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  • In der Neuen-Welt-Gesellschaft zur ,Vollständigkeit‘ gelangen
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1959
w59 1. 7. S. 396-402

In der Neuen-Welt-Gesellschaft zur ‚Vollständigkeit‘ gelangen

„Ihr sollt demgemäß vollständig sein, wie euer himmlischer Vater vollständig ist.“ — Matth. 5:48, NW

1. Woran halten Gottes Diener fest, und was meiden sie?

FINSTERNIS bedeckt die Erde, und alle, die dem gegenwärtigen bösen System der Dinge versklavt sind, bleiben in der Finsternis. Jene aber, die sich frei machen, um Jehovas Willen zu tun, werden sich des Lichts erfreuen. Sie drängen voran, um zu christlicher ‚Vollständigkeit‘ zu gelangen. Indem sie all das wertschätzen, was Jehova für sie getan hat, beharren sie in ihrer gesegneten Stellung als „Söhne des Lichts“. (1. Thess. 5:5, NW) Sie meiden den Lauf dieser Welt, welche Freiheit von ihrer Art zu haben wünscht, nämlich die Freiheit, so zu handeln, wie es ihr gefällt, ohne auf Gott oder die Mitmenschen Rücksicht zu nehmen. Diese Freiheit nach eigener Prägung ist in Wahrheit eine Sklaverei von elendster Art.

2. Wie kann man bei der Quelle des Lebens bleiben?

2 Die Freiheit des Menschen, der seine Abhängigkeit von Gott leugnet, gleicht der Freiheit des Vogels, der aus seinem Käfig hinausfliegt, worauf er in ungewohnter Umgebung umkommt. Der Ungehorsame kann nicht dadurch Leben finden, daß er den Quell des Lebens flieht. Paulus sagt: „Der Zorn Gottes [kommt] über die Söhne des Ungehorsams. Werdet daher nicht Teilhaber mit ihnen; denn einst waret ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht in Verbindung mit dem Herrn. Wandelt beständig als Kinder des Lichts, denn die Frucht des Lichts besteht aus jeder Art von Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Fahret fort, euch zu vergewissern, was vor dem Herrn annehmbar ist.“ — Eph. 5:6-10, NW.

3, 4. (a) Welchen Lohn erntete das Volk Israel für seinen Ungehorsam? (b) Welchen Lohn erntet die Christenheit dafür? (c) Wo nur ist heute die Gott wohlgefällige Eigenschaft des Gehorsams zu finden?

3 Die Bibel weist auf warnende Beispiele hin, die ungehorsame Menschen und ungehorsame Nationen gaben. Obwohl das Volk Israel von Jehova besonders begünstigt worden war, wurde es in ruchloser Weise ungehorsam und brachte Schmach und Schande auf seinen Namen. Der Richterspruch, den Jehova durch Jeremia aussprechen ließ, war für Israel ein schmerzender Hieb: „Dieses Wort habe ich ihnen geboten, und gesagt: Höret auf meine Stimme, so werde ich euer Gott sein, und i h r werdet mein Volk sein; und wandelt auf dem ganzen Wege, den ich euch gebiete, auf daß es euch wohlgehe. Aber sie haben nicht gehört und ihr Ohr nicht geneigt, sondern haben gewandelt in den Ratschlägen, in dem Starrsinn ihres bösen Herzens; und sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Von dem Tage an, da eure Väter aus dem Lande Ägypten auszogen, bis auf diesen Tag … So sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, welches auf die Stimme Jehovas, seines Gottes, nicht hört und keine Zucht annimmt; die Treue ist untergegangen und ist ausgerottet aus ihrem Munde. Schere deinen Haarschmuck und wirf ihn weg, und erhebe ein Klagelied auf den kahlen Höhen: denn Jehova hat das Geschlecht seines Grimmes verworfen und verstoßen.“ — Jer. 7:23-29.

