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    Der Wachtturm 1960 | 15. Januar
    • Suche Frieden!

      „Er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen.“ — 1. Pet. 3:11, 12, NW.

      1. Wie wünscht man sich das Leben, und wie veranschaulichen Salomos Sprüche diesen Wunsch?

      WAS ist ein Leben ohne Frieden? Wer wünscht ein Leben, ja ein ewiges Leben, ohne Frieden? Kein normaler Mensch! Wer keine Ruhe hat, wer nicht frei ist von quälenden Störungen, der sehnt sich danach, den Verhältnissen seines Lebens zu entrinnen. Das wurde in den Sprüchen treffend dargestellt, die der mehrfach verheiratete König Salomo verfaßte: „Das Zanken einer Frau ist wie ein undichtes Dach, das einen vertreibt.“ „Besser ist es, auf einer Dachecke zu wohnen, als ein zänkisches Weib und ein gemeinsames Haus.“ (Spr. 19:13, NW; 21:9) Auch wenn jemand in einem großen, geräumigen Hause wohnen sollte, würde er doch lieber im hintersten Winkel desselben Zuflucht suchen, um der Person, die ihn reizt und stört, aus dem Wege zu gehen.

      2. Welche Frage wird bezüglich des Menschen erhoben, der Leben haben möchte, und wie kommt es, daß wir die inspirierte und bewiesene Antwort auf die dringende Frage besitzen?

      2 Wer wünschte sich heute, also in einer Zeit, da es keinen entlegenen Winkel auf der weiten Erde mehr gibt, in dem man sich vor den Schwierigkeiten, Gefahren und bösen Auswirkungen dieses Atombomben- und Weltraumfahrt-Zeitalters bergen kann, nicht ein Leben in Frieden, um gute Tage zu sehen? Diese Frage besteht zweifellos so lange, als es auf Erden Unruhe und Ungerechtigkeit gibt. Glücklich jener, der sie nicht in Hilf- und Hoffnungs­losigkeit aufwarf, sondern auf diese dringende Frage auch die bewiesene Antwort geben konnte. Seine Antwort kam einem Liede gleich, das unter Musikbegleitung gesungen werden kann, und so wurde sie in das inspirierte Buch der Psalmen aufgenommen. Sie ist mehr als dreitausend Jahre bewahrt geblieben, und das zu unserem Nutzen, die wir an diesem Tage der Weltdrangsal leben, an dem man sich vor den noch furchtbareren kommenden Dingen fürchtet. Wie ein erfahrener Lehrer zu seinen Schülern spricht, so spricht der Psalmist David, der der König von Jerusalem und der Vater des späteren Königs Salomo wurde, die Worte:

      3. Welche Frage stellte David in einem seiner Psalmen und gab darauf die Antwort?

      3 „Kommet, ihr Söhne, höret mir zu: die Furcht Jehovas will ich euch lehren. Wer ist der Mann, der Lust zum [am, PB] Leben hat, der [Lebens-] Tage liebt, um Gutes zu sehen? Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, daß sie nicht Trug reden; weiche vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach! Die Augen Jehovas sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Schreien [ihren Hilferuf, NW]; das Angesicht Jehovas ist wider die, welche Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten.“ — Ps. 34:11-16.

      4, 5. (a) Wie zeigte der Apostel Petrus, daß Davids Worte auch Ratschläge für Christen sind? (b) Als Stütze welcher Ermahnung zitierte Petrus Davids Worte?

      4 Niemand denke heute, dieser Rat gelte nur Juden. Mehr als tausend Jahre nach der Zeit des Königs David zitierte ein christlicher Apostel Davids Worte und richtete sie an Christen, die in verschiedenen Teilen Asiens wohnten. Es war dies der Apostel Simon Petrus, der seine Religion gewechselt hatte, indem er vom verderbten Judaismus — oder der jüdischen Religion seiner Tage — zum reinen Christentum übergegangen war, das ursprünglich von Jesus Christus vor 1900 Jahren gegründet wurde. Damit machte der Apostel Petrus Davids inspirierte Worte zu einem Teil der Christlichen Schriften. Er zeigte, daß Davids Worte auch Ratschläge für Christen bedeuten. Petrus ahmte Jesus Christus nach, der oft aus den Psalmen Davids zitiert und sie auf das Christentum angewandt hatte. In seinem ersten Brief an Christen fordert Petrus diese auf, sich anders zu verhalten, als sich zum Beispiel die Christenheit von heute verhält, so daß diese nicht den Segen des ewigen Lebens mit Frieden und guten Tagen erlangt. Daher zitiert Petrus die Worte Davids und sagt:

      5 „Seid schließlich alle gleichgesinnt, Mitgefühl bekundend und brüderliche Liebe übend, voll zarter Zuneigung, demütig, Verletzung nicht mit Verletzung, noch Beschimpfung mit Beschimpfung vergeltend, sondern im Gegenteil segnend, denn dazu seid ihr berufen, damit ihr Segen ererbet. Denn [nun werden die Worte Davids angeführt] ‚wer das Leben lieben und gute Tage sehen will, der halte seine Zunge zurück von dem, was schädigt, und seine Lippen von trügerischen Reden, er wende sich ab von dem, was schädigt, und tue Gutes; er suche Frieden und jage ihm nach. Denn die Augen Jehovasa sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihr Flehen; das Angesicht Jehovasb aber ist gegen die, welche schädliche Dinge tun.‘“ — 1. Pet. 3:8-12, NW, Fußnote.

      6. Warum scheint es schwierig zu sein, die Frage: „Liebst du das Leben?“, heute zu beantworten, doch wie sollten sich Christen gegenüber den Ereignissen und Zuständen einstellen, die es seit 1914 gegeben hat, wie Jesus es sagte?

      6 Ist uns das Leben eine Lust? Lieben wir es? Es mag scheinen, daß es schwerfällt, diese Frage heute zu beantworten, da unser weiteres, künftiges Leben bedeuten mag, daß wir Gefahr laufen, in die schlimmste Drangsal hineinzurennen, die schlimmste Zeit zu erleben, die die Menschheit von Anfang der Schöpfung an erlebt hat, und daß es kaum Hoffnung gibt, diese Drangsal zu überleben. Allerdings nähert sich die Schlacht von Harmagedon, der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, mit raschen Schritten. (Off. 16:14, 16, NW) Aber Gottes großer Prophet, der sowohl den universellen Krieg als auch all die schrecklichen Ereignisse, die ihm seit dem Jahre 1914 vorauseilen, hieß seine wahren Nachfolger, diese Ereignisse und Zustände optimistisch zu betrachten, wenn er sagte: „Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht … Beachtet den Feigenbaum und alle anderen Bäume: Wenn sie bereits ausschlagen, so erkennt ihr durch eigene Beobachtung, daß der Sommer schon nahe ist. So auch ihr; wenn ihr diese Dinge geschehen seht, so erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist. Wahrlich, ich sage euch: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen.“ — Luk. 21:26, 28-32, NW.

      7. Warum also sollten wir richtigerweise „Tage lieben, um Gutes zu sehen“?

      7 Gute Tage, ja die besten Tage liegen vor uns, und bestimmt wird sich etwas, ja alles, wofür wir leben, lohnen! Wir sollten Lust am Leben haben, sollten das Leben lieben, denn ohne Leben könnten wir uns dieser guten Tage unter der Herrschaft des aufgerichteten Reiches Gottes niemals erfreuen. Mit Recht sollten wir also, wie der Psalmist David es sagte, die Lebens-„Tage lieben, um Gutes zu sehen“.

      FRIEDEN MIT WEM?

      8. Wonach müssen wir, gemäß den Worten Davids und des Apostels Petrus, trachten, um wirklich Lust am Leben und Liebe zum Leben haben zu können, und mit wem müssen wir ihn haben?

      8 Damit sich aber unser Wunsch, Lust am Leben zu haben und es zu lieben, verwirkliche, müssen wir, so wie David und auch der Apostel Petrus sagen, vorerst Frieden suchen und ihn finden. Daher steigt mit Recht die Frage auf: Frieden mit wem? Frieden mit den Menschen, mit unseren Mitmenschen? Jawohl. Aber das ist nicht möglich, es sei denn, wir treten zuerst mit einem anderen in friedliche Beziehungen. Weil die Christenheit nicht mit ihm Frieden hat, was am allernotwendigsten wäre, gibt es keinen Frieden zwischen ihren Nationen, Stämmen und Geschlechtern. Mit wem Frieden zu haben ist denn am allerwichtigsten? William Pitt, Earl of Chatham, der berühmte britische Staatsmann des 18. Jahrhunderts, wies treffend auf den hin, den es angeht, wenn er zu seinem Neffen sagte: „Wenn du dich nicht gegen Gott richtig einstellst, kannst du dich niemals gegen Menschen richtig verhalten, und dies ist eine ewige Wahrheit, ob ein kluger Kopf oder ein Lebemann ihr zustimmt oder nicht.“

      9. (a) Was ist erforderlich, um mit den Menschen wirklich Frieden zu halten, und inwiefern sagten hierüber David und Petrus noch mehr als William Pitt, der britische Staatsmann? (b) Was werden wir, mit diesem Ziel vor Augen, annehmen, und weshalb wünschen wir nicht, daß sein Angesicht wider uns gerichtet sei?

