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Erwachet! 1976
g76 22. 3. S. 25-28

Trotz grausamer Verfolgung standhaft auf Gottes Seite

IN DEM afrikanischen Land Malawi sind unschuldige Christen zum vierten Mal in den letzten Jahren Opfer grausamer Verfolgung. Wie bereits in der Erwachet!-Ausgabe vom 8. Februar berichtet, wurden Tausende von Zeugen Jehovas aus Malawi, die 1972 wegen grausamer Verfolgung in ihrem Land nach Moçambique geflohen waren, zur Rückkehr in ihre Heimat gezwungen. Dort sind sie jetzt wieder einer unmenschlichen, entwürdigenden Behandlung ausgesetzt.

Dies geschieht nicht, weil sie irgendwelche Gesetze gebrochen hätten. Jehovas Zeugen sind überall in der Welt als äußerst gesetzestreue Staatsbürger bekannt. Der Journalist Guy Wright schrieb in der Zeitung San Francisco Examiner: „Man kann sie als Musterbürger ansehen. Sie zahlen gewissenhaft ihre Steuern, pflegen die Kranken, bekämpfen das Analphabetentum.“ Es wird allgemein anerkannt, daß es unter ihnen die Verbrechen, die Korruption und die Unsittlichkeit, die heute so weit verbreitet sind, nicht gibt.

Jehovas Zeugen halten aber in Malawi — wie anderswo — konsequent an ihrer Neutralität in politischen Angelegenheiten fest. Diese Haltung stützt sich auf die Bibel. Jesus sagte von seinen Nachfolgern: „Sie [sind] kein Teil der Welt ..., so, wie ich kein Teil der Welt bin“ (Joh. 17:14). Aus diesem Grunde weigern sie sich, Parteimitgliedskarten der herrschenden „Malawi Congress Party“ zu erwerben, die das Bild Dr. H. Kamuzu Bandas tragen, des Präsidenten Malawis auf Lebenszeit, eines Ältesten der presbyterianischen Kirche. Das hat ihnen schreckliche Verfolgung eingebracht, zu der von höchster Regierungsebene aus aufgerufen wurde.

Standhaftigkeit

Die geistige Einstellung, mit der die malawischen Zeugen dies ertragen, hat sich für sie selbst als eine Stärkung und für ihre Glaubensbrüder in anderen Ländern als eine große Ermutigung erwiesen. Sie haben die Welt wissen lassen, daß es auch heute noch Christen gibt, die ihren Glauben an Gott bewahren, ganz gleich, wie grausam man sie verfolgt.

Dies wird aus den Äußerungen vieler malawischer Zeugen ersichtlich, die bei Befragungen antworteten: „Wir werden in bezug auf unseren Glauben an Gott niemals Kompromisse eingehen, selbst wenn die Angreifer uns mit dem Tode drohen.“

So sagte ein älterer Zeuge aus Malawi bei einem Interview: „Wir wissen, daß Jehova einen Grund haben muß, wenn er diese Verfolgung zuläßt. Wir sind entschlossen, mit ihm so lange zusammenzuarbeiten, bis dieser Zweck erfüllt ist.“

Der Interviewer bemerkte: „Bei allen Zeugen — auch den Kindern — hatte man den Eindruck, daß sie geistig sehr stark waren.“ Er berichtete auch, daß die Aufseher der Versammlungen „keinerlei Angst zeigten, sondern ungeachtet der Folgen in ihrem Hirtenwerk fortfuhren“.

Was für ein Zeugnis ist ihr Glaube doch für die Welt! In den kommenden Zeitaltern der neuen Ordnung Gottes wird ihr heutiger treuer Wandel gelobt werden, wenn aus der Geschichte treuer Christen dieser Zeit erzählt werden wird.

Flucht nach Sambia

Als vor einigen Monaten Zehntausende malawischer Zeugen Jehovas, die sich in Moçambique aufgehalten hatten, zwangsweise nach Malawi zurückgesandt wurden, flohen Tausende in das Nachbarland Sambia. Die Flüchtlinge schlugen dort bei Sinda Misale im Bezirk Chipata ein Lager auf, und einigen Versammlungen der Zeugen Jehovas in dieser Gegend wurde Gelegenheit geboten, sie mit Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderem zu versorgen. In diesem Flüchtlingslager im äußersten Osten Sambias, an der Grenze nach Malawi, hielten sich bis Ende Oktober ungefähr 4 800 Zeugen auf.