4 Ungehorsam stürzte das Volk Israel ins Verderben. Heute jagt Ungehorsam die Christenheit in ihre Vernichtung, die in Harmagedon kommen wird. Wenn aber auch nationale Gruppen versagen mögen, haben doch einzelne Sklaven Jehovas durch ihren kompromißlosen und entschiedenen Gehorsam seinem Namen Ruhm bereitet. „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“ — das ist ihr entschiedener Standpunkt gewesen, von dem sie nichts, auch nicht Martern und Tod, abzubringen vermochte. (Apg. 5:29, NW) Heute, in diesen letzten Tagen, sind die gleichen, Gott wohlgefälligen Eigenschaften zu finden, allerdings nicht bei der Scheinchristenheit, sondern bei einer Schar Menschen, die demütig genug gewesen sind, zum Urchristentum der Bibel zurückzukehren. Diese zahlen gehorsam dem Cäsar, was dem Cäsar gehört, wachen aber auch sorgsam darüber, Gott all das zu zollen, was Gott gehört. — Matth. 22:21, NW.

5. Wie müssen wahre Christen den Streitfragen des Tages begegnen?

5 Da der Cäsar ein Tyrann ist und es stets war, ist beständige Wachsamkeit erforderlich, um zu verhindern, daß er sich das aneignet, was Gott gehört. Durch gewisse Streitfragen, wie jene der christlichen Neutralität, der freien Äußerung der Wahrheit und in gewissen Ländern des Rechts, die gute Botschaft von Haus zu Haus zu predigen und sich auch zu versammeln, wird ihr Gehorsam in einem Schmelztiegel geprüft, der durch rohe Feindseligkeiten erhitzt wird. In allen ihren Prüfungen haben sie jedoch das Beispiel des „Hauptvermittlers ihrer Rettung“ vor Augen, der ‚durch Leiden vollkommen gemacht wurde‘ und „den Gehorsam lernte durch die Dinge, die er erlitt“. (Heb. 2:10; 5:8, NW) Auch sie lernen ihn.

THEOKRATISCHE LEITUNG DURCH EIN HAUPT

6. (a) Welche zwei wichtigen Punkte werden in 1. Korinther 11:3 hervorgehoben? (b) Wie übt Jesus seine Autorität als leitendes Haupt aus?

6 Einer der Grundsätze Jehovas, wie sie in der ganzen Schrift erklärt und veranschaulicht werden, ist jener von der Leitung durch ein Haupt. Das bedingt Gehorsam. In der Familie ist „das Haupt einer Frau der Mann“. Die Männer mögen ihre Frauen mit Vorliebe an diesen Punkt erinnern; sind aber auch alle Männer ebenso eifrig bemüht, den Sinn der ihm vorausgegangenen Worte zu erfassen, daß nämlich „das Haupt jedes Mannes der Christus“ ist? Einige mögen das Empfinden haben, die Leitung durch Christus als Haupt sei weniger offenkundig als die Leitung, die der Mann ausübt. Dies ist aber nicht so. Jesus hat seine leitende Stellung und Autorität als Haupt von Jehova erhalten und übt sie aus, aber gleichzeitig erkennt Jesus auch an, daß „das Haupt des Christus Gott“ ist. (1. Kor. 11:3, NW) Wenn wir nun an das Bild denken, das Paulus vom menschlichen Leibe mit seinen vielen Funktionen als Veranschaulichung der Organisation gab, so erkennen wir sogleich, daß das Haupt nicht alles tut, sondern es lenkt oder leitet. Es verwendet die Glieder des Leibes, um sein Geheiß zu tun. Der ganze Leib bewegt sich unter der Leitung des Hauptes und handelt als eine schön zusammenwirkende Einheit auf vollkommen organisierte Weise. Ebenso verwendet Christus, das Haupt, die Organisation, die sein Leib ist, um das ihm zugewiesene Werk zu tun. Seine Befehle erreichen die gesamte Organisation auf Erden durch die leitende Körperschaft, ja sie reichen durch die Zweigstellen hinab bis zu den Versammlungen. — 1. Kor. 12:12-18; Matth. 24:45-47.

7. Wie zeigt man, daß man Christus als leitendes Haupt anerkennt?

7 Um also Christus als das leitende Haupt anzuerkennen, ist es notwendig, der Organisation zu gehorchen, die er persönlich leitet. Zu tun, was die Organisation sagt, bedeutet soviel wie, das zu tun, was er sagt. Der Organisation zu widerstehen bedeutet, ihm zu widerstehen. Die Ordnung der Dinge bedingt außerdem, daß die Männer in der gehorsamen Durchführung der Anweisungen, die Christus durch Gottes Wort und seine Organisation erteilt, die Führung übernehmen. Wenn sie das nicht tun, wird ihr Gerede von theokratischer Leitung durch ein Haupt hohl und sinnlos tönen, und sie sind inkonsequent, wenn sie von ihren Frauen und Schwestern in der Versammlung verlangen, daß diese ihre Stellung als theokratisches Haupt anerkennen.

