Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Mögliche Gefahren der oralen Verhütungsmittel
    Erwachet! 1970 | 8. Februar
    • Andere Nebenwirkungen

      Dr. A. M. Macintosh berichtete in der Fachschrift The Medical Journal of Australia, Ausgabe vom 30. November 1968, daß diese Verhütungsmittel den Blutdruck steigern würden. Er schrieb: „Ich habe einen bedeutenden Anstieg des Blutdrucks beobachtet; doch der Blutdruck kehrte zur Norm zurück, sobald keine Pillen mehr verabfolgt wurden ... Die Fälle, die wir überblicken können, beweisen noch nicht, daß die Pille einen Anstieg des Blutdrucks hervorruft. Aber sie sind mehr als nur ein Verdacht, daß das der Fall sein kann.“

      Ein Forschungsteam an dem Medizinischen Institut der Stanford-Universität in Kalifornien beobachtete diesen Zusammenhang ebenfalls. Bei vierzehn Frauen, die wegen Bluthochdrucks untersucht wurden, stellte sich eine Besserung ein, nachdem sie keine oralen Verhütungsmittel mehr einnahmen. Ein Anstieg des Blutdrucks mag der Grund sein, warum manche Frauen, die diese Verhütungsmittel einnehmen, über starke Kopfschmerzen klagen.

      Weitere Beschwerden, die anscheinend mit diesen Verhütungsmitteln in Verbindung stehen, sind Gewichtszunahme, Akne, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Depressionen, Schmerzen im Unterleib, bräunliche Verfärbung der Gesichtshaut, ein Gefühl, aufgedunsen zu sein, Retention von Salz und Wasser in den Geweben, Störung des Blutzuckerspiegels ähnlich wie beim Diabetes und Leberfunktionsstörungen. Bisher gibt es keinen exakten Beweis, daß alle diese Beschwerden durch orale Verhütungsmittel verursacht werden, der für die medizinischen Autoritäten überzeugend wäre. Der Zusammenhang zwischen diesen Beschwerden und der Einnahme solcher Verhütungsmittel scheint jedoch mehr als reiner Zufall zu sein.

      Man sollte stets daran denken, daß bei Einnahme jedes Medikaments die Gefahr unerwünschter Nebenwirkungen besteht. Nicht jeder Organismus reagiert gleichartig. Eine Impfung zum Beispiel mag bei dem einen ernste Nebenwirkungen haben, bei dem anderen nicht. Wenn also jemand die Absicht hat, irgendein Medikament einzunehmen, sollte er die Gefahren sorgfältig abwägen, die damit verbunden sein mögen.

  • Pachamanka — Schnellkochtopf der Andenbewohner
    Erwachet! 1970 | 8. Februar
    • Pachamanka — Schnellkochtopf der Andenbewohner

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Peru

      WER in den peruanischen Anden in einer Höhe von über 3 260 Metern wohnt und selbst kochen muß, macht die Erfahrung, daß der Dampfkochtopf sein bester Freund ist. Wie wäre es sonst möglich, das Fleisch von einem Huhn, das mehr als rührig gewesen ist, oder von einem Rind, das offensichtlich in seinem Leben zuviel gelaufen ist, in dieser dünnen Luft gar zu kochen, so daß es einem schmeckt? Hier dauert das Kochen in einem normalen Topf länger, als ein hungriger Andenbewohner warten möchte. Der Schnellkochtopf löst somit das Problem.

      Doch magst du jetzt sagen, der Schnellkochtopf ist doch erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit aufgekommen. Wie haben denn die Hochland-Indianer in früheren Zeiten ihre Speisen gar gekocht? Sie entwickelten ein Verfahren, für das sie keine Töpfe aus Metall brauchten. Dieses Verfahren ist schon jahrhundertealt und wird „pachamanka“ genannt.

