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  • WUNDERBARE PERSÖNLICHKEITSVERÄNDERUNGEN
  • JUNGE LEUTE BEREIT ZU HÖREN
  • TREU TROTZ WIDERSTANDES
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1977
w77 1. 11. S. 652-655

Venezolaner machen Gebrauch von Jehovas unerschöpflichem Schatz

DIE Millionen von Dollar, die gegenwärtig nach Venezuela fließen — über 19 Millionen Dollar täglich —, gewöhnen viele Menschen dort an das höchste Pro-Kopf-Einkommen in Südamerika. Doch diesem wohlhabendsten aller lateinamerikanischen Länder geht allmählich sein sagenhafter schwarzer Schatz — das Öl — aus. Unterrichtete Personen zeigen sich besorgt über Berichte, aus denen hervorgeht, daß die nachgewiesenen Reserven nur noch 17,7 Milliarden Barrel Öl betragen, die bei der gegenwärtigen Produktionsrate nur noch zwanzig Jahre reichen.

Einer von denen, die sich Sorgen machen, Monsignore Ovidio Pérez Morales, Sekretär des römisch-katholischen Episkopats, sagte kürzlich in einer Mahnbotschaft: „Wir leben heute inmitten einer Flut von Verschwendung, Luxus und kollektiver Torheit. ... Die Philosophie des leichten Lebens, des übertriebenen Profits und des Triumphs um jeden Preis breitet sich immer weiter aus, doch auf diese Weise kann kein Land aufgebaut werden.“

Vielen Venezolanern wird jedoch geholfen, hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken. Jehovas christliche Zeugen in diesem Land berichten ihnen von einem Schatz, der weit wertvoller ist als Öl, von einem geistigen Schatz, der nie erschöpft sein wird (Jes. 33:6). Vor dreißig Jahren, im Jahre 1946, wurde dieses biblische Bildungswerk von nur dreizehn Personen durchgeführt. Im Jahre 1976 jedoch besuchten über dreizehntausend (13 749) Personen ihre dreizehn Millionen Mitbürger, um ihnen die Botschaft von einer Zukunft ohne Furcht unter Christi Herrschaft zu überbringen. Die Hälfte von ihnen wurde erst in den letzten vier Jahren getauft.

Verschiedene Faktoren haben dazu beigetragen, daß Jehovas Zeugen so viele Menschen die Wahrheit des Wortes Gottes lehren konnten. Heutzutage können die meisten Venezolaner lesen, weil sich die Regierung sehr bemüht hat, genügend Schulen zur Verfügung zu stellen. Seit einigen Jahren sehen die Menschen die Bibel in einem besseren Licht. Die katholische Kirche hat für die Einführung einer „Bibelwoche“ gesorgt, in der man die katholische Bibel zu einem herabgesetzten Preis erwerben kann, und es wird zum Lesen der Bibel ermuntert. Dadurch ist die Vorstellung ausgemerzt worden, die Bibel sei ein „unsittliches Buch“ und wenn man darin lese, könne man „geisteskrank werden“.

Eine besonders nützliche Auswirkung des Ölwohlstandes ist ein Netz guter Straßen, das sich durch einen großen Teil Venezuelas zieht. Auf diese Weise ist es viel leichter, Menschen die „gute Botschaft“ vom Königreich zu überbringen. Aber es gibt immer noch Orte, die nur mit dem Flugzeug, dem Schiff, der curiara (Einbaum), dem Esel und anderen Transportmitteln erreicht werden können.

BLINDER ERHÄLT HILFE UND HILFT ANDEREN

Menschen aus allen Schichten und aus den verschiedensten Lebensumständen finden Freude an einer genauen Erkenntnis des Wortes Gottes. Auf der Insel Margarita, die man mit einem Fährschiff von der karibischen Küste aus in fünf Stunden erreicht, nahm ein einundzwanzigjähriger Blinder die Botschaft der Bibel an. Mit zwölf Jahren hatte er sein Augenlicht verloren, als er mit tumbarancho-Feuerwerkskörpern spielte. Er hatte sich seinen Lebensunterhalt als Sänger einer einheimischen Band verdient. Als er jedoch ein Zeuge Jehovas wurde, gab er diese Tätigkeit auf, um der damit verbundenen Atmosphäre der Trunkenheit und des Rowdytums aus dem Wege zu gehen. Seit fast einem Jahr setzt er jetzt etwa 90 Stunden monatlich ein, um mit anderen über die biblische Wahrheit zu sprechen. Wie tut er dies?

Zeugen Jehovas haben ihm ihr Heim geöffnet, und verschiedene helfen ihm, in das Gebiet zu gelangen, wo er an der öffentlichen Verkündigung der „guten Botschaft“ teilnimmt. Er verdient seinen Lebensunterhalt, indem er Korbmöbel repariert — eine Fähigkeit, die er auf der Blindenschule in der Hauptstadt Caracas erworben hat. Er hat auch die Blindenschrift gelernt. Das hat sich für ihn als besonders nützlich erwiesen. Zum Beispiel hat er von Tonbandaufnahmen des biblischen Lehrbuchs Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt eine Übersetzung in die Blindenschrift für seine eigene Verwendung angefertigt, und das hat ihm geholfen, andere die Bibel zu lehren. Drei Personen, mit denen er studiert hat, sind jetzt Zeugen.

