Mit dem Leben fertig werden — Durch ein weltweites Erziehungsprogramm wird gezeigt, wie dies möglich ist
DIE 17jährige Französin hatte es in ihrem Leben nicht leicht gehabt. Sie hatte eine schwere Kindheit hinter sich und wollte nun durch die Ehe glücklich werden. Doch schon nach kurzer Zeit führte sie mit ihrem Mann eine schlechte Ehe; sie wurde von ihm grausam mißhandelt. Einmal, nachdem er sie bewußtlos geschlagen hatte und sie aus ihrer Bewußtlosigkeit wieder erwacht war, ergriff sie ein Gewehr und schoß. Sie traf ihren Mann tödlich. Damit hörten ihre Probleme aber nicht auf.
Nachdem sie eine zweijährige Gefängnisstrafe verbüßt hatte, suchte sie bei einem anderen Mann Liebe und Geborgenheit. Doch alles, was ihr davon blieb, war ein uneheliches Kind. Sie fühlte sich einsam, hoffnungslos, verloren und war des Lebens überdrüssig. An einem Sonntagmorgen wollte sie ihrem leeren Dasein und dem ihrer Kinder ein Ende bereiten. Sie drehte den Gashahn auf und wartete auf den Tod.
Doch der Selbstmordversuch mißlang. Diese junge Frau befand sich vielmehr unter den über 90 000 freudigen Kongreßdelegierten, die sich im letzten Sommer in Frankreich versammelt hatten. Ja, ihr Leben hatte jetzt einen Sinn bekommen. Sie hatte eine Hoffnung und konnte nun mit den Problemen des Lebens fertig werden. Bis zum Spätherbst hatten sich anläßlich dieser Kongreßserie, die von Jehovas Zeugen auf der ganzen Erde abgehalten wurde, 25 276 Personen taufen lassen. Sie war eine von ihnen.
Wodurch änderte sich ihre Situation? Sie lernte ein weltweites Lehrprogramm kennen. In dem Augenblick, als sie den Gashahn aufdrehte, klopfte jemand an die Tür. Es war ein Zeuge Jehovas. Seine Botschaft war so herzerfrischend, daß sie ein Bibelstudium annahm und sich schließlich im vergangenen Sommer taufen ließ. Jahrzehntelang sind Jehovas Zeugen folgendem Gebot Jesu nachgekommen: „Geht daher hin und macht Jünger aus Menschen aller Nationen ..., und lehrt sie, alles zu halten, was ich euch geboten habe.“ Dadurch wurde jährlich Tausenden geholfen (Matth. 28:19, 20).
HAUPTMERKMAL DES LEHRPROGRAMMS
Ein Hauptmerkmal des Lehrprogramms der Zeugen Jehovas sind die jährlichen Kongresse — im Jahre 1980 trugen sie das Thema „Göttliche Liebe“. Diese Kongresse fanden viel Anklang. Sie wurden in über 80 Ländern abgehalten und von 3 400 000 Personen besucht. Das ist eine 43prozentige Zunahme im Vergleich zu der Besucherzahl, die fünf Jahre zuvor zu verzeichnen war. Zum Beispiel waren bei einem nationalen Kongreß in Japan zehn Jahre zuvor 12 615 Personen anwesend — damals eine erfreuliche Höchstzahl. Im Sommer des Jahres 1980 war aber eine Besucherzahl von 105 534 zu verzeichnen; das waren achtmal so viele.
Bis zum Spätherbst des Jahres 1980 ist die Kongreßserie in 33 Ländern von insgesamt 2 267 955 Personen besucht worden. In den Wintermonaten des Jahres 1980 fanden in der südlichen Hemisphäre weitere Kongresse statt. Die Kongreßserie sollte dann Anfang des Jahres 1981 enden. Gegenwärtige Berichte deuten an, daß die Besucherzahl 3 600 000 übersteigen wird. Doch sticht dieses Erziehungsprogramm nur durch Zahlen hervor?
