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  • Predigtdienst hinter dem Eisernen Vorhang
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1954
w54 1. 7. S. 400

Predigtdienst hinter dem Eisernen Vorhang

„OBGLEICH geteilt — dennoch vereint: Deutschland“; so las man auf einem der neunzig Begrüßungszeichen, die Grüße der verschiedenen Länder darstellten und das Yankee-Stadion zur Zeit des Neue-Welt-Gesellschaft-Kongresses der Zeugen Jehovas ausschmückten, der im Juli 1953 abgehalten wurde. Die Einheit wurde besonders in den Berichten der Zeugen Jehovas hinter dem Eisernen Vorhang betont, von denen einige hier mitgeteilt werden.

Zur Zeit sind mehr als elfhundert Brüder in den Gefängnissen der Sowjet-Zone Deutschlands, weil sie Zeugnis für die Wahrheit ablegten. Aber sogar in der Gefangenschaft ist das Wort Gottes nicht eingeengt. Bei einer der ständigen Zugkontrollen, das heißt Wareninspektionen, wurde eine Frau, die sich für die Zeugen Jehovas interessiert hatte, verhaftet, weil sie eine Bibelstudienhilfe der Zeugen, das Buch Die neue Welt, bei sich hatte. Vor Gericht wurde sie gefragt, ob sie weiter an Jehova glauben wollte. Dort, in jenem Augenblick, gab sie sich Jehova hin und antwortete „Ja!“. Das Urteil lautete auf zwei Jahre. Während ihrer Gefängniszeit lernte sie mehr über die Wahrheit und wurde heimlich getauft. Nach ihrer Freilassung schrieb sie an die Wachtturm-Gesellschaft in West-Berlin: „Ich bin sehr dankbar, daß ich unter Bedrückung für Jehovas Namen Zeugnis ablegen konnte. Es war ein guter Unterricht für mich.“

Ein Zeuge Jehovas besuchte in einem Heim eine Familie, um ihr weitere Unterweisung aus der Bibel zu geben, als er dort einen Polizisten antraf. Er fühlte die Spannung und Unruhe der Familie. Wie sollte er sich verhalten, und wie ginge die Sache wohl aus? Nach einem stillen Gebet gab der Zeuge furchtlos das Zeugnis, das er vorbereitet hatte. Seine mutige Handlungsweise entfachte das Interesse der Familie erst richtig. Sie sagen jetzt: „Wir waren über unser Dasein so ungewiß, doch durch diese Botschaft ist unser Leben wirklich bereichert worden. Sie können sich nicht vorstellen, wie glücklich wir sind, die Wahrheit gefunden zu haben.“

Eine der besten Gelegenheiten, in Ostdeutschland ein Zeugnis zu geben, sind Beerdigungen. Oft sind bei der Trauerfeier Hunderte von Menschen zugegen. Obgleich es für Jehovas Zeugen streng verboten ist, bei solchen Anlässen zu sprechen, tun sie es dennoch. Das geschieht meist unerwartet, so daß ihre Feinde überrumpelt werden.

Ein kommunistischer Beamter wurde verhaftet, ehe er seinen Plan, nach Westdeutschland zu fliehen, in die Tat umsetzen konnte. Im Gefängnis kam er mit Jehovas Zeugen in Berührung. Nach einiger Zeit begann er für Jehova Zeugnis abzulegen und als Ergebnis dessen, daß er „von Jehovas Zeugen verdorben“ worden war, wurde er in Einzelhaft gesperrt und hatte viel zu erleiden, besonders wegen seiner Weigerung, Blutwurst zu essen. Ein Geistlicher mit kommunistischer Neigung wurde in seine Zelle gebracht, um ihn von Jehova zurückzugewinnen, aber alles umsonst. Bald danach wurde er im Gefängnis getauft. Nach seiner Freilassung sagte er seinen Mitzeugen: „Das war für mich kein Gefängnis, sondern eine Schule.“

Ein Ehegatte, der sehr dagegen war, daß seine Frau eine Zeugin Jehovas war, schrieb einen Brief an die Polizei. Er gab darin die Namen und Adressen der Zeugen bekannt, die das Werk in seinem Ort leiteten und auch solcher Personen, die an ihrer Tätigkeit interessiert waren. Er verriet auch die Zeit und den Ort ihrer Zusammenkünfte. Auf seinem Weg zum Briefkasten bekam er einen Herzanfall und fiel tot um. Seine Frau fand den Brief in seiner Tasche, mit einer Briefmarke versehen und an die Polizei gerichtet, zusammen mit einer persönlichen Abschrift.

Zeugen werden oft während ihres Predigtdienstes eingesperrt. Sie offenbaren einen wunderbaren Geist im Angesichte ihrer Feinde. Trotz grausamen Mißhandlungen schweigen sie und geben die Namen ihrer Mitdiener nicht bekannt. Ein Staatsanwalt fragte einen Zeugen im Laufe des Prozesses, wie viele Exemplare des Wachtturms er in eine gewisse Stadt gebracht hätte. Er antwortete: „Herr Richter, Sie könnten es ja doch nicht ertragen, die Zahl zu hören!“ Ein anderer Zeuge sagte am Schluß seiner Verteidigung: „Ob ich fünf, zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahre in Haft gehen muß — es gibt keinen Galgen, der zu hoch ist, und kein Fallbeil, das zu scharf ist, ich bin und bleibe ein Zeuge Jehovas.“ Wahrlich, der Eiserne Vorhang hat Jehovas Zeugen in Deutschland nicht getrennt.

Der Name Jehovas ist ein starker Turm; der Gerechte läuft dahin und ist in Sicherheit. — Spr. 18:10.

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