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    Der Wachtturm 1971 | 1. Juli
    • Das entzweite Haus vereinigen

      „Wie kannst du, Frau, wissen, daß du deinen Mann nicht retten wirst? Oder wie kannst du, Mann, wissen, daß du deine Frau nicht retten wirst?“ — 1. Kor. 7:16.

      1. Was sagte Jesus in bezug auf Familien voraus, und warum?

      WIE entsteht ein entzweites Haus? Dadurch, daß ein oder mehrere Glieder einer Familie Gottes Wahrheit, die Wahrheit über das in der Bibel geoffenbarte Vorhaben Gottes, kennenlernen. Genau das sagte Jesus Christus gemäß Lukas 12:51-53 mit den Worten voraus: „Meint ihr, ich sei gekommen, Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch entschieden, sondern eher Entzweiung. Denn von nun an werden fünf in einem Haus entzweit sein: drei gegen zwei und zwei gegen drei. Sie werden entzweit sein: Vater gegen Sohn und Sohn gegen Vater, Mutter gegen Tochter und Tochter gegen ihre Mutter, Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter und Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter.“ Mit diesen Worten zeigte Jesus, daß in einer Familie nicht immer alle bereit sind, die von Gott kommende Wahrheit anzunehmen oder anzuerkennen.

      2, 3. Welche weise Einstellung sollten Verheiratete haben, die in einem entzweiten Haus leben, wenn man bedenkt, daß Jesus kein Ehezerrütter ist?

      2 Da Gottes Wahrheit in dieser Welt nicht populär ist, gibt es viele Menschen, die sie ablehnen und die besonders daran Anstoß nehmen, wenn einer oder mehrere ihrer Angehörigen für Gott und sein Königreich Stellung beziehen. Nach den prophetischen Worten Jesu sind solche entzweiten Familien unausbleiblich. Bedeutet das aber, daß die Lage in einem entzweiten Haus aussichtslos ist, daß sie sich nicht ändern läßt? Nein, eine Änderung zum Guten ist möglich. Jesus ist kein Ehezerrütter, und deshalb bringt jemand, der Gottes Wahrheit kennenlernt, seine Ehe nicht in Gefahr. Welche vernünftige und optimistische Einstellung Verheiratete, die in einem entzweiten Haus leben, haben sollten, zeigen die Worte des Apostels Paulus in 1. Korinther 7:12-16:

      3 „Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und sie dennoch einverstanden ist, bei ihm zu wohnen, so verlasse er sie nicht; und eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, der dennoch einverstanden ist, bei ihr zu wohnen, verlasse ihren Mann nicht. Denn der ungläubige Ehemann ist in Verbindung mit seiner Frau geheiligt, und die ungläubige Ehefrau ist in Verbindung mit dem Bruder geheiligt; sonst wären ja eure Kinder unrein, nun aber sind sie heilig. Wenn aber der Ungläubige dann weggeht, so mag er weggehen; ein Bruder oder eine Schwester ist unter solchen Umständen nicht sklavisch gebunden, sondern Gott hat euch zum Frieden berufen. Denn wie kannst du, Frau, wissen, daß du deinen Mann nicht retten wirst? Oder wie kannst du, Mann, wissen, daß du deine Frau nicht retten wirst?“

      4. In welchem Sinne kann eine gläubige Frau ihren ungläubigen Mann „retten“?

      4 Kann also eine gläubige Frau ihren ungläubigen Mann „retten“, wenn sie bei ihm bleibt? Jawohl, das ist möglich. Doch wenn sie ihn im Laufe der Zeit „rettet“, so geschieht dies natürlich nur in relativem Sinne, denn die eigentliche Rettung kommt von Jehova. (Offb. 7:10) Wie aber jemand einen Ertrinkenden mit Hilfe der Rettungsgeräte einer Lebensrettungsgesellschaft retten kann, so kann auch eine Frau in relativem Sinne ihren Mann retten. Die Lebensrettungsgesellschaft mag ein Boot mit den nötigen Rettungseinrichtungen haben. Wenn nun die Rettungsmannschaft einen Ertrinkenden sieht, der sich verzweifelt über Wasser zu halten sucht, wirft sie ihm ein Rettungsgerät zu. Der Mann, der ihn aus dem stürmischen Meer herausholt, ist an seiner Rettung am meisten beteiligt, aber auch die Lebensrettungsgesellschaft ist daran beteiligt, denn sie hat die Rettungseinrichtungen zur Verfügung gestellt. Jehova hat die Rettungsvorkehrungen getroffen, aber er gebraucht Menschen, die an diesem Lebensrettungswerk einen Anteil haben.

      5, 6. Wie sollte also ein gläubiger Christ, der einen ungläubigen Ehegefährten hat, eingestellt sein?

      5 Die gläubige Frau kann also ihren ungläubigen Mann „retten“. Sie kann ihm zur Rettung verhelfen. Welche Ermunterung! Deshalb soll sie, wie der Apostel Paulus sagt, bei ihrem ungläubigen Mann bleiben. Eine christliche Frau predigt die gute Botschaft vom Königreich Außenstehenden. Sollte sie also nicht auch ihren eigenen Angehörigen, vor allem ihrem Mann, mit dem sie e i n Fleisch ist, zu helfen versuchen? Christliche Ehefrauen, die einen ungläubigen Mann haben, sollten die Hoffnung, daß ihr entzweites Haus vereinigt werden kann, nie aufgeben!

      6 Da war zum Beispiel in Spanien eine Mutter mit drei Kindern. Als sie die biblische Wahrheit kennenlernte, stieß sie auf den heftigsten Widerstand. Ihr Mann wandte sich sogar an ein katholisches Gericht und verlangte eine Trennung mit der Begründung, seine Frau vergifte den Geist der Kinder. Das Gericht sprach die beiden Kinder dem Vater zu. Alles schien verloren zu sein. Sie flehte aber zu Gott um Hilfe. Einige Zeit danach traf ihr Mann eines Tages zufällig einen alten Freund. Zu seiner Überraschung erfuhr er, daß dieser jetzt ein Zeuge Jehovas war! Nach einer zweistündigen Unterhaltung wurde mit ihm ein Bibelstudium begonnen. Er änderte sich, und nun ist seine Familie „inniger vereint als je zuvor“. Christliche Ehefrauen sollten daher die Hoffnung nie aufgeben.

      7. Welche Faktoren mögen dazu beitragen, daß ein Mann ungläubig bleibt, und was sollten christliche Prediger daher tun?

      7 Es gilt auch zu berücksichtigen, daß der Ungläubige nicht immer ein ausgesprochener Gegner der Wahrheit Gottes ist. Vielleicht ist er lediglich nicht zur gleichen Zeit mit der biblischen Wahrheit in Berührung gekommen wie seine Frau, und nun mißfällt es ihm, daß seine Frau ihm voraus ist. Vielleicht sind auch keine Anstrengungen unternommen worden, um mit der ganzen Familie ein Bibelstudium durchzuführen, so daß der Ungläubige nun gar nicht weiß, was Jehovas Zeugen in Wirklichkeit lehren und wer sie in Wirklichkeit sind. Oder ist er vielleicht nicht bereit, sich von seiner Frau über Religion belehren zu lassen? Christliche Prediger sollten herauszufinden suchen, warum ein solcher Mann ungläubig bleibt. Was ist die Ursache des Problems?

      8. Inwiefern sind Ungläubige in ihrer Art unterschiedlich und wie kann einem solchen Ungläubigen nach und nach geholfen werden, Fortschritte zu machen?

      8 Denken wir auch daran, daß Ungläubige in ihrer Art unterschiedlich sind. Die einen machen dem Gläubigen Schwierigkeiten. Andere nörgeln ständig an dem Gläubigen herum und versuchen, ihn zu veranlassen, seine Lauterkeit aufzugeben, oder ihn auf schlaue Weise zu entmutigen. Wieder andere sind der wahren Anbetung gegenüber gleichgültig eingestellt oder nehmen Gottes Wahrheit günstig auf, tun aber wenig, um im Glauben Fortschritte zu machen. Den Ungläubigen dieser verschiedenen Kategorien kann, wenn man sich bemüht, nach und nach geholfen werden, Fortschritte zu machen. Durch die Anwendung echter christlicher Eigenschaften kann der Widerstand gebrochen und Interesse erweckt werden. Ist der Ungläubige günstig eingestellt, so sollte der Gläubige mit der Unterstützung der Christenversammlung darauf hinwirken, die Familie durch ein Heimbibelstudium zu vereinigen. Ist der Ungläubige gegnerisch eingestellt, dann sollte der Gläubige die Gegnerschaft und die Schwierigkeiten standhaft ertragen.

