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  • Die wachsende Ölkrise
    Erwachet! 1974 | 8. April
    • hinsichtlich der Öl- und Gasvorräte gegenüber.“ Und sie fügte hinzu: „Mit diesem kritischen Versorgungsproblem, das für die nächsten 12 bis 15 Jahre bestehen wird, sind wir nicht allein. Europa und Japan sehen sich vor dem gleichen Problem.“ In der New York Times konnte man lesen:

      „In den 1970er Jahren wird die Industriegesellschaft Westeuropas, Nordamerikas und Japans von einer neuen allgemeinen Gefahr bedroht. ...

      Fast in allen größeren Industriestädten ist jetzt von einer Energiekrise die Rede. ...

      Eine Kommission des Europäischen Parlaments warnte, daß 1980 ,ganz buchstäblich‘ die Lichter ausgehen könnten, wenn nicht sofort entscheidende Schritte zur Koordinierung der Energieträger unternommen würden.“

      Gewaltige Importe erforderlich

      Das alles bedeutet, daß diese Industrienationen große Mengen Öl importieren müssen. Und in unmittelbarer Zukunft werden sie weit mehr importieren müssen als bisher. Die Zeitschrift U.S. News & World Report gab dazu folgenden Kommentar: „Nur durch Importe können die Lichter weiterbrennen und die Maschinen weiterlaufen.“

      Japan verbraucht zum Beispiel ungefähr 5 000 000 Barrel Öl pro Tag. Praktisch die gesamte Menge muß importiert werden. Von diesen Importen kommen ungefähr 90 Prozent aus dem Nahen Osten. Es wird geschätzt, daß Japan 1980 13 000 000 Barrel pro Tag verbrauchen wird. Nahezu alles müßte importiert werden, und zwar hauptsächlich aus dem Nahen Osten.

      Westeuropa verbraucht ungefähr 15 000 000 Barrel Öl pro Tag. Fast alles davon wird importiert. Ungefähr 80 Prozent dieser Importe kommen aus dem Nahen Osten und aus Nordafrika. Wenn der Ölverbrauch weiterhin wächst wie bisher, so wird Westeuropa — wie Experten versichern — im Jahre 1980 26 000 000 Barrel pro Tag verbrauchen, wovon der größte Teil importiert werden müßte. Selbst die Ölfelder in der Nordsee, die jetzt erschlossen werden, könnten nach letzten Schätzungen im Jahre 1980 nur ca. 3 000 000 Barrel pro Tag liefern. Der Rest müßte hauptsächlich aus dem Nahen Osten und aus Nordafrika kommen.

      Die Vereinigten Staaten produzierten im Jahre 1973 weniger als 11 000 000 Barrel Öl pro Tag. Aber sie verbrauchten über 17 000 000 Barrel pro Tag! Daher mußte dieses Land über 6 000 000 Barrel pro Tag importieren, um die Differenz auszugleichen. Im Jahre 1973 importierte es daher ungefähr 35 Prozent seines Öls. Und man erwartet, daß die eigene Erdölförderung in Zukunft zurückgehen wird, da die eigenen Ölvorräte aufgrund des langen Gebrauchs allmählich zur Neige gehen.

      Für die Vereinigten Staaten würde die Lage, wenn es so weiterginge, gegen Ende der 1970er Jahre noch weit schwieriger werden. Im Jahre 1980 würde die Nation nach Schätzung einiger Fachleute ungefähr 27 000 000 Barrel Öl pro Tag verbrauchen. Davon müßten ungefähr 15 000 000 Barrel importiert werden — über 55 Prozent! Bis 1980, so wird behauptet, wird die Produktion der „unteren 48“ Staaten auf ungefähr 10 000 000 Barrel pro Tag absinken. Etwa 2 000 000 Barrel täglich kämen dann von den Ölfeldern in Alaska, so daß immer noch ein Defizit von 15 000 000 Barrel bliebe. Das meiste davon müßte von den größten Erdöllieferanten, dem Nahen Osten und Nordafrika, importiert werden.

      Im Winter 1972/73 hatten die Amerikaner aufgrund der bestehenden Knappheit Schwierigkeiten, genug Heizöl zu bekommen. Die Folge davon war, daß einige Fabriken und sogar Schulen zeitweise schließen mußten. Und im Sommer des Jahres 1973 hatten einige Schwierigkeiten, genug Benzin für ihre Autos zu bekommen. In Europa gab es ähnliche Probleme. Schon bevor die Araber einen Ölboykott über die Vereinigten Staaten verhängten, war es so, wie die in Los Angeles erscheinende Zeitung Herald-Examiner berichtete: „Die USA, die gegenwärtig nicht in der Lage sind, einen Überschuß an Öl zu produzieren, werden immer mehr vom ausländischen Öl abhängig.“ Und die New York Times fügte hinzu:

      „In der Industrie und in der Regierung herrscht allgemeine Übereinstimmung, daß die Ölquellen der westlichen Hemisphäre ihre Lieferungen an die Vereinigten Staaten nicht wesentlich ausdehnen können und daß das Gros der zukünftigen Steigerung an Rohölimporten aus Quellen in der östlichen Hemisphäre, aus dem Nahen Osten und aus Afrika, kommen muß.“

      Kanada, einer der Hauptöllieferanten der Vereinigten Staaten, hat ebenfalls Probleme. Dieses Land mag daher bald seine Öl- und Gasexporte reduzieren müssen. Im Toronto Star wird berichtet:

      „Kanada müsse damit rechnen, in die Zeit von Pferd und Wagen und in die Zeit der schmutzigen Kohlenöfen zurückzukehren, wenn wir nicht unsere [Öl-]Vorkommen vor einer raschen Ausnutzung durch die energiehungrigen Vereinigten Staaten schützten, warnt der Torontoer Geophysiker J. Tuzo Wilson, einer der hervorragendsten Wissenschaftler der Welt.

      Der Bedarf an den schwindenden Vorräten von Öl und Naturgas könne die nordamerikanische Zivilisation innerhalb von 10 Jahren in eine verzweifelte Krise stürzen, sagte er ...

      ,Der Bedarf an Gas und Öl ist so unersättlich und steigt so rapide, daß die arktischen Erdölvorkommen offensichtlich keine langfristige Lösung für das Problem der Energievorräte bieten‘, schreibt Wilson.“

      Ob es einem daher gefällt oder nicht, werden Nordamerika, Westeuropa und Japan immer mehr Öl aus anderen Ländern importieren müssen, und das in gigantischen Mengen. Dadurch werden verschiedene große Probleme geschaffen. Eines dieser Probleme besteht darin, daß die einzigen bekannten Quellen solch großer Ölvorkommen in zwei Gebieten liegen, in denen man diesen Nationen im allgemeinen ungünstig gesinnt ist.

      Das erste Ölgebiet liegt in den arabischen und moslemischen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas. Das zweitgrößte bekannte Ölvorkommen ist in der Sowjetunion zu finden. Das bedeutet, daß die kommunistischen und die arabisch-moslemischen Länder die größten Ölvorkommen auf Erden in der Hand haben. Und nach dem jüngsten arabisch-israelischen Krieg haben wir gesehen, was mit diesen Quellen geschehen kann.

      Doch durch die Lage dieser Ölvorkommen treten nicht nur politische, sondern auch gewaltige finanzielle Probleme für die Nationen auf, die das Öl kaufen. Wieso?

      Schwindelerregende Kosten

      Die Kosten des von den Vereinigten Staaten, von Europa und Japan importierten Öls sind bereits gewaltig. Diese Länder zahlen jährlich Milliarden von Dollar für dieses Öl, und zwar hauptsächlich an die erdölfördernden Staaten des Nahen Ostens und Nordafrikas.

      Selbst wenn der Ölpreis gleichbliebe, würde der wachsende Bedarf der Industrienationen, die selbst nicht genug Öl haben, ein immer größeres Vermögen kosten. Aber der Ölpreis ist nicht gleichgeblieben! Er ist stark angestiegen, ja er hat sich gegenüber den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Und jeder akzeptiert die steigenden Preise, da der Bedarf an Öl sprunghaft wächst.

      Daher erklären Fachleute, daß, ganz gleich, was geschieht, der Preis für Energie in jeder Form, doch besonders für Öl, in Zukunft weiter steigen wird. Die Zeit der preiswerteren Brennstoffe und des billigen Benzins für Kraftfahrzeuge ist vorbei.

      Wegen der viel höheren Kosten und des wachsenden Bedarfs an Importen müssen die Verbrauchernationen mehr und mehr Geld für Öl ausgeben. Dadurch wird das Defizit ihres Zahlungsausgleiches mit anderen Ländern immer größer. In anderen Worten: Sie geben mehr aus, als sie einnehmen können. Diese erhöhten Ausgaben solch gewaltiger Summen müssen die bereits kritische Inflation in diesen Nationen weiter anheizen. Die Preise und Kosten für viele Waren, nicht nur für Öl, werden hochgetrieben. Das liegt daran, daß die Leute, die Ölprodukte verwenden, höhere Preise bezahlen müssen, und sie werden schließlich zum Ausgleich höhere Löhne fordern. Die höheren Lohnkosten werden die Hersteller veranlassen, die Preise für ihre Erzeugnisse zu erhöhen. Auf diese Weise fachen die ständig steigenden Ölpreise die Flammen der schon kritisch gewordenen Inflation an.

