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  • Die Heimtiere und wir Menschen
    Erwachet! 1980 | 22. Juni
    • Die Heimtiere und wir Menschen

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Australien

      „OBSCHON es Jahre her ist, erinnere ich mich noch so gut daran, als wäre es erst gestern gewesen. Zuerst ertönte ein Freudenschrei; gleich darauf kam meine kleine Tochter gerannt und verkündete stolz: ,Schon wieder ein Kätzchen, Mami!‘ Und schwupp! Weg war sie, um die Ankunft des nächsten Kätzchens zu erwarten.

      Sie war sehr tierliebend. Eines Tages brachte sie ein zwei bis drei Zentimeter großes Tierchen angeschleppt. ,Mami, schau, ich habe ein ganz kleines Kätzchen gefunden.‘

      ,Aber Kind, das ist doch eine Raupe‘, erklärte ich ihr.

      ,Nein‘, entgegnete sie entschieden, ,es hat doch einen Pelz. Es ist ein ganz kleines Kätzchen.‘

      Einmal hatten wir sowohl eine Katze als auch einen Cockerspaniel. Es amüsiert mich heute noch, wenn ich daran denke, wie die beiden zusammen spielten. Manchmal legte die Katze ihre Pfote auf den Hals des Hundes und leckte ihm das Gesicht. Der Hund lag dann mit geschlossenen Augen da und ließ sie genüßlich gewähren.“

      Was diese Mutter erzählte, zeigt, daß viele Leute große Freude an Heimtieren haben. In Australien besitzen zwei Drittel aller Familien wenigstens ein Heimtier. Am beliebtesten sind Hunde, dann folgen Katzen, Vögel und Fische. Es gibt aber auch Leute, die Pferde, Wallabys (kleine Känguruhs), Kaninchen, Meerschweinchen, Mäuse, Schildkröten, Eidechsen und Schnecken halten; manche haben auch Freude an ausgefalleneren Heimtieren wie Pfauen, Schlangen und Fledermäusen.

      Vielleicht hältst du dir auch ein Heimtier, oder du hast die Absicht, für dich, deine Kinder oder jemand anderes eins zu kaufen. Selbst wenn man nur in der Nähe von Leuten wohnt, die Heimtiere haben, oder solche Leute kennt, ist es nützlich, sich einige Gedanken über das Verhältnis des Menschen zu den Heimtieren zu machen.

      Warum halten sich die Leute Heimtiere?

      Darüber schreibt das Werk Encyclopædia Britannica: „Das Halten von Heimtieren befriedigt ein allgemeines menschliches Bedürfnis; Heimtiere findet man auf jeder Kulturstufe.“

      Bei einer vor kurzem in Australien durchgeführten demoskopischen Untersuchung wurden die Leute gefragt, warum sie sich ein Heimtier halten würden. Als Hauptgrund wurde der Wunsch nach einem Gefährten angegeben. Hunde werden auch als Beschützer gehalten und in einigen Fällen, um nützliche Arbeit zu verrichten. Manche kaufen sich Heimtiere, um sie zu züchten. Andere entspannen sich im Umgang mit ihren Heimtieren.

      Viele Eltern halten es für vorteilhaft, den Kindern ein Heimtier zu geben. Ein solcher Spielgefährte bereitet dem Kind Freude und gibt ihm Gelegenheit zu beobachten, wie das Tier lebt. Es begreift das Wunder der Fortpflanzung besser, wenn es sieht, wie sich die Tiere paaren, wie sie ihre Jungen austragen, zur Welt bringen und dann aufziehen. Es trägt aber auch dazu bei, das Kind auf die rauhe Wirklichkeit des heutigen Lebens vorzubereiten, wenn es sieht, daß ein Heimtier krank wird und sogar stirbt.

      Durch Heimtiere kann das Kind lernen, daß andere Lebewesen von ihm abhängig sind. Leider kommt es häufig vor, daß Eltern den sehnlichen Wunsch des Kindes, ein Heimtier zu haben, erfüllen, dann aber, wenn der Reiz des Neuen abgeklungen ist, das Tier selbst betreuen müssen. Aber die Mutter, deren Erfahrung zu Beginn erwähnt wurde, berichtete über ihre kleine Tochter: „Als sie einmal Seidenraupen besaß, mußte sie jeden Tag Maulbeerblätter sammeln gehen. Den Hund mußte sie baden, bürsten und füttern; allerdings halfen wir ihr gelegentlich dabei. Wir lehrten sie, ein Tier niemals grausam zu behandeln und den Hund, wenn er brav war, zu loben und zu belohnen. Wenn sie das tat, schaute er sie mit seinen ausdrucksvollen Augen an und wedelte so freudig mit seinem Stummelschwanz, daß der ganze Hund buchstäblich wackelte.“

      Auf geistig und körperlich behinderte Kinder wirkt sich der Umgang mit Heimtieren sehr positiv aus. Er trägt dazu bei, daß sie sich besser entspannen und sich ihrer Umgebung besser anpassen können.