BILDUNG VON PRAKTISCHEM WERT
Zwar legt man heute überall großen Wert auf Bildung, doch viele sind von dem, was sie durch akademische Bildung erreicht haben, enttäuscht worden. Der Bürgermeister von Nairobi (Kenia) hob folgenden Punkt hervor: „Wir müssen damit beginnen, unseren Kindern eine Bildung von praktischem Wert zu geben, eine Bildung, durch die sie auf die Probleme des Lebens vorbereitet werden.“ Vielleicht stimmst du damit überein. Doch nicht nur Kinder benötigen diese Art Bildung. Die meisten haben festgestellt, daß mehr erforderlich ist, als lesen, schreiben und rechnen zu können, um das Leben in der heutigen Welt zu meistern.
Ein gutes Benehmen, eine innere Stärke, die einem hilft, schlechte Gewohnheiten abzulegen, die Fähigkeit, mit anderen gut auszukommen, und moralische Integrität — das sind nur einige Eigenschaften, die jemand aufweisen muß, wenn er mit dem Leben fertig werden und wahres Glück finden möchte. Jehovas Zeugen verwenden hauptsächlich die Bibel, wenn sie Personen helfen, diese Eigenschaften zu entwickeln.
Sie benutzen aber auch bibelerklärende Schriften, wie zum Beispiel ein Buch mit biblischen Geschichten, das viele Bilder enthält (unten ganz rechts). Kinder mögen es besonders gern. Zum Beispiel stand auf einem Zettel, den man in einem Kasten für freiwillige Spenden auf einem der Kongresse in Japan fand und der mit „Ein fünfjähriges Mädchen“ unterschrieben war, folgendes: „Von dem Geld, das ich immer bekomme, wenn ich meiner Mutter helfe, habe ich 745 Yen [3.35 US-Dollar] gespart. Es ist nur wenig, doch ich würde mich freuen, wenn Ihr es dazu verwenden würdet, so schöne Bücher wie Mein Buch mit biblischen Geschichten zu drucken.“
Mit Hilfe dieser Literatur und durch dieses Erziehungsprogramm wird Menschen geholfen, wahre Jünger Christi zu werden. Außenstehende sind von dem Benehmen dieser Jünger auf ihren kürzlich durchgeführten Kongressen beeindruckt gewesen. Der Verwalter des Stadions in Naples sagte darüber: „Ich erachte es als meine Pflicht, Ihnen zu sagen, daß Sie die ernsthaftesten, ordentlichsten und gebildetsten Leute sind, die mir je begegnet sind; und das ist nicht geschmeichelt.“
Ja, er konnte sehen, daß Jehovas Zeugen zufolge ihrer Bildung sehr wünschenswerte Eigenschaften entwickelt haben. Ein Polizist, der in Nagoya (Japan) den Verkehr regelte, sagte, nachdem er Zeugen Jehovas beobachtet hatte, folgendes: „Man kann sehen, daß diese Leute etwas lernen, was sie aus der Allgemeinheit herausragen läßt.“ Nein, durch diese Erkenntnis werden sie nicht dazu veranlaßt, sich besser vorzukommen als andere, sondern durch diese Erkenntnis wird ihr geistiges Niveau gehoben, so daß sie in der Lage sind, Eigenschaften zu entwickeln, die man heute so sehr vermißt.
Was wird aber auf den Kongressen gelehrt? Auf den nächsten zwei Seiten erscheinen einige Höhepunkte des Programms der Kongreßreihe „Göttliche Liebe“, einschließlich der Zusammenfassung der drei biblischen Dramen, die dort aufgeführt wurden.
Wie sind die Ergebnisse?
Jehovas Zeugen sind zu Tausenden in Hunderte von Städten gereist, um zu ihren Kongressen zu gelangen. In einer schwedischen Zeitung hieß es, daß „dies wohl die ruhigste und friedlichste Völkerwanderung der Geschichte“ gewesen sei. Die Zeugen wurden genau beobachtet. Was konnte man dabei feststellen? Ist ihr Erziehungsprogramm erfolgreich gewesen?
