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  • Welche Musik hörst du am liebsten?
    Der Wachtturm 1983 | 15. April
    • Welche Musik hörst du am liebsten?

      EIN altes spanisches Sprichwort lautet: „Von Musik und Medizin versteht jeder ein wenig.“ Tatsächlich kann praktisch jeder eine Melodie summen, singen oder pfeifen. Ja, die Musik und das Musikverständnis sind natürliche Gaben des Menschen. Der Dichter Longfellow sagte sogar: „Die Musik ist die universelle Sprache der Menschheit.“

      Seit den frühesten Anfängen des Menschen dringt Musik an sein Ohr. Wer hat nicht schon dem entzückenden Lied eines Vogels gelauscht! Man staunt zu Recht über die Sturzflut bunter Töne, die sich aus der winzigen Kehle eines Kanarienvogels ergießt. Oder vielleicht begeistert uns die Vielseitigkeit der Spottdrossel, der einfache Ruf des Kuckucks oder die Triller anderer gefiederter Gesangskünstler.

      Selbst Babys zeigen Wertschätzung für ihr Lieblingswiegenlied. Vor kurzem hat man sogar festgestellt, daß menschliche Fetusse auf Musik reagieren. Durch ihre Bewegungen drücken sie aus, ob sie an dem, was sie hören, Behagen finden oder nicht.

      Wann begann man, Musikinstrumente zu entwickeln?

      Vom weltlichen Standpunkt aus gesehen, ist diese Frage nicht leicht zu beantworten. In dem Werk Encyclopædia Britannica kann man lesen: „Die Entwicklung der Musikinstrumente unter Hochkulturen des Altertums scheint im wesentlichen in Asien und Nordafrika vor sich gegangen zu sein. ... Die Harfe wurde in früher Zeit in Mesopotamien ... [und] Ägypten verwendet.“

      Die Bibel nennt jedoch Einzelheiten, wenn sie von Jubal, einem frühen Nachkommen Adams, des ersten Menschen, sagt: „Er erwies sich als der Stammvater all derer, die die Harfe und die Pfeife spielen“ (1. Mose 4:21). Entweder erfand er das erste Saiteninstrument und das erste Blasinstrument, oder er gründete einen Berufsstand, der die Musikentwicklung vorantrieb — und das vor etwa 5 000 Jahren!

      Nach der Flut der Tage Noahs spielte die Musik im Leben der Patriarchen eine Rolle. Zum Beispiel beklagte sich Laban bei seinem Schwiegersohn Jakob mit den Worten: „Warum mußtest du heimlich wegeilen ... und hast es mir nicht mitgeteilt, damit ich dich mit Freuden und mit Liedern, mit Tamburin und mit Harfe hätte wegsenden können?“ (1. Mose 31:27).

      Jahrhunderte danach dienten im Tempel Gottes „viertausend [Leviten], die Jehova Lobpreis darbrachten auf den Instrumenten, welche, wie David sagte, ,ich zum Lobpreisen gemacht habe‘“ (1. Chronika 23:5). David, der König des Volkes Israel, war selbst ein hochbegabter Musiker. Er spielte auf der Harfe mit 10 Saiten und entwarf vielleicht auch neue Musikinstrumente (Psalm 144:9; 2. Chronika 7:6; 29:26, 27; Amos 6:5).

      Musik der Gegenwart

      Heutzutage spielt Musik wahrscheinlich eine größere Rolle als je zuvor. Durch Radio, Fernsehen, Schallplatten und Kassetten findet sie eine weite Verbreitung. Und welch eine enorme Vielfalt sie aufweist! Da gibt es die Volksmusik, Chorgesänge, die klassische Musik, die Oper, den Jazz, die Country- und Western-Musik, Rhythm and Blues, die Diskomusik und verschiedene Stilrichtungen der Rockmusik — die Liste scheint endlos zu sein und ändert sich ständig. So schnell wie ein populärer Stil ausstirbt, tritt ein anderer an seine Stelle.

      Welche Musik hörst du am liebsten? Spielt deine Vorliebe wirklich eine Rolle? Kann sie deine Einstellung — und deine Zukunft — beeinflussen?

