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Jage dem Ziel entgegenDer Wachtturm 1984 | 15. Dezember
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Jage dem Ziel entgegen
„Die Dinge vergessend, die dahinten sind, und mich nach den Dingen ausstreckend, die vor mir sind, jage ich dem Ziel entgegen“ (PHILIPPER 3:13, 14).
1, 2. (a) Auf welche Weise erhielt Saulus von Tarsus eine Zuteilung für den christlichen Gottesdienst, und worin bestand sie? (b) Wie reagierte er auf diese Zuteilung?
ALS Saulus von Tarsus auf dem Weg nach Damaskus war — er beabsichtigte, die Christen dort zu verfolgen —, umblitzte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel, und er hörte eine Stimme, die zu ihm sagte: „‚Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?‘ Er sagte: ‚Wer bist du, Herr?‘ Er sprach: ‚Ich bin Jesus, den du verfolgst. Doch steh auf und geh in die Stadt hinein, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst‘“ (Apostelgeschichte 9:3-6).
2 Warum ließ Jesus Saulus von Tarsus eine solche Erfahrung machen? Jesus erklärte dem Jünger Ananias den Grund: „Dieser Mann [Saulus] ist mir ein auserwähltes Gefäß, um meinen Namen sowohl zu den Nationen als auch zu Königen und den Söhnen Israels zu tragen.“ Gehorsam ging Ananias zu Saulus, legte ihm die Hände auf und sagte: „Jesus, der dir auf der Straße, auf der du kamst, erschienen ist, hat mich hergesandt, damit du wieder sehend und mit heiligem Geist erfüllt werdest“ (Apostelgeschichte 9:15, 17). Sobald er sein Augenlicht wiedererlangt hatte, wurde er getauft und schloß sich der Christenversammlung in Damaskus an. Als getaufter christlicher Diener Gottes ging er sofort daran, unter den Juden mit Eifer die gute Botschaft über Jesus, den Sohn Gottes, zu predigen (Apostelgeschichte 9:20-22).
3, 4. (a) Wie war Paulus zu seinem Dienst eingestellt? (b) Worin unterschied sich die Einstellung des Paulus von der der Versammlung Ephesus?
3 Dieser eifrige Diener Gottes ist den meisten als Apostel Paulus bekannt. Er sprach immer mit Wertschätzung von seinem Dienst und der unverdienten Güte, die ihm erwiesen wurde. „Ich bin Christus Jesus, unserem Herrn, der mir Kraft verliehen hat, dankbar, weil er mich für treu erachtete, indem er mir ein Dienstamt zuwies, obwohl ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein unverschämter Mann war. Dennoch wurde mir Barmherzigkeit erwiesen, weil ich unwissend war und im Unglauben handelte“ (1. Timotheus 1:12-14). Ja, er hatte große Wertschätzung für den Dienst (Römer 11:13; 2. Korinther 4:7).
4 Solche Äußerungen des Paulus sind ein beredtes Zeugnis seiner Einstellung zu dem Dienst, den er zu seiner Lebensaufgabe machte. Er verfiel nicht in den Zustand, der einmal in der Versammlung Ephesus herrschte, zu der Jesus sagte: „Ich [halte] dir entgegen, daß du die Liebe, die du zuerst hattest, verlassen hast“ (Offenbarung 2:4). Vielmehr hatte Paulus ständig sein Ziel vor Augen und bewahrte sich den gleichen Eifer und Enthusiasmus für den Dienst, die er in der Anfangszeit in Damaskus hatte.
5. Wie können wir, wenn wir Jehova schon seit vielen Jahren dienen, andere ermuntern?
5 Nach jahrzehntelangem treuen christlichen Gottesdienst wies Paulus auf sein eigenes Beispiel und auf seine Erfahrungen hin, um seine Mitdiener in der Versammlung Philippi zu ermuntern, nicht aufzugeben. Hast du nicht schon festgestellt, daß es gewöhnlich sehr interessant ist, zu erfahren, wie jemand die Wahrheit kennengelernt hat und ein Diener Gottes geworden ist? Ermunterst du daher andere durch deine persönlichen Erfahrungen und deinen jahrelangen treuen Dienst als Gott hingegebener Zeuge?
6. Was für ein Leben führte Paulus als Jude?
6 Paulus konnte sich in seinem Brief an die Philipper auf sein Leben als ein praktizierender Jude beziehen. Er sagte: „Wenn irgendein anderer denkt, er habe Gründe, auf das Fleisch zu vertrauen, ich um so mehr: Beschnitten am achten Tag, aus dem Familiengeschlecht Israels, aus dem Stamm Benjamin, ein Hebräer, geboren von Hebräern; was das Gesetz betrifft: ein Pharisäer; was Eifer betrifft: ein Verfolger der Versammlung; was Gerechtigkeit betrifft, die durch Gesetz kommt: einer, der sich als untadelig erwiesen hat“ (Philipper 3:4-6).
