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  • Eine Betrachtung der „sieben Weltwunder“ des Altertums
  • Erwachet! 1976
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Erwachet! 1976
g76 22. 8. S. 12-15

Eine Betrachtung der „sieben Weltwunder“ des Altertums

WAS würdest du erwähnen, wenn man dich nach sieben von Menschen geschaffenen „Wundern“ der heutigen Welt fragen würde? Den Eiffelturm in Paris? Vielleicht das Empire State Building in New York? Wie wäre es mit dem Sueskanal? Entdecker und Reisende haben alle drei aufgezählt und dazu noch andere beachtenswerte Werke.

Doch stelle dir vor, du hättest vor über zweitausend Jahren gelebt. Was hättest du dann als die Sieben Weltwunder bezeichnet? Die Griechen und Römer hatten verschiedene Aufstellungen beachtenswerter Kunst- und Bauwerke. Zum Beispiel machte Philon von Byzanz eine Aufstellung und Antipatros von Sidon eine andere, ein wenig abweichende. Doch ist uns eine bekannte Liste von Menschen geschaffener Werke überliefert worden, die entweder von gewaltigem Umfang oder von großer Pracht waren oder die sich durch andere außergewöhnliche Merkmale auszeichneten.

Die ägyptischen Pyramiden

Von den „Sieben Weltwundern“ des Altertums stehen heute nur noch die ägyptischen Pyramiden. Die wichtigsten sind die drei Pyramiden von Gise am Westufer des Nils in der Nähe von Kairo. Es sind Mammutgräber, die für gewisse Pharaonen gebaut wurden. Die erste und größte war die Cheopspyramide. Dieses riesige Grab des Pharaos Cheops (Chufu) sollte als sichere Stätte für die sterblichen Überreste des Königs und die damit begrabenen Schätze dienen.

Die Cheopspyramide, die eine Fläche von fünf Hektar einnimmt, hat eine quadratische Grundfläche und dreieckige Seitenflächen, und zwar in jeder der vier Himmelsrichtungen. Diese 147 Meter hohe Pyramide wurde mit 2 300 000 Einzelsteinen erbaut. Einige dieser Steine wiegen bis zu 2,2 Tonnen! Wie wurden so gewaltige Steine gebrochen, befördert und eingefügt? Das läßt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Aber man ist zu dem Schluß gekommen, daß sich ein Aufgebot von etwa 100 000 Arbeitern zwanzig Jahre lang abmühte, um die Cheopspyramide zu vollenden.

Wozu wurden die Pyramiden erbaut? Die alten Ägypter glaubten an ein Leben nach dem Tode. Doch sie dachten, der Fleischesleib einer Person müsse erhalten bleiben, wenn die Seele weiterleben solle. Daher balsamierten sie ihre Toten ein. Außerdem wurden mit dem Verstorbenen wertvolle Gegenstände begraben, die er in der Geisterwelt gebrauchen würde. Kein Wunder, daß einige Pharaonen riesige Grabstätten erbauten, in die anscheinend niemand eindringen konnte.

Die Hängenden Gärten und die Mauern von Babylon

Wenn Touristen der Vergangenheit von den Pyramiden angelockt wurden, mochten ihre „Reiseführer“ ihnen wohl empfehlen, auch nach Babylon zu gehen. Gemäß gewissen Überlieferungen gehörten sowohl die wuchtigen Mauern der Stadt als auch die Hängenden Gärten zu den „Sieben Weltwundern“ des Altertums.