  • Kann Musik eine Gefahr sein?
    Der Wachtturm 1983 | 15. April
    • Kann Musik eine Gefahr sein?

      „INWIEFERN könnte Musik eine Gefahr sein?“ magst du fragen. „Schließlich ist sie ja nichts anderes als eine Folge von Tönen.“ Das stimmt, aber Töne können uns stark beeinflussen. Wer erschrickt nicht bei einem lauten Schrei mitten in der Nacht? Und wirkt nicht manches Lachen ansteckend? Wenn zum Beispiel in einer Zuhörerschaft jemand zu lachen beginnt, bricht oft die ganze Menge in schallendes Gelächter aus.

      Musik übt Macht aus

      Laß aus Tönen nun Musik werden. Je nach der Art des Liedes oder der Melodie wird man bald mit den Füßen den Takt klopfen, sich im Rhythmus wiegen, mit den Fingern schnalzen oder die Melodie summen. Eine ganze Zuhörerschaft läßt sich beeinflussen! Wovon? Von den Tönen, von der Musik.

      Zum Beispiel diente David, den wir bereits erwähnt haben, eine Zeitlang als Musiker am Hofe König Sauls. Der junge Mann war ‘des Spielens auf der Harfe kundig’. Und bei seiner Musik fühlte sich der geplagte Saul erleichtert (1. Samuel 16:18-23).

      Musik kann aber auch die Gefühle erregen. Jazzfans mögen aufspringen, wenn eine Band ein bekanntes Stück zu spielen beginnt. Liebhaber klassischer Musik sind bewegt, wenn sie Tschaikowskis Ouvertüre „1812“ hören. Durch den Schlachtenlärm, die Kanonenschüsse und die Siegesglocken werden sie in ihrer Vorstellung geradezu an den Ort des Geschehens versetzt. Ja, Musik übt Macht aus.

      Im Laufe der Jahrhunderte haben sich Politiker und Herrscher der Musik bedient, um das Volk für ihre Sache zu begeistern. Auf welche Weise? Durch Nationalhymnen und patriotische Lieder. Hitler und die nationalsozialistische Partei benutzten das Deutschlandlied („Deutschland, Deutschland über alles“), um die Massen anzufeuern, einen Weg des Todes und der Vernichtung zu gehen. Kurioserweise stammt die Melodie dieser Hymne aus der klassischen Musik; sie wurde von Haydn komponiert. Die Briten sangen dagegen inbrünstig „Gott schütze den König“. Hitler selbst liebte besonders die Musik Wagners.

      Wie mitreißend Musik sein kann, zeigte sich auch in biblischen Zeiten. In 2. Mose wird berichtet, daß die Israeliten, als sich Moses auf dem Berg Horeb befand, um die Gesetzestafeln von Jehova zu empfangen, ungeduldig wurden und Aaron, Moses’ Bruder, aufforderten, ihnen einen anderen Gott zu machen — ein gegossenes Kalb. Diesem Götzen brachten sie dann im Rahmen eines religiösen Festes Opfer dar. Was folgte als nächstes? „Danach setzte sich das Volk nieder, um zu essen und zu trinken. Dann standen sie auf, um sich zu vergnügen“ (2. Mose 32:1-6).

      Als Moses und Josua vom Berg herabkamen, hörten sie im Lager der Israeliten ein Geschrei. Josua dachte, es sei Schlachtenlärm. Aber Moses deutete die Laute richtig. Es war Gesang, doch kein Gesang wegen eines errungenen Sieges oder wegen einer Niederlage. Es war „der Schall eines anderen Gesangs“. Aufgrund der ungewöhnlichen Laute konnte Moses sagen, daß die Musik auf etwas Böses hindeutete. Was war es? Das Volk tanzte singend um das Goldene Kalb. Die Israeliten trieben auf ausgelassene Weise Götzendienst und sangen und tanzten dabei. Die Musik spielte bei ihrer falschen, mit Unsittlichkeit verbundenen Anbetung eine wichtige Rolle (2. Mose 32:7-25).