7. Warum ließ Paulus diese Dinge hinter sich, und was gewann er dadurch?
7 Paulus hätte aufgrund dieser Vergangenheit viele materielle Vorteile in Verbindung mit den Juden genießen können. Doch er fuhr fort: „Welche Dinge mir Gewinn waren, diese habe ich um des Christus willen als Verlust betrachtet. Ja, tatsächlich betrachte ich überhaupt auch alle Dinge als Verlust wegen des alles übertreffenden Wertes der Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen habe ich den Verlust aller Dinge erlitten, und ich betrachte sie als eine Menge Kehricht, ... um ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Teilhaberschaft an seinen Leiden, indem ich mich einem Tode gleich dem seinigen unterziehe, um, wenn möglich, irgendwie zu der Früh-Auferstehung von den Toten zu gelangen“ (Philipper 3:7-11). Diese Worte verraten völliges Vertrauen zu Christus Jesus und den Vorkehrungen, die Jehova Gott getroffen hat. Bist du wie Paulus, indem du dein Leben nicht von einem Verlangen nach Ansehen oder materiellem Gewinn beherrschen läßt?
Die richtige Gesinnung
8. (a) Was sagte Paulus nach vielen Jahren des Dienstes über sein Ziel? (b) Inwiefern können die Worte des Paulus aus 1. Korinther 9:24-27 auf uns zutreffen?
8 Hörte Paulus nach seinem jahrzehntelangen Gottesdienst auf, sein Ziel zu verfolgen? Er schrieb den Philippern: „Brüder, ich betrachte mich selbst noch nicht so, als ob ich es ergriffen habe; doch da ist e i n e s diesbezüglich: Die Dinge vergessend, die dahinten sind, und mich nach den Dingen ausstreckend, die vor mir sind, jage ich dem Ziel entgegen, dem Preis der Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus“ (Philipper 3:13, 14). Er hatte sich im christlichen Dienst bereits bewährt und vieles durchgestanden, und als er diese Worte an die Philipper schrieb, befand er sich in Rom im Gefängnis, doch sein Dienst war noch nicht zu Ende. Wenn er den Preis erhalten wollte, der denjenigen, die in der Christenversammlung des ersten Jahrhunderts dienten, in Aussicht stand, nämlich die „Berufung Gottes nach oben durch Christus Jesus“, dann mußte er weiterhin seinem Ziel entgegenjagen. Das ist die richtige Ansicht, die von allen reifen Christen vertreten wird, ganz gleich, ob sie eine himmlische oder eine irdische Hoffnung haben. Jeder von uns tut gut daran, seinen eigenen Stand und seine eigene Denkweise zu überprüfen, um festzustellen, ob er den Dienst, der ihm aufgrund der Vorkehrung Gottes übertragen worden ist, wirklich schätzt.
9. Welche reife Gesinnung können wir bekunden?
9 Paulus erläuterte den reifen christlichen Standpunkt, indem er sagte: „Laßt uns denn, so viele von uns reif sind, diese Gesinnung haben; und wenn ihr in irgendeiner Hinsicht anders gesinnt seid, wird Gott euch die obenerwähnte Gesinnung offenbaren“ (Philipper 3:15). Die reife christliche Einstellung führt zum Erfolg. Sie erfordert, daß man in den Fußstapfen Jesu Christi wandelt, der den ihm aufgetragenen irdischen Dienst mit Erfolg vollendete. Jesus war imstande, zu seinem Vater zu beten: „Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und habe das Werk vollendet, das du mir zu tun gegeben hast. Und nun, Vater, verherrliche mich an deiner Seite mit der Herrlichkeit, die ich an deiner Seite hatte, ehe die Welt war“ (Johannes 17:4, 5).
10. Was kann man noch über Christi vorbildliche Gesinnung in bezug auf Jehovas Dienst sagen?
10 Wenn wir Jehova Gott wohlgefällig sein und auf diese Weise den Preis des ewigen Lebens erlangen wollen, müssen wir dieselbe Gesinnung haben wie Christus Jesus. Mit diesem Erfordernis im Sinn ermahnte Paulus: „Bewahrt diese Gesinnung in euch, die auch in Christus Jesus war, der, obwohl er in Gottesgestalt existierte, keine gewaltsame Besitzergreifung in Betracht zog, nämlich um Gott gleich zu sein. Nein, sondern er entäußerte sich selbst und nahm Sklavengestalt an und wurde den Menschen gleich. Mehr als das, als er in seiner Beschaffenheit als ein Mensch erfunden wurde, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode an einem Marterpfahl. Gerade aus diesem Grunde hat Gott ihn auch zu einer übergeordneten Stellung erhöht und ihm gütigerweise den Namen gegeben, der über jedem anderen Namen ist“ (Philipper 2:5-9). Welch wunderbare Einstellung Jesus hatte! Können wir ihn nachahmen? In Demut Gottes Willen zu tun bringt immer Segen. Und eine zugeteilte Aufgabe zu erfüllen führt zum Guten.
