizierten entwickelt hat, sondern dass gerade das Umgekehrte der Fall ist. Dies stimmt überein mit dem Bibelbericht, wonach der Mensch als vollkommenes Geschöpf erschaffen worden ist, begabt mit dem vollen Sprachvermögen und fähig, die Gedanken eines vollkommenen Sinns in feinen Begriffs-Schattierungen zum Ausdruck zu bringen.a Wissenschaftler spotten auch über den Bibelbericht, wonach Jakob durch sein Manöver von seinen Herden gefleckte Nachkommen hervorgebracht habe, indem die weiblichen Tiere auf ein auf Stäben eingeschnittenes geflecktes Musterwerk blickten; ja, sie spotten, weil solche Ansichten über vorgeburtlichen Einfluss oder mütterliche Eindrücke nun weitgehend ausgeschieden werden. Doch übersehen die Wissenschaftler den Umstand, dass dies nur Jakobs eigene Meinung war, und dass in einem Traum, der darauf folgte, Jehova Jakob korrigierte und ihm die wahre Ursache der gefleckten Nachkommenschaft zeigte, eine Ursache, die im Einklang ist mit Mendels Vererbungsgesetzen, welche die Wissenschaftler bis in unser zwanzigstes Jahrhundert hinein nicht verstanden hatten.b (1. Mose 30:37-43; 31:10-12) Schliesslich lachen die Wissenschaftler, weil die Bibel den Hasen unter die Tiere einreiht, die wiederkäuen. (3. Mose 11:6; 5. Mose 14:7) Doch haben nun einige wachsame Wissenschaftler entdeckt, dass Kaninchen (Hasen) tatsächlich oder im Prinzip wiederkäuen, und zwar durch einen eigentümlichen Vorgang, wodurch die Nahrung zweimal durch ihr Verdauungssystem geht. Diese ungewöhnliche Tatsache ist bestätigt worden durch die Smithsonian Institution.c Die Bibel ist nicht wie die Lehrbücher,

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