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Zweige vom Ölbaum einpfropfenDer Wachtturm 1958 | 15. Mai
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worden, damit ich eingepfropft werden konnte.‘ Recht so! Wegen ihres Unglaubens wurden sie herausgebrochen, du aber stehst durch Glauben. Hege keine hochmütigen Gedanken mehr, sondern fürchte dich; denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht verschonte, wird er auch dich nicht verschonen. Darum sieh Gottes Güte und Strenge. Gegen die, welche gefallen sind, Strenge, gegen dich aber Gottes Güte, vorausgesetzt, daß du in seiner Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgehauen werden.“ — Röm. 11:17-22.
18 Die eingepfropften Heiden mußten treu bleiben, um im symbolischen Ölbaum bleiben zu können, sonst sollten auch sie weggeschnitten werden, gleichwie das natürliche Israel weggeschnitten worden war. Deshalb sagt der Apostel, daß sie keinen Grund hätten, sich über die natürlichen Zweige, die abgeschnitten wurden, zu rühmen, denn auch sie könnten vom Stamme getrennt werden. Daher müßten sie die unverdiente Güte stets schätzen, die Gott ihnen erwiesen hatte.
19, 20. Welchen Beweis haben wir dafür, daß Petrus von Gott dazu gebraucht wurde, den Heiden das Verständnis des göttlichen Vorhabens zu erschließen und ihnen den Weg zu öffnen, geistliche Israeliten zu werden?
19 Als Petrus den zweiten Königreichsschlüssel gebrauchte, um den Heiden das Verständnis für das Vorhaben Gottes und die Klasse des Königreiches der Himmel zu erschließen, stand er unter der Leitung des Geistes Gottes. Der Beweis dafür, daß Gott durch Petrus tatsächlich seine Gunst den Nichtjuden erwies, ist aus der Tatsache ersichtlich, daß Kornelius und seine Hausgenossen vom heiligen Geist gezeugt wurden, während Petrus ihnen noch predigte. Jehova gab sichtbare Beweise dafür, daß diese Heiden von ihm als geistliche Söhne angenommen worden waren. Das war etwas Wunderbares in den Augen der jüdischen Christen, denn dieses Vorrecht war bis dahin ausschließlich den Juden zuteil geworden. (Apg., Kap. 10) Später erinnerte Petrus die jüdischen Christen an die Tatsache, daß dies von Gott aus geschehen sei; es heißt:
20 „Nach vielem Hin- und Herreden stand Petrus auf und sprach zu ihnen: ‚Brüder, ihr wißt wohl, daß Gott seit frühen Tagen unter euch die Wahl traf, damit durch meinen Mund Leute aus den Nationen das Wort der guten Botschaft hören und glauben sollen; und Gott, der das Herz kennt, gab ihnen Zeugnis, indem er ihnen den heiligen Geist verlieh, wie er es auch uns gegenüber tat. Und er machte gar keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, sondern reinigte ihre Herzen durch Glauben.‘“ — Apg. 15:7-9, NW.
VEREINIGUNG BEIDER VÖLKER
21, 22. Wie wird die Vereinigung beider Völker durch die Einpfropfung wilder Ölzweige in den edlen Ölbaum gezeigt, und was bedeutet dies hinsichtlich des Gesetzesbundes?
21 Daß das natürliche Israel vom geistigen Ölbaum abgeschnitten wurde, erwies sich für die Heiden als ein Segen. Dadurch konnten Gläubige unter den Heiden Miterben mit dem Samen Abrahams, mit Christus Jesus, werden. So wurden zwei Völker vereint, die durch den Gesetzesbund seit langem wie durch eine Wand getrennt gewesen waren. Das „Gesetz“ hatte sie weit voneinander geschieden. Diese Trennungswand wurde niedergerissen, als Jesus das „Gesetz“ erfüllte. Durch ihn schaffte Gott es ab und ermöglichte die Vereinigung von Juden und Heiden. Darauf weist Paulus in seinem Brief an die Epheser mit folgenden Worten hin: „Doch nun — in Einheit mit Christus Jesus — seid ihr, die ihr einst fern waret, nahe gekommen durch das Blut des Christus. Denn er ist unser Friede, er, der die zwei Teile zu einer Einheit verband und die Zwischenwand, die sie voneinander schied, vernichtete. Durch sein Fleisch hob er die Feindschaft auf, das ‚Gesetz‘ der Gebote, das aus Verordnungen bestand, damit er die beiden Völker in Einheit mit sich selbst zu einem neuen Menschen schaffe und Frieden mache und damit er durch den Marterpfahl beide Völker in e i n e m Leibe mit Gott völlig versöhne, da er die Feindschaft durch seine eigene Person getötet hatte. Und er kam und verkündigte die gute Botschaft des Friedens euch, den Fernstehenden, und Frieden den Nahestehenden, denn durch ihn haben wir, die beiden Völker, durch e i n e n Geist den Zutritt zum Vater.“ — Eph. 2:13-18, NW.
22 Daß wilde Ölzweige in den gezüchteten, edlen Baum eingepfropft wurden, veranschaulicht treffend diese Vereinigung zweier Völker zu Gottes neuer Nation. Die Heiden wurden nun nicht mehr als Fremde oder als zeitweilig Ansässige betrachtet, die kein Recht auf die Bürgerschaft hätten, wie das im natürlichen Volke Israel der Fall war, sondern in der neuen Nation waren sie Bürger, die vor Gott die gleiche Stellung hatten wie der Überrest vom natürlichen Volke Israel. Paulus wies auf diese Tatsache hin, als er sprach: „Gewiß seid ihr daher nicht mehr Fremde und zeitweilig Ansässige, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.“ — Eph. 2:19, NW.
23. Mit welcher Nation handelt Gott jetzt?
23 Die neue Nation, die unter einem neuen Bunde steht, eine neue Priesterschaft, einen neuen Mittler und ein neues Opfer hat, ist die Nation, mit der Gott handelt. Sie ist das wahre Israel Gottes. Er verkehrt mit keiner anderen Nation, auch nicht mit dem fleischlichen Volke Israel. Es hat die Gelegenheit, diese Nation zu werden, gehabt, sie aber von der Hand gewiesen. Daher hat Gott es als Nation aufgegeben. Er hat es wie einen toten Zweig abgeschnitten und hat Leute aus den Heiden in die bevorrechtete Stellung eingesetzt, die es hätte haben können.
24. Wodurch wird die himmlische Regierung gebildet, die nach Gottes Vorsatz über die Erde herrschen soll?
24 Die neue Nation, bestehend aus einem Überrest des natürlichen Volkes Israel und treuen Menschen aus den Heiden, bildet die himmlische Regierung, die über diese Erde herrschen wird. Sie ist das Königreich, um das Christus seine Nachfolger beten lehrte. Dessen 144 000 Glieder werden mit unsterblichem Leben auf geistiger Stufe belohnt und erhalten das Vorrecht, mit dem König Christus Jesus als Priester und Könige zu herrschen. Es steht in bezug auf Christus geschrieben: „Würdig bist du, die Buchrolle zu nehmen und ihre Siegel zu öffnen, denn du wurdest geschlachtet und erkauftest für Gott mit deinem Blut Personen aus allen Stämmen und Sprachen, allen Völkern und Nationen, und du machtest sie zu einem Königreich und zu Priestern für unseren Gott, und sie werden als Könige über die Erde herrschen.“ — Off. 5:9, 10, NW.
25. Wie wurde diese himmlische Regierung vorausgesagt, und was symbolisiert sie?
25 Dies ist die einzige Regierung seit dem Sturz des Königreiches Juda, die Gott mit Macht bekleidet und zur Herrschaft ermächtigt hat. Lange bevor die Herauswahl ihrer Glieder mit dem Dienste Christi begann, hatte der Prophet Daniel vorausgesagt, daß sie alle anderen Regierungen auf Erden vernichten und selbst ewig bestehen werde. „Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, welches ewiglich nicht zerstört, und dessen Herrschaft keinem anderen Volke überlassen werden wird; es wird alle jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber ewiglich bestehen.“ (Dan. 2:44) Etwa 200 Jahre vor der Zeit Daniels hatte der Prophet Jesaja darüber gesprochen und gesagt, daß sie bleibenden Frieden herbeiführen werde. „Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Throne Davids und über sein Königreich, um es zu befestigen und zu stützen durch Gericht und durch Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit.“ (Jes. 9:7) Das ist eine Herrschaft, die dem Menschengeschlecht wahren Segen bringen wird. Der symbolische Ölbaum stellt diese theokratische Herrschaft zusammen mit dem Einen dar, der ihr Macht gibt und sie unterhält.
26. Wie erfüllte Christus das, was er den symbolischen Zweigen des Ölbaums verheißen hatte, und welche Verantwortung trägt der noch auf Erden lebende Überrest?
26 Hinsichtlich der symbolischen Zweige verhieß Christus, daß er weggehen und für sie eine Stätte in den Himmeln bereiten werde und daß er zurückkehre und sie zu sich nehme. Das geschah im Jahre 1918, als er zu Gottes geistigem Tempel kam. Die Glieder der Königreichsklasse, die im Todesschlafe lagen, wurden zu unsterblichem Leben im Geiste auferweckt und mit Christus vereint. Die Übriggebliebenen oder der Überrest der 144 000 Auserwählten, die noch auf Erden leben, sollen ihre Verwandlung bei ihrem Tode erfahren. Sie werden nicht im Todesschlafe liegen müssen, sondern werden sogleich verwandelt werden. (1. Kor. 15:50-53) Inzwischen hätten sie die Verantwortung, erdenweit die Tätigkeit, durch die die gute Botschaft von Gottes Königreich gepredigt wird, zu organisieren und die Aufsicht über das Werk zu führen, durch das die Bewohner der Erde vor dem kommenden Krieg von Harmagedon gewarnt werden.
27. (a) Wer ist mit den Überrestgliedern verbunden gewesen? (b) Wie bringen sie Segnungen über sich?
27 Dieser Überrest ist zu einer Neuen-Welt-Gesellschaft herangebildet worden. Scharen von Menschen sind in diese Gesellschaft hineingekommen, um sich mit ihr zur unbefleckten Anbetung Gottes, Jehovas, zu verbinden. Dies geschieht in Erfüllung der Worte von Sacharja 8:23: „So spricht Jehova der Heerscharen: In jenen Tagen, da werden zehn Männer aus allerlei Sprachen der Nationen ergreifen, ja, ergreifen werden sie den Rockzipfel eines jüdischen Mannes und sagen: Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“ Die „zehn Männer“, die alle Menschen guten Willens darstellen, verbinden sich mit dem Überrest, den auf Erden lebenden Gliedern des geistigen Volkes Israel. Sie erweisen sich freundlich gegenüber denen, die innerlich Juden sind und die sich im Herzen haben beschneiden lassen. Indem sie diesen geistlichen Brüdern Christi Güte erweisen, bringen die Glieder der Volksmenge aus den Nationen Segnungen von seiten des größeren Abraham über sich. Sie empfangen nicht nur eine genaue Erkenntnis des Wortes und Vorhabens Gottes, sondern auch die Verheißung, als Untertanen Christi und seiner 144 000 Mitkönige ewiges Leben auf Erden zu erhalten.
28. In welchem Verhältnis steht die Zahl derer, die das geistige Volk Israel bilden, zu der Zahl der Glieder der großen Volksmenge, und wie wird dies in der Offenbarung gezeigt?
28 Diese große Menge irdischer Untertanen ist an Zahl nicht beschränkt, wie es die Zweige des symbolischen Ölbaums sind. Weil Gott die Zahl der Zweige auf 144 000 begrenzt hat, wurden nicht mehr Zweige eingepfropft als tote Zweige weggeschnitten wurden. Aber in bezug auf die Untertanen dieser geistigen Nation wurde ihrer Zahl keine solchen Grenzen gesteckt. Das geht deutlich aus dem siebenten Kapitel der Offenbarung hervor. Dort werden zuerst die 144 000 geistigen Israeliten erwähnt, die aus den zwölf Stämmen Israels stammen. Das geschieht, damit ersichtlich werde, daß, so wie die zwölf Stämme des natürlichen Volkes Israel Kinder Abrahams waren, die Glieder des geistigen Volkes Israel Kinder Jehovas, des größeren Abraham, oder seine geistigen Söhne sein würden. Nachdem von den 144 000 gesprochen worden ist, die die Zweige des sinnbildlichen Ölbaums bilden und mit dem Stamme des Ölbaums, mit Christus Jesus, verbunden sind, wird in diesem Kapitel von einer großen Volksmenge gesprochen, die aus allen Nationen stammt. (Off. 7:9) Diese ist es, die in die Neue-Welt-Gesellschaft hineinkommt und sich mit dem Überrest des geistigen Volkes Israel verbindet. Sie hilft dem Überrest, ihren Mitmenschen gute Früchte zu überbringen.
29. Wer kann Segnungen unter der Herrschaft der heiligen Nation Gottes empfangen?
29 Alle, die Glieder dieser Volksmenge werden möchten, die Juden eingeschlossen, können es werden und die Segnungen empfangen, die ihrer warten. Indem sie Glauben an Christus, den Samen Abrahams, bekunden, segnen sie sich selbst. Friede und ewiges Leben werden unter der gerechten Herrschaft der heiligen Nation des geistigen Volkes Israel ihr Teil sein.
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Ihre ReligionDer Wachtturm 1958 | 15. Mai
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Ihre Religion
● Tarbell’s Teachers’ Guide enthält einige Kommentare von Frank S. Mead über das, was der sogenannte Durchschnittschrist anbetet: „Ein berühmter Chinese stand vor nicht allzulanger Zeit in der New Yorker Börse … Er war von der Furore und Intensität der Börse so beeindruckt, daß er ausrief: ‚Oh — das ist ihre Religion! Daran sind sie wirklich interessiert!‘ Nun, stimmt dies? Würdest du nicht sagen, daß wir Mars, den Kriegsgott, ebenso verehren wie Jesus Christus? Jeder gesunde Jüngling im Lande mag gezwungen werden, zwei Jahre seines Lebens der Kriegskunst zu widmen; wie viele widmen Jesus Christus zwei Jahre? Andere verehren Bacchus; sie leben nur zu ihrem Vergnügen. Andere verehren die Maschine als ihren Gott oder die Registrierkasse oder den Sport oder … Wie viele weitere Götzen kannst du noch aufzählen?“
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