Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Neuzeitliche und alte Gesetze
● Vor zwölf Jahren wurden in Neuseeland Gesetze erlassen, die eine Entschädigung für Personen vorsehen, die einem Verbrechen zum Opfer gefallen sind. Andere Länder sind diesem Beispiel inzwischen gefolgt. Diese Gesetze erinnern an eine Vorkehrung, die aufgrund des durch Moses erlassenen Gesetzes Gottes bestand. Die in diesem Gesetz vorgesehenen Strafen sollten dazu dienen, demjenigen, der bestohlen oder dessen Eigentum beschädigt worden war, Erleichterung und Schadenersatz zu gewähren. War der Gesetzesübertreter nicht in der Lage, die veranschlagte Schadenersatzsumme zu zahlen, so konnte er als Sklave verkauft werden und dann durch seine Arbeit seine Schuld abzahlen (2. Mose 22:1-6). Aber zwischen diesem biblischen Gesetz und der neuzeitlichen Gesetzgebung besteht ein bedeutender Unterschied.
Der Soziologe Stephen Schafer wies in der Zeitschrift „Psychology Today“ darauf hin, daß neuzeitliche Gesetze dem Staat die Schadenersatzleistung auferlegen, vom Verbrecher werde, obgleich er ins Gefängnis wandere, nicht verlangt, sich daran zu beteiligen. Schafer hält dies für die Hauptschwäche. Nach seinen Überlegungen wäre es der Wiedereingliederung des Übertreters sehr dienlich, wenn man ihn arbeiten und so etwas Positives tun ließe, um dem Geschädigten Ersatz zu leisten. Es würde dazu beitragen, daß er seine Tat als ein Unrecht gegenüber seinem Mitmenschen und nicht nur als ein Vergehen gegen „etwas Abstraktes wie ,die Gesellschaft‘ oder ,das Gesetz‘“ ansehe. Dieselben Grundsätze sind im mosaischen Gesetz verankert — einem Gesetz, das vor mehr als dreitausend Jahren erlassen wurde, aber das Produkt ewiger Weisheit ist.
Das Heilige Jahr fast zu Ende
● Vor ungefähr neun Monaten, am sogenannten Heiligen Abend des Jahres 1974, verkündete der Papst, nachdem er die „Heilige Pforte“ im Petersdom nach deren Öffnen durchschritten hatte, den Beginn des „Heiligen Jahres“. Hunderttausende von Pilgern haben seitdem Rom besucht. Vor einiger Zeit hieß es in einer Meldung aus der Vatikanstadt, sie zeigten im Gegensatz zu der „Begeisterung und Freigebigkeit“ der Pilger des vorigen Heiligen Jahres, 1950, einen „Ausdruck der Traurigkeit, des Kummers und der Sorge“.
Der Hinweis auf die verminderte Freigebigkeit der Pilger erinnert uns daran, daß die italienische Zeitung „Corriere della Sera“ im vergangenen Jahr vorausgesagt hatte, die Pilger würden den Hotels und Geschäften Roms sowie der Kirche 600 bis 700 Milliarden Lire eintragen. Er erinnert uns auch daran, daß der Vatikan gemäß einer Meldung der Zeitschrift „Newsweek“ „angegriffen worden sei, weil er mit ,Pilger-Päckchen‘ handle“, die einen Stadtplan von Rom, einen Stoßstangenaufkleber mit der Aufschrift „Heiliges Jahr“ und eine „Pilger-Versicherungspolice“ sowie Freikarten für öffentliche Museen und Galerien enthalten. Roms Geschäftsleute und Hoteliers haben der Kirche schon vor Beginn des Heiligen Jahres vorgeworfen, sie mache ihnen Konkurrenz. Andererseits hielt es der Papst zu Beginn des Heiligen Jahres für notwendig, Roms Bürger eindringlich zu ermahnen, die herbeiströmenden Pilger nicht zu schröpfen. Doch gemäß einer Depesche an die „New York Times“ sollen Tausende von Ziegelsteinen, von denen es fälschlicherweise hieß, die Heilige Pforte sei damit bis zum Beginn des Heiligen Jahres zugemauert gewesen, für je 40 bis 80 Dollar an Pilger verkauft worden sein. Welchen finanziellen Gewinn die Feierlichkeiten auch einbringen mögen, so hat es doch nicht den Anschein, daß sie der leidgeprüften Menschheit eine Hoffnung auf einen geistigen Auftrieb vermitteln.
Rockmusik und ledige Mütter
● In den Vereinigten Staaten stiegen die außerehelichen Geburten unter Teenagern innerhalb von zehn Jahren um 50 Prozent. Die letzte Zählung ergab, daß von je 1 000 Müttern unter 20 Jahren 339 ledig waren. Im Vergleich dazu kamen auf je 1 000 Frauen im Alter von 20 Jahren und darüber nur 76 ledige Mütter. Weshalb der große Unterschied?
Das Bevölkerungsinstitut gibt den Texten der Rockmusik, die unter Teenagern so populär ist, einen Großteil der Schuld. Das Institut weist darauf hin, daß in diesen Texten oft der außereheliche Geschlechtsverkehr und außereheliche Geburten verherrlicht werden. Beliebte Rock-Lieder mit Titeln wie „Ich möchte nicht alleine schlafen“ und „Ich bekomme mein Kind“ sind Beispiele dafür. Läßt sich solche Musik mit den Worten der Bibel aus Philipper 4:8 vereinbaren, durch die wir aufgefordert werden, unseren Sinn auf das zu richten, was ,wahr, von ernsthaftem Interesse, gerecht, keusch und liebenswert ist‘? Allen, die diesen Rat beachten, verheißt der nächste Vers: „Der Gott des Friedens wird mit euch sein.“