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Kongresse „Göttlicher Sieg“ auf der ganzen Erde ohne Störung verlaufenDer Wachtturm 1974 | 1. Juli
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Kongresses im Rand-Stadion zu versammeln. Das ist ein Sportstadion, in dem mit Erlaubnis der Regierung alle Rassen gemeinsam Zutritt haben. Bei diesem Anlaß waren 33 408 Personen zugegen.
SELBSTÄNDIGKEIT
Bemerkenswert ist auch, wie selbständig in jedem Land die einheimischen Zeugen Jehovas die Kongresse organisierten — sowohl Unterkünfte, Nachrichtendienst und Cafeteria als auch das Programm —, und das alles völlig ohne Mithilfe oder nur mit geringer Unterstützung geschulter Missionare. Das war besonders in Kenia zu beobachten, wo das Werk der Zeugen Jehovas kurze Zeit verboten war. Doch da das Verbot aufgehoben wurde, konnte der Kongreß internationales Gepräge annehmen, und die einheimischen Zeugen Jehovas freuten sich sehr, Gastgeber der Besucher aus den Vereinigten Staaten, aus Kanada, Europa und aus verschiedenen afrikanischen Ländern zu sein.
Ähnlich war es in Uruguay (Südamerika), wo die Missionare völlig zur Seite traten und die uruguayischen Zeugen ihre Schulung und Fähigkeit unter Beweis stellten, indem sie alle Aufgaben übernahmen, die in Verbindung mit dem großen Kongreß, der von mehr als 7 000 Delegierten besucht wurde, zu erfüllen waren.
MIT DEM WUNSCH, ZU LERNEN UND ANDEREN ZU HELFEN, HINDERNISSE ÜBERWINDEN
Zwar herrschte auf allen Kongressen derselbe Geist, doch in anderer Hinsicht war eine große Vielfalt zu beobachten. Auf den Fidschiinseln bildete zum Beispiel ein riesiges Strohdach den Kongreß“saal“, der an den Seiten offen war. Für europäische Besucher waren Bänke aufgestellt worden. Aber die Fidschiinsulaner ließen sich nach ihrer Gewohnheit auf Bambus- oder Strohmatten nieder. Als Unterkunft für die Besucher von den Inseln diente eine große Strohhütte, die in der Mitte durch eine Trennwand in ein Abteil für Männer und ein Abteil für Frauen aufgeteilt war. Diese Unterkünfte wurden kostenlos zur Verfügung gestellt, denn viele Besucher, die von den zahlreichen anderen Inseln dieses Gebietes kamen, hatten ihre letzten Ersparnisse aufgewandt, um mit dem Flugzeug oder dem Schiff zum Kongreß zu reisen.
In São Paulo (Brasilien) — der Schauplatz des zweitgrößten Kongresses — regnete es bis Samstag in Strömen, und alle Anwesenden waren durchnäßt. Sie waren gezwungen zu stehen, da sich die Sitze in dem riesigen Pacaembu-Stadion, die eigentlich nur aus Betonstufen bestanden, in kleine Wasserfälle verwandelten. Doch diese Unbequemlichkeit ließ die Menge nicht aufbrechen. Am Sonntag, während der Regen immer noch anhielt, erschienen 94 586 Personen, um sich den öffentlichen Vortrag anzuhören. Regierungsbeamte beglückwünschten die Mitarbeiter des Kongresses zu der geleisteten Arbeit und zu dem Geist, der unter den Kongreßteilnehmern herrschte (Röm. 13:3, 4).
Wie der Apostel Paulus, so haben auch eine ganze Anzahl Zeugen Jehovas — einige zusammen mit ihrer Familie — ihr Heimatland verlassen, um in Ländern zu dienen, in denen Hilfe dringender benötigt wird. Auf einem Kongreß berichteten einige, daß sie nach Costa Rica gezogen seien, und zwar in die Stadt Escazú, wo es nur acht Zeugen Jehovas gegeben habe. Eine weitere kleine Gruppe bestand in der Nähe. Sie arbeiteten zusammen und ermutigten einander, und innerhalb von sechs Monaten waren sie zu einer starken, tätigen Versammlung von fünfzig Königreichsverkündigern angewachsen; gegenwärtig zählen sie achtzig Personen.