      DAS ERSTE ZIEL: DIE BEWAHRUNG DER LAUTERKEIT

      9. (a) Welches ist das erste Ziel, das ein Christ, der in einem entzweiten Haus lebt, anstreben sollte? Warum? (b) Was sollte er tun, wenn er vom Ungläubigen vor eine endgültige Entscheidung gestellt wird?

      9 Damit kommen wir zum ersten Ziel, das in einem entzweiten Haus angestrebt werden sollte. Und was ist das? Der Gläubige sollte seine Lauterkeit gegenüber Gott bewahren und dem, durch den Gott heute spricht: Jesus Christus, seinem geliebten Sohn, gehorchen. Seine Lauterkeit aufzugeben hieße, das Leben selbst aufzugeben. (Hebr. 1:1, 2; 2:3; Matth. 10:32-35) Als Jesus über das entzweite Haus sprach, sagte er: „In der Tat, eines Menschen Feinde werden seine eigenen Hausgenossen sein“ und fügte dann noch die Erklärung hinzu: „Wer zum Vater oder zur Mutter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig; und wer zum Sohn oder zur Tochter größere Zuneigung hat als zu mir, ist meiner nicht würdig.“ (Matth. 10:36, 37) Sollte also eine endgültige Entscheidung unumgänglich sein, was dann? Dann muß der Gläubige „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen“. (Apg. 5:29) Das mag zwar zu einem langen Nervenkrieg führen, aber der Gläubige sollte das Ziel, die Bewahrung seiner Lauterkeit, sich stets vor Augen halten. Er sollte nicht heftig oder laut werden, wenn die Lage kritisch wird. Er sollte daran denken, daß es besser ist, sich beschimpfen zu lassen, als andere zu beschimpfen. (Eph. 4:26, 29, 31) Alle Glieder der Christenversammlung können Gläubigen, die den Kampf um die Bewahrung der Lauterkeit gleichsam an der inneren Front kämpfen, helfen. Ermutigt sie, auszuharren und ihre Lauterkeit Gott, dem Allmächtigen, gegenüber zu bewahren.

      10, 11. Warum ist die Bewahrung der Lauterkeit gegenüber Gott unerläßlich, wenn man dem Ungläubigen helfen möchte?

      10 Denken wir stets daran, daß der Gläubige unbedingt seine Lauterkeit bewahren muß, wenn der Ungläubige die Wichtigkeit, Gottes Wahrheit zu lieben, erkennen soll. Was könnte zum Beispiel geschehen, wenn eine Frau ihre Lauterkeit aufgibt, indem sie sich einverstanden erklärt, auf den Besuch der Zusammenkünfte der Christenversammlung zu verzichten? Könnte ihr Mann dann nicht denken, diese Zusammenkünfte seien offenbar doch nicht so wichtig, sonst würde sie nicht davon fernbleiben? Könnte er dann nicht denken, ihr Interesse an der Bibel sei lediglich eine vorübergehende Laune, die nicht ernst zu nehmen sei? Wie könnte in einem solchen Fall der Gläubige erwarten, daß der Ungläubige sich eines Tages für Gottes Wort interessiert?

      11 Wenn die Frau dagegen fortfährt, die Zusammenkünfte der Christenversammlung zu besuchen, und sie ihrem ungläubigen Mann erklärt, warum diese für sie so wichtig sind, mag ihn das mit der Zeit beeindrucken. Könnte es nicht sein, daß er schließlich eines Tages die Einladung zu einer solchen Zusammenkunft annimmt und dann selbst sieht, wie nützlich sie sind? Die gläubige Frau sollte deshalb immer daran denken, daß die Bewahrung der Lauterkeit nicht nur ihr selbst, sondern auch ihrem ungläubigen Ehegefährten nützt.

      DAS ZWEITE ZIEL: DEM UNGLÄUBIGEN EHEGEFÄHRTEN HELFEN

      12. (a) Was sollte der Gläubige zu tun versuchen, wenn er das zweite Ziel, das man in einem entzweiten Haus anstreben sollte, erreichen möchte? (b) Wie sollte man häusliche Schwierigkeiten betrachten, die entstehen mögen, weil man bei seinem ungläubigen Ehegefährten bleibt?

      12 Die Bewahrung der Lauterkeit ist unbedingt erforderlich, wenn der Gläubige das zweite Ziel erreichen möchte, das heißt, wenn er seinem ungläubigen Ehegefährten helfen möchte, Gottes Wahrheit kennenzulernen. Darum versucht er auch, bei ihm zu bleiben. Durch das Zusammenleben mit dem Gläubigen ist der Ungläubige ständig in Berührung mit der wahren Gottesanbetung, und das wirkt sich für ihn und für die Kinder zum Guten aus. Timotheus’ Mutter, eine Jüdin, blieb zweifellos bei ihrem ungläubigen griechischen Mann und unterwies ihren Sohn Timotheus in den heiligen Schriften. (Apg. 16:1; 2. Tim. 1:5; 3:14, 15) Diese religiöse Erziehung durch die Mutter verdrängte bei Timotheus jeden heidnischen Einfluß seines griechischen Vaters. Als daher der Apostel Paulus zum erstenmal in die Stadt kam, nahm er wie seine jüdische Mutter und seine Großmutter den christlichen Glauben an. (1. Tim. 1:1, 2; 2. Tim. 1:1, 2) Das Zusammenleben mit einem ungläubigen Ehegefährten mag für den Gläubigen eine Art häuslicher Verfolgung mit sich bringen. Statt sich aber von dem Ungläubigen zu trennen, kann er die Schwierigkeiten als Leiden um Christi Willen betrachten und kann sich bemühen, dem ungläubigen Gefährten zu beweisen, was christliche Standhaftigkeit bedeutet. „Wenn ihr Gutes tut und leidet, so ist das bei Gott angenehm.“ — 1. Petr. 2:20.

      13. Warum sollte der Gläubige die Hoffnung, daß sein ungläubiger Ehegefährte die biblische Botschaft annimmt, nie aufgeben?

      13 Ist dein ungläubiger Ehegefährte Gottes Wahrheit gegenüber gegnerisch eingestellt, so versuche, ihm taktvoll zu helfen. Bemühe dich, ihn nach und nach immer mehr von seiner gegnerischen Einstellung abzubringen. Ist der Ungläubige kein Gegner, sondern einfach gleichgültig, dann versuche, nach und nach bei ihm Interesse zu erwecken. Gib deinen Entschluß, deinem ungläubigen Ehegefährten zu helfen, Gottes Wahrheit kennenzulernen, nie auf. Da die Schwierigkeiten und Gewalttaten in der Welt überhandnehmen, mögen sich noch einige ungläubige Ehemänner und Ehefrauen veranlaßt fühlen, die biblische Erklärung für die heutigen Ereignisse zu prüfen. Auch mögen sich die Verhältnisse ändern. Ein Mann, der auf die Botschaft der Zeugen Jehovas nicht gut zu sprechen war, hatte einen Autounfall, bei dem er mit knapper Not dem Tod entrann. Am nächsten Tag bat er seine Frau, einen Zeugen Jehovas zu rufen, und daraufhin konnte mit ihm ein Heimbibelstudium begonnen werden. Es besteht immer Hoffnung, daß ein entzweites Haus vereinigt werden kann. Eine solche Vereinigung ist aber nur möglich, wenn der gläubige Ehepartner die beiden erwähnten Ziele anstrebt, das heißt, wenn er seine Lauterkeit bewahrt und versucht, dem Ungläubigen zu helfen, Gottes Wahrheit kennenzulernen. Strebe unablässig danach, dein entzweites Haus zu vereinigen, und bitte Gott darum, daß er deine liebevollen Bemühungen segnen möge.

      DER CHRISTLICHE EHEMANN IM ENTZWEITEN HAUS

      14. Warum ist ein christlicher Ehemann, der in einem entzweiten Haus lebt, in einer günstigeren Lage als eine Frau, und wozu ist der Mann verpflichtet?

