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Befreiung der Menschheit für das Leben in Gottes neuer OrdnungDer Wachtturm 1972 | 15. April
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Befreiung der Menschheit für das Leben in Gottes neuer Ordnung
„Siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde.“ — Jes. 65:17, NW.
1, 2. (a) Welche Überlegungen werden in Verbindung mit dem alten Sprichwort: „Es ist gar nichts Neues unter der Sonne“ angestellt? (b) Welche Frage erhebt sich aufgrund dieser Überlegungen?
„ES IST gar nichts Neues unter der Sonne“, sagt ein altes Sprichwort. (Pred. 1:9) Was aber, wenn es keinen Krieg mehr gäbe und nicht mehr aufgerüstet würde, wenn es keine Naturkatastrophen, keine tödlichen Unfälle, keine Hungersnöte und Seuchen mehr gäbe, ja wenn es keine drückenden Steuerlasten für den Unterhalt kostspieliger Regierungen, keine politische Unterdrückung, keine Revolutionen und keine Staatsstreiche mehr gäbe? Wäre das nicht schön? Gehen wir aber noch weiter!
2 Was wäre, wenn es keinen Standesdünkel, keine nationalen Vorurteile und keine Rassendiskriminierung mehr gäbe? Was wäre, wenn niemand mehr alt würde, wenn niemand mehr das Augenlicht, das Gehör, die Haare und die Zähne verlieren und niemand mehr gebrechlich würde, sondern wenn jeder Mensch die volle Blüte der Jugend erreichen und sie für immer bewahren würde? Was wäre, wenn niemand mehr krank würde und sterben müßte, sondern wenn statt dessen die Gräber geleert und die Friedhöfe verschwinden würden, weil die Verstorbenen ins Leben auf der Erde zurückkehren würden? Was wäre, wenn ein jeder in der unfehlbaren Wahrheit über die Religion unterwiesen würde und wir alle dieser Wahrheit entsprechend lebten? Ja, was wäre, wenn wir in Frieden miteinander lebten und die Erde einem großen Garten gliche und einer einzigen Regierung unterstände? Wäre das nicht etwas Neues für die ganze Menschheit?
3. (a) Nur unter was für einer Ordnung wären solche Zustände denkbar? (b) Kann von Ärzten und Gesundheitsexperten erwartet werden, daß sie etwas gegen den Tod tun können?
3 Ganz bestimmt! Und eine Ordnung der Dinge, unter der auf der ganzen Erde solche Verhältnisse herrschen und zwischen den Menschen solche vollkommenen Beziehungen bestehen würden, wäre in der Tat eine neue Ordnung. Allein der Gedanke an eine solche Ordnung der Dinge auf der Erde ist für Millionen Menschen heute etwas Neues. Die Geschichte zeigt, daß die Menschheit noch nie unter einer solchen Ordnung gelebt hat. Die Ordnung, die wir alle zur Genüge kennen, ist eine „alte Ordnung“: die „gegenwärtige Ordnung“. Die Menschen bewohnen die Erde schon seit Jahrtausenden, aber noch immer ist nicht die ganze Erdoberfläche bevölkert — nicht alle haben genug zu essen. Der Tod hat auf verschiedene Weise ständig seinen Tribut an Menschenleben gefordert und hat so die Menschheitsfamilie daran gehindert, sich noch schneller zu vermehren, als sie sich in den letzten zwei Jahrhunderten vermehrt hat. Der Tod ist eine altbekannte Erscheinung in dieser alten Ordnung, und die vielen Ärzte und Gesundheitsexperten, die es heute gibt, berechtigen nicht zu der Hoffnung, daß sie den Tod zunichte machen können, solange diese alte Ordnung besteht.
4, 5. (a) Wie denken viele Menschen über die gegenwärtige Ordnung? Doch welche Frage erhebt sich in Verbindung mit ihrem Wunsch? (b) Auf wen vertrauen führende Männer, und was tun sie daher im Hinblick auf die Zukunft?
4 Die Menschheit hat von dieser „gegenwärtigen Ordnung“ oder, wie viele es lieber nennen, „Unordnung“ genug. Es ist Zeit für einen Wechsel. Wer soll aber diesen Wechsel herbeiführen? Ja wer kann einen solchen Wechsel herbeiführen? Menschen hatten lange genug die Gelegenheit dazu. Aber menschliche Versuche, eine Besserung herbeizuführen, sind bisher erfolglos geblieben.
5 Führende Männer in der gegenwärtigen Ordnung sind besonders angesichts der wissenschaftlichen Fortschritte des zwanzigsten Jahrhunderts nicht bereit, ihr Vertrauen auf Menschen und auf menschliches Können aufzugeben. Man plant fieberhaft auf lange Sicht. Es werden Regierungsprogramme bis zum Ende unseres Jahrhunderts aufgestellt. Man spricht bereits vom Jahr 2000 und macht sich ein optimistisches Bild von den Verhältnissen auf der Erde, die durch die Genialität des Menschen geschaffen werden sollen. Man erwartet große Veränderungen. Man hat erkannt, daß viele drastische Veränderungen nötig sind. Man hofft, zu Ruhm und Ehren zu gelangen, indem man das kulturelle Niveau heben und dadurch allen Menschen die Möglichkeit bieten will, größere Vorteile denn je zu genießen, Vorteile, die das Leben lebenswert machen. Und was geschieht bis dahin mit uns?
6. (a) Was kann von den heutigen Problemen gesagt werden? (b) Welchen Wunsch haben wir deshalb, und wann möchten wir ihn in Erfüllung gehen sehen?
6 Noch nie stand man in der ganzen Welt vor so vielen Problemen wie heute, und die Probleme werden von Tag zu Tag kritischer und schwieriger trotz der Zusicherungen und Versprechungen von Diktatoren und anderen Staatsführern, dem Volk eine bessere, eine „neue Ordnung“ zu bringen. Oberflächlich betrachtet, ist zwar schon einiges geändert worden, aber die „alte Ordnung“ ist geblieben und damit auch Kriege, Härten, Ungerechtigkeiten, Rassen- und Völkerhaß, Millionen von Hungernden, Gewalttat, Unsicherheit, Schmerzen, Krankheiten, das Altern und der Tod. Wir wünschen uns etwas anderes als das. Wir wünschen eine wirklich „neue Ordnung“. und da wir den natürlichen Wunsch haben zu leben, möchten wir, daß sie noch in unserer Generation beginnt. Dann hätten wir selbst einen bleibenden Nutzen davon. Wer kann aber diese Ordnung herbeiführen?
7, 8. (a) Auf wen sollten wir nicht vertrauen gemäß den Worten, die der Psalmist niederschrieb, als die Menschheit bereits eine auf Jahrtausende zurückgehende Erfahrung hatte? (b) Was sagte der Psalmist über die positive Seite dieser Sache?
7 Die Menschheit hatte bereits eine auf Jahrtausende zurückgehende Erfahrung, als ein inspirierter Mann die Worte niederschrieb: „Setzt euer Vertrauen nicht auf Edle noch auf den Sohn des Erdenmenschen, bei dem es keine Rettung gibt. Sein Geist geht aus, er kehrt zurück zu seinem Erdboden; an jenem Tag vergehen seine Gedanken.“ In den fast dreitausend Jahren, die vergangen sind, seitdem diese Worte niedergeschrieben wurden, hat es sich bestätigt, daß dieser Rat vernünftig ist. Wenn wir aber unser Vertrauen nicht auf den Erdenmenschen — nicht einmal auf Edle, die doch besser sein sollten als der Durchschnittsmensch — setzen können, auf wen können wir dann vertrauen?