8. (a) Führe ein Hindernis gegen den Gehorsam an. (b) Zeige anhand von Beispielen, wie falsche Vernunftschlüsse zu Ungehorsam führen.

8 Ein Hindernis, Gehorsam und Unterwürfigkeit zu zollen, ist die Neigung des unvollkommenen Menschen, ein Urteil darüber zu fällen, ob die Anweisungen, die ihnen zukommen, richtig seien oder nicht. Statt diese von Christus durch die Organisation anzunehmen, überlegen sie bei sich oder diskutieren mit anderen darüber, was sie tun sollen. So zu handeln mag in der gegenwärtigen bösen Welt normal sein, aber Jehova liebt es nicht. Bei einer Gelegenheit erachtete es König Saul als vernünftig, etwas von der Habe des Feindes zu retten. Wer nach der Weise der Welt argumentierte, hätte ihm wohl zugestimmt. Aber Jehova stimmte ihm nicht zu. Er hatte es anders befohlen. Durch den Mund seines Propheten Samuel erklärte er daher: „Hat Jehova dieselbe Freude an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe, gehorchen ist besser als Schlachtopfer … denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorwärtsdrängen dasselbe wie unheimliche Macht und Götzendienst.“ (1. Sam. 15:22, 23, NW, Fußnote) Eva ließ sich ebenfalls von dem Gedanken verlocken, sie könne für sich entscheiden, was gut und was böse sei, statt dies Jehova zu überlassen. (1. Mose 3:1-6) Gottes Volk sollte heute solche Fehler vermeiden.

9. Wie führt Jehova den Menschen, und welche Art Gehorsam verlangt er?

9 Um ein Pferd oder ein Maultier zum Gehorsam zu bringen, wird ihm ein Gebiß in den Mund gelegt, und ein Zaum wird gebraucht, um es zu lenken. Der Mensch kann jedoch vernünftig argumentieren und hat Verstand. Jehova leitet den Menschen dadurch, daß er ihm die nötige Erkenntnis darreicht durch sein Wort, ferner Kraft durch seinen Geist und die Leitung durch seine Organisation. Nun kann jeder selbst wählen, ob er gehorchen will. Durch David hat Jehova folgenden Rat gegeben: „Ich will dich unterweisen und dich lehren den Weg, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten. Seid nicht wie ein Roß, wie ein Maultier, das keinen Verstand hat; mit Zaum und Zügel, ihrem Schmucke, mußt du sie bändigen, sonst nahen sie dir nicht.“ (Ps. 32:8, 9) Der universelle Souverän wünscht keinen erzwungenen Gehorsam, sondern vielmehr einen Gehorsam, der aus einem Herzen kommt, in dem Verstand und Liebe zu Jehova wohnen.

SCHNELL BEREIT SEIN ZU GEHORCHEN

10, 11. Welches Beispiel von Gehorsam finden wir (a) in Abraham, (b) in Rebekka?

10 Jehova liebt alle jene, die schnell bereit sind zu gehorchen. Das beweisen viele Beispiele aus der Heiligen Schrift. Abraham ist eines von ihnen. Als Jehova ihm sagte, er solle seinen Sohn opfern, fing er nicht an, an dieser Anweisung zu nörgeln oder darüber zu diskutieren. Abraham bekundete Glauben an Jehova und gehorchte selbst so weit, daß er sein Messer erhob, um es in die Brust seines Sohnes zu stoßen. Durch seinen Glauben und seinen Gehorsam wurde Abraham die Auszeichnung zuteil, „Jehovas Freund“ genannt zu werden, und seine Stellung als ein Fürst in Gottes neuer Welt ist ihm zugesichert. — Jak. 2:23, NW.

