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Berufstätige Diener GottesDer Wachtturm 1981 | 15. Juni
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Thema „Die große Volksmenge“ hielt. Diese Ansprache stützte sich auf Offenbarung 7:9-15. Am darauffolgenden Tag symbolisierten 840 Personen ihre Hingabe an Jehova Gott durch die Taufe. Die Mehrzahl dieser Taufkandidaten hegte die Hoffnung, als Glieder der „großen Volksmenge“ unter dem Königreich Christi in einem irdischen Paradies zu leben. Sie wußten, daß das für sie bedeutete, sich als Diener Jehovas dem gesalbten Überrest in seiner Tätigkeit von Haus zu Haus anzuschließen. Auch sie begannen, ‘ihren Dienst zu verherrlichen’.
14. Was verlangt die durch die Taufe symbolisierte Hingabe von den Gliedern der „großen Volksmenge“, wenngleich die meisten von ihnen nicht ihre ganze Zeit der Verkündigung des Königreiches widmen können?
14 Bis heute haben sich Hunderttausende schafähnlicher Menschen um den gesalbten Überrest geschart und haben sich ihm im Königreichsdienst angeschlossen. Nicht jeder von ihnen kann seine ganze Zeit dafür einsetzen, indem er in der Stellung eines Vollzeitverkündigers, eines reisenden Vertreters der Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania oder als Mitarbeiter eines Zweigbüros dieser Gesellschaft dient. Ihre Verpflichtungen erfordern, daß die meisten von ihnen einer weltlichen Arbeit nachgehen, die einen gewissen Teil ihrer Zeit oder sogar den größten Teil davon in Anspruch nimmt. Doch ihre Hingabe an Gott, die sie durch die Taufe symbolisiert haben, verlangt von ihnen, seine Diener zu sein und den Interessen seines Königreiches zu dienen.
15. Inwiefern befinden sie sich in einer ähnlichen Lage wie der Apostel Paulus in Korinth?
15 Sie befinden sich in einer ähnlichen Lage wie der Apostel Paulus. Paulus arbeitete in Korinth eineinhalb Jahre mit Aquila, einem gläubigen Juden, als Zeltmacher (Apg. 18:1-11). Einige mögen von Paulus heute sagen, daß er damals „ein regulär tätiger Religionsdiener“ war.
16. Was sagte Paulus in bezug auf seine weltliche Arbeit, als er auf dem Weg nach Jerusalem in Milet haltmachte?
16 Wir denken auch an das, was Paulus sagte, als er auf seinem Weg nach Jerusalem in der Hafenstadt Milet (Kleinasien) haltmachte. Von dort sandte er zu den Ältesten oder Aufsehern der Versammlung in Ephesus und rief sie zu sich. Er sagte zu ihnen unter anderem: „Bleibt daher wach, und behaltet im Sinn, daß ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen ernstlich zu ermahnen. ... Ich habe niemandes Silber oder Gold oder Gewand begehrt. Ihr selbst wißt, daß diese Hände meinen Bedürfnissen wie auch denen derjenigen gedient haben, die bei mir waren. Ich habe euch in allen Dingen vor Augen geführt, daß ihr, indem ihr so angestrengt arbeitet, den Schwachen beistehen und die Worte des Herrn Jesus im Sinn behalten sollt, der selbst gesagt hat: ,Beglückender ist Geben als Empfangen‘“ (Apg. 20:31-35).
17. (a) Setzte Paulus den Wert seines Gottesdienstes dadurch herab, daß er mitunter einer weltlichen Beschäftigung nachging, und weshalb verrichtete er eine solche Arbeit? (b) Was ist darüber zu sagen, ob es damals noch andere Gott hingegebene Christen gab, die als Diener Gottes berufstätig waren, und welche Tempeldiener sind ein Beispiel dafür?
17 Dadurch, daß Paulus zeitweise einer weltlichen Beschäftigung nachging, einer Arbeit, für die er bezahlt wurde, setzte er den Wert seines Königreichsdienstes nicht herab. Er sorgte dafür, daß sein Predigen und Lehren seine Zuhörer und Schüler nichts kostete. Auf diese Weise konnte niemand die Anschuldigung erheben, sein erzieherisches Werk sei ein einträgliches Geschäft (1. Kor. 9:13-18). Er handelte hierin wirklich so, wie er sagte: „[Ich] verherrliche ... meinen Dienst“ (Röm. 11:13). Als berufstätiger Diener Gottes, der selbst für seinen Unterhalt sorgte, bewies er, daß er seinen Königreichsdienst aus einem reinen, uneigennützigen Beweggrund verrichtete. Die meisten seiner Gott hingegebenen christlichen Gefährten waren berufstätige Diener Gottes; einige von ihnen waren sogar Sklaven nichtchristlicher Herren (Apg. 18:1-4; Röm. 16:3-5). Eine notwendige weltliche Arbeit setzt den Wert des Königreichsdienstes nicht herab, denn wir sollten daran denken, daß die Leviten unter dem mosaischen Gesetz, dem Gesetzesbund mit dem Volk Israel, außer an den jährlichen Festen jedes halbe Jahr nur eine Woche im Tempel in Jerusalem dienten. In der übrigen Zeit wohnten sie in den Städten der Leviten, die über das ganze Land verstreut waren, und arbeiteten dort für den Unterhalt ihrer Familie. Auch sie waren somit berufstätige Diener Gottes.