8 Man müßte annehmen, daß der erwähnte Ratgeber nicht nur die negative Seite beleuchtet und uns dann im ungewissen läßt. Vernünftigerweise müßte er diesem negativen Rat einen positiven Rat gegenüberstellen, durch den er uns sagt, auf wen, wenn nicht auf den Menschen, wir vertrauen können ohne enttäuscht zu werden. Das tut er auch mit den Worten: „Glücklich ist der, der den Gott Jakobs zu seiner Hilfe hat, dessen Hoffnung auf Jehova, seinen Gott, gerichtet ist, der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was darin ist, der Wahrhaftigkeit bewahrt auf unabsehbare Zeit, der Eine, der für die Übervorteilten Gericht übt, der Eine, der Brot gibt den Hungrigen.“ — Ps. 146:3-7, NW.
9. Was sagte Jehova zu Jeremia über die Neigung, auf Menschen zu vertrauen, und welchen Beweis liefert uns dafür die Geschichte?
9 Ist vielleicht jemand unter uns geneigt, über diesen inspirierten Rat höhnisch zu lächeln? Er wäre nicht allein. Weitaus die meisten Menschen haben diesen Rat nicht beachtet, nicht einmal die, die ihn gekannt haben. Ist ihnen das zum Nutzen oder Segen gewesen? Die Geschichte liefert den Beweis. Sie bestätigt die Worte, die der Schöpfer des Menschen zu seinem Propheten Jeremia sprach: „Verflucht ist der Mann, der auf den Menschen vertraut und Fleisch zu seinem Arme macht, und dessen Herz von Jehova weicht! Und er wird sein wie ein Entblößter in der Steppe und nicht sehen, daß Gutes kommt; und an dürren Örtern in der Wüste wird er wohnen, in einem salzigen und unbewohnten Lande.“ (Jer. 17:5, 6) Ein Fluch ist das Gegenteil von einem Segen, und die Tatsachen sprechen dafür, daß es den Menschen nicht zum Segen gewesen ist, daß sie auf Menschen vertraut haben statt auf Gott.
10. (a) Wie handeln selbstsichere Menschen heute in bezug auf ihre Verpflichtungen gegenüber Gott? (b) Wie konnte Gott daher ihnen gegenüber handeln, und warum?
10 Selbstsichere, auf ihre Errungenschaften stolze Menschen tun so, als ob sie Gott nichts schulden würden. Sie fühlen sich ihm gegenüber nicht verantwortlich und lassen seine veröffentlichten Gesetze außer acht. Selbst wenn sie seine Existenz nicht offen leugnen oder gar sagen: „Gott ist tot“, handeln sie mindestens so, als ob er nicht existierte und sich um die Angelegenheiten der Menschen nicht kümmerte. Im Grunde genommen haben sie aber alles ihm zu verdanken, und er, der Schöpfer, schuldet ihnen nichts. Alles, was der Mensch hat, alles, dessen er sich erfreut, hat er Gott zu verdanken. Besonders dem rebellischen Menschen von heute, der Gott undankbar den Rücken kehrt und sich nicht verpflichtet fühlt, ihm, dem Quell des Lebens und dem Urheber der gerechten Gesetze für das Leben, zu gehorchen, schuldet Gott nichts. Er könnte die Menschheit die bitteren Früchte ihrer selbstgewählten Handlungsweise ernten lassen. Ja er könnte zulassen, daß sie ausstirbt oder sich vorher durch die Anwendung ihrer modernen Kampfmittel selbst vernichtet.
11, 12. (a) Was sagte der weiseste König der alten Zeit über den Anfang des Menschen, und wieso entspricht dies den Tatsachen? (b) In welchem Fall wäre eine „neue Ordnung“ nicht notwendig gewesen, und was wissen wir heute über die Pläne, die die Menschen in der Vergangenheit aussuchten?
11 Der weiseste König der alten Zeit sagte in einer Betrachtung der Geschichte der Menschheit von ihrem Anfang bis zum elften Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung: „Nur dies habe ich gefunden, daß der wahre Gott den Menschen rechtschaffen gemacht hat, sie selbst aber haben viele Pläne ausgesucht.“ (Pred. 7:29, NW) Der wahre Gott erschuf das erste Menschenpaar rechtschaffen und mit einem vollkommenen Organismus, einem vollkommenen Herzen, einem vollkommenen Sinn und einem vollkommenen Sittlichkeitsempfinden. Er gab den beiden einen herrlichen Garten als Wohnstätte, der genügend Nahrung lieferte, um sie vollkommen gesund und ewig am Leben zu erhalten.
12 Wenn sie ihren freien Willen richtig gebraucht hätten und rechtschaffen geblieben wären, wenn sie ihre Kinder zu rechtschaffenen Menschen erzogen und ihre paradiesische Heimat allmählich weiter ausgedehnt hätten, bis sie sich schließlich über den ganzen Erdball erstreckt hätte, wäre dann heute eine „neue Ordnung“ notwendig? Nein, denn dann beständen die vollkommenen paradiesischen Verhältnisse auf der Erde heute noch, und der Mensch brauchte nicht in den Zustand zurückgebracht zu werden, in dem er sich befand, als Gott ihn erschaffen hatte. Als aber das erste Menschenpaar auf seinen vollkommenen Gehorsam gegenüber seinem Schöpfer und Gesetzgeber geprüft wurde, suchte es seine eigenen Pläne aus. (1. Mose 1:26 bis 5:5) Heute, nach etwa sechstausend Jahren, wissen wir alle, wie sich dies ausgewirkt hat.
WARUM DIE NEUE ORDNUNG MIT SICHERHEIT KOMMT
13. Wer kann eine wirklich neue Ordnung herbeiführen, und ist er dazu verpflichtet?
13 Diese schlechte Planung hat sich für die Menschheit so nachteilig ausgewirkt, daß sie den Schaden unmöglich selbst wiedergutmachen kann. Es ist heute später, als man denkt. Wenn die Menschheit deshalb weiter auf unvollkommene, sterbliche Menschen vertraut und von ihnen eine neue Ordnung erwartet, in der es all die Nöte und Schwierigkeiten der gegenwärtigen Ordnung nicht mehr gibt, so wird sie nun bald eine verhängnisvolle Enttäuschung erleben! Nur der Schöpfer, Gott, der Allmächtige, kann eine neue Ordnung herbeiführen. Wird er es tun? Er ist nicht dazu verpflichtet, obwohl der Mensch nicht auf eigenen Wunsch oder von sich aus auf die Erde gekommen ist. Warum aber ist Gott nicht verpflichtet? Weil der Mensch Gott verlassen hat. Er widersetzt sich seinem Schöpfer und Gesetzgeber und geht seine eigenen Wege. Nach seinen Gedanken, seinen Plänen und seinen Bemühungen zu urteilen, wünscht er Gottes neue Ordnung gar nicht. Wieso nicht? Er ist nicht bereit, die Voraussetzungen für eine solche neue Ordnung zu erfüllen.
14. Um welche Frage geht es also nun, und wo erhalten wir darauf eine zuverlässige Antwort?
14 Es geht somit nun um die große Frage: Ist Gott, der Allmächtige, bereit, die so dringend benötigte neue Ordnung herbeizuführen, und hat er sich dies fest vorgenommen? Wo finden wir die zuverlässige, maßgebende Antwort auf diese Frage? Nirgendwo anders als in Gottes geschriebenem Wort, der Bibel!
15, 16. (a) Was sagte Gott durch seinen Propheten Jesaja über sein Vorhaben, dies zu tun? (b) Wie zeigt der Apostel Johannes, ob Gott seinen Sinn diesbezüglich geändert hat oder nicht, und warum wurde Johannes beauftragt, dies niederzuschreiben?
