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Deinen heiligen Dienst ausdehnenDer Wachtturm 1978 | 15. Februar
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Einstellung zu deiner Tätigkeit haben. Man sollte sie vor allem nicht lediglich als ein aufregendes Erlebnis oder ein Abenteuer betrachten. Der Pionierdienst bedeutet Arbeit, Arbeit, die gewiß Freude bereitet und sich lohnt, aber auch Arbeit, die geplant und tatkräftig angepackt werden will (Joh. 4:34; 5:17). Pioniere müssen ihren Lebensunterhalt bestreiten, und dieser ist bekanntlich nicht niedrig. Es ist daher vernünftig, sich eine Teilzeitbeschäftigung zu suchen, bei der man für die Zeit, die man einsetzt, am besten bezahlt wird. Ausgeglichenheit sollte man auch darin zeigen, daß man auf eine gesunde Ernährung und den nötigen Schlaf achtet.
Man sollte den Körper richtig pflegen; aber noch wichtiger ist es, auf die geistige Einstellung zu achten. Die Kraft, um tatkräftig zu dienen und im Pionierdienst bleiben zu können, entspringt der geistigen Verfassung. Frage diejenigen, die schon jahrelang tätig sind, und sie werden dir versichern, daß sie ihre Kraft einer guten Kost gesunder Worte verdanken (2. Tim. 1:13, 14). Sie verfügen über ein praktisches Programm für ihr persönliches Studium und versäumen keine Zusammenkunft der Versammlung und keinen Kongreß, soweit es ihre Gesundheit erlaubt. Sie wissen, daß man für geistige Arbeit geistige Nahrung und die dynamische Kraft benötigt, die nur Gottes Geist zu bieten vermag (Jes. 40:29-31).
Wer als Pionier dient, muß den rechten Beweggrund dafür haben. Worin besteht dieser? In der Liebe zu Gott und zum Nächsten (Matth. 22:37-39). Erinnerst du dich an den Gedanken, der in 1. Johannes 3:17 zum Ausdruck gebracht wird? Dort heißt es: „Wer immer aber die Mittel dieser Welt zum Lebensunterhalt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und dennoch die Tür seiner Gefühle innigen Erbarmens vor ihm verschließt, wie bleibt da die Liebe Gottes in ihm?“ Dieser Grundsatz läßt sich auch auf den Pionierdienst anwenden. Angenommen, wir haben „die Mittel dieser Welt zum Lebensunterhalt“, sind zum Beispiel gesund und haben keine Verpflichtungen, sollte uns dann nicht Liebe dazu bewegen, den Vollzeitpredigtdienst aufzunehmen? Wir sollten auch nicht die Vorteile, die sich für uns daraus ergeben, übersehen, denn wenn wir eine solche selbstlose Liebe zeigen, wird unser eigenes Herz gefestigt (1. Thess. 3:12, 13).
SICH AUF DEN PIONIERDIENST VORBEREITEN
Deine eigene Vorbereitung und Schulung sind unschätzbare Hilfen, um deinen heiligen Dienst ausdehnen und Pionier werden zu können. Je wirkungsvoller du andere belehrst, desto freudiger und produktiver wird dein Pionierdienst sein. Es ist daher weise, mit erfahrenen Verkündigern und anderen Pionieren zusammenzuarbeiten. Lerne von ihnen, indem du dich mit ihnen darüber unterhältst, wie es ihnen am besten gelingt, das Herz der Menschen zu erreichen. Begleite und beobachte sie, höre zu und lerne. Warte damit nicht so lange, bis du mit dem Pionierdienst anfangen kannst, sondern laß dich schon vorher schulen.
Wie es zutrifft, daß ‘schlechte Gesellschaft nützliche Gewohnheiten verdirbt’, so gilt auch das Gegenteil, daß nämlich gute Gesellschaft nützliche Gewohnheiten bewahren und pflegen hilft (1. Kor. 15:33). Mit Personen Gesellschaft zu pflegen, die positiv über den Pionierdienst denken, wird für dich eine große Hilfe sein. Pioniere, Kreis- und Bezirksaufseher sowie eifrige Älteste gehören zu den Personen, die „stets feste Aussagen“ machen, die dir helfen werden, deinen Sinn immer darauf zu richten, „unaufhörlich vortreffliche Werke zu tun“ (Tit. 3:8). Durch eine solche Ermunterung wird dein Wille, die einmal begonnene Tätigkeit fortzusetzen, gestärkt und gefestigt. Wir neigen auch dazu, die Gewohnheiten anderer Personen anzunehmen, die wir schätzen. Wenn es sich dabei um Gewohnheiten handelt, die sie durch ihre jahrelange treue Tätigkeit im heiligen Dienst entwickelt haben, können wir großen Nutzen daraus ziehen. (Vergleiche 1. Korinther 11:1.)
Falls deine Tätigkeit als Verkündiger ziemlich gering ist, sagst du dir vielleicht, es sei für dich am besten, einige Monate als Hilfspionier zu dienen, bevor du allgemeiner Pionier wirst. Das heißt, daß man nicht rennen kann, bevor man laufen gelernt hat. Welche Weisheit dahintersteckt, wirst du bald merken, wenn du deinen Zeiteinsatz im Königreichsdienst von monatlich einigen Stunden auf monatlich neunzig Stunden erhöhen willst.
