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Warum Gott, der Allmächtige, über die Nationen lachtDer Wachtturm 1969 | 15. April
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Warum Gott, der Allmächtige, über die Nationen lacht
„Der im Himmel thront, lacht, der Herr [Jehova] spottet ihrer.“ — Ps. 2:4.
1. Was zu tun ist für Gott jetzt an der Zeit, und welche Fragen erheben sich in diesem Zusammenhang?
LACHST du gern und viel? Das Lachen gehört zu den unzähligen Dingen, die den Menschen vom Tier unterscheiden. Der Mensch ist so geschaffen, daß er lachen kann. Auch sein Schöpfer kann lachen. Für Gott ist es jetzt an der Zeit zu lachen. Lacht er über dich, oder lachst du mit ihm? Wie kannst du dies feststellen? Worüber macht sich Gott, der Schöpfer, lustig, und was reizt ihn zum Lachen? Was würde es für uns bedeuten, wenn er über uns lachte? Was müssen wir tun, damit Gott nicht über uns lacht, sondern damit wir mit ihm lachen und die Sorgen, zu denen die Weltlage heute Anlaß gibt, vergessen können?
2, 3. Warum haben die Nationen angesichts der gegenwärtigen Weltlage und der Zukunftsaussichten keinen Grund zum Lachen?
2 Angesichts der heutigen Weltlage und der Zukunftsaussichten haben die Nationen keinen Grund zum Lachen. Wer wollte zum Beispiel lachen, wenn er sieht, wie der wirtschaftliche Wohlstand (wo es ihn überhaupt noch gibt) ständig bedroht ist und die Finanzlage immer kritischer wird? Oder ist es etwa zum Lachen, wenn die Regierungsausgaben und die Staatsschulden ständig steigen? Wenn die Nationen, statt eine festgeeinte große Familie zu bilden, immer weniger miteinander auskommen und gewisse Volksgemeinschaften sich mißtrauisch gegenüberstehen, sich gegenseitig den Rang ablaufen, zum Krieg gegeneinander rüsten, sich gegenseitig unterdrücken, bloßstellen und ausspionieren und darauf aus sind, einander zu übervorteilen? Ist es zum Lachen, wenn die Unzufriedenheit unter den Völkern immer mehr überhandnimmt und die Regierungen immer mehr Mühe haben, Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten? Wenn führende Persönlichkeiten nicht mehr vertrauenswürdig sind und man sich auf Staatsbeamte und ihre Untergebenen nicht mehr verlassen kann? Wenn der Respekt vor der Obrigkeit immer mehr schwindet, die Gewalttaten sich häufen und das Verbrechertum sich mehr und mehr ausbreitet?
3 Oder ist es etwa zum Lachen, wenn die Bekämpfung der Armut für die Regierungen immer schwieriger wird? Wenn immer grausamere Kriegswaffen hergestellt werden? Wenn es nur deshalb noch nicht zum Atomkrieg gekommen ist, weil man sich vor der Vergeltung fürchtet und weil dadurch unsere ganze Zivilisation zugrunde gerichtet und die ganze Erdbevölkerung vernichtet werden könnte? Ja ist es zum Lachen, wenn die Religion die Menschen nicht mehr von schlechten Handlungen abhalten kann? Nein, das alles ist, wenn man es unvoreingenommen betrachtet, nicht zum Lachen.
4. Wer hat die Nationen in diese Lage gebracht, und warum brauchte es nicht so zu sein?
4 Jedermann, selbst der überzeugteste Materialist, wird zugeben müssen, daß sich die Nationen selbst in diese Lage gebracht haben. Das bestätigt auch die Weltgeschichte. Es könnte aber anders sein. Wieso? Weil es ein Mittel gibt, das der ganzen Welt helfen würde und das den Nationen auch angeboten wird. Sie nehmen es aber nicht an und lehnen so den einzigen Ausweg ab. Wäre die Sache nicht so ernst, so könnte man darüber lachen.
5. Warum haben die Nationen unter den gegebenen Umständen keinen weisen Weg eingeschlagen?
5 Die Nationen haben keinen weisen Weg eingeschlagen. Sie glauben, ihre Probleme selbst lösen zu können. Sie schauen nicht zum Himmel auf. Sie verlassen sich auf die Weisheit ihrer geistigen Größen, ihrer Staatsmänner und Diplomaten. Wie weit hat sie diese Weisheit aber bis heute, da wir das Jahr 1969 schreiben, gebracht? An den Rand der Selbstvernichtung, die nicht nur durch den Krieg, sondern auch durch andere wirksame Mittel herbeigeführt werden könnte. Sie sind nicht bereit umzukehren. Sie sind zu stolz, zu selbstsicher, zu nationalistisch und zu sehr auf Unabhängigkeit bedacht, zu weltklug und zu „realistisch“, um von einer über dem Sichtbaren und Materiellen stehenden Macht die benötigte Hilfe zu erwarten. Statt zum Schöpfer blicken sie zu den Schöpfungswerken auf. Oder was beweist heute, daß die Nationen an einen Schöpfer glauben? Der Schöpfer, der die Ordnung im ganzen Universum aufrechterhält — was auch uns Erdbewohnern zugute kommt —, wird außer acht gelassen. Im Vergleich zum ganzen Universum ist unsere Erde nur ein winzig kleiner Fleck. Sie dürfte daher für ihn kein unlösbares Problem sein.
6. Werden die Nationen in naher Zukunft plötzlich an den Schöpfer glauben? Was können wir indes vernünftigerweise von ihm annehmen?
6 Da die Nationen in unserem Zeitalter des Intellektualismus die Naturwissenschaft zu ihrem Gott gemacht haben, glauben sie nicht mehr an einen unsichtbaren allmächtigen Gott. Wenn sie heute nicht an ihn glauben, ist dann zu erwarten, daß sie in naher Zukunft plötzlich an ihn glauben, wenn das Schlimmste über sie kommt und sie zugeben müssen, daß sie und die moderne Wissenschaft hilflos sind? Es ist indes vernünftig anzunehmen, daß der Schöpfer der Erde und des Menschen über ein Mittel verfügt, ja über das einzige Mittel, durch das die Leiden und Nöte des Menschen beseitigt werden können. Schon seit mindestens neunzehnhundert Jahren könnten die Nationen wissen, daß der Schöpfer, der wahre Gott, über das einzige Mittel verfügt, das helfen kann.
7. Warum ist in diesem Fall eine Koexistenz zwischen Gott und Mensch nicht möglich, das heißt, wieso können der Wille Gottes und der Wille des Menschen nicht nebeneinander bestehen?
7 Wozu wird es aber zwangsläufig führen, wenn die Nationen Gottes Vorkehrung weiterhin hartnäckig ablehnen? Zu nichts Geringerem als zum Widerstand gegen Gott, den Schöpfer, zum Kampf gegen ihn und gegen sein Mittel zur Rettung der Menschheit. Das entspricht der Regel, die ein weiser Mann, den die Christenheit als „Sohn Gottes“ bezeichnet, vor über neunzehnhundert Jahren wie folgt formulierte: „Wer nicht auf meiner Seite steht, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.“ (Matth. 12:30) Wie könnte ein Mensch Gottes Willen tun und friedlich mit Gott zusammenarbeiten, wenn er seine eigenen Pläne verfolgt und Gottes Vorkehrung ablehnt? Das geht nicht. Es gibt keine Koexistenz zwischen dem Willen Gottes und dem Willen des Menschen, sofern dieser dem Willen Gottes nicht entspricht. Der Wille Gottes wirkt sich auf jeden Menschen einschränkend aus. Was könnte ein eigenliebiger Mensch also anderes tun, als unabhängig von Gott zu handeln, ihm zu widersprechen, ja sogar gegen ihn zu kämpfen? Er erhebt sich über Gott, will weiser und befähigter sein als Gott und besser wissen, was zu seinem Wohl ist. Die Geschichte und unsere Erfahrungen bestätigen diese Tatsache.
