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  • Jerusalem — die berühmte Stadt
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1964
w64 15. 4. S. 238-239

Jerusalem — die berühmte Stadt

KEINE Stadt spielte in der biblischen Geschichte eine solch bedeutende Rolle wie die Stadt Jerusalem. Sie war nach ihrer Eroberung durch David über tausend Jahre Mittelpunkt des religiösen Lebens des Bundesvolkes Gottes, der Nation Israel. Hierher brachte David die heilige Bundeslade. Hier errichtete Salomo einen prächtigen Tempel. In diese Stadt mußte jeder männliche Israelit dreimal im Jahr kommen, um bestimmten Festen beizuwohnen. Sie war die Residenz der Könige von Juda. Nach der Teilung der zwölf Stämme Israels in zwei Königreiche spielten sich die meisten geschichtlichen Ereignisse des südlichen Königreiches, des Reiches Juda, in der Nähe Jerusalems, der Hauptstadt, ab.

Die Geschichte der Stadt Jerusalem reicht so weit in die Vergangenheit zurück, daß über ihr Alter und ihre Entstehung heute nichts mehr bekannt ist. Über 1900 Jahre vor dem Kommen Jesu Christi war sie als Salem bekannt. Abraham kam in die Nähe von Salem und machte Melchisedek, dem König dieser Stadt, der zugleich ein Priester Jehovas Gottes war, Geschenke. (1. Mose 14:17-20) Schließlich wurde Salem von den Jebusitern eingenommen, die es Jebus nannten.

Obwohl die Stadt nach ihrer Einnahme durch David nicht mehr Jebus genannt wurde, erhielt sie den Namen „Jerusalem“ anscheinend doch nicht von den Israeliten. Sie war sehr wahrscheinlich schon vor ihrem Einzug in das Verheißene Land so genannt worden. Dieser Name findet sich als „Urusalim“ in den Briefen von Tel-el-Amarna, die kanaanitische Herrscher um diese Zeit nach Ägypten schrieben.

Jerusalem liegt auf einem Plateau, etwa 50 Kilometer vom Mittelmeer entfernt, in einer Höhe von rund 770 Meter. Von der Küstenebene führen mehrere Täler durch die Schephela oder das zwischen dem judäischen Hochland und der Küstenebene liegende Hügelland nach Jerusalem. Zwei dieser Täler waren jahrhundertelang wichtige Verkehrswege zwischen Jerusalem und der Küste. Sie waren auch der Schauplatz mehrerer Kämpfe, weil durch sie die Armeen zogen, die die Gebiete im judäischen Hochland angriffen, und auch die, die vom Gebirge herabstürmten, um die Bevölkerung der Niederungen anzugreifen.

Der wichtigste dieser Verkehrswege war das Tal Ajjalon. Es ist eine ausgedehnte Ebene, von der aus das Hochland leicht zugänglich ist. Mehrere Straßen führen vom Tal zur Höhe von Gibeon, die nur wenige Kilometer nördlich von Jerusalem liegt. Diese Straßen und das Tal Ajjalon waren von jeher die einfachste Möglichkeit, von Jerusalem nach Joppe an der Küste des Mittelmeeres zu gelangen. Im Tal Ajjalon bat Josua während des Kampfes gegen die Amoriter Jehova, die Sonne stillstehen zu lassen. (Jos. 10:5, 12) Im Jahre 66 (n. Chr.) fügten die Juden dem Heer des römischen Statthalters Gaius Cestius Gallus auf seinem Rückzug nach der Belagerung Jerusalems auf den durch die Schluchten nach dem Tal Ajjalon führenden Straßen erhebliche Verluste zu. Diese Schluchten machten einen Angriff auf Jerusalem von dieser Seite zu einem gefährlichen Unterfangen. Einige günstig aufgestellte Posten konnten den Weg abriegeln. Das Tal Sorek, der andere wichtige Verkehrsweg, liegt etwas südlich des Tales Ajjalon und konnte durch die Verteidigungstruppen Jerusalems ebenfalls leicht abgeriegelt werden. Wurden diese natürlichen Zugänge, die vom Westen her nach dem judäischen Hochland führten, gesperrt, so war Jerusalem vor den feindlichen Heeren, die immer wieder über die Küstenebenen heranstürmten, mehr oder weniger sicher.