Große Teile der Bevölkerung leben oft verstreut in abgelegenen Gebieten. Jehovas Zeugen haben dieses Problem mit jedem erdenklichen Mittel zu lösen gesucht, und zwar haben sie sich nicht nur bemüht, die Menschen mit der guten Botschaft zu erreichen, sondern auch in dem Gebiet zu bleiben, mit ihnen die Bibel zu studieren und ihnen zu helfen, eine genaue Erkenntnis über Gott zu erlangen. Die Besucher des Kongresses in Lima (Peru) hörten einen interessanten Bericht über eine der angewandten Methoden. Eine Gruppe von zehn Männern fuhr mit zwei großen Wohnmobilen in die entlegenen Gebiete der Anden. Jeder Wagen diente fünf Männern als Wohnung. Sie nahmen auch einen Jeep mit, so daß sie auf schmäleren Wegen und Pfaden fahren und schwer zugängliche Orte erreichen konnten. Innerhalb weniger Monate gaben sie 75 000 bibelerklärende Bücher und Zeitschriften ab. Nun sind sie damit beschäftigt, diesen Menschen zu helfen, Gottes Wort zu studieren und es zu verstehen.
Auf der ganzen Erde erkennen Jehovas Zeugen an, daß das, was sie vollbracht haben, nicht auf ihre eigene Kraft oder Weisheit zurückzuführen ist. Sie denken darüber so wie der Apostel Paulus, der sagte: „Nicht, daß wir aus uns selbst hinreichend befähigt sind, etwas als von uns selbst kommend anzusehen, sondern unsere hinreichende Befähigung kommt von Gott“ (2. Kor. 3:5, 6). Schwierigkeiten und Hindernisse werden ‘nicht durch Kraft, sondern durch Jehovas Geist’ überwunden (Sach. 4:6).
Daher danken Jehovas Zeugen ihrem Gott, Jehova, dafür, daß er ihnen gewährt hat, die Wahrheit zu erkennen, die die Menschen frei macht. Es war sein Geist, der ihnen geholfen hat, ihre Lebensweise zu ändern. Sie schätzen den ihnen von Gott aufgetragenen Predigtdienst, durch den sie anderen zu einer Erkenntnis der Wahrheit verhelfen können, hoch ein.
Und alle Zeugen Jehovas auf der ganzen Erde bringen Jehova durch seinen Sohn sowohl als einzelne wie auch gemeinsam Dank dar für die Leitung durch seinen Geist und dafür, daß er ihnen durch seine Engelheere die Möglichkeit schenkt, sich in so vielen Ländern und unter so völlig verschiedenen Verhältnissen und Regierungsformen zu versammeln, und das in einer Zeit, in der das Weltgeschehen von einer beispiellosen Unsicherheit und Besorgnis geprägt wird.
Glaubensvoll vorausblickend, haben Jehovas Zeugen ähnliche, wenn auch kleinere Kongresse geplant, die — so es Jehovas Wille ist — auch im Jahre 1974 stattfinden sollen. Es wird ein geistig stärkendes Programm zusammengestellt werden. In einer Reihe von Ländern werden die Kongresse in viel mehr Städten abgehalten, so daß es für einen jeden einfacher ist, einen Kongreß zu besuchen. Wahrscheinlich findet auch in deiner Gegend ein Kongreß statt. Plane jetzt schon, ihn zu besuchen. Wir sind davon überzeugt, daß du nicht enttäuscht sein, sondern großen Nutzen aus dem ziehen wirst, was du hörst. Du wirst dich sicherlich über die Gemeinschaft mit Menschen freuen, die an Gott und sein Wort glauben und die in ihrem Leben biblische Grundsätze anwenden. Wir laden dich herzlich ein, einen Kongreß zu besuchen und ‘zu schmecken und zu sehen, daß Jehova gut ist’ (Ps. 34:8).
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In welchem Tempel ist Gott zu finden?Der Wachtturm 1974 | 1. Juli
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In welchem Tempel ist Gott zu finden?
ES IST nur logisch und passend, daß der Souverän des Universums ganz genau festgelegt hat, wie sich ihm die Menschen nahen können. Der unbedeutende Mensch kann vernünftigerweise nicht erwarten, daß er ohne Befugnis, ohne die richtige Einstellung und ohne die Form zu wahren, vor Gott treten darf.
Man kann sich Gott nahen. Er ist nicht „tot“, wie einige behaupten. Das heißt, er hat sich nicht zurückgezogen und die Menschen völlig sich selbst überlassen, so als ob er nicht willens wäre, sich unsere Probleme anzuhören oder sich damit zu beschäftigen. Ein Apostel Jesu Christi erklärte: „Er [Gott] verordnete die bestimmten Zeiten und die festgesetzten Wohngrenzen der Menschen, damit sie Gott
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