      9 So kann auch jemand, der nicht Frieden mit Gott hat, nicht wirklich Frieden mit dem Menschen, dem Geschöpf Gottes, halten. Nicht nur der Psalmist David, sondern auch der Apostel Petrus, der doch mehr als tausend Jahre später lebte, sagt dies. Ja sie sagten noch mehr als William Pitt, denn sie nannten den Gott beim Namen, das heißt identifizierten ihn, mit dem wir vor allem Frieden haben müssen. David bewies, daß es absolut notwendig ist, vor allem mit Gott Frieden zu haben, und ergänzte dann seinen Ratschlag, Frieden zu suchen und ihm nachzujagen, indem er gleich in den nächsten Versen folgendes sagte: „Die Augen Jehovas sind gerichtet auf die Gerechten, und seine Ohren auf ihr Schreien [ihren Hilferuf, NW]; das Angesicht Jehovas ist wider die, welche Böses tun, um ihr Gedächtnis [ihr Andenken, van Eß] von der Erde auszurotten.“ Der Apostel Petrus führt die Verse aus Davids Psalm in der gleichen Reihenfolge an. Ferner folgt auf den Rat Davids, sich guter Tage zu erfreuen, seine Ermahnung an Personen, die das Leben lieben: „Kommet, ihr Söhne, höret mir zu: die Furcht Jehovas will ich euch lehren.“ Auf Grund einer vernünftigen Furcht Gottes, dessen Name Jehova ist, werden wir vor allem Frieden mit ihm zu haben wünschen und werden daher die erforderliche Belehrung annehmen. Wir wünschen nicht, daß Jehovas Angesicht wider uns sei, denn das würde den Verlust des Lebens bedeuten, unser Andenken würde von der Erde ausgerottet, ja unser Name ausgetilgt werden.

      10. Bedeutet der Text in Lukas 2:14, daß die ganze Menschheit mit Gott Frieden hat und daß sein guter Wille mit ihr ist, und wodurch wissen wir, ob dies so ist?

      10 Warum aber müssen wir nach Frieden mit Jehova Gott trachten? Hat nicht bei der Geburt seines himmlischen Sohnes Jesus in Bethlehem eine Menge von Engeln die Worte gesagt, die die Christenheit zur Weihnachtszeit singt: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen“, oder, nach der englischen King-James-Bibel, „den Menschen gegenüber guten Willen“? Doch. Aber die Worte, die die Engel sangen, bedeuten nicht, daß die ganze Menschheit Frieden mit Gott hat und daß sein guter Wille mit ihr ist. (Luk. 2:14, Lu) Die Amerikanische Standard-Bibel (1901) gibt die Worte der Engel ähnlich wie die Zürcher Bibel wieder: „Ehre sei Gott in den Höhen und Friede auf Erden unter den Menschen, an denen Gott Wohlgefallen hat“, oder, nach Thimme: „… die Gott wohlgefallen.“ Eine Amerikanische Übersetzung (engl.) lautet: „Friede den Menschen, die in seiner Gunst stehen“, oder, nach Storr: „… den Menschen seiner Huld.“ Die römisch-katholische Übersetzung von Monsignore R. A. Knox (engl.) gibt diesen Vers wie folgt wieder: „Friede auf Erden den Menschen, die Gottes Freunde sind.“ In der Neuen-Welt-Übersetzung (engl.) lauten die Worte, gemäß der Fußnote: „Auf der Erde Friede unter Menschen, die er anerkennt.“ Nur mit den Menschen, die in Jehovas Gunst stehen und die er anerkennt, die also seine Freunde sind, hat er Frieden. Nur auf diese blicken seine Augen huldvoll. Nur für ihren Hilferuf sind seine Ohren offen.

      11. Weshalb sollte dies so sein, obwohl der erste Mensch die direkte Schöpfung Gottes war?

      11 Weshalb sollte dies so sein? Ist der Mensch nicht die direkte Schöpfung Gottes? Ja, der vollkommene Mensch Adam war die direkte Schöpfung Gottes. Wenn daher in Lukas 3:23-38 die menschliche Abstammungslinie von Jesus Christus bis auf den ersten Menschen auf Erden zurückverfolgt wird, so endet diese Linie mit ‚dem Sohne Adams, dem Sohne Gottes‘. (NW) Wir sind indes alle die Nachkommen eines Adam, der gegen seinen Schöpfer gesündigt und daher seine menschliche Vollkommenheit verloren hatte. Der weiseste König der alten Zeit, Salomo, hat gesagt: „Da ist kein Mensch, der nicht sündigte.“ (1. Kön. 8:46) Auch König David sagte: „Alle sind abgewichen, sie sind allesamt verderbt; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.“ (Ps. 14:3) Tausend Jahre später sagte der christliche Apostel Paulus: „Da gibt es keinen Unterschied. Denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes.“ ‚Durch einen Menschen [Adam] kam die Sünde in die Welt und durch die Sünde der Tod, und so breitete sich der Tod über alle Menschen aus, weil sie alle gesündigt hatten.‘ (Röm. 3:22, 23; 5:12, NW) Wir alle, ob von Natur Juden oder Nichtjuden, stammen vom Sünder Adam ab. Daher sind wir alle unter die Herrschaft der Sünde gekommen, und unser aller wartet der Lohn, den Sünde ihren Knechten zahlt, der Tod. „Durch die Übertretung des einen Menschen herrschte der Tod als König durch diesen einen … Denn der Lohn, den Sünde zahlt, ist der Tod.“ (Röm. 5:17; 6:23, NW) Die Tatsache, daß alle Menschen dahinsterben, beweist an sich schon, daß alle Sünder sind, die sich gegen Jehova Gott, der das Todesurteil ausgesprochen hat, vergehen.

      12. Was ging im Hinblick auf das Verhältnis des Menschen mit Gott durch die Sünde verloren, und welche Texte zeigen, wem die Menschen Gehorsam zollen?

      12 Durch Sünde verlor der Mensch den Frieden mit Gott und seine rechte Stellung vor Gott. Die Menschen wurden Knechte der Sünde und des bösen Geistgeschöpfes, das daran schuld war, daß im ganzen Universum Sünde aufkam, nämlich Satans, des Teufels, des Hauptgegners Gottes, Jehovas. Selbstgerechten Menschen mag es nicht angenehm sein, hören zu müssen, daß sie Knechte des Urhebers der Sünde sind, doch verraten sie, wem sie dienen, indem sie diesem gehorchen. Das Wort Gottes sagt: „Wisset ihr nicht, daß, wem ihr euch darstellet als Sklaven zum Gehorsam, ihr dessen Sklaven seid, dem ihr gehorchet? entweder der Sünde zum Tode, oder des Gehorsams [gegen Gott] zur Gerechtigkeit?“ (Röm. 6:16) Eines der Bücher der Bibel, das zuletzt geschrieben wurde, sagt umfassend: „Die ganze Welt liegt in der Gewalt des Bösen.“ (1. Joh. 5:19, NW) Auch an Christen wurden die Worte geschrieben: „Ihr wart tot zufolge eurer Übertretungen und Sünden, in denen ihr einst wandeltet gemäß dem System der Dinge dieser Welt, gemäß dem Herrscher der Gewalt der Luft, dem Geist [Satan], der jetzt wirksam ist in den Söhnen des Ungehorsams. Ja, unter ihnen wandelten wir alle einst nach den Begierden unseres Fleisches, indem wir das taten, was das Fleisch und die Gedanken wollten, und wir waren von Natur aus Kinder des Zorns wie auch die übrigen.“ (Eph. 2:1-3, NW) „In der Tat, euch, die ihr einst [Gott] entfremdet und Feinde wart, weil euer Sinn bei bösen Werken verweilte, hat er nun wieder versöhnt.“ — Kol. 1:21, NW.

      13. Was benötigen alle Menschen, was ihr Verhältnis mit Gott betrifft, in Übereinstimmung mit dem, was Paulus und Timotheus als Gesandte die Menschen zu tun baten?

      13 Wenn Menschen, die Christen sind, nicht nur dem Namen nach, sondern auch im Wandel einst Gott entfremdet und Feinde von ihm waren, und dies wegen ihrer Gedanken und Werke, sind bestimmt auch alle anderen, die noch nicht wahre Christen geworden sind, Jehova Gott entfremdet und sind Feinde von ihm. Sie müssen mit Gott versöhnt oder zu Freunden Gottes gemacht werden, damit sie aufhören, „Kinder des Zornes“ zu sein, denen während des kommenden „Krieges des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, Vernichtung droht. Sie müssen das tun, was der Apostel Paulus und sein Missionargefährte Timotheus zu tun baten: „Alle Dinge stammen von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnte … und er übertrug uns die Botschaft der Versöhnung. Wir sind daher Gesandte an Christi Statt, als ob Gott durch uns dringend bitte. An Christi Statt bitten wir: ‚Werdet versöhnt mit Gott.‘“ — 2. Kor. 5:18-20, NW.