15 Hören wir, was Gott im achten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung zu seinem Propheten Jesaja sagte: „Siehe, ich schaffe neue Himmel und eine neue Erde; und die früheren Dinge werden nicht in den Sinn gerufen werden, noch werden sie im Herzen aufkommen. Doch frohlockt und freut euch immerdar über das, was ich schaffe.“ (Jes. 65:17, 18, NW) „Ja“, mag nun jemand sagen, „diese Worte wurden aber doch schon vor 2 700 Jahren gesprochen und niedergeschrieben; das ist doch längst überholt und nicht mehr zeitgemäß.“ Hören wir nun aber, was der christliche Apostel Johannes über eine Offenbarung berichtet, die Gott ihm mehr als achthundert Jahre später gab. Er schreibt: „Und ich sah einen großen weißen Thron und den darauf Sitzenden. Vor ihm entflohen die Erde und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden. ... Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ (Offb. 20:11 bis 21:1) Demnach hatte Gott auch nach mehr als achthundert Jahren seinen Sinn nicht geändert. Des weiteren schrieb Johannes:
16 „Und der auf dem Throne Sitzende sprach: ,Siehe, ich mache alle Dinge neu.‘ Auch sagte er: ,Schreibe, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr.‘“ — Offb. 21:5.
17. Worin besteht also heute, nach neunzehnhundert Jahren, die gute Botschaft in diesem Zusammenhang?
17 Folglich könnte sich dieser Gott auf seinem himmlischen Thron selbst nicht treu bleiben und gleichzeitig seinen Sinn in bezug auf sein angekündigtes Vorhaben ändern, nämlich eine neue Ordnung zu schaffen, neue Himmel und eine neue Erde, wo es die dem Meer gleichende Menschheit nicht mehr gibt, die sich wegen der Sünde ihrer Ureltern Gott entfremdet hat. Obwohl Gott der Menschheit also nichts schuldet, ist er bereit, eine solch wünschenswerte neue Ordnung herbeizuführen, und er hat seinen Sinn immer noch nicht geändert, wiewohl inzwischen wieder neunzehnhundert Jahre vergangen sind. Ist das nicht eine gute Botschaft?
WAS STEHT MENSCHLICHEN BEMÜHUNGEN IM WEG?
18. Was muß zuerst dasein, bevor es eine „neue Erde“ geben kann?
18 Beachten wir, daß Gott nicht nur verheißt, eine „neue Erde“ zu schaffen, sondern auch „neue Himmel“. Das zeigt sehr gut, daß Gott genau weiß, was die sterbende Menschheit am dringendsten benötigt, um eine neue Ordnung zu erhalten. Bevor eine „neue Erde“ möglich ist, müssen „neue Himmel“ dasein! Eine neue Sonne, ein neuer Mond und neue Sterne am sichtbaren Himmelsgewölbe? Nein! Diese sichtbaren, materiellen Himmelskörper, vernunftlose Gebilde, haben keinen Einfluß auf die menschliche Ordnung der Dinge, wie das die Astrologen in den Tagen des alten Babylon lehrten. Mit dem Ausdruck „neue Himmel“ meint Jehova Gott neue unsichtbare intelligente Geistgeschöpfe, die die Menschheit vom Himmel aus beherrschen.
19. Wie wiesen der Prophet Daniel und auch Jesus Christus auf diese Bedeutung des Ausdrucks „neue Himmel“ hin?
19 In diesem Sinne gebrauchte auch der Prophet Daniel das Wort „Himmel“, als er den Traum deutete, den der König des alten Babylon von einem großen Baum gehabt hatte. Daniel sagte: „Es werden sieben Zeiten über dir vergehen, bis du erkennst, daß der Höchste über das Königtum der Menschen herrscht und es verleiht, wem er will. Und daß man gesagt hat, den Wurzelstock des Baumes zu lassen — dein Königtum wird dir wieder werden, sobald du erkannt haben wirst, daß die Himmel herrschen.“ (Dan. 4:25, 26) Dieser Gedanke von einer unsichtbaren, von intelligenten himmlischen Geschöpfen ausgeübten Herrschaft über die Menschheit war auch in den von Jesus Christus verkündeten Worten enthalten: „Das Königreich der Himmel hat sich genaht.“ — Matth. 4:17.
20, 21. (a) Worauf deutet der Ausdruck „neue Himmel“ hin, und wieso erklärt dies, daß es dem Menschen unmöglich ist, die gegenwärtige Lage zu verbessern? (b) Inwiefern täuschen sich weltweise Personen in dieser Hinsicht?
20 Wenn Gott „neue Himmel“ verheißt, dann müssen heute alte „Himmel“ die Menschheit beherrschen und die gegenwärtige Ordnung der Dinge unsichtbar lenken. Diese symbolischen alten Himmel sind ein übermenschliches Hindernis für alle aufrichtigen menschlichen Bemühungen, die gegenwärtige Ordnung zu verbessern und die Menschheit durch erfolgreiche Reformen vor der Selbstvernichtung zu retten. Diese alten „Himmel“ sind für die Menschheit ein unsichtbarer Feind, dem es, wie die Geschichte bestätigt, gelungen ist, selbstbewußte Männer und Frauen bei jeder Gelegenheit zu überlisten.
21 Weltweise Personen in unserem Zeitalter der Wissenschaft und des Intellektualismus glauben nicht, daß es einen solchen unsichtbaren, übermenschlichen, intelligenten Feind auf geistiger Stufe gibt. Doch dieser Feind weiß, daß die größten Narren die sind, die sich selbst täuschen. Wir sind indes keine Narren, wenn wir fragen: Wer ist dieser Feind, der durch die alten „Himmel“ dargestellt wird?
22, 23. Mit welchen Worten erklärte jemand, der vom Himmel gekommen war und wieder dorthin zurückkehrte, den Menschen, wer dieser Feind ist?
22 Jemand, der vom Himmel herabkam und mehr als dreiunddreißig Jahre als Mensch auf der Erde lebte, bevor er wieder in den unsichtbaren, geistigen Bereich des Himmels zurückkehrte, sagt uns, wer dieser Feind ist. Als einmal siebzig Männer, die er ausgesandt hatte, um das Evangelium vom Königreich zu verkündigen, zu ihm zurückkehrten, berichteten sie ihm: „Herr, selbst die Dämonen unterwerfen sich uns durch die Benutzung deines Namens.“ Welche Antwort gab Jesus Christus diesen mit Freude erfüllten Evangeliumsverkündigern? Folgende: „Ich sah den Satan wie einen Blitz bereits aus dem Himmel gefallen.“ (Luk. 10:1-18) In einem Gleichnis, das er am Ende seiner Prophezeiung über den Abschluß des gegenwärtigen Systems der Dinge anführte, sagte er voraus, wann er zu den bockartigen Menschen sagen werde: „Geht weg von mir, ihr, die ihr verflucht worden seid, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet ist.“ (Matth. 24:3; 25:31-33, 41) Als Jesus Christus mit seinen treuen Aposteln über seinen bevorstehenden Verrat und seinen gewaltsamen Tod an einem Hinrichtungspfahl sprach, sagte er:
23 „Jetzt ergeht ein Gericht über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.“ „Der Herrscher der Welt kommt. Und er kann mir nicht beikommen.“ (Joh. 12:31; 14:30) „Siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten.“ — Luk. 22:31.
24. Was erfahren wir also von Jesus über die „Himmel“, die heute die Menschheit beherrschen, und wen beten gemäß den Worten des Apostels Paulus die meisten Menschen an?
24 Kein Geringerer als Jesus Christus selbst, der sich auf diesem Gebiet auskennt, sagt uns also, daß Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel die symbolischen alten Himmel oder die gegenwärtigen übermenschlichen „Himmel“ bilden, von denen die Menschheit in der gegenwärtigen alten Ordnung beherrscht und beeinflußt wird. Statt den wahren Gott, der „neue Himmel und eine neue Erde“ verheißen hat, beten die meisten Menschen den Teufel und seine Dämonen an. Der Teufel versteht es, seine Machenschaften und Täuschungsmanöver vor den Menschen auf hinterlistige und schlaue Weise zu verheimlichen, denn der christliche Apostel Paulus schreibt: „Der Gott dieses Systems der Dinge [hat] den Sinn der Ungläubigen verblendet ..., damit das erleuchtende Licht der herrlichen guten Botschaft über den Christus, der das Bild Gottes ist, nicht hindurchstrahle.“ (2. Kor. 4:4) Mit diesen Worten beschrieb der Apostel Paulus Satan, den falschen Gott.