11. Was sollten diejenigen tun, die geistig stark und reif sind?
11 In Anbetracht dessen, was Paulus schrieb, mußten sich in der Versammlung Philippi offensichtlich einige noch anstrengen, um die reife christliche Einstellung zu erlangen. Paulus ergriff die Initiative, sie zu ermuntern und ihnen zu helfen. Heute sind in den meisten Versammlungen einige stark im Glauben und andere in gewisser Hinsicht schwach. Die Stärkeren sollten, dem Beispiel des Paulus folgend, die anderen ermuntern. Christus Jesus tat viel, um diejenigen zu stärken, die geistiger Hilfe bedurften, und hinterließ dadurch Christen ein Beispiel. „Wir aber, die Starken, sind verpflichtet, die Schwachheiten derer zu tragen, die nicht stark sind, und nicht uns selbst zu gefallen. Ein jeder von uns gefalle seinem Nächsten in dem, was zu seiner Erbauung gut ist. Möge nun der Gott, der Ausharren und Trost verleiht, euch gewähren, untereinander die gleiche Gesinnung zu haben, die Christus Jesus hatte, damit ihr einmütig, mit e i n e m Munde, den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus verherrlichen könnt“ (Römer 15:1, 2, 5, 6).
12. Wie sollten wir über den Preis denken, den Gott anbietet?
12 Um die Römer im Glauben zu stärken, wies Paulus darauf hin, daß ‘die Gabe, die Gott gibt, ewiges Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn, ist’ (Römer 6:23). Auch Jesus sagte während seines Dienstes viel über das ewige Leben. Es ist ein wunderbarer Lohn, den Gott seinen Dienern anbietet. Gott will, daß seine Diener ihre Augen auf diesen Preis gerichtet halten, denn das ist für sie ein Ansporn, treu zu bleiben. Wenn wir das tun, bekunden wir einen starken Glauben an seine Verheißungen. Bei unseren christlichen Zusammenkünften haben wir häufig Gelegenheit, über den Lohn zu sprechen, den Gott den Treuen gibt.
Unser Gottesdienst trotz Schwierigkeiten
13. Welchen Einfluß hat die Heilige Schrift darauf, daß wir die richtige Gesinnung haben?
13 Stets die richtige Ansicht oder Gesinnung zu haben erweist sich für uns als unschätzbare Hilfe, unseren Gottesdienst in den letzten Tagen durchzuführen. Obwohl manche die Liebe verlieren mögen, die sie zuerst hatten, sollten wir entschlossen sein, nicht zuzulassen, daß uns das je widerfährt. In dieser Hinsicht ist die Heilige Schrift für uns eine Stütze (Römer 15:4). Dadurch, daß wir sie erforschen, gewinnen wir an Hoffnung. Bist du Jehova von Herzen dankbar für die Heilige Schrift mit ihren vielen Berichten über treue Diener Jehovas, wie zum Beispiel den über Paulus?
14. Wie konnte Paulus trotz prüfungsreicher Erlebnisse seine positive Einstellung bewahren?
14 Was würden wir tun, wenn wir persönlich all das erlebt hätten, was Paulus in 2. Korinther 11:23-28 beschrieb? Warum gab Paulus nicht auf? Weil er sein Ziel im Auge behielt. Wir mögen Ähnliches erfahren. Trotzdem müssen wir ständig unserem Ziel, dem Preis, den Gott in Aussicht stellt, entgegenjagen. Paulus offenbarte in seinem Brief an die Philipper seine gute Einstellung, indem er erwähnte, daß er zur Verteidigung der guten Botschaft im Gefängnis war (Philipper 1:7, 16). Er verstand, warum er dorthin gekommen war. Das dürfen auch wir nicht aus dem Auge verlieren, wenn wir in eine solche Prüfung geraten. Außerdem wissen wir, daß Jehova uns gebrauchen kann, zu seinem Lobpreis ein Zeugnis zu geben.
15. (a) Warum benötigte die Versammlung Philippi Ermunterung, und was schrieb Paulus den Brüdern dort, um sie zu erbauen? (b) Wie reagierte die Versammlung in Rom auf die Inhaftierung des Paulus?
15 Die Philipper erlebten ähnliche Prüfungen wie Paulus in Rom. Er schrieb: „Ihr habt denselben Kampf, wie ihr ihn in meinem Fall gesehen habt und wovon ihr jetzt in bezug auf mich hört“ (Philipper 1:30). Unter diesen Umständen konnte Paulus ihnen Trost zusprechen. Er sagte, daß die gute Botschaft unter der Wache des Prätoriums bekanntgeworden sei. Offensichtlich war die christliche Botschaft bis in das Haus des Kaisers vorgedrungen, so daß sich dort einige Gott hingegeben hatten und Christen geworden waren. Die Versammlung in Rom reagierte günstig auf die Situation; die Brüder ließen sich durch die Inhaftierung des Paulus nicht entmutigen oder einschüchtern. Statt dessen widmeten sie sich mit Eifer dem Werk, das Jehova ihnen aufgetragen hatte, und bekundeten um so mehr Mut, das Wort Gottes furchtlos zu reden (Philipper 1:12-14; 4:22).