      Die Vereinigten Staaten, die die Grundlage für die Wirtschaft der westlichen Welt bilden, hatten bereits schwere Probleme mit ihrer Zahlungsbilanz. Jahrelang hat das Land mehr Geld ausgegeben, als es von Übersee eingenommen hat, und hat sich daher bei anderen Nationen immer mehr verschuldet. Die Zahlungen für die wachsenden Ölimporte werden die Situation nur verschlimmern.

      Zur Veranschaulichung diene folgendes Beispiel: Man schätzt, daß die Vereinigten Staaten während des Jahres 1973 ungefähr 7 Milliarden Dollar für Ölimporte ausgegeben haben. Wirtschaftsexperten erwarten, daß es im Jahre 1975 15 Milliarden Dollar sein werden. Im Jahre 1980 werden die Kosten des importierten Öls nach Ansicht von James Akins, dem amerikanischen Gesandten in Saudi-Arabien, „jährlich mehr als 40 Milliarden Dollar betragen, die aus dem Land fließen“. Es wird sehr schwierig sein, diese schwindelerregenden Kosten zu zahlen. Wenige Experten glauben, daß die Vereinigten Staaten in der Lage sein werden, genügend Produkte zu exportieren, um die Zahlungsbilanz auszugleichen. Das ist der Grund, weshalb das Ölproblem als Krise bezeichnet wird.

      Für Kanada, Westeuropa und Japan ist die Lage nicht viel anders. All diese Nationen werden immer größere Schwierigkeiten haben, die gewaltigen Mengen an Öl zu bezahlen, die sie in den nächsten Jahren importieren müssen.

      Doch was geschieht, wenn diese Nationen das Öl nicht bezahlen können oder wenn aus irgendeinem Grund die Lieferungen gedrosselt werden? Dann wird sich der von der Industrie geprägte Lebensstil Nordamerikas, Westeuropas und Japans, wie wir ihn heute kennen, drastisch ändern.

      Da die Sowjetunion große Vorräte an Öl hat, ist sie nicht von solchen Knappheiten bedroht. Sie kann zusammen mit Rumäniens kleineren Ölfeldern die kommunistischen Länder Osteuropas versorgen. Daher befinden sich die Sowjetunion und ihre Freunde in einer guten Lage. Ebenso geht es den arabischen und moslemischen Nationen des Nahen Ostens und Nordafrikas und ihren Freunden.

      Doch für Nordamerika, Westeuropa und Japan sieht die Lage anders aus. Sie haben bereits Schwierigkeiten, genug Öl zu bekommen, und dieses Problem kann in den nächsten Jahren nur noch größer werden. Das bedeutet, daß jeder, der in diesen Ländern lebt, davon auf die eine oder andere Weise betroffen wird. Die Lebenshaltungskosten werden steigen, und das ganze Leben wird in diesen Nationen nicht mehr so sein, wie es bisher war.

  • Gebete, durch die eine Familie geeint wurde
    Erwachet! 1974 | 8. April
    • Gebete, durch die eine Familie geeint wurde

      ● Manchmal scheint man sich in einer hoffnungslosen Lage zu befinden. Doch die Gebete aufrichtiger Menschen bewirken, daß sie Freude durch die wahre Anbetung finden. Eine Frau aus Chicago (Illinois, USA) berichtet:

      „Mein Mann fing an zu trinken, und unter dem Einfluß von Alkohol begann er mich und die Kinder zu schlagen. Es wurde so schlimm, daß ich dachte, ich würde den Verstand verlieren. Eines Tages, als ich mich sehr niedergedrückt fühlte, betete ich zu Gott und sagte: ,O Gott, hilf mir doch bitte, sonst verliere ich den Verstand.‘“

      In der gleichen Woche sprachen Jehovas Zeugen bei ihr vor, aber da sie dachte, sie seien fanatisch, wies sie sie ab. Später jedoch nahm diese Frau ein Bibelstudienhilfsmittel entgegen, das Buch „Dinge, in denen es unmöglich ist, daß Gott lügt“. Sie las es in einer Nacht durch und erkannte, daß dies die Wahrheit war. Als sie die Zeugin Jehovas, die ihr das Buch gegeben hatte, auf der Straße sah, bat sie sie um einen Besuch. So kam es, daß sie eine getaufte Zeugin Jehovas wurde. Aber noch eine Anzahl Jahre danach wurde sie von ihrem Mann seelisch und körperlich mißhandelt. Während all dieser Zeit betete sie weiterhin zu Gott um Kraft. Schließlich wurde ihr Mann durch ihr vorbildliches christliches Benehmen veranlaßt, sich zu ändern. Jetzt ist die ganze Familie in der wahren Anbetung vereint.

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