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Strebt nach Dingen, die euch gegenseitig auferbauenDer Wachtturm 1961 | 1. August
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ich von niemandem abhängig bin, habe ich mich allen zum Sklaven gemacht, damit ich auf diese Weise recht viele gewinne. Und so wurde ich gegenüber den Juden ein Jude, um Juden zu gewinnen; denen unter Gesetz wurde ich wie unter Gesetz stehend, obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin, damit ich die gewinne, die unter Gesetz sind. Denen, die ohne Gesetz sind, wurde ich wie einer ohne Gesetz, obwohl ich nicht ohne Gesetz gegenüber Gott bin, sondern unter Gesetz gegenüber Christus, damit ich die gewinne, welche ohne Gesetz sind. Den Schwachen wurde ich ein Schwacher, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin den Menschen aller Arten alles geworden, damit ich auf jeden Fall einige errette. Aber alles tue ich um der guten Botschaft willen, um mit anderen an ihr teilzuhaben.“ (1. Kor. 9:19-23, NW) Ja, es ist notwendig, anderen Hilfe zu bieten und es zu vermeiden, die uns Nahestehenden absichtlich zu reizen oder gleichgültig zu sein in bezug auf Dinge, die in ihnen die Wertschätzung für geistige Dinge niederreißen, statt sie aufzubauen.
TOLERANZ IM HINBLICK AUF SITTEN UND GEBRÄUCHE
7, 8. (a) Warum sollte niemand wegen seiner Eßgewohnheiten kritisiert werden? (b) Wie könnte ein Christ einem anderen durch das, was er ißt oder trinkt, ein Hindernis in den Weg legen?
7 Es gibt unter den Menschen viele Sitten und Gebräuche. Auf ganz verschiedene Art und Weise ißt und trinkt man, kleidet man sich und spricht man und macht Geschäfte. Die Welt ist heute durch den Geist des Nationalismus und durch viele verschiedene Ansichten über den Lebensstandard geteilt. Jehova Gott sagte aber, daß er aus allen Nationen Personen heraussammeln werde, die ihn lobpreisen sollten. Wenn nun jemand zu einer gewissen Erkenntnis Gottes, Jehovas, und seines Vorhabens kommt und den Wunsch hat, Gott zu dienen, dann bedeutet das nicht, daß er alle Bräuche, die er pflegt, vollständig ändern müßte. Zufolge der Tatsache, daß er zu einer Erkenntnis der Wahrheit gekommen ist, wird er seine Eßgewohnheiten nicht ändern. Zum Beispiel mag jemand vegetarisch leben. Ob jemand Fleisch oder Gemüse ißt, hat mit dem Dienst für Jehova nichts zu tun. Der Mensch kann so essen und trinken, wie es ihm bekommt. Wenn jemand das Essen oder Trinken zu einer Streitfrage machen sollte, dann würde er dadurch die Aufmerksamkeit von der im Leben so wichtigen Tätigkeit ablenken, von dem Dienst für den Schöpfer, und das könnte zu Auseinandersetzungen und Schwierigkeiten führen. Für christliche Bauende wäre es unrichtig, auf diese Weise gegen andere zu arbeiten, die sich ebenfalls an dem großen Bauprogramm beteiligen, das Jehova heute durchführt. Jeder Bauende ist ein Mitarbeiter Gottes, ein Diener Gottes, und er steht vor Gott. Gott ist der Richter. „Wer bist du, daß du den Hausknecht eines anderen richtest? Er steht oder fällt seinem eigenen Meister. In der Tat, er wird aufrecht gehalten werden, denn Jehova vermag, ihn aufrecht zu halten.“ — Röm. 14:4, NW.
8 Hier, im 14. Kapitel des Römerbriefes spricht der Apostel Paulus davon, daß man auf andere Rücksicht nehmen und gegenüber ihrer Lebensweise tolerant sein solle. Paulus benutzt als Veranschaulichung Speise, um zu zeigen, wie man es vermeiden kann, schon deswegen uneinig und schwach zu werden, weil man sich über die Frage streitet, ob etwas gegessen werden dürfe oder nicht. Die vornehmste Sache, das Königreich Gottes, ist es, woran alle ernstlich denken müssen, die im Verein mit Gott bauen. Weshalb sollte denn eine Streitfrage entstehen, wenn man sieht, daß ein anderer gewisse Speisen nicht ißt? Ferner könnte jemand geneigt sein, sich an einem anderen zu stoßen, der gewisse Speisen ißt oder trinkt. Ja, es wäre möglich, daß man jemandem, der im Glauben schwach ist, Anstoß gäbe, wenn man in einer besonderen Gegend der Erde eine ganz bestimmte Speise genösse. Es gibt Menschen, die von ihren Eltern in der Ansicht erzogen wurden, es sei unrecht, Rindfleisch zu essen. Andere genießen kein Schweinefleisch. In einem Teil der Welt ist es allgemein üblich, Wein oder alkoholische Getränke zu sich zu nehmen, in einer anderen Gegend der Erde aber würde jemand mißfällig angesehen werden oder er könnte sogar als Missetäter betrachtet werden, wenn er alkoholische Getränke zu sich nähme.