      14. Was bedeutete es in alter Zeit, wenn Gesandte ausgesandt wurden, und weshalb waren die Bedingungen dessen, der Paulus und Timotheus aussandte, ungewöhnlich?

      14 Zu der Zeit, in der Paulus und Timotheus lebten, wurden Gesandte nur dann ausgesandt, wenn zwischen gewissen Ländern oder Regierungen nicht Frieden, sondern Feindschaft herrschte. Zu denen, die eine feindliche Haltung einnahmen, wurden Gesandte geschickt, um den Versuch zu machen, zwischen Parteien, die miteinander im Streit lagen, friedliche Beziehungen herzustellen. In dem Fall des Paulus und Timotheus aber sandte nicht die schwächere der sich feindlich gegenüberstehenden Parteien die Gesandten aus. Jehova Gott, der Allmächtige, tat es. Dabei offenbarte er seine Barmherzigkeit, da er so viele Menschen als möglich vom Verderben erretten will, nämlich jene, die sich mit ihm versöhnen lassen. Da Jehova Gott bei weitem der stärkere der beiden Parteien ist, ist er es, der den Frieden mit sich möglich macht. So sagt er in Jesaja 45:7: „Der ich … den Frieden mache und das Unglück schaffe; ich, Jehova, bin es, der dieses alles wirkt.“ Er ist es daher, der die Friedensbedingungen vorschreibt. Nicht wir setzen die Friedensbedingungen fest. Seine Bedingungen sind aber nicht hart, sondern barmherzig und durchführbar, und es liegt in unserem besten Interesse, sie dankbar anzunehmen.

      WIE MAN DEN FRIEDEN SUCHEN SOLL

      15, 16. (a) Wie bekunden wir Glauben und Aufrichtigkeit, indem wir Frieden mit Ihm zu erlangen suchen, und über wen geht der Weg zum Frieden? (b) Wie hatten sich die natürlichen Juden in die rechte Stellung vor Gott zu bringen versucht, doch was benötigen sie, ihrer Sünden wegen?

      15 Welche Bedingungen stellt er denn? Wie können wir als „Kinder des Zornes“ Frieden mit Jehova Gott suchen und finden? Seine Friedensbedingungen sind in seinem geschriebenen Wort, in der Heiligen Schrift, der Bibel, deutlich aufgezeichnet. Wenn wir nach Frieden mit Gott trachten, handeln wir richtig. Auch bekunden wir Glauben und Aufrichtigkeit, wenn wir die ganze Bibel studieren, also nicht nur die alten Hebräischen Schriften, die Jesus und seine Apostel besaßen, sondern auch die Christlichen Griechischen Schriften. Gottes Wort erklärt eindeutig, daß es nur einen Weg gibt, auf dem wir mit ihm versöhnt oder seine Freunde werden können. Dieser Weg geht über seinen geliebten himmlischen Sohn Jesus Christus. Jehova Gott sandte diesen Sohn zum Volke Israel, also vom Himmel auf die Erde. Demgemäß wurde dieser Sohn durch ein Wunder von einer jüdischen Jungfrau geboren, kam daher als Jude, als Israelit, zur Welt. Dreieinhalb Jahre, das heißt von 29 bis 33 n. Chr., predigte er Gottes Königreich öffentlich und privat ausschließlich den Israeliten. Die sündigen Israeliten oder Juden hatten lange Zeit versucht, sich aus dem Todesurteil heraus­zuwinden, indem sie sich bemühten, das „Gesetz“ zu beobachten, das Gott ausschließlich dem jüdischen Volke gegeben hatte, aber weil das „Gesetz“ vollkommen war, konnten es die Juden nicht halten.

      16 Das durch den Propheten Mose gegebene Gesetz Gottes ließ ihre Sündhaftigkeit nur noch mehr hervortreten. Es verurteilte die Juden ausdrücklich als Sünder. Darum mußten sie Jahr für Jahr Tieropfer darbringen, um eine bildliche Reinigung von Sünde herbeizuführen und in ihrem Bundesverhältnis mit Jehova Gott bleiben zu können. Sie brauchten ein besseres Opfer, als es die Tieropfer waren. Sie brauchten das Opfer eines vollkommenen Menschen, das für sie und die ganze Menschheit dargebracht werden mußte.

      17. Auf welche Weise wurde das erforderliche Opfer beschafft, wie wurden die Israeliten belehrt, und wie nahmen sie die Belehrung entgegen?

      17 Kein Mensch, auch nicht ein Glied des Volkes Israel, war an Leib und Sinn vollkommen und fähig, sich als ein annehmbares menschliches Opfer darzubieten. Somit war Gott genötigt, seinen Sohn aus dem Himmel herabzusenden. Er ließ ihn als ein vollkommenes Menschenkind, das einen himmlischen Vater hatte, zur Welt kommen und ließ ihn zum vollkommenen Manne heranwachsen, so daß er Adam gleichkam (solange dieser noch im Garten Eden war), und dann ließ er es geschehen, daß er sich als das erforderliche Opfer eines vollkommenen Menschen darbrachte. Ehe Jesus Christus als Opfer für die Sünden der ganzen Menschheit starb, predigten aber er und seine zwölf Apostel und siebzig weitere Evangelisten den Israeliten in Palästina. Somit blieben die Israeliten oder Juden nicht in Unkenntnis über den Weg, auf dem sie zu dauerndem Frieden mit Gott gelangen konnten. Es steht geschrieben: „Er sandte den Söhnen Israels das Wort, indem er ihnen die gute Botschaft des Friedens durch Jesus Christus verkündigen ließ: dieser ist aller Herr.“ (Apg. 10:36, NW) Von den Millionen Juden, die unter dem durch Mose gegebenen Gesetz Gottes lebten, nahm nur ein Überrest die gute Botschaft an und schloß Frieden mit Gott durch Jesus Christus. Die übrigen des jüdischen Volkes suchten sich selbst in die rechte Stellung vor Gott zu bringen oder vor ihm gerecht dazustehen, indem sie in stolzer Weise, doch umsonst, versuchten, Gottes durch Mose gegebenes Gesetz weiterhin zu erfüllen, obwohl dessen Tieropfer, die nicht den Wert eines Menschenopfers erreichten, unwirksam waren.

      18. Wie offenbarte Gott, daß er es ist, der die Friedensbedingungen oder das Mittel für den Frieden mit sich beschafft, und wie wird er daher genannt?

      18 Die Tatsache, daß Gott die Bedingungen selbst aufgestellt oder das Mittel zum Frieden mit sich selbst geschaffen hat, zeigt sich daraus, daß er seinen einziggezeugten Sohn als ein vollkommenes menschliches Opfer vom Himmel her gab. „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einziggezeugten Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet werde, sondern ewiges Leben habe.“ (Joh. 3:16, NW) Gott sandte seinen Sohn nicht einfach auf die Erde, um geschehen zu lassen, daß er durch die Hände der Feinde Gottes umgebracht wurde, wobei er als vollkommenes, sündloses menschliches Opfer starb, sondern Gott sorgte auch dafür, daß Ihm im Himmel der Wert dieses Opfers zugunsten jener Menschen dargereicht werden konnte, die Frieden mit Gott zu haben wünschten. Wie tat dies Gott? In seiner Allmacht auferweckte er Jesus Christus von den Toten, und zwar wieder als einen himmlischen, geistigen Sohn, und ließ ihn in den Himmel zurückkehren. So konnte Jesus mit dem Wert des Lebensblutes seines Opfers vor Gott hintreten, um einen neuen Bund, einen Bund des Friedens, zu schließen. Weil Jehova diese Vorkehrung im Interesse des Friedens mit dem Menschengeschlecht getroffen hat, ist er der Gott des Friedens. In dieser besonderen Hinsicht wird er der „Gott des Friedens“ genannt, „der aus den Toten wiederbrachte unseren Herrn Jesus, den großen Hirten der Schafe, in dem Blute des ewigen Bundes“. — Heb. 13:20.

      19. Was brauchen wir, wenn wir Frieden suchen, als vollständige Wegleitung?

      19 Wir können daher verstehen, weshalb wir, wenn wir uns bemühen, Frieden zu finden, Erkenntnis, genaue Erkenntnis, benötigen, nicht nur über Jehova Gott, sondern auch über seinen aus Liebe geopferten Sohn Jesus Christus. Die Juden können durch ihre neununddreißig hebräischen Bücher der Bibel höchstens eine beschränkte Erkenntnis erlangen. Diese genügt nicht. Die weitere Erkenntnis, die man aus den siebenundzwanzig Büchern der Christlichen Griechischen Schriften empfangen kann, welche inspirierte jüdische Nachfolger Jesu Christi schrieben, ist zur Vervollständigung unserer Erkenntnis und unseres Verständnisses — und um eine genaue Erkenntnis zu erlangen — ebenfalls notwendig. Wenn wir nicht über eine genaue Erkenntnis verfügen, zu der nicht nur Erkenntnis über Gott, sondern auch Erkenntnis über Jesus gehört, können wir nicht den Frieden empfangen, den wir begehren. Deshalb sagte Petrus, der inspirierte Bibelschreiber, in seinem Gebet für Menschen, die den Frieden suchen, an die er seinen ersten Brief schrieb, die Worte: „Unverdiente Güte und Frieden seien euch vermehrt [wie denn?] durch eine genaue Erkenntnis [wessen?] Gottes und Jesu, unseres Herrn, da uns seine göttliche Macht alles, was Leben und Gottergebenheit betrifft, durch die genaue Erkenntnis dessen geschenkt hat, der uns durch Herrlichkeit und Tugend berufen hat.“ — 2. Pet. 1:2, 3, NW.