16. Was müssen wir in erster Linie tun, wenn Gegnerschaft aufkommt?
16 Wenn Gegnerschaft aufkommt, erweist es sich als ein großer Segen, die Einheit der Christenversammlung zu wahren. Paulus betonte Einigkeit und Einheit (Philipper 1:27 bis 2:4). In solchen Zeiten ist es notwendig, daß wir uns durch ermunternde Worte gegenseitig im Glauben stärken, damit wir nicht nachlassen, dem Ziel entgegenzujagen. Es gilt dann, eine liebevolle, demütige Einstellung zu bewahren, einander Gutes zu tun und die Interessen des anderen zu berücksichtigen. (Vergleiche Philipper 2:19-21.)
Hindernisse überwinden
17. Warum sollten wir nicht aufhören, unserem Ziel entgegenzujagen, wenn gesundheitliche Probleme auftreten?
17 Ein enger Mitverbundener des Apostels Paulus war Epaphroditus. Er kam um des Werkes des Herrn willen dem Tode ganz nahe, aber nichts deutet an, daß seine Krankheit ihn veranlaßte, das vor ihm liegende Ziel aus den Augen zu verlieren (Philipper 2:25-30). In 2. Korinther 12:7 deutete Paulus sein eigenes Problem an — ein ‘Dorn im Fleisch’ —, womit er möglicherweise ein Augenleiden meinte. Er betete darum, daß er von ihm weiche, doch diese Bitte wurde ihm nicht gewährt. Ungeachtet irgendwelcher körperlichen Beschwerden konnte Paulus seinem Ziel entgegenjagen, weil er es nicht aus dem Sinn verlor. Trotz seiner Schwachheiten fand er dank der Hilfe Christi Jesu einen Ausweg (2. Korinther 12:9).
18. Inwiefern war Paulus in materieller Hinsicht ausgeglichen?
18 In dem Brief an die Philipper (4:11-13) ist auch von den lebensnotwendigen Dingen die Rede. Mangel zu leiden kann für einen Christen eine Prüfung sein, die ihn davon abbringen könnte, seinem Ziel entgegenzujagen. Oder wird er so reif sein, sich mit dem Problem auseinanderzusetzen und trotzdem den christlichen Dienst nicht aufzugeben? (Vergleiche Apostelgeschichte 18:1-4.) Ob Paulus Mangel litt oder im Überfluß lebte, sein Dienst stand an erster Stelle. Wenn er im Überfluß lebte, ließ er sich nicht dazu verleiten, viel Zeit für Vergnügungen aufzuwenden, sondern jagte weiterhin dem Ziel, dem Preis, entgegen.
19. Welcher Rat aus Philipper 4:6, 7 gilt für uns, wenn wir Hilfe brauchen? Was wird das Ergebnis sein?
19 Paulus erwähnte nicht jede Art Situation, in die ein Christ geraten kann. Doch wenn Umstände eintreten, die den Dienst behindern könnten, sollten wir uns als reife Christen gemäß der Empfehlung in Philipper 4:6, 7 im Gebet an Jehova wenden. Dann wird uns Jehova Herzensfrieden gewähren, was uns helfen wird, klar zu denken und die Probleme zu überwinden, während wir weiterhin seine treuen Diener bleiben. Das Gebet hilft uns, unseren Glauben zu bewahren und unablässig unserem Ziel entgegenzujagen.
20. (a) Wozu werden wir durch das Vorbild derjenigen, die Jehova schon längere Zeit in Treue dienen, ermuntert? (b) Was sollten wir tun? Warum?
20 Heute findet man in den Versammlungen viele, die Jehova schon seit Jahrzehnten dienen. Sie alle haben im Verlauf ihres Dienstes Prüfungen durchgemacht. Doch Jehova hat ihnen geholfen, so daß sie fortfahren können, dem Ziel, dem Preis, entgegenzujagen. Wir sind Jehova dankbar, daß es wie damals im ersten Jahrhundert auch in der heutigen Zeit Brüder und Schwestern gibt, die ein Vorbild im Ausharren sind, treu im Königreichsdienst stehen und ihre Augen auf den Preis gerichtet halten. Wer noch jung ist oder erst seit kurzem zu dem „Wege“ gehört, sollte sich mit den Berichten des Apostels Paulus oder der treuen Diener in der Versammlung von heute befassen, um festzustellen, wie sie ihre Probleme gemeistert haben (Apostelgeschichte 9:2; Hebräer 13:7). Mögen wir alle jede Gelegenheit nutzen, uns gegenseitig zu ermuntern, treu in unserem Dienst auszuharren, und vereint dem Ziel entgegenzujagen, das uns Jehova vor Augen hält. Dadurch haben wir die Aussicht, Jehova Gott für immer in Gemeinschaft mit seinen treuen Dienern zu dienen (Philipper 3:13-16).
Punkte, die wir im Sinn behalten sollten
◻ Was hatte Paulus schon hinter sich, und wie nutzte er seine Erfahrungen, um seine Brüder zu ermuntern?
◻ Inwiefern zeigen uns Christus Jesus und Paulus durch ihr Beispiel, was die reife christliche Einstellung ist?