Wer das Lager besuchte, war über den regen Betrieb erstaunt, der dort herrschte. Ein Besucher sagte: „Buchstäblich überall wurde gearbeitet. Einige der Brüder steckten Plätze ab, auf denen die Neuankömmlinge ihre Hütten bauen konnten. Andere, denen bereits ein Platz zugewiesen worden war, waren eifrig mit dem Bauen beschäftigt. Der bereits fertiggestellte Teil des Lagers war sauber und ordentlich.“

Der Berichterstatter stellte auch fest, daß viele Zeugen jeden Alters und beiderlei Geschlechts überall im Busch damit beschäftigt waren, für diese Hütten Stämme zu schlagen und Gras zu schneiden. Die Frauen schafften die Erde für den Fußboden ihrer Behausung heran.

Während mehrere Zeugen Jehovas Versorgungsmaterial abluden, fragte der Reporter den Beamten, dem die Leitung des Lagers übertragen worden war, was seine Eindrücke seien. Er antwortete: „Die Leute beeindrucken mich sehr. Sie arbeiten schwer und brauchen fast gar keine Aufsicht. Ich bin sicher, daß sie Beachtliches leisten könnten, würde man ihnen ein Stück Land geben und ihnen sagen, sie sollten es bebauen.“

Auch in der Krankenstation, die im Lager eingerichtet worden war, konnte man die harte Arbeit und die Disziplin beobachten. Dort behandelte medizinisches Personal der Zeugen die Kranken gemeinsam mit drei vom Staat Sambia ausgebildeten Krankenschwestern. Zwar waren die meisten Zeugen im Lager recht mager, weil sie vor ihrer Ankunft in Sinda Misale lange Zeit ohne Nahrung im Busch zugebracht hatten, doch fiel auf, daß sie recht kräftig und regsam waren.

Kompromißlos trotz Leiden

Im Lager Sinda Misale gingen viele Berichte über die Qualen ein, die den Zeugen — alt und jung — von offiziellen Vertretern der „Malawi Congress Party“, Anhängern des Jugendbundes und Angehörigen der Polizei zugefügt worden waren.

So wurden zum Beispiel am 28. September 1975 sechs Zeugen, Männer und Frauen, zum Büro der „Malawi Congress Party“ in Chimutu, in der Gegend von Lilongwe, gebracht. Man befahl ihnen, Parteimitgliedskarten zu kaufen, doch alle weigerten sich. Darauf fesselte man sie und schlug sie unbarmherzig.

In Mkochi wurde eine ältere Zeugin Jehovas von Jugendlichen schwer verprügelt, weil sie keine Mitgliedskarte kaufen wollte. Dabei wurde ihr ein Zahn ausgeschlagen; anschließend ließ man sie bewußtlos liegen.

Eine andere ältere Zeugin, die aus Mambala stammt, berichtete, daß sie am 26. August mit ihrer schwangeren Tochter, aus Moçambique kommend, zu Hause eintraf und daß Beamte der Partei von ihnen verlangten, Mitgliedskarten zu erwerben. Nachdem sich gezeigt hatte, daß die beiden Frauen dies nicht tun würden, jagte man sie aus dem Dorf. Sie hielten sich daraufhin außerhalb des Dorfes auf. Nachts schliefen sie unter einem Baum.

Einige Tage später stand der Tochter die Geburt ihres Kindes unmittelbar bevor. Die Mutter bat die Dorfbewohner um die Genehmigung, ihre Tochter in eines der Häuser zu bringen, damit das Kind dort zur Welt kommen könne. Alle im Dorf lehnten es ab. Der Häuptling verspottete sie mit den Worten: „Ruf doch deinen Gott Jehova an, er soll dir eine Leiter schicken, damit du deine Tochter in den Himmel schaffen kannst. Dann kann sie ihr Kind dort kriegen.“

Die junge Frau brachte das Kind unter dem Baum zur Welt, während die Dorfbewohner um sie herumstanden und zuschauten. Unmittelbar nach der Entbindung jagten der Häuptling und seine Leute die alte Mutter weg und ließen die Tochter mit ihrem soeben geborenen Kind unter dem Baum allein.

