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  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
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  • „GROSSES AUSDEHNUNGSPROGRAMM“ TROTZ WIDERSTANDES
  • DER „GEIST“ DER WAHREN ANBETUNG
  • IMMER NOCH ETWAS WIDERSTAND
  • EINE VERÄNDERTE HALTUNG — WARUM?
  • SIE HUNGERN NACH DER BIBLISCHEN WAHRHEIT
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1975
w75 1. 11. S. 648-650

Wie wirkt sich das Predigen vom Königreich im katholischen Spanien aus?

AM Samstag, den 11. Mai 1974 versammelten sich 22 417 christliche Zeugen Jehovas in einer großen Stierkampfarena in Barcelona (Spanien). Es war wirklich eine bedeutsame Zusammenkunft, die größte, die die Zeugen bis dahin in Spanien erlebt hatten. Ja, erst seit 1971 haben in diesem Land solche Kongresse stattgefunden.

In den Jahren davor hatte die spanische Regierung den Zeugen die Genehmigung verweigert, Zusammenkünfte abzuhalten, bei denen die Bibel betrachtet wird, und ihren öffentlichen Predigtdienst auszuüben. Jehovas Zeugen hatten Belästigungen, die Beschlagnahme von Eigentum, körperliche Mißhandlungen, ungerechtfertigte Inhaftierungen und eine schmachvolle Behandlung hinzunehmen — all das besonders auf Anstiften der katholischen Geistlichkeit.

Doch trotz dieses Widerstandes ahmten die christlichen Zeugen Jehovas in Spanien Jesus Christus nach und fuhren fort, mit ihren Mitmenschen über die „gute Botschaft vom Königreich Gottes“ zu sprechen (Luk. 8:1). Sie waren fest davon überzeugt, daß viele Bürger dieses Landes den ernsthaften Wunsch hatten, eine genaue Erkenntnis über Gott zu erlangen und seinen Willen zu tun. Die Ergebnisse ihrer entschlossenen Anstrengungen, in dem überwiegend katholischen Spanien zu predigen, sind herzerfreuend.

„GROSSES AUSDEHNUNGSPROGRAMM“ TROTZ WIDERSTANDES

Aus einem Bericht, der im Jahrbuch 1949 der Zeugen Jehovas veröffentlicht wurde, ging hervor, daß in Spanien damals 34 Zeugen tätig waren. In dem Bericht hieß es jedoch, sie würden „mit der Gnade des Herrn ... weiterhin Jehova lobsingen. Sie sind sehr darauf bedacht, das große Ausdehnungsprogramm mit durchzuführen.“

Und das taten sie auch. Ende 1958 waren in Spanien im Durchschnitt 894 Zeugen Jehovas tätig. Im darauffolgenden Jahr gab der spanische Innenminister mehrere Rundschreiben heraus, in denen er die vollständige Ausrottung des christlichen Werkes der Zeugen Jehovas in diesem Land anordnete. Daraufhin wurden viele Geldstrafen verhängt, und es kam zu einer Welle von Verhaftungen und zu anderem Terror. Trotzdem stieg die Zahl der Zeugen weiterhin an, und, bis Ende 1966 waren sie auf 4 302 angewachsen. Die Ausdehnung ging während all der Jahre, in denen ihr Werk von der Regierung verboten war, weiter.

Dann kam der 10. Juli 1970. An jenem Tag gab die spanische Regierung bekannt, daß sie die „Asociación de los Testigos de Jehovah“ gesetzlich anerkannt habe. Dadurch war es möglich, biblische Literatur nach Spanien einzuführen, Königreichssäle zu eröffnen und große Kongresse zu veranstalten. Heute gibt es in Spanien über 31 000 Zeugen Jehovas.

Zufolge dieses Wachstums wurden viele neue Versammlungen gegründet. Im September 1972 gab es 162, im darauffolgenden Jahr 294 und im Mai 1975 bereits 494 Versammlungen.

Damit alle diese Versammlungen eine Stätte hatten, an der sie ihre Zusammenkünfte abhalten konnten, wurden Hunderte von Königreichssälen eröffnet. In 49 der 50 Provinzen Spaniens findet man heute Königreichssäle. Das ist beeindruckend, besonders wenn man bedenkt, daß der erste Königreichssaal erst im Dezember 1970 der Bestimmung übergeben wurde. Tatsächlich wurde in Spanien ein „großes Ausdehnungsprogramm“ verwirklicht. Wie war dies trotz des heftigen Widerstandes möglich?