KEINE UNEHRLICHKEIT
In Italien geschah zum Beispiel folgendes: Eine Frau, die neben dem Kongreßgelände ein Geschäft betreibt, sagte zu einem Zeugen Jehovas: „Gestern habe ich einem von euch aus Versehen 10 000 Lire [12 US-Dollar] zuviel herausgegeben. Etwas später kam er wieder, um es mir zurückzugeben. Solange ich dieses Geschäft habe, ist mir das noch nicht passiert.“
War das nur ein Einzelfall? Nein. Die Ehrlichkeit der Zeugen Jehovas ist weit und breit bekannt. Als eine Kongreßdelegierte in den Vereinigten Staaten ihre Hotelrechnung mit einem Scheck bezahlen wollte, fragte sie, ob sie ihren Personalausweis vorzeigen solle. „Nein, nein“, antwortete der Angestellte. „Wenn wir den Zeugen Jehovas schon nicht mehr vertrauen können, wem dann sonst?“
KRAFT ZUM ABLEGEN SCHLECHTER GEWOHNHEITEN
Vielleicht befinden sich unter deinen Freunden oder Nachbarn einige, die ihr Leben durch den Alkoholismus, den Drogenmißbrauch oder andere schlechte Gewohnheiten ruiniert haben. Die italienische Zeitung La Nazione berichtete jedoch: „Unter ihnen [den neugetauften Zeugen Jehovas] befanden sich ehemalige Drogensüchtige, ehemalige Alkoholiker und Personen verschiedener Altersgruppen, die die Kraft fanden, mit schlechten familiären und sozialen Verhältnissen fertig zu werden.“
Ein Mann namens David, der einen der 108 Kongresse besuchte, die in den Vereinigten Staaten abgehalten wurden, sagte: „Ich war moralisch völlig heruntergekommen. Obwohl ich früher schon mit Jehovas Zeugen über die Bibel gesprochen hatte und wußte, daß meine Handlungsweise nicht richtig war, führte ich einen schlechten Lebenswandel. Doch dann geschah etwas, wodurch ich erkannte, wie sehr ich meinen schlechten Gewohnheiten versklavt war.“
„Unter dem Einfluß von Alkohol und Drogen“, erzählte David weiter, „rächten wir, ein Freund von mir und ich, uns einmal an meinem Nachbarn, indem wir sein Haus bis auf die Grundmauern niederbrannten. Schließlich erkannte ich, daß ich zu weit gegangen war. Da mich meine Schuldgefühle so sehr plagten, suchte ich Jehovas Zeugen auf. Nun begann ich mit ihrer Hilfe, ernsthaft die Bibel zu studieren.“
Später meldete er sich bei der Polizei und kam ins Gefängnis. Doch auch dort studierte er weiterhin die Bibel. Das Gefängnispersonal war von seinem guten Betragen so sehr beeindruckt, daß er einen Strafnachlaß erhielt. Obwohl er noch ein Strafgefangener war, erhielt dieser ehemalige Verbrecher, der vielen üblen Gewohnheiten verfallen war, die Erlaubnis, ohne Überwachung den Kongreß zu besuchen. Er war einer der 1 034 364 Kongreßdelegierten in den USA.
GUTE ZUSAMMENARBEIT
„Wenn wir euch nicht mit eigenen Augen bei der Arbeit beobachtet hätten, würden wir nicht glauben, daß es Leute wie euch gibt“, sagte der Verwalter des Stadions in Ascoli Piceno (Italien). Die Zeugen wurden dabei beobachtet, wie sie alle Stühle von der überdachten Zuschauertribüne forträumten, dann den Boden reinigten und die Stühle wieder an ihren Platz stellten. Der Verwalter sagte darüber folgendes: „Es wäre für uns unvorstellbar, solch eine Arbeit zu verrichten.“ Doch wenn die Menschen einander lieben, führen sie viele Arbeiten aus, die für sie normalerweise „unvorstellbar“ wären.