      20. Was müssen wir also im Glauben annehmen, um uns des Friedens mit Gott erfreuen zu können?

      20 Wir können suchen, soviel wir wollen, wir werden doch niemals den Frieden mit Gott finden, wenn wir nicht eine genaue Erkenntnis über Jesus Christus erlangen und das Opfer für Sünden annehmen, das Gott in seinem Sohne bereitet hat. Da die Juden nur eine beschränkte Erkenntnis besitzen, suchen sie ihre eigene Gerechtigkeit vor Gott, unabhängig von der Reinigung von Sünde, aufzurichten, die das Blut des Opfers Jesu für uns bewirkt. Statt uns auf die eigenen Werke der Gerechtigkeit, die dem „Gesetz“ entspricht, das den Juden durch Mose gegeben wurde, zu verlassen, müssen wir vollen Glauben an das sündentilgende Opfer Jesu Christi haben. Anders können wir uns nicht des Friedens mit Gott erfreuen.

      21. (a) Wessen erfreuten sich Christen, die gerechtgesprochen worden waren? (b) Wie sagte Jesaja die Notwendigkeit des Opfers Jesu voraus, und wohin führt es uns, wenn wir unsere Hoffnung in Jesus setzen?

      21 An die Christen, denen durch Glauben an Gottes Sohn Gerechtigkeit zugeschrieben wurde, schrieb der Apostel Paulus: „Da wir nun zufolge des Glaubens gerechtgesprochen worden sind, erfreuen wir uns des Friedens mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. Mehr noch: da wir nun durch sein Blut gerechtgesprochen worden sind, werden wir durch ihn vom Zorn errettet werden.“ (Röm. 5:1, 9, NW) Das Opfer Jesu Christi ist ein unbedingtes Erfordernis, um Frieden mit Gott schließen und seinem Zorn entrinnen zu können. Lange zuvor hatte der Prophet Jesaja Jesu Opfer vorausgesagt. „Er ist um unserer Übertretungen willen durchbohrt, zerschlagen wegen unserer Missetat; Strafe [Züchtigung, AB], uns zum Frieden, lag auf ihm, und durch seine Wunden ward uns Heilung.“ (Jes. 53:5, SB) Friede mit Gott bringt Freude, aber wir können nicht erwarten, daß Gott uns mit diesem Frieden erfüllt, wenn wir nicht an den Sohn glauben, den er im Interesse unseres Friedens hat züchtigen lassen. Es steht geschrieben: „‚Auf ihn werden Nationen ihre Hoffnung setzen.‘ Möge der Gott, der Hoffnung gibt, euch durch euren Glauben mit aller Freude und allem Frieden erfüllen, damit ihr durch die Kraft des heiligen Geistes an Hoffnung überströmt. Möge der Gott, der Frieden gibt, mit euch allen sein.“ (Röm. 15:12, 13, 33, NW) Wenn Gott mit uns ist, werden wir in der Tat Fülle von Frieden haben.

      22. Warum ist es umsonst, wenn die natürlichen Juden bis heute ihr Vertrauen auf ihre Beschneidung, die am Fleische geschieht, setzen?

      22 Die natürlichen Juden vertrauen weiterhin darauf, daß sie durch die Beschneidung ihrer Vorhaut als gerecht erscheinen. Solange sie das tun, werden sie sich niemals des Friedens mit Jehova erfreuen, der einst der Gott des natürlichen Volkes Israel war. Die Beschneidung, die am Fleische geschieht, ist nicht das, was heute bei ihrem Gott von ehedem zählt. Was zählt, ist unser Wandel, unser Benehmen gemäß den Grundsätzen oder Vorschriften, die für die neue, christliche Persönlichkeit gelten, für eine neue, geistige Schöpfung, deren Haupt Jesus Christus ist. Dies führt zum Frieden mit dem Gott des geistigen Volkes Israel. Um gerecht zu gelten, müssen wir am Herzen beschnitten, das heißt geläutert, werden. Der jüdische Bekehrte Paulus gab sein stolzes Vertrauen auf die Beschneidung des Fleisches, die ihm als natürlichem Juden widerfahren war, auf und schrieb an Personen, die an Jesus Christus glaubten: „Denn weder Beschneidung ist etwas noch Unbeschnittensein, sondern eine neue Schöpfung ist etwas. Und alle, die nach dieser Regel bezüglich des Benehmens ordentlich wandeln werden: über ihnen sei Friede und Barmherzigkeit, auch über dem Israel Gottes!“ — Gal. 6:15, 16; Phil. 4:9; Gal. 5:25; 2. Kor. 5:17, NW.

      DIE ‚GROSSE MENGE‘ DERER, DIE FRIEDEN SUCHEN

      23. Wie haben die geistlichen Israeliten von heute, in Übereinstimmung mit Jesaja 27:1-5, Frieden mit Gott gemacht, und wer ist ihnen, besonders seit 1935, auf diesem Wege gefolgt?

      23 Heute, zu der Zeit, in der Jehova Gott den großen symbolischen Leviathan (die sichtbare Organisation des Teufels) töten, seinen geistigen Weinberg (seine eigene sichtbare Organisation auf Erden) aber beständig behüten wird, ergeht Jehovas freundlicher Rat an alle, die sich des Schutzes und der Bewahrung erfreuen möchten: „Man müßte meinen Schutz suchen, Frieden mit mir machen, ja Frieden machen mit mir.“ (Jes. 27:1-5, SB) Die Gläubigen, die den geistigen Weinberg Jehovas, das geistige Israel Gottes, bilden, haben Frieden mit ihm gemacht, indem sie aus der Leviathan-Organisation des Teufels herausgekommen sind. In vergangenen Jahren jedoch, besonders seit 1935, haben Hunderttausende von Menschen, die nicht Glieder des geistigen Israel Gottes sind, die Ratschläge Gottes, Jehovas, gehört und sie befolgt. Sie sind dem Überrest des geistigen Israel Gottes dadurch gefolgt, daß sie aus dem Meer der Menschheit herausgekommen sind, in welchem der böse Leviathan wirkt, und auf Grund des Blutes Jesu Christi, des Lammes Gottes, haben sie Frieden mit Jehova Gott geschlossen. In Offenbarung 7:9, 10 werden sie als eine große Volksmenge dargestellt, deren Glieder aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen stammen, und sie schreiben ihren Zustand des Gerettetseins Gott und seinem Sohne Jesus Christus zu, indem sie sagen: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme.“

      24. Wie beschreibt Offenbarung 7:14-17 den Weg, auf dem sie ihren friedevollen Zustand erreichten?

      24 Weil die Glieder dieser ungezählten, großen Volksmenge mit Gott Frieden zu erlangen suchen und auf Grund des Glaubens an das reinigende Blut Jesu Christi vor ihm rein und recht dastehen, beschreibt der Text in Offenbarung 7:14-17 die Art, wie sie in diesen friedevollen Zustand gelangt sind, wie folgt: „Sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie im Blute des Lammes weiß gemacht. Deshalb sind sie vor dem Throne Gottes, und sie bringen ihm Tag und Nacht heiligen Dienst in seinem Tempel dar, und der auf dem Throne sitzt [Gott], wird sein Zelt über sie ausbreiten. Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie fallen, noch sengende Hitze; denn das Lamm [Jesus Christus], das in der Mitte des Thrones ist, wird sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens führen. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“

      25. Wer veranschaulichte in der ehemaligen Stadt Jericho die „große Volksmenge“ und in welchen Beziehungen?

      25 In alter Zeit, nämlich in den Tagen Josuas, des Nachfolgers Moses, wurde diese „große Volksmenge“ durch das kanaanitische Weib namens Rahab dargestellt. Rahab wohnte in der kanaanitischen Stadt Jericho, die mit all ihren Bewohnern dem Untergang geweiht war. Rahab und ihre Angehörigen entgingen aber der Zerstörung, als Jehova Gott die Mauern Jerichos niederriß und als die Männer Israels, die sieben Tage lang um Jericho marschiert waren, in die offene Stadt eindrangen und ihre gesetzlosen Bewohner töteten. Wieso? Weil sie mit dem Gott des Volkes Israel Frieden geschlossen hatte. Sie hatte die zwei Kundschafter, die Josua in die Stadt gesandt hatte und die in Rahabs Herberge Unterkunft gefunden hatten, nicht verraten. (Jos. 2:1-21; 6:1-25) Darüber lesen wir in den Christlichen Griechischen Schriften: „Durch Glauben fielen die Mauern Jerichos, nachdem sie sieben Tage umzogen waren. Durch Glauben kam Rahab, die Hure, nicht mit den Ungläubigen [Ungehorsamen, NW] um, da sie die Kundschafter in Frieden aufgenommen hatte.“ — Heb. 11:30, 31.