11 Ein weiteres Beispiel für einen Gehorsam, der Segnungen zur Folge hatte, ist dasjenige der Rebekka. Aus dem Bericht von 1. Mose, Kapitel 24, strahlt die Bereitschaft, zu gehorchen, die Rebekka an den Tag legte, noch heller hervor, als die Schmucksachen, die ihr Elieser überreichte. Als er sie um einen Trunk Wasser bat, leistete sie schnell Folge: „Und eilends ließ sie ihren Krug von ihrer Schulter hernieder und sprach: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken.“ Als darauf Elieser erklärte, daß Jehova ihn dort hingeführt habe, lief „das Mädchen und berichtete diese Dinge dem Hause ihrer Mutter“. Später, als die Frage entstand, ob Rebekka willens sei, sich zu Isaak zu begeben, und ob sie bereit wäre, sogleich abzureisen, erwiderte sie: „Ich will gehen.“ (1. Mose 24:46, 28, 58) Durch ihre Bereitschaft, zu gehorchen, wurde ihr das Vorrecht zuteil, Jakob, den Vater der Stammeshäupter der Nation Israel, also den Prominenten in der messianischen Linie hervorzubringen.

12, 13. (a) Welche Wertschätzung bekundeten Jesu Apostel und wie? (b) Welche Eigenschaften segnet Jehova?

12 Auch die Apostel zeigten, daß sie gleich von Anfang an, als sie mit Jesus in Berührung kamen, die Notwendigkeit eines prompten Gehorsams erkannten. Von Petrus und Andreas sagt der Bericht in Matthäus 4:19-22 (NW): „Und er sprach zu ihnen: ‚Folgt mir, und ich will euch zu Menschenfischern machen!‘ Sogleich die Netze liegen lassend, folgten sie ihm.“ Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, verhielten sich ebenso: „Sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm.“ Wiederholt zeigte auch der Apostel Paulus, daß er diese begehrenswerte Eigenschaft des prompten Gehorsams besaß. Der Bericht in Apostelgeschichte 9:20 (NW) zeigt, daß er nach seiner Bekehrung ‚sogleich begann, in den Synagogen von Jesus zu predigen‘. Als er später in einer Vision den Ruf hörte, ‚nach Mazedonien herüberzukommen und ihnen zu helfen‘, gehorchten er und seine Begleiter eilends. „Sobald er nun die Vision gehabt hatte, suchten wir nach Mazedonien abzureisen, weil wir folgerten, daß Gott uns aufgefordert habe, ihnen die gute Botschaft zu verkündigen.“ Jehova segnete ihren schnellen Gehorsam, indem er ihre Arbeit segnete, so daß sie Früchte zeitigte: Lydia und ihre Hausgenossen nahmen die Wahrheit rasch an und wurden getauft. — Apg. 16:9-15, NW.

13 Beachtet bei allen diesen Beispielen die schnelle Bereitschaft, zu gehorchen, die Abwesenheit von Eigenwillen, von Gleichgültigkeit oder von nur guten Absichten. Jene eifrigen Zeugen bekundeten Eifer, Gehorsamsbereitschaft, Wachsamkeit, Ernst, Promptheit, Ergebenheit und Fleiß. Deswegen liebte sie Jehova.

14. Welche Vorrechte erhalten Personen, die gehorsam sind?

14 Wo immer jemand in Jehovas Organisation dient, dient er durch seine unverdiente Güte. Er wird nur dann an seinem Platz bleiben, wenn er gehorcht. Er wird nur dann wahrhaft glücklich sein, wenn er schnell gehorcht. Heute haben alle willigen Sklaven das Vorrecht, Verkündiger der guten Botschaft zu sein. Ja sie stehen direkt unter dem Befehl, es zu predigen. (1. Kor. 9:16) Außer dieser grundlegenden Ehrenstellung und diesem Dienstvorrecht gibt es viele Stellungen von Verantwortung für gehorsame Personen. So gibt es zum Beispiel verschiedene Kategorien der Pioniertätigkeit, ferner gibt es Dienststellungen in den Versammlungen. Auch gibt es das Dienstvorrecht, sich als Missionar ins Ausland zu begeben oder als Kreis-, Bezirks- oder Zonendiener zu reisen. Andere mögen als Glieder der Bethelfamilien dienen. An allen diesen zugeteilten Plätzen wird Gehorsam und Loyalität verlangt. Als Lohn gibt es Freude! — Heb. 13:17.

