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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1958
w58 15. 4. S. 253-255

Fragen von Lesern

● Warum hat Jehova, wenn er doch der Höchste ist, das Böse all die Jahrhunderte hindurch zugelassen?

Gerade diese Streitfrage der Souveränität ist das, was der Sache in Wirklichkeit zugrunde liegt. Das Böse nahm seinen Anfang, als sich ein Geistsohn Gottes gegen Gottes Souveränität auflehnte. Die Bibel sagt von diesem Geistrebellen: „Vollkommen warst du in deinen Wegen von dem Tage an, da du geschaffen worden, bis Unrecht an dir gefunden wurde.“ (Hes. 28:15) Durch diese Auflehnung gegen Gottes universelle Souveränität machte sich dieses Geistgeschöpf selbst zu einem Teufel und wurde von da an Satan, der Teufel, und „die Urschlange“ genannt. — Off. 12:9, NW.

Satan verleitete Adam und Eva, sich ebenfalls gegen Gottes universelle Oberhoheit aufzulehnen. Satan prahlte damit, jeden Menschen verderben und veranlassen zu können, sich gegen Gottes universelle Oberhoheit aufzulehnen, wie er es bei Adam und Eva getan hatte. Im ersten und zweiten Kapitel des Buches Hiob lesen wir, wie Satan vor Gott prahlte. Ja er forderte Gott heraus, indem er sagte, Gott könne keinen Menschen auf Erden haben, der vor ihm seine Lauterkeit in Versuchungen bewahren werde. Jehova ließ zu, daß der Teufel Hiob auf die Probe stellte, und Hiob, der seine Lauterkeit bewahrte, stellte den Teufel als Lügner bloß. So ging es durch alle Jahrhunderte hindurch: Gott ließ das Böse zu, damit die so wichtige Streitfrage in bezug auf die universelle Souveränität ausgetragen werden konnte, und in Verbindung mit dieser höchsten Streitfrage steht die Streitfrage hinsichtlich der Lauterkeit des Menschen.

Aber hätte Gott Satan, den Rebellen, und seine irdischen Untertanen, Adam und Eva, nicht sogleich vernichten und damit aller Bosheit ein Ende machen können? Gewiß, aber wenn Gott dies getan hätte, dann wären wir heute nicht am Leben, und vor allem wäre die Streitfrage dann nicht zur vollen Zufriedenheit der ganzen lebenden Schöpfung ausgetragen worden. Man hätte bis in alle Ewigkeit darüber streiten können, indem Fragen aufgetaucht wären, wie: Wenn Gott dem Teufel genügend Spielraum eingeräumt hätte, wäre dieser Böse dann imstande gewesen, seine Behauptung zu beweisen? Hatte ferner Gott den Menschen so erschaffen, daß seine Auflehnung gegen Gott unvermeidlich war, wenn er in Versuchungen fiel? Solche Fragen mußten maßgebend beantwortet werden.

Dies erforderte Zeit — Zeit, um Satan genügend Spielraum zu lassen, damit er den Versuch machen konnte, seine Behauptungen zu beweisen, und Zeit, damit die Menschen erkennen konnten, „daß du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde“. Im Interesse der Streitfrage hat Gott das Böse zugelassen, aber nur bis die Streitfrage erledigt und Gottes universelle Souveränität gerechtfertigt ist. Der Grund, weshalb Gott das Böse vorübergehend zugelassen hat, kommt in seinen an den ruchlosen Pharao gerichteten Worten treffend zum Ausdruck: „Ich habe dich deswegen bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen und damit man meinen Namen kundmache auf der ganzen Erde.“ — Ps. 83:18; 2. Mose 9:16, NW.

● Warum nimmt das Böse heute derart überhand?

Daß das Böse heute so sehr überhandnimmt, kommt nicht von ungefähr. Mit dem Beginn des ersten Weltkrieges begannen Weh und Leid auf Erden zuzunehmen. Das Jahr 1914 kennzeichnete in der Tat den Beginn der „letzten Tage“. Der letzten Tage welcher Herrschaft? Der bösen Herrschaft Satans über die Erde und die Menschheit. „Die ganze Welt“, so heißt es in 1. Johannes 5:19 (NW), „liegt in der Gewalt des Bösen.“ Doch weshalb sollte in den „letzten Tagen“ der bösen Herrschaft Satans die Bosheit auf Erden so sehr überhandnehmen? Die Bibel gibt darauf Antwort.