      14 Natürlich ist in einem entzweiten Haus nicht immer der Mann ungläubig; manchmal ist es auch die Frau. Welche Verantwortung hat in diesem Fall der christliche Ehemann? Ein Gott hingegebener und getaufter Anbeter Jehovas sollte seiner Frau keinen Anlaß geben, sich von ihm trennen zu wollen. Im Gegenteil, der günstige Einfluß, den sein Glaube auf ihn ausübt, sollte bewirken, daß sie nun noch eher gewillt ist, bei ihm zu bleiben, als zu der Zeit, wo er noch kein christlicher Zeuge Jehovas war. Der christliche Ehemann in einem entzweiten Haus ist in einer weit günstigeren Lage als eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, da er der Haushaltungsvorstand ist. Dennoch sollte er taktvoll und freundlich sein, wenn er mit seiner ungläubigen Frau über Gottes Wahrheit spricht. Es ist angebracht, daß der gläubige Mann seine Frau freundlich einlädt, mit ihm die Zusammenkünfte der Christenversammlung zu besuchen; will sie aber nicht mit ihm gehen, dann wird er nicht ärgerlich werden. Er wird sich aber durch den Widerstand seiner Frau auch nicht davon abhalten lassen, mit Gottes Volk zusammenzukommen. — Hebr. 10:24, 25.

      15—18. Welche drei Möglichkeiten sollten erwogen werden, wenn eine Frau ungläubig bleibt?

      15 Warum scheinen denn manche Frauen Gottes Wahrheit gegenüber gegnerisch eingestellt zu sein? Es mag viele Gründe dafür geben, aber folgende drei sollte der Gläubige erwägen:

      16 1. Könnte es sein, daß er ihr die biblische Wahrheit aufzudrängen sucht? Wenn ja, dann denke er daran, daß man mit ungläubigen Angehörigen taktvoll und zu einer passenden Zeit über die Wahrheit sprechen sollte. Es wäre vielleicht auch gut, wenn reife christliche Frauen die ungläubige Frau besuchen würden, um ihr Interesse zu wecken und um zu versuchen, mit ihr ein Heimbibelstudium zu beginnen.

      17 2. Ist der Gläubige etwa zu sehr auf die Befriedigung eigener Wünsche bedacht, die nichts mit Gottes Forderungen zu tun haben, die aber die Interessen seiner Frau anscheinend schmälern? In diesem Falle wäre es gut, er würde einige seiner Wünsche zurückstellen, um für etwas Zeit zu haben, was sie gern tun möchte!

      18 3. Vielleicht ist die ungläubige Frau auch mehr dagegen, daß ihr Mann so häufig von zu Hause fort ist, als daß sie gegen die Wahrheit ist. Das hieße also, daß sie seine Gesellschaft und seine Unterhaltung braucht. Er kann allerdings seine Pflichten, die er als Christ hat, nicht vernachlässigen, um ihr zu gefallen, aber vielleicht muß er seine Zeit anders einteilen, damit er mehr mit ihr zusammen sein kann. Seine Beachtung dieser Grundsätze mag sie veranlassen, seinen Glauben, der ihn so liebevoll und rücksichtsvoll machte, näher zu prüfen.

      19. An welchen Grundsatz, an den sich der Apostel Paulus hielt, sollte sich der gläubige Ehemann halten, wenn er seinen Ehegefährten retten möchte?

      19 Um seine ungläubige Frau eher für Gottes Wort zu gewinnen, wäre es gut, der gläubige Ehemann würde sich an den Grundsatz halten, an den sich der Apostel Paulus in Verbindung mit denen hielt, die er zu retten bemüht war. Er sagte: „So bin ich den Juden wie ein Jude geworden, um Juden zu gewinnen ... Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die Schwachen zu gewinnen. Ich bin den Menschen von allen Arten alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten.“ (1. Kor. 9:20, 22) Der Apostel Paulus hatte Mitgefühl mit den Juden und berücksichtigte ihre Probleme. Er respektierte ihre Anschauungen, obwohl er wußte, daß sie verkehrt waren. Er verspottete oder verachtete die Juden nicht, die er zu retten bemüht war, noch war er ihnen gegenüber intolerant. Auch christliche Ehemänner sollten ihre ungläubigen Frauen nicht verspotten oder auslachen oder ihnen gegenüber intolerant sein, denn dann würden sie sie nur noch mehr abstoßen. Zeige deiner Frau vielmehr, daß du sie verstehst und sie liebst. Frage dich: „Wie möchte ich behandelt werden, wenn ich in dieser Lage wäre?“ Die Liebe erduldet alles. — 1. Kor. 13:4-8.

      20. Wozu ist in einem entzweiten Haus mit Kindern der christliche Vater verpflichtet?

      20 Was ist zu tun, wenn in einem solchen entzweiten Haus Kinder da sind? Der Apostel Paulus zeigt, welche Pflicht ein christlicher Vater hat: „Ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie weiterhin auf in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ (Eph. 6:4) Demnach ist der christliche Vater als Haushaltungsvorstand vor Jehova verpflichtet, seine Kinder zu wahren Christen zu erziehen. Um seiner Aufgabe als geistiger Betreuer seiner Familie richtig nachzukommen, muß er also seinen Kindern im Besuch der Zusammenkünfte der Christenversammlung und im Verbreiten der guten Botschaft von Gottes Königreich mit gutem Beispiel vorangehen und muß mit ihnen ein Heimbibelstudium durchführen. Ein christlicher Vater, der so handelt, ist weise, und er mag die gleiche Freude erleben wie der Zeuge Jehovas in Panama, der mit seinen Kindern ein Heimbibelstudium begann, dem dann zu seiner Freude auch seine gegnerisch eingestellte Frau beiwohnte. Sie begann, sich daran zu beteiligen, und schließlich nahm sie Gottes Wahrheit an!

      21. Warum darf ein Ehemann in Verbindung mit seinen christlichen Vorrechten und Pflichten nicht einseitig sein?

      21 In der Erziehung der Kinder die Führung zu übernehmen setzt aber auch voraus, daß der Vater nicht einseitig ist. Es wäre nicht weise, wenn er mit den Kindern fortginge und seine Frau den ganzen Tag allein zu Hause ließe, denn dann wäre es ganz natürlich, wenn sie sich beschweren würde. Wieviel schöner wäre es doch, wenn er auf sie Rücksicht nähme und seine Zeit so einteilte, daß er vielleicht samstags am Predigtdienst teilnähme und sonntags die Zusammenkünfte besuchte, so daß die Familie an diesen Tagen auch einige Stunden beisammen sein könnte. Diese liebevolle Art würde wahrscheinlich bewirken, daß sich seine Kinder mit ihm in der biblischen Wahrheit vereinen und daß mit der Zeit vielleicht auch die Frau die Wahrheit annehmen würde, was bestimmt ein Segen wäre.

      22, 23. Wie sollte ein Mann handeln, dessen Frau ihm Vorwürfe macht wegen seiner Liebe zu Gott und seines Eifers für ihn?

      22 Was aber, wenn die Frau wirklich eine Gegnerin des wahren Christentums ist und dies durch ihre Äußerungen auch deutlich zu verstehen gibt, ja wenn sie ihrem Mann Vorwürfe macht wegen seiner Liebe zu Gott und wegen seines Eifers für ihn? Dann muß der Mann dies alles standhaft ertragen und seine Lauterkeit bewahren. Davids Frau Michal sprach von der Gottesanbetung ihres Mannes sehr geringschätzig; sie ging sogar so weit, daß sie ihren Mann in ihrem Herzen verachtete. Ließ David aber zu, daß dadurch sein Eifer, seine Begeisterung und seine Liebe zu Gott nachließen? Keineswegs! Auch der treue Hiob ließ in seiner Lauterkeit nicht nach, als seine Frau und andere seiner Gefährten ihm Vorwürfe machten. Welch gute Vorbilder für gläubige Ehemänner, die eine ungläubige Frau haben! — 2. Sam. 6:14-23; Hiob 2:9, 10; 16:19-21; 42:10, 11.

      23 Wie sollte der Mann auf die unfreundlichen Worte seiner Frau reagieren? Römer 12:21 gibt uns eine unmißverständliche Antwort: „Laß dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse stets mit dem Guten.“ Demnach sollte er stets mit Milde antworten, nicht im Zorn, denn dadurch würde er die Sache nur noch schlimmer machen. Mit Freundlichkeit und Liebe erreicht man bei Frauen mehr als mit Druck. Liebe und Langmut mögen den Widerstand mit der Zeit brechen und bewirken, daß die gegnerisch eingestellte Frau den Standpunkt ihres gläubigen Mannes respektiert. In Kolosser 3:19 finden wir folgenden guten Rat: „Ihr Männer, liebt eure Frauen weiterhin und laßt euch nicht gegen sie erbittern.“ Es geht also in erster Linie darum: Sei ein besserer Ehemann, mit anderen Worten, sei rücksichtsvoller, freundlicher und verständnisvoller. Der Apostel Petrus zeigt dem christlichen Ehemann, wie er zu seiner Frau eingestellt sein sollte, indem er sagt: „Ihr Ehemänner, wohnt gleicherweise weiterhin bei ihnen gemäß Erkenntnis, indem ihr ihnen als einem schwächeren Gefäß, dem weiblichen, Ehre zuerkennt.“ — 1. Petr. 3:7.