15. Wofür sollten alle Sklaven Jehovas Wertschätzung bekunden, und welche Mängel sollten überwunden werden?

15 Alle Sklaven Jehovas sollten mit Wertschätzung für den herrlichen Schatz des Dienstes erfüllt sein. (2. Kor. 4:7) Es gibt indes Personen, die das Mindestmaß an Dienst leisten, das notwendig ist, um in den Aufzeichnungen der Versammlung zu figurieren. Gleicht dies nicht einer Versicherungsprämie, die Jehova widerwillig gezahlt wird, um Unglück abzuwenden? Wer widerwillig dient, sollte sich eilends korrigieren. (2. Kor. 9:6, 7) Zu den Versammlungen beständig zu spät zu kommen, Dienstaufgaben zurückzuweisen oder sie als unwillkommene Last aufzufassen, sich leicht entmutigen zu lassen und keine Lust zu fühlen, Verantwortlichkeiten zu übernehmen, im Gehorsam gegenüber Anweisungen langsam zu sein — all dies sind Symptome eines verödenden Geisteszustandes, der einer sofortigen Heilung bedarf. Wenn das nötig ist, suche eilends Abhilfe zu schaffen. Der schnelle Gehorsam wird dir den Segen Jehovas bringen, der reich macht. — Spr. 10:22.

16. Wie sollte man Zucht von Jehova betrachten?

16 Zufolge der menschlichen Unvollkommenheiten wird — selbst trotz des ernstesten Wunsches, Jehova gehorsam zu sein — nicht verhindert werden können, daß man bisweilen den Ansprüchen nicht genügt. Daher ist es notwendig, sich der Zucht gegenüber richtig zu verhalten. Durch Zucht wird eine Neigung zu Sorglosigkeit korrigiert, und Zucht verhindert, daß sich jemand verhärtet und rebellisch und trotzig wird. „‚Mein Sohn, achte die Zucht von Jehova nicht gering, noch gib es auf, wenn du von ihm zurechtgewiesen wirst; denn wen Jehova liebt, nimmt er in Zucht, ja, er geißelt einen jeden, den er als Sohn aufnimmt.‘ … Allerdings scheint keine Zucht für die Gegenwart erfreulich zu sein, sondern betrüblich; nachher aber bringt sie für jene, die durch sie geschult worden sind, eine friedsame Frucht hervor, nämlich Gerechtigkeit.“ (Heb. 12:5-11, NW) Wenn dir durch Gottes Wort oder seine Organisation Zucht zuteil wird, so nimm sie demütig an, als komme sie von Jehova selbst. Denke daran: „Die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg zum Leben.“ — Spr. 6:23, NW.

CHRISTLICHE ‚VOLLSTÄNDIGKEIT‘

17. Wieso kann Matthäus 5:48 auch heute angewandt werden?

17 Aus Matthäus 5:48 (NW) entnehmen wir folgenden Rat Jesu: „Ihr sollt demgemäß vollständig sein, wie euer himmlischer Vater vollständig ist.“ Wie kann dies zur heutigen Zeit des Endes der Welt auf unvollkommene Menschen zutreffen? Es trifft in dem Sinne zu, daß jeder einzelne, der zur Neuen-Welt-Gesellschaft herkommt, danach streben muß, zu dem vollen Wuchs eines Christen zu gelangen. Niemand darf sich in negativer Weise zurückhalten! Jeder muß danach streben, den himmlischen Vater in seiner ‚Vollständigkeit‘ nachzuahmen. Vollständig zu werden bedeutet, von einem unausgeglichenen, kindesgleichen Zustand zu christlicher Reife voranzuschreiten.

18. Weshalb ist christliche ‚Vollständigkeit‘ jetzt so wichtig?

18 Schon in der Zeit der ersten Christen wurde großer Nachdruck auf Reife gelegt. (Eph. 4:11-16; Heb. 5:12 bis 6:3) Wie wichtig aber wird sie erst für alle Diener Gottes in dieser Zeit, da der Teufel auf die Erde herabgekommen ist und alle zu verschlingen sucht, die Jehova gehorchen! (Off. 12:12, 17) Während in vielen Ländern des Westens und des Orients den Dienern Jehovas feine Schlingen des Materialismus und Aberglaubens gelegt werden, machen Jehovas Diener hinter dem Eisernen Vorhang eine andere Prüfung durch, indem sie einer grimmigen Verfolgung standhalten müssen. Auch hier ist christliche ‚Vollständigkeit‘ erforderlich. Sie müssen in ihrer christlichen Freiheit feststehen. Sie müssen stets bereit sein zu gehorchen, selbst auf die Gefahr hin, das Leben zu verlieren. Sie müssen weiterhin Zeugnis geben, auch „trotz Todesgefahr“. — Off. 12:11, NW.