18. (a) Haben berufstätige Diener Gottes, die Zeugen Jehovas sind, Anrecht auf die Vergünstigungen, die den religiösen Dienern Groß-Babylons gewährt werden? (b) Wie „verherrlichen“ berufstätige Diener Gottes ihren „Dienst“, während sie einer weltlichen Beschäftigung nachgehen?
18 Der Umstand, daß viele Gott hingegebene, getaufte Zeugen Jehovas es für notwendig finden oder sich verpflichtet fühlen, während des größten Teils ihrer Zeit einer weltlichen Arbeit nachzugehen, bedeutet oder beweist nicht, daß sie keine wirklichen Diener Gottes sind und kein Anrecht auf all die Vergünstigungen haben, die religiösen Dienern Groß-Babylons von Regierungen gewährt werden. Sie sind zwar berufstätige Diener Gottes, doch stellen sie die Interessen des Königreiches Gottes allem anderen voran. Da sie Gottes Königreich auch von Haus zu Haus predigen, sind sie wirklich Diener des Königreiches und nehmen keinen niedrigeren Rang ein als die Minister der Regierungen dieser Welt. Durch die lobenswerte Qualität der Arbeit, die sie für ihre weltlichen Arbeitgeber leisten, „verherrlichen“ diese berufstätigen Diener Gottes indirekt ihren „Dienst“. Dadurch ehren sie Gott, dem sie heiligen Dienst darbringen.
19. (a) Was wird ein berufstätiger Diener Gottes tun, falls sich seine Verhältnisse entsprechend ändern? (b) Was wird jeder Gott hingegebene, getaufte Zeuge Jehovas tun, ungeachtet wieviel Zeit er direkt für die Interessen des Königreiches einsetzt?
19 Es erübrigt sich, zu sagen, daß solche berufstätigen Diener Gottes, falls sich ihre Verhältnisse ändern und es ihnen somit gestatten, ihre ganze Zeit im Königreichsdienst zu verbringen, dies tun und den Dienst am Wort Gottes dankbar und nach ihrem besten Vermögen ausführen. Auf alle Fälle sollten wir, ob wir unsere ganze Zeit oder nur einen Teil davon direkt für die Interessen des jetzt aufgerichteten Königreiches Gottes unter Christus einsetzen können, unablässig ‘unseren Dienst verherrlichen’.
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1981 | 15. Juni
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Kein Trost für Hinterbliebene der Erdbebenopfer
● Als im vergangenen November Süditalien von dem stärksten Erdbeben erschüttert wurde, das Europa in letzter Zeit heimsuchte, verloren über 3 000 Menschen das Leben. In Balvano, einem Dorf, starben viele, als am Ende der Sonntagabendmesse die Kirche einstürzte. Welchen Trost aus der Bibel konnte der Gemeindepriester seiner Herde geben? „Ich weiß nicht, warum gerade wir!“ soll er ausgerufen haben. „Wie kann ich diesen Leuten klarmachen, daß es Gottes Beschluß war, ihre Angehörigen während einer Messe zu sich zu nehmen?“
Das, was geschehen war, kann aber auf eine Weise erklärt werden, daß man Trost finden kann. Aus der katholischen „Jerusalemer Bibel“ können wir erfahren, was unser „Vater der Erbarmungen und der Gott alles Trostes“, der uns „Trost in all unserer Trübsal“ schenkt, denjenigen zu sagen hat, die durch Katastrophen ihrer Lieben beraubt worden sind. Nein, Gott hat diese Verstorbenen nicht zu sich genommen. „Vielmehr ereilen die Zeit und das Schicksal [der Zufall, „Allioli“]“ alle Menschen. „Wie die vom Klappnetz gefangenen Vögel, so werden die Menschenkinder gepackt zur Stunde des Unheils, wenn es jählings über sie kommt.“ Wenn trauernde Hinterbliebene und Freunde das wissen, mögen sie durch folgende tröstende Verheißung Jesu noch mehr ermuntert werden: „Wundert euch nicht darüber. Denn es kommt die Stunde, in der alle in den Gräbern seine Stimme hören ... und herauskommen werden“, um sich sicherlich einer glücklichen Zukunft zu erfreuen (2. Kor. 1:3, 4; Pred. 9:11, 12; Joh. 5:28, 29).
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