9. Wie sollte der reife christliche Prediger hinsichtlich des Essens und Trinkens handeln, wenn er stets sein Ziel im Auge behält?
9 Ein reifer Christ, der im Verein mit Gott baut, muß allezeit sein Ziel im Auge behalten. Aus welchem Grunde wohnt er in einer Gemeinde oder lebt er in Verbindung mit gewissen Menschen? Da er ein ergebener Diener Gottes, Jehovas, ist, muß er das Werk durchführen, das Gott für diese Zeit verordnet hat, nämlich die Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich. Da er beauftragt worden ist, die gute Botschaft vom Königreich zu predigen, muß er imstande sein, mit den Menschen zu sprechen, sie zu lehren und sie aufzuerbauen. Weshalb sollte er sich also mit jemand in einen Disput einlassen und ein unübersteigbares Hindernis dadurch vor sich aufbauen, daß er etwas trinkt oder ißt, woran man an jenem Ort Anstoß nimmt? Denke zum Beispiel an eine Gemeinde, in der man meint, jemand, der alkoholische Getränke zu sich nehme, begehe dadurch eine Sünde. Sollte ein christlicher Prediger aus einem Lande, in dem es üblich ist, Wein zu trinken, der dorthin kommt, auf dem Weingenuß bestehen, obwohl die Bewohner dieses Ortes daran Anstoß nehmen und dadurch gegen ihn und die Botschaft, die er ihnen bringt, voreingenommen werden könnten? Offenbar ist darauf zu antworten, daß es besser wäre, wenn der Verkündiger, der hier auf Besuch weilen würde, Tee oder sonstige Getränke zu sich nähme, die in dem Orte erhältlich wären, und dies, weil er das christliche Bauprogramm fördern möchte. Das wird ihm nicht schaden, er wird nicht umkommen, wenn er keinen Wein hat, denn es gibt viele andere Getränke, die jemand zu sich nehmen kann.
10 Auf welche Weise muß ein reifer Christ um der Versammlung willen seine persönliche Vorliebe zurückstellen, wie dies in Römer 14:13-21 angedeutet wird?
10 Das gleiche trifft für jemanden zu, der in eine Gegend zieht und sich dort mit der Versammlung seiner Brüder verbindet. Sofern es in diesem Land oder dieser Gegend der Erde nicht Brauch ist, Wein zu trinken, sollte der Besucher nicht auswärts, in der Öffentlichkeit, Wein trinken und dadurch die ganze Versammlung in Schwierigkeiten bringen. Paulus sagt in Römer 14:13-21 (NW): „Trefft eher folgende Entscheidung: keinen Stein des Anstoßes vor einen Bruder zu legen, noch ihm eine Ursache zu geben, durch die er zu Fall käme. Ich weiß und bin davon in dem Herrn Jesus überzeugt, daß nichts an sich befleckt ist; doch für den, der etwas für befleckt hält, ist es befleckt. Denn wenn wegen deiner Speise dein Bruder betrübt wird, wandelst du nicht mehr gemäß der Liebe. Verdirb nicht mit deiner Speise den, für welchen Christus starb. Laßt also nicht zu, daß man über das Gute, das ihr tut, so spricht, daß es euch schädigt. Denn das Königreich Gottes bedeutet nicht Essen und Trinken, sondern bedeutet Gerechtigkeit und Friede und Freude durch den heiligen Geist. Denn wer in dieser Hinsicht ein Sklave Christi ist, ist Gott annehmbar und bei Menschen anerkannt. So laßt uns denn nach den Dingen streben, die dem Frieden dienen, und nach jenen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen. Hört auf, das Werk Gottes wegen Speise niederzureißen. Es sind zwar alle Dinge rein, aber es schadet dem Menschen, der durch das, was er ißt, Anlaß zum Straucheln gibt. Es ist gut, weder Fleisch zu essen noch Wein zu trinken, noch sonst etwas zu tun, worüber dein Bruder straucheln könnte.“
11. Weshalb können wir sagen, so zu handeln sei christlich?
11 Auch hier sehen wir wieder das Beispiel jemandes, der das eigene Ich nicht seiner Arbeit voranstellt. Bald nachher erklärte Paulus: „Denn auch Christus gefiel nicht sich selbst.“ Und er zeigte, daß wir die gleiche Geisteseinstellung haben müssen wie Christus.