◻ Wie können wir, wenn Gegnerschaft aufkommt, unsere Einheit beweisen?
◻ Warum müssen wir fortfahren, unserem Ziel entgegenzujagen?
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„Führe deinen Dienst völlig durch“Der Wachtturm 1984 | 15. Dezember
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„Führe deinen Dienst völlig durch“
‘Ich gebiete dir feierlich vor Gott und Christus Jesus, der dazu bestimmt ist, die Lebenden und die Toten zu richten: Führe deinen Dienst völlig durch’ (2. TIMOTHEUS 4:1, 5).
1. Welches Verhältnis bestand zwischen Paulus und Timotheus?
ALS der Apostel Paulus seinen zweiten Brief an Timotheus schrieb, war er schon etwa dreißig Jahre seinem Ziel als Diener Gottes entgegengejagt. Er war von Jehova sehr gesegnet worden (2. Timotheus 1:2). Paulus hatte sich Timotheus zum Reisegefährten erwählt und mit ihm im Dienst für die Versammlungen sehr eng zusammengearbeitet. Sie erlebten Jahre gemeinsamer fruchtbarer Erfahrungen (Apostelgeschichte 16:1-5).
2. Welche Bedeutung haben die Worte des Paulus aus 2. Timotheus 4:6-8?
2 Paulus spürte, daß nun das Ende seines Dienstes näher rückte. Er schrieb: „Schon werde ich wie ein Trankopfer ausgegossen, und die bestimmte Zeit für mein Aufbrechen steht bevor. Ich habe den vortrefflichen Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt. Fortan ist mir die Krone der Gerechtigkeit aufbehalten, die mir der Herr, der gerechte Richter, an jenem Tage als Lohn geben wird, doch nicht nur mir, sondern auch all denen, die sein Offenbarwerden geliebt haben“ (2. Timotheus 4:6-8). Daraus ist zu schließen, daß Paulus dem Tode nahe war. Es heißt, er sei in der Verfolgung durch Nero im Jahre 66 u. Z. umgekommen. Was mag Paulus angesichts des Todes wohl durch den Sinn gegangen sein? Vielleicht Fragen wie diese: „Habe ich meinen Dienst gut durchgeführt? Habe ich ihn erfolgreich vollendet?“ Paulus konnte das mit voller Überzeugung bejahen. Sein Glaube war sehr stark, und er hatte die Zuversicht, daß er den Preis der Berufung nach oben erhalten würde. Welche Befriedigung es für ihn gewesen sein muß, daß er nie seine Zuteilung vernachlässigt hatte!
3. Was konnte Paulus vor seinem Tod für Timotheus tun?
3 Paulus hatte immer noch ein wenig Zeit, etwas Gutes zu tun. Was konnte er vor seinem Tod für Timotheus tun? Er erteilte ihm unter Inspiration wichtigen Rat. Wir können seine Gedanken und Worte in dem Bibelbuch 2. Timotheus nachlesen. Das ist sein letzter Beitrag zur Heiligen Schrift, und er ist auch uns von Nutzen.
4. Welche Ermahnung wurde Timotheus von Paulus erteilt?
4 Da Timotheus seine Dienstzuteilung noch nicht vollendet hatte, schrieb Paulus: „Ich gebiete dir feierlich vor Gott und Christus Jesus, der dazu bestimmt ist, die Lebenden und die Toten zu richten, und bei seinem Offenbarwerden und seinem Königreich: Predige das Wort, halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit, überführe, erteile Verweise, ermahne, mit aller Langmut und Kunst des Lehrens. Denn es wird eine Zeitperiode geben, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich nach ihren eigenen Begierden Lehrer aufhäufen werden, um sich die Ohren kitzeln zu lassen; und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich dagegen unwahren Geschichten zuwenden. Du aber bleibe in allen Dingen besonnen, erleide Ungemach, verrichte das Werk eines Evangeliumsverkündigers, führe deinen Dienst völlig durch“ (2. Timotheus 4:1-5).
5. Warum ist der Rat des Paulus für uns von besonderem Interesse?
5 Dieser hervorragende Rat muß für Timotheus von beträchtlichem Nutzen gewesen sein. Doch ziehen auch wir Nutzen daraus? Wir leben in den „letzten Tagen“, über die Paulus schrieb. Viele haben heute „eine Form der Gottergebenheit ..., [erweisen] sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch“ (2. Timotheus 3:1-5). Sie ziehen es vor, auf „Lehrer“ zu hören, die ihnen die Ohren kitzeln. Trotzdem predigen wahre Christen das Wort im Rahmen der Versammlung und haben darüber hinaus die Verpflichtung, allen Menschen öffentlich zu predigen und dabei diejenigen zu suchen, die auf „das Wort“ hören. Daher ist dieser Rat heute für christliche Zeugen Jehovas wichtig.
Wie man den Dienst völlig durchführt
6. (a) Warum sollten wir ‘das Wort predigen’? (b) Welchen Nutzen haben wir, wenn wir darauf achten, wie wir unseren Dienst durchführen?