In Japan wurde zum Beispiel einen Tag vor dem Kongreß das riesige Blech beschmutzt, das man benutzt, um in einer der Hallen den Fußboden abzudecken. Normalerweise dauert es eine Woche, es zu säubern. Zur Überraschung der Verwaltung benötigten die Zeugen dazu nur 90 Minuten.
In der Houstoner Zeitschrift Chronicle vom 3. Mai 1980 war folgendes zu lesen: „Am vergangenen Wochenende belegten über 1 200 Männer von den Zeugen Jehovas den Fußboden des Astrodome mit 8 000 Sperrholzplatten, damit sie im kommenden Sommer diese Halle für ihre zwei Bezirkskongresse [„Göttliche Liebe“] mietfrei benutzen können.“ Diese ungewöhnliche Regelung kam zustande, weil die Verwaltung des Astrodome in Houston (Texas) die Zeugen bei der Benutzung der Halle im Vorjahr beobachtet hatte und sehr beeindruckt war, wieviel diese in kurzer Zeit geleistet hatten.
Zwei Jahre lang haben die Zeugen jedesmal vor einer Ausstellung das gesamte Spielfeld des riesigen Astrodome mit einer doppelten Schicht von 8 000 1,20 m × 2,40 m großen Sperrholzplatten belegt und diese zusammengenagelt. Die Sperrholzplatten waren wegen der schweren Wände und Tische, die aufgestellt werden mußten, zum Schutz des Spielfeldes notwendig. Nach einer Veranstaltung war es jedesmal notwendig, die Sperrholzplatten wieder zu entfernen. Die Nägel mußten beseitigt und die Platten im Keller aufgestapelt werden.
Die Zeugen deckten das Spielfeld in einer Rekordzeit von nur vier Stunden ab. (Facharbeiter hatten dazu vorher elf Stunden gebraucht.) So schnell arbeiteten die Zeugen, daß ein Beobachter sagte: „Es sah so aus, als ob der Fußboden gegossen worden wäre.“ Als dann die Veranstaltung zu Ende war, kamen sie wieder, sammelten die Sperrholzplatten ein, entfernten die Tausende von Nägeln, stapelten die Platten auf — und das alles in acht Stunden. Normalerweise werden dazu mehrere Wochen gebraucht.
Wie tief wurzeln jedoch diese Eigenschaften in ihnen, die sie mit Hilfe des Erziehungsprogramms entwickelt haben? Gehen sie von den biblischen Grundsätzen ab, wenn sie einem gewissen Druck ausgesetzt sind?
BEI VERFOLGUNG OHNE FURCHT
„Du kannst auf die Veranda gehen und dort zu Gott um Hilfe schreien.“ So wurde eine junge Zeugin Jehovas vor der ganzen Klasse von ihrem Lehrer verhöhnt, weil sie für biblische Grundsätze eintrat. Obwohl sie verspottet und mißhandelt wurde, hielt sie an ihrem Glauben fest. Sie befand sich unter den 1 860 Personen, die sich auf den Kongressen in Japan taufen ließen.
Andere, die in Japan getauft wurden, hatte man nicht in ihr Haus gelassen, und sie waren so gezwungen gewesen, monatelang bei jedem Wetter draußen zu schlafen, und das nur, weil sie biblische Zusammenkünfte besucht hatten. Eine dieser Personen wurde wochenlang jeden Abend, wenn sie schlafen wollte, mit Wasser überschüttet. Viele Frauen wurden von ihren Männern, die keine Vernunft annehmen wollten, brutal geschlagen. Doch diese neuen Zeugen hielten an ihrem Glauben fest und zeigten keine Furcht.