      Pachamanka ist aus den zwei Wörtern der Ketschua-Sprache der Inkas pacha, was „Erde“ bedeutet, und manka, was den Sinn von „Kessel“ hat, zusammengesetzt. Diese Bezeichnung ist auch passend, denn das ganze Gericht wird in einem Erdloch gekocht. Ein etwa fünfundvierzig Zentimeter breites Loch wird mit runden, glatten Granitsteinen ausgelegt, oben wird es verschlossen, so daß das Ganze aussieht wie ein Bienenkorb aus Steinen. Auf der einen Seite wird ein Schürloch offengelassen. Durch dieses Loch wird der Brennstoff eingefüllt, und das Feuer wird etwa drei bis vier Stunden unterhalten, dann sind die Steine heiß genug.

      Die Regenzeit, die von Februar bis Mai dauert, ist auch die pachamanka-Zeit, denn in dieser Zeit wird der Mais reif, und auch die Kartoffeln und das Gemüse, die für dieses schmackhafte Gericht benötigt werden, sind dann erhältlich. Man hatte uns pachamanka schon gerühmt, aber wir waren der Ansicht daß man es sehen und essen müsse, um glauben zu können. Kurz nach unserer Ankunft in Huancayo, das im Herzen des Gebietes liegt, in dem diese kulinarische Tradition gepflegt wird, wurden wir zu einem pachamanka-Essen eingeladen.

      Im Land der „pachamanka“-Tradition

      Das Mantarotal, in dem Huancayo liegt, ist nicht nur sehr schön, sondern auch von historischer Bedeutung. Vor vierhundert Jahren durchquerten von den Inka-Herrschern entsandte Läufer, Chasquis genannt, dieses Tal; sie hielten den Postverkehr zwischen den Inka-Herrschern und den nördlichsten Gebieten ihres Reiches um Quito (Ecuador) aufrecht. Glücklicherweise müssen wir die dreißig Kilometer bis zu unserem Bestimmungsort nicht zu Fuß zurücklegen. Unser Gastgeber hat uns freundlicherweise einen Kleinlastwagen samt Fahrer für diese Fahrt aufs Land zur Verfügung gestellt.

      Wir halten uns krampfhaft fest, um die Fahrt gut zu überstehen. Der Fahrer startet mit einem Ruck und wirbelt dabei Steine und Erde auf wie einer der hiesigen Stiere. Die Fahrt durch das landschaftlich schöne Tal ist ein Genuß und beflügelt unsere Phantasie. Alles ist zufolge des tropischen Regens saftig grün und hängt voll perlender Wassertropfen. Auf jedem Feld sehen wir strohgedeckte Rundhütten auf Pfählen. Man erklärt uns, darin würden die Männer schlafen, die während der Erntezeit nachts die Felder bewachen müßten, um zu verhindern, daß sich Diebe an der Ernte vergriffen.

      Die Zäune aus Adoben sind mit verschiedenen politischen Schlagwörtern bemalt. Am Straßenrand trotten Esel, auf denen Männer reiten, während die Frauen zu Fuß hinterhergehen. Es macht diesen hart arbeitenden Frauen nichts aus, Tiere wie Schafe, Schweine, Enten, Hühner oder Hunde und dazu noch einen Säugling auf dem Rücken zu tragen. Heute sind sie jedoch mit Lebensmitteln sowie mit Rinden und Zweigen von Eukalyptusbäumen beladen. Diese Bäume sind reihenweise angepflanzt und werfen ihren Schatten auf uns, während wir vorbeifahren. Die Hänge zu beiden Seiten des Tales steigen etwa 470 Meter an. Es sind die Bergzüge der Anden, um die sich zum Teil Regenwolken kuscheln.

      Kurz bevor unsere Fahrt zu Ende ist, biegen wir von der befestigten Autostraße ab und folgen einem Fahrweg. In regelmäßigen Abständen werden wir aus unseren Sitzen geworfen. Dieser holperige Weg führt an das Ufer eines Flusses. Dort hält unser Fahrer an, und wir steigen aus. Wir durchqueren ein mehrere Hektar großes Feld, auf dem violettblütige Kartoffeln wachsen. Und dann erreichen wir die Chacra oder Farm unseres Gastgebers.