6 Unser Gottesdienst schließt verschiedene Gebiete ein; für einen Diener Gottes gibt es vielerlei zu tun. Paulus erwähnte zuerst: „Predige das Wort.“ Dabei handelt es sich um das Wort, das Jehova seinen Dienern offenbart hat. Es ist das Wort der Wahrheit, über das Jesus sprach. Immer wenn Jehova eine Botschaft für die Menschheit hat, läßt er sie durch seine Zeugen auf der Erde, die in der Streitfrage seine Seite vertreten, bekanntmachen. Es gehört zu Jehovas Verfahrensweise, eine Warnung ergehen zu lassen, bevor er zur Tat schreitet (2. Chronika 36:15, 16; Jesaja 42:9; 43:12; Jona 3:2-4). Seine Botschaft wird sich für diejenigen, die auf sie hören, zum Guten auswirken; sie können an einen Ort der Sicherheit gelangen. Diejenigen, die nicht hören wollen, müssen die Folgen tragen, wenn Jehova zur Urteilsvollstreckung schreitet. Es ist ihre eigene Verantwortung (Apostelgeschichte 20:20, 21, 26, 27). Ja, Diener Gottes handeln weise, wenn sie den Rat befolgen: „Gib beständig acht auf dich selbst und auf dein Lehren. Bleibe bei diesen Dingen, denn dadurch, daß du dieses tust, wirst du sowohl dich selbst als auch die retten, die auf dich hören“ (1. Timotheus 4:16).
7. Warum ist es ein dringliches Werk, selbst wenn die Verhältnisse ungünstig zu sein scheinen?
7 Das Predigtwerk wird unter wechselnden Bedingungen durchgeführt, aber es muß vorwärtsgehen. „Halte dringend darauf in günstiger Zeit, in unruhvoller Zeit“, schrieb Paulus. Die Botschaft kann für die Menschen Leben bedeuten. Daher hält der treue Diener Gottes, in welchen Lebensumständen er sich auch immer befindet, die Botschaft für dringlich und findet Möglichkeiten, das Wort zu predigen, selbst wenn das Predigtwerk auf Gegnerschaft stößt. Das erkennen wir deutlich am Beispiel Jesu und aus dem Bericht in der Apostelgeschichte.
8. (a) Was kann für den Diener Gottes eine Hilfe sein, das Wort zu predigen? (b) Aus welchem Grund kann es notwendig werden, Zurechtweisungen zu erteilen?
8 Um das Wort predigen zu können — ob nun innerhalb oder außerhalb der Versammlung —, muß sich der Diener Gottes mit Gottes Wort vertraut machen, indem er es erforscht. Er muß sich Zeit zum Studium, zum Überlegen und Nachsinnen nehmen und sich bemühen, es gut zu verstehen. Eine Voraussetzung für das Predigen besteht darin, daß man mit den Lehren der Wahrheit vertraut ist. Paulus schrieb an Titus, daß ein Aufseher „am zuverlässigen Wort“ festhalten muß, „was seine Kunst des Lehrens betrifft, damit er imstande sei, durch die gesunde Lehre sowohl zu ermahnen als auch die Widersprechenden zurechtzuweisen“ (Titus 1:9). Gottes Wort ist eine Grundlage zum Zurechtweisen derjenigen, die nicht im Einklang mit Jehovas Erfordernissen leben. Der Tadel dient dem Missetäter zum Guten. All das ist nötig, um den Dienst völlig durchzuführen.
Ermahnungen erforderlich
9. Warum sind christliche Ermahnungen nötig?
9 Manchmal müssen solche, die nicht alles tun, was sie tun sollten, oder nicht genügend Wertschätzung und Eifer für die Anbetung Jehovas haben, ermahnt werden. Wer Jehova liebt, hat große Wertschätzung für christliche Ermahnungen. Er freut sich, zu hören, was Jehova sagt, und betrachtet es als reichhaltige geistige Speise (Jesaja 55:3; Hebräer 12:5, 6). Somit erweisen wir unseren Mitarbeitern — und auch Menschen, die der Anbetung Jehovas zugeneigt sind — einen guten Dienst, wenn wir sie mit Hilfe des Wortes Gottes ermahnen. Paulus selbst erteilte viele Ermahnungen (Römer 15:30; 16:17; 1. Korinther 1:10, 11; 1. Timotheus 4:13; 6:11, 12; Hebräer 10:24).
