Gottes Wort ist lebendig
Wer ist in Wirklichkeit dein Nächster?
Eines Tages steht ein Gesetzeskundiger auf — ein Mann, der in dem Gesetz, das Gott den Israeliten gab, bewandert ist — und stellt Jesus eine Frage, um ihn auf die Probe zu stellen: „Lehrer, was soll ich tun, um ewiges Leben zu ererben?“ Als der Gesetzeskundige die Antwort erhält, man müsse Gott uneingeschränkt lieben und seinen Nächsten wie sich selbst, fragt er: „Wer ist in Wirklichkeit mein Nächster?“ Jesus antwortet, indem er die folgende Geschichte erzählt:
Ein gewisser Jude ist auf dem Weg von Jerusalem nach Jericho. Der Mann fällt unter die Räuber, die ihm alles, was er hat, wegnehmen, ihn schlagen und ihn halbtot zurücklassen. Er ist in einer verzweifelten Lage, denn wenn ihm niemand hilft, wird er bald sterben.
Nun trifft es sich, daß ein jüdischer Priester denselben Weg hinabgeht. Was unternimmt er? Er bleibt nicht einmal stehen! Ohne Mitleid in seinem Herzen zu empfinden, begibt er sich auf die andere Seite und geht seines Weges.
Später kommt ein Levit vorbei, auch ein Mann mit Dienstvorrechten im Tempel Gottes. Aber er hat ebenfalls kein Erbarmen. Auch er geht auf der entgegengesetzten Seite vorüber und bleibt nicht stehen, um zu helfen.
Schau! Wer hilft dem verletzten Juden? Es ist ein Samariter. Das ist erstaunlich, weil Juden und Samariter Feinde sind. Die Bibel sagt nämlich: „Die Juden verkehren ... nicht mit Samaritern“ (Johannes 4:9).
Der Samariter verbindet dem Mann die Wunden, legt ihn auf sein eigenes Tier und bringt ihn sogar in eine Herberge, bleibt dort eine Weile und sorgt für ihn. Wie du sehen kannst, zieht er dann Geld heraus, das zwei Tageslöhnen entspricht, gibt es dem Herbergswirt und sagt: „Sorge für ihn, und was irgend du darüber ausgibst, will ich dir zurückzahlen, wenn ich hierher zurückkomme.“
Nachdem Jesus seine Geschichte beendet hat, wendet er sich an den Gesetzeskundigen und fragt: „Wer von diesen dreien hat sich, wie es dir scheint, als Nächster des Mannes erwiesen, der unter die Räuber fiel?“ Der Gesetzeskundige antwortet: „Derjenige, der ihm gegenüber barmherzig handelte.“ Darauf sagt Jesus: „Geh hin und handle selbst ebenso“ (Lukas 10:25-37).
Welch gute Lehre wir alle daraus ziehen können! Ungeachtet der Rasse, Hautfarbe, Nationalität oder der gesellschaftlichen Stellung sind die Menschen unsere Nächsten. Und wenn wir ewiges Leben erlangen möchten, müssen wir sie lieben und ihnen Güte erweisen.