Viele Flüchtlinge im Lager Sinda Misale hatten Ähnliches erlebt. Doch immer wieder wurde berichtet, daß diejenigen, die verfolgt wurden, standhaft blieben. Ein Beobachter erzählte: „Obwohl eine solch große Anzahl Berichte über grausame Verfolgung einging, war noch kein einziger dabei, gemäß dem jemand den Verfolgern nachgegeben hätte.“

Ausharren unter lang anhaltender Erprobung des Glaubens

Ein anderer Bericht ging von vier Zeugen ein, die kurz zuvor aus einem Gefängnis in Malawi entlassen worden waren. Zusammen mit einem anderen Zeugen hatte man sie ein Jahr und fünf Monate lang gefangengehalten, bevor sie im Juni 1974 vor Gericht gestellt wurden. Während dieses gesamten Zeitraums wandte man verschiedene Arten der Folterung bei ihnen an, um sie dazu zu bringen, ihrem Glauben an Gott abzuschwören. Man prügelte sie schwer und anhaltend und führte lange Verhöre mit ihnen durch. Sie sollten die Namen ihrer Mitchristen, beispielsweise der verantwortlichen Aufseher, preisgeben. Aber sie verrieten ihre Brüder nicht und verweigerten die Aussage.

Darauf erhielten die Gefängnisbeamten Anweisung, den fünf Zeugen 9 Tage lang nichts zu essen zu geben. Außerdem sperrte man sie in eine Dunkelzelle ein und ließ sie 19 Tage lang keine Sonne und kein Licht sehen. Schließlich verlegte man sie in eine andere Zelle, die sehr schmutzig war. Einer der Männer starb infolge dieser Behandlung, hatte aber nicht nachgegeben. Die anderen vier sagten, sie hätten inbrünstig zu Jehova gebetet und die Kraft erhalten, diese Glaubensprüfung durchzustehen.

Einmal kamen die Beamten in die Gefängniszellen und brachten den Zeugen etwas zu essen. Sie verlangten aber von ihnen, vor dem Essen laut zu beten. Da Jehovas Zeugen bei den Mahlzeiten Gott danken, taten sie das auch. Doch unmittelbar nach dem Gebet beschuldigte man sie, „eine ungesetzliche Vereinigung zu unterstützen“. Als Grund wurde angegeben, derjenige, der das Gebet gesprochen habe, habe dieselben Ausdrücke gebraucht, die anderswo von Jehovas Zeugen verwendet würden, darunter den Namen Gottes, Jehova.

Im Juni wurden sie vor Gericht gestellt und zu Schwerstarbeit verurteilt. Als die Aufsichtsbeamten aber sahen, daß die Zeugen ihre harte Arbeit äußerst zuverlässig ausführten, übertrug man ihnen die Aufsicht über andere Gefangene. Sie erwarben sich die Hochachtung der Gefängnisbeamten.

Man ließ den vier Zeugen auch die Freiheit, mit anderen Gefangenen über die Bibel zu sprechen. Die Gefängnisverwaltung stellte der Gruppe 19 Bibeln in der Nyandscha-Sprache zur Verfügung. Der verantwortliche Beamte sagte den Zeugen dabei: „Nehmt die Bibeln und belehrt die Verbrecher hier, damit sie gute Menschen werden.“ Innerhalb kurzer Zeit wurden acht Bibelstudien angefangen, eines davon mit einem Wärter.

Anfang Oktober 1975 ließ man die vier Zeugen schließlich frei. Sie begaben sich nach Sambia, in das Lager Sinda Misale, wo sie über ihre Erlebnisse berichteten. Während all ihrer Glaubensprüfungen hatten sie gespürt, daß die stärkende Kraft Jehovas mit ihnen war.

Standhaft trotz weiterer Verfolgung

Gegen Ende Oktober veranlaßte die Regierung Malawis, daß die Tausende von Zeugen in dem Lager in Sambia nach Malawi ausgewiesen wurden. So sahen sich die Zeugen wieder der sadistischen Grausamkeit der Anhänger der „Malawi Congress Party“ gegenüber.

Doch Jehovas Zeugen in Malawi bleiben trotzdem standhaft, ganz gleich, welchen Geschlechts oder Alters sie sind. Selbst kleine Kinder beweisen ihre Treue. Sie alle sind entschlossen, das, was sie als richtig erkannt haben und wovon sie wissen, daß es Gottes Wille ist, niemals aufzugeben. Sie werden keinen Verrat an Gott begehen und in bezug auf ihren Glauben keine Kompromisse machen.

