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  • Die einzigartige Entdeckung des Penizillins
    Erwachet! 1980 | 22. Oktober
    • Isolierung des Penizillins

      Im Jahre 1939 schlossen sich in England Howard Walter Florey und Ernst Boris Chain, zwei in Medizin und Chemie ausgebildete Wissenschaftler, zusammen, um die Abwehr von Bakterien zu untersuchen. Ihnen wurde der Auftrag dazu erteilt, weil sich viele Soldaten auf dem Schlachtfeld Krankheiten zugezogen hatten. Die beiden Forscher stießen auf Flemings Aufsätze über Lysozym und Penizillin. Bald darauf arbeiteten sie mit seinem pilzhaltigen „Saft“, und nach wiederholten Fehlschlägen gelang es ihnen schließlich, den lang ersehnten chemischen Stoff in einer beständigen Form zu erzeugen.

      Als man damit vier kranke Mäuse heilen konnte, war die Freude groß. 1941 zeigte sich zum ersten Mal bei einem Menschen Erfolg. Wie ein Wissenschaftler berichtete, „galt die Reaktion auf Penizillin schon fast als ein Wunder“. Es wurde gezeigt, daß man das Penizillin 120millionenfach verdünnen konnte, ohne daß es gegen Bakterien wirkungslos wurde.

      Wegen kriegsbedingter Probleme wanderte Florey nach Peoria (Illinois, USA) aus. Flemings Pilz war für eine Massenproduktion des Penizillins ungeeignet. Nach einer sehr umfangreichen Suche fand Mary Hunt, Assistentin von Dr. Kenneth B. Raper in Peoria, einen geeigneten Pilz, der von einer verfaulten Warzenmelone stammte. Die Abkömmlinge dieses Pilzes sind seither der Hauptlieferant für Penizillin. Bald lief in vielen Ländern die Penizillinproduktion auf Hochtouren, und Fleming, Florey und Chain erhielten 1945 den Nobelpreis für Medizin.

      Ein ungelöstes Geheimnis

      „Das ist aber komisch ...“, sagte Fleming damals im Jahre 1928, um anzudeuten, daß er sich das, was er auf seiner Bakterienkultur beobachtete, nicht erklären konnte. Wie unglaublich es auch erscheint, die vielen Versuche zahlreicher Wissenschaftler, einschließlich der von Fleming selbst, haben nie mehr die gleiche Erscheinung gezeigt. „Einer der glücklichsten Zufälle, die sich je in der Medizin ereignet haben“, kommentierte Lord Florey. Sechsunddreißig Jahre später führte Professor Ronald Hare in seinen Bemühungen, das Geheimnis zu lüften, eine Reihe ausgeklügelter Experimente durch und bestätigte, daß das, was sich in Flemings Labor ereignet hatte, sehr außergewöhnlich gewesen sein muß.

      Sir Ernst Boris Chain faßte 1971 die damalige wissenschaftliche Ansicht wie folgt zusammen:

      „Das Phänomen, das Fleming beobachtete, scheint einfach und unkompliziert zu sein, aber in Wirklichkeit ist es das nicht, und nur wenige Leute verstehen seine Komplexität und sind sich dessen bewußt, daß es des Zusammentreffens mehrerer höchst ungewöhnlicher Umstände bedurfte, um die Beobachtung zu ermöglichen.“

      Andere vertreten die Ansicht, Fleming habe das, was er in seiner Bakterienkultur sah, mißdeutet und falsch verstanden und es hätte niemals so ablaufen können, wie Fleming es sich vorgestellt habe. Wenn auch Zweifel darüber geäußert werden, von wem, wann und wie das Penizillin entdeckt wurde, bleibt doch das Ergebnis unumstritten: Die Medizin wurde um ein bemerkenswertes, lebenrettendes Medikament bereichert.

