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Wir besuchen Jehovas Zeugen in Zentralamerika (4. Teil)Der Wachtturm 1955 | 15. Oktober
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dort hat, lieben die Menschen und lieben die Versammlungen. Jene in Baranquilla nehmen jeden Tag Gruppen mit in den Dienst hinaus und erziehen sie zu guten Verkündigern und Pionieren. Dann dauert es nicht lange, bis sie in den Sonderpionierdienst eintreten und für sich allein in einem abgelegenen Gebiet stehen.
Es wäre gut gewesen, dort noch länger verblieben zu sein, jedoch mußte in Maracaibo (Venezuela) für Anschluß gesorgt werden, um nach Curaçao weiterfliegen zu können. Am Nachmittag des 29. Dezember kam der Abschied von einer lächelnden Gruppe von Zeugen, und fort war der Präsident auf seinem Wege nach Maracaibo. Nach einer kurzen Weile wurde er dort von anderen Verkündigern in einem anderen Land abgeholt. Sie hatten einen öffentlichen Vortrag arrangiert, der im Hof des Hauses eines spanischen Bruders gehalten wurde. Es war das größte öffentliche Treffen, das Jehovas Zeugen in jener Stadt hatten. 207 waren erschienen.
In Venezuela wird sehr viel Gutes geleistet. Im November berichteten 780 Verkündiger Felddienst, aber um den Februar 1955 herum erreichte man die Höchstzahl von 832. Über ganz Venezuela verteilt sind 31 Missionare, und sie haben im Predigen der guten Botschaft vom Königreich die Führung übernommen. Dieses sehr reiche Land mit seinem Öl, Eisen und anderen Gütern stellt große Forderungen. Man hat viel Geld, und es ist oft schwer, den Sinn der Menschen von den materiellen Dingen dieser Welt auf die geistigen Dinge zu richten. Dennoch haben die Verkündiger in Venezuela gute Fortschritte erzielt, die „anderen Schafe“ zusammenzubringen.
Der Präsident der Gesellschaft hatte viel Freude daran, daß er mit den Missionaren in ihrem Heim wohnen konnte und mit ihnen über ihre Probleme sprechen konnte. Der Zweigdiener war von Caracas gekommen, um einige Sachen zu besprechen, indem er die Gelegenheit wahrnahm, den Präsidenten bei diesem eintägigen Halt in Maracaibo zu sehen. Gerade ein Jahr zuvor hatte Bruder Knorr alle Missionarheime in Venezuela besucht und auch das Zweigbüro. Sie hatten eine allgemeine Hauptversammlung abgehalten. Dieser Halt war nur ein Sprungbrett, um nach den Inseln im Karibischen Meer zu kommen, weshalb wenig Zeit zur Unterhaltung blieb. Mit Freude wurde vernommen, daß das neue Heim für das Zweigbüro, das von der Gesellschaft erworben wurde, in gutem Zustand war und daß jeder mit dieser neuen Stätte in Caracas zufrieden war.
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Wer leitet wen?Der Wachtturm 1955 | 15. Oktober
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Wer leitet wen?
Der britische Erzbischof von York hielt kürzlich im englischen Oberhaus eine Rede, in der er den Entschluß Großbritanniens, die Wasserstoffbombe herzustellen, unterstützte. Verschiedene schockierte Kirchgänger schrieben daraufhin an den Guardian Weekly, Manchester. In einem der an den Verlag gerichteten Briefe, der in der Ausgabe vom 24. März 1955 veröffentlicht wurde, heißt es: „Sehr geehrter Herr, die Rede des Erzbischofs von York im Oberhaus, in der er die Herstellung der Wasserstoffbombe rechtfertigt, war eine ziemlich starke Äußerung, die überzeugender war als alles andere, was über dieses Thema von seiten anderer Politiker gesagt wurde. In einem Satz jedoch untergrub er seine Stellung als christlicher Führer und sein Recht, als solcher zu sprechen. Im Grunde genommen gab er zu, daß die wahre christliche Einstellung eher Unrecht erleidet, als es einem anderen zuzufügen. Das ist ein Argument, das jeder Christ auf sich anwenden müßte. Erstaunlicherweise aber sonderte er sich von dieser Haltung ab, weil sie nicht ‚die erwogene Überzeugung der großen Mehrheit‘ darstelle. Das bedeutet, daß der nahezu höchste Kirchenmann im Lande nicht die volle christliche Einstellung hat, bis er die Zustimmung der ungebildeten und meist heidnischen Massen erhält.“
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