10. Warum ist Langmut erforderlich, wenn man Ermahnungen erteilt?
10 Ein Diener Gottes muß auch wissen, wie er die Frucht des Geistes Gottes zu pflegen hat. Es mag viel Geduld und Ausdauer erfordern, diejenigen zu ermahnen, die nicht bereitwillig reagieren. Manchen mangelt es sogar an Wertschätzung für die Anstrengungen, die man unternimmt, um sie zu ermahnen und zu ermuntern. Dennoch muß es getan werden, insbesondere von seiten aller christlichen Ältesten. Dabei kommt es auf die Kunst des Lehrens an. Je mehr jemand Jehovas Wort gebraucht, um so geschickter kann er es handhaben. Wenn ein Lehrer einen Schüler kennenlernt, sollte er imstande sein, ihm Informationen zu vermitteln. In 1. Thessalonicher 5:14 beschreibt Paulus sehr treffend die richtige Methode: „Wir [ermahnen] euch, Brüder: Weist die Unordentlichen zurecht, redet bekümmerten Seelen tröstend zu, steht den Schwachen bei, seid langmütig gegen alle.“
Wende dich von Abtrünnigen ab
11. Wie sollten wir uns Abtrünnigen gegenüber verhalten?
11 Paulus wollte, daß Timotheus imstande sei, sein Gleichgewicht zu bewahren und in allen Dingen besonnen zu bleiben. Er durfte nicht zulassen, wie diejenigen zu werden, die die gesunde Lehre nicht ertragen konnten und ihre Ohren von der Wahrheit abwandten. Heute darf ein wahrer Diener Gottes nicht ungebührlich beunruhigt oder verwirrt sein und sich nicht von seinen Tätigkeiten ablenken lassen, wenn er feststellt, daß sich einige von Gottes Wort und seiner gesunden Lehre abwenden. Wir sind im voraus gewarnt worden, daß es Abtrünnige und Personen geben wird, die sich gern die Ohren kitzeln lassen. Der Rat aus 2. Johannes 9-11, 1. Korinther 5:11-13 und 2. Timotheus 3:5 läßt keine Möglichkeit offen, mit denjenigen Gemeinschaft zu pflegen, die sich von der Wahrheit abwenden. Ebensowenig kaufen oder lesen wir ihre Schriften. Es gibt so viele, die gern die Wahrheit hören, und mit diesen wollen wir christliche Gemeinschaft pflegen (1. Timotheus 6:20, 21).
12. Warum vertritt der christliche Diener Gottes diesen entschiedenen Standpunkt?
12 Paulus warnte: „Böse Menschen aber und Betrüger werden vom Schlechten zum Schlimmeren fortschreiten, indem sie irreführen und irregeführt werden“ (2. Timotheus 3:13). Angesichts dieser prophetischen Warnung will der christliche Diener Gottes mit solchen Personen nichts zu tun haben. Er befolgt den guten Rat des Apostels: „Du aber, bleibe bei den Dingen, die du gelernt hast und zu glauben überzeugt worden bist, da du weißt, von welchen Personen du sie gelernt hast, und da du von frühester Kindheit an die heiligen Schriften gekannt hast, die dich weise zu machen vermögen zur Rettung durch den Glauben in Verbindung mit Christus Jesus. Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Timotheus 3:14-17). Ein regelmäßiges Studium des Wortes Gottes ist ein Segen für alle, die darauf bedacht sind, ihren Dienst durchzuführen.
Der Segen christlicher Gemeinschaft
13. Inwiefern war für Timotheus die Zusammenarbeit mit Paulus von Nutzen, und welchen Nutzen können wir aus dem Dienst des Paulus ziehen?
13 Für Timotheus waren die vielen Jahre der Gemeinschaft mit Paulus ein wahrer Segen, denn er konnte beobachten, wie sich ein treuer, reifer Diener Gottes verhält. Paulus erinnerte Timotheus an ihre gemeinsamen Bemühungen: „Du ... bist meiner Lehre genau gefolgt, meinem Lebenswandel, meinem Vorsatz, meinem Glauben, meiner Langmut, meiner Liebe, meinem Ausharren, meinen Verfolgungen, meinen Leiden, der Art der Dinge, die mir in Antiochia, in Ikonium, in Lystra widerfuhren, der Art der Verfolgungen, die ich ertragen habe; und doch hat mich der Herr aus ihnen allen befreit. In der Tat werden alle, die in Gemeinschaft mit Christus Jesus in Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden“ (2. Timotheus 3:10-12). Obwohl wir heute keinen direkten Kontakt mit Paulus haben, ist der ausführliche Bericht über seinen Lebenswandel, den wir in der Bibel finden, auch für uns eine Hilfe.
14. Warum müssen wir darauf vorbereitet sein, Ungemach zu ertragen?
14 Paulus erwähnte seine Verfolgungen und Leiden und gab christlichen Dienern Gottes den Rat, bereit zu sein, Ungemach zu erleiden (2. Timotheus 4:5). Häufig ist es nötig, Verfolgung irgendeiner Art durchzumachen, um den Dienst völlig durchzuführen. Es ist ein Vorrecht, in Prüfungen die Lauterkeit zu bewahren und Jehovas Herz zu erfreuen (Sprüche 27:11). Das kann ein gutes Zeugnis zum Lobpreis Jehovas sein.