8. Was zeigt ein Vergleich zwischen der Weltgeschichte und dem von Gott inspirierten Geschichtsbericht, der Bibel?
8 Die Weltgeschichte ist von nichtinspirierten Männern dieser Welt geschrieben worden. Sie erwähnen nichts von einem genauen Geschichtsbericht, den Männer unter Gottes Inspiration niederschrieben und der der Menschheit zur Warnung dienen sollte. Dennoch gibt es einen solchen von Gott inspirierten und von treuen Dienern Gottes geschriebenen Geschichtsbericht. Er ist in der Bibel, der Heiligen Schrift, enthalten. Die Bibel ist ein Bericht über die Geschichte des Menschen, aus dem hervorgeht, wie Gott mit dem Menschen bis in die Zeit vor neunzehnhundert Jahren gehandelt hat. Sie sagt ferner Gottes Handlungsweise mit dem Menschen bis in unsere Zeit und noch für weitere tausend Jahre voraus. Es ist ohne Zweifel für den Menschen von größter Wichtigkeit, zu wissen, was Gott, der Schöpfer, in den vergangenen Jahrtausenden der Menschheitsgeschichte getan hat. Gerade darüber gibt sein Buch, die Bibel, Aufschluß. Die Weltgeschichte schweigt darüber. Sie verherrlicht den Menschen, nicht Gott.
9. Warum ist die Bibel von solch großer Bedeutung, und wie können wir verhüten, daß Gott über uns lacht?
9 Die Bibel zeigt, daß Gott, der Schöpfer, sich mit einzelnen Menschen, mit einzelnen Familien und mit ganzen Nationen befaßte. Sie ist nicht nur vergangene, tote, vor neunzehnhundert Jahren begrabene Geschichte. Nein, sie hat von Anfang an auf die Zukunft hingewiesen, denn sie ist vor allem ein Buch göttlicher Prophezeiungen. Abgesehen von unzweideutigen Vorhersagen für die Zukunft, enthält sie auch viele Berichte über Ereignisse, die als prophetische Veranschaulichungen künftiger Ereignisse dienen, auch solcher, die sich heute abspielen. Darum ist die Bibel von solch großer Bedeutung. Sie ist das einzige Buch, das wir heute nicht übersehen oder beiseite schieben dürfen. Das möchten wir auch an dieser Stelle nicht tun, obgleich die Nationen es tun, aber gerade deshalb wissen sie weder aus noch ein. Wenn wir dieses inspirierte, prophetische Buch, die Bibel, nicht außer acht lassen, sondern es beachten, wird Gott nicht über uns lachen, wie er über die Nationen der Welt lacht.
GOTT, DER ALLMÄCHTIGE, LACHTE IN DER VERGANGENHEIT
10. Welche Stadt spielte vor neunzehnhundert Jahren, als Gott mit Recht über die Nationen lachte, in der Welt eine wichtige Rolle, und in welchem Gebiet dachten einige Leute, es sei Zeit für einen Wechsel?
10 Vor neunzehnhundert Jahren konnte Gott, der Allmächtige, mit Recht über die damaligen Nationen lachen. Es kam nämlich in jenen Tagen zu dem bis dahin größten Kampf des Menschen gegen Gott. Da jenes Ereignis von prophetischer Bedeutung für unsere Tage war, wollen wir nun sehen, was die Bibel darüber berichtet, und es dann mit den Ereignissen des zwanzigsten Jahrhunderts in Verbindung bringen. Wie heutzutage, so hörte man auch im ersten Jahrhundert unserer Zeit viel von Rom. Es gab zwar damals in dieser Stadt noch keinen Vatikan, der über eine weltumspannende römisch-katholische Kirche geherrscht hätte. Der heidnische Kaiser des Römischen Reiches galt damals in religiösen Kreisen immer noch als Pontifex maximus, und in jenen Jahren bekleidete Kaiser Tiberius dieses Amt, der dem am 19. August des Jahres 14 u. Z. verstorbenen Kaiser Augustus auf dem Thron gefolgt war. Es war an der Zeit, daß ein Wechsel kam. So dachte mindestens eine kleine Gruppe von Personen in einem bestimmten Gebiet im östlichen Teil des Römischen Reiches, das damals das Mittelmeer umgab. Es trat damals auch ein Wechsel ein, ein Wechsel, der sich in unserer Zeit auswirken wird.
11. Wo und von wem wurde damals eine neue Regierung angekündigt?
11 Aus der Wildnis dort im Nahen Osten ertönte die Stimme eines Mannes, der eine neue Regierung ankündigte. Es war die Stimme eines Mannes, dessen Name eine gefällige Bedeutung hatte: „Jah ist huldreich“. (Luk. 1:59-80) Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius oder im Frühling des Jahres 29 u. Z. begann dieser Mann, der in der Wildnis wohnte und Johannes hieß, diese neue Regierung anzukündigen. (Luk. 3:1, 2) Johannes war der Sohn eines Priesters, aber es wird nirgends etwas davon gesagt, daß er je wie sein Vater in dem Tempel zu Jerusalem, dem religiösen Mittelpunkt der römischen Provinz Judäa, als Priester geamtet hätte. Sein Gott, der huldreiche Jah oder Jehova, hatte für ihn ein wichtigeres Werk vorgesehen, als in einem irdischen, buchstäblichen Tempel zu dienen. Jehova Gott hatte diesen Johannes eigens als Herold oder Vorläufer des Herrschers der neuen Regierung erweckt. Darum trat Johannes zu der von Gott festgesetzten Zeit vor die Öffentlichkeit und begann zu verkündigen: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ (Matth. 3:1, 2) Da dieses Königreich das Königreich „der Himmel“ sein sollte, versprach es eine gerechte Regierung zu sein, und eine solche Regierung benötigten die Menschen damals genauso wie heute.
12. Welche Frage mögen gewisse Leute in bezug auf eine Regierung „der Himmel“ stellen? Was meinte aber Johannes der Täufer, als er vom „Königreich der Himmel“ sprach?
12 „Wie sollen aber die Himmel regieren können?“ mögen eingefleischte Materialisten heute fragen. Würden sie die Bibel lesen, so stellten sie bald fest, daß „die Himmel“ schon in der Vergangenheit ihre Macht auf eine Weise kundtaten, die die ganze Welt erschütterte, und daß sie dies auch in allernächster Zukunft wiederum tun werden. Der Mensch hat trotz der siebzehn Tonnen schweren Raketenkapseln, die er in den Weltraum abschießen kann, keine Macht oder Gewalt über „die Himmel“, von denen Johannes sprach. Wenn der Mensch heute an den Himmel denkt, denkt er nicht an Gott. Als Johannes dagegen unter Inspiration den Ausdruck „die Himmel“ gebrauchte, meinte er damit Gott, den Allmächtigen. Das „Königreich der Himmel“, das er verkündigte, war „das Königreich Gottes“. Dieses Königreich mußte daher eine gute, gerechte und vollkommene Regierung sein. Die Menschen mußten auf diese kommende Regierung vorbereitet werden. Deshalb sandte Gott, der Allmächtige, Johannes aus, der reumütige Personen zum Zeichen ihrer Reue über die gegen Gott, den Allmächtigen, begangenen Sünden im Wasser untertauchte oder taufte. — Matth. 3:4-6; Mark. 1:4-15.
13. Wie wurde Nebukadnezar, der König von Babylon, gezwungen, anzuerkennen, daß das „Königreich der Himmel“ eine tatsächliche, von einer bestimmten Stelle aus geleitete Regierung ist?
