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  • Kannst du geduldig warten?
    Der Wachtturm 1971 | 15. März
    • Kannst du geduldig warten?

      HAST du warten, und zwar geduldig warten, gelernt? Jehova Gott, der Schöpfer, lehrt uns, seine irdischen Geschöpfe, sowohl durch sein Buch der Natur als auch durch sein inspiriertes Buch, die Bibel, geduldig zu warten.

      Wir können nichts tun, um zu bewirken, daß die Tage, die Jahreszeiten oder die Jahre schneller vergehen. Niemand von uns kann den Umlauf der Erde um die Sonne beschleunigen, so daß er weniger als 365 1⁄4 Tage dauern würde. Auch kann niemand den Ablauf der Jahreszeiten beschleunigen oder die Geschwindigkeit erhöhen, mit der die Erde sich um ihre eigene Achse dreht. Jeder Tag dauert vierundzwanzig Stunden.

      Der Landwirt streut seinen Samen aus, aber dann muß er warten. Er kann nicht viel, wenn überhaupt etwas, tun, um das Wachstum zu beschleunigen. Bei manchen Pflanzen muß er sogar mehrere Jahre auf die Ernte warten. Der Jünger Jakobus stellt Christen die Geduld des Landwirts als Beispiel hin: „Übt daher Geduld, Brüder ... Seht, der Landwirt wartet fortwährend auf die köstliche Frucht der Erde und übt Geduld ihretwegen, bis er den Frühregen erhält und den Spätregen. Übt auch ihr Geduld.“ — Jak. 5:7, 8.

      Jehova Gott geht uns in dieser Hinsicht mit gutem Beispiel voran. Der Apostel Petrus berichtet zum Beispiel, daß „die Geduld Gottes in den Tagen Noahs wartete, während die Arche errichtet wurde“. Auch mit seinem damaligen Volk, den abtrünnigen Israeliten, hatte Gott Geduld, bis „keine Heilung mehr war“. — 1. Petr. 3:20; 2. Chron. 36:15, 16.

      Jesus Christus, der Sohn Gottes, hatte diese Eigenschaft ebenfalls. Wie aus den Prophezeiungen in Offenbarung, Kapitel 19 bis 21 hervorgeht, wußte er, daß er gemäß Gottes Vorhaben alle Feinde Gottes vernichten sollte. Obwohl er nach seiner Auferstehung bereit gewesen wäre und auch die Macht gehabt hätte, gegen seine Feinde vorzugehen, hat er „sich zur Rechten Gottes gesetzt, fortan wartend, bis seine Feinde als ein Schemel für seine Füße hingelegt würden“. — Hebr. 10:12, 13; Matth. 28:18.

      Auch David, der Sohn Isais, gab uns dadurch, daß er geduldig wartete, ein gutes Beispiel. Er wurde schon als Knabe vom Propheten Samuel zum künftigen König Israels gesalbt. Er bewies, daß er Israels größter Krieger war, indem er den Riesen Goliath ganz allein erschlug und im Kampf gegen die Philister zehnmal so viele tötete wie König Saul. Als er von dem neidischen Saul wie ein Hund gehetzt wurde, hätte er mehrmals die Gelegenheit gehabt, diesen zu töten und das Königtum, das ihm Gott zugesichert hatte, an sich zu reißen. Doch David tat dies nicht, sondern war bereit, geduldig zu warten, bis ‘Jehova Saul schlagen würde’.

  • Auf das Ende alles Bösen geduldig warten
    Der Wachtturm 1971 | 15. März
    • Auf das Ende alles Bösen geduldig warten

      DIESES Thema steht unmittelbar in Verbindung mit einer Frage, die heute viele gerechtigkeitsliebende Menschen stellen, nämlich mit der Frage: „Warum läßt Gott das Böse zu?“ Einige argumentieren, das Vorhandensein des Bösen beweise, daß Gott nicht würdig sei, angebetet zu werden. Sie sagen, entweder sei Gott nicht imstande, das Böse zu beseitigen — sei also zu schwach und verdiene deshalb nicht, angebetet zu werden —, oder er sei nicht gewillt, dem Bösen ein Ende zu machen — sei also nicht gerecht und gut und verdiene deshalb nicht, angebetet zu werden.

