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Richter und Ratgeber der Gesellschaft einer neuen OrdnungDer Wachtturm 1970 | 1. Oktober
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Tod der Apostel hielt ihn nichts mehr auf. (2. Thess. 2:6-8) Es kam so, wie Paulus gemäß Apostelgeschichte 20:29, 30 gesagt hatte: „Ich weiß, daß nach meinem Weggang bedrückende Wölfe bei euch eindringen und die Herde nicht zart behandeln werden, und aus eurer Mitte selbst werden Männer aufstehen und verdrehte Dinge reden, um die Jünger hinter sich her fortzuziehen.“
RICHTER UND RATGEBER HEUTE
10. Wieso kann gesagt werden, daß sich Jesajas Prophezeiung heute endgültig erfüllt?
10 Jetzt leben wir in der Zeit, in der sich Jesajas Prophezeiung endgültig und im großen erfüllt. Jehovas Organisation ist wiederum auf einer vollständig theokratischen Grundlage errichtet, denn über 25 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas in der ganzen Welt bilden heute eine geschlossene Einheit, und sie alle befolgen das gleiche Gesetz. Wir haben dieses Gesetz in Form der Belehrungen und Ratschläge Jesu und seiner Apostel und Jünger. Die Organisation ist apostolisch, das heißt, sie wirkt wie die Organisation damals unter der unmittelbaren Aufsicht der Apostel. Reife, gottesfürchtige Männer sind als Aufseher und Dienstamtgehilfen eingesetzt, um die Versammlung zu leiten und um gegen Übertretungen des Gesetzes Gottes vorzugehen.
11. Inwiefern ist die Versammlung des Volkes Gottes heute ein Bollwerk der wahren Anbetung, und was bietet sie allen, die das Versagen der gegenwärtigen Welt erkannt haben?
11 Heute kann die Christenversammlung rein erhalten werden; sie genießt deshalb Gottes Gunst und kann ihr Werk in Einheit durchführen. Die weltumspannende Versammlung des Volkes Gottes bildet heute ein Bollwerk der wahren Anbetung. (1. Tim. 3:15) Alle Menschen, die das Versagen der gegenwärtigen Welt und ihre Ungerechtigkeit erkannt haben, können daher an eine Stätte kommen, an der Gerechtigkeit geübt wird. Sie können sich auf die unmittelbar bevorstehende Zeit freuen, in der Gottes Gesetz auf der ganzen Erde durchgeführt wird. Unter diesem Gesetz wird dafür gesorgt werden, daß allen Menschen Recht und Gerechtigkeit widerfährt und daß es nie mehr zu einer zum Untergang führenden Auflehnung kommt. Das wird in Jesaja 60:17, 18 (NW) durch folgende Worte vorhergesagt: „Statt des Kupfers werde ich Gold herbeibringen, und statt des Eisens werde ich Silber herbeibringen und statt des Holzes Kupfer und statt der Steine Eisen; und ich will den Frieden zu deinen Aufsehern einsetzen und die Gerechtigkeit zu deinen Arbeitszuteilern. Nicht mehr wird in deinem Land von Gewalttat gehört werden, Verheerung oder Zusammenbruch innerhalb deiner Grenzen. Und du wirst sicherlich deine eigenen Mauern ‚Rettung‘ und deine Tore ‚Lobpreis‘ nennen.“
12. Wie werden die Versammlungen des Volkes Gottes heute geleitet?
12 Heute, wo wir in den „letzten Tagen“ leben und wo die Christenversammlung zur vollen Reife gelangt ist, sind die irdischen Königreichsinteressen dem „treuen und verständigen Sklaven“ — Gottes „Knechts“-Klasse, bestehend aus den noch übriggebliebenen geistgezeugten Brüdern Christi auf Erden — anvertraut worden. (Matth. 24:45-47) Diese Klasse, deren Leitung die Versammlungen der Zeugen Jehovas in der ganzen Welt unterstellt sind, hält sich an das in der Bibel niedergelegte Gesetz Christi. Durch sie hat der heilige Geist den Forderungen der Bibel entsprechend in den Versammlungen Männer eingesetzt, die in Fällen, in denen Gottes Gesetz verletzt wird, eingreifen. Darum sagte Paulus, wie wir es in Apostelgeschichte 20:28 lesen: „Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in welcher euch der heilige Geist zu Aufsehern ernannt hat, um die Versammlung Gottes zu hüten, die er mit dem Blute seines eigenen Sohnes erkauft hat.“
