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Fragen von LesernDer Wachtturm 1975 | 1. November
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Fragen von Lesern
● Lehnen Jehovas Zeugen jede ärztliche Hilfe ab?
Nein, Jehovas Zeugen nehmen die Dienste der Ärzte in Anspruch, um sich im Krankheitsfall helfen zu lassen. Sie lieben das Leben und unternehmen alles, was vernünftig und schriftgemäß ist, um es sich zu erhalten. Wie Lukas — ein Christ, der im ersten Jahrhundert lebte und Arzt war — sind auch heute einige Zeugen Jehovas als Ärzte auf vielen Gebieten des Gesundheitswesens tätig (Kol. 4:14). Sie stimmen jedoch keiner Behandlung zu, die biblischen Grundsätzen widerspricht, wie zum Beispiel die Bluttransfusion. Die Bibel verbietet die Aufnahme von Blut zu Nahrungszwecken ausdrücklich (1. Mose 9:4; 3. Mose 17:1-14; Apg. 15:28, 29).
Jesus und die Apostel heilten durch die Kraft des heiligen Geistes Kranke und Gebrechliche oft auf übernatürliche Weise, wodurch sie zeigten, was in Jehovas neuem System der Dinge in umfassendem Ausmaß geschehen wird. Nach dem Tode der Apostel, gegen Ende des ersten Jahrhunderts, hörte die Gabe der Wunderheilung bei Gottes Dienern auf, und deshalb erwarten Jehovas Zeugen heute nicht, daß ihre Gesundheit durch ein Wunder wiederhergestellt wird. Sie erbitten indes Gottes Segen und Leitung zu ihrem Bemühen, auf vernünftige Weise für ihre Gesundheit zu sorgen. Aber sie wissen auch, daß Gott wie im Fall der Apostel immer noch zuläßt, daß der Tod diejenigen seiner treuen Diener hinwegrafft, deren Körper sich in einem Zustand befindet, in dem sie ihn nicht mehr durch gesunde Nahrung und angemessene Ruhe oder mit ärztlicher Hilfe funktionstüchtig erhalten können.
Es gibt natürlich verschiedene Theorien über die Behandlung von Krankheiten. Die Watch Tower Society befürwortet keine Methode mehr als eine andere, es bleibt jedem einzelnen Zeugen Jehovas selbst überlassen, sich für die Behandlung zu entscheiden, die er für die beste hält. Von Zeit zu Zeit werden in unseren Veröffentlichungen im Interesse unserer Leser verschiedene Zweige der Heilkunst und verschiedene Behandlungsmethoden besprochen, doch wird jedem einzelnen überlassen, zu entscheiden, was für ihn vorteilhaft sein mag.
Wir geben zu, daß die Meinungen in bezug auf gesundheitliche Fragen mitunter sehr voneinander abweichen. Für einen Christen, der eine bestimmte Anschauung vertritt, besteht aber kein Grund, andere zu kritisieren, die eine Vorliebe für andere Behandlungsmethoden haben, solange sie sich nicht für etwas entscheiden, was Gottes Wort verbietet. Wichtig ist auch, die Tatsache anzuerkennen, daß eine Behandlung, die dem einen hilft, für den anderen nicht von Vorteil sein mag und ihm sogar schaden kann.
Jehovas Zeugen sind zwar dankbar für die Erleichterungen, die ihnen Ärzte im Krankheitsfall verschaffen können, wissen aber gleichzeitig, daß eine solche Erleichterung höchstens vorübergehend ist und daß sie nur von Gott eine dauerhafte Befreiung von Krankheiten erwarten können. In Jehovas neuem System, das jetzt sehr nahe gekommen ist, werden die Menschen von ihren Krankheiten geheilt werden, und selbst der Tod wird aufgrund des Loskaufsopfers Christi Jesu beseitigt werden.
● Es fällt mir schwer, die Worte aus 2. Mose 4:24-26 über die Beschneidung des Sohnes Mose zu verstehen. Wessen Leben war in Gefahr, und was geschah?
Diese Worte finden wir in dem Bericht darüber, daß Moses mit seiner Frau Zippora nach Ägypten zurückkehrte. Wörtlich heißt es in 2. Mose 4:24-26: „Nun geschah es unterwegs im Nachtlager, daß Jehova [das heißt Jehovas Engel] ihm dann entgegentrat und ihn irgendwie zu Tode zu bringen suchte. Schließlich nahm Zippora ein Steinmesser und schnitt die Vorhaut ihres Sohnes ab und ließ sie seine Füße berühren und sprach: ,Es ist, weil du mir ein Blutbräutigam bist.‘ Demzufolge ließ er von ihm ab. Damals sprach sie: ,Ein Blutbräutigam‘ wegen der Beschneidung.“
Diese Stelle ist unklar, und wir können zur Zeit über ihre volle Bedeutung nichts Endgültiges sagen. Sie wird jedoch durch andere Schriftstellen beträchtlich aufgehellt. Man könnte sie wie folgt erklären:
Das Gesetz über die Beschneidung, das bereits Abraham erhalten hatte, lautete: „Ein unbeschnittener Männlicher, der das Fleisch seiner Vorhaut nicht beschneiden läßt, ja diese Seele soll von ihrem Volke abgeschnitten werden. Er hat meinen Bund gebrochen“ (1. Mose 17:14). Nicht Moses, sondern sein Sohn war unbeschnitten; daher wurde offensichtlich das Leben des Jungen von dem Engel Jehovas bedroht. Auch hatte Moses von Gott durch seinen Engel den Auftrag erhalten, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen (2. Mose 3:10). Die Annahme, daß Moses selbst von einem Engel mit dem Tod bedroht wurde, während er unterwegs war, um seinen Auftrag zu erfüllen, scheint somit nicht vernünftig zu sein.
Der Engel Jehovas hatte von Gott die Macht erhalten, Moses’ Sohn zu töten, weil er nicht dem Bund der Beschneidung entsprechend beschnitten worden war. Zippora ließ daher logischerweise die Vorhaut (den Beweis dafür, daß sie dem Bund entsprochen hatte) die Füße des Engels berühren und zeigte dadurch, daß es nun keinen Grund mehr gab, ihren Sohn zu töten.
Zippora äußerte die ungewöhnlichen Worte: „Es ist, weil du mir ein Blutbräutigam bist“ offensichtlich deshalb, weil mit der Beschneidung ein Bund verknüpft war. Der Stifter des Bundes war Jehova Gott, der hier durch seinen Engel vertreten war. Als Zippora Jehova durch den ihn vertretenden Engel mit „Blutbräutigam“ anredete, tat sie dies nicht, um ihn zu kritisieren, sondern um zu zeigen, daß sie sich nun den Bestimmungen des Bundes unterzogen hatte. Es war so, als ob sie die Stellung einer Ehefrau im Bund der Beschneidung eingenommen hätte und Jehova Gott der Ehemann gewesen wäre. Dadurch, daß sie dieser rechtmäßigen Forderung Gottes nachkam, stand das Leben ihres Sohnes nicht mehr in Gefahr.
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Warum ist das Menschenleben so kurz?Der Wachtturm 1975 | 1. November
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