      Was kann auf diese Argumente erwidert werden? Sind sie logisch und unwiderleglich? Keineswegs! Jehova Gott hat für die Beseitigung des Bösen eine bestimmte Zeit festgesetzt. Aus seinem Wort erfahren wir, daß er sich für die Vernichtung der Bösen in der Flut der Tage Noahs eine bestimmte Zeit vorgenommen hatte. (1. Mose 6:3) Er hatte eine bestimmte Zeit festgelegt, um die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei zu befreien. Darum vernichtete er den Pharao, den ägyptischen König, und dessen Streitkräfte nicht sofort, als dieser sich weigerte, Gottes Volk ziehen zu lassen. Gott sagte zu ihm: „Deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen, und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde.“ — 2. Mose 9:16.

      Auch seinen Sohn sandte Gott zur festgesetzten Zeit auf die Erde: „Als aber die Grenze der Fülle der Zeit erreicht war, sandte Gott seinen Sohn, ... so daß er die unter dem Gesetz Stehenden loskaufe.“ Ja, „alles hat [bei Gott] eine bestimmte Zeit, und jedes Vornehmen unter dem Himmel hat seine Zeit“. Es ist daher vernünftig, geduldig die Zeit abzuwarten, die Gott bestimmt hat, um zu handeln! — Gal. 4:4, 5; Pred. 3:1.

      DIE GEWÄHR, DASS DAS ENDE ALLES BÖSEN BEVORSTEHT

      Gott gibt in seinem Wort deutlich zu verstehen, daß er allem Bösen ein Ende machen wird. Schon ganz im Anfang sagte er voraus, daß die Gerechtigkeit eines Tages triumphieren werde, als er zur Schlange, zu Satan, dem Teufel, sagte, der Same des Weibes (dieser Same war Jesus Christus) werde ihr den Kopf zermalmen. — 1. Mose 3:15; Offb. 12:9; Röm. 16:20.

      Gott gibt uns diese Gewähr durch folgende Aussprüche der von ihm inspirierten Psalmisten: „Nur noch eine kleine Weile, und der Böse wird nicht mehr sein ... Aber die Sanftmütigen selbst werden die Erde besitzen.“ „Kommt, seht die Taten Jehovas ... Kriege läßt er aufhören bis an das äußerste Ende der Erde.“ „Alle Bösen wird er vertilgen.“ Im letzten Buch der Bibel lesen wir, daß Satan und seine Helfershelfer vernichtet werden und daß nicht nur das Böse, sondern auch Trauer Schmerz und Tod beseitigt werden. — Ps. 37:10, 11; 46:8, 9; 145:20, NW; Offb. 20:1 bis 21:4.

      Nicht ohne guten Grund fordert uns Jehova Gott deshalb auf, geduldig auf ihn zu warten: „Schweige still vor Jehova und harre voll Verlangen auf ihn.“ Es ist besser, es Jehova zu überlassen, die schlimmen Zustände zu beseitigen, als sich dagegen aufzulehnen und mit Gewalt Ordnung schaffen zu wollen, wie viele das heute tun. Der Prophet Jeremia sagte nach der Zerstörung Jerusalems: „Es ist gut, daß man still warte auf die Rettung Jehovas.“ — Ps. 37:7, NW; Klag. 3:26.

      WAS UNS HILFT, GEDULDIG ZU WARTEN

      Was hilft uns, geduldig zu warten, bis Jehova eingreift und allem Bösen ein Ende macht? Eine große Hilfe ist eine auf Glauben beruhende Hoffnung. Je stärker unser Glaube ist, desto unerschütterlicher ist unsere Hoffnung. Um unsere Hoffnung zu bewahren, müssen wir uns Gottes Verheißungen über die Zukunft immer wieder in Erinnerung rufen. Eine weitere Hilfe ist die Erkenntnis, daß es vernünftig ist, geduldig zu warten. Wenn man sich verzweifelt gegen das Böse auflehnt oder versucht, es selbst zu beseitigen, macht man die Sache nur schlimmer. — Röm. 8:24, 25; 12:19.

