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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1969
w69 1. 9. S. 537-538

Hast du verstanden, worum es geht?

DAS Erteilen von Ratschlägen und Verweisen ist eine Kunst. Einen Rat anzunehmen ist ebenfalls eine Kunst. Ein guter Ratgeber hat Einfühlungsvermögen, ist freundlich, spricht taktvoll und bemüht sich, die Gefühle seines Zuhörers nicht unnötig zu verletzen. Vor allem aber achtet er darauf, daß der Betreffende versteht, worum es geht. Das hängt weitgehend davon ab, ob dieser gelernt hat, ein guter Zuhörer zu sein.

Um aus einem Rat den richtigen Nutzen zu ziehen, muß man entsprechend eingestellt sein. Heute neigen die meisten Menschen dazu aufzubrausen, sobald sie auf einen Fehler aufmerksam gemacht werden. Sie hören in Wirklichkeit gar nicht hin, wenn ihnen etwas gesagt wird, geschweige denn, daß sie darüber nachdenken. Es wäre gut, sie würden den Rat des Jüngers Jesu beachten, der sagte: „Jeder Mensch soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“ (Jak. 1:19) Sei also schnell bereit zuzuhören, wenn du zurechtgewiesen wirst.

Es wird dir nicht schwerfallen zu erkennen, wenn dir jemand einen Rat geben möchte. Du weißt ja wahrscheinlich, wenn du etwas getan hast, was einer Zurechtweisung bedarf. Außerdem kommt es nicht alle Tage vor, daß ein Aufseher zu dir sagt, er möchte sich einmal mit dir kurz unterhalten. Ein guter Ratgeber leitet seine Zurechtweisung gewöhnlich mit einem verdienten Lob oder einem Wort der Anerkennung ein. Sollte also jemand einmal mit dir auf diese Weise ein Gespräch beginnen, dann sei nicht gleich mißtrauisch, und denke nicht, das Lob sei nicht aufrichtig gemeint, sondern nimm vielmehr an, daß dir daran anschließend einige wertvolle Ratschläge gegeben werden mögen. Stelle dich darauf ein, sie demütig anzunehmen.

MAN MUSS UNTERSCHEIDEN KÖNNEN

Die richtige Einstellung ist aber noch nicht alles, was nötig ist, um einen Rat zu verstehen. Du mußt auch Unterscheidungsvermögen haben. Denke daran, daß dein Ratgeber vielleicht ziemlich lange überlegt hat, was er dir sagen und mit welchen Worten er es dir sagen möchte. Er mag unter Umständen gar nicht von Rat sprechen; er mag lediglich zu dir sagen, er hätte dir gern ein oder zwei „Winke“ gegeben. Verstehst du, was er damit sagen will? Er möchte taktvoll sein und spricht deshalb vielleicht nicht direkt, sondern durch eine Veranschaulichung zu dir. Du müßtest also in diesem Fall nicht nur über das nachdenken, was er sagt, sondern auch über das, was er nicht sagt, weil er dich nicht verletzen oder dich nicht in Verlegenheit bringen möchte. Du magst die volle Bedeutung seiner Worte verstehen, wenn du dir überlegst, wie jemand, der weniger taktvoll und weniger liebevoll ist, in diesem Falle mit dir gesprochen hätte.

Greifen wir einmal ein Beispiel aus dem Leben auf, das wir in der Bibel, in 2. Samuel 12:1-14, aufgezeichnet finden. David, der König von Israel, hatte eine schwere Sünde begangen. Er hatte die Frau eines anderen Mannes begehrt, hatte mit ihr Geschlechtsbeziehungen gehabt und hatte dann ihren Mann umbringen lassen. Jehova sandte den Propheten Nathan zu David, damit er David zurechtweise. Nathan begann mit einem Gleichnis: „Zwei Männer waren in einer Stadt, der eine reich, und der andere arm.“ Diese einleitenden Worte und zweifellos auch der Klang der Stimme Nathans hätten David eigentlich nachdenklich stimmen sollen. Anscheinend war dies aber nicht der Fall. Nathan fuhr mit seinem Gleichnis fort. Ein Reisender kam zu dem Reichen zu Besuch. Statt daß der Reiche ihm ein Mahl von seiner großen Herde zubereitet hätte, nahm er das einzige weibliche Lamm des Armen, das, wie es bei armen Israeliten üblich war, mit dessen Kindern groß geworden und ihm wie eine Tochter gewesen war. David, der ehemalige Hirt, erzürnte. „Da entbrannte der Zorn Davids sehr wider den Mann, und er sprach zu Nathan: So wahr Jehova lebt, der Mann, der dieses getan hat, ist ein Kind des Todes.“

Ja, David war erzürnt, aber er hatte nicht verstanden, worum es ging. Er hatte nicht erkannt, daß er selbst dem Reichen entsprach, Urija dem Armen und Bathseba dem kleinen weiblichen Lamm. Er hatte das, was Nathan ungesagt gelassen hatte, nicht verstanden, und so mußte es nun gesagt werden. „Du bist der Mann!“ sagte Nathan darauf. Diese Worte trafen David sehr. Er war darüber aber nicht aufgebracht. Er bekannte demütig seinen Fehler und nahm die Strafe an.

Selbstverständlich sollte ein christlicher Ratgeber nicht in Rätseln sprechen oder „wie die Katze um den heißen Brei herumgehen“. Das tat Nathan nicht. Er gebrauchte das Gleichnis, um den Boden vorzubereiten, doch als dies nicht genügte, redete er ganz offen. Wenn du den Bericht in deiner Bibel zu Ende liest, wirst du sehen, daß er die Sünde Davids keineswegs bagatellisierte. Was er sagte, war aber auch nicht anstößig.

Während man sich einerseits bemühen sollte, die volle Bedeutung eines Rates zu verstehen und den vollen Nutzen daraus zu ziehen, sollte man aber andererseits nicht extrem sein und hinter den Worten des Ratgebers mehr vermuten, als er damit sagen wollte. Gebrauche deine Vorstellungskraft, doch gehe darin nicht zu weit, denn sonst mögen in dir unlautere, falsche Gedanken über jemand aufkommen, der sich aufrichtig bemüht, dir zu helfen.

Ein aufrichtiggemeinter Rat ist ein Ausdruck der Liebe und sollte in Liebe aufgenommen werden. ‘Die Liebe trägt das Böse nicht nach. Sie glaubt alles’ — das heißt alles, was gut ist und unsere Mitmenschen auferbaut. — 1. Kor. 13:4-7; Spr. 27:6.

Um Mißverständnisse zu vermeiden, sollte man daher, wenn man zurechtgewiesen wird, dem Betreffenden sagen, daß man ihn verstanden hat. Hätte David schneller begriffen, was Nathan sagen wollte, dann hätte er Nathan am Ende seines Gleichnisses unterbrechen und zu ihm sagen können: „Meinst du etwa mich und Urija?“ Hätte er dies getan, dann hätte sich Nathan unter Umständen einige seiner offenen Worte sparen können. Er hätte es dann vielleicht David selbst überlassen können, das zu sagen, was er ihm noch sagte, und hätte ihn, bevor er ihm die Strafe Jehovas ankündigte, fragen können, was er nun zu tun gedenke. Gib also zu verstehen, wenn du begriffen hast, was dir gesagt worden ist, denn dann kann der Raterteilende das befriedigende Gefühl haben, daß du seine Empfehlungen richtig verstanden hast. Andernfalls mag er denken, er müsse nochmals und zwar offener, mit dir sprechen, und das könnte auf beiden Seiten unnötig zu Ärger Anlaß geben.

Eine Zurechtweisung ist zweifellos notwendig, wenn man einen Fehler gemacht hat — und wir machen alle Fehler. Ratschläge und Verweise sind zu unserem Nutzen, denn „bei der Ratgeber Menge ist Heil [Rettung, NW]“. Zu wissen, wie man Rat erteilt und Rat annimmt, trägt zu einer reibungslosen und fruchtbaren Zusammenarbeit bei. Es vermittelt das Gefühl, etwas erreicht zu haben, wirkt auferbauend und fördert das gegenseitige Vertrauen, ja es läßt keinen Raum für Zornausbrüche und verletzte Gefühle. — Spr. 24:6.

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