      Christen von heute können aus diesem Vorfall einiges lernen. Musik kann sie beeinflussen. Die moderne Welt ist weitgehend auf Musik eingestellt. Sollte aber bei geselligen Anlässen von Zeugen Jehovas laute, wilde Musik gespielt werden und Popmusik, die durch sexuelle Untertöne eine lockere Moral fördert? Das sollte nie geschehen! In den letzten Jahren hat sich in dieser Hinsicht eine gewisse Laxheit eingeschlichen, so daß sogar einige Älteste und manche Eltern so etwas entschuldigen. In einigen Musikstücken wird Unsittlichkeit, Rebellion, Drogenmißbrauch oder sogar Spiritismus verherrlicht.

      Heißt das, daß Musik an sich unbedingt einen negativen Einfluß ausübt? Keineswegs. Wie bereits erwähnt, hatte die Musik ihren Platz in der heiligen Anbetung Jehovas. In dem Gleichnis vom verlorenen Sohn erwähnte auch Jesus „Konzertklänge und Tanz“, als er das Fest beschrieb, das der Vater bei der Rückkehr seines Sohnes veranstaltete (Lukas 15:25).

      Kann Musik eine Lebensanschauung vermitteln?

      Heutzutage spielt Musik eine viel bestimmendere Rolle im täglichen Leben als früher. In den letzten Jahrzehnten ist weltweit eine Industrie aus dem Boden geschossen, die jährlich Hunderte von Millionen Platten und Kassetten auf den Markt bringt. Während man noch vor hundert Jahren nur dadurch mit Musik in Berührung kam, daß man entweder den Darbietungen von Musikern lauschte oder selbst musizierte, kann man heute täglich Musik hören. Deshalb ist es angebracht, sich zu fragen: Könnte mir die Musik eine Lebensanschauung vermitteln? Könnte sie meine Denk- und Lebensweise beeinflussen?

      Die Werbung in Rundfunk und Fernsehen liefert uns ein Beispiel dafür. Viele Werbespots werden von Musik begleitet. So wird mit Hilfe von Musik der Name des Erzeugnisses dem Sinn eingeprägt — selbst dem Sinn größerer und kleinerer Kinder.

      Im alten Israel bediente man sich der Musik in ähnlicher Weise, doch für einen weit erhabeneren Zweck. Das Singen der Psalmen wurde von Musik begleitet, was zweifellos eine Hilfe war, sich den Text einzuprägen. So wird zum Beispiel in der Bibel davon berichtet, daß bei der Einweihung des Tempels Salomos die Sänger der Leviten und andere versammelt waren „mit Zimbeln und mit Saiteninstrumenten und Harfen ... und bei ihnen Priester in der Zahl von hundertzwanzig, die die Trompeten erschallen ließen — Und ... die Trompeter und die Sänger [ließen] wie ein Mann einen Klang hören ..., um Jehova zu preisen und ihm zu danken.“ Hier wirkte die Musik erhebend und erbauend. Sie diente zum Lobpreis Jehovas (2. Chronika 5:12, 13).

      Bei dieser Gelegenheit sang man wahrscheinlich Psalm 136 mit Begleitung, wobei die Musik gewiß eine Hilfe war, sich an die Worte des Psalms zu erinnern. Das zeigt, daß Musik eine Botschaft vermitteln kann. Durch die Musik — ob Instrumental- oder Vokalmusik — kann auch ein Erzeugnis angepriesen oder eine Lebensanschauung oder ein Lebensstil gefördert werden. Das trifft sowohl auf klassische Musik als auch auf moderne musikalische Ausdrucksformen zu.

      Zum Beispiel sagt die Encyclopædia Britannica in ihrer Biographie von Ludwig van Beethoven, der „von vielen als der größte Komponist angesehen wird, der je lebte“: „Er enthüllte lebendiger als irgendeiner seiner Vorläufer, mit welcher Macht die Musik ohne die Unterstützung eines gesprochenen Textes eine Lebensanschauung vermitteln kann.“ Ein Beispiel dafür ist seine allgemein als „Pastorale“ bekannte 6. Sinfonie. Sie läßt deutlich Beethovens Liebe zur Natur erkennen. Ja, Musik kann uns bewegen und unsere Gefühle beeinflussen.

