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„Wer hat den Sinn Jehovas erkannt“?Der Wachtturm 1984 | 1. September
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14 Jesus zitierte aus 5. Mose 6:5: „Du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen [hebräisch: leváv] und deiner ganzen Seele [néphesch] und deiner ganzen Tatkraft.“ Und in 3. Mose 19:18 ist zu lesen: „Du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst. Ich bin Jehova.“ Jesus bezeichnete also diese beiden Gebote als das größte und das zweitgrößte Gebot des mosaischen Gesetzes. Wir stehen heute zwar nicht unter dem mosaischen Gesetz, doch jene grundlegenden Forderungen sind nicht veraltet, und wir sollten ihnen daher nachkommen.
15. (a) Was veranlaßt das buchstäbliche Herz zu arbeiten, und was ist seine Funktion? (b) In welchem Verhältnis steht das buchstäbliche Herz zum Gehirn und zum Sinn?
15 Wir wissen, daß das buchstäbliche Herz vom „Geist des Lebens“ angetrieben wird (Offenbarung 11:11; 1. Mose 7:22). Diese Lebenskraft veranlaßt das Herz, das Blut in alle Teile des menschlichen Körpers zu pumpen, auch in das Gehirn. Jehova Gott sagte: „Die Seele [néphesch] von jeder Art Fleisch ist sein Blut durch die Seele darin. Demzufolge sprach ich zu den Söhnen Israels: ‚Ihr sollt nicht das Blut von irgendeiner Art Fleisch essen, weil die Seele von jeder Art Fleisch sein Blut ist‘“ (3. Mose 17:14). Damit der ganze Körper leben kann, muß das buchstäbliche Herz das lebenerhaltende Blut in alle Körperteile pumpen, sei es, daß der Blutkreislauf durch das von Gott stammende natürliche Herz aufrechterhalten wird oder durch ein Herz, das aus dem Körper eines anderen transplantiert worden ist, oder durch ein gefühlloses, nichtfleischliches, mechanisches Herz. Auf diese Weise gelangt das Blut zum Gehirn, dessen Denkfähigkeit dadurch angeregt wird, so daß der Sinn funktioniert. Das zeigt deutlich, daß das buchstäbliche Herz das Gehirn ernährt, indem es ihm Blut zuführt, das die aktive Lebenskraft, den „Geist des Lebens“, enthält. Ungeachtet dessen, ob man bei Bewußtsein ist oder nicht, pumpt das Herz ständig Blut zum Gehirn und in alle anderen Körperteile.
16. (a) Was ist gemäß der Bibel das sinnbildliche Herz? (b) Was erfordert es von uns, Jehova mit „ganzem Herzen“ zu lieben? (c) Wie können wir zeigen, daß wir ihn mit unserem ganzen „Sinn“ lieben?
16 Betrachten wir aber nicht nur das aus lebenden Zellen bestehende buchstäbliche Herz. In der Bibel steht das Herz auch für den Sitz der Beweggründe und der Gefühle. Dabei handelt es sich um das sinnbildliche Herz, das eigentlich unser innerstes Ich bedeutet. In 1. Petrus 3:4 wird es als „die verborgene Person des Herzens“ (Neue-Welt-Übersetzung), der „verborgene i n n e r e Mensch“ (Bruns) oder „der im Herzen (=tief innerlich) verborgene Mensch“ (Menge) bezeichnet. Mit „ganzem Herzen“ müssen wir also Jehova Gott lieben. Es wird uns auch geboten, Jehova Gott mit unserer ganzen Seele zu lieben, mit unserem ganzen Sein. Das erfordert von uns, daß wir den einen lebendigen und wahren Gott, den Allmächtigen, mit unserer ganzen Tatkraft lieben und unsere ganze Energie aufwenden, um in der heutigen Zeit des „Abschlusses des Systems der Dinge“ den geoffenbarten Willen Gottes zu tun und sein Werk völlig auszuführen (Matthäus 24:3). Außerdem sollten wir den Gott der Bibel mit unserem ganzen „Sinn“, unserer ganzen Denkfähigkeit, lieben (Markus 12:29-31).
