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Des Schöpfers gedenken in den Tagen der JugendzeitDer Wachtturm 1971 | 15. September
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und nicht nach dem Motto handeln: Tue, was ich sage, aber nicht, was ich tue. Junge Menschen durchschauen eine solche scheinheilige Selbstgerechtigkeit. Der Apostel Paulus sagte mit Recht: „Du aber, der du einen anderen lehrst, lehrst dich selbst nicht? Du, der du predigst: ,Stiehl nicht‘, stiehlst du? Du, der du sagst: ,Begehe nicht Ehebruch‘ begehst du Ehebruch?“ (Röm. 2:21, 22) Wenn Kinder in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas aufwachsen und ihres Schöpfers gedenken sollen, dann müssen ihnen die Eltern und andere Erwachsene das richtige Beispiel geben.
11. Wovor müssen sich Eltern bei der Kindererziehung hüten?
11 Oft sind Eltern ihren Kindern gegenüber sarkastisch. Sie spötteln über sie oder stellen sie als unwissend hin und kränken sie auf diese Weise. Das ist nicht richtig und nicht christlich. Es ist auch nicht biblisch. Der Apostel Paulus sagte hierüber: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht, damit sie nicht mutlos werden.“ (Kol. 3:21) Eltern, die ein Kind ständig tadeln, geben ihm nicht richtig die Möglichkeit, zu einem Lobpreiser Jehovas heranzuwachsen, sondern machen es mutlos. Das bedeutet nicht, daß sie jeder Laune des Kindes nachgeben und ihm jeden Wunsch erfüllen müßten. Sie sollten es vielmehr, wie es in den Sprüchen gesagt wird, dem Wege gemäß erziehen, den es gehen soll.
12. (a) Was werfen Jugendliche ihren Eltern häufig vor, und worüber beklagen sich die Eltern? (b) Wie wirkt sich dies aus?
12 Eine der häufigsten Klagen, die man heute von Jugendlichen hört, lautet: „Meine Eltern verstehen mich einfach nicht.“ Ihr Eltern, sollten eure Kinder so sprechen oder solltet ihr eine solche Tendenz feststellen, dann solltet ihr jetzt, bevor es zu spät ist, etwas dagegen unternehmen. Wir leben in einer Zeit, in der man sich verstehen sollte, denn wir stehen kurz vor der Vernichtung eines bösen Systems der Dinge. Im Interesse eurer eigenen Rettung und der eurer Kinder solltet ihr jetzt bestrebt sein, euch zu verstehen. Viele Eltern werden aber sagen: „Wenn ihr wüßtet, was wir schon alles versucht haben; es scheint einfach, als würden wir in zwei verschiedenen Welten leben.“ In vielen Fällen haben aber die Eltern erst etwas unternommen, als die Kluft zwischen ihnen und ihren Kindern schon zu groß war. Oft wissen die Eltern nicht, was ihre Kinder tun, wer ihre Freunde sind und wo sie sich aufhalten. Die Kinder nehmen nach und nach besondere Gesetze, eine besondere Mode und eine besondere Lebensweise an. Auf einmal stellen die Eltern dann fest, daß die Kinder gewissermaßen eine andere Sprache sprechen, und so versteht man sich nicht mehr.
13. Welche grundlegenden Richtlinien für die Ausbildung eines Blindenführhundes werden angeführt, und wie könnte man dies mit der Kindererziehung vergleichen?
13 Ein guter Vater oder eine gute Mutter zu sein ist wirklich eine Vollzeitbeschäftigung. Es gibt auch keine abgekürzte Methode für die Kindererziehung. Über die Ausbildung von Blindenführhunden wird gesagt, sie erfordere unendlich viel Geduld. Der Ausbilder muß mit Liebe vorgehen; er darf nie Gewalt anwenden. Wenn ein Hund gut lernt, wird er stets durch ein anerkennendes Tätscheln, mit einem freundlichen Wort oder einem kleinen Leckerbissen, den er besonders gern mag, belohnt. Ein Fehler darf niemals durchgelassen werden, sondern muß sofort berichtigt werden. Manchmal schenken Eltern der Erziehung von Tieren mehr Aufmerksamkeit als der Erziehung ihrer Kinder. Für einen Christen gibt es jedoch nichts Wichtigeres als die Erziehung seiner Kinder. Wenn die Ausbildung oder Erziehung eines Tieres unendlich viel Geduld erfordert, darf dann erwartet werden, daß die Erziehung eines Kindes weniger Geduld kostet? Wenn man bei der Ausbildung eines Tieres keine Gewalt anwenden darf, sondern mit Liebe vorgehen muß, zu welchem Schluß sollten dann Eltern im Hinblick auf die Erziehung ihrer Kinder kommen? Wenn ein Tier auf ein freundliches Wort oder auf eine Belohnung günstig reagiert, was sollten wir dann bei der Erziehung von Kindern erwarten? Und wenn bei Tieren keine Fehler durchgelassen werden dürfen, wie sollte man dann vorgehen, wenn Kinder Fehler machen?