      24, 25. Wie kann ein gläubiger Ehemann als Christ auf seine Frau Rücksicht nehmen?

      24 Bemühe dich also, deine Frau für Gottes Wahrheit zu gewinnen, wie du sie für dich gewonnen hast, als du um sie warbst. Sei nicht herrisch und barsch wie viele weltliche Ehemänner. Du kannst als Christ in mancher Hinsicht auf deine Frau Rücksicht nehmen. Frage sie nach ihrer Meinung, bevor du etwas endgültig entscheidest. Laß sie wissen, daß du an ihr interessiert bist. Widme dem Menschen, den du dir als Lebensgefährten gewählt hast, soviel Zeit wie möglich. Versichere deiner Frau immer wieder, daß du sie liebst.

      25 Vergiß nicht, daß du leicht die Beherrschung verlieren und in Zorn geraten kannst. Zornige Worte verraten aber einen Mangel an Selbstbeherrschung, einen Mangel an einer Frucht des Geistes. (Gal. 5:22, 23) Nur ein richtiger Mann, ein echter Christ, kann so vortrefflich wandeln und so taktvoll über die Wahrheit sprechen, wie die Bibel es beschreibt. Warum also die Selbstbeherrschung verlieren und unglücklich sein, statt die christlichen Früchte des Geistes Gottes hervorzubringen, die zu wahrem Frieden und echtem Glück führen?

      26. Auf welche Weise kann gegnerisch eingestellten Frauen oft geholfen werden, wie das zum Beispiel einem Kreisdiener in Malawi gelungen ist?

      26 Es hat sich immer wieder gezeigt, daß oftmals selbst mit Frauen, die der biblischen Wahrheit gegenüber anscheinend gegnerisch eingestellt waren, ein Bibelstudium begonnen werden konnte, wenn sie taktvoll angesprochen wurden. Ein Kreisaufseher der Zeugen Jehovas in Malawi begann mit fünf gegnerisch eingestellten Ehefrauen Heimbibelstudien, indem er ihre Männer besuchte und dann die Frauen taktvoll einlud, sich zu ihnen zu setzen. Kurz danach sagten die Frauen, sie schätzten das Bibelstudium, das in ihrer Wohnung begonnen worden sei, wirklich und sie wüßten jetzt schon, daß dies die Wahrheit sei. Sie äußerten sogar den Wunsch, sich am Königreichspredigtdienst zu beteiligen.

      27, 28. (a) Was hat schon oft wesentlich dazu beigetragen, daß ein entzweites Haus vereinigt wurde, wie das ein Fall zeigte, der sich auf den Philippinen zutrug? (b) Wie sollte sich also der Christ in einem entzweiten Haus verhalten?

      27 Freundliche Besuche reifer Christen haben schon oft wesentlich dazu beigetragen, daß ein entzweites Haus vereinigt wurde. Die gegnerisch eingestellte Frau eines Zeugen Jehovas auf den Philippinen machte zum Beispiel jeweils sogar die Kleider ihres Mannes naß, wenn sie wußte, daß er in den Predigtdienst gehen wollte. Sie verbrannte auch seine Bibel und verschiedene biblische Schriften. Ein reifer Zeuge machte jedoch freundliche Besuche bei der Familie und konnte so allmählich das Vorurteil der Frau überwinden. Schließlich wurde mit der ganzen Familie ein Bibelstudium begonnen. Das Studium ging gut voran, und nach einigen Monaten war die Frau so weit, daß sie sich Gott hingab. Man stelle sich die Freude des Mannes vor, als er sie selbst in einem Fluß in der Nähe taufen konnte! Als sie aus dem Wasser kamen, umarmten sie sich. Tränen standen in ihren Augen, und sie dankten Jehova dafür, daß ihre Familie, die so lange entzweit gewesen war, dank der liebevollen Hilfe eines christlichen Bruders durch die wahre Anbetung nun endlich vereinigt war.

      28 Laß also den Mut nie sinken, und höre nie auf, dich zu bemühen, dein entzweites Haus durch die wahre Anbetung zu vereinigen. Wende die guten Ratschläge des Wortes Gottes in deiner Familie an, und Jehova wird dein Haus bestimmt segnen. — Gal. 6:9.

  • Die christliche Frau und die Kinder im entzweiten Haus
    Der Wachtturm 1971 | 1. Juli
    • Die christliche Frau und die Kinder im entzweiten Haus

      „Ihr Ehefrauen, seid den eigenen Männern untertan, damit sie, wenn irgendwelche dem Wort ungehorsam sind, durch den Wandel ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden.“ — 1. Petr. 3:1.

      1—3. Warum ist ein geistiges Rettungswerk heute dringend notwendig? Wieso kann Vernachlässigung mit ein Grund sein für ein entzweites Haus?

      WENN das Leben von Menschen bedroht ist, wie bei einem Brand, einer Überschwemmung usw., müssen die Rettungsarbeiten sehr schnell vor sich gehen. Manchmal führen Gedankenlosigkeit oder Unachtsamkeit zu Verlusten an Menschenleben. Daraus können Jehovas Zeugen etwas lernen. Wieso? Weil sie wissen, daß das gegenwärtige System der Dinge und alle, die dazu gehören, in nicht allzu ferner Zukunft vernichtet werden. Bis das geschieht, müssen sie sich weiterhin bemühen, Menschen zu helfen, aus diesem zum Untergang verurteilten System herauszukommen und durch das „enge Tor“ einzugehen, das zu ewigem Leben in Gottes neuem System der Dinge führt. — Matth. 7:13, 14.

      2 Bestimmt möchten Jehovas Zeugen niemand vernachlässigen und es niemandem durch gedankenlose Worte oder Handlungen erschweren, Gottes Wahrheit kennenzulernen. Das trifft auch auf das entzweite Haus zu. Es ist aber schon vorgekommen, daß Ehemänner, die nicht direkt gegnerisch eingestellt waren, vernachlässigt wurden. So mußte sich zum Beispiel eine Frau, die mit ihrem Mann über die Zusammenkünfte der Christenversammlung sprach, sagen lassen: „Du hast mich ja noch nie eingeladen.“ Eine taktvolle Einladung zu den Zusammenkünften der Versammlung sollte also nicht unterlassen werden, wenn sich dafür eine günstige Gelegenheit bietet.

      3 Frauen und Kinder in Familien, in denen der Mann und Vater nicht gläubig ist, sollten ihr möglichstes tun, um ihm zu helfen, für Jehova und sein Königreich Stellung zu beziehen. Wenn aber gläubige Ehefrauen und Kinder dem ungläubigen Familienhaupt die biblische Wahrheit darlegen, empfiehlt es sich, gewisse Dinge zu tun, andere dagegen zu unterlassen.

      „STETS GEFÄLLIG“

      4. Was sollten christliche Ehefrauen im Hinblick auf die Worte in Kolosser 4:6 vermeiden, wenn sie ihrem ungläubigen Mann helfen möchten, Gottes Wahrheit zu erkennen?

      4 Wenn wir anderen auf diese Weise helfen möchten, müssen wir uns in ihre Lage versetzen. Dann sehen wir nämlich ein, daß es unvernünftig wäre, ständig über die biblische Wahrheit zu reden. Wir selbst möchten auch nicht, daß man mit uns immer wieder über ein Thema spricht, das uns nicht interessiert, und selbst wenn wir ein gewisses Interesse daran hätten, könnte es uns abstoßen, wenn wir zuviel darüber hörten. Wie unangebracht wäre es also, wenn eine Frau versuchen würde, ihrem ungläubigen Mann die biblische Wahrheit aufzudrängen, oder wenn sie ihn eigensinnig nennen oder ihm gegenüber taktlose Bemerkungen machen würde, weil er die Wahrheit nicht annimmt. Eine solche Handlungsweise entspräche nicht dem Rat des Apostels Paulus in Kolosser 4:6: „Eure Rede sei stets gefällig und mit Salz gewürzt, damit ihr wißt, wie ihr einem jeden zu antworten habt.“

      5, 6. (a) Was bedeutet es, Gottes Botschaft „stets gefällig“ darzulegen, und warum ist dies so wichtig? (b) Wie reagiert eine christliche Frau also nicht, wenn ihr Mann kein Interesse an der biblischen Wahrheit zu haben scheint?