13. Welche Einrichtung besteht zur Behandlung von schwerwiegenden Verletzungen des Gesetzes Gottes?
13 Gewöhnlich kommen zur Behandlung eines solchen Falles drei reife Männer zusammen: der Versammlungsdiener oder Aufseher, der Hilfsversammlungsdiener und der Bibelstudiendiener. Diese Männer müssen sich als treu erwiesen haben und müssen Gerechtigkeit und Barmherzigkeit lieben. (1. Tim. 3:1-10) Schwerwiegende Vergehen, die sich auf die Versammlung und auf deren Stellung vor Gott nachteilig auswirken, und Vorfälle, die die Versammlung in Verruf bringen, werden von diesen drei eingesetzten Männern, dem „Dienstkomitee der Versammlung“, behandelt. Diese Männer schützen die Reinheit der Lehre und die sittliche Reinheit der Versammlung. — 1. Tim. 4:11-16; 5:19-21; 6:3-5, 13, 14, 20; Tit. 3:9-11.
14. (a) Wie wurden Fälle von Meinungsverschiedenheiten in der Versammlung der ersten Christen behandelt? (b) Warum sollten Christen miteinander vor weltlichen Gerichten keine Prozesse führen?
14 In der Versammlung der ersten Christen gab es keine bevorzugte Klasse. (Matth. 23:8; Röm. 12:10) Alle konnten sich an diese vom heiligen Geist eingesetzten Aufseher wenden und hatten vor ihnen die gleichen Rechte. (Spr. 28:21; 1. Tim. 5:21) Wenn es unter den Gliedern der Versammlung zu Meinungsverschiedenheiten kam, konnten sie ihr Problem diesen Männern vorlegen und von ihnen ein gerechtes Urteil, das auf Gottes Gesetz beruhte, erwarten. Der Apostel Paulus schrieb, Christen sollten sich nicht gegenseitig vor weltliche Gerichte ziehen, sondern sollten ihre Streitsachen der Versammlung vorlegen. Das war auch vernünftig, denn zu Gottes festgesetzter Zeit sollten diejenigen, die Gott dazu erwählt hatte, Miterben Christi im Himmel zu werden, die Welt und sogar Engel richten. Dadurch, daß sie vor weltlichen Gerichten miteinander Prozesse führten, mißachteten sie in Wirklichkeit die theokratische Anordnung, und das brachte ihnen als Christenversammlung eine Niederlage. Es war für sie eine Schande, eine Niederlage. Wie konnten sie sagen, sie würden Gott, den Richter aller, und seinen Sohn Jesus Christus vertreten, ja wie konnten sie andere auffordern, aus der Welt hinauszugehen und sich ihnen anzuschließen, wenn sie selbst nicht einmal imstande waren, ihre eigenen Streitigkeiten zu schlichten! — 1. Kor. 6:1-8.
EIN FALL ZUR VERANSCHAULICHUNG
15. (a) Welchen zwei Hauptzwecken dient die Behandlung von Fällen gesetzwidriger Handlungen durch das Komitee? (b) Um was für einen Fall handelt es sich in der angeführten Veranschaulichung?
15 Um zu veranschaulichen, wie die Versammlung in Fällen von gesetzwidrigen Handlungen urteilt, schildern wir im nachstehenden in kurzen Zügen einen fingierten Fall, der sich in einer gewissen Versammlung ereignet haben könnte. Das Verfahren ist einfach, unkompliziert, ohne irgendwelches Zeremoniell. Es dient folgenden Zwecken: 1. die Versammlung soll in Jehovas Augen rein erhalten und vor Schande bewahrt werden; 2. dem Missetäter soll wenn möglich geholfen werden. Die Beteiligten werden jederzeit freundlich behandelt. In diesem Fall handelt es sich um einen Gott hingegebenen Neunzehnjährigen, dessen Eltern Zeugen Jehovas sind. Er hat sich dem Rat seiner Eltern widersetzt, ist in die schlechte Gesellschaft einiger Jugendlicher aus der Nachbarschaft geraten und hat schließlich einen Diebstahl begangen. Die Eltern haben es herausgefunden und wissen, daß dadurch der Ruf der Versammlung in der Umgebung geschädigt worden ist, da nicht nur sie Zeugen Jehovas sind, sondern auch ihr Sohn ein Gott hingegebenes Glied der Versammlung ist. Sie sprechen mit den verantwortlichen Gliedern der Versammlung, damit diese die Sache regeln können, so daß der gute Ruf der Versammlung wiederhergestellt wird.
