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Glaubst du nur, was du siehst?Der Wachtturm 1956 | 1. Mai
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Glaubst du nur, was du siehst?
OFT hört man die Leute sagen: „Ich glaube nur, was ich sehen kann.“ Damit wollen sie eigentlich sagen, daß sie nicht an das Dasein Gottes glauben, weil sie ihn ja nicht sehen können. Die Tatsache, daß sie ihn nicht sehen können, so folgern sie, sei eine genügende Rechtfertigung für ihren Mangel an Gottesglauben und an Interesse für irgend etwas, das auf Gottes Wort, die Bibel, hinweist, in der eine Erklärung für die heutigen Schwierigkeiten auf Erden zu finden ist. Ist ihre Auffassung aber vernünftig? Nein. Ihre Erklärung ist nicht einmal wahr. Sie glauben vieles, was sie nicht sehen können.
Als Beispiel denke man an Elektrizität. Hast du je Elektrizität gesehen? Wie sieht sie aus? Welche Farbe, welche Form hat sie? Kannst du die Drähte betrachten, die sie dir ins Haus bringen, und sagen: „Schau, da kommt die Elektrizität daher“? Nun, wenn du sie doch nicht sehen kannst, warum glaubst du trotzdem an das Vorhandensein der Elektrizität? Du glaubst daran, weil du ihre Wirkung sehen kannst; du siehst die Arbeit, die sie leistet. Kaum hast du den Kippschalter berührt, fließt auch schon elektrischer Strom durch die Drähte, begegnet dem Widerstand in den Glühfäden der Birne, und es entsteht Licht. Die Tatsache, daß Licht entsteht, ist ein klarer Beweis dafür, daß es Elektrizität gibt, die du nie gesehen hast, und daher erkennst du diese Tatsache an und glaubst daran.
Hast du ferner je die Radiowellen gesehen, die gerade jetzt durch den Raum fluten, in dem du sitzt? die zwischen deinen Augen und diesem Blatt hindurchfließen und unsichtbare Töne, Stimmen und selbst Fernsehbilder dahertragen? Nein, du kannst sie nicht sehen Sie sind unsichtbar. Aber gewiß würdest du nicht folgern, daß solche Radiowellen nicht existieren, nur weil du sie nicht sehen kannst, und daß der ganze Vorgang des Radios und Fernsehens eine fabelhafte Sinnestäuschung sei, um leichtgläubige Menschen irrezuführen. Ein solches Argument wäre lächerlich. Allerdings ist all das, was du als Beweis davon gesehen hast, daß die Radiowellen existieren, die Folge ihres Wirkens. Aber die Wirkung (die Töne und Stimmen aus deinem Radio und die Bilder auf dem Bildschirm) muß logischerweise eine Ursache haben (die Wellen, die sie daherbringen), und dies führt dich dazu, die verständliche Erklärung anzunehmen, daß Radiowellen in der Tat Wirklichkeit sind, auch wenn du sie nie gesehen hast.
Wie lange ist es übrigens her, seitdem du zuletzt ein Atom sahst oder auch die noch winzigeren Elektronen, Protonen und Neutronen, aus denen Atome bestehen? Du hast sie nie gesehen? Viele Leute, die behaupten, nur zu glauben, was sie sehen, sind vom Dasein dieser kleinsten Teilchen völlig überzeugt, und häufig hört man sie ernste Befürchtungen darüber äußern, wie etwas, das sie nie gesehen haben, auf dramatische Weise das künftige Geschick der Welt zu beeinflussen vermag.
Somit sind die Worte „Ich glaube nur, was ich sehe“ falsch und irreführend. Jedermann glaubt an Dinge, die er nicht sehen kann. Er glaubt daran, weil er die Wirkungen sieht, die diese unsichtbaren Dinge hervorrufen. Der unsichtbare elektrische Strom erzeugt Wärme und Licht; die unsichtbaren Radiowellen erzeugen Töne und Bilder; die kleinsten Teilchen innerhalb des Atoms können veranlaßt werden, eine gewaltige Energiemenge freizugeben.
Was aber hat dies mit Glauben an Gott zu tun? Sehr viel, denn gleichwie die von der unsichtbaren Elektrizität, von Radiowellen und Atomteilchen hervorgerufenen Wirkungen beweisen, daß diese Dinge existieren, so wird die Tatsache, daß es einen unsichtbaren, einen allmächtigen Schöpfer gibt, dessen Name Jehova ist, durch die ebenso deutlich wahrnehmbaren Wirkungen seiner Macht bewiesen. Durch welche Wirkungen? Der nachfolgende Artikel gibt die Antwort.
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Warum an Gott glauben?Der Wachtturm 1956 | 1. Mai
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Warum an Gott glauben?
Ist dieser Glaube logisch? Welche Beweise gibt es dafür? Warum solltest du die Bibel als Gottes Wort annehmen?
ES GIBT Leute, die sagen, daß sie nur das glauben, was sie sehen können. Wir erwidern ganz entschieden: Glaube es! Ja, glaube, was du sehen kannst! Der Apostel Paulus sagte, die sichtbare Schöpfung offenbare Gottes Macht: „Denn seine unsichtbaren Eigenschaften sind von Erschaffung der Welt an deutlich zu sehen, weil sie durch das Erschaffene begriffen werden, nämlich seine ewige Macht und Göttlichkeit.“ (Röm. 1:20, NW) Die meisten Leute glauben, daß die Dinge, die sie sehen, das Dasein Gottes beweisen. Eine Gallup-Rundfrage ergab, daß selbst im angeblich „materialistischen“ Amerika 96 Prozent der befragten Leute an Gott zu glauben bekannten. Sie haben die Ordnung und Majestät dessen, was sie umgibt, in Betracht gezogen, ferner das Dasein des Menschen und die Bibel selbst und haben überzeugende Beweisgründe dafür gefunden, daß Gott wirklich existiert.
Ein Schriftsteller hat sich wie folgt ausgedrückt: „Wenn wir vor allem aufgeschlossenen Sinnes und auch bereit sind, zu glauben oder nicht zu glauben, je nach den offenkundigen Beweisen, so entdecken wir sehr wahrscheinlich, daß es leichter fällt, an Gott zu glauben als sich für die Ansicht zu entscheiden, daß Pflanzen, Tiere und der Mensch selbst, sein Leib und Sinn, das Erzeugnis eines blinden, zwecklosen Zufalls seien. Vielleicht paßt es hier, beizufügen, daß viele Menschen nicht den Wunsch hegen, an Gott zu glauben. Sie erkennen, daß dadurch ein Tadel auf ihre Vergangenheit fiele und daß sie sich in Zukunft in unangenehmer Weise ändern müßtena.“
Wie stellst du dir den Ursprung des Universums vor? Ist es aus reinem Zufall entstanden, einem bloßen Zusammentreffen vieler Zufälligkeiten zuzuschreiben? Oder bezeugt es das Dasein eines anderen Sinns, der erhabener, intelligenter ist und vorhanden war, lange bevor der Mensch ins Dasein kam? Vergiß nicht, daß das Universum kein Chaos ist, wie dies der Fall sein könnte, wenn es von ungefähr entstanden wäre, sondern daß es eine Ordnung offenbart. Zeigt dir dies nicht, daß weise Überlegung dahintersteckt? ja, daß es von einem intelligenten Schöpfer ausgedacht wurde?
Sind die ordnungsmäßigen Gesetze, die von der nach Lichtjahren bemessenen Ausdehnung
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