Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Sind Gott Grenzen gesetzt?
Warum läßt Gott so viel Böses und so viel Leid zu? Der Rabbiner Harold S. Kushner sagte in seinem Buch — einem Bestseller — „When Bad Things Happen to Good People“ (Wenn guten Menschen Schlimmes zustößt), die Antwort sei, daß Gott zwar gütig und liebevoll sei, ihm aber Grenzen gesetzt seien. Als sein kleiner Sohn starb, schrieb er: „Ich kann eher einen Gott anbeten, der es bedauert, daß die Menschen leiden, daran aber nichts ändern kann, als einen Gott, der bewußt Kinder leiden und sterben läßt.“
Angesichts des allgemein vertretenen Standpunkts, Gott sei für das Unglück in der Welt, z. B. für den Tod eines Kindes, verantwortlich, mag die Ansicht von Rabbiner Kushner vernünftig erscheinen. Doch beide Gesichtspunkte veranschaulichen treffend die Wahrhaftigkeit dessen, was Gott selbst in seinem Wort sagt: „Eure Gedanken sind nicht meine Gedanken, noch sind meine Wege eure Wege.“ Um zu zeigen, daß er nicht ein Gott ist, dem Grenzen gesetzt sind, fügt er hinzu: „So wird sich mein Wort erweisen, das aus meinem Munde hervorgeht. Es wird nicht ergebnislos zu mir zurückkehren, sondern es wird gewißlich das tun, woran ich Gefallen gehabt habe, und es wird bestimmt Erfolg haben in dem, wozu ich es gesandt habe“ (Jesaja 55:8-11).
Nein, Gott ist nicht verantwortlich für die Leiden der Menschen, denn es ist so, wie Moses sagte: „Vollkommen ist sein Tun, ... gerecht und gerade ist er. ... ihre eigene Fehlerhaftigkeit ist es“ (5. Mose 32:4, 5). Aber wenn die Zeit, die benötigt wird, um die in Eden durch die Rebellion aufgeworfenen Streitfragen zu klären, in Kürze abgelaufen ist und Gottes Vorsatz, das irdische Paradies wiederherzustellen, verwirklicht sein wird, werden die Menschen von ihrer ererbten Fehlerhaftigkeit befreit werden (Micha 7:18-20; Jesaja 65:17-25).
Würde Jesus es anerkennen?
„Ich bin überzeugt, daß das Christentum vollständig ,wiedergeboren‘ werden muß, wenn es als zukünftige Religion überleben will“, meinte Tom Harpur vom „Toronto Star“, Redakteur für Religion und ehemaliger Geistlicher. Er sagte außerdem: „Vieles von dem, was während der Jahrhunderte hinzugefügt wurde, wird entweder radikal geändert oder vielleicht ganz hinweggetan werden müssen.“
Zu Anfang stellte er die Frage, ob Jesus „das anerkennen würde, was in der heutigen Welt lauthals als das Seine proklamiert wird“. Dann fragte er: „Wieviel hatte (hat) er mit den gegenwärtigen Kirchenführern und ihren kirchlichen Amtsinsignien und ihrem ganzen Pomp wirklich gemein? Wie nahe stand (steht) er den raffinierten TV-Predigern, die scheinbar so recht haben? Wie wohl würde er sich heute in einem Gottesdienst der bestehenden Kirchen fühlen, z. B. der anglikanischen St.-James-Kathedrale oder der katholischen St.-Michaels-Kathedrale?“
Solche Fragen wären nicht notwendig, wenn die Kirchen von Anfang an den biblischen Rat befolgt hätten: „Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich ist“ (1. Thessalonicher 5:21).
„‚Therapeutische‘ Euthanasie“
Dr. Lachlan Chipman von der Juristischen Fakultät der Universität von Sydney (Australien) ist der Ansicht, daß die „noch nie dagewesene Zunahme der Zahl älterer Leute“ und die „enormen Kosten, die das Versorgen betagter Menschen in fortschrittlichen Nationen verursacht“, die zukünftige Generation veranlassen mögen, für eine „therapeutische“ Euthanasie einzutreten.
Gemäß der „Medical Post“ von Kanada sagte Dr. Chipman, daß „das gewollte Töten älterer Menschen nicht so unsinnig ist, wie es klingt“. Warum nicht? Weil, so erklärte er, „eine Generation, die ohne weiteres den Gedanken an eine Abtreibung als ein wirksames und moralisch einwandfreies Mittel befürwortet, ... das zu Beginn des Lebens eingesetzt werden kann, auch ohne weiteres ... die ,therapeutische‘ Euthanasie als ein Mittel akzeptieren wird, das am Lebensabend einer Person verwandt werden kann, um den Bevölkerungsüberschuß zu verringern“.
Welch eine Ironie wäre es doch, wenn die Verfechter der Tötung von Ungeborenen durch eine Abtreibung selbst einmal durch eine „‚therapeutische‘ Euthanasie“ — sollte solch ein Mittel in der Zukunft angewandt werden — getötet würden! Statt eine Abtreibung oder eine Lebensverkürzung durch Euthanasie zu befürworten, ist es viel weiser, den Rat Jesu zu beachten: „‚Du sollst nicht morden‘ ... ,Ehre deinen Vater und deine Mutter.‘“ Auf diese Weise legt man die Grundlage für das „ewige Leben“ (Matthäus 19:16 bis 19).