      Nehmen wir als weiteres Beispiel die Werke des österreichischen Komponisten Gustav Mahler, die heute unter Liebhabern klassischer Musik in Mode sind. Ein Musikwissenschaftler spricht von dem „Todeswahn“ des Komponisten und schildert „die unaufhörliche Suche nach einem Sinn im Leben, die Mahlers Leben und Musik durchdringen sollte“. Über den Inhalt der Sinfonie Nr. 1 schreibt er: „Die Freude des Lebens wird durch einen Todeswahn getrübt.“ Weiter sagt er: „Die Sinfonie Nr. 2 beginnt mit dem Todeswahn ... und gipfelt in dem Bekenntnis des christlichen Glaubens an die Unsterblichkeit. ... Dem religiösen Element kommt in diesen Werken große Bedeutung zu.“ Es erhebt sich daher die Frage: Könnte der Zuhörer von der religiösen Verwirrung, dem Wahn und der Neurose Mahlers angesteckt werden?

      Ein anderes Beispiel ist Strawinskis Ballett Le sacre du printemps. Dieses Ballett handelt von einem heidnischen Ritus, bei dem sich eine Jungfrau zu Tode tanzt, um den Gott des Frühlings zu besänftigen. Der Ritus kommt, wie ein Kommentator schrieb, „hier durch eine Musik zum Ausdruck, deren auffallendstes Merkmal ihr machtvoller Rhythmus ist — rhythmische Muster, die einen hypnotischen Zwang ausüben“. Diese Musik wirkt beunruhigend, mitunter sogar bestürzend. Tatsächlich „zielte sie darauf ab, die festen Standpunkte in der europäischen Musiktradition umzustoßen“.

      Somit sollte man selbst bei klassischer Musik innehalten und sich fragen: Bin ich deprimiert oder aufgeregt, wenn ich sehr viel von einer bestimmten Musik höre? Wird sich die Lebensanschauung des Komponisten bei mir einschleichen und vielleicht mein Denken negativ beeinflussen? Wenn die Musik des Komponisten nicht den Glauben an den Schöpfer und an seine großartigen Werke untergräbt, mag sich sein Einfluß als neutral oder gar als sehr positiv erweisen. Andererseits ist es möglich, sich Musik anzuhören, ohne zu wissen, was sich der Komponist dabei dachte. Dann hängt die Bedeutung, wenn es überhaupt eine gibt, völlig von der Vorstellungskraft des Zuhörers ab.

      Gelten diese Kriterien auch bei moderner Musik? Ist moderne Musik erbauend oder entwürdigend? Könnte sie für die Moral und für die geistige Gesinnung eines Christen eine Gefahr sein? In unserem nächsten Artikel werden diese und andere Fragen untersucht.

      [Bild auf Seite 5]

      Musik kann unheilvollen Zwecken dienen.

      [Bilder auf Seite 6]

      Sind alle ihre Kompositionen erbauend?

      MAHLER

      WAGNER

      STRAWINSKI

  • Können dich moderne Trends in der Musik beeinflussen?
    Der Wachtturm 1983 | 15. April
    • Können dich moderne Trends in der Musik beeinflussen?

      WIE verhält es sich mit der modernen Musik: Rock ’n’ Roll, Punk, Funk, Rhythm and Blues, Country- und Western-Musik und all die verschiedenen anderen Trends, die sich heute ausbreiten? Können sie — mit oder ohne Text — deine Denkweise beeinflussen oder deine geistige Gesinnung untergraben?

      Bill Mullane, ein früherer Rockmusiker aus New Jersey (USA), sagte dazu: „Als ich in einer Rockgruppe Baßgitarre spielte, hatte das rein physische Auswirkungen. Man wird einfach von dem aufdringlichen, rasenden Beat und dem aggressiven Stil erfaßt. Als Musiker ging ich darin auf. Wenn ich dann den Widerhall bei den Zuhörern beobachtete und durch dieses primitive Drängen mitgerissen wurde, verspürte ich den Wunsch, sie noch mehr zu beeinflussen. Es ist der gewisse Sound. Er packt einen. Damals stand ich natürlich, genauso wie viele Zuhörer, oft unter dem Einfluß von Drogen. Das steigert die Euphorie nur noch. Es ist, als ob man alle Zwänge abschüttle. Man kann wild werden und seine Hemmungen vergessen.