      Vorbereitungen

      Bevor wir den Hof betreten, kommen wir an dem Steinhaufen vorbei, der aussieht wie ein Bienenkorb und in dem bereits das Feuer brennt, durch das die Steine erhitzt werden. Wir hatten gehört, daß als Brennstoff manchmal Mist verwendet wird; daher sind wir nun erleichtert, zu sehen, daß das Feuer mit Eukalyptuszweigen unterhalten wird. Wir werden willkommen geheißen, und da das Essen erst in etwa zwei Stunden serviert werden wird, bietet man uns als eine Art Vorspeise Entensuppe und Fruchtgelee an.

      Auf dem Tisch vor dem Fensterbrett bemerken wir ein 1-Liter-Einmachglas. Es ist bis zu drei Vierteln mit Alkohol gefüllt, und darin liegt eine zusammengerollte Schlange. Wir haben dieses Gebräu schon anderswo gesehen und fragen uns, ob hier jemand an Arthritis, Neuritis, Ischias oder Rheumatismus leide und bald mit diesem „Feuerwasser“ eingerieben werde oder ob es jemand als Heilmittel gegen Grippe trinke.

      Wir können uns kaum von diesem faszinierenden Anblick losreißen, doch als es uns dann endlich gelingt, stellen wir fest, wie geschäftig die Menschen sind, bei denen wir zu Besuch weilen. Indianerfrauen zerstoßen reifen Mais und füllen schließlich eine Spülschüssel mit milchigem Schleim. Diesen vermischen sie mit Schweineschmalz, Rosinen, Zimt, Erdnüssen und Zucker. Von dieser Mischung wird etwas auf die Hüllblätter der Maiskolben gelegt, worauf sie dann sorgfältig eingeschlagen werden. Die Peruaner nennen diese Speise „humita“; wir könnten sie als Süßmaiskuchen bezeichnen. Die Frauen bereiten Dutzende dieser Kuchen für das pachamanka-Gericht zu.

      Nachdem wir unseren größten Hunger gestillt haben, führen uns unsere Gastgeber zum Feuer, und wir nehmen dort in Korbstühlen Platz. Einige der Indianer überwinden nun ihre Schüchternheit und beginnen uns verschiedenes zu fragen, wie wo wir gewohnt hätten, was man in Nordamerika esse usw. „Sind Sie vorher schon einmal geflogen? Haben Sie Angst gehabt? Wie sehen die Rothäute aus?“ So lauten einige ihrer Fragen.

      Inzwischen gehen die Vorbereitungen weiter. Mit einem großen Brett schieben einige Männer vorsichtig den größten Teil der über dem Loch aufgeschichteten Steine zur Seite. Darauf fegen sie die Asche von den Steinen, die zurückbleiben; nun bringen die Frauen die verschiedenen Zutaten für das pachamanka-Gericht. Auf die Steine werden einige ungeschälte Kartoffeln gelegt. Dann folgt eine irdene Schmorpfanne, in der ein Meerschweinchen liegt, dem Schweineschmalz, Knoblauch, gemahlener roter Pfeffer und ganze geschälte Kartoffeln beigegeben worden sind. Auf die Pfanne kommt eine Schicht heißer Steine, und auf diese wird Schaffleisch, Schweinefleisch und Kaninchenfleisch gelegt. Dann folgen weitere heiße Steine und darauf die humitas oder Maiskuchen. Den Abschluß bilden Luzernen, Limabohnen und ein wildwachsendes Kraut, „mama-killa“ (Ketschua „Mutter Mond“) genannt.

      Nun sind alle Zutaten beieinander, mit dem Kraut mama-killa wird dieses Gericht gewürzt. Das Ganze wird mit Leinensäcken zugedeckt, um es vor der Erde zu schützen, die man als Deckel dieses erstaunlichen Dampfkochtopfs darauf schüttet. Kein Tropfen Feuchtigkeit kann entweichen, und während die heißen Steine ihre Aufgabe erfüllen, plaudern wir gemütlich.

