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NorwegenJahrbuch der Zeugen Jehovas 1977
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Jehova hat uns in den vierundachtzig Jahren, die vergangen sind, seit Knud P. Hammer im Jahre 1892 mit der guten Botschaft nach Norwegen kam, reich gesegnet.
Unser Predigtwerk wurde — von den Kriegsjahren 1941 bis 1945 abgesehen — nicht mit großer Opposition von seiten politischer oder religiöser Organisationen konfrontiert. Als Volk scheinen die Norweger den Standpunkt anderer Leute zu respektieren, und sie lassen sich nicht so leicht durch religiöse und politische Fanatiker aus der Ruhe bringen. Außerdem ist es für jeden offensichtlich geworden, daß der Einfluß der religiösen Organisationen nachläßt, besonders unter der jüngeren Generation, die ihren Standpunkt gegen die Missetaten, die im Namen der Religion verübt werden, bezieht.
Seit dem Zweiten Weltkrieg ist der Lebensstandard in Norwegen sehr gestiegen. Der Materialismus hat einen starken Einfluß auf die Leute. Christen müssen sich in acht nehmen, um seinen Fallstricken zu entgehen. Die Kriminalität und der Drogenmißbrauch nehmen in alarmierender Weise zu, und die Moral ist im Sinken begriffen.
Aber Gottes Volk wandelt auf dem „Pfad Jehovas“, und es verspürt seine liebende Güte (Ps. 25:10). Jehovas Zeugen in Norwegen erleben die Freude, eine geeinte und schnell wachsende Gemeinschaft von wahren Anbetern zu sein. Wir beten darum, daß Jehova Gott fortfahren möge, uns als würdig zu erachten, sein großes Werk hier in Norwegen, dem „Land nach Norden hin“, durchzuführen.
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PanamaJahrbuch der Zeugen Jehovas 1977
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Panama
Komm mit in das „Land der vielen Fische“! Diese Bezeichnung trägt Panama — ein langer, schmaler Isthmus, der die Verbindung zwischen Mittel- und Südamerika herstellt. Panama ist ungefähr 770 Kilometer lang, erstreckt sich etwa in Ost-West-Richtung und hat die Form eines liegenden „S“. Es grenzt im Südosten an Kolumbien und im Nordwesten an Costa Rica. Der Isthmus von Panama ist 60 bis 200 Kilometer breit. Die engste Stelle liegt zwischen Panama City und Colón, und deshalb ist diese Region auch ideal für einen interozeanischen Kanal. Dieser weltberühmte Schiffahrtsweg — der Panamakanal — stellt eine wichtige Verbindung zwischen dem Atlantischen und dem Pazifischen Ozean her.
Es heißt, daß Panama um das Jahr 1500 u. Z. von Rodrigo de Bastidas entdeckt wurde. Kolumbus erforschte den Isthmus im Jahre 1502, und Balboa überquerte ihn im Jahre 1513. Am 26. September jenes Jahres entdeckte er den Pazifischen Ozean.
Panama hat eine Bodenfläche von insgesamt 75 650 Quadratkilometern. Hier leben schätzungsweise 1 700 000 Einwohner verschiedenster Herkunft. Die meisten von ihnen sind Mestizen — Nachkommen von Spaniern und eingeborenen Indianern. Spanisch ist die Amtssprache, aber in der Kanalzone verständigt man sich in Englisch. Es werden auch verschiedene Indianerdialekte gesprochen.
Dieses tropische Land wird von zwei Hauptgebirgszügen durchschnitten und von vielen hundert Flüssen durchzogen. In den verschiedenen Gegenden des Landes fallen jährlich 229 bis 330 Zentimeter Niederschlag. Panama ist bekannt für seine mehr als 2 000 verschiedenen Tropenpflanzen und für seinen Tierreichtum. Man findet dort den Puma, das Pekari, das Faultier, den Ameisenfresser und den Alligator. Dazu kommt eine stattliche Anzahl von Schlangen, von denen einige ein Gift haben, das einen Menschen in wenigen Minuten töten kann.
Im 16. Jahrhundert eroberte Spanien Panama und machte es zu einer Kolonie. Der Katholizismus wurde Staatsreligion. Im Jahre 1718 wurde Panama ein Teil des Vizekönigreiches Neugranada. 1821 erklärte es seine Unabhängigkeit von Spanien und schloß sich Kolumbien an. Durch den Bidlack-Vertrag erhielten die Vereinigten Staaten im Jahre 1846 das Recht auf freien Transitverkehr über den Isthmus und bauten eine Eisenbahnlinie von einer Küste zur anderen. Das erleichterte den Verkehr von der Ostküste der Vereinigten Staaten nach Kalifornien und seinen sagenhaften Goldfeldern.
Als sich Kolumbien im Jahre 1903 weigerte, den Vereinigten Staaten die Erlaubnis zum Bau eines Kanals zu geben, erklärte Panama seine Unabhängigkeit. Dann gab Panama den Vereinigten Staaten das Recht, den Kanal zu bauen und einen acht Kilometer breiten Landstreifen zu jeder Seite der Wasserstraße für immer zu benutzen (etwas, was seitdem bestritten wird), um den Kanal instand zu halten und zu schützen. Der Panamakanal wurde im Jahre 1914 fertiggestellt, und 1920 wurde er offiziell der „Trichter des Welthandels“. Erreicht wurde dadurch mit einem Kostenaufwand von etwa 366 Millionen Dollar ein „geteiltes Land — eine geeinte Welt“, zumindest in wirtschaftlichem Sinne.
Vom wirtschaftlichen Standpunkt aus gesehen, ist Panama heute verhältnismäßig wohlhabend. Hauptexportgut sind Bananen, und Viehzucht zu Exportzwecken nimmt ständig an Bedeutung zu. Auch Früchte, Gemüse und Kaffee werden ausgeführt. Einnahmen in Höhe von vielen Millionen Dollar fließen der Republik Panama direkt oder indirekt durch den Betrieb des Kanals zu. Auch der Tourismus gewinnt an Bedeutung.
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