DER „GEIST“ DER WAHREN ANBETUNG

Jesus Christus sagte über die „wahren Anbeter“ Gottes: „Die Stunde [kommt], und sie ist jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater mit Geist und Wahrheit anbeten werden“ (Joh. 4:23). Gott „mit Geist“ zu dienen heißt auch, ihm von Herzen zu dienen. Dieser Geist kommt mitunter durch eine beachtenswerte Selbstaufopferung zum Ausdruck.

Spanien ist zum Beispiel ein Land, in dem viele wegen der steigenden Lebensmittelpreise und der hohen Mieten mehr als einer Beschäftigung nachgehen müssen. Trotzdem stieg von 1973 bis 1974 die Zahl der Zeugen Jehovas, die als Vollzeitprediger dienen, von 1 690 auf 2 786, obgleich sie für diese Tätigkeit nicht bezahlt werden.

Jehovas Zeugen scheuen keine Mühe, um möglichst viele Personen mit der biblischen Wahrheit zu erreichen. In Albacete, einer im Süden des Landes gelegenen Stadt mit 100 000 Einwohnern, gibt es zum Beispiel 90 Zeugen. Es erhob sich die Frage, wie man die Einwohner der ungefähr 200 umliegenden Städte und Dörfer in der Provinz Albacete erreichen könne. Nur wenige Zeugen am Ort besitzen einen Wagen, und da sowohl die Zusammenkünfte als auch der Predigtdienst auf Sonntag festgesetzt waren, verblieb wenig Zeit, um diese abgelegenen Gebiete zu besuchen.

Die Versammlung entschloß sich deshalb, zwei billige Gebrauchtwagen zu kaufen. Die Zusammenkünfte wurden auf den Samstag verlegt, so daß der ganze Sonntag zum Predigen in diesen Städten und Dörfern zur Verfügung stand. Was war das Ergebnis?

In sieben Monaten wurden bei den Leuten in diesen Gebieten 4 644 Bücher abgegeben, in denen biblische Wahrheiten erklärt werden. Viele nahmen das Angebot eines kostenlosen wöchentlichen Heimbibelstudiums an. Ja, es bekundeten so viele Personen Interesse, daß es notwendig wurde, für fünf verschiedene Gruppen dort Zusammenkünfte abzuhalten.

Der Geist der wahren Anbetung bewog Personen aus einer Anzahl anderer Länder, mit ihren Familien nach Spanien zu ziehen. Sie kamen aus den Vereinigten Staaten, aus Kanada, Deutschland, von den Britischen Inseln, und eine Person kam sogar aus Japan. Einige von ihnen erlernten die spanische Sprache erst nach ihrer Ankunft in Spanien, doch sie verbringen heute ihre ganze Zeit im Predigtdienst.

IMMER NOCH ETWAS WIDERSTAND

Obwohl Jehovas Zeugen in Spanien heute gesetzlich anerkannt sind, tritt hier und da, besonders in kleineren Städten und Dörfern, noch Widerstand auf. Als zum Beispiel ein älteres Ehepaar in der Stadt La Calahorra (Granada) biblische Traktate verteilte, trat ein Priester auf die Straße und forderte es heraus. Er schrie sogar, damit die dabeistehenden Kirchgänger es auch hören konnten. Dann erschien eine Bande Kinder, die ausrief: „Hinaus mit den Dämonen! Verschwindet aus der Stadt!“

Das Ehepaar verließ daraufhin das Gebiet, kehrte aber am darauffolgenden Tag wieder zurück und setzte die Traktatverteilung ohne irgendwelche weitere Störung bis zum Ende fort. Die beiden sagten: „Wir erkannten, daß die Kinder aus Unwissenheit handelten und daß sie keine Schuld traf.“

In Las Cuevas de Fátima (Granada) schlug kürzlich ein Priester einen Zeugen Jehovas und hetzte eine Pöbelrotte gegen ihn auf. Sowohl katholische als auch protestantische Geistliche veröffentlichen beständig Bücher, Broschüren und Artikel in dem Bemühen, der Tätigkeit der Zeugen Jehovas entgegenzuwirken.

EINE VERÄNDERTE HALTUNG — WARUM?

Insgesamt jedoch nimmt die Bevölkerung Spaniens dem Werk der Zeugen Jehovas gegenüber eine andere Haltung ein als früher. Viele hören nun bereitwillig zu, wenn ein Zeuge bei ihnen vorspricht, um sich mit ihnen über die Bibel zu unterhalten; dies ist besonders in größeren Städten der Fall, wo sich die Leute weniger Sorgen darum machen, was ihre Nachbarn denken.