      Darum sind meiner Meinung nach junge Leute für die vielen verschiedenen Sounds zu haben, die heute herauskommen. Sie identifizieren sich mit ihnen und mit ihrer Botschaft. Wenn ich zurückblicke, kann ich erkennen, daß diese Musik das widerspiegelt, was sie von der Welt und dem modernen Leben halten. Schließlich besteht für die Menschheit ja eine nukleare Bedrohung. Wer weiß, wie lange wir noch leben mögen? Deshalb stellen sie sich auf den Standpunkt: ,Lebe, solange du noch kannst, und hole alles aus dem Leben heraus, was dir möglich ist.‘“

      Dieser Hinweis auf das Sichidentifizieren bringt uns zum Kern des Problems. (Vergleiche 1. Korinther 15:32.) Sollte ein wahrer Christ den Wunsch haben, sich mit den meisten Trends in der modernen Musik zu identifizieren? Kürzlich berichtete die kanadische Zeitung Toronto Star: „Sex und Sadismus mischen sich in das Konzert der Tubes [eine Rockgruppe aus San Francisco].“ Der Verfasser sagte weiter: „Was für die Tubes gesellschaftliche Satire ist, mag für jemand anders nichts weiter als Sadomasochismus, geschlechtliche Sklaverei, Obszönitäten und Perversion sein.“ Was könnte das Christentum damit gemein haben?

      Die New York Post veröffentlichte einen Artikel, betitelt „Die satanische Welt der Rolling Stones“. Dabei handelte es sich um einen ganzseitigen Bericht über die Verwicklung dieser Gruppe in die Drogenszene. Wie die Rolling Stones zu Drogen, Sex und Satan eingestellt sind, spricht laut und deutlich aus ihrer Musik. Kannst du eine solche Einstellung gutheißen und dich gleichzeitig mit Christus identifizieren? (2. Korinther 6:14, 15).

      Musik und Spiritismus

      Leider sind das nicht die einzigen Gefahren in der modernen Musik, die ein gewissenhafter Christ berücksichtigen muß. Der Apostel Paulus forderte Christen auf: „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften [„die listigen Anschläge“, Zürcher Bibel] des Teufels standzuhalten vermögt; denn unser Ringkampf geht ... gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ (Epheser 6:11, 12). Wir sollten diese Warnung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der Einfluß der Dämonen nimmt zu. Und wie könnten sie Menschen — besonders die heranwachsende Generation — leichter überlisten als durch die Musik?

      Es stellt sich jetzt heraus, daß viele moderne Gruppen tief in Spiritismus und in okkulte Bräuche verstrickt sind. Andere versuchen, durch ihre Musik orientalische Religionen und Lebensanschauungen zu fördern. Zum Beispiel:

      Robert Palmer, ein Jazzkritiker, schrieb in der New York Times unter der Schlagzeile „Hexerei durchdringt ein Jazzalbum“ über die aus Schwarzen bestehende Jazzgruppe The Art Ensemble of Chicago: „Der Slogan des Art Ensemble of Chicago lautet: ,Tolle schwarze Musik — vom Altertum bis in die Zukunft‘ ... Aber hier hat man es nicht nur mit schwarzen Musikern zu tun, sondern auch ... mit Wodubannsprüchen, die im Dunkel der Nacht ausgerufen werden. Wenn es sich auch nicht direkt um Schwarze Magie handelt, würde man dennoch eine solche Platte nicht einmal bei der wildesten Party auflegen. ... Es ist ein gespensterhafter Ausflug in die tiefste Finsternis.“ Würdest du als Jünger Christi diese Art Musik in deiner Sammlung haben wollen?