19. Nenne einige der Prüfungen, die Jehovas Zeugen hinter dem Eisernen Vorhang durchmachen.

19 Blickt über den Eisernen Vorhang hinüber und beachtet zum Beispiel die Tätigkeit der Zeugen Jehovas in Ostdeutschland. Wie wäre dir zumute, wenn du heute abend auszögest, um Königreichsdienst zu tun, ohne zu wissen, ob du danach wieder heimkehrst oder ob es dir eine Strafe von vier Jahren in einer kommunistischen Strafanstalt einträgt? Was dächtest du, wenn du wüßtest, daß der Mangel an Nahrung und die empörenden sanitären Verhältnisse im Gefängnis deine Gesundheit wahrscheinlich untergraben würden? Welchen Geschmack fändest du daran, insgeheim weit wegzureisen, um dir dein Exemplar des Wachtturms zu beschaffen, unter der Gefahr, mehrere Jahre lang eingesperrt zu werden, wenn man es bei dir vorfände? Möchtest du den Wachtturm in einem einzigen Tag studieren, nachdem du ein Exemplar erhalten hättest, um es darauf an andere hungrige Leser weiterzugeben? Wie würdest du die Sache ansehen, wenn du dazu bestellt würdest, einer Gruppe Verkündiger zu dienen, wobei du wüßtest, daß die Diener, die dir vorangingen, bereits zwei- bis dreimal weggeholt und für vier bis fünf Jahre eingesperrt wurden? Wie dächtest du von einer Wiederaufnahme deines Predigtdienstes, wenn du „auf Bewährung“ heimkehren könntest, nachdem dir fünf Jahre Haft auferlegt worden waren, weil du die gute Botschaft predigtest? Wäre es dir lieb, wenn dich die kommunistische Sicherheitspolizei immer und immer wieder ins Verhör nähme, in dem Bemühen, deine Verhaftung herbeizuführen, weil du an einer organisierten Tätigkeit für das Königreich teilgenommen hast? Welche Reaktion würde es in dir auslösen, wenn du beständig den Druck aushalten müßtest, unter den dich Nachbarn, Arbeitskollegen, Parteimitglieder setzen oder der auf deine Kinder in der Schule ausgeübt wird, in der Absicht, dich oder sie zu fangen, damit ihr euch auf irgendeine Weise ihren politischen und militärischen Organisationen anschließt? Wie wäre dir zumute, wenn du von deinem Arbeitsplatz entlassen würdest oder wenn man dir dein Eigentum wegnähme oder dich aus deinem Heim vertriebe, allein aus dem Grunde, weil du ein Zeuge Jehovas bist?

20, 21. Wie bekunden Jehovas Diener in diesen Prüfungen christliche ‚Vollständigkeit‘?

20 Diese und ähnliche Probleme sind für viele Zeugen Jehovas in kommunistischen Ländern die Tagesration geworden. In Ostdeutschland allein sind seit 1950 mehr als dreitausend Zeugen eingesperrt worden. Etwa tausend von diesen waren Frauen. Die Strafen haben im Durchschnitt nahezu je vier Jahre betragen. Trotzdem tun Jehovas Zeugen Gottes Willen weiterhin, wie das die folgende Botschaft zeigt, die einige von ihnen im Juli 1958 aus dem Gefängnis an den internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas „Göttlicher Wille“ sandten: „In Lauterkeit wandelnd, fühlen sich sechzehn Brüder eng mit euch verbunden. Jesaja 12:3, 4.“ Der Schrifttext lautet: „Mit Wonne werdet ihr Wasser schöpfen aus den Quellen des Heils, und werdet sprechen an jenem Tage: Preiset Jehova, rufet seinen Namen aus, machet unter den Völkern kund seine Taten, verkündet, daß sein Name hoch erhaben ist!“