Selbst Personen, die mit Jehovas Zeugen nicht einiggehen, sehen ein, daß es vernünftig ist, den Zeugen die Freiheit einzuräumen, mit anderen über ihren Glauben zu sprechen. Nachdem in der Stadt Munera Widerstand aufgelodert war, schrieb ein Journalist in der Zeitung La Voz de Albacete:

„Wir müssen uns darüber im klaren sein, daß in Spanien Religionsfreiheit besteht und daß sie [Jehovas Zeugen] aufgrund dieser Freiheit predigen dürfen ... Und außerdem tun sie etwas, was wir nicht tun: Sie versuchen, die Menschen über die Dinge Gottes zu belehren. Wir haben das Feld geräumt ... Wir sollten unser Verhalten überdenken. Jesus Christus befürwortete niemals Gewalttätigkeit und war andererseits stets bereit zu lehren, selbst wenn ihm die Pharisäer Fangfragen stellten.“

Überdies geht der Einfluß des Katholizismus in Spanien zurück. Die Geistlichkeit hat selbst dazu beigetragen, daß viele der katholischen Kirche den Rücken kehren. Die Leute stellen zum Beispiel fest, daß sich Priester politisch betätigen. Einige haben sich der liberalen „Linken“ zugewandt und wollen damit zeigen, daß sie für die Arbeiterklasse sind. Doch mit dieser Taktik kommen sie zu spät. Sie können die Mehrheit des Volkes nicht täuschen. Eine Dame bemerkte gegenüber einem Zeugen Jehovas, der in der Nähe von Níjar (Almería) predigte: „Das Verhalten der Priester führt dazu, daß wir den Glauben verlieren. Sie erscheinen mit aufgekrempelten Ärmeln und offenen Hemden — und rauchen. Sie tragen selbst dazu bei, daß wir ihnen nicht mehr glauben.“

Viele Priester stimmen untereinander auch nicht mehr hinsichtlich der christlichen Lehre überein. Zwei Vollzeitprediger der Zeugen Jehovas aus San Javier (Murcia) erklärten: „Wir haben uns mit den meisten Priestern in diesem Gebiet unterhalten. Jeder von ihnen brachte Gedanken zum Ausdruck, die von denen der anderen Priester abwichen. Der Priester von San Pedro del Pinatar gab sogar zu, daß der Gebrauch von Bildnissen in der Anbetung falsch ist.“

SIE HUNGERN NACH DER BIBLISCHEN WAHRHEIT

Tausende von Spaniern hungern nach der biblischen Wahrheit. Jehovas Zeugen gaben in nur zwei Jahren, d. h. bis zum Herbst 1974, bei diesen gottesfürchtigen Menschen 1 022 576 Bücher und Bibeln sowie 500 000 Broschüren und 4 000 000 Exemplare der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! ab. Vom Herbst des Jahres 1972 bis zum Herbst des Jahres 1973 wurden in Spanien 3 486 Personen von Jehovas Zeugen getauft. Im darauffolgenden Jahr waren es 7 070 Personen. Dabei wurden aber nicht etwa blindlings Neugierige oder Kinder getauft. Die Taufe, die Jehovas Zeugen durchführen, symbolisiert jemandes Hingabe an Jehova Gott und wird erst vorgenommen, nachdem der Betreffende einige Monate die Bibel studiert hat.

Zu den Personen, die in Spanien den Wunsch bekundet haben, mehr über die Bibel kennenzulernen, gehören auch einige katholische Priester. Ein Priester bat schriftlich um eine Unterredung mit Zeugen Jehovas, und daraufhin wurde ein regelmäßiges Bibelstudium mit ihm begonnen. Vor einiger Zeit besuchten in Málaga und Barcelona einige Priester die Zusammenkünfte im Königreichssaal, Und im Bergbaugebiet von Asturias, im Norden des Landes, forderte ein Priester seine Gemeinde auf, Jehovas Zeugen freundlich zu behandeln und sie anzuhören.

Bis heute kommt jedoch nur ein Zeuge Jehovas auf je 1 124 Bürger Spaniens. In einem Bericht des dortigen Büros der Watch Tower Society hieß es: „Es gibt ganze Gruppen von Städten mit einer Gesamtbevölkerungszahl von 50 000 bis 70 000 Einwohnern, die noch nie von einem Zeugen Jehovas erreicht worden sind.“

Sprichst du Spanisch? Bist du frei und verfügst über die finanziellen Mittel, um nach Spanien zu ziehen? Wenn ja, so erbitte vom Büro der Watch Tower Bible and Tract Society in Barcelona Auskunft. Vielleicht kannst du einen unmittelbaren Anteil am Predigen vom Königreich im katholischen Spanien haben.

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