14. Warum sind Eltern unvernünftig, die denken, sie könnten den Dingen einfach ihren Lauf lassen und ihre Kinder würden trotzdem gut geraten?
14 Die Kinder von heute werden die Erwachsenen von morgen sein. Wenn ein junger Mensch seines Schöpfers in den Tagen seiner Jugendzeit gedenkt, dann wird er als Erwachsener die Probleme des Lebens meistern können und wird seinem himmlischen Vater Lobpreis und seinen Eltern Ehre bereiten. Eltern, die denken, sie könnten den Dingen einfach ihren Lauf lassen und ihre Kinder würden trotzdem gut geraten, sind unvernünftig. Sehr wahrscheinlich wird das Gegenteil der Fall sein. Damit ein Kind ‘ein Vorbild im Reden, im Wandel, in Liebe, im Glauben und in Keuschheit’ sein kann, müssen ihm seine Eltern und andere Erwachsene in der Christenversammlung ein gutes Beispiel geben und ihm helfen, auf dem richtigen Weg zu wandeln.
15. Was müssen die Erwachsenen tun, wenn sie der jungen Generation helfen wollen?
15 Noch nie war für junge Menschen die Zeit, dem Ruf zum Dienste Jehovas, des Schöpfers und des großen Wohltäters der Menschheit, zu folgen, so günstig wie heute. Heute, wo in der ganzen Welt so viele Jugendliche rebellieren, muß denen, die ihres Schöpfers wirklich gedenken und ihn besser kennenlernen möchten, unbedingt geholfen werden. Die ältere Generation kann viel tun, um Jugendlichen, die die Kernfragen der Zeit gern richtig beantwortet haben möchten, zu helfen. Sie sollte vor allem des Schöpfers gedenken und einen rechtschaffenen Wandel in Liebe, im Glauben und in Keuschheit führen, um der Jugend zu helfen, diesen Weg ebenfalls zu gehen. Die Probleme lassen sich nicht dadurch lösen, daß man Gottes Gesetze lockert und so handelt wie die, die sich von den biblischen Grundsätzen abgewandt haben. Nein, es erfordert reife Menschen, die das richtige Beispiel geben, ja ihr solltet Heuchelei meiden und nicht etwas zu sein scheinen wollen, was ihr nicht seid. Kleidet euch mit einer neuen Persönlichkeit, die Christus gemäß geschaffen worden ist. Laßt diese neue Persönlichkeit der Jugend zum Ansporn dienen, damit sie sich zu den gerechten Grundsätzen der Bibel hingezogen fühlt und ihres Schöpfers zu gedenken wünscht. — Kol. 3:5-10.
16. An wen sollten wir uns erinnern? Warum?
16 Denkt an Elihu, Josia, Jeremia und an Daniel und seine drei Freunde. Denkt an die Taten, die sie in den Tagen ihrer Jugendzeit vollbrachten, und an ihren vorbildlichen Wandel. Denkt an den jungen Jesus und an seine Lebensweise, die sich durch Gerechtigkeit und durch Unterwürfigkeit gegenüber den Eltern auszeichnete. Denkt an die guten Beispiele aus der heutigen Zeit, die wir betrachtet haben, an die beiden Knaben in Frankreich, an die Jungen in Birma und auf Jamaika und an andere Jugendliche. Sie gedachten ihres Schöpfers in den Tagen ihrer Jugendzeit. Ohne Zweifel kennt ihr viele nette junge Menschen, die sich so benehmen, daß niemand auf ihre Jugend herabblicken kann. Vielleicht kennt ihr auch einige Jugendliche, denen ein reifer Erwachsener beistehen und helfen sollte.
17. Wie wirkt es sich aus, wenn unsere Jugend nicht nur richtig erzogen und belehrt wird, sondern auch ein gutes Beispiel erhält?
