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Die vierzig besten Jahre meines LebensDer Wachtturm 1976 | 15. November
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Glauben an die Verheißungen Jehovas und mein Vertrauen darauf gestärkt, denn die Bibel sagt: „Gott ist nicht ungerecht, daß er eure Arbeit und die Liebe vergessen würde, die ihr seinem Namen gegenüber erzeigt habt“ (Hebr. 6:10). (Eingesandt.)
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1976 | 15. November
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Achtung eingebüßt
● „Diejenigen, die Hastings Kamuzu Banda, den jetzigen Präsidenten des afrikanischen Landes Malawi, in den 1920er Jahren als Studenten an der Akademie Wilberforce gekannt haben, sagen, sie hätten die lang für ihn gehegte Achtung verloren“, schrieb Bette Owens in den in Dayton (Ohio, USA) erscheinenden „Daily News“. Zu diesen Enttäuschten zählt auch Flora Isabel Askew, die in Wilberforce unterrichtete. Sie soll gesagt haben: „Als ich hörte, daß er an Jehovas Zeugen Greueltaten verübt hat, sagte ich ,Ach du meine Güte, wie konnte er so schlecht werden und so etwas tun?‘ “
Jehovas Zeugen in Malawi haben brutale Verfolgung zu erdulden, weil sie ihre christliche Neutralität bewahren wollen und es daher ablehnen, Parteikarten zu kaufen, durch deren Erwerb sie Mitglieder der „Malawi Congress Party“ würden (Joh. 17:16; 18:36; Jak. 1:27). Sie zeigen aber gegenüber der Regierung, den „obrigkeitlichen Gewalten“, gebührenden Respekt (Röm. 13:1-7).
Die politische Stellung eines Machthabers allein bietet keine Gewähr dafür, daß er sich allgemeiner Achtung erfreut. Respekt und einen guten Namen erwirbt er sich hingegen durch Vortrefflichkeit in Wort und Tat. Treffend heißt es in der Bibel: „Ein [guter] Name ist besser als gutes Öl“ (Pred. 7:1). Sollte Dr. Banda daher nicht durch ein gesundes Urteilsvermögen veranlaßt werden, seine Macht dafür einzusetzen, daß den Greueltaten, die in Malawi an Jehovas Zeugen verübt werden, ein Ende gemacht wird, wodurch er wieder ein gewisses Maß der Achtung zurückgewinnen könnte, die ihm Menschen einst zollten?
Selbstverstümmelung empfohlen?
● Ein achtzehnjähriger Student der Universität von Washington stach sich das rechte Auge aus und hieb seine rechte Hand ab. Die Campuspolizei sagte, der Jugendliche habe auf dem Weg zum Krankenhaus folgende Worte zitiert: „Wenn dir aber dein rechtes Auge Ärgernis schafft, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle geworfen werde. Wenn dir deine rechte Hand Ärgernis schafft, so haue sie ab und wirf sie von dir. Es ist dir besser, daß eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre“ (Matth. 5:29, 30, „Luther“).
Personen, die den Zeitungsbericht über diese Selbstverstümmelung gelesen haben, mögen sich fragen, wie diese Äußerung Jesu gemeint sei. Das Ausreißen des Auges und das Abhauen der Hand sind hier nicht buchstäblich zu verstehen.
Wie diese Worte angewendet werden sollten, wird in Kolosser 3:5-7 gezeigt: „Ertötet daher die Glieder eures Leibes, die auf der Erde sind, in bezug auf Hurerei, Unreinheit, sexuelle Gelüste, schädliche Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist. Dieser Dinge wegen kommt der Zorn Gottes. Gerade in diesen Dingen wandeltet auch ihr einst, als ihr in ihnen lebtet.“ Die richtige Handlungsweise besteht also nicht darin, daß man sich selbst verstümmelt, sondern daß man die Glieder seines Leibes hinsichtlich Sünde ertötet (1. Kor. 9:27).
Religion und Gewalttat
● Während 14 Monaten kamen im libanesischen Bürgerkrieg schätzungsweise 18 000 bis 20 000 Menschen ums Leben. „Sowohl kaltblütige Morde als auch Menschenraub aus religiösen Gründen sind an der Tagesordnung“, schreibt Henry Tanner in einem Sonderbericht der „New York Times“. Dieser Reporter führt aber auch aus, er habe im Libanon „ebensoviel Mut, Anstand, Charakter und Rücksichtnahme beobachtet wie an anderen Orten“. Weshalb gibt es dann aber so viel Gewalttat?
Tanner erklärt: „Nach der Ansicht von Kennern der Eigenart der Libanesen hat die Religion ihren Einfluß als Hemmschuh für Gewalttätigkeiten in jenem verhältnismäßig armen Land verloren, das zwischen der arabischen und der westlichen Welt liegt, aber weder der einen noch der anderen angehört und zum Schauplatz eines Konflikts geworden ist — eines Konflikts zwischen den schwindenden Werten der Tradition und dem krassen neuzeitlichen Materialismus.“
Die Religionen im allgemeinen haben es unterlassen, den Menschen Lehren einzuschärfen, die Wertschätzung für geistige Dinge fördern und sie davon abhalten würden, zu Gewalttätigkeiten Zuflucht zu nehmen. Das nominelle Christentum hat im Libanon und anderswo gewiß, darin versagt. Doch Jehovas christliche Zeugen messen in jenem vom Krieg gezeichneten Land — und überall in der Welt — geistigen Dingen hohe Bedeutung bei und handeln so, daß sie sich ‘Schätze im Himmel aufhäufen’ (Matth. 6:19-21).
Darüber hinaus lehnen Jehovas Zeugen Gewalttätigkeiten ab, weil sie die biblische Ermahnung befolgen: „Jaget dem Frieden nach mit allen“ (Hebr. 12:14). Sie haben ‘ihre Schwerter zu Pflugscharen geschmiedet und ihre Speere zu Winzermessern und lernen den Krieg nicht mehr’ (Jes. 2:3, 4). Ja, die wahre Religion ruft Wertschätzung für geistige Werte hervor und hält diejenigen, die sie ausüben, von Gewalttätigkeiten zurück (2. Kor. 10:3, 4).
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