Babylons Mauern wurden von König Nabopolassar, der im siebenten Jahrhundert v. u. Z. lebte, und seinem Nachfolger König Nebukadnezar II. (624—581 v. u. Z.) erbaut. Die Stadt wurde auf beiden Seiten des Euphrat errichtet, und entlang den Flußufern gab es Mauern mit einer Anzahl von Torwegen. Außerdem war Babylon von doppelten Mauern umgeben, und die äußere Mauer war durch Türme verstärkt. Darin gab es eine Anzahl wuchtiger Tore (Jes. 45:1, 2). Zwei griechische Geschichtsschreiber des fünften Jahrhunderts v. u. Z. schrieben über Babylons Mauern. Ktesias gibt die Höhe von einigen mit etwa 90 Metern an, während die Mauern gemäß Herodot etwa 120 Meter hoch und 26 Meter breit waren. Wie dem auch sei, Babylons Mauern mußten sehr breit gewesen sein, denn Herodot erklärt: „Oben an den Mauerrändern errichteten sie Gebäude mit je einem Zimmer, die einander gegenüberlagen; dazwischen war so viel Platz, daß ein Wagen mit vier Pferden wenden konnte.“

Wenn ein Reisender schon von jenen gewaltigen Mauern beeindruckt war, so betrachtete er die Hängenden Gärten von Babylon nicht weniger als ein „Wunder“. Sie wurden von Nebukadnezar II. angelegt, und zwar anscheinend für seine medische Königin Amytis, die von der flachen Landschaft Babylons enttäuscht war und sich nach den Bäumen und dem hügeligen Gelände ihres Geburtslandes sehnte.

Die Hängenden Gärten bestanden aus einer Reihe künstlicher Terrassen, die durch Marmortreppen miteinander verbunden waren und sich vielleicht 25 bis 90 Meter über der Ebene erhoben. Auf den mit Erde bedeckten Terrassen wuchsen viele Blumen, Sträucher und Bäume. Wie es heißt, waren Sklaven in Schichtarbeit damit beschäftigt, eine Art Förderschnecken zu drehen, mit denen Wasser aus dem Euphrat in die Gärten befördert wurde. Aus Zisternen, die sich auf der höchsten Terrasse befanden, wurde das Wasser in Brunnen geleitet, durch die für die nötige Bewässerung gesorgt wurde. Jene berühmten Hängenden Gärten waren wirklich etwas Außergewöhnliches, doch existieren sie nicht mehr.

Der Artemistempel in Ephesus

Als der christliche Apostel Paulus im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung die berühmte Stadt Ephesus in Kleinasien besuchte, befand sich unter ihren beachtenswerten Gebäuden der Tempel der Göttin Artemis (der römischen Diana). Ein Tempel, der ursprünglich etwa 550 v. u. Z. angelegt worden war, wurde 356 v. u. Z. zerstört, doch wurde er durch ein Gebäude ersetzt, das noch großartiger als das ursprüngliche war.

In den Tagen des Apostels Paulus stand dieser prachtvolle Tempel auf einer Erhöhung, die etwa 127 Meter mal 73 Meter maß. Das Gebäude selbst war ungefähr 105 Meter lang und 50 Meter breit. Man ist der Ansicht, daß sein inneres Heiligtum von etwa 32 Meter Länge und 21 Meter Breite zum Himmel hin offen war. Es ist möglich, daß in diesem Heiligtum hinter dem Altar ein Bild der Göttin Artemis stand. Von diesem eindrucksvollen Marmortempel mit einem Dach aus weißem Marmor und mit über hundert massiven Säulen steht nichts mehr als das Fundament und einige verhältnismäßig kleine Teile. Die Goten zerstörten den Tempel um das Jahr 260 u. Z. Zwar schrien einst die Anhänger der Göttin: „Groß ist die Artemis der Epheser!“ Doch jene „Größe“ und der einst herrliche Tempel waren vergänglich (Apg. 19:34).

Die Zeusstatue von Olympia

Auch der berühmte griechische Bildhauer Phidias dachte, er gestalte einen Gott, als er um das Jahr 435 v. u. Z. eines der „Sieben Weltwunder“ des Altertums vollendete. Es war eine zwölf Meter hohe Statue des Zeus (des römischen Jupiters) auf einem mit Ebenholz, Elfenbein, Gold und kostbaren Edelsteinen verzierten Zedernthron. Die Statue stellte jenen falschen Gott mit einem Kranz von Ölzweigen auf dem Haupt dar. Als Kern verwendete Phidias Holz; das Fleisch bildete er aus Elfenbein und das Gewand aus Gold. Die rechte Hand des Gottes versah er mit einem Bild der Siegesgöttin aus Gold und Elfenbein, und die linke mit einem Zepter, auf dessen Spitze sich ein Adler befand.