21 Könntest du unter solchen Umständen Wonne empfinden? Besäßest du genügend Reife, dem Druck innerhalb und außerhalb des Gefängnisses jahrelang standzuhalten und fortzufahren, mit Liebe und Freundlichkeit zu predigen? Eine solch christliche ‚Vollständigkeit‘ legt ein Bruder aus Ostdeutschland an den Tag, der über die Verhaftung seines Sohnes folgendes geschrieben hat: „Er wurde von dem SSD verhaftet und nach sieben Wochen Untersuchungshaft zu vier Jahren Strafhaft verurteilt. Es wurde ihm zur Last gelegt, Literatur von West-Berlin nach Ostdeutschland gebracht zu haben. Ich selbst war wegen der Wahrheit vom Jahre 1950 bis 1956 eingesperrt und ein anderes meiner Kinder vom Jahre 1951 bis 1954. Wir sind beide wieder daheim und sind entschlossen, hier in Ostdeutschland dem Herrn weiterhin mit unserer bescheidenen Kraft zu dienen, und möge er uns weiterhin seine unverdiente Güte zuteil werden lassen.“

FAKTOREN, DIE ZU CHRISTLICHER ‚VOLLSTÄNDIGKEIT‘ FÜHREN

22. Welche Grundeigenschaft ist erforderlich, um zur ‚Vollständigkeit‘ zu gelangen?

22 Gleich diesen treuen Dienern, ist es für alle, die Jehova gefallen möchten, nötig, daß sie im Interesse ihrer christlichen Vollständigkeit gut ausgeglichen seien. Der Beweggrund all ihrer Anstrengungen muß Liebe sein. Dies geht aus dem Begleittext der Worte Jesu über christliche ‚Vollständigkeit‘ deutlich hervor. „Ihr hörtet, daß gesagt wurde: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Doch ich sage euch: Fahrt fort, eure Feinde zu lieben und für die zu beten, die euch verfolgen, damit ihr euch als Söhne eures Vaters erweist, der in den Himmeln ist; denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute, und er läßt regnen auf Gerechte und Ungerechte. Denn wenn ihr die liebt, die euch lieben, was ist dann euer Lohn? Handeln die Steuereinnehmer nicht ebenso? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt: Tut ihr damit etwas Außergewöhnliches? Handeln die Leute von den Nationen nicht ebenso? Ihr sollt demgemäß vollständig sein, wie euer himmlischer Vater vollständig ist.“ — Matth. 5:43-48, NW.

23. Welche anderen Eigenschaften sind zur ‚Vollständigkeit‘ notwendig?

23 Um „vollständig“ zu werden, muß der Christ Reife samt ihren Eigenschaften der Lauterkeit entwickeln. Er muß sich aufrichtig bemühen, seine Schwächen zu erkennen, und muß sich hart anstrengen, sie zu beseitigen. Er muß Jesu Rat täglich zu befolgen suchen: „Wenn du vollkommen [vollständig, NW] sein willst, so geh hin, verkaufe deine Habe und gib den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel haben; und komm, folge mir nach.“ Geistige Werte müssen höher eingeschätzt werden als die materiellen, und man muß dadurch zur ‚Vollständigkeit‘ gelangen, daß man Jesu Fußstapfen gehorsam folgt. — Matth. 19:21.

24, 25. (a) Was ist über die Verbindungen mit der neuen und die mit der alten Welt zu sagen? (b) Was ist die „Frucht des Geistes“, und wie kann sie hervorgebracht werden?

24 Ferner gilt es, über die Verbindungen, die man pflegt, zu wachen. Oft möchten uns Verwandte oder ehemalige Freunde aus der Welt die Zeit belegen, die wir für die Gemeinschaft mit der Neuen-Welt-Gesellschaft bestimmt haben. Laßt das nicht zu. Bleibt hierin fest. Die Stunden, die allwöchentlich zum Besuch der Versammlung und für den Königreichsdienst reserviert sind, sind die kostbarsten Stunden der Woche. Es sind Stunden, die zum christlichen Gottesdienst gehören, und niemand aus der alten Welt hat ein Recht, diese Zeit zu beanspruchen. Jenen, die sich in solche Verbindungen verwickeln lassen, läßt Jesus sagen: „Folge mir beständig.“ Wenn Verwandte und Freunde aus der alten Welt mit euch mitgehen wollen, könnt ihr ihnen dabei liebreich beistehen. Doch laßt euch nie von eurem eigenen Wachstum zur Reife und von dem Wege zu christlicher ‚Vollständigkeit‘ ablenken. — Matth. 8:21, 22, NW.