25. Wer veranlaßte Adam und Eva, Pläne auszusuchen, die dem Willen Gottes zuwider waren?
25 Jesus Christus zeigte ferner, daß Satan, der Teufel, der Unsichtbare ist, der den rechtschaffenen Adam und die rechtschaffene Eva veranlaßte, Pläne auszusuchen, die dem Willen Gottes zuwider waren. Auf diese Weise brachte Satan den Tod und die Unvollkommenheit über uns alle.
26. Wie wurde Satan „ein Totschläger“, wie Jesus ihn nannte?
26 Jesus sagte einmal zu gewissen Personen unter seinen Zuhörern, die ihn zu töten beabsichtigten: „Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ (Joh. 8:44) Im Garten Eden, der ursprünglichen Wohnstätte des Menschen, stellte Satan, der Teufel, Jehova Gott als Lügner hin. Eva, die erste Frau, glaubte ihm, und Adam, ihr Mann, trat danach auf ihre Seite und schloß sich ihr in ihrem Ungehorsam gegenüber Gott an. Jehova verkündete deshalb das Todesurteil über unsere Ureltern. Da Satan, der Teufel, dies alles verursachte, wurde er, wie Jesus sagte, „ein Totschläger“. Er erschlug gewissermaßen auch uns, denn wir haben von dem sündigen Adam und der sündigen Eva den Zustand ererbt, der zum Tode führt. — 1. Mose 2:7 bis 5:5.
27, 28. (a) Wogegen kämpfen selbst führende Männer der Welt vergeblich, oder wen können Armeen und Revolutionäre nicht aus dem Sattel heben? (b) Wie vermittelte Paulus den Ephesern eine gewisse Vorstellung davon, wogegen wir alles kämpfen müssen?
27 Staatsführer, Gesetzgeber, Richter, Ärzte und Wissenschaftler können das Todesurteil, unter dem wir alle wegen der ererbten Sünde und Unvollkommenheit immer noch stehen, trotz allem, was sie zu tun vermögen, nicht aufheben. Sie können uns nicht in den Garten Eden zurückbringen, aus dem unsere Ureltern vertrieben wurden, weil sie sich gegen Gott, den Schöpfer, aufgelehnt hatten. Auch von militärischer Seite oder von sozialen Revolutionären der Welt mag alles mögliche unternommen werden, doch die dämonischen alten „Himmel“, die sich der Menschheit bemächtigt haben, können sie nicht aus dem Sattel heben. Sie kämpfen in diesem Fall nicht gegen Menschen, sondern gegen übermenschliche, unsichtbare Mächte. Wir erhalten eine gewisse Vorstellung davon, wogegen die Menschheit alles kämpfen muß, wenn wir folgende Worte lesen, die der Apostel Paulus an die Christenversammlung in Ephesus in Asien schrieb:
28 „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt, denn wir führen nicht einen Kampf gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern.“ — Eph. 6:11, 12.
29. Was versuchten Jesus und seine Apostel nicht zu tun, obwohl sie Dämonen austrieben, und welche Situation besteht daher heute noch?
29 Sowohl der Apostel Paulus als auch Jesus Christus selbst und seine anderen Apostel trieben aus Besessenen Dämonen aus und befreiten so die armen Menschen davon. Aber weder Jesus noch seine Apostel versuchten damals, diese unsichtbaren alten „Himmel“, bestehend aus Dämonenregierungen, Gewalten, Weltbeherrschern dieser Finsternis und bösen Geistermächten in den himmlischen Örtern, zu beseitigen. Vor neunzehnhundert Jahren war die Zeit für eine solche Befreiung der Menschheit noch nicht gekommen. Demzufolge beherrschen diese bösen Dämonen-„Himmel“ die Menschheit und die Verhältnisse auf der Erde heute noch. Die Menschheitsfamilie verspürt die schrecklichen Auswirkungen dieser unsichtbaren Herrschaft immer noch und ist dagegen völlig machtlos.
30. Von wem müssen wir einen Befreier erwarten, und von wem dürfen wir ihn nicht erwarten, wenn wir nicht „verflucht“ werden möchten?
30 Die Menschheit benötigt somit dringend jemand, der sie von diesen verderblichen dämonischen Himmeln befreit. Jehova Gott hat den benötigten Befreier erweckt! Jehovas festgesetzte Zeit für die ersehnte Befreiung ist nahe! Wir dürfen nicht erwarten, daß dieser Befreier aus den „Edlen“ der Menschen oder aus den Erdenmenschen kommt. Würden wir das tun, so würden wir „verflucht“! Die Umstände zwingen uns, ihn von Jehova zu erwarten. Wer ist dieser Befreier?
31. Was wird Jehovas Auserwählter tun können, und warum ist das eine wichtige Voraussetzung für eine neue Ordnung?
31 Es ist derjenige, den Jehova Gott erwählt hat und der diese alten dämonischen „Himmel“ beseitigen kann. Es kann keine neue Ordnung für die Menschheit geben, bevor die bösen „Himmel“, die die gegenwärtige alte Ordnung beherrschen, beseitigt sind. Ohne „neue Himmel“ kann es keine neue Ordnung für die Menschheit geben. Das ist eine wichtige, ja die wichtigste Voraussetzung. Jehova Gott hat verheißen, daß er „neue Himmel“ schaffen werde.
32. Inwiefern werden die „neuen Himmel“ das Gegengewicht zu den ‘Himmeln, die jetzt sind’, bilden, und wer ist derjenige, der in den „neuen Himmeln“ die wichtigste, bedeutendste Stellung einnimmt?
32 Wie die bösen ‘Himmel, die jetzt sind’, aus übernatürlichen, unsichtbaren Geistgeschöpfen bestehen, so müssen auch die neuen Himmel aus übermenschlichen, unsichtbaren Geistgeschöpfen bestehen. Der Apostel Petrus spornte seine Mitchristen an, weiterhin auf Gott zu warten und auf ihn zu vertrauen, indem er ihnen schrieb: „Doch gibt es neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten, und in diesen wird Gerechtigkeit wohnen.“ (2. Petr. 3:13) Gott hat denjenigen, der in diesen „neuen Himmeln“ die höchste, die wichtigste und maßgebendste Stellung einnehmen wird, seinen treuen Sohn, den Herrn Jesus Christus, bereits erweckt. Gepriesen sei dieser Befreier!
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Den Grund zu Gottes neuer Ordnung legenDer Wachtturm 1972 | 15. April
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Den Grund zu Gottes neuer Ordnung legen
1. Welche Hoffnung hatten die Christen, an die die Worte in 2. Petrus 3:13 gerichtet waren? Warum erhebt sich aber in diesem Zusammenhang eine Frage?
DIE Christen, an die der Apostel Petrus damals die Worte schrieb: „Es [gibt] neue Himmel und eine neue Erde, die wir nach seiner Verheißung erwarten“, hofften, zur Zeit des Abschlusses des gegenwärtigen Systems der Dinge zu diesen „neuen Himmeln“ zu gehören. (2. Petr. 3:13; Matth. 24:3; 28:20) Sie hofften, mit dem ihnen von Gott gegebenen Führer und Haupt, Jesus Christus, in diesen „neuen Himmeln“, unter denen die Menschheit schließlich leben wird, vereint zu werden. Sie freuten sich darauf, die bösen, dämonischen „Himmel“ zu ersetzen, die über die ganze Menschheit Tod und Verderben zu bringen drohen. Wie ist es aber möglich, daß gewöhnliche Menschen wie sie und andere Jünger Jesu Christi zu den „neuen Himmeln“ gehören können?