      5 Mit diesen Worten will der Apostel Paulus Christen vor Augen führen, daß es nicht nur auf das ankommt, was man sagt, sondern auch darauf, wie man etwas sagt! Er spricht davon, wie man anderen die biblische Wahrheit darlegen sollte. Wir dürfen nie vergessen, daß es eine Kunst ist, Aufschluß zu vermitteln. Wenn die christliche Botschaft nicht „stets gefällig“ dargelegt wird, kann sie ihre Kraft einbüßen. Das heißt nicht, daß wir jemandem schmeicheln müßten. Nein, sondern wir müssen Gottes Wahrheit so darlegen, daß der andere etwas lernt und auferbaut wird. Mit dem Ausdruck „stets“ ist gemeint, daß der christliche Prediger dies nicht nur tun sollte, wenn er von Haus zu Haus predigt, sondern auch zu Hause! Sollte sich also einer gläubigen Frau die Gelegenheit bieten, ihrem ungläubigen Mann Gottes Wahrheit darzulegen, dann sollte sie daraus das Beste machen, sie sollte die Wahrheit „stets gefällig“ darlegen, taktvoll und freundlich.

      6 Was aber, wenn eine christliche Frau ihrem Mann die biblische Wahrheit freundlich darlegt, er aber nicht reagiert? Sollte sie ihm dann zeigen, daß sie furchtbar enttäuscht ist? Sollte sie zornig werden? Nein! Statt sich ihre Enttäuschung anmerken zu lassen oder über ihren Mann zornig zu werden, sollte sie das Gespräch im gegebenen Moment einfach beenden. Sie sollte nicht zu weit gehen und sich auch nicht allzusehr aufregen.

      7. Darf eine gläubige Frau, deren ungläubiger Mann sie beschimpft, die Wahrheit jemals dazu benutzen, ihm zu drohen? Begründe deine Antwort.

      7 Da die christliche Frau ihren Mann als Haupt respektiert, benutzt sie Gottes Wahrheit nicht, um ihm zu drohen. (Eph. 5:33) Selbst wenn er die Wahrheit ablehnt, wenn er nichts davon hören will oder wenn er seine Frau sogar beschimpft und beleidigt, darf sie die Wahrheit nicht benutzen, um ihm zu drohen. Eine christliche Frau, deren gefällige Worte abgelehnt werden oder die beschimpft wird, sollte sich an Jesus ein Beispiel nehmen. Der Apostel Petrus schrieb hierüber: „In der Tat, zu diesem Lauf wurdet ihr berufen, weil auch Christus für euch gelitten hat, euch ein Vorbild hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt. Er beging keine Sünde, noch wurde Trug in seinem Munde gefunden. Als er beschimpft wurde, gab er nicht schimpfend zurück. Als er litt, begann er nicht zu drohen, sondern übergab sich weiterhin dem, der gerecht richtet.“ (1. Petr. 2:21-23) Christliche Frauen, die so handeln, handeln weise.

      DER „STILLE UND MILDE GEIST“

      8. Auf welch eindrucksvolle Weise kann eine christliche Frau den Worten des Apostels Petrus gemäß ihrem ungläubigen Mann ebenfalls predigen?

      8 Eine Frau kann ihrem Mann — er mag noch so ein heftiger Gegner der biblischen Wahrheit sein — aber noch auf eine andere Weise predigen: durch ihren vortrefflichen Wandel. Der Apostel Petrus betont den Wert eines solch vortrefflichen Wandels. Er schreibt: „Ebenso ihr Ehefrauen, seid den eigenen Männern untertan, damit sie, wenn irgendwelche dem Wort ungehorsam sind, durch den Wandel ihrer Frauen ohne ein Wort gewonnen werden, weil sie Augenzeugen eures keuschen Wandels, verbunden mit tiefem Respekt, gewesen sind. Und euer Schmuck bestehe nicht im äußerlichen Flechten der Haare und im Anlegen goldener Schmucksachen oder im Tragen äußerer Kleider, sondern er sei die verborgene Person des Herzens im unvergänglichen Gewand des stillen und milden Geistes, die in den Augen Gottes von großem Werte ist.“ — 1. Petr. 3:1-4.

      9. Durch welche Eigenschaft sollte sich der Wandel eines Christen auszeichnen, wie das Beispiel Jesu es veranschaulicht und wie Petrus es empfiehlt? Warum?

      9 Der Apostel Petrus hebt den Wert eines vortrefflichen Wandels und des „stillen und milden Geistes“ hervor. Aus dem Zusammenhang ersehen wir, daß er über den Herrn Jesus Christus spricht und zeigt, daß dessen Milde ein besonderes Merkmal war. Als Jesus ungerecht behandelt wurde, begann er nicht, energisch zu protestieren. Er verhielt sich wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, denn er wußte, daß dies Gottes Wille war. Er widersetzte sich nicht durch Geschrei und lauten Protest, sondern blieb milde. Deshalb betont Petrus verheirateten Frauen gegenüber, daß die Milde in den Augen Gottes von großem Wert sei. Er stellt die Milde dem äußerlichen Schmuck, das heißt der äußeren Kleidung, gegenüber, durch die manche Frauen so gern die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und ihren Männern gefallen möchten. Im Gegensatz zu Kleidern aus Stoff, die alt werden und sich abnützen, ist die Milde, wie der Apostel Petrus sagt, etwas „Unvergängliches“, ein unvergängliches Gewand.

      10. (a) Warum verrät Milde nicht Schwäche, sondern Stärke? (b) Warum muß eine willensstarke Frau besonders darauf achten, milde zu sein?

      10 Die Milde tut sich nicht hervor, aber sie ist wirksam; sie zeitigt gute Früchte. „Eine Antwort, wenn milde, wendet Grimm ab“, und „eine milde Zunge selbst kann einen Knochen zerbrechen“. (Spr. 15:1; 25:15, NW) Milde ist demnach kein Zeichen von Schwäche, sondern verrät Stärke. Nur wer innerlich stark ist, kann milde sein und ruhig bleiben. Eine christliche Frau, die mit einem ungläubigen Mann verheiratet ist, sollte nicht aufbrausen oder zornig werden. Sie sollte sich mit ihrem Mann auch nicht auf einen Wortwechsel oder Streit einlassen. Eine willensstarke Frau mag ihren Mann unter Umständen daran hindern, sich mit Gottes Wahrheit zu befassen. Milde, verbunden mit Ruhe, dagegen ist wirksam und ist gottgefällig.

      11, 12. Zeige anhand eines Beispiels, wie Ungläubige durch Milde und einen vortrefflichen christlichen Wandel für Gottes Wahrheit gewonnen werden können.

      11 Es gibt viele Beispiele, die zeigen, wie ein „stiller und milder Geist“ ungläubigen Ehemännern geholfen hat. In einem Fall fing eine Frau an, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren. Nach wenigen Wochen begann sie sich zu ändern. Vorher war sie jähzornig gewesen und hatte eine gemeine Sprache geführt. Ihr Mann hatte ihr schon damit gedroht, sich von ihr zu trennen, weil sie entsetzlich fluchte und die Kinder sehr schlecht behandelte. Nachdem diese Frau einige Wochen mit Jehovas Zeugen die Bibel studiert hatte, kam ihr Mann eines Tages zu dem Zeugen, der das Studium durchführte, und fragte ihn, was wohl die Ursache für die Veränderung bei seiner Frau sei. Sie beherrsche sich nun mehr, führe eine bessere Sprache und behandle auch die Kinder viel besser. Als der Mann erfuhr, daß dies auf die biblische Wahrheit zurückzuführen sei, begann er ebenfalls, mit Jehovas Zeugen die Bibel zu studieren, und schon nach kurzer Zeit war er so weit, daß er die gute Botschaft auch an seine Freunde und Nachbarn weitergeben wollte. In diesem Falle beabsichtigte der Mann bereits, die Familie zu verlassen, aber die Veränderung, die das Studium der Bibel bei seiner Frau bewirkte, vereinigte diese Familie, die sehr leicht ein entzweites Haus hätte werden können.