So wird in unserer Zeit in dem diktatorischen Land Malawi ein weiteres Kapitel im Buch christlicher Glaubenstaten geschrieben. Es nimmt den gleichen Platz ein wie der Bericht der Bibel in Hebräer, Kapitel 11, in dem von vielen Treuen der alten Zeit die Rede ist. Dort wird davon gesprochen, daß Männer wie Gideon, Barak, Simson, Jephtha, David, Samuel und andere „durch Glauben Königreiche niederkämpften, Gerechtigkeit wirkten“. Es wird auch darauf hingewiesen, daß „andere Männer ... gefoltert [wurden], weil sie keine Erlösung durch ein Lösegeld annahmen“, das heißt, indem sie einen Kompromiß geschlossen oder ihren Glauben an Jehova Gott verleugnet hätten.

In demselben Kapitel des Hebräerbriefes wird auch berichtet: „Andere erhielten ihre Erprobung durch Verspottungen und Geißelungen, in der Tat, mehr als das, durch Fesseln und Gefängnisse. Sie wurden gesteinigt, sie wurden auf die Probe gestellt, sie wurden zersägt, sie starben durch Hinschlachtung mit dem Schwert, sie gingen in Schaffellen, in Ziegenhäuten umher, während sie Mangel, Drangsal, Mißhandlung erlitten; und die Welt war ihrer nicht würdig“ (Hebr. 11:32-38).

In Hebräer, Kapitel 12, Vers 1 wird von diesen Treuen als von „einer so großen Wolke von Zeugen“ gesprochen. Zu dieser „großen Wolke von Zeugen“ zählen jetzt bestimmt auch jene Christen in Malawi, die den gleichen Glauben an Gott bekunden. Wenn auch einige von ihnen vielleicht sterben und viele andere grausam mißhandelt werden, sind diese treuen Christen entschlossen, nicht zuzulassen, daß Satan, der Teufel, und seine Helfershelfer auf der Erde ihre Treue brechen. Sie werden durch die Zusicherung Gottes getröstet, daß sie, selbst wenn sie wegen ihrer Lauterkeit gegenüber Gott sterben, „eine bessere Auferstehung erlangen“ können, die mit der Aussicht auf ewiges Leben verbunden ist (Hebr. 11:35).

Sie verstehen auch, daß Jehova Verfolgung so lange zuläßt, bis seine Zeit gekommen ist, die Welt Satans zu beseitigen. Darum mußten Diener Gottes auch schon früher Verfolgung ertragen, zum Beispiel Hiob. Auch wenn — wie in Hiobs Fall — die Erprobung sich über längere Zeit hinzieht, sind Jehovas Zeugen in Malawi zuversichtlich, daß das Ergebnis schließlich wie bei Hiob zu ihren Gunsten ausschlagen wird und daß irgendwelcher Schaden, den sie jetzt durch die grausame Verfolgung erleiden, mehr als ausgeglichen werden wird (Hiob 1:9-12; 2:3-7; 42:12-17).

Es wird nicht mehr lange dauern, bis Gott sein Urteil an diesem satanischen System der Dinge vollstreckt. Gott wird alle Bosheit auf der Erde beseitigen, um Platz zu schaffen für die gerechten ‘neuen Himmel und die neue Erde’, die er verheißen hat (2. Petr. 3:13). Die Feinde Gottes, die sein Volk unaufhörlich verfolgen, „werden in die ewige Abschneidung weggehen, die Gerechten aber in das ewige Leben“ (Matth. 25:44-46).

So haben Jehovas Zeugen in Malawi also, während sie wegen ihres Glaubens an Gott schreckliche Verfolgung erleiden müssen, die feste Zusicherung Gottes, daß sie als Lohn die Gelegenheit erhalten werden, in seiner neuen Ordnung ewig zu leben. Dies macht sie freudig, denn sie wissen, daß die „geprüfte Echtheit“ ihres Glaubens, die „viel wertvoller [ist] als Gold, das vergeht, obwohl es durch Feuer erprobt wird, bei der Offenbarung Jesu Christi als eine Ursache zum Lobpreis und zur Herrlichkeit und Ehre erfunden“ werden wird (1. Petr. 1:6, 7; Ps. 37:10, 11, 28, 29).

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