2. Was schrieb Petrus zu Beginn seines ersten Briefes, wodurch er dieses Geheimnis lüftete?
2 Der Apostel Petrus lüftete dieses Geheimnis, indem er an Personen, die wie er an das Loskaufsopfer Jesu Christi glaubten, schrieb: „Gesegnet sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, denn nach seiner großen Barmherzigkeit hat er uns eine neue Geburt zu einer lebendigen Hoffnung gegeben durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, zu einem unverweslichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe. Es ist in den Himmeln aufbehalten für euch, die ihr vermittels der Macht Gottes durch den Glauben zu einer Rettung behütet werdet, welche bereit ist, in der letzten Zeitperiode geoffenbart zu werden.“ — 1. Petr. 1:3-5.
3. Sind die Menschen dazu bestimmt, in den Himmel zu kommen, und was müssen treue verstorbene Christen erfahren, damit sie in den Himmel kommen können?
3 Beachten wir die Worte: ‘eine neue Geburt zu einem Erbe, das in den Himmeln aufbehalten ist’ und den Ausdruck: „durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten“. Die Menschen sind nicht dazu geschaffen worden und nicht dazu geboren, in den Himmel, die Wohnung Gottes, zu kommen. Um in den Himmel zu kommen, muß man eine neue Geburt erfahren, eine geistige Geburt, die kein menschlicher Vater, sondern nur Gott, der himmlische Vater, bewirken kann. Wir wissen, daß bisher auch die treuen Jünger Jesu Christi gestorben sind. Um in den Himmel zu kommen, müssen diese verstorbenen Christen auferstehen.
4. Was mußte nach der Erklärung des Petrus geschehen, damit der Mensch Jesus Christus in den Himmel zurückkehren konnte?
4 Selbst Jesus Christus mußte, um in den Himmel zurückzukehren, woher er gekommen war, sterben und durch die Allmacht Jehovas, seines Gottes und Vaters, von den Toten auferweckt werden. Über Jesu Tod als Mensch und seine Auferstehung als eine Geistperson äußert sich der Apostel Petrus wie folgt: „Ja, auch Christus ist ein für allemal hinsichtlich Sünden gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott führe, er, der im Fleische zu Tode gebracht, aber im Geiste lebendig gemacht wurde. In diesem Zustand ging er auch hin und predigte den Geistern im Gefängnis, ... durch die Auferstehung Jesu Christi. Er befindet sich zur Rechten Gottes, denn er ging hin in den Himmel; und Engel und Gewalten und Mächte wurden ihm unterworfen.“ — 1. Petr. 3:18, 19, 21, 22.
5. Weswegen starb Christus nach den Worten des Apostels Petrus?
5 Durch seinen Tod als vollkommener Mensch und durch seine Auferstehung als vollkommene Geistperson wurde ihm der Weg zur Rückkehr in den Himmel erschlossen. Beachten wir, was nach den Worten des Apostels Petrus der Grund war, weshalb Jesus Christus starb. Petrus sagt: „Christus ist ein für allemal hinsichtlich Sünden gestorben, ein Gerechter für Ungerechte, damit er euch zu Gott führe.“ — 1. Petr. 3:18.
6. (a) Wer sind die hier erwähnten „Ungerechten“ im Gegensatz zu dem „Gerechten“? (b) Für welche Sünden konnte dieser „Gerechte“ sterben, wieso, und was bewirkte sein Tod?
6 Der hier erwähnte „Gerechte“ ist Jesus Christus. Wer sind aber die „Ungerechten“? Wir alle, die wir das Leben von dem Sünder Adam empfangen haben, sind diese „Ungerechten“. Als Jesus Christus „ein für allemal hinsichtlich Sünden“ starb, starb er nicht für seine eigenen Sünden. Wäre dies der Fall gewesen, dann würde sein Tod uns Menschen, die wir dem Tode unterworfen sind, nichts nützen. Die Sünden, hinsichtlich deren er „ein für allemal“ gestorben ist, sind unsere Sünden, die Sünden der ganzen Menschheit, die ihre Sündhaftigkeit und Unvollkommenheit sowie den Tod von Adam ererbt hat, den Jehova Gott zum Tode verurteilte. Da Jesus als vollkommener Mensch auf der Erde geboren wurde und da er „gerecht“ blieb, bis er „zu Tode gebracht“ wurde, hatte sein Tod Opferwert. Er konnte für die, um derentwillen sein Leben geopfert wurde, etwas gewinnen.
7, 8. (a) Was setzt eine gerechte neue Ordnung außer „neuen Himmeln“ noch voraus? (b) Was widerfährt den Menschen verdientermaßen, und wieso konnte Jesus das auf sich nehmen, was andere völlig verdienten?
7 Das enthüllt uns noch ein weiteres Geheimnis, etwas anderes, was für die neue Ordnung, die Jehova Gott schaffen wird, notwendig ist. Diese neue Ordnung setzt nicht nur „neue Himmel“ voraus, sondern auch eine „neue Erde“, in der es Sündhaftigkeit und Unvollkommenheit sowie die Verurteilung zum Tode nicht mehr geben wird. Wie konnte aber der Grund zu einer solchen gerechten „neuen Erde“ gelegt werden?
8 Die „Ungerechten“ — das heißt das ganze von dem ungerechten Adam abstammende Menschengeschlecht — sind bis jetzt verdientermaßen gestorben. Gottes Gesetz lautet: „Der Lohn, den Sünde zahlt, ist der Tod, die Gabe aber, die Gott gibt, ist ewiges Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn.“ (Röm. 6:23) Der als vollkommener Mensch geborene Jesus dagegen blieb während der ganzen Zeit „gerecht“, obwohl er sich inmitten einer sündigen Welt befand. Der Apostel Petrus schreibt über ihn in demselben Brief an Christen: „Er beging keine Sünde, noch wurde Trug in seinem Munde gefunden. Er selbst trug unsere Sünden in seinem eigenen Leibe an den Stamm hinauf, damit wir mit Sünden nichts mehr zu tun hätten.“ (1. Petr. 2:22, 24) Da Jesus also vollkommen „gerecht“ war, verdiente er den Tod nicht. Er starb, um das auf sich zu nehmen, was andere völlig verdienten.
9. Warum war das Opfer selbstloser Menschen, die für andere starben, für die Betreffenden nur von beschränktem Nutzen?
9 Im Verlauf der Geschichte hat es viele selbstlose Menschen gegeben, die bereit waren, ihr Leben für andere zu opfern, aber diese anderen, für die das Opfer gebracht wurde, sind später doch gestorben und sind heute noch tot. Sie haben durch diese menschlichen Opfer kein ewiges Leben erlangt. Die Menschen, die für sie starben, waren unvollkommen und sterblich, und sie selbst waren ebenfalls unvollkommen, mit Sünde behaftet und dem Todesurteil unterworfen. Ihr menschliches Leben wurde nur für kurze Zeit verlängert, und das Opfer derer, die für sie starben, gab ihnen keine Gewähr dafür, daß sie durch eine Auferstehung von den Toten zum Leben auf der Erde zurückkehren würden. Und wer von diesen opferbereiten Menschen hätte für alle Menschen — für die, die in der Vergangenheit gelebt haben, und für die, die heute leben — sterben können, um die ganze Welt am Leben zu erhalten? Selbst die unzähligen Soldaten, die im Krieg gefallen sind, hätten dies nicht tun können.