25 Der Neuinteressierte und der seit langem Gott hingegebene Verkündiger sowie alle anderen Mitverbundenen sollten sich die Notwendigkeit, rechte Verbindungen zu pflegen, auf das Herz schreiben. Verbindungen mit der alten Welt werden zusammen mit der alten Welt aussterben. Weshalb Gefahr laufen, mit ihr zu sterben? Die Gemeinschaft mit den Brüdern in der Neuen-Welt-Gesellschaft bringt Freude, Frieden, Befriedigung und am Ende — ewiges Leben! Das sind die Verbindungen, die man pflegen soll, nämlich die Gemeinschaft mit Personen, die die „Frucht des Geistes“ aufweisen. Durch solche Verbindungen werden alle in derselben Liebe, derselben Freude und demselben Frieden, derselben Langmut, derselben Freundlichkeit und Güte, demselben Glauben, derselben Milde und Selbstbeherrschung beisammen wohnen. Hier kann man zu christlicher ‚Vollständigkeit‘ gelangen! Ja gerade hier, in der liebreichen Gemeinschaft der Neuen-Welt-Gesellschaft! — Gal. 5:22, 23; Heb. 10:24, 25.

26. Wieso werden gute Gewohnheiten des Studiums jemandem helfen, zur ‚Vollständigkeit‘ zu gelangen?

26 Ein weiterer Faktor, den es zu beachten gibt, damit man zur ‚Vollständigkeit‘ gelange, ist das fleißige und systematische Studium des Wortes Jehovas. Ist denn eine halbe Stunde persönliches Studium am Tag nicht wertvoller als eine wohlverdiente halbe Stunde der Ruhe oder des Schlafes? Eigne dir die Gewohnheit, zu studieren, an. Verbinde mit der Gewohnheit des täglichen Aufstehens am Morgen die Gewohnheit der Betrachtung des Tagestextes. Mit der Gewohnheit der Unterbrechung am Mittag verbinde die Gewohnheit, etwas Theokratisches zu lesen. Mit der Gewohnheit des allabendlichen Zubettgehens verbinde die Gewohnheit des weiteren Nachsinnens über Gottes Wort. Lies täglich in der Bibel. Gute Gewohnheiten des Studiums werden dir behilflich sein, ‚deinen Sinn neu zu gestalten‘, um freudevoll und eifrig als ‚vollständiger‘ Diener Gottes an der Tätigkeit für die neue Welt teilzunehmen. Von welch wunderbarem Wert ist es doch, zu christlicher Reife zu gelangen! — Jos. 1:6-8.

27. Wer gehört heute zu den bevorrechtetsten Menschen auf Erden, und was müssen diese tun?

27 Wer will sich mit einem Mindestmaß von Dienst oder Gemeinschaft begnügen? Mögen alle, die einst ihre Fesseln gesprengt haben und in Freiheit gelangt sind, an dieser Freiheit festhalten! (Gal. 5:1) Drängt voran auf dem Wege zur ‚Vollständigkeit‘ in der Neuen-Welt-Gesellschaft! Am meisten bevorrechtet von allen sind jene, die in vollständiger Hingabe an Jehova weiterhin ‚ihre Leiber als ein Schlachtopfer darbringen, das lebendig, heilig, vor Gott annehmbar ist — ein heiliger Dienst mit ihrer Kraft der Vernunft‘. Reiße dich von „dieser gegenwärtigen bösen Welt“ vollständig, für immer und unwiderruflich los! Mit einem Sinn, der vollständig umgestaltet und der Neuen-Welt-Denkweise angepaßt ist, und indem wir unser Leben vollständig dem Leben gemäß der neuen Welt umwandeln, laßt uns alle danach streben, „vollständig zu sein, wie unser himmlischer Vater vollständig ist“.

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