13 Nein, das „Königreich der Himmel“, das Johannes verkündete, war keine imaginäre Regierung, sondern war genauso eine tatsächliche, „aktivistische“ und von einer bestimmten Stelle aus geleitete Regierung wie jede heutige Staatsregierung, die Regierung von London, Paris, Moskau, Peking, Washington, Rom usw. Die heutigen radikalen Staatsführer mögen dies nicht einsehen, aber sie werden es binnen kurzem einsehen müssen. Sie sind auch nur Menschen, wie Nebukadnezar, der Reichsherrscher von Babylon am Euphrat, der im 7. und 6. Jahrhundert v. u. Z. lebte, nur ein Mensch war. Dieser mächtige Herrscher des babylonischen Reiches wurde nämlich für sieben Jahre auf die Stufe eines Tieres des Feldes erniedrigt, damit er, wie der Prophet Daniel zu ihm gesagt hatte, erkenne, „daß die Himmel herrschen“. Mit dem Ausdruck „die Himmel“ war das höchste Wesen, Gott, gemeint, denn unmittelbar bevor Nebukadnezar wahnsinnig wurde und sich wie ein Tier benahm, wurde ihm vom Himmel aus gesagt, er würde sieben Jahre in diesem Zustand bleiben, bis er erkennen werde, „daß der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will“. Nach seiner übernatürlichen Genesung anerkannte Nebukadnezar diese Tatsache. — Dan. 4:25-37.
14, 15. Wurde Johannes ins Gefängnis geworfen, weil er das „Königreich der Himmel“ gepredigt hatte, und wer setzte diese Predigttätigkeit danach fort?
14 Johannes dachte genauso realistisch wie die heutigen Staatsführer. Er täuschte die Menschen nicht durch einen schönen, nicht erfüllbaren Traum. Etwa ein Jahr nachdem er begonnen hatte, „das Königreich der Himmel“ zu verkündigen und zu taufen, wurde er von Herodes Antipas, dem Bezirksherrscher von Galiläa, ins Gefängnis geworfen. Das geschah aber nicht, weil er „das Königreich der Himmel“ verkündigt hatte, sondern weil er von diesem Herrscher, der sich angeblich an das Gesetz Jehovas, des Gottes des Johannes, hielt, verlangte, ein sittenreines Leben zu führen. (Matth. 14:1-5) Eigensinnige Herrscher der damaligen Zeit glaubten nicht, daß es ein Königreich „der Himmel“ oder ein Königreich „Gottes“ geben könnte, das ihre sichtbaren, irdischen Königreiche beeinflussen würde. Die Gefangennahme des Johannes machte seiner öffentlichen Verkündigung des Königreiches Gottes ein Ende. Doch nachdem er eingesperrt worden war, wurde sein Werk der Verkündigung des Königreiches von einem Mann fortgesetzt, den er etwa sechs Monate vor seiner Gefangennahme in den Wassern des Jordan getauft hatte. Dieser Mann war ein Zimmermann aus Nazareth in Galiläa, der Pflegesohn Josephs; sein Name war Jesus. Über diesen Jesus lesen wir:
15 „Als er nun hörte, daß Johannes festgenommen worden war, zog er sich nach Galiläa zurück. Und nachdem er Nazareth verlassen hatte, kam er und nahm seinen Wohnsitz in Kapernaum ... Von dieser Zeit an fing Jesus an zu predigen und zu sagen: ‚Bereut, denn das Königreich der Himmel hat sich genaht.‘“ — Matth. 4:12-17; Mark. 1:14, 15.
SICH LÄCHERLICH MACHEN
16, 17. (a) Wer machte sich in Wirklichkeit lächerlich, als Jesus vor dem Bezirksherrscher Herodes Antipas stand, und warum? (b) Wie bezeugte Johannes der Täufer, daß dieser der Sohn Gottes war?
16 Etwa drei Jahre später verspotteten der Bezirksherrscher Herodes Antipas und seine Soldaten Jesus, der angeklagt worden war, sich anstelle des Kaisers Tiberius zum König machen zu wollen. (Luk. 23:8-12) Das war unter anderem der Beweis dafür, daß Nationen begonnen hatten, sich lächerlich zu machen. Wenn Nationen beginnen, Gottes Sohn zu verlachen oder zu verspotten, machen sie sich in Wirklichkeit selbst lächerlich. So war es auch damals, als sie Jesus verspotteten. Bei der Taufe Jesu von Nazareth hatte Johannes der Täufer vom Himmel den Beweis erhalten, daß dieser Jesus der Sohn Gottes war. Johannes bezeugte dies später selbst, indem er zu den Leuten sagte:
17 „Ich sah den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabkommen, und er blieb auf ihm. Selbst ich kannte ihn nicht, doch eben der, der mich gesandt hat, um im Wasser zu taufen, sprach zu mir: ‚Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der in heiligem Geiste tauft.‘ Und ich habe es gesehen, und ich habe Zeugnis abgelegt, daß dieser der Sohn Gottes ist.“ — Joh. 1:32-34.
18. (a) Warum brauchte Jesus keinen politischen Feldzug durchzuführen? (b) Wie versuchten seine Feinde, ihn in Verbindung mit dem Zahlen von Steuern in die Politik hineinzuziehen?
18 Zur Bestätigung dieser Tatsache wies Johannes der Täufer auf Jesus hin und sagte zu seinen Zuhörern: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“ (Joh. 1:29) Jesus, der Sohn Gottes, war mit Gottes heiligem Geist zum künftigen König des „Königreiches der Himmel“ gesalbt worden. Er war mit Gottes Geist gesalbt worden, um die Menschen auf dieses „Königreich der Himmel“ hinzuweisen und sie zu trösten, und das tat er auch. (Luk. 4:16-21; 8:1; Apg. 10:38) Er brauchte keinen politischen Feldzug durchzuführen und dabei landauf, landab zu ziehen, um Wählerstimmen zu gewinnen. Er hatte dies nicht nötig, denn er war von seinem himmlischen Vater, Jehova Gott, bereits zum König des himmlischen messianischen Königreiches Gottes ausersehen oder erwählt und gesalbt worden. Seine vielen religiösen Feinde versuchten mindestens einmal, ihn in die Politik hineinzuziehen, und zwar durch die Frage, ob es den Juden unter Gottes Gesetz erlaubt sei, dem Cäsaren oder dem Kaiser, dessen Herrschaft ihnen mißfiel, Steuern zu zahlen. Jesus wich einem revolutionären Gespräch geschickt aus, indem er antwortete: „Zahlt daher des Cäsars Dinge dem Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ (Matth. 22:15-22) Was Jesus andere tun hieß, tat er auch selbst. Er zahlte dem Cäsaren die Kopfsteuer, die dem Cäsaren gehörte. Er war kein Revolutionär.
19. (a) Wodurch zeigten die Juden nach Jesu dreijähriger Lehr- und Predigttätigkeit, wie sie zum „Königreich der Himmel“ eingestellt waren? (b) Wieso bewies Jesus durch die Aussendung seiner tatkräftigen Nachfolger, daß er kein Revolutionär war?
19 Befürwortete aber die Nation Jesu das „Königreich der Himmel“, das er verkündigte? Nein, nur eine verhältnismäßig kleine Zahl hieß es willkommen. Zehntausende von Juden und jüdischen Proselyten hörten Jesus, aber verhältnismäßig wenige glaubten an ihn als den langverheißenen Messias, den Christus oder Gesalbten. Nach seiner dreijährigen Lehr- und Predigttätigkeit kamen die Menschen zu ihm und sagten: „Wie lange hältst du unsere Seelen in Spannung? Wenn du der Christus bist, so sage es uns frei heraus.“ Jesus ließ sie aber aufgrund ihres Glaubens selbst schlußfolgern. Sie wollten ihn damals steinigen. (Joh. 10:22-31) Von denen jedoch, die ihn als Messias oder Christus annahmen und ihm nachfolgten, wählte er zwölf Apostel aus. Er schulte sie und sandte sie dann aus mit dem Auftrag, ebenfalls zu predigen: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ (Matth. 10:1-7) Später sandte er siebzig weitere Nachfolger aus, die dieselbe Botschaft predigen sollten. (Luk. 9:1-6; 10:1-11) Das war eine Schar von insgesamt zweiundachtzig Predigern des Königreiches Gottes — aber keine Guerillaarmee, ausgerüstet mit Schwertern und Lanzen, Bogen und Pfeilen. Wie merkwürdig! Sollte es tatsächlich möglich sein, nur durch Predigen eine unabhängige Regierung über die Nation Israel einzusetzen? Dieser Gedanke wäre lächerlich.