      Wäre es für einen Christen in der heutigen Zeit angesichts dessen, was Paulus an die Christen in Ephesus über böse Geistermächte schrieb, vernünftig, Platten in seiner persönlichen Sammlung zu haben, auf denen Dämonismus und Spiritismus verherrlicht werden? Wäre es für ihn, wenn er weiß, daß sich einige Gruppen intensiv mit Okkultismus befassen und in okkulte Handlungen verstrickt sind, nicht gefährlich, sich auf den Standpunkt zu stellen, dieser Einfluß mache sich in den Texten, im Rhythmus oder auf der Plattenhülle nicht bemerkbar?

      Eine Gruppe spielt zum Beispiel ein Stück, betitelt „Mr. Crowley“. Wer ist Mr. Crowley? Ein im 20. Jahrhundert lebender Satanist und Förderer des neuzeitlichen Hexenkults! In vielen Fällen genügt schon ein Blick auf die Hülle der Platte, und ein christlicher Zeuge Jehovas kann entscheiden, ob er sie kauft oder nicht, besonders wenn Darstellungen des Hexenkults und des Dämonismus oder heidnische und okkulte Symbole zu sehen sind.

      Der frühere Nachtklubmusiker Gordon Grant bestritt seinen Lebensunterhalt mit dem Spielen von Jazz und später Rock ’n’ Roll in Los Angeles (USA). Er sagte: „Alle Gruppen, mit denen ich zusammenarbeitete, waren in einem gewissen Maße in Spiritismus verstrickt. Wenn man einen Neuen traf, lautete gewöhnlich die erste Frage: ,In welchem Zeichen sind Sie geboren?‘ Die Leute nahmen die Astrologie ernst, und das Tierkreiszeichen war etwas Wichtiges.“ Möchtest du den Eindruck erwecken, du würdest dich mit Astrologie und anderen dämonischen Bräuchen befassen? (5. Mose 18:10-13).

      Musik und Unmoral

      Der Apostel Paulus erteilte in seinem Brief an die Epheser noch weiteren unmißverständlichen Rat, der auch heute gilt, und zwar auch auf dem Gebiet der Musik. Er äußerte die Ermahnung: „Hurerei und jede Art Unreinheit oder Habgier [einschließlich der Habgier auf sexuellem Gebiet] sollen unter euch nicht einmal erwähnt werden, so, wie es sich für Heilige geziemt, auch kein schändliches Benehmen ... noch unzüchtige Späße“ (Epheser 5:3-5).

      Ihr Eltern und ihr jungen Leute, habt ihr einmal die Texte einiger Platten, die auf dem Markt sind — oder die ihr bereits zu Hause habt —, eingehend geprüft? Vielleicht denkt man, die Melodie sei leicht zu behalten, oder der Rhythmus gefällt einem. Zunächst kümmert man sich nicht um den Text, und schon bald summt man die Melodie. Auch auf einigen Rollschuhbahnen wird diese Art Musik gespielt. Wäre es für Zeugen Jehovas angebracht, zu solcher Musik Rollschuh zu laufen? „Aber wieso ist das gefährlich?“ magst du fragen.

      Popgruppen empfehlen in ihren Liedern die Hurerei und den Drogengenuß als eine Lebensweise. Ja, ihre Musik vermittelt ihren Lebensstil. „Ich möchte sehen, wie du im Bett bist“ und „Sie ist heiß, sie ist sexy“ lauten Texte eines kürzlich erschienenen Albums. Ein berühmter Sänger drückt seinen Standpunkt auf der Plattenhülle mit den Worten aus: „Ich finde nichts Verkehrtes an Sex zwischen irgendwelchen Leuten, die sich darauf einigen. ... Für allzu moralistische Weltanschauungen habe ich nichts übrig.“ Welche Übereinstimmung könnte es in geistiger Hinsicht zwischen wahren Christen und der Einstellung geben, die in solchen Texten und Lebensauffassungen zum Ausdruck kommt? Sollten Nachfolger Christi den Anschein erwecken, als pflegten sie solch ein ‘Gott entfremdetes’ Denken? (Epheser 4:18; vergleiche 1. Mose 39:7-12).