16. (a) Wie verhält sich der Jugendliche vor dem Komitee? (b) Wie geht das Komitee bei der Verhandlung vor?
16 Als die Eltern den Diebstahl entdeckt hatten, versuchte der Sohn die Sache zu vertuschen. Vor dem Versammlungskomitee sieht er aber die Schwere seines Vergehens ein und legt ein Geständnis ab. Er zeigt, daß er bereut und den Wunsch hat, künftig das zu tun, was recht ist. Alle Beweise, Umstände und Faktoren werden deutlich dargelegt. Man hört sich die Aussagen der Eltern, die der geschädigten Partei und vor allem die des Jugendlichen an. Dieser hat in der Wohnung eines Gliedes der Versammlung Geld gestohlen, um mit seinen weltlichen Freunden in ein Tanzlokal zu gehen. Der Bestohlene ist bereit, dem Jugendlichen zu vergeben, da er seine Tat offensichtlich bereut. Darauf zieht sich das Komitee zurück, um über die Anwendung des Gesetzes Gottes auf den Tatbestand in diesem Fall zu beraten, und spricht dann erneut mit der Familie. Der Versammlungsaufseher, Bruder Christ, spricht mit dem Sohn, den wir Hans Irrgang nennen wollen. (Es werden Schrifttexte angeführt, die zeigen, um welche Grundsätze es in diesem Fall geht.)
17. Wie legt der Versammlungsdiener, Bruder Christ, die Grundlage, um den Beschluß des Komitees bekanntzugeben?
17 Christ: „Hans, das Komitee hat die in diesem Fall vorliegenden Beweise und alle damit verbundenen Umstände und Faktoren erwogen. Du weißt ja, daß die Tat, die du begangen hast, ein Grund sein könnte, daß du nicht ins Königreich Gottes kommst. So ernst ist die Sache. [1. Kor. 6:9, 10] Die Christenversammlung ist verpflichtet, sich von solchen Dingen rein zu erhalten, damit der Geist Jehovas auf ihr bleibt. [5. Mose 23:14] Du bist in schlechte Gesellschaft geraten, Hans, weil du dich dem Rat deiner Eltern widersetzt hast [Eph. 6:1] und dich auch von uns nicht hast warnen lassen [Spr. 10:17; 12:1], und das hat dazu geführt, daß du diese Sünde gegen Jehova begangen hast“
18. (a) Wie zeigt Hans, daß er seine Tat wirklich bereut? (b) Welche Grundsätze wendet Bruder Christ auf den Versuch des jungen Hans, die Sache zu vertuschen, und auf dessen Reue an?
18 Darauf sprechen die Eltern mit ihrem Sohn über die ernsten Folgen seiner Nichtbeachtung ihrer Ermahnungen und über den schlechten Einfluß seines Umgangs. Das Gespräch nimmt dann folgenden Verlauf:
Hans: „Es tut mir leid, Vati und Mutti, daß ich so verkehrt gehandelt habe. Ich sehe jetzt ein, daß ich nicht den richtigen Umgang gesucht habe, und gebe zu, daß ich gegen Jehova und gegen die Versammlung gesündigt habe. Ich möchte Gott weiterhin als ein Glied der Versammlung dienen. Ich bin bereit, alles zu tun, was das Komitee sagt, und nehme jede Strafe auf mich, die man mir auferlegen mag, um mir zu helfen, wieder als vollwertiges Glied der Versammlung anerkannt zu werden und wieder Jehovas Wohlgefallen zu erlangen.“
Christ: „Gut, Hans. Du bist widerspenstig gewesen; du hast schlechten Umgang gesucht. Mit deinen neunzehn Jahren solltest du bestimmt alt genug sein, um von dir aus richtig zu handeln. Du hast ein Unrecht begangen, hast aber versucht, es zu verheimlichen, und deine Eltern mußten dich zu uns bringen. [Hiob 31:33] Es ist gut, daß du, nachdem du eingesehen hast, in welch schlechtem Licht du vor Jehova dastehst, ein Geständnis abgelegt hast [Jak. 5:16], und wir glauben, daß du jetzt in einer gottgefälligen Weise traurig bist und daß deine Reue echt ist. [Spr. 28:13; 2. Kor. 7:9, 10] Wir glauben auch, daß du einsiehst, wie schlecht du gehandelt hast, und daß du den Wunsch hast, die Sache mit Jehova ins reine zu bringen.“
Hans: „Ich sehe ein, daß ich unvernünftig war; ich weiß nicht, wie ich so weit vom rechten Weg abkommen konnte. Ich sehe jetzt auch ein, daß ich bei alldem, was ich getan habe, eigentlich nicht glücklich war, und glaubt mir, Brüder, ich möchte wirklich in Jehovas Organisation bleiben, wenn ich darf. Wie ich schon sagte, werde ich Schritte unternehmen, um das, was ich gestohlen habe, zurückzuzahlen. Ich bin bereit, alles zu tun, was ich nach eurer Meinung tun muß, um den Forderungen des Gesetzes Gottes zu entsprechen.“
19. (a) Wie weist Bruder Christ auf den Ungehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes hin, durch den Hans eigentlich in Schwierigkeiten geraten ist? (b) Welche Grundlage hat das Komitee, Hans die Gemeinschaft nicht zu entziehen?