20. Wieso wissen wir, ob die geistlichen Führer nach der Auferweckung des Lazarus und nach dem triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem lachten oder nicht?
20 Es gab aber eine Zeit, da ein solcher Gedanke gar nicht so lächerlich erschien. Das war im Vorfrühling des Jahres 33 u. Z., nachdem diese Predigttätigkeit drei Jahre durchgeführt worden war. Bis dahin hatte die Regierung des Römischen Reiches, der die Juden unterstellt waren, nichts gegen diesen Jesus Christus und seine kleine Schar von Königreichsverkündigern unternommen. Doch die geistlichen Führer in Jerusalem waren seinetwegen in Furcht versetzt worden. Einige Zeit vor dem Passahfest jenes Jahres hatte Jesus Christus eines seiner bedeutendsten Wunder gewirkt: die Auferweckung eines Mannes, der bereits vier Tage tot und begraben gewesen war. Dieses Wunder rief unter dem Volk große Begeisterung hervor, und die geistlichen Führer sagten untereinander: „Was sollen wir tun, denn dieser Mensch tut viele Zeichen? Wenn wir ihn so gewähren lassen, werden sie alle an ihn glauben, und die Römer werden kommen und sowohl unsere Stätte als auch unsere Nation wegnehmen.“ (Joh. 11:1-48) Am 9. Nisan oder fünf Tage vor dem Passah zog Jesus dann wie bei einer Krönungsfeier in Jerusalem ein, und eine jubelnde Volksmenge rief: „Gesegnet sei, der im Namen Jehovas kommt, ja, der König von Israel!“ Da das Volk Jesus als messianischen König auf solch überraschende Weise unterstützte, wurden die religiösen Pharisäer noch unruhiger, und sie sagten untereinander: „Ihr seht, ihr richtet gar nichts aus. Seht! Die Welt ist ihm nachgelaufen.“ — Joh. 12:10-19.
21, 22. (a) Wie verwickelten die geistlichen Führer die römische Regierung in das Verhör und die Hinrichtung Jesu? (b) Wie behandelte Herodes Antipas Jesus?
21 Die geistlichen Führer versuchten daher, ihr Ziel dadurch zu erreichen, daß sie Jesus, den Messias, am Passahtag oder am 14. Nisan töten ließen. Um seine Hinrichtung zu erwirken, beschuldigten sie ihn zunächst eines Verstoßes gegen die Religion und danach eines politischen Vergehens. Auf diese Weise zogen sie politische Vertreter der über Palästina eingesetzten römischen Reichsregierung in den Fall hinein. Nachdem sie Jesus aus religiösen Gründen zuerst selbst verurteilt hatten, führten sie ihn zum römischen Statthalter der Provinz Judäa. Und wie lautete ihre Anklage? Er sei ein Volksaufwiegler. Als der römische Statthalter Pontius Pilatus den angeklagten Jesus verhörte, sagte er zu ihm: „Ich bin doch nicht etwa ein Jude? Deine eigene Nation und die Oberpriester haben dich mir ausgeliefert. Was hast du getan?“ (Joh. 18:12-35) Während des Verhörs erfuhr Pontius Pilatus, daß Jesus aus der Provinz Galiläa war. Diese Provinz unterstand damals der Rechtsgewalt des Herodes Antipas, der Johannes den Täufer hatte töten lassen. Da Pontius Pilatus einen Ausweg suchte, sandte er Jesus zu Herodes, der damals gerade in Jerusalem war.
22 Herodes Antipas, der dachte, Jesus sei der von den Toten auferstandene Johannes der Täufer, freute sich, Jesus zu sehen. Er hoffte, Jesus würde ein oder zwei Wunder vor ihm wirken. Jesus tat dies aber nicht; er sagte oder tat auch nichts, um sich zu verteidigen. Die Priester und Schriftgelehrten konnten noch so viele Anklagen gegen ihn vorbringen. Herodes faßte deshalb das Ganze als einen Scherz auf. Die Bibel berichtet: „Da behandelte ihn Herodes mit seinen Wachmannschaften verächtlich, und er trieb Spott mit ihm, indem er ihn mit einem hellglänzenden Kleid bekleidete, und sandte ihn zu Pilatus zurück. An eben diesem Tag nun wurden Herodes und Pilatus miteinander Freunde; denn vorher hatte fortwährend Feindschaft zwischen ihnen bestanden.“ — Luk. 23:1-12.
23. Wie kam es, daß Jesus danach von römischen Soldaten verspottet wurde?
23 Nachdem Pontius Pilatus dem Druck der geistlichen Führer nachgegeben und Jesus den römischen Soldaten übergeben hatte, damit er an einem Hinrichtungspfahl sterbe, wurde mit dem Messias oder Christus Jehovas noch mehr Spott getrieben. „Dann“, lesen wir in Matthäus 27:27-31, „nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus in den Palast des Statthalters und versammelten die ganze Truppeneinheit um ihn. Und sie entkleideten ihn, legten ihm einen scharlachroten Mantel um, und sie flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und gaben ihm ein Rohr in seine rechte Hand. Und sie fielen vor ihm auf die Knie und trieben Spott mit ihm, indem sie sprachen: ‚Guten Tag, du König der Juden!‘ Und sie spien ihn an und nahmen das Rohr und begannen ihn auf sein Haupt zu schlagen. Nachdem sie Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm schließlich den Mantel ab und legten ihm seine äußeren Kleider an und führten ihn ab, um ihn an den Pfahl zu bringen.“
24. Wie trieben die geistlichen Führer mit dem an den Pfahl geschlagenen Jesus Spott?
24 Während Jesus am Pfahl hing, lästerten die Vorübergehenden über ihn, schüttelten den Kopf und verhöhnten ihn. „Gleicherweise begannen auch die Oberpriester samt den Schriftgelehrten und den älteren Männern Spott mit ihm zu treiben und zu sagen: ‚Andere hat er gerettet; sich selbst kann er nicht retten! Er ist König von Israel; er steige nun vom Marterpfahl herab, und wir wollen an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut; Er befreie ihn nun, wenn Er ihn haben will, denn er sagte: „Ich bin Gottes Sohn.“‘“ — Matth. 27:39-43.
25. Nachdem welche Vorsichtsmaßnahmen im Hinblick auf das Grab Jesu getroffen worden waren, konnten die geistlichen Führer lachen und frohlocken?
25 Auf diese Weise starb Jesus, der Messias und Sohn Gottes, als Gegenstand des Gelächters. Am Tag nach seinem Tod und seiner Beisetzung in einer nahe gelegenen Gruft bewiesen die Oberpriester und die Pharisäer ihre Verachtung und auch ihre Absicht, wenn irgend möglich zu verhindern, daß der Leichnam Jesu aus dem Grab verschwinde, indem sie zu Pontius Pilatus sagten: „Herr, wir haben uns daran erinnert, daß jener Betrüger, als er noch lebte, gesagt hat: ‚Nach drei Tagen werde ich auferweckt werden.‘ Daher gebiete, daß das Grab bis zum dritten Tag gesichert werde, damit nicht etwa seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volke sagen: ‚Er ist von den Toten auferweckt worden!‘ und dieser letzte Betrug schlimmer werde als der erste.“ Wiederum arbeitete der römische Statthalter ihnen in die Hände. Er befahl, das Grab zu versiegeln und eine Wache aufzustellen. (Matth. 27:62-66) Wie die geistlichen Führer nun lachten und frohlockten!
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Einzelne und Nationen zum Gelächter gemachtDer Wachtturm 1969 | 15. April
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Einzelne und Nationen zum Gelächter gemacht
1. (a) Lachte Gott, der Allmächtige, über den Hohn und Spott, mit dem sein leidender Sohn überhäuft wurde, oder worüber lachte er? (b) Wer konnte nach dem Versuch, die Nachricht über die Auferstehung Jesu zu verheimlichen, lachen?