17. (a) Welche Zusicherung haben wir, wenn wir Jehova mit unserem ganzen Herzen und unserem ganzen Sinn lieben? (b) Wie wirkt sich der Friede Gottes gemäß Philipper 4:7 auf unser Herz und unseren Sinn aus?
17 Es versteht sich von selbst, daß Jehova Gott unsere Gebete dann gern erhören wird, wenn wir unsere Liebe zu ihm mit unserem ganzen Herzen und unserem ganzen Sinn zum Ausdruck bringen. Diese Zusicherung wird uns vor Kummer und Sorgen bewahren. Wir werden uns eines Friedens erfreuen, den die heutige unruhige Welt nicht besitzt und nicht verstehen kann. Warum? Weil, wie der Apostel Paulus den geliebten Christen im alten Philippi (Griechenland) versicherte, „der Friede Gottes, der alles Denken [griechisch: nun] übertrifft, ... euer Herz [kardías] und eure Denkkraft [noēʹmata; „Sinn“, Elberfelder Bibel; Rösch] durch Christus Jesus behüten“ wird (Philipper 4:7). So wird in unserem sinnbildlichen Herzen nicht voreilig ein falscher Beweggrund aufkommen und keine seelische Unruhe entstehen, und unsere Denkkraft oder unser Sinn wird nicht verwirrt sein oder irregeleitet werden. Der Christ wird seinen Lauf im Einklang mit der von Gott inspirierten Bibel und mit der Hilfe Christi Jesu, des Führers, fortsetzen.
Kannst du die folgenden Fragen beantworten?
◻ Was ist mit dem „Sinn“ Jehovas gemeint?
◻ Wie gebrauchte Paulus den theokratischen Ölbaum, um den „Sinn“ Jehovas zu veranschaulichen?
◻ Was ist das sinnbildliche „Herz“?
◻ Welche Rolle spielen das „Herz“ und der „Sinn“, wenn wir Gott lieben?
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Sich nach dem heute geoffenbarten „Sinn“ Jehovas ausrichtenDer Wachtturm 1984 | 1. September
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Sich nach dem heute geoffenbarten „Sinn“ Jehovas ausrichten
1. Welche Nation löste das fleischliche Israel ab, und in welchen Bund wurde sie aufgenommen?
DER Sohn Gottes hat den Propheten Moses abgelöst, den Mittler des Gesetzesbundes, des Bundes, der zwischen Gott und dem fleischlichen Israel geschlossen wurde. Jesus Christus ist der ernannte Mittler des vorhergesagten neuen Bundes Jehovas geworden. Dieser Bund wurde mit der Nation geschlossen, die das fleischliche Israel ablöste und ein geistiges Israel ist, „das Israel Gottes“ (Galater 6:16). Die Zehn Gebote und alle anderen damit zusammenhängenden Gesetze des Bundes, der durch den unvollkommenen Menschen Moses vermittelt worden war, wurden schriftlich festgehalten, aber nicht auf das Herz und in den Sinn der beschnittenen fleischlichen Juden oder Israeliten geschrieben. Jehova Gott, der diesen Mangel in bezug auf das mosaische Gesetz erkannte, sagte durch den Propheten Jeremia die Schließung eines neuen Bundes voraus, was in Jeremia 31:31-34 aufgezeichnet worden ist.
2. (a) Wie wurde Jesus zum Mittler des neuen Bundes? (b) Wann wurde dieser Bund wirksam?
2 Jesus Christus besiegelte diesen verheißenen „neuen Bund“ mit seinem eigenen Blut, als er außerhalb von Jerusalem an gebrochenem Herzen am Marterpfahl starb. In der Nacht zuvor, als er im Gehorsam gegenüber dem
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