19 Christ: „Nun, Hans, die Bibel sagt nicht umsonst: ‚Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.‘ Das ist nun mal so. [1. Kor. 15:33] Dies sollte dir eine Lehre sein. Du bist in große Schwierigkeiten geraten, aber du zeigst nun, daß du bereust und daß du weiter mit Jehovas Organisation zusammenwirken möchtest. Daher kann dir aufgrund des Opfers Christi, durch das deine Sünden gesühnt werden, Barmherzigkeit erwiesen werden. [1. Joh. 2:1, 2] Das Komitee hat deshalb beschlossen, dir nicht die Gemeinschaft der Versammlung zu entziehen, Hans. [Jak. 2:13] Wir werden dir jedoch eine Bewährungsfrist auferlegen.“
Hans: „Bruder Christ, ich schätze es, mit der Organisation Gottes verbunden bleiben zu können, und ich werde alles tun, was du sagst, um die Sache so gut wie möglich wieder in Ordnung zu bringen. Ich weiß, daß man mir für das, was ich getan habe, die Gemeinschaft hätte entziehen können.“
Christ: „Ja, doch nun hast du deinen Fehler eingesehen; du hast bekannt, was und wieviel du gestohlen hast, und du hast den ersten Schritt getan, um das zu tun, was recht ist, indem du dich bereit erklärt hast, das Gestohlene zu ersetzen.“
Vater: „Ich werde dafür sorgen, Bruder Christ, daß er es auch tut.“
20. (a) Gestützt worauf, konnte das Komitee von Hans verlangen, daß er das Gestohlene mit Zinsen zurückzahle? (b) Wie können die Eltern Hans helfen, und warum muß er sich regelmäßig bei einem Glied des Komitees melden? (c) Inwiefern war Hans in Wirklichkeit ein Sklave geworden?
20 Christ: „Sehr gut, Bruder Irrgang. Du solltest dafür sorgen, daß er für dich oder für jemand anders arbeitet, bis er genug verdient hat, daß er das Gestohlene mit Zinsen zurückzahlen kann. [2. Mose 22:3, 7] ... Und Hans, nach dem Gesetz Gottes sind deine Eltern für dich verantwortlich; wir gestatten ihnen daher, diese Angelegenheit zu überwachen und dir zu helfen, geistig wieder gesund zu werden. Deine Eltern werden dir den Umgang mit weltlichen Jugendlichen beschneiden müssen. [Spr. 22:15] Sie werden dir auch helfen, dich wieder zurückzufinden, indem sie darauf achten, daß du die Zusammenkünfte der Versammlung besuchst [Hebr. 10:24, 25], und dir auch sonstwie beistehen. Du wirst dich einmal im Monat bei mir oder bei einem anderen Glied des Komitees melden müssen. Das bedeutet nicht, daß wir dich kontrollieren möchten, Hans, sondern wir möchten dir helfen und möchten auch feststellen, welche Fortschritte du machst [1. Thess. 5:14], damit sich die Versammlung nicht Gottes Mißfallen zuzieht, weil sie es duldet, daß jemand in ihren Reihen unrecht tut. [1. Kor. 5:5, 6] Schau, Hans, statt ein Sklave Jehovas zu sein und seinem Gesetz zu gehorchen, bist du ein Sklave dieser Bande verdorbener Jugendlicher geworden. [Röm. 6:16] Du glaubtest besonders intelligent zu sein, indem du das tatest, was sie taten, merktest aber nicht, in welche Sklaverei du dadurch gerietest.“
21. (a) In welch große Gefahr hatte sich Hans durch seinen Umgang mit weltlichen Jugendlichen gebracht? (b) Worüber werden sich nun sowohl Hans als auch die Versammlung freuen können?
21 Vater: „Ja, und denk doch nur, wie diese Burschen ihre Wagen fahren! Du hättest ohne weiteres einmal dabeisein können, wenn jemand getötet worden wäre. Dann hättest du in Jehovas Augen noch Blutschuld auf dich geladen!“ — 4. Mose 35:11, 25, 34.
Christ: „So ist es, Hans. Nun, Bruder und Schwester Irrgang, wenn Hans das tut, was er, wie er sagt, zu tun beschlossen hat, und wenn ihr gut auf ihn achtgebt und ihm beisteht, sollte er wieder zurechtkommen, und wir werden uns alle freuen können.“ — Luk. 15:7; Jak. 5:19, 20.
22. (a) Ist die Anwendung des Gesetzes Gottes schwierig? (b) Was sollte das Komitee, wenn irgend möglich, stets zu tun versuchen, und auf welcher Grundlage geschieht dies?
22 Dieses Beispiel zeigt, wie einfach es ist, einen solchen Fall zu behandeln. Gottes Gesetz, das unmißverständlich und das leicht zu handhaben ist, wird eingehalten. Gesetzwidriges Handeln darf nicht entschuldigt werden; es darf jedoch Barmherzigkeit erwiesen werden, sofern die Einstellung des Betreffenden und die Umstände eine Grundlage dafür bieten. In einem solchen Fall findet das Verdienst des Opfers Christi Anwendung.
23. Welche Aussichten hat Hans, da ihm Barmherzigkeit erwiesen worden ist, und warum darf er nicht rückfällig werden?
23 Wenn Hans sich zurückfindet, wird er mit der Zeit wieder als vollwertiges Glied der Versammlung anerkannt werden. Wenn er aber rückfällig wird und dann seine Sünden nicht bereut, wenn er wieder stiehlt oder sich sonst etwas zuschulden kommen läßt oder wenn er weiterhin mit Personen verkehrt, die gesetzwidrig handeln, wird ihm die Gemeinschaft entzogen, das heißt, er wird aus der Christenversammlung ausgeschlossen. — 1. Kor. 5:11-13.
24. Wie wirkt sich das Bemühen, Gottes Gesetz zu befolgen und die Versammlung rein zu erhalten, auf Jehovas Zeugen aus?
24 Christen sind glücklich, daß Jehova der Versammlung „Gaben in Form von Menschen“ gegeben hat, reife Männer, die Gottes Gesetz verstehen und die sich als Richter und Ratgeber daran halten. Jehovas Zeugen gehen nach biblischen Richtlinien vor. Sie achten streng darauf, daß die Organisation rein erhalten bleibt. Sie genießen offensichtlich Jehovas Anerkennung und sind unter Weltmenschen für ihren sittenreinen Wandel und für ihre gesetzestreuen Grundsätze bekannt. (1. Tim. 3:7; 1. Petr. 4:15, 16) Gott segnet sie mit einer ständig zunehmenden geistigen Wohlfahrt und fortwährendem Wachstum. Zehntausende schließen sich jedes Jahr ihren Reihen an, indem sie sich Jehova hingeben. Dadurch erlangen sie die Hoffnung, eines Tages in einer neuen Ordnung zu leben, in der es keine Gesetzlosigkeit mehr gibt. In Jesaja 60:22 heißt es: „Der Kleinste wird zu einem Tausend werden, und der Geringste zu einer gewaltigen Nation. Ich, Jehova, werde es zu seiner Zeit eilends ausführen.“
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Schöpfung oder Zufall?Der Wachtturm 1970 | 1. Oktober
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Schöpfung oder Zufall?
◆ Ein junger Vogel hat auf der Spitze seines Schnabels einen besonderen winzigen Eizahn mit dem er seinen zerbrechlichen Brutkasten, die Eierschale, durchstößt, um hinauszugelangen. Wenn dieser Zahn seinem Zweck gedient hat, fällt er einige Tage später ab. Verfechter der Abstammungslehre behaupten, die ausschlüpfenden Vögel hätten diesen nützlichen Zahn durch Zufall erlangt. Denkenden Menschen fällt es jedoch schwer, zu glauben, der blinde Zufall könne die Notwendigkeit für solch einen besonderen Zahn erkennen, seinen einzigartigen Entwurf festlegen, bewirken, daß er sich bildet, und dann dafür sorgen, daß er fast unmittelbar nach Erfüllung seines unverkennbaren Zwecks abgeworfen wird.
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