      12 Wie ein ungläubiger Mann durch den vortrefflichen Wandel seiner Frau für Gottes Wahrheit gewonnen werden kann, zeigt folgende Erfahrung aus Ungarn. Ein ungläubiger Mann war gegen seine Frau grausam; oft schlug er sie, bis sie bewußtlos war. Sie bewahrte aber ihre Lauterkeit gegenüber Gott und bewies in ihrem Umgang mit ihrem Mann jahrelang Geduld und Liebe. Einmal sagte sie zu ihm freundlich, aber bestimmt: „Hier bin ich, und du kannst mich töten, aber mein Vertrauen zu Jehova gebe ich nicht auf!“ Dieser Mann war mit dem Ortspfarrer befreundet und genoß dessen volles Vertrauen, weil er ein Gegner der Zeugen Jehovas war und sogar seine Frau nicht verschonte. Eines Tages sagte der Pfarrer zu ihm, er solle ja nie eine Bibel in die Hand nehmen. Schockiert fragte der Mann: „Ist es denn eine Sünde, die Bibel zu lesen?“ Der Pfarrer erwiderte, es sei keine Sünde, aber es könne sein, daß er, wenn er sie läse, eines Tages dieselben Ansichten hätte wie seine Frau. Der Mann bekannte nun, daß seine Frau ihm gegenüber stets liebevoll und geduldig gewesen sei, obwohl er sie so schlecht behandelt habe. Er sagte zum Pfarrer, wenn das Lesen der Bibel, des Wortes Gottes, sich so gut auswirke, dann scheine es sich zu lohnen, sie zu lesen. Er begann, mit seiner Frau den Zusammenkünften der Christenversammlung beizuwohnen und die Wahrheit zu predigen, die ihm früher so verhaßt war.

      13. (a) Was mag ein ungläubiger Ehemann aufgrund des vortrefflichen Wandels seiner Frau schließlich erkennen? (b) Warum verliert die christliche Frau nichts, wenn sie den inspirierten Rat des Petrus befolgt?

      13 Wenn ein ungläubiger Mann den vortrefflichen Wandel seiner gläubigen Frau beobachtet, mag er mit der Zeit erkennen, daß sie etwas hat, was er nicht hat, und er mag so zu werden wünschen, wie sie ist. Doch selbst wenn der Ungläubige Gottes Wahrheit nicht annimmt, verliert die Frau nichts, wenn sie den inspirierten Rat des Apostels Petrus befolgt. Wir sollten nicht vergessen, daß Milde auch „in den Augen Gottes von großem Werte ist“. Die gläubige Frau kann deshalb zuversichtlich hoffen, daß sich Jehova weiterhin liebevoll um sie kümmert.

      14, 15. (a) Was sollte eine gläubige Frau anspornen, sich ihrem ungläubigen Mann unterzuordnen? (b) Ist diese Unterordnung eine vollständige Unterordnung?

      14 Die Worte des Apostels Petrus lassen erkennen, daß der „stille und milde Geist“ einer christlichen Frau sie unterwürfig macht, und Jehova erwartet von christlichen Frauen genauso, daß sie unterwürfig sind, wie er von ihnen erwartet, daß sie die gute Botschaft vom Königreich predigen. (Tit. 2:4, 5) Eine Frau, die einen ungläubigen Mann hat, sollte sich erst recht angespornt fühlen, der göttlichen Forderung, unterwürfig zu sein, nachzukommen, damit sie auf diese Weise einem ihrer Angehörigen helfen kann, Gottes Wahrheit kennenzulernen. — Eph. 5:21, 22.

      15 Die Unterordnung einer Ehefrau ist natürlich nur eine bedingte Unterordnung. Sollte ihr Mann versuchen, sie zur Übertretung des Gesetzes Gottes zu veranlassen, dann folgt sie dem Beispiel der Apostel, die sagten: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als den Menschen.“ — Apg. 5:29.

      16. Was tut eine gläubige Frau, die bestrebt ist, eine mustergültige christliche Ehefrau zu sein? Wie mag sich dies auswirken?

      16 Eine gläubige Frau sollte aber jederzeit bestrebt sein, eine mustergültige christliche Ehefrau zu sein, indem sie ihren Pflichten nach bestem Vermögen nachkommt. Sie sollte ihrem Mann nie Anlaß zu Klagen über Vernachlässigung der Wohnung und der Kinder geben. Sie sollte nie denken, sie habe das Recht, in wichtigen Familienangelegenheiten allein zu entscheiden, weil sie die biblische Wahrheit kenne. Sie respektiert ihren Mann, und ihr gutes Beispiel wird ihm helfen, den Wert der biblischen Wahrheit zu erkennen. Ihr keuscher Wandel, verbunden mit tiefem Respekt, mag ihm die Augen öffnen und bewirken, daß er erkennt, was für eine gute Frau er hat, und schließlich Gottes Wahrheit annimmt. Welch ein Segen wäre das doch für ihn und für sie! — Eph. 5:33.

      GUTE PLANUNG

      17, 18. Warum ist auch eine gute Planung wichtig, wenn man dem ungläubigen Ehemann helfen möchte?

      17 Was kann eine christliche Ehefrau, abgesehen davon, daß sie gefällige Worte gebraucht und einen „stillen und milden Geist“ an den Tag legt, noch tun, um ihrem Mann zu helfen, Gottes Wahrheit zu erkennen? Damit sie allen ihren Verpflichtungen in ausgeglichenem Maße nachkommen kann und weder die Kinder noch den Mann, noch ihre christlichen Vorrechte vernachlässigt, muß sie unbedingt gut planen.

      18 Eine gute Planung trägt dazu bei, daß die christliche Frau nichts tut, was bei ihrem Mann eine ausgesprochene Abneigung gegen Gottes Wahrheit erwecken könnte. Der ungläubige Mann mag zum Beispiel am Wochenende mit seiner Frau zusammen sein wollen. Da sie dann aber immer in den Predigtdienst geht und die Zusammenkünfte der Christenversammlung besucht, mag er mit der Zeit das Empfinden haben, ihre Religion entfremde sie ihm. Er mag nichts dagegen haben, wenn sie ein paar Stunden weg ist, um einer Zusammenkunft beizuwohnen, aber er mag es sehr ungern sehen, wenn sie längere Zeit weg ist. In einem solchen Fall muß die Frau unbedingt gut planen. Sie könnte es so einrichten, daß sie an Wochentagen, wenn ihr Mann nicht zu Hause ist, am Predigtdienst teilnimmt. Vielleicht muß sie deswegen ihre christliche Predigttätigkeit etwas einschränken, das heißt aber nicht, daß sie ihrer christlichen Verpflichtung, die gute Botschaft zu predigen und sich regelmäßig mit ihren Glaubensbrüdern zu versammeln, nicht nachkommen könnte.

      INDIREKTE HILFE

      19. Wie kann eine christliche Frau ihrem Mann in geistiger Hinsicht indirekt helfen?

      19 Christliche Ehefrauen können ihren ungläubigen Männern noch auf eine andere Weise, gewissermaßen indirekt, helfen. Eine christliche Frau könnte ihren Mann zum Beispiel um einige Anregungen bitten, wenn sie eine Aufgabe für die Theokratische Predigtdienstschule ausarbeiten muß. Dieser Rat wurde einer gläubigen Ehefrau in Bolivien gegeben. Ihr Mann hatte ihr gedroht, tätlich zu werden, wenn sie sich am Predigtdienst von Tür zu Tür beteilige. Sie wandte sich jedoch an ihn um Hilfe bei der Vorbereitung ihrer Sprechaufgaben für die Theokratische Predigtdienstschule. Mit der Zeit besserte sich seine Einstellung. Schließlich wurde er der Bibelstudiendiener in der Christenversammlung!

      20, 21. (a) Was kann eine christliche Frau außerdem noch tun, um ihrem ungläubigen Mann zu helfen? (b) Welche Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft sind ungläubigen Ehemännern eine besondere Hilfe gewesen?

      20 Eine Frau kann bei ihrem Mann auch indirekt Interesse für Gottes Wort erwecken, indem sie an einem passenden Ort in der Wohnung eine bibelerklärende Publikation liegen läßt, die ein Thema behandelt, das ihren Mann besonders interessiert. Vielleicht sucht er einmal, wenn sie gerade beschäftigt oder nicht zu Hause ist, etwas Interessantes zum Lesen und mag aus der Publikation, die sie hingelegt hat, großen Nutzen ziehen. Wünscht der Mann aber nicht, daß biblische Schriften offen herumliegen, dann ist es am besten, die Frau bewahrt sie bei ihren persönlichen Sachen auf.