      Viele kinderlose Ehepaare jeden Alters halten sich ein Heimtier. Die befriedigende Aufgabe, ein Tier zu betreuen, sowie seine Spielfreude und seine Anhänglichkeit sind manchmal ein gewisser Ersatz für die fehlenden Kinder. Für viele ältere Leute, die allein wohnen, bedeutet die Freundschaft, Anhänglichkeit und Treue eines Heimtieres Freude, und manchmal ist es für sie auch ein Schutz.

      Die fanatisch übersteigerte Liebe zu einem Heimtier, die man gelegentlich bei alleinstehenden älteren Leuten beobachten kann, ist sicherlich mit den liebeleeren zwischenmenschlichen Beziehungen in unserer heutigen Welt in Zusammenhang zu bringen. Ein Sozialarbeiter berichtete: „Ein alter Mann sollte ins Krankenhaus, um sich eine infizierte Zehe behandeln zu lassen. Doch er schob es monatelang hinaus, weil es eine Trennung von seinem Hund bedeutet hätte. ... Diesem Mann mußte dann das Bein amputiert werden, weil sich Brand entwickelt hatte, aber er war glücklich, solange er seinen Hund bei sich haben konnte.“ Es ist bekannt, daß alte Menschen manchmal, kurz nachdem sie ihr Heimtier verloren haben, ebenfalls sterben.

      Wenn der Umgang mit Heimtieren im richtigen Rahmen bleibt und sie nicht verhätschelt und fast wie Menschen behandelt werden, bringen sie Familien und auch Alleinstehenden viel Freude, ja sie spielen dann sogar eine nützliche Rolle in ihrem Leben.

      Die Pflege eines Heimtiers

      Viele kommen ganz überraschend zu einem vierbeinigen Hausgenossen. Er wurde ihnen vielleicht von einem Heimtierhalter angeboten, der für die „Sprößlinge“ seines Heimtiers Abnehmer suchte. Aber mit der Entwicklung des kleinen Wollknäuels wächst auch die Verantwortung des Tierhalters. In Sprüche 12:10 heißt es: „Der Gerechte sorgt für die Seele seines Haustiers.“ Das ist manchmal keine Kleinigkeit.

      Man muß für den neuen Hausgenossen nicht nur Futter kaufen, sondern auch mit ihm zum Tierarzt gehen, um ihn „entwurmen“ oder impfen zu lassen oder ihn wegen einer Krankheit oder eines Unfalls behandeln zu lassen, was nicht gerade billig ist.

      Ferner erfordert die Pflege eines Tiers Zeit. Man muß es bürsten, baden, füttern, erziehen, ausführen, dressieren usw. Natürlich verlangt nicht jedes Heimtier gleich viel Aufmerksamkeit und Pflege, auch wendet nicht jeder Tierhalter gleich viel Zeit für seinen „tierischen“ Hausgenossen auf.

      Der Tierhalter trägt zudem gegenüber dem Tier und gegenüber seinen Mitmenschen eine Verantwortung. Hunde zum Beispiel brauchen den intensiven Kontakt mit ihrem „Herrn“. Ferner benötigen sie eine ihrer Größe angepaßte Unterbringung. Ein Fachmann klagte, daß „viele Leute, die in Einzimmerwohnungen leben, sich einen Afghanen oder eine dänische Dogge halten“. Wenn ein Hundebesitzer nicht darauf achtet, daß der Zaun um das Gelände, auf dem der Hund frei umherlaufen kann, instand gehalten wird, mag der Hund streunen und dann vielleicht das Eigentum anderer beschädigen, die Straße verschmutzen und eine Gefahr für den Verkehr werden. Manchmal fühlen sich die Nachbarn durch ein Heimtier belästigt. Exotische Heimtiere haben eine Zeitlang einen gewissen Reiz, aber viele eignen sich nicht als Hausgenossen. In solchen Fällen leiden meist Tier und Tierhalter.

      In der Stadt haben Tierhalter manchmal Schwierigkeiten, eine Wohnung zu bekommen. Und wenn ein Heimtierhalter verreisen möchte, mag es schwierig oder teuer sein, sein Heimtier unterzubringen.

      In vielen Städten sind streunende Hunde und Katzen, die oft Leuten gehören, die ihre Heimtiere nicht betreuen, ein großes Problem. In Australien (14 Millionen Einwohner) werden jedes Jahr etwa 50 000 streunende oder ausgesetzte Hunde und noch weit mehr Katzen getöteta. Viele Katzen- und Hundehalter lassen ihre Tiere kastrieren, wenn sie sie nicht züchten wollen. Kastrierte Tiere, besonders Männchen, neigen weniger zum Streunen.

      Übertragbare Krankheiten

      Es kann vorkommen, daß Heimtiere Krankheiten auf die Menschen übertragen, was manchmal schwerwiegende Folgen hat. Läßt man indessen eine gewisse Vorsicht walten, braucht man keine Angst zu haben. Es ist aber dennoch vernünftig, einiges über die verbreitetsten Krankheiten zu wissenb.