      26. Durch die Bewohner welcher Stadt in Kanaan wurde die ‚große Menge‘ Überlebender vorgeschattet und durch welches Vorgehen?

      26 Dieselbe ‚große Menge‘ von Überlebenden des kommenden „Krieges, des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, wurde auch durch die Bewohner der Stadt Gibeon vorgeschattet. Auch diese Stadt in Kanaan sollte von Jehovas israelitischen Heeren, die unter Josua standen, vernichtet werden. Die Griechen sprachen den Namen Josua wie Jesus aus, und Josua stellte in der Tat prophetisch Jesus Christus, Gottes Urteilsvollstrecker, dar. (Apg. 7:45; Heb. 4:8) Befremdenderweise entgingen die Stadt Gibeon und drei Nachbarstädte der Zerstörung, die Josua über die anderen Städte Kanaans brachte. Wieso? Wieder lag ein Fall vor, in dem Frieden mit Jehova Gott geschlossen worden war, bevor der Gerichtsvollstrecker eintraf. Einige Tage, bevor Josua und seine Streitmächte näherkamen, sandten die Gibeoniter unter Tarnung ihre Gesandten in Josuas Lager und baten um Frieden mit Jehova Gott und seinem Volke. Sie waren zu einer restlosen Übergabe an Gott durch Josua bereit.

      27. Was wird das Ergebnis für die ‚große Menge‘ derer sein, die Frieden suchen, ähnlich dem, was gewissen Menschen in alter Zeit widerfuhr?

      27 Was war das Ergebnis? Der Bericht antwortet: „Und Josua machte Frieden mit ihnen und machte mit ihnen einen Bund, sie am Leben zu lassen; und die Fürsten [Obersten, SB] der Gemeinde [Israel] schwuren ihnen.“ (Jos. 9:15) Gleich jenen nichtisraelitischen Gibeonitern in alter Zeit geben sich die Glieder der heutigen ‚großen Menge‘ derer, die Frieden suchen, durch Jesus Christus Jehova Gott völlig hin, und dies jetzt, noch bevor Harmagedon losbricht. Daher verschont sie der größere Josua, Jesus Christus, davor, in der Vernichtung umzukommen, die dieser universelle Krieg mit sich bringen wird. Gleich dem Überrest der geistlichen Israeliten liebt die große Volksmenge das Leben. Sie wünscht, unter Gottes Königreich bis in Ewigkeit gute Tage zu erleben. Daher folgt sie heute den Ratschlägen, die David und Petrus bezüglich des Friedens erteilt haben.

  • Jage dem Frieden nach!
    Der Wachtturm 1960 | 15. Januar
    • Jage dem Frieden nach!

      1. Was muß jemand, der das Leben liebt, nachdem er Frieden gefunden hat, tun, und welche Pflicht obliegt ihm von da an?

      WAS muß ein Mensch tun, der das Leben liebt, wenn er Frieden mit Gott durch seinen Sohn Jesus Christus zu erlangen gesucht und auch gefunden hat? Er muß von nun an dem Frieden nachjagen. „Er suche Frieden und jage ihm nach.“ Das ist der Rat, den der christliche Apostel Petrus erteilt. (1. Pet. 3:11) Er muß sein ganzes übriges Leben lang dem Frieden nachjagen. Das bedeutet, daß er den Frieden bewahren muß. Er erfreut sich des Friedens mit Gott durch Christus nicht allein. Weil er zum Frieden mit Gott gelangt ist, ist er auch in friedliche Beziehungen mit der Versammlung all derer getreten, die sich Gott durch Christus völlig hingegeben haben und daher mit Gott versöhnt worden sind. (2. Kor. 5:18-21) Ein solcher darf nicht ein Friedensstörer in der Christenversammlung werden. Er hat die Pflicht, ein ruhiges, angenehmes, harmonisches Verhältnis mit dieser Organisation zu bewahren. Er muß der Verhaltensregel nachkommen, die ein Apostel der christlichen, leitenden Körperschaft dargelegt hat: „Seid friedsam untereinander. Andererseits ermahnen wir euch, Brüder: Verwarnt die Unordentlichen, sprecht niedergedrückten Seelen tröstend zu, unterstützt die Schwachen, seid langmütig gegen alle. Seht zu, daß niemand einem anderen Unrecht mit Unrecht vergelte, sondern strebt allezeit dem Guten nach, sowohl untereinander wie gegenüber allen anderen.“ — 1. Thess. 5:13-15, NW.

      2. Unter welchen Verhältnissen müssen Christen ihren Lauf verfolgen, und welcher Versuch wird, sie betreffend gemacht, weil sie ein Hauptangriffsziel sind?

      2 So müssen Christen in einer Welt handeln, in der es überall soviel Tumult und Unruhe gibt wie nie zuvor. Seit Satan, gleich nachdem Gottes Königreich im Jahre 1914 in den Himmeln geboren worden war, auf die Erde hinabgeworfen worden ist, ist er, der Teufel, samt seinen Dämonen boshaft darauf erpicht gewesen, all das an Weh und Leid, Tumult und Unruhe zu verursachen, was ihm unter den Menschen nur möglich war. (Off. 12:12) Sein Hauptangriffsziel sind heute der christliche Überrest des geistigen Volkes Israel und dessen schafähnliche Gefährten, die eine „große Volksmenge“ bilden. (Off. 12:17) Satan tut daher sein Äußerstes, um Unruhe, Störungen und Zerrüttung unter ihnen herbeizuführen und so die Organisation zu sprengen.

      3. Welche Verschiedenheiten betonend, hat Satan die Welt in Aufruhr gehalten, doch wie hat Gott schon vor langer Zeit in seiner Organisation damit aufgeräumt?

      3 Deswegen muß jeder, der das Leben liebt und der in Gottes sichtbarer Organisation den Frieden gefunden hat, den er suchte, sich das bestimmte Ziel setzen, dem Frieden nachzujagen. Es ist Satan, dem Teufel, gelungen, diese Welt durch die Beachtung ihrer Verschiedenheit hinsichtlich Rasse, Farbe oder Stammeszugehörigkeit in Aufregung und Aufruhr zu versetzen. Solches hat Gott aber durch Christus innerhalb seiner wahren Christenversammlung ausgeschaltet. Die Christenversammlung hat ihren Anfang mit einer fast ausschließlich aus den Juden stammenden Christenorganisation im alten Jerusalem genommen, ungeachtet einiger beschnittener Proselyten aus anderen Nationen. (Apg. 2:10; 6:5) Dann gesellten sich beschnittene Samariter den Gläubigen hinzu. (Apg. 8:4-25) Erst dreieinhalb Jahre, nachdem Jesus Christus am Marterpfahl außerhalb Jerusalems gestorben war, wurden der erste unbeschnittene Heide oder Nichtjude, ein italischer Hauptmann namens Kornelius, und dazu einige seiner Verwandten und näheren Freunde in die Christenversammlung aufgenommen. — Apg. 10:1 bis 11:2.

      4. Wie ermöglichte es Gott den beschnittenen Christen aus den Juden, sich seiner barmherzigen Vorkehrung, die er den Heiden gegenüber getroffen hat, anzupassen?

      4 Zuerst verursachte dies eine beträchtliche Unruhe unter den beschnittenen Christen aus den Juden, aber im Laufe der Zeit paßte man sich dieser barmherzigen Vorkehrung Gottes friedsam an. Für die Möglichkeit, daß unbeschnittene Nichtjuden schließlich in die Christenversammlung aufgenommen wurden, sorgte Gott. Auf welche Weise? Er nahm die Schranke weg, die Trennungswand, nämlich das durch Mose gegebene „Gesetz“, das die Juden von der Heidenwelt getrennt hatte. Durch Jesus Christus, der als Mittler zwischen Gott und Menschen amtet, errichtete er einen neuen Bund, den Bund mit Christen.

      5, 6. Wie erklärte Paulus der Versammlung in Ephesus, weshalb es, zufolge verschiedener Gründe, innerhalb der Versammlung keine Spaltungen geben dürfe?