EINE WIRKLICHE HOFFNUNG
Während ein Zeuge Jehovas in Italien die Leute zu dem öffentlichen Vortrag „Warum wird ein Gott der Liebe Rache üben?“ einlud, sprach er in der Nähe eines Friedhofs auch eine Gruppe von Arbeitern an. Ein Arbeiter sah auf dem Einladungszettel nur den ersten Teil des Themas und sagte: „Ein Gott der Liebe? Den gibt es nicht.“ Dann führte er den Zeugen, ohne ein Wort zu sagen, zu einem Grab, das mit weißen Blumen bepflanzt war. Er sagte traurig: „Hier liegt mein kleines Mädchen, das nur drei Jahre alt geworden ist. Wenn Gott ein Gott der Liebe wäre, warum sollte er dann so etwas tun?“
Der Zeuge Jehovas erklärte dem Mann auf taktvolle Weise, daß der Tod nicht von Gott gewollt ist, daß die Bibel den Menschen aber die Hoffnung auf eine Auferstehung gibt (Röm. 5:12; Apg. 24:15). Der Mann war tief beeindruckt. Am selben Abend noch besuchte er den Kongreß und bat um ein Bibelstudium, damit er sein Kind wiedersehen könne. Er hat auf diese Weise eine wirkliche Hoffnung gefunden.
EIN ERFOLGREICHES PROGRAMM
Das alles zeigt, daß dieses Lehrprogramm den Menschen hilft, Eigenschaften zu entwickeln, die in der Welt sehr selten zu finden und doch sehr notwendig sind. Außerdem kann dieses Programm zu wahrer Zufriedenheit verhelfen. Ein Hotelbesitzer in Cosenza (Italien) sagte dazu folgendes: „Wir können von Jehovas Zeugen viel lernen. Es gibt nur einen Weg zum Glück: so zu denken wie sie.“
Warum nicht der Richtigkeit dieser Worte auf den Grund gehen? Mache dich mit diesem internationalen Erziehungsprogramm vertraut. Es kostet dich nichts, doch es gibt viel dabei zu gewinnen: die Fähigkeit, mit dem Leben fertig zu werden.
[Kasten auf Seite 10, 11]
Was wurde gelehrt?
WARUM EIN GOTT DER LIEBE RACHE ÜBEN WIRD
Gott wird das deshalb tun, weil er Gerechtigkeit liebt und alles Böse haßt (Ps. 11:5-7). Sein großer Name muß gerechtfertigt und sein Vorhaben ausgeführt werden. Wenn er in Kürze Rache üben wird, wird er unsere Erde von Korruption befreien und es so der befreiten Menschheit ermöglichen, zur Vollkommenheit zu gelangen. Blinde werden wieder sehen und Taube wieder hören können. Alle werden sich einer blühenden Gesundheit erfreuen.
DEM KÖNIGREICH GOTTES ERGEBEN SEIN
Buchstäblich von Millionen Kongreßdelegierten wurde die folgende Resolution angenommen: „Daher wollen wir den Beschluß fassen, daß wir uns vermehrt bemühen werden, eifrig die gute Botschaft vom Königreich zu predigen und mutig Gottes Gerichtsbotschaft zu verkündigen, solange Gott Zeit dafür einräumt. Wir werden dem Königreich Gottes weiterhin ganzherzig ergeben sein und uns bemühen, seine loyalen Untertanen zu sein.“
JUGENDLICHE, HASST DAS BÖSE
Unsere Entscheidung, Gott zu dienen, muß aus tiefstem Herzen kommen, denn viele, die der Versuchung, unsittlich zu handeln, gegenübergestanden haben, äußerten die folgenden Worte: „Mein Verstand sagte mir: ,Nein! Nein! Nein!‘, doch mein Gefühl sagte mir: ,Ja! Ja! Ja!‘“ Ein junger Verkündiger erzählte jedoch, wie er eine große Schwäche in sittlicher Hinsicht überwand: „Immer, wenn ich den Drang verspürte, unsittlich zu handeln, habe ich mir wiederholt gesagt: ,Jehova haßt dies, und deshalb hasse ich es auch.‘“
KINDER IN DER GERECHTIGKEIT ERZIEHEN
Die Liebe zu Gott ist nicht erblich. Eltern müssen ihre Kinder nicht nur manchmal bestrafen, sondern sie müssen sie auch in der Gerechtigkeit erziehen. Deshalb ist es erforderlich, dem Kind vernünftig zu erklären, welch schlimme Folgen eine falsche Einstellung haben kann.