      Gefahren des Penizillins

      Bei unempfindlichen Personen ruft Penizillin so gut wie keine Nebenwirkungen hervor, wogegen bei empfindlichen Personen Hautausschlag oder Atembeschwerden auftreten können. Einige erleiden eine Art Schock, und manche sind auch gestorben. Es ist kein Allheilmittel. Auf viele weitverbreitete Krankheiten, z. B. Erkältung, hat es überhaupt keine Wirkung, da Antibiotika auf virusbedingte Infektionen keinen Einfluß haben. Sie wirken nur gegen Infektionen, die durch Bakterien hervorgerufen werden. Doch in der Zeitschrift Science World vom 10. Januar 1980 wurde bemerkt, daß viele Ärzte Antibiotika verabreichen, nur um „sicherzugehen und um einer bakteriellen Infektion zuvorzukommen“.

      Das Penizillin wird von vielen naiven Patienten verlangt, da sie glauben, es verschaffe sofortige Linderung, und weil es bedauerlicherweise von den Ärzten zu bereitwillig verschrieben wird. „Ich würde Penizillin nicht verschreiben, wenn keine Bakterien vorliegen“, sagte Dr. James Smith, außerordentlicher Professor für innere Medizin an der University of Texas Southwestern Medical School und Leiter der Abteilung für Infektionskrankheiten am Dallas Veterans Administration Hospital. Experten sagen warnend, daß, vom Standpunkt der gesamten Bevölkerung aus gesehen, der weitverbreitete und unnötige Gebrauch von Penizillin höchst unerwünscht ist, weil es die Entstehung und Verbreitung von Bakterien fördert, die früher zerstört werden konnten, aber jetzt gegen Penizillin resistent sind. „Wenn man Antibiotika weiterhin mißbraucht, müssen wir mit ernsten Folgen rechnen“, sagt Dr. Stanley Falkow, Professor für Mikrobiologie und Medizin an der Universität von Washington. „Wir können nicht sicher sein, daß wir immer ein geeignetes Medikament zur Verfügung haben werden, auf das wir ausweichen können“, sagte er, als er über gewisse „Supererreger“ sprach, die jetzt gegen Antibiotika resistent sind. Manche Ärzte verschreiben Penizillin nur dann, wenn es unbedingt notwendig ist — also nicht sehr oft. In einigen Ländern gilt es jetzt als ein Medikament der letzten Zuflucht. Man sollte es niemals ohne ärztliche Verordnung nehmen.

      Die ungewöhnliche Stärke des Penizillins im Zerstören der Bakterien, die für zahlreiche lebensgefährliche Infektionen verantwortlich sind, verbunden mit seiner Eigenschaft, nicht mit dem Abwehrmechanismus des Körpers in Konflikt zu geraten, macht es zu einem unserer heutigen Wundermittel. Allein seine zufällige Entdeckung — niemand kann sie genau nachvollziehen — ist bereits einzigartig.

  • Kirchen: rückläufige Tendenz
    Erwachet! 1980 | 22. Oktober
    • Kirchen: rückläufige Tendenz

      Dean R. Hoge, Mitglied der Soziologischen Abteilung der katholischen Universität von Amerika, schreibt in einem Artikel, der in der Zeitschrift Theology Today erschien, über die rückläufige Tendenz bei den Kirchen. „Der Rückgang an Mitgliedern in vielen Denominationen ist in der amerikanischen Geschichte beispiellos und deutet an, daß sich in den Kirchen und in der amerikanischen Gesellschaft etwas grundlegend verändert.“ „Ganz gleich, was bei den großen protestantischen Denominationen den Rückgang an Mitgliedern bewirkt, jedenfalls ist es etwas Neues, etwas, was in den 1940er und 1950er Jahren in der amerikanischen Gesellschaft noch nicht vorhanden war.“

      Ferner schreibt er: „Die kirchlichen Statistiken und auch die Ergebnisse von Umfragen im ganzen Land lassen erkennen, daß für diesen Rückgang vorwiegend Jugendliche und junge Erwachsene verantwortlich sind. Kurz gesagt: Den Kirchen treten nicht so viele junge Erwachsene bei wie in den 1950er Jahren. ... Das Problem ist tiefgründig, und es wird fortbestehen.“

      Kann es sein, daß die Kirchen den jungen Menschen die so notwendige geistige Nahrung aus der Bibel, dem Worte Gottes, vorenthalten oder daß sie ihnen keine biblischen Ratschläge geben, die sie in den heutigen kritischen Zeiten so dringend benötigen?

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