Die Straße, die von Jerusalem aus nach dem Osten führte und die Stadt mit Jericho verband, durchquerte die Einöde von Judäa. Die tiefen Schluchten dieser Gegend, die starke Steigung von 1005 Meter auf einer Strecke von etwa 25 Kilometer und der Mangel an Wasser machten einen Angriff auf Jerusalem von dieser Seite aus zu einem gewagten Unternehmen.

Von Norden nach Süden führte einer der wichtigsten Handelswege durch Jerusalem. In nördlicher Richtung führte er durch Sichem und Samaria und vereinigte sich schließlich mit der Handelsstraße, die, von Damaskus kommend, am Galiläischen Meer vorbeiführte und in die viel begangene Küstenstraße mündete. In südlicher Richtung führte der Hauptverkehrsweg durch Bethlehem, Hebron und das südlich gelegene Beerseba. Von da durchquerte sie die Wüste, die Sinaihalbinsel und endete in Ägypten. Eine andere Wüstenstraße führte vom Roten Meer nach Beerseba. Somit verband der Hauptverkehrsweg Jerusalem mit Ägypten und Ezjon-Geber, der Hafenstadt am Südende des Roten Meeres, sowie mit der wichtigen Handelsstraße, die durch Damaskus nach Mesopotamien im Norden führte.

Da die Stadt Jerusalem auf allen Seiten natürlich geschützt war, außer im Norden, war es sehr schwierig, sie einzunehmen. Sie wurde daher gewöhnlich von dieser Seite angegriffen. Auf der Ostseite ist das Kidrontal, das sich nach Südosten wendet und in die Einöde von Judäa einmündet. Im Westen und Süden ist sie vom Tal Hinnom umgeben, das sich mit dem Kidrontal vereinigt. Diese tief eingeschnittenen Täler bildeten einen weiteren natürlichen Schutz für die Stadt, die ohnehin in einer für feindliche Heere schwer zugänglichen Gebirgsgegend lag. Sie sind heute nicht mehr so tief wie früher, weil der Talgrund im Laufe der Jahrhunderte durch den Schutt der Stadt stark erhöht worden ist.

Jerusalem ist während seiner langen Geschichte mehrmals belagert und zerstört worden, aber es wird nichts davon berichtet, daß in der Stadt je Wassernot geherrscht hätte. Zisternen in den Türmen und mehrere Wasserspeicher sowie die Quelle von Gihon im Kidrontal versorgten sie mit Wasser. Sehr früh in der Geschichte der Stadt wurde ein Tunnel durch den Felsen gehauen bis zu einer Stelle, wo ein 12 Meter tiefer Schacht zu einem Sammelbecken hinabführte, in das das Wasser der Quelle floß. Dadurch war die Wasserversorgung gesichert.

Da Jehova Gott Jerusalem zum Sitz seiner Vorbild-Theokratie und zur Stätte seines Tempels erwählt hatte, spielte sie in der Geschichte eine besonders hervorragende Rolle. Heute genießt sie aber seine Gunst nicht mehr. Da ihre Einwohner seinen Sohn verworfen und getötet haben, hat er sich von ihr abgewandt. (Matth. 23:37, 38) Obwohl sie wegen ihrer weit in die Vergangenheit reichenden, einzigartigen Geschichte berühmt ist und einzelne ihrer Bewohner sich heute dazu entschließen mögen, dem wahren Gott zu dienen, ist sie nicht mehr der Ort, an dem Jehova seinen Namen wohnen läßt.

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