      21 Gewisse Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft haben sich als besonders geeignet erwiesen, um Ungläubigen, ja sogar anscheinenden Gegnern erkennen zu helfen, wie vernünftig die biblische Wahrheit ist. Einige gegnerisch eingestellte Ehemänner, die sonst kaum etwas oder gar nichts annahmen, lasen das von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegebene Buch Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden? sehr gern. Ein Kreisaufseher der Zeugen Jehovas sagte über dieses Buch: „Eine ganze Anzahl Männer in diesem Kreis, meistens Ehemänner von gläubigen Frauen in den Versammlungen, haben die einleuchtenden, logischen Argumente in dieser Publikation sehr geschätzt. Das hat dazu beigetragen, daß einige der christlichen Tätigkeit ihrer Frauen gegenüber toleranter geworden sind.“ Eine weitere Publikation, die ungläubigen Ehemännern helfen kann, ist das Buch Ist die Bibel wirklich das Wort Gottes?

      DEN UNGLÄUBIGEN BESUCHEN

      22—24. (a) Wie können falsche Auffassungen, die ein ungläubiger Ehemann haben mag, oft korrigiert werden? (b) Welche Möglichkeiten bieten sich reifen Christen, mit einem ungläubigen Ehemann bekannt zu werden?

      22 Oft ist es reifen Christen möglich, den ungläubigen Ehemann zu besuchen. Er mag über Jehovas Zeugen eine falsche Auffassung haben, die mit der Zeit korrigiert werden kann. Der Zweck solcher Besuche besteht darin, mit ihm bekannt zu werden, sich mit ihm anzufreunden. Man sollte versuchen herauszufinden, woran er interessiert ist, denn im allgemeinen sprechen die Leute gern über das, was sie wirklich interessiert. Es wäre deshalb gut, wenn sich die gläubige Frau mit ihrer Bitte um Hilfe an einen reifen christlichen Bruder wenden würde, der ähnliche Interessen hat wie der Ungläubige, der vielleicht ebenfalls Freude am Fischen, an der Landwirtschaft, am Sport usw. hat. Oft ist es einem Diener Gottes möglich, schon durch einige wenige Besuche Vorurteile zu beseitigen und falsche Auffassungen zu korrigieren.

      23 Reife Christen haben auch schon festgestellt, daß es gut ist, den Ungläubigen mit seiner christlichen Frau einmal zum Essen einzuladen, um mit ihm besser bekannt zu werden und irgendwelche Vorurteile, die er haben mag, zu beseitigen. Einige haben in Fällen, in denen der ungläubige Mann einer christlichen Frau ein Geschäft hat, das Geschäft dieses Mannes berücksichtigt, um mit ihm besser bekannt zu werden.

      24 Wird der Ungläubige krank oder liegt er im Krankenhaus, so kann er durch die Besuche Gott hingegebener Christen in mancher Hinsicht ermuntert werden. Das bestätigt folgendes Beispiel aus Luxemburg: Ein ungläubiger Ehemann wurde sehr krank und mußte ins Krankenhaus. Während dieser Zeit befürchtete er, sterben zu müssen, und begann biblische Schriften zu lesen. Von seinen Arbeitskollegen besuchte ihn kein einziger, aber Jehovas Zeugen kamen zu ihm. Dies beeindruckte ihn so sehr, daß er nach seiner Genesung anfing, die Zusammenkünfte der Versammlung zu besuchen. Auf diese Weise lernte er Gottes Wahrheit kennen, und heute ist er ein Gott hingegebener, getaufter Christ.

      EIN HEIMBIBELSTUDIUM BEGINNEN

      25. (a) Welches Ziel sollte man verfolgen, wenn man den ungläubigen Ehemann besucht? (b) Was mag ratsam sein, wenn die Frau die biblische Wahrheit schon gut kennt?

      25 Wenn Christen ungläubige Ehemänner besuchen, sollten sie bestrebt sein, mit ihnen ein Bibelstudium zu beginnen. Häufig lassen sich Männer lieber von anderen Männern als von ihrer Frau über Religion belehren. Hat die gläubige Frau noch keine sehr umfangreiche Bibelkenntnis, so könnte ein Zeuge Jehovas den ungläubigen Mann vielleicht einladen, zusammen mit seiner Frau zu studieren. Hat die Frau aber schon eine gute Kenntnis der biblischen Wahrheit, dann muß unter Umständen der Stolz des Mannes berücksichtigt werden. Sollte es dem Zeugen gelingen, mit dem Mann ein Studium zu beginnen, dann mag es besser sein, die Frau wohnt dem Studium nicht bei. Der Mann mag sich dann freier fühlen und eher bereit sein, sich zu äußern.

      26, 27. (a) Wer kann gläubigen Frauen, die einen ungläubigen Mann haben, eine besondere Hilfe sein, und was sagte ein Aufseher in diesem Zusammenhang? (b) Wie kann ein ungläubiger Ehemann, der zögert, an einem Bibelstudium teilzunehmen, veranlaßt werden, dem Studium beizuwohnen?

      26 Besonders die Diener in der Christenversammlung sollten bestrebt sein, gläubigen Frauen, die ungläubige Männer haben, zu helfen, ihr entzweites Haus zu vereinigen. Ein Aufseher, der sich in dieser Hinsicht besonders bemühte, wurde sehr gesegnet. Er führte im Verlauf von etwa zwei Jahren mit acht solchen Männern Bibelstudien durch, und drei davon machen gute Fortschritte. „Ich habe festgestellt“, berichtet er, „daß solche ungläubigen Ehemänner positiv reagieren, wenn sie von Männern, besonders vom Aufseher, besucht werden.“

      27 Selbst wenn ein ungläubiger Ehemann nicht gleich bereit ist, am Bibelstudium teilzunehmen, mag man ihn dazu bewegen können dabeizusein, und zwar nicht, um sich am Studium zu beteiligen, sondern lediglich, um zu hören, was seine Frau lernt, und um festzustellen, ob es die Wahrheit ist. Die Gelegenheit zu hören, worüber seine Frau belehrt wird, mag ihn in sehr kurzer Zeit günstig beeinflussen. Eine Frau, die ihren Mann taktvoll darum bittet, dem Bibelstudium beizuwohnen, um sich zu vergewissern, ob das, was sie lernt, die reine biblische Wahrheit ist, mag feststellen, daß ihr Mann auf die Autorität und die Logik des Wortes Gottes positiv reagiert.

      DER VORTREFFLICHE WANDEL DER KINDER

      28. Wie müssen Kinder erzogen werden, damit sie ihrem ungläubigen Vater helfen können, Gottes Wahrheit kennenzulernen?

      28 Oft kann dem ungläubigen Ehemann noch auf eine andere Weise geholfen werden: durch seine Kinder. In vielen Fällen kann die Frau auf taktvolle Weise erreichen, daß die Kinder mit ihr die Zusammenkünfte der Christenversammlung besuchen und am Predigtdienst teilnehmen dürfen. Wünscht der Mann dies nicht, dann mag sie sich seinen Wünschen fügen, denn als Mutter kann sie die Kinder auch zu Hause lehren, nach biblischen Grundsätzen zu handeln. Kinder, die so erzogen sind, können viel dazu beitragen, einen ungläubigen Vater zu veranlassen, sich der Bibel zuzuwenden.

      29, 30. (a) Warum ist es wichtig, daß gläubige Kinder ihren ungläubigen Vater respektieren? (b) Wozu mag es führen, wenn ein ungläubiger Vater den vortrefflichen Wandel seiner Kinder beobachtet?

      29 Gläubige Kinder, die ihren ungläubigen Vater respektieren und ihm gehorchen, tun den Willen Gottes. Den ungläubigen Vater zu respektieren ist sogar sehr wichtig, denn würde er die Bibel in einem günstigen Lichte sehen, wenn er beobachten würde, daß seine Kinder mit ihrer Mutter die Bibel studieren, sich ihm dann aber widersetzen? Die Antwort liegt auf der Hand. Es ist deshalb sehr wichtig, daß Kinder den biblischen Rat beherzigen: „Seid euren Eltern in allem gehorsam“, das heißt in allem, was dem Willen Gottes nicht widerspricht. (Kol. 3:20) Gläubige Kinder sollten schnell und gern bereit sein, etwas zu tun, was von ihnen verlangt wird, ganz gleich, was es ist, ob Geschirr spülen oder abtrocknen, den Tisch decken oder den Rasen mähen usw.