10. Warum kann niemand von uns für einen anderen ein Lösegeld erbringen, damit dieser ewig leben könnte?
10 Sündige Menschen, die wegen ihrer eigenen Sünden zu ewigem Tod verurteilt sind, können nicht bewirken, daß andere sündige Menschen ewig auf der Erde leben. In Psalm 49:7, 9 heißt es: „Keineswegs vermag jemand seinen Bruder zu erlösen, nicht kann er Gott sein Lösegeld geben[,] daß er fortlebe immerdar, die Grube nicht sehe.“
11, 12. (a) Für wie viele konnte der Mensch Christus Jesus sich selbst als ein Lösegeld hingeben? (b) Wie war dies gemäß der Erklärung des Apostels Paulus in Römer 5:12, 18, 19 möglich?
11 Im Gegensatz dazu steht über Jesus Christus geschrieben: „Es ist e i n Gott und e i n Mittler zwischen Gott und den Menschen, ein Mensch, Christus Jesus, der sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben hat.“ (1. Tim. 2:5, 6) Wieso war dies möglich? Weil Adams künftige Nachkommen gewissermaßen mit ihm starben, als er sündigte und wegen seiner willentlichen Sünde zum Tod verurteilt wurde. Es war so, wie der Apostel Paulus schreibt:
12 „Durch e i n e n Menschen [ist] die Sünde in die Welt hineingekommen ... und durch die Sünde der Tod, ... durch e i n e Verfehlung [kam es] zur Verurteilung für Menschen von allen Arten ... durch den Ungehorsam des e i n e n Menschen [wurden] viele zu Sündern gemacht.“ — Röm. 5:12, 18, 19.
13. (a) Was brachte Adam über seine künftigen Nachkommen, als er in Eden sündigte, und über wie viele von ihnen? (b) Was mußte bezahlt werden, um sie alle loszukaufen?
13 Da Gottes Tun vollkommen ist, wurde Adam vollkommen erschaffen. Seine Frau, Eva, die von ihm genommen worden war — denn sie war aus einer seiner Rippen gebildet worden —, war ebenfalls vollkommen. Adam sagte von ihr mit Recht: „Diese ist ... Gebein von meinen Gebeinen und Fleisch von meinem Fleische.“ (1. Mose 2:21-23) Als Adam sündigte, büßte er seine Vollkommenheit ein und wurde zum Tod verurteilt. Von ihm, dem e i n e n Menschen, ererbten danach alle Menschen Sünde und Tod. Damit deshalb die sterbende Menschheit erlöst werden konnte, mußte jemand anders kommen, der dem vollkommenen Menschen Adam entsprach. Ein anderer vollkommener Mensch mußte bereit sein, als Unschuldiger den Tod zu erleiden, um den Tod zu beseitigen, den Adam durch seinen Ungehorsam über alle seine Nachkommen gebracht hatte. Mit anderen Worten, es erforderte ein „entsprechendes Lösegeld“. Wie aber konnte solch ein „entsprechendes Lösegeld“ beschafft werden? Nicht durch einen sündigen, unvollkommenen, zum Tod verurteilten Nachkommen Adams.
14. Warum war Gott nicht verpflichtet, solch ein Lösegeld zu beschaffen? Was erreichte er aber durch die Beschaffung des Lösegeldes noch?
14 Ohne Zweifel war es nur Jehova, dem allmächtigen Gott, möglich, ein solches Lösegeld auf übernatürliche Weise zu beschaffen. Er war nicht dazu verpflichtet. Auch vom Standpunkt der Gerechtigkeit aus konnte es nicht von ihm verlangt werden. War er aber dennoch dazu bereit? Jawohl, er war dazu bereit, denn „Gott ist Liebe“. (1. Joh. 4:8, 16) Seine Liebe half ihm, einen Weg zu finden, auf dem er in vollkommener Übereinstimmung mit der Gerechtigkeit das Mittel beschaffen konnte, das es ihm ermöglichte, seine menschliche Schöpfung durch ein entsprechendes Lösegeld loszukaufen. Auf diese Weise konnte er auch die bösen Werke Satans, des Teufels, zunichte machen und seine Ehre als Schöpfer und theokratischer Herrscher wiederherstellen. — 1. Joh. 3:8.
15. Wem bot Jehova die Gelegenheit, der in 1. Mose 3:15 erwähnte Same des Weibes zu werden, und was brachte dies für den Betreffenden mit sich?
15 Als Gott damals im Garten Eden das Urteil über die an der Auflehnung des Menschen Beteiligten verkündigte, sagte er zu der Schlange, dem Anstifter dieser Auflehnung: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; e r wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ (1. Mose 3:15) Gott bot seinem einziggezeugten Sohn im Himmel die Gelegenheit, dieser Same des Weibes zu werden, an, und sein Sohn nahm das Angebot an. Er tat es freiwillig, obwohl es bedeutete, daß er sich von der Schlange die Ferse zermalmen lassen mußte.
16. Wie ermöglichte es Gott seinem einziggezeugten Sohn zur festgesetzten Zeit, ein Mensch zu werden, der dem unschuldigen Adam in Eden genau entsprach?
16 Zur festgesetzten Zeit übertrug Jehova Gott durch seinen heiligen Geist das Leben seines himmlischen Sohnes in den Mutterleib der Jungfrau Maria, die in Nazareth in Galiläa wohnte. Auf diese Weise wurde Gottes einziggezeugter Sohn durch seine menschliche Mutter Maria ein Verwandter Adams und der Nachkommen Adams, aber sein Leben stammte nicht von Adam, sondern von Gott. Trotz seiner Geburt als Mensch blieb er der Sohn Gottes, und aufgrund der Anweisungen, die Maria von seinem himmlischen Vater erhalten hatte, wurde er Jesus genannt, was „Jehova ist Rettung“ bedeutet. Da sein vollkommenes Leben von Gott stammte und vom Himmel in die Eizelle in Marias Mutterleib übertragen worden war, wurde er als ein vollkommener, sündenfreier Sohn geboren, der nicht unter Gottes Todesurteil stand. (Luk. 1:31-35; 3:23-38) Da er danach der Sünde und den Versuchungen Satans, der großen Schlange, widerstand, konnte er zu einem vollkommenen, fortpflanzungsfähigen Mann heranwachsen, der Adam in seinem sündlosen Zustand im Garten Eden völlig entsprach.
17. Wie wurde dieser Sohn Jesus der Christus?
17 Um zu symbolisieren, daß er bereit war, als der Same des „Weibes“ Gottes zu handeln, ließ sich Jesus taufen. Darauf salbte Gott ihn mit heiligem Geist, und so wurde Jesus der Christus oder der Gesalbte. Deshalb wurde er Jesus Christus genannt. — Luk. 3:21-23.
DER ERLÖSER NIMMT DIE HÖCHSTE STELLUNG IN DEN NEUEN HIMMELN EIN
18. Warum mußte der Mensch Christus Jesus sterben, und in welchem Personenstand starb er?
18 Jesus wußte, daß er als Mensch sterben mußte, denn sonst hätte er nicht das Loskaufsopfer für die ganze Menschheit werden können. Er sagte zu seinen zwölf Aposteln: „Der Sohn des Menschen [ist] nicht gekommen ..., um bedient zu werden, sondern um zu dienen und seine Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben.“ (Matth. 20:28) Deswegen mußte er als Unschuldiger sterben, der Gerechte für die Ungerechten. Er mußte sein menschliches Leben für immer opfern und dessen Wert der ganzen Menschheit zukommen lassen. Er starb kinderlos, und kein Mensch kann behaupten, ein natürlicher Nachkomme Jesu Christi zu sein. Jesus opferte sein vollkommenes menschliches Leben und die Möglichkeit, Vater zu werden, als ein entsprechendes Lösegeld für die ganze Menschheit.
19. Was mußte mit ihm geschehen, damit er der in 1. Mose 3:15 erwähnte Same des Weibes werden konnte, und aus welchem Grund mußte Jesus anscheinend, aus welchem Grund aber wirklich sterben?