Diese riesige Statue kam in den Zeustempel von Olympia (Griechenland), und zu ihren Bewunderern gehörten viele Athleten und andere sportbegeisterte Menschen, die sich dort zu den berühmten Olympischen Spielen versammelten. In einem späteren Jahrhundert ließ der römische Kaiser Theodosius I. die Statue nach Konstantinopel bringen, wo sie im Jahre 475 u. Z. vom Feuer zerstört wurde.

Das Mausoleum zu Halikarnassos

Als König Mausolos von Karien in Kleinasien 353 v. u. Z. starb, war seine Frau Artemisia wohl der Meinung, der Name und Ruhm ihres Mannes sollten fortleben. Daher ließ sie eine großartige Grabstätte zu seinem Andenken errichten. Es war das Mausoleum zu Halikarnassos, im südwestlichen Kleinasien. Es ist interessant, daß selbst heute noch kunstvoll errichtete Gebäude, die als Grabstätten dienen, Mausoleen genannt werden.

Das Grabmal des Mausolos wurde von den griechischen Baumeistern Pytheos und Satyros entworfen. Es war etwa 41 Meter hoch und hatte einen rechteckigen Sockelunterbau, der von einer Kolonnade von sechsunddreißig Säulen überragt wurde. Auf der Kolonnade ruhte eine Stufenpyramide, und darauf befand sich eine Statue des Mausolos auf einem Streitwagen. All das für einen einzigen Menschen!

So eindrucksvoll das Mausoleum auch war, es wurde von einem Erdbeben zerstört. Im fünfzehnten Jahrhundert u. Z. war das Gebäude nicht mehr da. Heute gibt es nur noch einige Reste des einst prächtigen Grabmals.

Der Koloß von Rhodos

In der Nähe des Hafens der Insel Rhodos im Ägäischen Meer stand einst eine Statue des Sonnengottes Helios, die wegen ihrer gewaltigen Größe allgemein als Koloß bezeichnet wurde. Diese Statue aus Erz war etwa 37 Meter hoch, ungefähr ebenso hoch wie die Freiheitsstatue im Hafen von New York. Und ein Koloß war sie bestimmt. War doch ein einzelner Finger größer als manche gewöhnliche Statue! Um dieser Darstellung des Helios, die innen hohl war, Halt zu geben, verwendete der griechische Bildhauer Chares von Lindos (Rhodos) etwa 6,8 Tonnen Eisenstangen sowie Steinblöcke. Chares arbeitete zwölf Jahre lang und stellte die Statue schließlich im Jahre 280 v. u. Z. fertig. Übrigens stand sie nicht, wie einige gesagt haben, mit gespreizten Beinen über dem Hafen, so daß die Schiffe zwischen den Beinen der Statue hindurchgefahren wären. Vielmehr wurde sie wohl auf einem Damm am Meer errichtet.

Doch stell dir vor! Der Koloß von Rhodos blieb nur sechsundfünfzig Jahre lang stehen. Im Jahre 224 v. u. Z. brachte ihn ein Erdbeben zu Fall. Wie berichtet wird, lagen die Bruchstücke über 800 Jahre lang auf den Felsen herum, bis sie im 7. Jahrhundert u. Z. als Schrott verkauft wurden. Ein schmähliches Ende für eines der „Sieben Weltwunder“ des Altertums!

Der Leuchtturm von Alexandria

Ein richtiger „Wolkenkratzer“ und ein weiteres „Weltwunder“ des Altertums war ein gewaltiger Leuchtturm auf einer Insel im Hafen von Alexandria (Ägypten). Nach der Insel (heute eine Halbinsel), auf der er stand, Pharus genannt, war dieser Leuchtturm so berühmt, daß sein Name schließlich in den romanischen Sprachen zur allgemeinen Bezeichnung von Leuchttürmen wurde.