      5 Der Apostel Paulus erklärte, warum es innerhalb der Christenversammlung wegen Rasse, Farbe, Stammes- oder Volkszugehörigkeit keine Segregation oder Trennung geben dürfe. Er schrieb an die Versammlung in Ephesus, zu der auch Heiden oder Nichtjuden gehörten, die einst von Jehova weit entfernt waren:

      6 „Doch nun — in Einheit mit Christus Jesus — seid ihr, die ihr einst fern waret, nahe gekommen durch das Blut des Christus. Denn er ist unser Friede, er, der die zwei Teile [Juden und Heiden] zu einer Einheit verband und die Zwischenwand, die sie voneinander schied, vernichtete. Durch sein [an den Marterpfahl geschlagenes] Fleisch hob er die Feindschaft auf, das ‚Gesetz‘ der Gebote, das aus Verordnungen bestand, damit er die beiden Völker [Juden und Heiden] in Einheit mit sich selbst zu einem neuen Menschen schaffe und Frieden mache und damit er durch den Marterpfahl beide Völker in e i n e m Leibe mit Gott völlig versöhne, da er die Feindschaft durch seine eigene Person getötet hatte. Und er kam und verkündigte die gute Botschaft des Friedens euch, den Fernstehenden [den Heiden], und Frieden den Nahestehenden [den Juden], denn durch ihn haben wir, die beiden Völker [Juden und Heiden], durch e i n e n Geist den Zutritt zum Vater [Jehova Gott].“ — Eph. 2:11-18, NW.

      7. Warum besteht heute, angesichts der vor langem beim geistigen Volke Israel getroffenen Vorkehrungen kein Grund, die große Menge anderer Schafe vom geistigen Volke Israel zu trennen, und wie weist Haggai 2:6-9 darauf hin?

      7 Jesu Opfer am Marterpfahl bildet die Grundlage für die Vereinigung der gläubigen Juden und der gläubigen Heiden aller Nationen. Gewiß ist daher heute dasselbe Opfer Jesu, das für die „Sünde der Welt“ dargebracht wurde, die Grundlage für die Integration oder Vereinigung des kleinen Überrests des geistigen Volkes Israel mit der ‚großen Menge‘ irdischer Schafe, die aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen stammen. In dieser Zeit, in der Jehovas rechter Hirte seine anderen Schafe auf die Seite seiner Rechten einsammelt, darf es keine Trennung dieser großen Menge anderer Schafe vom geistlichen Volke Israel geben. „Es wird eine Herde, einen Hirten geben“, sagte der rechte Hirte, Jesus Christus. (Joh. 10:16; Matth. 25:31-40, NW) Unter allen, die sich unter dem rechten Hirten, Jesus Christus, in der einen Herde befinden, muß Harmonie, Einheit und Friedfertigkeit herrschen, „denn er ist unser Friede“. In genauer Übereinstimmung mit Jehovas Verheißung, daß er alle Nationen erschüttern und veranlassen werde, daß die kostbaren Dinge, die begehrenswerten Dinge aller Nationen, in sein Haus der Anbetung kommen, sagt er: „Und an diesem Orte will ich Frieden geben, spricht Jehova der Heerscharen.“ (Hag. 2:6-9) Es ist Satan und seinen Dämonen bis auf diesen Tag nicht gelungen, die Erfüllung dieser Prophezeiung zu verhindern.

      DARUM BETEN

      8. Wofür beten wir täglich, und dies in Übereinstimmung mit Psalm 122:6-8, und weshalb könnte Jesus Christus nicht das Haupt einer Versammlung sein, in der dieser Zustand nicht herrschen würde?

      8 Wenn uns im Interesse der Ehre Gottes wirklich das Wohl der Organisation am Herzen liegt, werden wir zu dem Gott des Friedens beten, daß er sein Volk in Einheit, Harmonie und Ruhe bewahren möge. In unsrem täglichen Gebet werden wir der Worte Davids, des Psalmisten, gedenken: „Bittet um den Frieden Jerusalems! Es gehe wohl denen [es seien frei von Sorge, NW], die dich lieben! Friede sei in deinen Festungswerken, sichere Ruhe in deinen Palästen [Sorge sei verbannt aus den Türmen deiner Wohnstätte, NW]. Um meiner Brüder und meiner Genossen willen will ich sagen: ‚Friede sei in dir.‘“ (Ps. 122:6-8, Fußnote) In Harmonie mit diesem Gebet bedeutet der Name Jerusalem „Besitztum des Friedens“ oder „Gründung des Friedens“. Dort, an der Stätte von Jerusalem, war der Priester Melchisedek der König von Salem, was „König des Friedens“ bedeutet. Jehova Gott schwor, daß sein Sohn Jesus Christus so wie Melchisedek, ein Priester und König sein sollte, und zwar für immer. Damit übereinstimmend, sollte einer der Namen des verherrlichten Sohnes Gottes „Friedefürst“ lauten. (1. Mose 14:18-20; Ps. 110:1-4; Heb. 6:20 bis 7:21; Jes. 9:6, 7) Wie konnte Jesus Christus, der diesen Titel trägt, als fürstlicher König des Friedens in der Eigenschaft des geistigen Hauptes einer Versammlung amten, die durch Zwietracht, Feindschaft, Eifersucht, Konkurrenzgeist, Rivalität und Sektiererei gespalten, deren Ruhe gestört und die in Aufruhr geraten ist, wie es bei der Christenheit von heute und von jeher der Fall ist? Das könnte er nicht. Als König aber kann er innerhalb der „Versammlung, die sein Leib ist“, den Frieden durchsetzen, und er bewahrt ihn auch tatsächlich. (Eph. 1:22, 23, NW) Durch seine Engel läßt er die Friedensstörer hinaustun. — Matth. 13:41.

      9. (a) Wie hob Paulus in Philipper 4:6, 7 die Frieden fördernde Macht des Gebetes hervor? (b) Woran können Gottes gehorsame Diener die in Übereinstimmung mit 1. Timotheus 2:1-4 beten, unter irgendwelcher Regierung niemals teilnehmen?

      9 Die den Frieden fördernde Macht des von Herzen kommenden Gebetes hervorhebend, schrieb der Apostel Paulus an seine geliebten christlichen Brüder in Philippi: „Seid nicht um irgend etwas in Sorge, sondern laßt in allem durch Gebet und Flehen und mit Danksagung eure Bitten vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der alles Denken übertrifft, wird eure Herzen und eure Geisteskräfte durch Christus Jesus behüten.“ (Phil. 4:6, 7, NW) Der Apostel behielt auch im Auge, daß wahre Christen auf der Erde unter weltlichen, politischen Herrschern leben müssen, die nicht um Frieden mit Jehova Gott bitten und deren Herrschaft das Leben wahrer Nachfolger des Friedefürsten mit berührt. Daher schrieb Paulus folgende Ermahnung an den christlichen Aufseher Timotheus: „Ich ermahne daher vor allen Dingen, daß Flehen, Gebete, Fürbitten, Danksagungen in bezug auf alle Arten von Menschen dargebracht werden, in bezug auf Könige und alle, die eine hohe Stellung einnehmen, damit wir fortgesetzt in völliger Gottergebenheit und mit allem Ernst ein ruhiges und stilles Leben führen mögen. Dies ist recht und annehmbar in den Augen unseres Erretters, Gottes, dessen Wille es ist, daß Menschen aller Arten gerettet werden und zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1. Tim. 2:1-4, NW) Da die gehorsamen Knechte Gottes, Jehovas, unseres Erretters, so beten, könnten sie sich niemals an Aufständen, Revolutionen, Aufruhr und Rebellion, Unabhängigkeitsbewegungen, Verschwörungen und irgendwelchen Volksaktionen, Störungen oder Gewalttaten gegenüber Personen in hohen politischen oder Regierungsstellungen beteiligen. Unter den Regierungen aller Arten werden die treuen Zeugen Jehovas, auch wenn man sie ächtet oder verbietet, ein ruhiges und stilles Leben führen.

      10. Was muß die Aufforderung, dem ‚Frieden mit allen Menschen‘ nachzujagen, für die Glieder der Versammlung bedeuten, und von welcher Frucht und welcher Weisheit ist dies ein Anzeichen?

      10 „Jaget dem Frieden nach mit allen Menschen und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn schauen wird“, so lautet die Ermahnung in Hebräer 12:14 (NW). Wenn Christen nach dem Frieden mit Menschen, die außerhalb der Versammlung stehen, streben, dann sollten sie ihn bestimmt auch mit Gliedern der Versammlung zu bewahren suchen, die ihre eigenen, Gott hingegebenen Brüder sind. Wir sollten niemals vergessen, daß Friede eine Frucht des Geistes Gottes ist und daß wir diese bis zur vollen Reife pflegen müssen. (Gal. 5:22) Der Friede zeigt an, daß der, welcher ihn besitzt, sich von himmlischer Weisheit leiten läßt, denn „die Weisheit von oben ist vor allem keusch, dann friedsam“. (Jak. 3:17, NW) Ein inspirierter Spruch stimmt damit überein, wenn er besagt: „Glücklich ist der Mensch, der Weisheit gefunden hat.“ Warum? Weil „ihre Wege liebliche Wege“ sind und „alle ihre Pfade Frieden“. — Spr. 3:13-17, NW.

      11. Wie erklärt Paulus, daß Friede das ist, was eine Versammlung vereint, und wer also verdient es nicht, einer Versammlung anzugehören?