      Essen und Abschied

      Wieso weiß man, wann das pachamanka-Gericht gar ist? Nun, selbst die königlichen Inkas besaßen keine Armbanduhren, von denen sie die Kochzeit hätten ablesen können. Daher mußten sie sich auf ihre Erfahrung verlassen oder ein Loch in den Haufen machen, um aufgrund des Geruchs zu ermitteln, ob es gar ist. Fünfundvierzig Minuten nachdem der „Erdkessel“ fest verschlossen worden ist, wird die Erde sorgfältig weggeschaufelt, die Leinensäcke werden entfernt — oh, wie es duftet!

      Nun wird gegessen. Der erste Gang (zuerst kommt natürlich das, was zuletzt in den „Kochtopf“ gelegt worden war) besteht aus Bohnen. Während wir die Bohnen verspeisen, legt man uns Schaffleisch, Kaninchenfleisch, Kartoffeln- und Süßmaiskuchen auf den Teller. Man ißt ohne Messer und Gabel. Das ist so ein Gericht, bei dem man fettige Finger bekommt. Während wir es uns schmecken lassen, beobachten wir, wie diejenigen, die die gargekochten Speisen aus dem sehr heißen Steinofen ziehen, das mit größter Konzentration und sehr vorsichtig tun.

      Zum Schluß erscheint zur Freude dieser einfachen Bewohner der Cordillera Central das cuy oder Meerschweinchen. Man kann es nicht mit einem anderen Tier verwechseln; wohl sieht der Schenkel aus wie der Schenkel eines Hühnchens, aber endet in einem dünnen kleinen Arm, an dem fünf eingerollte Finger zu sehen sind. Wir nehmen unser Stück in die Hand und beißen hinein. Das Fleisch ist äußerst zart und hat den Geschmack von Hühnerfleisch. Dieser Leckerbissen setzt der ganzen Mahlzeit die Krone auf! Nachher haben wir das Gefühl, angenehm satt zu sein.

      Jetzt schaut die Sonne hinter den Regenwolken hervor. Um diese Jahreszeit geht sie schon früh unter, und bereits nähert sie sich den westlichen Hügeln. Bald wird es dunkel sein. Daher müssen wir uns auf den Heimweg machen. Wir bedanken uns bei unseren freundlichen Gastgebern und versichern ihnen, daß es uns sehr gut geschmeckt habe. Dann schlendern wir zurück zu dem kleinen Lastwagen und denken dabei über die Gastfreundschaft dieser einfachen Indianer nach. Wie freundlich und herzlich sie uns Americanos aus dem Norden doch aufgenommen haben!

      Die Inka-Herrscher, die dieses traditionelle Schnellkochtopf-Gericht populär gemacht, wenn nicht gar erfunden haben, leben längst nicht mehr. Aber wie froh sind wir, daß ihre Nachkommen das Rezept für das pachamanka-Gericht von Generation auf Generation vererbt haben! Da wir dieses Gericht gekostet haben, freuen wir uns schon darauf, wieder dazu eingeladen zu werden. Es lohnt sich, eine solche Einladung ein zweites Mal anzunehmen, denn was könnte es auf dem Gebiet kulinarischer Genüsse schließlich Bodenständigeres geben?

  • Südwestafrika, auch Namibia genannt — Land bunter Vielfalt
    Erwachet! 1970 | 8. Februar
    • Südwestafrika, auch Namibia genannt — Land bunter Vielfalt

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Südafrika

      SÜDWESTAFRIKA ist auf der Weltkarte leicht zu finden. Es liegt an der Westküste Afrikas nördlich des Oranje. In einigen Enzyklopädien findet man die Angaben über dieses Land nicht unter dem Stichwort „Südwestafrika“, sondern sie erscheinen unter dem Stichwort „Südafrikanische Union“. In einem Nachschlagewerk wird sogar gesagt, Südafrika habe Südwestafrika am 31. Oktober 1934 offiziell zu einer seiner Provinzen gemacht.

      In der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts teilten die europäischen Staaten eifrig Afrika in Einflußsphären ein. Es war jedem dieser Staaten daran gelegen, einen großen Anteil an den Naturreichtümern dieses Kontinents zu haben. Würde man in einer alten Enzyklopädie aus jener Zeit nachschlagen, so würde

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen