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Stellst du die Gottesanbetung allem voran?Der Wachtturm 1965 | 1. März
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aber nicht töten können“. Sie verhielten sich so, wie sich die wahren Christen von heute verhalten, die das vortreffliche Beispiel sehr schätzen, das diese drei Hebräer dadurch gaben, daß sie den fürchteten, „der sowohl Seele als Leib in der Gehenna vernichten kann“. (Matth. 10:28) Sie beobachteten, wie Nebukadnezar voll Grimmes wurde und sich das Aussehen seines Antlitzes gegen sie veränderte. Man solle den Ofen siebenmal mehr als sonst heizen und sie dann hineinwerfen, befahl der König. Die drei Männer wurden in den Feuerofen geworfen, der so stark geheizt worden war, daß selbst die Männer, die die drei Hebräer in den Feuerofen werfen mußten, von den lodernden Flammen getötet wurden.
42 Dann sah Nebukadnezar etwas, was ihn erschreckte. Er stand eilends auf und sagte „Haben wir nicht drei Männer gebunden ins Feuer geworfen?“ Die Dabeistehenden sagten: „Gewiß, o König!“ Nebukadnezar aber sagte aufgeregt: „Siehe, ich sehe vier Männer frei wandeln mitten im Feuer, und keine Verletzung ist an ihnen; und das Aussehen des vierten ist gleich einem Sohne der Götter.“ Dann rief Nebukadnezar den drei Männern im Feuer zu und forderte sie auf, hinauszugehen und zu ihm zu kommen. Da gingen Sadrach, Mesach und Abednego aus dem Feuer hinaus. Es war wirklich kaum zu glauben. Das Feuer hatte keine Macht über ihre Leiber gehabt, ja nicht einmal das Haar ihres Hauptes war versengt worden. Selbst ihre Leibröcke waren nicht beschädigt worden, und der Geruch des Feuers war nicht an sie gekommen! Diese Männer waren erprobt worden und hatten ihre Treue bewiesen. — Dan. 3:24-27.
43. Was sagte darauf Nebukadnezar, wodurch er Jehovas Befreiungsmacht bestätigte?
43 Dieses Erlebnis erschütterte Nebukadnezar sehr, denn er sagte: „Gepriesen sei der Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die auf ihn vertrauten und das Wort des Königs übertraten und ihre Leiber dahingaben, um keinem Gott zu dienen, noch ihn anzubeten, als nur ihrem Gott! Und von mir wird Befehl gegeben, daß jedes Volk, jede Völkerschaft und Sprache — wer Unrechtes spricht wider den Gott Sadrachs, Mesachs und Abednegos, in Stücke zerhauen, und daß sein Haus zu einer Kotstätte gemacht werde; weil es keinen anderen Gott gibt, der auf solche Weise zu erretten vermag.“ (Dan. 3:28, 29) Glaubst auch du heute, daß „es keinen anderen Gott gibt, der auf solche Weise zu erretten vermag“?
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Du mußt dich heute endgültig entscheidenDer Wachtturm 1965 | 1. März
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Du mußt dich heute endgültig entscheiden
1. Was sagt Arnold Toynbee über den Nationalismus?
HEUTE läßt der Nationalismus seine Macht ebenfalls verspüren, und er geht gegen die christlichen Anbeter des wahren Gottes, Jehovas, oft sehr grausam vor. Der Geschichtsschreiber Arnold J. Toynbee schreibt in seinem Buch Das Christentum und die Religionen der Welt (Seite 76) folgendes: „Die kollektive Macht Athens wurde von den Athenern in der Gestalt der Göttin Athena verherrlicht ... Während der ‚hellenischen‘ Wiedergeburt in der westlichen Welt des 15. und 16. Jahrhunderts wurde diese abgöttisch verehrende Haltung der Griechen gegenüber ihrem eigenen Land, dem ‚Vaterland‘, aus der alten griechischen Vergangenheit in unser modernes westliches Leben übernommen. Nur schrecken wir im Gegensatz zu den Griechen vor dem offenen Eingeständnis zurück, daß wir diese Form des Götzendienstes ausüben, und gerade deshalb sind wir diesem vergötzenden Typ des Nationalismus sehr viel stärker ausgeliefert, als es die Griechen bei der offen eingestandenen Verehrung ihrer Stadtstaaten waren.“
2, 3. (a) Wie behandelte man Jehovas Zeugen in Deutschland. weil sie den Hitlergruß verweigerten, und wie wird das in dem Buch My Story (Meine Geschichte) bestätigt? (b) Wie wurde diesen Christen — wie einst den drei Hebräern — eine zweite Gelegenheit geboten, sich zu beugen und wie reagierten sie darauf?
2 Manche Leute mögen sagen: „So schlimm ist es doch nicht.“ Sind solche Leute aber nicht etwas kurzsichtig? Wie war es doch vor dreißig Jahren, als Hitler in Deutschland regierte? Erinnerst du dich noch, wie er von jedermann verlangte, daß er den Staat verherrliche? Jeder, der den Hitlergruß verweigerte oder das Hakenkreuz nicht mit erhobenem Arm grüßte, kam ins Konzentrationslager, und viele starben dort. Hitler hatte seine eigenen „Feueröfen“, seine Gaskammern und sein Hungerprogramm. Gemma La Guardia Gluck schreibt in ihrem Buch, betitelt My Story (Meine Geschichte), im achten Kapitel folgendes: „Nun möchte ich kurz die Bibelforscher [Jehovas Zeugen] im Lager beschreiben. Sie gehörten einer religiösen Sekte an, die die Worte der Bibel als buchstäbliche Wahrheit auffaßt. Ich wußte von dieser Sekte nichts, bis ich nach Ravensbrück kam ... Die meisten Bibelforscher in Ravensbrück waren einfache, ehrliche Frauen und Mütter, die sehr hart arbeiteten. Sie wurden in diesem Lager größtenteils als Dienstboten eingesetzt und mußten die schwersten Arbeiten verrichten. Sie erzählten mir, sie seien unter den ersten Gefangenen gewesen, die nach Ravensbrück gekommen seien, und hätten überall mithelfen müssen, als die Nazis mit der Errichtung des Lagers begonnen hätten. Ich bewunderte die Charakterfestigkeit dieser Frauen. Sie hatten einen unbeugsamen Willen und einen unerschütterlichen Glauben. Sie waren schon acht, zehn und zwölf Jahre, also schon seit dem Beginn des Hitlerregimes, im Jahre 1933, eingesperrt, weil die Angehörigen ihrer Sekte den offiziellen Nazigruß, ‚Heil Hitler!‘, verweigerten. Die Bibelforscher bestanden auf ihrem Recht, politisch neutral zu bleiben, und ließen sich nicht zwingen, einer von Menschen, nicht von Gott geschaffenen Macht Heil zuzuschreiben. ‚Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist‘, war ihre Losung. Das autoritäre Naziregime konnte eine solche Gehorsamsverweigerung nicht dulden, und so wurden Tausende von Bibelforschern verhaftet und in die Lager verschickt. Einmal kündigte die Gestapo an, daß jeder Bibelforscher, der sich von seinem Glauben lossage und eine entsprechende Erklärung unterschreibe, auf freien Fuß gesetzt und nicht mehr verfolgt werde. Es ist kaum zu glauben, aber es ist wahr: Niemand von ihnen unterschrieb eine solche Erklärung. Sie zogen es alle vor, weiter zu leiden und geduldig auf den Tag der Befreiung zu warten.“
3 Gemma La Guardia Gluck, die ältere Schwester des verstorbenen ehemaligen Bürgermeisters der Stadt New York, Fiorello La Guardia, schrieb ihre Geschichte, in der sie ihre eigenen und die Erlebnisse anderer in Hitlers Konzentrationslagern schildert, im Jahre 1961. Ihr Zeugnis bestätigt, daß den christlichen Zeugen Jehovas in Deutschland, von denen einige heute noch leben, damals ebenfalls eine zweite Gelegenheit geboten wurde — wie einst den drei hebräischen Freunden Daniels —, ihre Meinung zu ändern und sich zu beugen. Sie hätten nichts anderes zu tun brauchen als eine Erklärung zu unterschreiben und „Heil Hitler! “ zu sagen, und sie wären nicht mehr verfolgt worden. Sie weigerten sich aber wie die drei Hebräer, sich „zu beugen“. Sie gehorchten Gott, dem Herrscher, mehr als den Menschen. Sie fürchteten sich nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können.
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