„Krieg brach aus im Himmel.“ Das lesen wir in Gottes Wort. Natürlich war dieser Krieg für Menschenaugen unsichtbar. In diesem Kampf im Himmel führte Jesus als Jehovas inthronisierter König die himmlischen Heere gegen Satan und seine Dämonen. Wie es die Bibel enthüllt, erlitt der Teufel in diesem Kampf eine demütigende Niederlage: „Hinabgeworfen also wurde der große Drache, die Urschlange, er, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt; zur Erde wurde er hinabgeworfen, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen.“ — Off. 12:7-9, NW.

Satans Erniedrigung und seine Beschränkung auf die Umgebung der Erde mußten sich bestimmt auf die Bewohner der Erde auswirken, wie das prophetische Wort es erklärt: „Wehe der Erde und dem Meere, denn der Teufel ist zu euch hinabgekommen und hat große Wut, da er weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt.“ — Off. 12:12, NW.

Somit ist der mit Wut erfüllte Teufel die Ursache dafür, daß das Böse auf der Erde überhandnimmt. Ja diese dramatische Zunahme der Bosheit ist höchst bedeutsam, denn Christus sagte sie als einen Teil des großen Zeichens der „letzten Tage“ voraus. Jesus prophezeite für die „letzten Tage“ nicht nur Weltkriege, sondern auch eine „Zunahme der Gesetzlosigkeit“. (Matth. 24:7, 12, NW) Und der Apostel Christi prophezeite einen Zusammenbruch der Moral im öffentlichen und privaten Leben und damit auch die Jugendkriminalität, wenn er sagte: „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten da sein werden, die schwer zu ertragen sind. Denn die Menschen werden selbstliebend sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, ohne liebende Güte, ohne natürliche Zuneigung, unverträglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten.“ — 2. Tim. 3:1-3, NW.

Somit ist die rapide Zunahme der Bosheit in der heutigen Zeit darauf zurückzuführen, daß die „letzten Tage“ dieser Welt angebrochen sind, und auch darauf, daß Satan — der nun auf die Umgebung der Erde beschränkt ist und „weiß, daß ihm eine kurze Frist verbleibt“ — die Völker und Nationen im Trotz gegen die universelle Oberhoheit Jehovas zu immer größerer Bosheit aufhetzt. Kein Wunder, daß die menschliche Gerichtsbarkeit, die nicht an Satan herankommen kann, nicht imstande war, der vorausgesagten „Zunahme der Gesetzlosigkeit“ Einhalt zu gebieten!

● Was kann der einzelne tun, um der steigenden Flut der Unmoral und Gottlosigkeit Einheit zu gebieten?

Manche Leute glauben, daß dies getan werden könne, indem man einer Kirche beitrete, soziale Werke tue oder in der Politik mitwirke. Aber weder zunehmende Kirchenmitgliederzahlen als Ergebnis der sogenannten religiösen Erweckung noch soziale Werke vermögen die steigende Flut der Gottlosigkeit einzudämmen. Wenn sich redliche Männer der Politik zuwenden, stellen sie bald fest, daß sie die Politik entweder wieder aufgeben oder bis zu einem gewissen Grade korrupt werden müssen. Wenn wir daran denken, daß Satan die Ursache der zunehmenden Gottlosigkeit ist, begreifen wir, daß die Bemühungen zur Verbesserung der Lage auf sozialem und politischen Gebiet im Sande verlaufen müssen. Gottes Wort weist auf den rechten Weg hin, den der einzelne einschlagen sollte.

„Übe dich zum Zwecke der Gottergebenheit.“ So lautet der Rat der Bibel. Folglich kann ein ehrlichgesinnter Mensch etwas zur Eindämmung der Gottlosigkeit tun, indem er nämlich bei sich selbst anfängt. Er schult sich zum Zwecke der Gottergebenheit, indem er das anzieht, was die Bibel eine „neue Persönlichkeit“ nennt. „Streift die alte Persönlichkeit ab mit ihren Praktiken und kleidet euch mit der neuen Persönlichkeit, die durch genaue Erkenntnis erneuert wird nach dem Bilde dessen, der sie schuf.“ — 1. Tim. 4:7; Kol. 3:9, 10, NW.