Das Werk eines Evangeliumsverkündigers
15. Warum müssen wir uns am Verkündigen des Evangeliums beteiligen, um unseren Dienst völlig durchzuführen?
15 Die Verkündigung des Evangeliums beansprucht einen großen Teil der Zeit eines treuen christlichen Dieners Gottes. Jesus sagte: „Auch muß unter allen Nationen zuerst die gute Botschaft gepredigt werden“ (Markus 13:10). Er machte klar, daß das Ende nicht kommt, bevor die gute Botschaft zur Genüge gepredigt worden ist. Paulus hatte das Vorrecht, vielen Gläubigen in großen Teilen des Römischen Reiches die gute Botschaft zu übermitteln. Das führte dazu, daß neue Versammlungen entstanden und Aufseher ernannt wurden. Sie wiederum beteiligten sich mit ihren christlichen Brüdern und Schwestern an der Verkündigung des Evangeliums und dehnten so das Predigtwerk in alle Richtungen aus. Ein Großteil der Lehrtätigkeit wird, wie Paulus beschrieb, „öffentlich und von Haus zu Haus“ durchgeführt (Apostelgeschichte 20:20). Das weltweite christliche Predigtwerk erzielte damals gute Ergebnisse, und das gleiche ist heute der Fall (Johannes 14:12).
16. Was beweist, daß viele den Rat des Paulus aus 2. Timotheus 4:5 befolgen?
16 Viele nutzen glaubensvoll jede Gelegenheit, ihren Anteil am Werk der Evangeliumsverkündigung zu vergrößern. Tausende haben den Missionardienst aufgenommen, und Hunderttausende beteiligen sich am Pionierdienst. Jetzt dienen in 205 Ländern mehr als 2 650 000 Evangeliumsverkündiger in über 46 000 Versammlungen, und die Zahl nimmt ständig zu. Diese wunderbaren Ergebnisse beweisen, daß Jehovas Diener sich den göttlichen Auftrag zu Herzen nehmen und ihren Dienst ‘völlig durchführen’.
Das Werk durchführen
17. Was erwartet Jehova heute von seinen Dienern hinsichtlich des ihnen aufgetragenen Werkes?
17 Jehova hat seine Gesalbten mit einem Dienst betraut, und die „große Volksmenge“ arbeitet mit ihnen Schulter an Schulter. In Hesekiel, Kapitel 9 wird dieses Werk prophetisch durch die Kennzeichnung der Stirn aller Seufzenden und Stöhnenden veranschaulicht. Wir wissen aus dieser Prophezeiung, daß die Zeit kommen wird, wo der Mann, der das Tintenfaß eines Schriftführers trägt, sagen wird: „Ich habe getan, wie du mir geboten hast.“ Jehova blickt mit Wohlgefallen auf seine Diener, wenn sie das tun, was er ihnen gebietet (Hesekiel 9:4, 11; 1. Mose 6:22; 1. Korinther 4:2).
18, 19. Welche Möglichkeiten bieten sich dir, jetzt die Ermahnung des Paulus aus 2. Timotheus 4:1-5 anzuwenden?
18 Während wir beobachten, daß sich die Weltverhältnisse so entwickeln, wie es in den Prophezeiungen für die letzten Tage vorausgesagt wird, können wir nicht anders, als die Dringlichkeit des uns aufgetragenen Predigtwerkes zu erkennen. Es steht Leben auf dem Spiel. Die Einsammlung ist im Gange, und Jehova beschleunigt sie zu seiner eigenen Zeit (Jesaja 60:22). Welche Verantwortung du als Diener Jehovas auch immer haben magst, komme ihr ganzherzig nach, um ihm völlig zu gefallen (Kolosser 1:10; 3:23, 24). Verliere das Werk, das dir aufgetragen worden ist, nicht aus den Augen, und bemühe dich, es völlig durchzuführen. Hast du Aufgaben in Verbindung mit dem Königreichssaal, dann erledige sie gewissenhaft. Werden dir Tätigkeiten in Verbindung mit einer Versammlungsbuchstudiengruppe übertragen, so arbeite eng mit ihr zusammen, und ermahne und ermuntere sie. Bist du ein Pionier oder ein Missionar, dann arbeite hart, um deine Ziele zu erreichen (Römer 12:6-9).
19 Du kannst dich auch fragen: „Kann ich mehr tun, um anderen Christen, vor allem Neuen in der Versammlung, zu helfen, indem ich sie erbaue?“ Wenn dein Dienst die Aufgaben eines Versammlungsältesten einschließt, dann mache dich mit dem Aussehen oder Zustand der Herde vertraut, und kümmere dich um alle, die zu ihr gehören. Achte darauf, daß keiner untätig oder ohne Frucht ist hinsichtlich der genauen Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus (2. Petrus 1:5-8). Bemühe dich vor allem um ganzherzigen Einsatz im Werk der Evangeliumsverkündigung, damit du ‘deinen Dienst völlig durchführst’.
Erinnerst du dich?
◻ In welcher Situation befand sich Paulus, als er den 2. Timotheusbrief schrieb?
◻ Warum ist es unerläßlich, das Wort zu predigen?
◻ Warum sind Ermahnungen wichtig?
◻ Wie sollte mit falschen Lehrern verfahren werden?
◻ Warum ist die Verkündigung des Evangeliums heute so wichtig?
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