WIE verhielt sich Gott, der Allmächtige, als er sah, wie sein Sohn, den er zum Prediger der Botschaft vom „Königreich der Himmel“ und zum regierenden König dieser messianischen Regierung gesalbt hatte, mit Hohn und Spott überhäuft wurde? Lachte er? Konnte er lachen? Jawohl! Natürlich lachte er nicht über die Schmach, die auf seinen Namen und auf seinen königlichen Vertreter, auf seinen schrecklich leidenden Sohn Jesus, den Messias, gehäuft wurde, sondern über die ungeheuren Anstrengungen und Bemühungen schwacher Menschengeschöpfe, dem Willen und Vorhaben des Allmächtigen, des Höchsten im Universum, entgegenzuwirken. An wem war es zu lachen, als am dritten Tag sein Engel in Herrlichkeit herabstieg, das Siegel aufbrach und den Stein vor der Gruft Jesu wegwälzte und die Wachmannschaft fast zu Tode erschrak? Die Oberpriester und ihre religiösen Verbündeten lachten nicht, als sie den Bericht der Wachmannschaft hörten. Sie gaben den Soldaten Geld und wiesen sie an zu sagen: „Seine Jünger kamen bei Nacht und stahlen ihn, während wir schliefen.“ (Matth. 28:2-4, 11-15) Die Tatsachen über die Auferstehung Jesu Christi drangen aber trotzdem an die Öffentlichkeit, denn über fünfhundert zuverlässige Zeugen legten davon Zeugnis ab. Wer konnte also mit Recht lachen? Gott, der Allmächtige!
2, 3. (a) Wann und wie brachte Gott, der Allmächtige, die Tatsachen über diesen Fall in die breite Öffentlichkeit? (b) Mit welchen Worten bestätigte Petrus, daß Gott, der Allmächtige, den Anschlag auf Jesus vereitelt hatte?
2 Einundfünfzig Tage nach dem Versuch der geistlichen und politischen Führer, die Aufrichtung des messianischen Königreiches durch die Tötung Jesu Christi zu verhindern, begann Gott, der Allmächtige, die Tatsachen über diesen Fall in die breite Öffentlichkeit zu bringen. Am Pfingstfest (6. Siwan, jüdischer Kalender) des Jahres 33 u. Z. goß Gott, der Allmächtige, auf hundertzwanzig Nachfolger seines Sohnes Jesus Christus, denen dieser nach seiner Auferstehung mehrmals in einem materialisierten Leib erschienen war, seinen Geist aus. Über dreitausend Pfingstfestteilnehmer versammelten sich, um zu hören, wie diese hundertzwanzig Zeugen durch die Wundermacht des heiligen Geistes in vielen Sprachen von den „Großtaten Gottes“ Zeugnis ablegten. Ein führender Zeuge, der christliche Apostel Petrus, stand auf und sprach zu der Volksmenge freimütig darüber, wie Gott, der Allmächtige, den Anschlag der geistlichen Führer und der Politiker auf seinen gesalbten Sohn, den Messias, vereitelt hatte. Petrus sagte:
3 „Jesus, den Nazarener, einen Mann, den Gott euch, wie ihr es selbst wohl wißt, durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, öffentlich zeigte, diesen Mann habt ihr, da er nach dem festgesetzten Rat und Vorherwissen Gottes überliefert wurde, durch die Hand gesetzloser Menschen an einen Pfahl geheftet und umgebracht. Gott aber hat ihn auferstehen lassen, indem er die Wehen des Todes löste, denn es war unmöglich, daß er von ihm festgehalten wurde. ... Diesen Jesus hat Gott auferstehen lassen, von welcher Tatsache wir alle Zeugen sind. Da er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist und den verheißenen heiligen Geist vom Vater empfangen hat, hat er das ausgegossen, was ihr seht und hört. Tatsächlich ist David nicht in die Himmel aufgestiegen, sondern er sagt selbst: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel deiner Füße hinlege.‘“ [Ps. 110:1] Daher erkenne das ganze Haus Israel mit Gewißheit, daß Gott ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, diesen Jesus, den ihr an den Pfahl brachtet.“ — Apg. 1:12 bis 2:36.
4. (a) Warum hatten die geistlichen Führer keinen Grund, über das, was zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. geschah, zu lachen? (b) Wie gingen sie gegen die beiden Apostel Petrus und Johannes vor, die im Tempel die Botschaft von Jesus und seiner Auferstehung predigten?
4 Die geistlichen Führer von Jerusalem hatten bestimmt keinen Grund zum Lachen, als von der Volksmenge, zu der Petrus und seine Mitzeugen sprachen, etwa dreitausend die gute Botschaft von dem auferstandenen und in den Himmel erhöhten Jesus, dem Messias, annahmen, sich taufen ließen und dessen Nachfolger wurden. (Apg. 2:37-47) Es war ihnen auch bestimmt nicht zum Lachen zumute, als die Apostel Simon Petrus und Johannes, der Sohn des Zebedäus, die Botschaft von Jesus, dem Messias, sogar in ihrem Tempel in Jerusalem predigten. Den Angehörigen der Sekte der Sadduzäer mißfiel besonders, daß die Apostel die Auferstehung predigten, das Mittel, durch das Gott, der Allmächtige, den Versuch der religiösen und politischen Feinde, den verheißenen Messias oder Christus für immer zu beseitigen, vereitelt hatte. Sie ließen die Apostel Petrus und Johannes wegen ihrer Tätigkeit festnehmen, einsperren und vor Gericht stellen. Das jüdische Gericht sah sich schließlich gezwungen, die beiden Apostel freizulassen. Sie taten es aber erst, nachdem sie sie bedroht hatten. Danach wurde der Beweis erbracht, daß Gott über die Verfolger der treuen Nachfolger seines Sohnes, des Messias, lachte. Wieso wissen wir das?
5, 6. (a) Warum hatten die geistlichen Führer keinen Grund, über die unmittelbare Wirkung zu lachen, die ihr rechtswidriges Vorgehen gegen Petrus und Johannes auf die Christen in Jerusalem hatte? (b) Warum konnten jene führenden Persönlichkeiten über das, was zufolge der Erhörung des Gebets der Christen geschah, nicht lachen oder sich freuen?
5 Wir wissen es, gestützt auf das, was nach dem rechtswidrigen Vorgehen gegen die christlichen Apostel geschah. Hatte die geistliche Obrigkeit Grund, über die Wirkung ihres fanatischen Vorgehens, das heißt darüber, wie die Christen darauf reagierten, zu lachen? Kaum, denn der Bericht lautet: „Nach ihrer Freilassung begaben sie [Petrus und Johannes] sich zu den Ihrigen und berichteten die Dinge, die die Oberpriester und die älteren Männer zu ihnen gesagt hatten. Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimmen einmütig zu Gott und sprachen: ‚Souveräner Herr, du bist es, der den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in ihnen ist, gemacht hat, und du hast durch heiligen Geist durch den Mund unseres Vorvaters David, deines Knechtes, gesagt: „Warum brachen die Nationen in Tumulte aus und sannen die Völker auf nichtige Dinge? Die Könige der Erde standen auf, und die Herrscher rotteten sich wie e i n Mann gegen Jehova und gegen seinen Gesalbten.“ Desgleichen waren in Wahrheit in dieser Stadt Herodes und auch Pontius Pilatus mit Menschen der Nationen und mit Völkern Israels gegen deinen heiligen Knecht Jesus versammelt, den du gesalbt hast, um die Dinge zu tun, die zu geschehen deine Hand und dein Rat vorherbestimmt hatten. Und nun, Jehova, beachte ihre Drohungen und gewähre deinen Sklaven, daß sie dein Wort fortgesetzt mit allem Freimut reden, während du deine Hand zum Heilen ausstreckst und während durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus Zeichen und Wunder geschehen.‘“
6 Über das, was danach geschah, konnten Herodes Antipas, Pontius Pilatus und die geistlichen Führer von Jerusalem bestimmt nicht lachen oder sich freuen, denn wir lesen: „Und als sie ein flehentliches Gebet dargebracht hatten, wurde die Stätte, an der sie versammelt waren, erschüttert, und sie wurden alle ohne Ausnahme mit dem heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.“ — Apg. 3:1 bis 4:31.
7. Wieso läßt uns das Gebet der Jünger, in dem sie auf die Erfüllung der ersten beiden Verse des zweiten Psalms hinwiesen, erkennen, daß Jehova damals über die Feindseligkeit gegen Christus und seine Nachfolger lachte?
7 Da diese Jünger Christi im 1. Jahrhundert u. Z. einen solchen Freimut bewiesen, konnte Gott, der Allmächtige, über die Feindseligkeit gegen seinen Messias und die treuen Nachfolger seines Messias lachen und spotten, und das tat er auch, denn im zweiten Psalm, aus dem die Jünger in ihrem Gebet zu Gott, dem Allmächtigen, zitierten, wurde vorausgesagt, daß er lachen würde. Die Jünger erwähnten in ihrem Gebet die Erfüllung der ersten beiden Verse des Psalmes, den David, der König des alten Jerusalem, unter Inspiration geschrieben hatte. Aber auch die folgenden Verse dieses Psalms müssen sich damals erfüllt haben, und in diesen Versen ist vom Lachen die Rede. Die Verse 2 bis 6 des zweiten Psalms lauten: „Es treten auf [rotten sich zusammen, Me] die Könige der Erde, und die Fürsten ratschlagen miteinander wider Jehova und wider seinen Gesalbten: ‚Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns werfen ihre Seile!‘ Der im Himmel thront, lacht, der Herr spottet ihrer. Dann wird er zu ihnen reden in seinem Zorn, und in seiner Zornglut wird er sie schrecken. ‚Habe doch ich meinen König gesalbt auf Zion, meinem heiligen Berge!‘“
8. (a) Warum konnte Jehova mit Recht über seine Feinde lachen? (b) Wie redete Jehova in seiner Zornglut zu Herodes, Pilatus und den Israeliten?
8 Die lächerlichen Bemühungen der Politiker und der geistlichen Führer auf der Erde konnten an der Situation nichts ändern. Sie konnten durch ihre Bekämpfung und Verfolgung der Nachfolger des Messias an dem, was Jehova, der Allmächtige, getan hatte, nichts ändern. Sein auferstandener Messias befand sich trotz alledem zu seiner Rechten im Himmel, auf dem himmlischen Berg Zion oder dem erhabenen Sitz seiner Regierung. Darum konnte Gott mit Recht über seine Feinde auf der Erde lachen und ihrer spotten. Er hatte auch Grund, über sie zornig zu sein und in seiner Zornglut zu ihnen zu reden. Etliche Jahre später wurde Herodes Antipas, der Johannes den Täufer hatte töten lassen und der Jesus Christus verspottet hatte, von den Römern nach der römischen Provinz Gallien verbannt. Herodes Agrippa, sein Neffe, wurde plötzlich von einer bösartigen Krankheit befallen und von Würmern zerfressen. (Apg. 12:1-23) Wie die Geschichte berichtet, erlebte auch Pontius Pilatus später nichts Gutes von seiten des Römischen Reiches. Im Jahre 70 u. Z. mußten die Juden zusehen, wie Titus, der spätere Kaiser von Rom, Jerusalem, ihre heilige Stadt, und seinen Tempel vernichtete und die Provinz Judäa verwüstete. Jesus, der Messias, regierte vom himmlischen Berg Zion aus indes weiter über seine Nachfolger auf der Erde; er stärkte sie, damit sie trotz der Verfolgung durch die Römer und Israeliten Gottes Königreich weiter predigen konnten.
9. Inwiefern hatte der zweite Psalm einen historischen Hintergrund, der diese Erfüllung im 1. Jahrhundert u. Z. vorgeschattet hatte?
9 Der zweite Psalm, der sich im 1. Jahrhundert u. Z. auf erstaunliche Weise erfüllte, hatte einen geschichtlichen Hintergrund, der diese Erfüllung vorschattete. Er wurde im 11. Jahrhundert v. u. Z. und aufgrund der damaligen internationalen Lage verfaßt. David aus Bethlehem, ein irdischer Vorfahr Jesu Christi, war zum König über alle zwölf Stämme Israels gesalbt worden und hatte die feindliche Festung auf dem Berg Zion, die die Stadt Jerusalem beherrschte, eingenommen. Darauf hatte er seinen Thron von der im Süden gelegenen Stadt Hebron nach Jerusalem verlegt. Als nun die benachbarten Philister davon hörten, rotteten sich ihre Stadtkönige zusammen, versammelten ihr Heer und versuchten König David zu stürzen, damit sie nicht mit den Banden und Seilen dieses neuen Königs von Israel gebunden würden. Gott, der Allmächtige, duldete die Einmischung dieser heidnischen Philister jedoch nicht. Er verhalf König David daher zu zwei wunderbaren Siegen über die Philister und unterwarf sie ihm völlig. — 2. Sam. 5:1-25.
10. (a) Was wollte Jehova gemäß dem zweiten Psalm für König David tun? (b) Warum ist dies von geschichtliche Bedeutung?
10 Damals inspirierte Jehova den siegreichen David dazu, den zweiten Psalm zu schreiben und zu erwähnen, daß er, Jehova, über alle Könige und Nationen lachen werde, die sich einbildeten, sie könnten verhindern, daß David, sein gesalbter König, das Verheißene Land vom Berg Zion aus regiere. Trotz des Tobens und trotz des Protestes und der Feindseligkeit der Nationen ließ Jehova seinen gesalbten König David auf dem heiligen Berg Zion vierzig Jahre lang regieren. Das ist alles von geschichtlicher Bedeutung, denn der gesalbte David war nicht nur ein berühmter Vorfahr Jesu, des Gesalbten, sondern auch ein prophetisches Vorbild Jesu. Der Name David bedeutet „Geliebter“, und Jesus ist der Geliebte Jehovas Gottes. — Matth. 3:17; 17:5.
GOTT LACHT IM 20. JAHRHUNDERT
11. Welche Fragen erheben sich in Verbindung mit dem zweiten Psalm angesichts seiner Erfüllungen in der alten Zeit?
11 König David, der vor dreitausend Jahren vom Berg Zion aus regierte, konnte mit Jehova Gott über seine Feinde lachen. Davids größter Nachkomme, Jesus Christus, lebte vor neunzehnhundert Jahren als Mensch auf der Erde. Jetzt haben wir Frühling 1969. Geben die heutigen Ereignisse und Zustände Anlaß zu einer Wiederholung der Geschichte durch eine weitere Erfüllung des zweiten Psalms? Lacht Jehova Gott, der Allmächtige, erneut über die Nationen dieses Systems der Dinge? Jawohl! Warum?
12. (a) Wann erwähnte Jesus die Zeiten der Nationen, und wann endeten sie? (b) Was endete nach den Äußerungen weltlicher Geschichtsschreiber in jenem Jahr?
12 Hast du je etwas von den „Zeiten der Heiden“ oder den „bestimmten Zeiten der Nationen“ gehört? Jesus Christus sprach davon in Verbindung mit der Stadt Jerusalem, innerhalb deren Mauern sich auch der Berg Zion befand. Er sagte: „Jerusalem wird von den Nationen niedergetreten werden, bis die bestimmten Zeiten der Nationen erfüllt sind.“ (Luk. 21:24) Diese „bestimmten Zeiten der Nationen“ sollten nicht ewig andauern; sie sollten zu einer gewissen Zeit ablaufen oder enden. Wann? Etwa im Juni 1967, als die Israelis den Sechs-Tage-Krieg gegen die Araber gewannen und Ost-Jerusalem, einschließlich der ummauerten Altstadt, einnahmen? Nein, denn die Zeiten der Nationen waren bereits mehrere Jahre vorher, in dem durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges gekennzeichneten Jahr 1914 u. Z., abgelaufen. Jahrzehnte vorher hatten sorgfältige Erforscher der Bibel anhand der biblischen Zeitrechnung und aufgrund biblischer Prophezeiungen dieses Jahr errechnet. Was sich seit jenem denkwürdigen Jahr in der Welt alles ereignet hat, läßt deutlich erkennen, daß damals für die Nationen ein gewisser Zeitabschnitt endete. Weltliche Geschichtsschreiber mögen sagen, im Jahre 1914 sei für die Nationen das Zeitalter des Friedens und der Sicherheit zu Ende gegangen. Was endete aber nach den Worten Jesu damals?
13. (a) Was endete aber nach den Worten Jesu im Jahre 1914 u. Z.? (b) In welchem weiteren Sinne wurde „Jerusalem“ im Jahre 33 u. Z. von den Nationen niedergetreten?
13 In jenem Jahr endeten die bestimmten Zeiten, in denen die Nationen Jerusalem niedertreten sollten. (Luk. 21:24) Mit diesem Jerusalem ist nicht die buchstäbliche Stadt Jerusalem der Tage Jesu gemeint, sondern das, was sie als Sitz der Regierung des von Gott gesalbten Königs darstellte. Mit anderen Worten, das „Jerusalem“, das nicht mehr von den Nationen niedergetreten werden sollte, war das Königreich Gottes unter einem gesalbten König aus der königlichen Familie Davids. Im Jahre 607 v. u. Z., als König Zedekia, ein Nachkomme Davids, gestürzt und sein Reich, Jerusalem und das Land Juda, verwüstet wurde, begannen die Nationen, „Jerusalem“ in diesem Sinne niederzutreten. Jesus Christus war ebenfalls ein königlicher Nachkomme Davids. Im Jahre 33 u. Z. gab Pontius Pilatus, der „Freund des Cäsars“, den Forderungen der geistlichen Führer nach und lieferte Jesus den römischen Soldaten aus, damit er an einem Pfahl zu Tode gebracht werde. Dadurch wurde Jerusalem in einem weiteren Sinne von den Nationen niedergetreten. — Joh. 19:12.
14. (a) Warum gelangte das messianische Königreich Gottes nicht an die Macht, als im Jahre 33 u. Z. der auferweckte Jesus in den Himmel erhöht wurde? (b) Welcher Wechsel trat im Jahre 1914 u. Z. für Himmel und Erde ein?
14 Jehova Gott, der Allmächtige, auferweckte seinen geliebten Sohn und erhöhte ihn zu seiner Rechten im Himmel. Wurde aber das Königreich Gottes unter diesem königlichen Nachkommen und Nachfolger des Königs David damals sogleich aufgerichtet? Nein! (Apg. 1:6, 7) Jesus Christus mußte im Himmel bis zu der von Gott festgesetzten Zeit warten, das heißt, bis die Zeiten der Nationen, in denen Jerusalem niedergetreten werden sollte, erfüllt oder abgelaufen wären. (Hebr. 10:12, 13) Gottes festgesetzte Zeit war das Jahr 1914 u. Z. In jenem Jahr, 2 520 Jahre nach der ersten Verwüstung Jerusalems und Judas durch die heidnischen Babylonier, endeten die Zeiten, in denen Jerusalem — oder das Recht des Königreiches Gottes, durch Gottes Gesalbten, einen Nachkommen des Königs David, über die Erde zu herrschen — von den Nationen niedergetreten werden sollte. In jenem Jahr sollte Gottes messianisches Königreich wiederhergestellt werden, und zwar nicht auf der Erde, sondern im Himmel. Statt daß die Nationen das, was durch Jerusalem versinnbildlicht worden war, weiterhin niedertreten dürften, sollten sie selbst niedergetreten, ja zum Fußschemel des gesalbten Königs von Gottes messianischem Königreich gemacht werden. (Ps. 110:1, 2) Mit dem Jahr 1914 u. Z. trat somit für Himmel und Erde ein Wechsel ein.
15. (a) Warum brauchten die Nationen hierüber nicht in Unkenntnis zu sein? (b) Wieso sähe es heute auf der Erde anders aus, wenn die Nationen, besonders die zur Christenheit gehörenden, das Zeugnis vom Königreich angenommen und entsprechend gehandelt hätten?
15 Die Nationen (auch die Republik Israel) brauchten hierüber nicht in Unkenntnis zu sein. Das beweist die Geschichte des 20. Jahrhunderts, denn seit dem Jahr 1914 u. Z. sind alle Nationen von der Aufrichtung des messianischen Königreiches Gottes im Himmel unterrichtet worden. Nicht vergeblich sagte Jesus Christus, wie wir in Matthäus 24:14 lesen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen.“ Was wäre geschehen, wenn die Nationen, besonders die zur Christenheit gehörenden, dem Beispiel der christlichen Zeugen Jehovas gefolgt wären, wenn sie das Zeugnis angenommen und entsprechend gehandelt hätten, das heißt, wenn sie Gottes himmlischem messianischem Königreich ihre Macht abgetreten hätten? Sähe es dann anders aus in der Welt, als es heute der Fall ist? Ganz bestimmt! Denn dann hätte sich alles, was Gott denen verheißt, die sich Jesus Christus, seinem geliebten Sohn und inthronisierten messianischen König, unterwerfen, an ihnen erfüllt. Dann würde die Geschichte die Nationen nicht als schamlose Verfolger der wahren Christen, die seit 1914 vom Königreich Zeugnis ablegen, bloßstellen.
16. Welchen Weg sind die Nationen seit 1914 u. Z. gegangen, wie das die heutigen Zustände und die Entwicklung der Verhältnisse auf der Erde erkennen lassen?
16 Die gegenwärtigen traurigen Zustände und die besorgniserregende Entwicklung der Verhältnisse auf der Erde sprechen für sich und bestätigen, daß die Nationen — die Christenheit und das Judentum eingeschlossen — seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 trotz des durch Jehovas christliche Zeugen auf der ganzen bewohnten Erde abgelegten Zeugnisses vom Königreich ihren eigenen Weg, nicht Gottes Weg gegangen sind. Sie haben sich hartnäckig geweigert, Gottes rechtmäßigem Herrscher der Erde, seinem Messias oder Christus, ihre Macht abzutreten. Sie haben ihren Kampf um die Weltherrschaft fortgesetzt, indem sie zwei Weltkriege geführt haben, und nun bedrohen sie die ganze Menschheit sogar mit einem dritten. Sie haben ihre Hoffnung auf Weltfrieden und auf internationale Sicherheit auf den Völkerbund gesetzt, und neuerdings setzen sie sie auf die Organisation der Vereinten Nationen, die den Völkerbund abgelöst hat. Sie betrachten diese Einrichtung als einzigen zweckmäßigen Ersatz für Gottes himmlisches messianisches Königreich, von dem sie sich mit ihrem ungläubigen Herzen keine Vorstellung machen können und das sie auch nicht zu würdigen wissen.
17. (a) Um welche große Streitfrage geht es heute, da im Jahre 1914 die Zeiten der Nationen abgelaufen sind? (b) Was können die Nationen nicht tun, und woran können sie Gott nicht hindern, ganz gleich, was sie unternehmen mögen?
17 Seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 geht es um die große, universelle Streitfrage: Wer wird die Erde regieren — Jehovas messianisches Königreich oder die Nationen? Werden die Nationen ihr Ziel erreichen? Können sie es erreichen? Sie mögen, sofern es ihnen gelingt, die Zeugen, die Gottes messianisches Königreich in der ganzen Welt verkündigen, unterdrücken und alles mögliche gegen das Königreich unternehmen, aber Jehovas gesalbten König, seinen Christus, der nun auf dem himmlischen Berg Zion auf dem Thron sitzt, können sie nicht stürzen. Sie können nicht verhindern, daß sie durch das himmlische messianische Königreich zum Fußschemel Christi gemacht, das heißt aus dem Dasein ausgelöscht werden. Gott, der Allmächtige, lacht über sie und spottet ihrer. Zur Zeit toben die Nationen; sie wollen nach ihrem Willen handeln und widersetzen sich daher dem Willen Gottes. Die Völkerschaften fördern und propagieren ihre eigenen Pläne und ersinnen Eitles, Dinge, die sich als nichtig erweisen werden. Das wurde durch die biblische Geschichte, die biblische Prophetie, vorausgesagt. — Ps. 2:1-6; Apg. 4:25, 26.