Um die „neue Persönlichkeit“ anzuziehen, muß man eine genaue Erkenntnis erlangen, indem man Gottes Wort studiert. Mache dir die gerechten Grundsätze seines Wortes zu eigen und wende sie im Leben an. Ja sei bestrebt, deinen Sinn neu zu gestalten. „Formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet dadurch umgewandelt, daß ihr euren Sinn neu gestaltet, damit ihr euch selbst von dem guten, annehmbaren und vollständigen Willen Gottes überzeugen mögt.“ — Röm. 12:2, NW.

Dadurch, daß du deinen Sinn neu gestaltest und die „neue Persönlichkeit“ anziehst, schützt du dich vor der steigenden Flut der Gottlosigkeit. Du solltest aber noch mehr tun. Die biblische Regel lautet: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ Pflege also Umgang mit Menschen, die deine guten Gewohnheiten nicht verderben, sondern die dich dazu anhalten. Verbinde dich mit der Neuen-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas. Laß dich durch diese christlichen Zeugen zur Gottergebenheit ermuntern. — 1. Kor. 15:33, NW.

Nachdem du selbst vor der steigenden Flut der Gottlosigkeit Schutz gesucht hast, biete auch anderen diesen Schutz an. Wie denn? Indem du ihnen durch Wort und Wandel predigst.

● Welche Hoffnung gibt es für den Menschen und die Erde, angesichts der Tatsache, daß immer neue Kriegswaffen mit noch größerer Vernichtungskraft erfunden werden, daß die Moral immer mehr sinkt und die Liebe zu Grundsätzen immer mehr schwindet? Wird das Böse je beseitigt werden?

Trotz des Wettlaufs in der Herstellung der tödlichsten Waffen, die die Geschichte je kannte, besteht für gerechtigkeitsliebende Menschen eine Hoffnung, nämlich die Hoffnung, ewig in Frieden auf dieser Erde leben zu können. Die Waffen und die Bosheit des Menschen können die Aufrichtung einer neuen Welt nicht unmöglich machen. Natürlich treffen die Worte Jesu zu: „Bei Menschen ist dies unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.“ Und Gott hat diese neue Welt verheißen: „Es gibt neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ — Matth. 19:26; 2. Pet. 3:13, NW.

Eine gerechte neue Welt bedeutet für die Erde Frieden, und es ist bereits eine friedsame Neue-Welt-Gesellschaft gebildet worden. Die Glieder diesen Neuen-Welt-Gesellschaft leben schon jetzt in Übereinstimmung mit der biblischen Prophezeiung: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden.“ — Jes. 2:4.

Die Neue-Welt-Gesellschaft lebt nicht in der Angst, daß die Erde durch den Irrsinn des Menschen vernichtet werden könnte, denn Gott hat folgendes zugesichert: „Er hat die Erde gegründet auf ihre Grundfesten; sie wird nicht wanken immer und ewiglich.“ Auch wird die Erde nicht unbewohnbar gemacht durch die Anwendung von Kernwaffen, denn Gott hat „die Erde gebildet und sie gemacht … (er hat sie bereitet; nicht als eine Öde [nicht umsonst, Al] hat er sie geschaffen; um bewohnt zu werden, hat er sie gebildet)“. — Ps. 104:5; Jes. 45:18.