      30 Wenn der ungläubige Vater den guten Geist seiner Kinder beobachtet, der so ganz anders ist als der Geist der heutigen weltlichen Jugend, die zum großen Teil respektlos ist, dann mag es ihn veranlassen, ihren Glauben einmal näher zu prüfen. Wenn er sieht, daß sie nicht stehlen, nicht lügen und nicht irgendwie mit dem Gesetz in Konflikt kommen, mag er den Unterschied zwischen seinen Kindern und weltlichen Kindern feststellen, und er mag darüber nachdenken oder sich sagen: „Meine Kinder tun so etwas nicht.“ Gerade das mag dazu beitragen, daß ihm die Augen aufgehen und er erkennt, daß es sich lohnt, die biblische Wahrheit näher zu prüfen. Welch ein Segen wäre dies für gottesfürchtige Kinder!

      31. Fasse zusammen, was unter anderem getan werden kann, um ein entzweites Haus zu vereinigen.

      31 Man kann tatsächlich viel tun, um ein entzweites Haus zu vereinigen. Behalte vor allem die beiden Ziele (die Bewahrung der Lauterkeit und die Hilfeleistung gegenüber dem Ungläubigen) im Auge. Lege Gottes Wahrheit „stets gefällig“ dar, und denke daran, daß Milde Widerstand zu brechen vermag. Ein vortrefflicher Wandel kann einen großen Einfluß ausüben und hilft einer gläubigen Frau oft, ihren Mann „ohne ein Wort“ für Gottes Wahrheit zu gewinnen. Gute Planung hilft der gläubigen Frau, allen ihren Verpflichtungen in ausgeglichenem Maße nachzukommen. Wende auch die verschiedenen Möglichkeiten, indirekt zu helfen, an. Sorge dafür, daß der Ungläubige besucht und mit ihm, wenn möglich, ein Bibelstudium begonnen wird, durch das die Familie vereinigt werden könnte. Gib die Hoffnung nicht auf. Laß dich durch Gottes Wort und durch das, was wir in 1. Korinther 7:16 und 1. Petrus 3:1 lesen, ermuntern. Tue unter den gegebenen Umständen dein Bestes, und „der Vater inniger Erbarmungen und der Gott alles Trostes“ wird dich bestimmt segnen. — 2. Kor. 1:3.

      [Bild auf Seite 404]

      Wenn in einem entzweiten Haus der Ungläubige krank wird oder im Krankenhaus liegt, wirken freundliche Besuche von Christen ermunternd.

  • Gottes Königreich mit der rechten Einstellung predigen
    Der Wachtturm 1971 | 1. Juli
    • Gottes Königreich mit der rechten Einstellung predigen

      Welche Vorbilder haben wir, die uns ermuntern, die rechte Einstellung zum Predigen des Königreiches Gottes zu haben?

      Unser größtes Vorbild ist natürlich Jesus Christus, der Sohn Gottes. Er wußte, daß das Predigen des Königreiches Gottes das größte Vorrecht ist, das jemandem zuteil werden kann. Darum sagte er: „Ich [muß] die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkünden, denn dazu bin ich ausgesandt worden.“ Das tat er auch gewissenhaft, ungeachtet dessen, was andere taten oder nicht taten. — Luk. 4:43; 8:1; Mark. 1:38.

      Seine rechte Einstellung zeigte sich auch in seinem innigen Verhältnis zu seinem himmlischen Vater. Es war ihm eine Lust, Gottes Königreich zu predigen, weil ihm dies die Gelegenheit bot, seine unerschütterliche Liebe zu Gott zu beweisen, und dadurch gab er seinem Vater die Möglichkeit, Satan auf dessen Behauptung, die Menschen würden ihm nicht aus Liebe dienen, eine Antwort zu geben. — Hiob, Kapitel 1 und 2; Ps. 40:8; Spr. 27:11.

      Auch die Apostel Jesu hatten die rechte Einstellung zum Predigen des Königreiches. ‘Sie hatten alles verlassen und waren ihm nachgefolgt’, um sich an diesem Werk zu beteiligen. „Jeden Tag fuhren sie im Tempel und von Haus zu Haus ununterbrochen fort zu lehren und die gute Botschaft über Jesus, den Christus, zu verkünden.“ — Mark. 10:28; Apg. 5:42.

      Auch der Apostel Paulus ist uns ein gutes Vorbild, denn er predigte Gottes Königreich ebenfalls mit der rechten Einstellung. Er hätte sich gemäß dem Fleische vieler Dinge rühmen können, aber er hatte alles aufgegeben, um Gottes Königreich zu predigen. Wie eindrucksvoll ist doch sein Bericht in 2. Korinther 11:22-33 und in Philipper 3:4-8. Selbst in der Gefangenschaft nahm er alle freundlich auf, „die zu ihm hereinkamen, predigte ihnen das Königreich Gottes und lehrte sie ungehindert und mit dem größten Freimut der Rede die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen“. — Apg. 28:30, 31.a

      Als eines der vielen Beispiele aus der Neuzeit könnte ein junges amerikanisches Ehepaar angeführt werden, das in ein schönes Heim eingezogen war und vorhatte, eine Familie zu gründen. Dann kam der Mann eines Tages nach Hause und sagte zu seiner Frau: „Wodurch unterscheiden wir uns eigentlich von den Angehörigen der Christenheit? Wir begnügen uns damit, Gott lediglich pro forma zu dienen, während uns in Wirklichkeit nichts im Wege steht, Vollzeitdienst zu leisten. Wir könnten doch beide unsere Stelle aufgeben, unser Haus verkaufen und den Vollzeitpionierdienst aufnehmen.“ Seine Frau schluckte ein paarmal, denn sie hatte sich darauf gefreut, eines Tages Mutter zu werden, einige Kinder zu haben und sie aufzuziehen. Sie wandte sich aber im Gebet an Jehova und erflehte seine Hilfe. Er half ihr auch. Sie nahm den Pionierdienst auf, und nach wenigen Jahren wurden sie in die Missionarschule Gilead eingeladen. Nun dienen sie schon einige Jahre freudig als Missionare in einem Land in Südamerika.

      Wieso hilft uns die rechte Einstellung, Gottes Königreich zu predigen?

      Die rechte Einstellung hilft uns, Gottes Königreich zu predigen, weil sie uns erkennen läßt, daß wir Gottes Königreich in unserem Leben allem voranstellen sollten. Sie bewahrt uns davor, das Vergnügen mehr zu lieben als Gott, und sie hilft uns, die gelegene Zeit auszukaufen, um Gottes Königreich zu predigen. Sie hilft uns auch, das Fernsehgerät rechtzeitig auszuschalten, besonders an einem Samstagabend, um am anderen Tag richtig ausgeruht zu sein. — Matth. 6:33; Eph. 5:15, 16.

      Diese Einstellung hilft uns auch insofern, als sie uns erkennen läßt, daß wir uns nicht nur einem Werk, sondern einer Person, Jehova Gott, hingegeben haben. Wir werden daher unerschütterlich weiterpredigen, selbst wenn uns noch so viele Türen vor der Nase zugeschlagen werden, da wir wissen, daß wir in unserem Werk Erfolg haben, solange wir Gott gefallen und zur Rechtfertigung seines Namens beitragen.

      Wenn wir die rechte Einstellung zum Predigen des Königreiches Gottes haben, bemühen wir uns auch, die Königreichsbotschaft immer besser darzubieten und Personen, die Einwände erheben, immer taktvoller zu begegnen. Sie wird uns sogar veranlassen, unsere Stimme zu verbessern, sofern sie unangenehm klingt. (Eine Hilfe in dieser Hinsicht mag ein Artikel sein, der in der Erwachet!-Ausgabe vom 22. März 1971 erschienen ist.) Wir mögen noch nie daran gedacht haben, daß der Klang unserer Stimme dafür ausschlaggebend sein mag, ob der Wohnungsinhaber uns die Tür aufmacht oder nicht. Eine angenehme Stimme ist beim öffentlichen Predigen des Königreiches Gottes besonders wertvoll.

      In diesen und in vielen anderen Beziehungen kann uns die rechte Einstellung beim Predigen des Königreiches Gottes eine Hilfe sein.

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