      Musik und die ältere Generation

      Die ältere Generation könnte leicht der Meinung sein, all das gelte nur für junge Leute und ihre Musik. Wie verhält es sich aber mit Schlagern, die vor 20 oder 30 Jahren beliebt waren und die Nostalgiker heute noch gern hören? In „Big Spender“ wurde geschildert, wie eine Prostituierte einen Kunden zu „angeln“ suchte. „Fever“ war eine nur wenig verhüllte Beschreibung eines heftigen sexuellen Verlangens, und „Sonntags nie“ handelte ebenfalls von einer Prostituierten. Wie vielen sagten doch damals diese Melodien zu, ohne daß sie sich Gedanken über die Zusammenhänge machten!

      Wir könnten noch weitere Beispiele anführen, die zeigen, auf welch raffinierte Weise uns Satan durch seine listigen Anschläge so weit zu bringen sucht, daß wir uns durch die Musik mit verderbten Gedanken und Lebensanschauungen befassen, die wir normalerweise strikt ablehnen würden. Was beweist das? Daß wir alle, Jung und Alt, ernsthaft untersuchen sollten, was für Musik wir uns anhören. Ohne es überhaupt zu merken, mögen wir uns mit dem „Tiefstand der Ausschweifung“ der Welt identifiziert haben (1. Petrus 4:4).

      Das sollte jeden Christen nachdenklich stimmen — sei er ein Ältester in einer Versammlung, ein Vater oder eine Mutter, ein Jugendlicher oder ein Kind. Der Raum gestattet uns nicht, alle vorhandenen Beweise für den verderblichen Einfluß gewisser „seriöser“ und moderner Musikstücke anzuführen. Aber jeder gewissenhafte Christ sollte seinen Geschmack auf diesem Gebiet und auch die Plattensammlung, die er haben mag, überprüfen und dann vernünftigen, schriftgemäßen Überlegungen entsprechend handeln.

      Was kann ein Christ tun?

      Als Paulus in Ephesus predigte, war er in seinem Dienst so erfolgreich, daß viele, die sich mit Okkultismus befaßt hatten, Christen wurden und etwas taten, um ihre geistige Gesinnung zu bewahren. Der Bericht lautet: „Ja, eine ganze Anzahl von denen, die magische Künste getrieben hatten, trugen ihre [spiritistischen] Bücher zusammen und verbrannten sie vor allen. Und man rechnete den Wert derselben zusammen und fand, daß sie fünfzigtausend Stück Silber wert waren. So wuchs das Wort Jehovas fortwährend mit Macht und gewann die Oberhand“ (Apostelgeschichte 19:18-20).

      Wird Jehovas Wort auch in deinem Fall ‘fortwährend wachsen und die Oberhand gewinnen’? Wirst du nötigenfalls etwas unternehmen, um als ein würdiges Glied des ‘heiligen’ Volkes Jehovas betrachtet werden zu können? (Epheser 5:3). Als dieses Problem kürzlich vor einer größeren Gruppe von Vollzeitdienern Jehovas offen besprochen wurde, brachten sie mehrere Abfallbehälter voll Platten herbei und vernichteten sie wegen des unmoralischen, dämonisch angehauchten Inhalts oder der Propaganda für den entwürdigenden Lebensstil der Welt. Ausschlaggebend war nicht ihr Geldwert, sondern ihr möglicher nachteiliger Einfluß auf geistige Werte.

      Einige mögen denken, wir sollten näher auf gewisse moderne Gruppen oder auf bestimmte Musik eingehen. Doch der Apostel Paulus sagt: „Die feste Speise aber gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht“ (Hebräer 5:14). Ein reifer Christ sollte, wenn er sein biblisch geschultes Gewissen gebraucht, keine Schwierigkeiten haben, festzustellen, was für Musik akzeptabel ist. Jehovas Zeugen brauchen weder eine talmudartige Verbotsliste, nach der sie ihren Wandel ausrichten, noch einen „Index“ verbotener Musikstücke. Möge jeder Unterscheidungsvermögen anwenden, während er seinem himmlischen Vater in allem, auch in der Wahl seiner Musik, zu gefallen sucht (Epheser 5:18-20; Philipper 1:9-11).

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