Gottes Wort erkennt indes die Tatsache an, daß der Mensch im Begriffe steht, die Erde zu verderben. Gott, der Höchste, hat somit verheißen, Maßnahmen zu ergreifen, um „die zu verderben, die die Erde verderben“. Das wird er bald tun, nämlich in dem universellen Krieg von Harmagedon, der als der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, bezeichnet wird. Durch diesen gerechten Krieg wird die große Streitfrage in bezug auf die universelle Oberhoheit Jehovas erledigt werden. Satan, der weiß, daß die ihm noch verbleibende Zeit kurz ist, wird nicht entrinnen. Er wird mit seinen Dämonen abgesondert, das heißt in ein abgrundgleiches Gefängnis geworfen werden. Auf diese Weise wird Harmagedon das bewirken, was durch keinen Krieg, den Menschen führten, je bewirkt worden ist: das Übel wird an der Wurzel gepackt. Auch an allen menschlichen Unterstützern des Bösen wird das Gericht vollzogen werden, denn Jehovas Streitkräfte werden in Harmagedon kommen, um „Gericht auszuführen wider alle und völlig zu überführen alle ihre Gottlosen von allen ihren Werken der Gottlosigkeit, die sie gottlos verübt haben“. — Off. 11:18; 16:14; 20:1-3, NW; Judas 15.

Bevor durch die Schlacht von Harmagedon die Bahn für Gottes neue Welt frei gemacht wird, muß eine Botschaft der Warnung ausgerichtet werden. Die friedsame Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas läßt diese Warnung ergehen, damit alle, die sittliche Grundsätze lieben, aus der zum Untergang verurteilten Welt Satans fliehen und Schutz finden können, indem sie auf Jehova vertrauen. — Ps. 37:34, 11.

● Kann man nicht sagen, daß nur Pessimisten und Schwarzseher heute von einem moralischen Zusammenbruch in der Welt reden? — J. G., Vereinigte Staaten.

Viele Leute glauben aufrichtig, daß bezüglich Sittlichkeit nichts weiter passiert sei, daß es heute um diese nicht schlimmer bestellt sei als zu irgendeiner anderen Zeit. Doch andere gut unterrichtete Personen, die wirklich in der Lage sind, die heutigen Zustände zu bewerten, erklären, daß die Blindheit und Abgestumpftheit gegenüber der Korruption im Regierungswesen und im Geschäftsleben und auch gegenüber den Ausschweifungen auf sexuellem Gebiet ein Beweis für den Zusammenbruch der Moral der menschlichen Gesellschaft sei.

Gerald Heard sagte in seinem Buch The Third Morality: „Man kann die heutige Zivilisation nicht betrachten, ohne sich ernste Sorgen darüber zu machen. Das ist eine Binsenwahrheit — eine Wahrheit, die so einleuchtend ist, daß wir uns schon gar nicht mehr damit befassen.“ Ein bekannter Rubrikjournalist schreibt: „Das, was wir erleben, ist im Grunde genommen ein moralischer Zusammenbruch. Die Kluft zwischen dem, was wir angeblich glauben, und dem, was wir wirklich tun, wird fortwährend größer.“ Der Geistliche R. J. McCracken stellt die wohlgezielte Frage: „Ist die moralische Stimmung des Volkes, sind seine politischen und kommerziellen Bestrebungen, seine Literatur, sein Theaterwesen, seine Filme, seine Rundfunk- und Fernsehsendungen wirklich christlich?“ Wo man hinblickt, läßt die Moral zu wünschen übrig. Howard Vincent O’Brien soll gesagt haben: „Wir sind darauf erpicht, soviel wie möglich zu bekommen und dafür so wenig wie möglich zu leisten … Arglose Rechtschaffenheit ist etwas so Seltenes geworden, daß man sich mit Erstaunen darüber äußert.“

Dies sind nicht Worte von Pessimisten und Miesmachern, sondern Worte von klar denkenden Männern, die die Verhältnisse kennen und die über die Richtung, die die Welt einschlägt, besorgt sind. Der moralische Zusammenbruch der Christenheit ist in einer biblischen Prophezeiung genau geschildert worden. Jesaja schrieb: „Das Recht ist zurückgedrängt, und die Gerechtigkeit steht von ferne; denn die Wahrheit ist gestrauchelt auf dem Markte [auf der Straße, PB].“ „Das ganze Haupt [der Christenheit und der Welt] ist krank, und das ganze Herz ist siech. Von der Fußsohle bis zum Haupte ist nichts Gesundes an ihm.“ Die internationale Sittenverderbnis ist ein warnendes Zeichen dafür, daß diese Welt in Harmagedon vollständig zusammenbrechen wird. — Jes. 59:14; 1:3-6.

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