AUFOPFERNDE LIEBE ERFORDERLICH
Die aufopfernde Liebe eine Liebe, wie Jesus sie bekundete, ist das Kennzeichen wahrer Christen (Joh. 13:35). Wegen dieser Liebe mußte Jesus viel erdulden, unter anderem einen qualvollen Tod. Wenn wir seine wahren Jünger sein wollen, dann müssen wir einander lieben, so wie Jesus uns liebte.
WIE WIR EINANDER IN LIEBE ERTRAGEN KÖNNEN
In einer Demonstration mußte sich eine Christin, die von einer Glaubensschwester barsch angefahren worden war, entscheiden, ob sie 1. den Fall einfach vergessen sollte oder 2. den Grundsatz aus Matthäus 5:23, 24 anwenden sollte, um den Frieden wiederherzustellen. Sie tat das letztere, obwohl sie ihrer Glaubensschwester kein Unrecht zugefügt hatte. Wenn wir bereit sind, den biblischen Rat, uns zu demütigen und Frieden zu stiften, zu befolgen, sind wir auch in der Lage, einander zu ertragen.
MORALISCHE INTEGRITÄT
Wir müssen uns immer wieder vor Augen führen, daß es sich nicht lohnt, Gottes Gesetz zu brechen, wenngleich dies auch vorübergehend Vergnügen zu bereiten scheint. Das Herz ist betrügerisch und findet für Übertretungen immer eine Entschuldigung (Jer. 17:9). Wenn sogar der Apostel Paulus ständig gegen seine sündigen Neigungen ankämpfen mußte, können wir es uns dann erlauben, dies nicht zu tun? Wir dürfen in unseren Bemühungen nicht nachlassen, denn sonst sind wir verloren.
GOTT HASST EHESCHEIDUNG
Einige haben daran gedacht, sich von ihrem Ehepartner scheiden zu lassen und einen anderen zu heiraten, obwohl das für sie bedeuten würde, aus der Christenversammlung ausgeschlossen zu werden. Sie mögen zwar wiederaufgenommen werden, doch sie sollten niemals vergessen, daß in Wirklichkeit Gott, der das Herz und alle Umstände kennt, der Richter ist (Hebr. 13:4).
BIBLISCHE DRAMEN
VERACHTE HEILIGE DINGE NICHT
Jakob ahmte den Glauben seines Großvaters Abraham nach, der auf Gottes Anweisung hin seinen Sohn Isaak fast als Opfer dargebracht hätte. Esau, Jakobs Bruder, verachtete heilige Dinge, indem er sein Erstgeburtsrecht für eine Mahlzeit eintauschte. Er stellte seine eigenen Interessen den Interessen Gottes voran. Machen wir unser kostbares Verhältnis zu Gott zum Mittelpunkt unseres Lebens, oder ist es in Wirklichkeit zweitrangig? Niemand möchte von sich denken, er sei ein Esau, aber wenn Jehova ihn für einen solchen hält, wird er dann den verheißenen Lohn erhalten?
JEHOVA WIRD DEN WEG SEINER LOYALGESINNTEN BEHÜTEN
Verschiedene Verkündiger haben an den Unvollkommenheiten einiger hervorragender Lehrer, die mit der Versammlung verbunden sind, Anstoß genommen. In den Tagen König Davids wurde die Loyalität einiger Männer in ähnlicher Weise auf die Probe gestellt. Obwohl David viele Fehler machte — er bereute sie demütig —, blieb er weiterhin der Gesalbte Gottes. Diejenigen, die ihre Loyalität gegenüber David bewahrten, wurden belohnt; untreue Personen dagegen verloren Gottes Gunst. Es ist deshalb sehr wichtig, niemals aus dem Sinn zu verlieren, welche Organisation Gott heute gebraucht. Wir dürfen auch nie vergessen, daß wir von ganzem Herzen loyal bleiben müssen.