WUNDERBARE PERSÖNLICHKEITSVERÄNDERUNGEN

Die kostbare Botschaft der Bibel hat vielen Venezolanern geholfen, ihre Persönlichkeit zum Besseren zu verändern. Ein portugiesischer Einwanderer erzählt:

„Vor ein paar Jahren hatte ich Freunde, die genau wie ich stahlen und alle Arten von Drogen nahmen, auch LSD. Eines Nachts war ich mit der Bande unterwegs, als plötzlich jemand schrie: ,Die vier Js!‘ (Unsere Vornamen begannen alle mit ,J‘: Joao, Jesús, Jorge und José.) Kurz darauf starben Jorge und José in einem Feuergefecht.

Als ich mich zum zehnten Mal auf der Polizeiwache befand, weil ich mich des Raubes schuldig gemacht hatte, betete ich von ganzem Herzen zu Gott. Ich versprach ihm, nie wieder zu rauben. Noch am gleichen Morgen wurde ich freigelassen.

Ich versuchte, die Welt der Gewalttat hinter mir zu lassen, und fing an, in der Bäckerei meines Bruders Manuel zu arbeiten. Dorthin kam eines Tages ein alter Mann und gab mir ein Exemplar von Erwachet! Mir gefiel diese Zeitschrift so sehr, daß ich ihn um weitere Schriften bat. Als er kam, um mich zu einer Zusammenkunft in den Königreichssaal abzuholen, hatte ich bereits das ganze Buch Die Wahrheit, die zu ewigem Leben führt gelesen.

Da es in dem Buch hieß, man solle sich taufen lassen, wollte ich bereit sein und sagte mir: ,Ich traue mich nicht, mit den Zeugen über die Taufe zu reden, aber für den Fall, daß sie mich danach fragen, werde ich meine Badehose anhaben!‘ Also trug ich bei meinem ersten Besuch im Königreichssaal unter meiner Hose eine Badehose.

Mein Bruder Manuel war sehr ärgerlich darüber, daß ich mit den Zeugen Gemeinschaft pflegte, und er gab mir alle möglichen Schimpfnamen. Aber mein Verhalten hatte sich jetzt sehr geändert. Ich nahm keine Drogen mehr, stahl nicht mehr, betrank mich nicht mehr und beging auch keine Unsittlichkeit mehr.

Meine Angehörigen bemerkten den großen Wandel, der in mir vor sich ging, und einer nach dem anderen fing an, die Bibel zu studieren. Mein Bruder Alfonso sagte: ,Diese Religion mag sehr schlecht sein, aber die Leute sind gut!‘ Heute sind Alfonso und seine Frau und mein jüngster Bruder Carlos getauft, und sogar Manuel studiert.

José, ein Familienfreund und der Partner meines Bruders in der Bäckerei, schätzte ebenfalls mein gutes Benehmen und nahm selbst einige Änderungen vor. Da er ein Ringer war, hatte er bis dahin jede Meinungsverschiedenheit mit brutaler Gewalt beigelegt. Doch heute bemüht er sich als Zeuge Jehovas, gegenüber allen friedsam zu sein. Josés Bruder Ernesto fühlte sich besonders durch die biblische Hoffnung auf ein irdisches Paradies angesprochen. Er heiratete die Mutter seiner vier Kinder, die er vorher verlassen hatte, und jetzt sind beide getaufte Zeugen. Schließlich heiratete Fernando, der Bruder von José und Ernesto, die Mutter seiner Kinder, und beide bereiten sich auf die Taufe vor.

Ich hatte den tiefen Wunsch, Jehova als Pionier zu dienen, aber große Schulden hinderten mich daran. Ich betete zu Jehova. Der Eigentümer des Geschäfts bot mir eine Lohnerhöhung an. Aber ich sagte ihm, er könne mir zwar eine Lohnerhöhung geben, er könne mir aber statt dessen eine Stunde am Tag freigeben, und ich würde es vorziehen, eine Stunde früher freizubekommen und so um 17 Uhr statt um 18 Uhr aufzuhören, um jeden Tag zwei oder drei Stunden im Dienste Gottes als ,Pionier‘ einsetzen zu können. Gleichzeitig betete ich zu Jehova. Der Besitzer war mit meinem Vorschlag einverstanden, und ich nahm sofort den Hilfspionierdienst auf.

Ich verdanke alles der unverdienten Güte Jehovas, denn ich verdiene sie nicht.“

JUNGE LEUTE BEREIT ZU HÖREN

Viele unter denen, die große Änderungen in ihrem Leben vornehmen, sind junge Menschen. Tatsächlich ist Venezuela ein Land junger Menschen, denn 70 % der Einwohner sind unter dreißig Jahre alt. Statt ihre Zukunftshoffnung auf den flüssigen schwarzen Schatz Venezuelas zu setzen, bekunden einige von ihnen Wertschätzung für den geistigen Schatz, den Jehova seinem Volk anbietet.