19 Als Same des „Weibes“ Gottes mußte sich Jesus Christus überdies von Satan, der großen Schlange, die Ferse zermalmen lassen, und das bedeutete, daß er eines gewaltsamen Todes sterben mußte. Deshalb wehrte er sich nicht gegen seine Feinde und Falschankläger, die ihn schließlich wie einen Gotteslästerer und Verbrecher an einem Pfahl hinrichten ließen. Das trug sich am Passahfest des Jahres 33 u. Z. in Jerusalem zu. Eigentlich starb Jesus aber, weil er Gottes Königreich gepredigt hatte, das messianische Königreich, das in der für die Menschheit bestimmten neuen göttlichen Ordnung als die „neuen Himmel“ dienen wird. — Joh. 18:36.
20. Warum wurde mit dieser Vorkehrung eine Belohnung verbunden, und worin bestand diese Belohnung?
20 Jesus Christus tat dies alles freiwillig. Jehova Gott, sein himmlischer Vater, zwang ihn nicht dazu, sondern er bot seinem treuen Sohn dieses Vorrecht, das mit der Verteidigung der universellen Souveränität und der Rechtfertigung des Namens seines Vaters verbunden war, einfach an. Er verlangte von seinem Sohn auch nicht, daß er ihm diesen Dienst erwies und als Unschuldiger die vielen Leiden erduldete, ohne daß er ihn belohnte. Gott setzte seinem Sohn eine herrliche Belohnung in Aussicht: Er sollte der messianische König der „neuen Himmel“ werden. Als solcher sollte er der Schlange, Satan, dem Teufel, den Kopf zermalmen und auch den ganzen Samen der Schlange, die Dämonenengel, aus dem Dasein auslöschen und so die alten Himmel der gegenwärtigen Ordnung der Dinge vernichten.
21. Was mußte Gott deshalb und damit welcher Wert dargebracht werden konnte, gegenüber dem toten Jesus Christus tun?
21 Das alles setzte voraus, daß Gott, der Allmächtige, seinen gerechten, unschuldigen Sohn zuerst von den Toten auferweckte, und zwar nicht als einen Menschen, sondern als eine Geistperson. Das tat Gott auch am dritten Tag, nachdem sein Sohn gestorben war. Zum Beweis dafür erschien der auferstandene Jesus Christus seinen Jüngern am Tag seiner Auferstehung und auch danach. Am vierzigsten Tag kehrte er in den Himmel zurück, um Gott den Wert seines menschlichen Opfers darzubringen.
22. Wann und wie erlebten die ersten treuen Jünger Christi danach die „neue Geburt“?
22 Zehn Tage später, am jüdischen Pfingstfesttag des Jahres 33 u. Z., begann Gott, seinen heiligen Geist auf die treuen Jünger seines Sohnes Jesus auszugießen. Auf diese Weise erlebten die ersten der wahren, Gott hingegebenen, getauften Jünger Christi die „neue Geburt“ zu einem unverweslichen himmlischen Erbe. (Apg. 1:1 bis 2:36) Seither gibt Gott treuen Jüngern, die er dazu auserwählt, mit seinem Sohn Jesus Christus die „neuen Himmel“ zu bilden, die neue Geburt.
23. Was erwarten diese Jünger aufgrund der Worte in 1. Korinther 15:50?
23 Diese Jünger wissen, daß der Apostel Paulus schrieb: „Indes sage ich dies, Brüder, daß Fleisch und Blut Gottes Königreich nicht ererben können, noch ererbt die Verweslichkeit die Unverweslichkeit.“ (1. Kor. 15:50) Sie wissen daher, daß sie sterben und das verwesliche Fleisch für immer zurücklassen müssen. Sie müssen sich ‘treu erweisen selbst bis in den Tod’, damit sie in den „neuen Himmeln“ die „Krone des Lebens“ empfangen. In der Auferstehung nach der Aufrichtung des Königreiches Gottes werden sie als unsterbliche Geistgeschöpfe auferweckt. Auf sie treffen die Worte zu: „Es wird gesät ein physischer Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib.“ — Offb. 2:10; 1. Kor. 15:44.
DIE „NEUE ERDE“
24. (a) Was muß demnach in Verbindung mit der neuen Ordnung zuerst geschaffen werden? (b) Was setzt die Errichtung der „neuen Himmel“ und danach der „neuen Erde“ in bezug auf die alten „Himmel“ und die alte „Erde“ voraus?
24 Diese wunderbaren Dinge lassen uns erkennen, daß Gott zuerst an die Schaffung der „neuen Himmel“ für die von ihm verheißene neue Ordnung gehen mußte. Was ist aber unter der „neuen Erde“, die er schafft, zu verstehen? Nun, so wie mit den „neuen Himmeln“ keine neuen Sterne am Himmel über uns gemeint sind, so ist auch mit der „neuen Erde“ keine neue Erdkugel zu unseren Füßen gemeint. Die Errichtung „neuer Himmel“ setzt voraus, daß Satan und seine Dämonenengel aus ihrer himmlischen Stellung, in der sie die Menschheit beherrschen, entfernt werden. Die Errichtung einer „neuen Erde“ setzt die Beseitigung der gegenwärtigen, bösen menschlichen Gesellschaft voraus, die sich Gottes Königreich widersetzt und Satan, dem Teufel, dem unsichtbaren Herrscher dieser Welt, dem „Gott dieses Systems der Dinge“, dient. An ihrer Stelle wird Gott eine neue, gerechte menschliche Gesellschaft auf unserer Erde hervorbringen, die aber unter seinen „neuen Himmeln“ leben wird, unter Jesus Christus und seinen Jüngern, denen die geistige Auferstehung zuteil wird.
25. Wieso kann gesagt werden, die Gründung der „neuen Erde“ sei bereits im Gange, und was wird mit der alten „Erde“ geschehen?
25 Die Bildung der „neuen Erde“ ist bereits im Gange! Die Gruppe Gott hingegebener, getaufter Christen, die diese „neue Erde“ schließlich bilden wird, hält sich von den Menschen getrennt, die es vorziehen, weiterhin zu der von Gott entfremdeten, bösen menschlichen Gesellschaft, zu der „Welt gottloser Menschen“, zu gehören. Die Beseitigung dieser alten sinnbildlichen „Erde“ bedeutet ihre Vernichtung in einer unmittelbar bevorstehenden „großen Drangsal“, einer Drangsal, die Jesus Christus vorhersagte und die er als eine Weltkatastrophe von noch nie dagewesenem Ausmaß beschrieb.
26. Nur durch welche drastischen Maßnahmen Gottes wird die Menschheit für das Leben in seiner neuen Ordnung befreit werden?
26 Diese Drangsal wird so ausgedehnt und so verheerend sein, daß kein menschliches Fleisch gerettet würde, wenn Gott ihre Tage nicht verkürzen würde. (Matth. 24:21, 22; Mark. 13:19, 20) Diese Drangsal bedeutet die vollständige Vernichtung des gegenwärtigen Systems der Dinge, nicht aber die Vernichtung unserer Erde und des Sternenhimmels über uns. Danach werden die alten dämonischen „Himmel“ beseitigt; Satan und seine Dämonen werden wie in einem Abgrund in Gewahrsam oder gefangengesetzt. (Offb. 19:11 bis 20:3) Nur durch diese drastischen Maßnahmen Gottes ist eine Befreiung der Menschheit für das Leben in Gottes neuer Ordnung möglich.
27. Zu welcher in der Offenbarung vorausgesagten Gruppe von Menschen sollten wir gehören wollen, wenn wir diese neue Ordnung wirklich herbeisehnen?