Hier ist ein Wort der Vorsicht am Platze. Rechne nicht damit, daß dein Leben im Vollzeitdienst immer einfach sein wird. Betrachte die Sache realistisch. Es werden Probleme auftreten. So ist es nun einmal im Leben. Vielleicht ist es schwierig, eine Teilzeitbeschäftigung zu bekommen. Einige Personen mögen dich entmutigen und sagen, du solltest aufgeben. Sei jedoch entschlossen, an der einmal begonnenen Tätigkeit festzuhalten. Tausende andere tun dies schon viele Jahre. Wenn sie es können, kannst du es auch.
Wenn du deinen heiligen Dienst ausdehnen und Pionier werden möchtest, benötigst du vor allem einen starken Glauben und die Überzeugung, daß sich Jehova um dich kümmern und für dich sorgen kann. Schon viele Pioniere haben, wenn sie fast nichts mehr hatten, die Erfahrung gemacht, daß Jehova das Wort erfüllt: „Er sorgt für euch“ (1. Petr. 5:7). Man macht sich zwar normalerweise Gedanken darüber, was man essen und was man anziehen wird, doch sollten wir auf Jehova vertrauen, denn sein Sohn sagt uns: „Euer Vater weiß ..., daß ihr diese Dinge benötigt“, und er wird sich auch um dich kümmern (Luk. 12:25-31). Unsere grundlegenden Bedürfnisse sind Nahrung, Kleidung und Obdach, und damit sollten wir zufrieden sein (1. Tim. 6:8). Sollten wir nicht, da wir einen so liebevollen himmlischen Vater haben, der sich um uns kümmert, mit unserem ganzen Herzen ihm vertrauen und uns auf ihn verlassen? (Spr. 3:5, 6).
Jehova läßt zu, daß die Tür zur schützenden Arche noch offenbleibt. Wie lange noch, wissen wir nicht. Frage dich: Könnte ich in meiner gegenwärtigen Lage noch vielen weiteren helfen hineinzugelangen? Liegt es in der Macht meiner Hand, mehr Zeit für dieses äußerst lohnende Werk einzusetzen? Wenn du diese Fragen mit Ja beantworten kannst, dann setze dir zum Ziel, Pionier zu werden!
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1978 | 15. Februar
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Fragen von Lesern
● Ist es verkehrt, ein altes oder krankes Heimtier zu töten?
Nein, denn nach der Bibel hat der Mensch das Recht zu entscheiden, ob, wann und wie Tiere getötet werden sollten.
Mit dieser Feststellung wollen wir aber nicht zur Gefühllosigkeit oder Grausamkeit ermuntern. Bedauerlicherweise berichtet die Geschichte über viele Fälle von Tierquälerei. Besonders hervorgetan hat sich dabei der brutale Nimrod. Das entspricht aber nicht dem göttlichen Verhaltensmuster des Gottes der Liebe, der Barmherzigkeit und des Mitgefühls (1. Mose 10:9). In Gottes Wort werden seine Anbeter ausdrücklich darauf hingewiesen, für die Tiere zu sorgen und sie nicht grausam zu behandeln (Spr. 12:10).
Wir können indes die Tatsache nicht außer acht lassen, daß Jehova Gott den Menschen die Herrschaft über die Tiere übertrug (1. Mose 1:26-28). Später erlaubte er den Menschen, Tiere zu Nahrungszwecken zu töten. Und biblische Beispiele zeigen, daß Tiere auch aus anderen Gründen getötet werden können, u. a. zum Schutz oder zur Beschaffung von Kleidungsmateriala (1. Mose 3:21; 9:3-5; Ri. 14:5, 6; Hebr. 11:37). Die Bibel stellt keine Regeln darüber auf, wie solche Tiere zu töten sind. Doch es sollte logischerweise möglichst im Einklang mit dem geschehen, was die Bibel über Barmherzigkeit und das Vermeiden unnötiger Grausamkeit gegenüber Tieren zu sagen hat.
Während in biblischen Zeiten Tiere hauptsächlich nach ihrer Nützlichkeit beurteilt wurden, halten sich heute viele Menschen Heimtiere. Oft scheint dabei ein Verlangen nach Kameradschaft eine Rolle zu spielen. Viele Personen entwickeln eine starke gefühlsmäßige Bindung zu ihrem Heimtier. Der Gedanke, ein Heimtier, das sehr alt geworden ist, ziemlich entkräftet oder vielleicht krank ist, zu töten, mag ihnen daher weh tun.
Tatsache aber ist, daß die Bibel nicht sagt, es sei falsch, ein solches Heimtier zu töten. Jemand mag sogar zu dem Schluß kommen, dies auf eine schnelle und relativ schmerzlose Weise zu tun sei besser, als dem Tier eine teure Behandlung geben zu lassen und dadurch sein Leiden nur noch zu verlängern. Die Person, die für das Tier verantwortlich ist und die Herrschaft darüber ausübt, hat zu entscheiden, ob und wie das Tier am besten getötet werden sollte.
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