12. Welche Haltung nehmen, gemäß 1. Korinther, Kapitel 10, reife Personen, die sich der christlichen Bautätigkeit widmen, ein?
12 Jemand mag argumentieren, er werde essen oder trinken, was ihm beliebe, wenn es doch in den Augen Gottes erlaubt sei, zum Beispiel Wein zu trinken oder gewisse Speisen zu essen. Dient es aber — wenn es auch vor Gott erlaubt sein mag — zur Erbauung? Paulus führt dies in 1. Korinther, Kapitel 10, an, wo er in ähnlicher Weise auf Speise und Getränke hinweist und sagt: „Alles ist erlaubt, aber nicht alles erbaut. Jeder suche weiterhin nicht seinen eigenen Vorteil, sondern den des anderen. Ob ihr daher eßt oder trinkt oder irgend etwas anderes tut, tut alles zur Verherrlichung Gottes. Hütet euch davor, Anlaß zum Straucheln zu geben, sei es bei Juden, sei es bei Griechen oder bei der Versammlung Gottes, wie auch ich allen Menschen in allem gefällig bin, indem ich nicht meinen eigenen Vorteil suche, sondern den der Vielen, damit sie gerettet werden.“ — 1. Kor. 10:23, 24, 31-33, NW.
13. Wer wird, wenn man diesem selbstlosen Laufe folgt, dadurch nachgeahmt?
13 Um der guten Botschaft willen auf solche Weise auf andere Rücksicht zu nehmen ist die richtige Einstellung aller Christen. Es ist die rechte Geistesverfassung, die gleiche, die auch Christus an den Tag legte. Ebenso sagt Paulus in 1. Korinther 11:1 (NW): „Werdet meine Nachahmer, wie ich Christi.“ Wir müssen um der guten Botschaft willen stets auf den Vorteil anderer bedacht sein.
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In Liebe das gebrauchen, was uns gegeben istDer Wachtturm 1961 | 1. August
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In Liebe das gebrauchen, was uns gegeben ist
1. Welche Gaben des Geistes werden in 1. Korinther, Kapitel 12, erwähnt, und zu welchem Zwecke wurden sie verliehen?
NACHDEM Paulus den Korinthern über die Notwendigkeit geschrieben hatte, hinsichtlich Speise auf andere Rücksicht zu nehmen, behandelte er noch viele andere Dinge. Im 12. Kapitel lenkte er die Aufmerksamkeit auf verschiedene Gaben des Geistes, die den ersten Christenversammlungen verliehen worden waren. Diese Gaben wurden den einzelnen Christen verliehen, doch nicht nur zu ihrer eigenen Freude oder zu ihrem Nutzen, sondern auch zum Nutzen anderer. So schreibt Paulus im 12. Kapitel, in den Versen 7-11 (NW): „Aber die Kundgebung des Geistes wird einem jeden zu einem nützlichen Zwecke verliehen. Zum Beispiel wird dem einen durch den Geist die Rede der Weisheit gegeben, einem anderen die Rede der Erkenntnis gemäß demselben Geist, einem anderen Glauben durch denselben Geist, einem anderen Gaben zu Heilungen durch diesen einen Geist, noch einem anderen Verrichtungen machtvoller Werke, einem anderen Prophezeiung, einem anderen die Unterscheidung inspirierter Äußerungen, einem anderen Zungen verschiedener Art und einem anderen Auslegung der Zungen. Dies alles aber bewirkt ein und derselbe Geist, indem er einem jeden etwas Besonderes zuteilt, so, wie er will.“
2. Wie sollten diese Gaben gemäß dem Verlangen Jehovas gebraucht werden?
2 Alle Christen waren Glieder des einen Leibes, und alle Dinge, die sie von Gott erhielten, dienten zum Nutzen der ganzen Organisation. Jeder hatte seine Stellung in dem Leibe so, wie Gott es gefiel, doch war es wichtig, wie sie die Dinge verwandten, die Gott ihnen als Mitarbeitern im Bauprogramm gegeben hatte. Gott ist ein liebender, großer Baumeister, daher müssen sich jene, die mit
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