Zwar weichen die Berichte voneinander ab, doch scheint der Pharus von Alexandria etwa 134 Meter hoch gewesen zu sein. Entworfen wurde er von dem griechischen Architekten Sostratos, und er wurde um 270 v. u. Z., während der Herrschaft des Ptolemaios II. Philadelphos, erbaut. Dieser Leuchtturm wurde in drei Teilen auf einem Unterbau aus Stein errichtet. Der unterste Teil war quadratisch, der mittlere achtseitig und der obere rund. Der oberste Teil hatte ein Dach, war aber offen und ringsum mit Säulen aus Erz versehen.

Durch einen Mittelschacht wurde mit Hilfe einer Winde Holz auf die oberste Plattform gebracht, um dort das Feuer zu unterhalten das als Licht diente. Es heißt, daß ein Spiegel nachts das Feuer und tags das Sonnenlicht reflektierte, so daß das Licht mindestens hundertsechzig Kilometer weit zu sehen war.

Was wurde aus dem Pharus von Alexandria? Er wurde am 7. August 1303 durch ein Erdbeben teilweise zerstört, und während desselben Jahrhunderts scheint er völlig vernichtet worden zu sein. Doch der berühmte Leuchtturm stand über tausend Jahre.

Hatte sich all die Arbeit gelohnt?

Bei einem Rückblick mag man ohne weiteres zu dem Schluß kommen, daß einige „Weltwunder“ des Altertums einem nützlichen Zweck dienten. Bestimmt boten die Hängenden Gärten von Babylon einen herrlichen Anblick, und die gewaltigen Mauern der Stadt dienten in einem gewissen Maße als Schutz. Der Pharus von Alexandria war den Seeleuten eine Hilfe.

Was ist aber von dem großen Artemistempel, der Zeusstatue von Olympia und dem Koloß von Rhodos zu sagen? Als Werke der Kunst und Architektur waren sie bestimmt außergewöhnlich. Doch welch ein unnützer Aufwand war es, sie zu gestalten oder zu bauen! Das erkannten bestimmt die Diener des wahren Gottes, Jehovas, denn diejenigen von ihnen, die lebten, als diese „Weltwunder“ noch da waren, ließen sich von seinem Wort leiten. Etwa 460 v. u. Z., ehe Phidias so große Mühe an der Mammutstatue des Zeus verschwendete, wurde das Bibelbuch der Psalmen vollendet. Der Geist des lebendigen Gottes, Jehovas, veranlaßte den Psalmisten, die Worte zu äußern: „Die Götzen der Nationen sind Silber und Gold, das Werk der Hände des Erdenmenschen. Einen Mund haben sie, doch können sie nichts reden; Augen haben sie, doch können sie nichts sehen; Ohren haben sie, doch können sie keiner Sache ihr Ohr leihen. Auch ist kein Geist in ihrem Munde“ (Ps. 135:15-17).

Man denke auch an die ägyptischen Pyramiden und das berühmte Mausoleum. Der Wunsch, geehrt und nicht vergessen zu werden, hat einige veranlaßt, eindrucksvolle Denkmäler zu errichten. Ja, sie haben auch andere Gründe dafür gehabt. Doch wie ernüchternd sind die von Gott inspirierten Worte des weisen Königs Salomo, der sagte: „Es gibt keine Erinnerung an Menschen von früheren Zeiten, auch wird es keine an die geben, die später dasein werden. Es wird sich erweisen, daß es keine Erinnerung selbst an sie geben wird unter denen, die noch später dasein werden“ (Pred. 1:11). Die Blätter der Geschichte sind voller Namen, aber sie alle bedeuten nicht viel im Leben der Menschen von heute. Nur bei Jehova gibt es Aussichten, nicht vergessen zu werden, sondern durch eine Auferstehung wieder zum Leben zu gelangen (Hiob 14:13-15; Apg. 24:15).

[Karte auf Seite 13]

(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)

Schwarzes Meer

Mittelmeer

Rotes Meer

GRIECHENLAND

ÄGYPTEN

BABYLON

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