      Die Tollwut ist in gewissen Ländern der Welt ein schweres Problem. In Gegenden, in denen die Tollwut herrscht, ist es üblich, Heimtiere dagegen zu impfenc.

      In Australien hat man sich vor kurzem intensiver mit dem Spulwurmbefall befaßt, weil ein Kind als Folge davon erblindet ist. Besonders häufig werden in der Stadt lebende Tiere, Hunde und Katzen, von Spulwürmern befallen; vor allem bei Jungtieren kommen diese Würmer oft massenhaft vor.

      Mit dem Kot der Tiere (Katzen und Hunde) gehen viele Wurmeier ab. Diese sind klebrig und bleiben daher am Fell des Tieres, an Teppichen, am Rasen oder an Spielsachen kleben. Von da aus gelangen sie durch ungewaschene Hände in den Mund. Einmal im menschlichen Organismus, dringen dann die ausgeschlüpften Larven durch die Darmwand und wandern mit dem Blutstrom in die Leber oder geraten in das Nervensystem oder in das Gehirn.

      Diese Gefahren sollte man unbedingt kennen, auch wenn man selbst kein Heimtier besitzt. Die Eier können in der Erde jahrelang überdauern. Eine vor kurzem in England durchgeführte Untersuchung zeigte, daß der Boden vieler Parks und Spielplätze mit solchen Wurmeiern verseucht ist.

      Bandwürmer können auf ähnliche Weise übertragen werden. Hautkrankheiten werden direkt (wie die Spulwürmer) oder durch Milben übertragen.

      Käfigvögel wie Papageien, aber auch Tauben, Hühner und andere Vögel können an der Papageienkrankheit (Ornithose) leiden. Die Tiere mögen den Eindruck erwecken, gesund zu sein, aber den Erreger in sich tragen und den Menschen damit anstecken. Die Symptome sind Lungenentzündung und grippeähnliche Erscheinungen. Gefördert wird diese Krankheit durch eine Unterbringung, die nicht verhaltensgerecht ist; und übertragen wird sie durch das Einatmen erregerhaltigen Kotstaubes oder durch Kontakt mit einem kranken oder toten Vogel.

      Wenn der Umgang mit Heimtieren eine angemessene Hygiene einschließt, bleibt er im richtigen Rahmen. Die Tiere sind zwar immer noch eine Quelle der Freude, aber die Gesundheit der Familie wird nicht bedroht.

      Eine vernünftige Einstellung

      Für viele Leute ist die Betreuung eines Heimtiers ein kostbarer Bestandteil ihres Lebens. Durch seine Anhänglichkeit und Treue, seine Eigenschaften und die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit seines Besitzers zu erwidern, bereitet ein Heimtier viel Freude.

      Es gibt aber auch Leute, deren Lebensumstände, Lebensweise und Ambitionen das Halten eines Haustiers nicht gestatten. Deshalb verzichten sie darauf, sich ein Tier anzuschaffen oder zu halten.

      Heimtiere können viel Freude ins Haus bringen. Indessen sollte man eine vernünftige Einstellung zu ihnen haben, denn ein Heimtier kann niemals gute zwischenmenschliche Beziehungen ersetzen.

      [Fußnoten]

      a In der Bundesrepublik Deutschland werden während der Urlaubszeit 10 000 bis 20 000 Katzen ausgesetzt.

      b Weitere Einzelheiten findet der Leser in der Zeitschrift Erwachet! vom 8. Februar 1972 auf den Seiten 21 bis 23.

      c Eine eingehende Behandlung dieses Themas findet der Leser in der Zeitschrift Erwachet! vom 22. August 1978 auf den Seiten 25 und 26.

  • Ich erlitt einen Verbrennungsunfall
    Erwachet! 1980 | 22. Juni
    • Ich erlitt einen Verbrennungsunfall

      Ein Bericht, wie er einem Mitglied der „Awake!“-Redaktion erzählt wurde

      JENER Novembertag versprach einer der herrlichen Herbsttage zu werden, für die New York bekannt ist. Für mich jedoch wurde er zu einem Alptraum.

      Wie gewohnt verließ ich frühmorgens unsere Wohnung in Long Island, um zur Arbeit zu gehen. Ich hatte einen kleinen Betrieb, in dem auch mein Schwager halbtags arbeitete. An diesem Tag waren wir in einem Sommerhaus bei Westhampton beschäftigt. Die Besitzer wollten es umbauen lassen, so daß man es ganzjährig bewohnen könnte. Wir beabsichtigten, mit einem leicht flüchtigen Lösungsmittel zu arbeiten, um den Polyurethanlack vom Steinfußboden zu entfernen. Deshalb hatten wir schon etliche Tage vorher die Heizung abgestellt. Doch ohne unser Wissen hatte jemand am Vortag den Gasofen eingeschaltet und die Stichflamme angezündet.

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