NICHT EUER IST DIE SCHLACHT, SONDERN GOTTES
Wir Zeugen Jehovas haben Feinde, die uns als Volk gern vernichten würden. Wir können aber dasselbe Vertrauen haben wie König Josaphat. Er suchte bei Gott Schutz vor den Feinden, die sein Volk zu vernichten drohten. Da der König dafür sorgte, daß das Volk die Gesetze Gottes kannte und sie auch befolgte, wurde die Nation gerettet. Wenn wir die wahre Anbetung in allen Lebenslagen praktizieren und die Versammlungen sittlich rein erhalten, indem wir Gottes Gesetze anwenden, werden wir auch heute Gottes Schutz genießen und werden bald aus der Hand unserer Feinde gerettet werden.
[Kasten auf Seite 14]
ÜBERRASCHENDE GÄSTE AUS KUBA, DIE IHRE LAUTERKEIT BEWAHRTEN
Die in Nebraska (USA) erscheinende Zeitung „York News Times“ berichtete folgendes: „Unter den in vielen Zeitungen erwähnten ... kubanischen Flüchtlingen, die mit Booten in den Vereinigten Staaten ankamen, befand sich auch eine weniger bekannte Gruppe, deren einziges Verbrechen es war, daß sie trotz des Verbots ihrer Sekte Gott weiterhin auf ihre Weise anbetete.“
Viele dieser aus Kuba ausgewiesenen Zeugen Jehovas besuchten in den Vereinigten Staaten die Kongresse „Göttliche Liebe“. Sie berichteten über die Verfolgung, die sie auf Kuba erduldet hatten. Zwei junge Töchter eines Zeugen Jehovas weigerten sich zum Beispiel, an einer patriotischen Zeremonie teilzunehmen. Deshalb wurde ihnen der Tod angedroht. Man befahl ihnen, sich mit dem Rücken vor einen Soldaten zu stellen, der ein Maschinengewehr in der Hand hatte, und sagte ihnen, daß sie jetzt erschossen würden. Die Mädchen drehten sich ruhig um und erwarteten den Tod. Klick! Das Gewehr war nicht geladen. Die Beamten erkannten, daß die jungen Zeuginnen sogar unter Androhung des Todes an ihrem Glauben festhielten, und ließen sie frei.
Miriam, eine andere Zeugin, wurde von der kubanischen Polizei um drei Uhr morgens geweckt. Man gab ihr und ihrem Mann eine Stunde Zeit, um sich fertigzumachen. Dann mußten sie das Land verlassen. Als sie kurze Zeit später in einem überfüllten Boot den Vereinigten Staaten entgegenfuhren, kam ein heftiger Sturm auf. Einige der Boote, die in der Nähe waren sanken. Neben Miriam und ihren Kindern saß ein verurteilter Mörder. Sie betete laut zu Jehova, er möge sie doch beschützen. Schließlich schlief sie ein. Am nächsten Morgen weckte der Mörder sie und sagte: „Es scheint, daß Ihre Gebete erhört worden sind. Dort drüben ist Key West [USA].“
Die Kongreßbesucher wurden durch den Glauben dieser kubanischen Zeugen sehr ermuntert.
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Eine Ausstellung der in dem Erziehungswerk benutzten Bücher auf dem Kongreß in Osaka (Japan)
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BIBLISCHE DRAMEN
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Diese Kinder, die biblisch belehrt wurden, bewiesen ihre Hilfsbereitschaft, indem sie sagten: „Wir können auch mithelfen, Bücher auszugeben.“