18. (a) Was würden die Nationen tun, wenn sie weise wären und den in Psalm 2:10-12 aufgezeichneten Rat ernst nähmen? (b) Welcher Weisheit gehorchen sie, und was wird dem Vorbild gemäß über sie hereinbrechen?
18 Seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 ernten die Nationen die Früchte ihrer antimessianischen Handlungsweise. Wenn sie weise wären, würden sie Gottes Wort, die Bibel, studieren, seinen an die Könige und Richter der Erde gerichteten Rat, den geliebten Sohn Gottes zu „küssen“ und sich ihm willig zu unterwerfen, befolgen und dann Jehova Gott unter seiner messianischen Regierung dienen. (Ps. 2:10-12) Statt dessen gehorchen sie lieber der durch die heutige Wissenschaft und Technik verherrlichten menschlichen Weisheit. Diese Weisheit wird aber durch ihre Früchte, ihre Ergebnisse, nicht gerechtfertigt. Unheil bedroht die Nationen. Es wird über sie hereinbrechen wie über die Philister in den Tagen des Königs David und wie über die religiösen und politischen Verfolger in den Tagen der Apostel Jesu Christi. Dann wird die göttliche Weisheit laut lachen können, denn es wurde vorhergesagt:
19. Was wird die „wahre Weisheit“ dann tun und sagen?
19 „Die [wahre, NW] Weisheit schreit ... Weil ich gerufen, und ihr euch geweigert habt, meine Hand ausgestreckt, und niemand aufgemerkt hat, und ihr all meinen Rat verworfen, und meine Zucht nicht gewollt habt: so werde auch ich bei eurem Unglück [Unheil, NW] lachen, werde spotten, wenn euer Schrecken kommt; wenn euer Schrecken kommt wie ein Unwetter, und euer Unglück hereinbricht wie ein Sturm, wenn Bedrängnis und Angst über euch kommen. Dann werden sie zu mir rufen, und ich werde nicht antworten; sie werden mich eifrig suchen, und mich nicht finden: darum, daß sie Erkenntnis gehaßt und die Furcht Jehovas nicht erwählt, nicht eingewilligt haben in meinen Rat, verschmäht alle meine Zucht. Und sie werden essen von der Frucht ihres Weges, und von ihren Ratschlägen sich sättigen. Denn die Abtrünnigkeit der Einfältigen wird sie töten, und die Sorglosigkeit der Toren sie umbringen.“ — Spr. 1:20-32.
20. Worauf sind die Nationen seit dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918 warnend hingewiesen worden, und gegen wen Krieg zu führen, sind sie entschlossen?
20 Seit vielen Jahren, ja seit dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1918, sind die Nationen warnend darauf hingewiesen worden, daß sie sich auf dem Weg nach Harmagedon, zum „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, befinden. (Offb. 16:14, 16)a Weder der Völkerbund noch die Vereinten Nationen haben die Nationen aufgehalten, im Gegenteil, sie haben sie veranlaßt, ihren Lauf noch zu beschleunigen, indem sie den Nationalismus gefördert und die Herrschaft der Nationen statt das messianische Königreich Gottes, des Allmächtigen, als Regierung für die Erde unterstützt haben. Die Nationen sind entschlossen, vereint Krieg zu führen — nicht gegeneinander, sondern gegen Gott, den Souverän des Universums und den Schöpfer unserer Erde.
21. (a) Warum könnte man lachen, wenn man die heutige Lage vom biblischen Gesichtspunkt aus betrachtet? (b) Wo und wann wird es sich zeigen, daß Jehova mit Recht über die Nationen gelacht und ihrer gespottet hat?
21 Wenn man die heutige Lage von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, so könnte man lachen. Das Verhalten der Nationen ist zum Lachen, denn sie sind nur wie ein Tropfen am Eimer, wie ein Sandkorn auf der Waagschale im Vergleich zu dem allmächtigen Gott, dem Schöpfer. (Jes. 40:15) Sie beschwören ihren Untergang selbst herauf und werden ihn auch erleben, wenn die universelle Auseinandersetzung in Harmagedon ihren Höhepunkt erreicht. (Offb. 19:11-21) Dann wird Gott, der Allmächtige, über die Nationen und ihre Bemühungen, den Kampf um die Weltherrschaft zu gewinnen, lachen und ihrer spotten, denn er wird seinen messianischen König, Jesus Christus, gegen sie in den Kampf ziehen lassen und wird alle, die seine rechtmäßige Herrschaft über die Erde in Frage gezogen haben, vernichten. Sein Messias wird den Kampf gewinnen und dadurch die universelle Souveränität Gottes, des Allmächtigen, für immer rechtfertigen. Dann wird es sich zeigen, daß Gott mit Recht über die Nationen gelacht und ihrer gespottet hat. Dann wird das messianische Königreich, das Jehovas Zeugen trotz des Widerstandes der Nationen in der ganzen Welt als gute Botschaft gepredigt haben, die Herrschaft über die ganze Erde übernehmen und für immer die Interessen der Menschheit wahren. Es wird alle weise handelnden und gehorsamen Menschen für immer segnen.
WERDEN WIR MIT GOTT LACHEN?
22. Was bedeutet es für einen jeden von uns, von Gott verlacht zu werden, und was können wir tun, um dies zu verhindern?
22 Wie steht es aber mit uns persönlich? Lachen Gott, der Allmächtige, und sein Messias (Christus) heute, in dieser Zeit zunehmender Bedrängnis der Nationen, über uns? Wird Gott, der Allmächtige, nach seinem Sieg in Harmagedon triumphierend über uns lachen? Das hängt ganz von unserer persönlichen Entscheidung ab. Von ihm verlacht zu werden bedeutet für uns Vernichtung, und dieser Vernichtung gehen die vielen unnötigen Leiden, Sorgen und Nöte voraus, von denen die Menschheit heute geplagt wird. Welcher vernünftige, redlichgesinnte Mensch möchte in diesem Falle verlacht werden? Wir brauch n es nicht soweit kommen zu lassen! Mögen die Nationen weiterhin töricht handeln; wir tun es nicht. Wir wollen der Weisheit, die von oben kommt, der himmlischen, wahren Weisheit, gehorchen.
23. Was verheißt die wahre Weisheit denen, die auf sie hören, und warum ist es wünschenswert, sich in diesem Zustand zu befinden?
23 Nach dem Hinweis darauf, daß sie am Tage des Unglücks über die lachen werde, die sie nicht beachtet haben, sagt die wahre Weisheit abschließend: „Wer aber auf mich hört, wird sicher wohnen und wird ruhig sein vor des Übels Schrecken.“ (Spr. 1:33) Wäre dieser Zustand nicht wünschenswert? Wir brauchten dann nicht zu befürchten, daß uns von seiten des allmächtigen, allweisen Gottes etwas zustoßen könnte, was uns zum Schaden wäre oder uns schrecken könnte. Im Gegenteil, er wird dann sein Angesicht mit Wohlgefallen auf uns richten. Wir werden in dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, von ihm beschützt werden. Wir werden die Vernichtung der von ihm verlachten Nationen überleben und in seine gerechte neue Ordnung eingehen, die er unter dem Königreich seines geliebten Messias, des größeren David, herbeiführen wird. Dann werden wir alle vor Freude lachen und uns an all dem Schönen, das Gott, der Allmächtige, zu unserer Wonne bereiten wird, ergötzen können.
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