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Könntest du Pionier werden und so dein Gebiet vergrößern?Der Wachtturm 1985 | 15. September
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Pioniere: „Abgesehen davon, daß ich mutiger wurde, half mir der Pionierdienst, mit vielen Bibeltexten besser vertraut zu werden. Ich prägte sie mir gut ein, um sie schnell anführen zu können.“
Den guten Einfluß des Pionierdienstes kann man auch in der Versammlung spüren. Ein Ältester schrieb diesbezüglich: „Welch ein Unterschied! Die ganze Versammlung ist in Schwung gekommen. Alle sind bestrebt, sich mehr am Dienst für Jehova zu beteiligen.“ Ja, andere können durch das Beispiel eifriger Pioniere angespornt werden.
Im Pionierdienst lernt man auch, mehr auf Jehova zu vertrauen. Es kann natürlich Probleme geben, mit denen Vollzeitdiener fertig werden müssen. Aber „wenn jemand den Schritt in den Pionierdienst wagt, wird er feststellen, daß Jehova die Hindernisse aus dem Weg räumt“, versicherte eine Schwester, die seit 43 Jahren im Pionierdienst steht. Ein Pionierehepaar drückte sein Vertrauen mit folgenden Worten aus: „Dank der Hilfe Jehovas hat es uns nie an etwas gefehlt. Als Pioniere sind wir von Jehova abhängig geworden, und wir haben gesehen, wie er für Hilfe sorgt, wenn wir sie am dringendsten benötigen“ (Psalm 34:10; 37:25).
Segnungen, wenn man sich vermehrt einsetzt
„Stellt mich bitte darin auf die Probe ..., ob ich euch nicht die Schleusen der Himmel öffnen und tatsächlich Segen über euch ausschütten werde“, sagte Jehova vor vielen Jahrhunderten (Maleachi 3:10). Im Dienstjahr 1984 waren weltweit durchschnittlich 258 936 Pioniere tätig. Und wie sehr Jehova doch diese Vollzeitdiener gesegnet hat!
Hier folgen einige Beispiele, die zeigen, welcher Segnungen sich Pioniere im Amazonasgebiet Brasiliens erfreuen. Im allgemeinen benutzt man dort Boote, um zu den weit verstreut liegenden Dörfern am Flußufer zu gelangen. Einige Siedlungen liegen sogar in Flußbetten, und die Holzhäuser sind auf Pfählen gebaut, damit sie bei Hochwasser nicht überspült werden. Die Häuser sind durch Stege aus rohen Brettern miteinander verbunden, die bisweilen — insbesondere für etwas schwergewichtige Personen — ziemlich gefährlich zu sein scheinen. Bei niedrigem Wasserstand ist der Zugang zwar schwierig, aber entweder durch das Unterholz oder am schlammigen Flußbett entlang möglich. Das Reisen mit leichten Kanus kann zu einem echten Abenteuer werden, da diese ab und zu kentern. Dazu kommen noch die Probleme, die durch Malaria, Typhus und parasitäre Würmer, durch die große Hitze und die Belästigung von Insekten entstehen. Aber der Geist Jehovas hilft unseren Brüdern, die gute Botschaft trotz dieser Schwierigkeiten auch in solchen Gebieten zu predigen (Sacharja 4:6).
Eine Pionierin aus dem Amazonasgebiet berichtet: „Unsere Tätigkeit war äußerst befriedigend.“ Sie führte eine schöne Erfahrung an, die sie bei einem Mann machte, der Literatur entgegengenommen hatte und den sie wieder besuchte. Um diesen Besuch zu machen, war sie zwei Stunden mit dem Boot unterwegs, und als sie ankam, war der Mann gerade damit beschäftigt, in einem großen Ofen Maniokmehl zu rösten. Er konnte diese Tätigkeit nicht unterbrechen, ohne zu riskieren, daß das Mehl verbrannte. Was sollte die Pionierin tun? Nun, sie bat ihre Begleiterin, das Mehl mit der großen hölzernen Schaufel zu wenden. Das gab dem Mann die Gelegenheit, aufmerksam zuzuhören, während die Schwester ihm zeigte, wie er die erworbene Literatur studieren konnte.
Oft stehen die Brüder, die in diesem Gebiet tätig sind, schon vor Sonnenaufgang auf, um noch in der Frühe die Menschen zu erreichen. Die Pioniere sind dann den ganzen Tag im Predigtdienst tätig. Und wie sehr Jehova sie doch segnet! (Sprüche 10:22).
Auch in anderen Teilen Brasiliens erfreuen sich Pioniere vieler Segnungen im Dienst für Jehova. Ein Pionier erlebte zum Beispiel die Freude, einem Strafgefangenen helfen zu können, die Wahrheit kennenzulernen. Dieser Mann, der früher wegen seines ungestümen Temperaments gefürchtet war, war zu einer hohen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Als er jedoch die Wahrheit annahm, änderte sich seine Persönlichkeit so sehr, daß ihm die Gefängnisverwaltung, davon beeindruckt, gestattete, in der Strafanstalt zu predigen. Jetzt ist dieser Mann getauft. Er wurde auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen und führt gegenwärtig mehrere Heimbibelstudien durch.
Der erwähnte Pionier konnte in diesem Gefängnis auch noch anderen helfen. Er berichtet: „Mir bereitet diese Tätigkeit große Freude, denn der Samen, den ich aussäen konnte, ist bereits aufgegangen und hat Frucht getragen.“ Mindestens vier Männer, die aus dem Gefängnis entlassen wurden, besuchen jetzt regelmäßig die christlichen Zusammenkünfte. Vier weitere nehmen die Wahrheit ernst, und einer von ihnen bereitet sich auf die Taufe vor.
Das Gebiet ist groß
Das stetige Wachstum in den Reihen der Anbeter Jehovas ist ein greifbarer Beweis dafür, daß Gott in dem weltumspannenden Gebiet noch viele Menschen hat, die eingesammelt werden müssen. (Vergleiche Apostelgeschichte 18:9, 10.) Könntest du einen größeren Anteil an diesem Werk des Jüngermachens haben?
Bist du schon Pionier? Wenn nicht, wie wäre es, wenn du einmal mit denen sprechen würdest, die den Vollzeitdienst erfolgreich durchführen? Vielleicht könntest auch du, wenn du deine Verhältnisse gebetsvoll überdenken würdest, Pionier werden und so dein Gebiet vergrößern.
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Das Problem mit dem BorgenDer Wachtturm 1985 | 15. September
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Das Problem mit dem Borgen
„Das Problem mit dem Geldborgen besteht darin, daß man, sobald man es hat, zwangsläufig glaubt, es gehöre einem. Man gewöhnt sich daran, behandelt es wie einen Angehörigen und ärgert sich sogar vielleicht über die Tatsache — oder verliert sie aus den Augen —, daß es einen eines Tages wieder verläßt, um jemand anders zu besuchen. Borgen ist einfach. Was weh tut, ist das Zurückzahlen.“ Das schrieb die Sonntagszeitung Parade über ein psychologisches Problem in Verbindung mit dem Borgen von Geld.
Der psychologische Faktor ist aber nicht das einzige, worum es dabei geht. Auch der moralische Faktor spielt eine Rolle — die Verpflichtung, Geborgtes zurückzuzahlen. Es ist daher gut, die Ansicht Jehovas über jemand, der Geliehenes nicht zurückzahlt, im Sinn zu behalten. Gottes Wort sagt: „Der Böse borgt und zahlt nicht zurück“ (Psalm 37:21).
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