      11 Ja, dadurch, daß die christliche Versammlung der Zeugen Jehovas unbeschwert ist von inneren Streitigkeiten, Zwist und Unordnung, bleibt sie vereint. Zum Zeugnis hierfür schreibt der Apostel Paulus: „Doch außer allen diesen Dingen kleidet euch mit Liebe, denn sie ist ein vollkommenes Band der Einheit. Auch möge der Friede des Christus in euren Herzen [am Wohnort der Beweggründe] herrschen, denn ihr wurdet in der Tat in einem Leibe [nicht in zwei oder mehreren entzweiten Leibern] dazu [zum Frieden] berufen.“ (Kol. 3:14, 15, NW) Wenn wir dem Frieden beständig nachjagen, wird er als ein vereinigendes Band alle jene umschlingen, die den Geist Gottes haben. Paulus sagt dies in folgenden Worten: „Ich ermahne euch daher, der Berufung würdig zu wandeln, mit der ihr berufen wurdet, mit völliger Niedriggesinntheit und Milde, mit Langmut, einander in Liebe ertragend, euch ernstlich bemühend, die Einheit des Geistes im vereinigenden Bande des Friedens zu wahren. Da ist ein Leib [unter Christus] und ein Geist.“ (Eph. 4:1-4, NW) Wer absichtlich und böswillig Störungen verursacht, wandelt nicht würdig seiner Berufung als Glied der Christenversammlung, deren Gott der Gott des Friedens ist. — Röm. 16:17, 18.

      EINE AUSWIRKUNG DER THEOKRATISCHEN VERFAHRENSWEISE

      12. (a) Welchen Genüssen sich hinzugeben, ist die Geburt des Königreiches Gottes kein Grund? (b) Wonach müssen wir trachten, um uns des Lebens und des Friedens erfreuen zu können, und warum?

      12 Offensichtlich leben wir seit dem Jahre 1914 unter der Herrschaft des Königreiches Gottes, das damals in den Himmeln geboren wurde. Dies sollte eine Ursache zu großer Freude unter denen sein, die Gott und das Leben lieben, und ist es auch. Das ist indes kein Grund für gieriges, rücksichtsloses, materialistisches Essen und Trinken, durch das wir andere zu Fall bringen und sie geistig verderben könnten. Die Freude an den Segnungen des lange erwarteten Königreiches Gottes bedeutet höhere Genüsse als übermäßiges Essen und Trinken, das die Sinne abstumpft. „Denn“, so sagt Paulus, „das Königreich Gottes bedeutet nicht Essen und Trinken, sondern bedeutet Gerechtigkeit und Friede und Freude durch den heiligen Geist. So laßt uns denn nach den Dingen streben, die dem Frieden dienen, und nach jenen, die zur gegenseitigen Erbauung gereichen. Hört auf, das Werk Gottes wegen Speise niederzureißen.“ (Röm. 14:17, 19, 20, NW) Das Trachten unseres selbstsüchtigen Fleisches gehört nicht zu unserem christlichen Streben, wohl aber die Pflege der Früchte des Geistes Gottes. Wenn wir das Leben und gute Tage unter der Herrschaft des Reiches Gottes lieben, werden wir folgende Warnung beherzigen: „Das Trachten des Fleisches bedeutet Tod, das Trachten des Geistes aber bedeutet Leben und Frieden, weil das Trachten des Fleisches Feindschaft [Mangel an Freundschaft] mit Gott bedeutet, denn es ist dem Gesetz Gottes nicht untertan und vermag es auch gar nicht. Also können jene, die mit dem Fleische in Übereinstimmung sind, Gott nicht gefallen.“ (Röm. 8:6-8, NW) Trachtet daher nach dem Geiste. Bewahrt den Frieden mit Gott.

      13. Was bedeutete die Tatsache, daß im Jahre 1914 Gottes Königreich zur Macht kam, für die Versammlung seiner Untertanen, und wann trat diese für sie, in Erfüllung von Jesaja 60:17, an den Tag?

      13 Statt zügelloser Fröhlichkeit bedeutet die Ankunft des Reiches Gottes, der Umstand, daß es im Jahre 1914 in den Himmeln zur Macht gekommen ist, eine striktere Verfahrensweise innerhalb der Versammlung der Untertanen des Königreiches auf Erden. Als in alter Zeit das Volk Israel noch keinen menschlichen König hatte, pflegte jeder Israelit das zu tun, was recht war in seinen eigenen Augen. Als Gott ihnen aber ihre Bitte gewährte und ihnen einen menschlichen König gab, trat ein Wechsel in dieser losen Handlungsfreiheit ein, genau wie Jehova Gott selbst davor gewarnt hatte. (Richt. 21:25; 1. Sam. 8:9-18) Diese Strenge trat hinsichtlich Jehovas Zeugen der Neuzeit an den Tag, als sie im Jahre 1919 theokratische Schritte zu unternehmen und theokratische Vorkehrungen unter sich zu treffen begannen, indem sie sich nach den verheerenden Folgen des ersten Weltkrieges reorganisierten. Sie trat besonders seit dem Jahre 1938 an den Tag, nachdem Der Wachtturm den zweiteiligen Artikel, betitelt „Organisation“, veröffentlicht hatte, der sich auf den Bibeltext von Jesaja 60:17 stützte: „Statt des Erzes [der Bronze, NW] werde ich Gold bringen, und statt des Eisens Silber bringen, und statt des Holzes Erz [Bronze, NW], und statt der Steine Eisen. Und ich werde den Frieden setzen zu deinen Aufsehern [Gottes symbolische Kapitale oder Organisation], und die Gerechtigkeit zu deinen Vögten.“

      14. Welche Verbesserung brachte die Einführung der theokratischen Ordnung mit sich, und was müssen daher alle, die das Leben lieben, loyal unterstützen und aufrechterhalten?

      14 Wie es in dieser Prophezeiung verheißen worden war, bedeutete die völlige Einführung der theokratischen Verfahrensweise unter Jehovas Zeugen auf Erden vom Jahre 1938 an eine Verbesserung, ja sie gereichte tatsächlich zu einer bemerkenswerten Verbesserung. Sie hatte großen Frieden zur Folge. Sie trug dazu bei, innerhalb der Organisation Frieden aufrechtzuerhalten. Sie führte zu Standard-Methoden für die Tätigkeit und das Benehmen der Zeugen in den 175 Ländern der Erde, in denen Jehovas Zeugen nun — in Erfüllung von Matthäus 24:14 — die frohe Botschaft von seinem Königreich predigen. Sie verbannte Ungleichheit, Verwirrung, Uneinheitlichkeit und Unordnung aus der erdumspannenden Organisation. Sie gereichte zur Erfüllung der liebreichen Verheißung, die von Gott an seine weibesgleiche Organisation ergangen war: „Und alle deine Kinder werden von Jehova gelehrt, und der Friede deiner Kinder wird groß sein.“ (Jes. 54:13) Daher werden alle, die das Leben lieben, in ihrem aufrichtigen Streben nach Frieden die theokratische Einrichtung der Organisation loyal unterstützen und aufrechterhalten.

      15. Inwiefern bezieht sich diese Leitung auch auf die Zusammenkünfte der Versammlung, wie Paulus das in 1. Korinther 14:26, 29-33 darlegt?

      15 Diese theokratische oder nach Gottes Vorschrift erfolgende Leitung der Dinge der Organisation gilt auch für die Durchführung der Zusammenkünfte der Christenversammlung und das Programm im Interesse all derer, die diesen Versammlungen beiwohnen. Als ein Glied der theokratischen, leitenden Körperschaft sprach Paulus gegen unordentliche Zusammenkünfte oder Zusammenkünfte, die ohne ein zielbewußt gelenktes, schön zusammenhängendes Programm stattfinden, in denen also Dinge ohne Zusammenhang gesagt oder getan werden mögen und ohne daß man sie richtig erklärt oder versteht. Paulus sagte: „Alles geschehe zur Erbauung. Laßt ferner zwei oder drei Propheten reden, und die anderen mögen den Sinn feststellen. Wenn aber einem anderen, der dabeisitzt, eine Offenbarung zuteil wird, so schweige der erste. Denn ihr könnt alle, einer nach dem anderen, prophezeien, damit alle lernen und alle ermutigt werden. Und Gaben des Geistes der Propheten sollen von den Propheten gelenkt werden. Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ — 1. Kor. 14:26, 29-33, NW.