In einem kühlen Bergdorf in der Nähe von Caracas suchten ein langhaariger, bärtiger junger Hippie mit der Gitarre über der Schulter und sein Freund, ein fanatischer Atheist und Kommunist, nach einer besseren Welt, und sie befaßten sich eingehend mit orientalischen Religionen. Schließlich wandten sie sich an das Zweigbüro der Watch Tower Society und baten um ein kostenloses Bibelstudium. Beide änderten ihre Lebensweise und sind nun getaufte Zeugen, und jetzt stützen sie ihre Zukunftshoffnung auf die Weisheit und die Erkenntnis aus der Heiligen Schrift.

TREU TROTZ WIDERSTANDES

Manchmal muß jemand, der die biblische Wahrheit annimmt, von seiten seiner Familie erbitterten Widerstand erdulden. Diese Erfahrung machte auch eine junge Syrerin. Sie hatte noch nie etwas von Venezuela gehört, bis ein syrischer Geschäftsmann, der aus Venezuela zu Besuch in seinen Heimatort gekommen war, sie als seine Frau auserwählte. Sie begann ein neues Leben fern von ihrer Familie und hatte im Laufe der Zeit vier Kinder. Sie war eine so fromme Katholikin, daß ihr Mann, ein Materialist, sich beschwerte, sie bete zuviel und gehe zu oft zur Kirche. Als sie von einem Pionierzeugen besucht wurde, konnte sie kein Wort Spanisch sprechen, doch durch ihre Gesten brachte sie ihre Liebe zu ihrer arabischen Bibel zum Ausdruck.

Es wurden Vorkehrungen getroffen, daß libanesische Zeugen mit ihr in Arabisch studierten, und zwar gewöhnlich in einer anderen Wohnung oder per Telefon. Ihr Mann wurde sehr wütend, als er erfuhr, daß seine Frau aufgehört hatte, eine Katholikin zu sein (was für sein Geschäft von Vorteil gewesen war), und mit Zeugen Jehovas studierte. Er verbot den Zeugen, das Haus zu betreten. Er verbot seiner Frau, in den Königreichssaal zu gehen. Er entließ das Dienstmädchen, das eine Zeugin Jehovas war. Er schaffte das Telefon ab, und er ließ ihre Mutter und andere Angehörige aus Syrien kommen, um seine Frau unter Druck zu setzen. Er bedrohte sie, indem er sie anschrie, dann redete er eine Zeitlang nicht mehr mit ihr, täuschte Krankheit vor und verließ das Haus mit einem Revolver. Er ging sogar so weit, daß er sie unter falschen Vorwänden in eine Klinik brachte und ihr dort Drogen geben ließ, in der Hoffnung, den Namen Jehovas aus ihrem Sinn auszulöschen. Doch alles war nutzlos. Mit der geistigen Hilfe einiger Zeuginnen machte sie weiterhin Fortschritte, richtete es ein, zu den Zusammenkünften zu gehen, und unterhielt sich mit anderen über die biblischen Wahrheiten. Im Laufe der Zeit sprach sie immer fließender Spanisch und schließlich ließ sie sich taufen.

Als sie mit ihrem fünften Kind schwanger war, forderte ihr Mann eine gesetzliche Trennung. Er sorgte jedoch gut für sie, und sie konnte Jehova jetzt dienen, ohne daß ihr zu Hause gewaltsamer Widerstand entgegengesetzt wurde. Ein Jahr später erkannte er, daß er alles verloren hatte — die Gemeinschaft seiner hübschen Frau, die Freude, seine fünf Kinder aufwachsen zu sehen, liebevoll zubereitete Mahlzeiten und die Gelegenheit, seine Wäsche gewaschen zu bekommen. Daher kehrte er nach Hause zurück, und die Familie ist jetzt wieder vereint.

Jehovas Zeugen verkündigen die gute Botschaft nicht nur der einheimischen Bevölkerung, sondern sie unternehmen auch Anstrengungen, die Botschaft der Bibel den über anderthalb Millionen Einwanderern zu überbringen, die nach dem Zweiten Weltkrieg nach Venezuela gezogen sind. Einige der Einwanderer aus Italien, Portugal, Spanien, Osteuropa und dem Nahen Osten hatten guten Erfolg darin, ihre Verwandten über die Verheißungen Gottes bezüglich eines besseren Systems der Dinge zu belehren.

Jehovas Diener in Venezuela helfen aufrichtiggesinnten Menschen weiterhin, geistige Schätze zu erwerben. Es ist eine Freude zu sehen, daß einige Venezolaner günstig darauf eingehen. Statt ihr Vertrauen auf den Wohlstand zu setzen, den das Öl bieten kann, lernen sie es, einer ewigen Zukunft unter Gottes messianischem Königreich entgegenzublicken. Wir hoffen, daß noch viele weitere Menschen den bleibenden Wert des geistigen Reichtums schätzenlernen.

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