      Auch die Freude ist eine große Hilfe. „Die Freude an Jehova ist eure Stärke.“ Freude gibt Kraft. Jesus Christus gewann durch die Freude die Kraft, zu warten und auszuharren. Und wie die Hoffnung auf Glauben beruht, so beruht die Freude auf Dankbarkeit und Wertschätzung. Wenn du Gottes Güte, seine Segnungen, die Gemeinschaft mit deinen Mitchristen und das Vorrecht, mit anderen über Gottes Wort zu sprechen, so schätzt wie Jesus, dann wirst auch du freudig und geduldig warten können. — Neh. 8:10; Hebr. 12:2.

  • Geduldig sein im Umgang mit anderen
    Der Wachtturm 1971 | 15. März
    • Geduldig sein im Umgang mit anderen

      AUCH auf anderen Gebieten sollte man warten können. Im täglichen Leben gibt es viele Situationen, in denen es gut ist, warten zu können. So mögen zum Beispiel zwei junge Menschen verlobt sein, und einer von beiden möchte möglichst schnell heiraten. Vernünftiger wäre es aber, nicht übereilt zu handeln. Die Verlobungszeit ermöglicht es beiden, sich besser kennenzulernen und sich gegenseitig anzupassen. Nicht umsonst heißt es „Heirat in Eile bereut man mit Weile“.

      Oder angenommen, jemand arbeitet unermüdlich in der Hoffnung, in eine höhere Stelle aufzurücken. Wäre es aber nicht besser, er würde, statt ungeduldig zu werden, einfach jede Gelegenheit ausnutzen, um zu beweisen, was er kann, und um noch geschickter zu werden? Oftmals ist es so, daß plötzlich eine Änderung zum Besseren eintritt, wenn man sich mit dem Platz zufrieden gibt, den man hat, und sich nicht weiter Sorgen macht und grämt.

      Auch im Familienleben ist es gut, Geduld üben und warten zu können. Geschäftliche Angelegenheiten, der Feierabendverkehr oder sonst irgendwelche unvermeidliche Umstände mögen den Mann daran gehindert haben pünktlich nach Hause zu kommen. Wieviel besser wäre es doch, seine Frau würde ihm dies zugute halten, statt ungeduldig zu werden und sich zu ärgern!

      Umgekehrt mag die Frau etwas langsam sein, so daß der Mann warten und sich gedulden lernen muß. Sich aufzuregen hilft nichts. Er kann ihr aber vielleicht helfen, die Arbeit besser zu organisieren, um pünktlicher zu werden. Geht aber einmal nicht alles nach Programm, dann wäre es besser, der Mann würde, statt sich aufzuregen und ungeduldig zu werden, den Rat des Apostels Petrus befolgen und ‘mit seiner Frau gemäß Erkenntnis verfahren und ihr als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennen’. — 1. Petr. 3:7.

      Oder angenommen, du mußt mit einem Mitchristen zusammen arbeiten, der eine Schwäche an sich hat, die dich ärgert, deren er sich aber gar nicht bewußt ist. Oder er mag dir immer wieder Unrecht tun, so daß du ihm ständig — gewissermaßen „siebenundsiebzigmal“ — vergeben mußt. Auch in einem solchen Fall ist es gut, warten und Geduld üben zu lernen. Der Betreffende mag nicht so schnell Fortschritte machen, wie du es gern sähest, doch im Laufe der Jahre mögen immerhin gewisse Fortschritte zu beobachten sein. Auch in dieser Hinsicht gibt uns Gottes Wort weisen Rat, denn es empfiehlt uns, ‘mit Langmut einander in Liebe zu ertragen’. — Matth. 18:21, 22; Eph. 4:2, 3.

      Geduld üben und warten zu lernen ist bestimmt weise. Es wirkt sich für uns und unsere Mitmenschen vorteilhaft aus. Jehova Gott hat die Gesetze geschaffen, die das Universum beherrschen, und er hat für die Verwirklichung seines Vorhabens eine bestimmte Zeit festgesetzt. Wir können ihn nicht dazu bewegen, die Tage, die Jahreszeiten und die Jahre schneller ablaufen zu lassen; ebensowenig ändert er seinen Zeitplan nach unseren Wünschen ab. Glaube, Hoffnung, Freude und Wertschätzung werden uns helfen, warten und Geduld üben zu lernen.

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