      16. Wovon müssen wir uns, um dem Frieden nachzujagen, zurückhalten, wie David und Petrus es betonten, und wie?

      16 Im Interesse der Einheit, der Harmonie und der wohltuenden Ruhe in der Versammlung müssen wir besonders unsere Zungen und Lippen hüten. Sagte nicht David, der Psalmist, gleich nachdem er gefragt hatte, wer Lust am Leben habe und Lebenstage liebe, um Gutes zu sehen, die Worte: „Bewahre deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, daß sie nicht Trug reden“? (Ps. 34:13) Jawohl. Und zitierte der Apostel Petrus nicht diese Worte Davids, gleich nachdem er seine christlichen Brüder ermahnt hatte, indem er sagte: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil, segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, daß ihr Segen ererbet“? (1. Pet. 3:9) Tatsächlich, mit der Zunge und den Lippen können wir Böses mit Bösem vergelten. Mit der Zunge und den Lippen können wir jemanden schelten, der uns schilt. Aber wir können statt dessen mit der Zunge und den Lippen segnen, selbst jemanden, der uns beschimpft oder schilt. Segensworte haben eine bessere Wirkung. Eine milde Antwort wendet den Zorn ab. (Spr. 15:1) Diese wird zu seinem geistigen Segen, zumindest für den, der segnet. Sie verschont ihn davor, dem verletzend Sprechenden oder Schimpfenden gleich zu werden. Sie gereicht zum Frieden in der Organisation. Wenn wir also dem Frieden nachjagen wollen, müssen wir ohne Fehl unsere Zungen zügeln, um nicht das auszusprechen, was beschimpft, und unsere Lippen im Zaume halten, damit sie nicht trügerisch reden. Wir müssen uns ganz einfach von Verleumdung, üblem Nachreden und von Schimpfworten zurückhalten.

      17. Was ist der beste Schutz dagegen, und weshalb wirkt man nicht im Gegensatz dazu, wenn man dem Frieden nachjagt?

      17 Der beste Schutz hierbei liegt darin, daß wir die kostbare Wahrheit über Gottes Königreich lehren und predigen, und zwar an unseren Versammlungsstätten und außerhalb, öffentlich und von Haus zu Haus. Irret euch aber nicht, gottgefälliger Friede bedeutet nicht Untätigkeit, sorglose Ruhe oder Lässigkeit. Der Gott des Friedens hat seinem organisierten Volke, seinen Zeugen auf Erden, ein anstrengendes Werk zu tun gegeben. Es ist das Werk, in dem sie für ihn und seinen regierenden Sohn, Jesus Christus, Zeugnis ablegen, und zwar auf der ganzen bewohnten Erde, vor allen Nationen, bevor ihr katastrophales Ende in Harmagedon kommt.

      18. (a) Welche lebenswichtige Tatsache hinsichtlich des zu vollbringenden Werkes erkennen Jehovas Zeugen von jeder Herkunft an? (b) Welches Gebot Jesu befolgen sie daher, und welche Prophezeiung über Frieden und Bruderschaft erfüllt sich dadurch?

      18 Dieses Werk muß von allen Gott hingegebenen Zeugen von jeder Nationalität, von allen Stämmen, Völkern, Farben und Sprachen durchgeführt werden. Sie können dieses Werk aber nicht gemeinsam durchführen, wenn sie unter sich streiten und sich wegen äußerlicher, durch natürliche Ursachen bedingte Unterschiede zanken. Sie müssen friedlich zusammenarbeiten. Die harmonische Durchführung des ihnen von Gott anvertrauten erdenweiten Zeugniswerkes verlangt inneren Frieden zwischen allen Nationalitäten, Rassen, Stämmen und Versammlungen. Jehovas Zeugen erkennen diese wichtige Tatsache. Daher gehorchen sie der Anweisung Jesu Christi, des Hauptzeugen Jehovas: „Haltet Frieden untereinander.“ (Mark. 9:50, NW) Sie bringen ihre Tätigkeit und ihre Anstrengungen mit der schönen prophetischen Vision in Übereinstimmung, die über diesen internationalen Frieden und die Bruderschaft im vereinten Werk der Anbetung Jehovas in Jesaja 2:1-4 aufgezeichnet worden ist. Daher gedeiht ihr Zeugniswerk. — Jak. 3:18.

      19. (a) Zu welchem Kampfe sind sie gewappnet und wie? (b) Nach wem halten sie in ihrer Tätigkeit von Haus zu Haus Ausschau, wen aber verlassen sie?

      19 Wo immer sie mit der Königreichsbotschaft hingehen, fördern sie den dauernden Frieden, der Gottes neue Welt der Gerechtigkeit schmücken soll. Sie sind nur für einen geistigen Kampf gewappnet, nicht für einen blutigen Krieg mit Fleisch und Blut. Demzufolge statten sie sich so aus, wie der Apostel Paulus sie tun hieß: „Eure Füße beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens.“ (Eph. 6:11-15, NW) In ihrer Tätigkeit von Haus zu Haus blicken sie nach Personen aus, die Freunde des Friedens mit Gott sind. Jesus Christus hieß sie so handeln, als er sprach: „Wo immer ihr ein Haus betretet, sagt zuerst: ‚Friede diesem Hause.‘ Und wenn sich dort ein Freund des Friedens befindet, so wird euer Friede auf ihm ruhen. Wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren.“ (Luk. 10:5, 6; Matth. 10:12, 13, NW) Wenn es sich erweist, daß ein Hausinhaber ein Feind des Friedens ist, verlassen Gottes Zeugen dessen Haus. Sie wollen keinen religiösen Streit mit Jehovas Feinden vom Zaune brechen.

      20. Warum gehen sie trotz religiöser Verfolgung mit Freude vorwärts, und welche sichere Hoffnung hegen sie in bezug auf Frieden?

      20 Dennoch erfahren sie viel Verfolgung von religiöser Seite. Aber sie gehen trotz allem freudig weiter. „Jene, die zum Frieden raten, haben Freude.“ (Spr. 12:20, NW) Sie wissen, daß sich Gottes Prophezeiung, daß Menschen, die ihnen unrechterweise Drangsal bereiten, in Harmagedon vernichtet werden, erfüllen wird. (2. Thess. 1:6-10) Sie werden durch die sichere Hoffnung gestärkt und getröstet, daß ihr unablässiges Streben nach Frieden dadurch belohnt werden wird, daß sie nach Harmagedon in der von Jehova Gott, dem gerechten Richter, verheißenen neuen Welt Frieden ohne Maß erhalten werden. „Er wird einem jeden vergelten gemäß seinen Werken: ewiges Leben denen, die Herrlichkeit, Ehre und Unverweslichkeit durch Ausharren in gutem Werke suchen. Über jene aber, die streitsüchtig und der Wahrheit nicht gehorsam sind, sondern der Ungerechtigkeit gehorchen, werden Zorn und Grimm kommen, Trübsal und Bedrängnis über die Seele jedes Menschen, der etwas tut, was schädlich ist … aber Herrlichkeit und Ehre und Frieden jedem, der Gutes tut.“ — Röm. 2:6-10, NW.

      21. Welche inspirierte Frage beantwortend, wollen wir, ein jeder von uns, zeigen, wer wir sind, und was werden wir dementsprechend suchen und wem nachjagen?

      21 Können wir nun, und zwar ein jeder von uns, auf die von Gott inspirierte Frage: „Wer ist der Mann, der Lust zum Leben hat, der [Lebens-] Tage liebt, um Gutes zu sehen?“, erwidern: „Ich bin es“? Wenn wir es können, dann laßt uns auf dem Wege Gottes, Jehovas, Frieden suchen, ihn finden und ihm nachjagen.

      BESCHAFFE DIR DIE NÄCHSTE AUSGABE

      ● Obwohl der Mensch in das Raumfahrtzeitalter eingetreten ist, zeigt sich doch, daß er nicht dauerndes Glück und Frieden findet und daß seine Weisheit in dieser Hinsicht also nicht von praktischem Nutzen ist. Wo ist wahrhaft praktische Weisheit zu finden? Wie können wir sie in unserem Leben anwenden? Unterlaß ja nicht, die Artikel „Praktische Weisheit im Zeitalter der Raumfahrt“ und „Als Söhne des Lichts praktische Weisheit offenbaren“ zu lesen.

      ● „Bist du mit der Taufe zum Leben getauft“? Die Heilige Schrift spricht von einer ‚Taufe, die dich jetzt rettet‘. Das ist nicht die Wassertaufe. Es ist auch nicht die Taufe mit dem heiligen Geist. Und doch ist sie erforderlich für alle, die in Gottes neuer Welt Leben erlangen möchten. Weißt du, was diese Taufe ist? Du solltest es wissen und wirst es wissen, nachdem du die nächste Ausgabe gelesen haben wirst.

  • „Karikaturen dessen, was Christus beabsichtigte“
    Der Wachtturm 1960 | 15. Januar
    • „Karikaturen dessen, was Christus beabsichtigte“

      ● Der britische Geistliche H. R. L. Sheppard, der einst Kanoniker an der St. Pauls-Kathedrale war, schrieb in seinem Werk If I Were Dictator [Wenn ich Diktator wäre] über die Kirchen der Christenheit: „Man besitzt das Christentum nicht … Wenn auch die Religion locken mag, stoßen die Kirchen doch häufig ab durch die befremdende und unmenschliche Aufmerksamkeit, die sie zweitrangigen und unwesentlichen Dingen zollen … Es ist unmöglich, anzunehmen, daß die komplizierten Formen, die das Christentum bis heute angenommen hat, etwas Besseres seien als Karikaturen dessen, was Christus beabsichtigte.“

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