17 Fragt euch deshalb: „Was könnte ich noch tun, um jungen Menschen zu helfen?“ Ihr Eltern, könntet ihr euch eurer Kinder noch besser annehmen und ihnen noch mehr Aufmerksamkeit schenken, damit sie zu Lobpreisern Jehovas heranwachsen? Wenn ihr mit einer Versammlung der christlichen Zeugen Jehovas verbunden seid, so fragt euch, was ihr tun könntet, um den Jugendlichen durch euren Eifer, eure Hingabe an Jehova und durch die Befolgung seines Willens ein gutes Beispiel zu geben und ihnen dadurch zu helfen. Denkt nicht, ihr würdet bereits euer möglichstes tun. Man kann sich immer verbessern. Wenn die Erwachsenen darauf bedacht sind, zu den Jugendlichen ein gutes Verhältnis zu gewinnen und aufrechtzuerhalten, und wenn die Jugendlichen vorbildlich sind im Reden, im Wandel, in der Liebe, im Glauben und in der Keuschheit, dann wird Jehova Gott, dem Schöpfer der Menschheit, Lobpreis bereitet. Dann können alle gemeinsam den Worten des Psalmisten entsprechen, der sagte: „Preiset Jah! Preist Jehova von den Himmeln her, preist ihn in den Höhen. Preist Jehova von der Erde her ..., ihr jungen Männer und auch ihr Jungfrauen, ihr alten Männer zusammen mit Knaben. Mögen sie den Namen Jehovas preisen, denn sein Name allein ist unerreichbar hoch. Seine Würde ist über Erde und Himmel.“ — Ps. 148:1, 7, 12, 13, NW.
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„Glücklich sind die Friedsamen“Der Wachtturm 1971 | 15. September
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„Glücklich sind die Friedsamen“
Dieser Artikel ist besonders zum Lesen mit den Kindern bestimmt
KENNST du Jungen, die immer großtun und sich als Helden aufspielen möchten? Bist du gern mit ihnen zusammen? Oder bist du lieber mit einem friedsamen Menschen zusammen? Der große Lehrer wußte, was für Menschen Gott liebt. Er sagte: „Glücklich sind die Friedsamen, da sie ,Söhne Gottes‘ genannt werden.“ Solche Menschen möchten wir doch auch sein, nicht wahr? Wir möchten friedsam sein. — Matth. 5:9.
Manchmal tun aber andere etwas, worüber wir zornig werden. Wir hätten dann die größte Lust, es ihnen heimzuzahlen. So erging es einmal den Jüngern Jesu.
Sie waren mit Jesus zusammen unterwegs nach Jerusalem. Als sie ein Stück zusammen gegangen waren, sandte er einige voraus in ein Dorf, damit sie dort einen Ort suchten, wo sie sich ausruhen könnten. Die Leute dort wollten sie aber nicht aufnehmen. Sie hatten eine andere Religion und konnten Leute, die nach Jerusalem gingen, um anzubeten, nicht leiden.
Was hättest du in diesem Fall getan? Wärst du zornig geworden? Hättest du es ihnen heimzahlen wollen?
Die Jünger Jakobus und Johannes wollten dies tun. Sie sagten zu Jesus: ‘Willst du, daß wir sagen, es solle Feuer vom Himmel herabkommen und sie vernichten?’ Jesus sagte ihnen aber, es wäre nicht richtig, andere so zu behandeln. — Luk. 9:51-56.
Manchmal mag zwar jemand gemein an uns handeln. Andere Kinder mögen nicht wollen, daß du bei ihren Spielen mitmachst. Sie mögen sogar sagen: „Wir wollen mit dir nichts zu tun haben.“ So etwas kann uns kränken, nicht wahr? Wir möchten vielleicht am liebsten etwas tun, um es ihnen heimzuzahlen. Sollten wir das aber tun?
Wie wäre es, wenn du einmal deine Bibel holen würdest? Schlagen wir einmal Sprüche, Kapitel 24, Vers 29 auf. Hier heißt es: „Sprich nicht: Wie er mir getan hat, so will ich ihm tun, will dem Manne vergelten nach seinem Werke.“
Wie verstehst du das? Es bedeutet, daß wir nicht Gleiches mit Gleichem vergelten sollten. Wir sollten an anderen nicht gemein handeln, weil sie an uns gemein gehandelt haben. Gott möchte nicht, daß wir dies tun.
Was aber, wenn jemand mit dir Streit sucht? Er will dich vielleicht ärgern, indem er dir Schimpfnamen nachruft. Er mag dich auslachen und sagen, du seist ein Angsthase. Vielleicht nennt er dich sogar einen Weichling. Was solltest du tun? Solltest du dich auf einen Streit einlassen?
Wir wollen wiederum sehen, was die Bibel sagt. Schlage doch einmal Matthäus, Kapitel fünf, Vers neununddreißig auf. Hier lesen wir die Worte Jesu: „Widersteht nicht dem, der böse ist, sondern wenn dich jemand auf deine
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