27 Sind wir an dieser Befreiung für das Leben in Gottes neuer Ordnung, bestehend aus ‘neuen Himmeln und einer neuen Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt’, interessiert? Sind wir darauf eingestellt und bestrebt, uns dieser einmaligen Befreiung als würdig zu erweisen? Wenn wir jemals unter gerechten Verhältnissen, glücklich und bei vollkommener Gesundheit auf einer paradiesischen Erde unter einer gerechten himmlischen Herrschaft leben möchten, dann sollte es unser Wunsch sein, zu denen zu gehören, die die bevorstehende „große Drangsal“ überleben. Das letzte Buch der Bibel, das eine Offenbarung über Dinge enthält, die „in kurzem geschehen sollen“, weist auf eine „große Volksmenge“ aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen hin, die diese weltweite „große Drangsal“ überleben wird, da sie Gottes Gunst genießt und von ihm beschützt wird.
28, 29. Wen beten diese Überlebenden der großen Drangsal gemäß der Beschreibung in der Offenbarung an, und welche Vorkehrung zur Rettung haben sie angenommen?
28 Gemäß der Beschreibung, die wir über diese überlebende Volksmenge besitzen, betet sie den einen wahren Gott an, der als höchster Souverän auf dem Thron des Universums sitzt. Des weiteren erfahren wir daraus, daß diese Menschen das Loskaufsopfer des Sohnes Gottes angenommen haben, der wie ein makelloses, unschuldiges Lamm für die „Sünde der Welt“ geopfert worden ist. Wir lesen:
29 „Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamm.‘ ... ,Das sind die, welche aus der großen Drangsal kommen, und sie haben ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht. Darum sind sie vor dem Throne Gottes; und Tag und Nacht bringen sie ihm in seinem Tempel heiligen Dienst dar.‘“ — Offb. 7:9-15; Joh. 1:29, 36.
30. Wofür sind gemäß dieser Vision die Glieder der „großen Volksmenge“ in Verbindung mit der neuen Ordnung, und auf welchem Weg befinden sie sich?
30 Diese prophetischen Worte lassen deutlich erkennen, daß die Gott hingegebenen, getauften Glieder dieser „großen Volksmenge“ für Gottes „neue Himmel“ eintreten, die aus dem Lamm Jesus Christus und seinen 144 000 treuen Jüngern bestehen, denen die „neue Geburt“ zu diesem himmlischen Erbe zuteil wurde. (Offb. 7:1-8; Offb. 21:1-14) Sie sind von ihren todbringenden Sünden reingewaschen, da sie ihre Gewänder im „Blut des Lammes“ gewaschen haben. Sie befinden sich deshalb auf dem Weg, der zu ewigem Leben in dem edengleichen Garten führt, zu dem der ganze Erdball durch die „neuen Himmel“ gemacht wird.
31. Die Grundlage von welchem Teil der neuen Ordnung bildet diese „große Volksmenge“, die die Drangsal überlebt?
31 Die Glieder der „großen Volksmenge“, die die Drangsal überleben wird, werden als Grundlage der von Gott geschaffenen „neuen Erde“ dienen. Sie trennen sich jetzt — vor der Drangsal — von der zum Untergang verurteilten alten „Erde“, das heißt von der heutigen weltlichen menschlichen Gesellschaft, die sich an das System der Dinge klammert, das vom Teufel beherrscht wird und von Menschen geschaffen worden ist. Wenn die alte „Erde“ durch die große Drangsal beseitigt sein wird, werden diese Überlebenden die Grundlage für eine Gesellschaft bilden, die unter neuen Himmeln entstehen wird. Auf diese Weise wird die Menschheitsfamilie einen neuen Anfang in einer neuen Ordnung erleben.
32. Wie wird die „neue Erde“ nach der Drangsal und nach der Gefangensetzung Satans wachsen und sich ausbreiten?
32 Diese „neue Erde“ wird nach der großen Drangsal und nachdem Satan, der Teufel, und seine Dämonen im Abgrund gefangengesetzt worden sind, wachsen und sich ausbreiten, und zwar ohne Zweifel dadurch, daß einige Kinder geboren werden, aber nicht ausschließlich auf diese Art. Nein, denn Jesus Christus, das Lamm, starb nicht nur für die Überlebenden der großen Drangsal und für ihre Nachkommen. Er ist das „Lamm Gottes, das die Sünde der Welt [der Menschenwelt] wegnimmt“; er hat „sich selbst als ein entsprechendes Lösegeld für alle hingegeben“. Da er als Mensch dem vollkommenen Adam völlig entsprach, konnte er ‘für jedermann den Tod schmecken’. (1. Tim. 2:5, 6; Hebr. 2:9) Die überwiegende Mehrheit der Menschheitsfamilie, für die das Lamm vor neunzehnhundert Jahren starb, ist bereits gestorben. Wie können diese Menschen aus dem Loskaufswert des Todes Christi Nutzen ziehen? Durch ein erstaunliches Wunder: durch eine Auferstehung von den Toten während der Tausendjahrherrschaft Jesu Christi und seiner verherrlichten Versammlung, der Herrschaft der „neuen Himmel“.
33, 34. (a) Wodurch werden sich die Totenauferweckungen, die Jesus Christus als König bewirken wird, von denen unterscheiden, die er während seines irdischen Lebens bewirkte? (b) Was wird die „große Volksmenge“, die die Drangsal überleben wird, für die Auferstandenen tun können?
33 Als Jesus Christus als vollkommener Mensch Gottes auf der Erde war, hat er einige Tote auferweckt. Jene auferweckten Personen starben aber später in ihrer Generation. Die erlösten Menschen, die der König Jesus Christus jedoch während seiner Tausendjahrherrschaft auferweckt, haben die Möglichkeit, ewig in einem weltweiten Edenparadies zu leben. Es kommt nur darauf an, wie sie sich verhalten. Werden sie sich zu einem Bestandteil dieser „neuen Erde“ machen lassen, oder werden sie zu ihren früheren schlechten Gewohnheiten zurückkehren, die sie im gegenwärtigen System der Dinge pflegten? Alle, die dies tun, werden für unwürdig befunden, als vollkommene, rechtschaffene Menschen ewig zu leben.
34 Darum sagte Jesus Christus, als er über das Gericht sprach: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, jene, die Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, jene, die Schlechtes verübt haben, zu einer Auferstehung des Gerichts.“ (Joh. 5:27-29) Die Glieder der „großen Volksmenge“, mit der die „neue Erde“ beginnt, werden in der Lage sein, den Auferstandenen zu helfen, so zu handeln, daß ihre Auferstehung schließlich nicht zu einer Verurteilung führt.
35. Wie sollten die Jünger Jesu Christi gemäß den Worten eingestellt sein, die er in Verbindung mit seiner Prophezeiung über die Dinge äußerte, die seit dem Jahre 1914 u. Z. geschehen?
35 Wir leben wirklich in einer außergewöhnlichen und wunderbaren Zeit! Seit dem Jahre 1914 u. Z. geschehen merkwürdige, aber höchst bedeutsame Dinge. Jesus Christus sagte diese Dinge als ein Zeichen des Abschlusses dieses alten Systems der Dinge voraus. Über die Einstellung, die seine wahren Jünger zu dieser Zeit haben sollten, sagte er: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht.“ — Luk. 21:28.
36. Welchen Vorrechts wollen wir uns deshalb als würdig erweisen, und wozu sind wir entschlossen?
36 Diese Befreiung für das Leben in Gottes neuer Ordnung steht heute viel näher bevor als zu der Zeit, da manche von uns zum erstenmal feststellten, daß diese vorhergesagten Dinge ‘zu geschehen anfingen’. Wir sollten deshalb nun keine Zeit mehr verlieren, sondern jetzt so handeln, daß wir als würdig befunden werden, diese so sehnlich erwartete Befreiung mitzuerleben. Diese Gelegenheit bietet sich uns nie wieder! Wir wollen sie ergreifen und auch anderen gerechtigkeitsliebenden Menschen sagen, daß die Befreiung der Menschheit für das Leben in Gottes neuer Ordnung, bestehend aus „neuen Himmeln“ und einer „neuen Erde“, kurz bevorsteht.
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